Meine Schritte 7: Weiter geht´s bei "Meine Schritte 8" !!!

anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen

liebe Kiwi
lass dich bloß nicht umpusten,weder von gähn--oder anderen netten Umschreibungen.

Niemand muss hier lesen--- oder kommentieren,niemand hat das Miteinander anzumäkeln oder zu bewerten.

Für mich ist es ein Ort,wo meine Gedanken,Gefühle auch meine Ängste ihren Platz haben--- was ist daran schlecht?

Wenn ich noch mal ein Bild gebrauchen darf,dann ist das meine Küche mit dem riesigen Tisch und den vielen Stühlen,die alle zusammengesucht sind.
Inzwischen hat jeder seinen Lieblingsplatz gefunden und kommt, wenn er kann.

Aber der Ofen ist immer an,es holt immer einer Holz,im Backofen backt immer ein Brot,der Sonntagsbraten schmeckt auch noch montags, auch gibt es wieder Erdbeerkuchen mit Sahne und noch ein großes Zupfbrot.

Dieser Ort ist uns wichtig und wertvoll geworden,wir kochen gern jede Sorte Tee,Kaffee gibt es mit und ohne Klatsch.

Die Tür ist offen,wir rücken auch zusammen wenn Gäste kommen,gern auch öfter.

Der Garten,der Wald und der Bach geben genügend Platz, um für jeden, auch den Moment der Ruhe zu finden.
Wer einige Tage weggefahren war,wird freudig begrüßt,alle sind neugierig und freuen sich wenn alle wieder wohlbehalten zu Hause sind.

Ab und zu kommt ein eiliger Besucher und will auf die Schnelle seinen Kaffee,dann schauen wir uns inzwischen nur noch an--- und denken-----------.
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von rm »

> (....)ein Brand im Inneren, der die innere Sicherheit verglüht?(....)



Guten Abend, Ihr alle hier und Antiope ,

möchte kurz was dazu ebenfalls einwerfen und meine, es ist ein beeindruckendes Bild: Sicherheit verglüht? Für mich bedeutet Sicherheit in diesen Momenten der Depression das Einzige, woran ich mich festhalten kann...und wenn eben der Fernseher läuft und ich nichts mitbekomme, außer den laufenden Bildern ,menschliche Sprache aber nur Töne sind, mich Musik nicht mehr erreicht...

dann ist z.B. das Bild der einzige Fixpunkt. Es würde unwahrscheinlich gut tun, wenn mich in diesen Momenten eine wärmende Hand erreicht, etwas, wo ich mich dran festhalten kann, jemanden, der es gut mit mir meint, dem ich vertraue.

Ja, diese Sicherheit ist dann oft nicht da, jedenfalls nicht greifbar. Aber mir hilft dann immer wieder, daß ich die Erfahrung mache, daß ich diese Sicherheit nur nicht empfinden kann, daß die Sicherheit vielfältiger ist, NICHT verglüht ist, sondern sich nur hinter den Wolken in mein Unterbewußtsein zurückgezogen hat.

Puh, und jetzt bin ich erst einmal müde.
Schlaft alle gut! incl.Kiwi.

Reinhart

P.S.: Gedanke ist noch nicht vollständig von mir hier fixiert, Ihr werdet es gemerkt haben.

P.P.S.: Anna, schön! Ich möchte Chrigus Idee aufgreifen: vielleicht ist es eine Überlegung wert, das mit Manuelas Forum? ICH könnte es mir ganz gut vorstellen. Wenn es denn einfach wäre, da hin und her zu wechseln, zwischen Forum und Manuelas Forum.
Lieben Gruß von mir .
kiwilana
Beiträge: 1622
Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von kiwilana »

Hallo Chrigu, Wakora, Antiope und alle

@ Chrigu: sehr wahre worte, danke! auch Brittkas worte andererorts: sehr wahr, danke! ich würde sagen, es ist wie so oft: mein verstand weiß das alles und sogar in meinem gefühl kommt es mittlerweile an - allerdings zeitverzögert. aber das ist ok, denn: wenigstens kommt das gefühl mittlerweile nach und so "viel" zeit es dafür auch braucht, in den hier nun gewesenen situationen: jeweils ein bis zwei tage... da sage ich eher: wow!

eine übung also. genau wie du sagst: etwas, an dem ich wachsen kann. zu dieser übung gehört/e für mich aber auch, mir zu erlauben: reagieren zu dürfen. sagen zu dürfen: das finde ich nicht fair. oder: ich fühle mich durch deine worte beleidigt. und hier merken nun alle - und ja, auch ich .. die nächste entwicklungsstufe bzw. übung wäre nun: dennoch bei-mir zu bleiben UND dies (dadurch) auch in meiner wortwahl auszudrücken.

ein lied, das m.E. ALLES ausdrückt: zu mir, zu anderen, sogar zur depression. es stellt für mich die (gesunde) wahrheit dar. wenn es mir gerade schlecht geht, selbst wenn mich nichts anderes berührt, ich rein gar nichts fühlen kann... dieses lied erreicht mich: ich weine und/oder singe (lautstark) mit - aber beides ist befreiend.

die wahrheit: kein opfer! sondern: (frei) SEiN. http://www.youtube.com/watch?v=pT0PTdwuTyA /xavier naidoo

im hier und jetzt... ich BiN. und ich darf SEiN. iCH sein ganz liebe grüße, kiwi

PS: ich habe mir den link jetzt endlich mal als bookmark gesetzt! damit ich es nicht dauernd vergesse
edit: nur eingefügt. Reinhart verwendet den immer so schön für mich: friedlich. seelig. bei-mir. amen
Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Schwert10 »

Jaaa, Sicherheit...
(bes. @ Antiope)
Beim Lesen ging mir auf, daß ich mit Sicherheit auch zum Teil Geborgenheit meine.Mir geht es auch so , daß sich in schlechten Zeiten entweder alles aufzulösen scheint, unwichtig wird oder ich aufgrund der Fühllosigkeit einfach keinen Zugang mehr habe.

Aber so ganz ohne Sicherheit geht es nicht, glaube ich. und deshalb finde ich es legitim, so lange Äußere Sicherheiten zu benutzen, bis man wenigstens einen Zipfel Inneren Halt finden kann. Es gibt einen Unterschied zwischen Flexibilität und Haltlosigkeit. Ich will gar nicht wissen, wieviele gerade deshalb depressiv werden, weil sie eine Flexibilität vortäuschen, die sie gar nicht haben. Oder zu der sie durch unser Wirtschaftssystem gezwungen werden...

Ähnlich wie Reinhart habe ich auch so Fixpunkte, den Fernseher und ein Kuscheltier. Ich denke es ist gut, etwas zu haben, daß einen daran erinnert, daß man zwar gerade keine Sicherheit fühlt, sie aber trotzdem nicht völlig zerstört ist.

Letztlich geht es bei mir "Kleine Sicherheiten" (bzw was ich dafür halte), unter denen ich mich total eingebuddelt habe und die mir möglicherweise im Weg Stehen. Die "Großen" stehen für mich auch nicht zur Debatte. Ich könnte nicht ohne Schaden zu nehmen meine Wohnung und meine Umgebung wechseln. Ich bin weder Reiselustig noch eine Abenteurerin, sondern seßhaft und ortsgebunden wie ein Baum.

lg wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe Antiope

du hast über Sicherheit geschrieben,ja es geht um die verlorene Sicherheit,alle Lebenskompetenzen gehen zeitweise gleich null.

Ich kenne das schon immer,war nur begrenzt risikobereit,hab nie gelernt auf mich zu vertrauen,da ich ja ein "Nichts" war.
Allein nicht lebensfähig.

Aber das bin ich nicht!!!!!!!!!!!!!!
Das war die Krankheit,die mir meine mühsam erworbenen Lebenskompetenz einfach geraubt hat, und niemand hat mir erklärt,dass das ein Symptom der KRANKHEIT ist.
So wurde ich immer kleiner und hab mich auch noch geschämt,nichts mehr auf die Reihe zu kriegen.

Das ist so gemein,das wird einfach verschwiegen und nicht ausreichend mit uns als Patienten besprochen und dann auch verarbeitet.
Jeder, offensichtlich durch Krankheit behinderte, hat viel Infrastruktur zur Rehabilitation.
Die erreichbaren Angebote für psychisch Kranke sind mager und werden ungern verbessert.
Also kämpft man leider allein an einer Front,wo man nicht gewinnen kann.

Ich habe einmal in einem Wartezimmer ein Bild gefunden,riesig an der Wand.
Laufende Beine und dazwischen ein kleiner weißer,fast unsichtbarer verzweifelter Bär.
niemand sieht ihn,alle laufen weiter,nehmen sich so wichtig,wenn nur einer in die Knie gehen würde,den kleinen Bären fragen würde,nach seiner Angst,warum er so verlassen ist,wenn nur einer fragen würde und sich kümmern---------- dann wäre schon ganz viel erreicht.

Als erwachsener gestandener Mensch bin ich wieder klein und hilflos,nur mein Körper zeigt die Größe,innen bin ich verbrannt,ein Loch mit riesiger Leere,wo früher ich brannte vor Freude und Tatendrang.
Das Loch will keiner sehen,das halt mal schön allein aus,das macht Angst,könnte ja auch mal einem anderen so gehen.

Sie rennen weiter und vergessen,dass auch sie nur noch die Hülle weitertragen,ihre Seelen verkaufen sie für Geld und schönen Schein.
Das wahre Leben,leben auch sie nicht,sind nur eine Maske weit weg von der Wahrheit, der Vollkommenheit.
Funktionieren müssen---
ist das Elend unserer Zeit.
Wann war das noch,als Langsamkeit und Beständigkeit,Treue und Anstand uns ein Leben,auch am Arbeitsplatz sicherte.
Alles ist möglich------ganz bestimmt nicht!!!!!!!!
Entschleunigung--- das Wort der Zukunft
Sinnhaftigkeit --- die Sehnsucht schon heute
Menschlichkeit--- entwertet bis zur Selbstaufgabe.

Die Menschen wollen an jeden noch so irrsinnigen Fortschritt glauben, die Gier der Großen ist unersättlich.
Keiner ist mehr sicher,also raffen so lang es geht,die Gier bringt die Welt an alle Grenzen.
Wir rufen nicht nach dem Arbeitsplatz für Behinderte,wir brauchen keine 24-Stunden-Betreuung.
Wir brauchen Menschen,die die Hand reichen,
Arbeitgeber,die den Menschen sehen,
Nachbarschaft mit Verlässlichkeit,
Rückzugsräume zur wirklichen Erholung,und nicht das Hetzen nach immer höher,immer exklusiver,immer elitärer.
Der Mensch braucht den Menschen und nicht eine seelenlose Mogelpackung.

Ich glaube dass, wir Depressiven eine wichtige Botschaft haben,wir sind die Bruchstelle der Gesellschaft,der Bruch hat riesige Folgen.
Wer die Zahlen sieht,wer mutig ist und erkennt ,morgen kann es mich oder mein Kind treffen,,der ist längst umgekehrt.

Das alles kann ich nur erkennen,wenn ich eine gute Zeit habe, und nicht wieder gerade abgestürzt bin.
Wer nach Sicherheit ruft,der ruft nach den Grundvoraussetzungen für ein gesundes Leben.

Es wird von einem Rollstuhlfahrer nicht verlangt,dass er über eine steile Treppe in die 20 Etage zu seiner neuen Arbeitsstelle gelangt.
Aber ein psychisch Kranker soll die gleiche Etage über ein Hochseil erreichen,ohne Netz und der Fähigkeit,jemals schwindelfrei gewesen zu sein.

Ich muss die Anforderungen nur unerreichbar machen,dann sortiert sich das Bewerberfeld von allein,nur die "dummen" Arbeitgeber haben nicht erkannt,wer die Wahrheitsträger der Zukunft sind.

Eine riesige Technik,eine riesige-unüberschaubare Weiterentwicklung,eine Verherrlichung jedwelcher Beschleunigung,wer fragt nach der Bruchstelle der ganzen Systems- ein kluger Mensch--- fragt genau nach dem Riss des einen Gliedes der Kette--- eine Kettenreaktion wäre das Ende.

Also ist unser Bedürfnis nach Sicherheit,die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.
Meine Gedanken
heute
nach einem Tag voller Unsicherheit
in Ruhe gewachsen
ohne Angst hier geschrieben
weil ich mich hier angenommen weiß

und ich keinem mehr glaube
der vorgibt
zu wissen
wie sich die Erde dreht

klein,bescheiden,stolz und ungeschminkt fordere ich nach einem Leben ohne Masken.
anna54
Schwert10
Beiträge: 257
Registriert: 9. Mär 2011, 15:50

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Schwert10 »

"Seufz"...
Wunderbare Worte, die eigentlich in alle Tageszeitungen gehören. Danke, Anna!
wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von rm »

Danke, Anna!!!!

Ein kleiner Tropfen kann auch große Wellen erzeugen. Glaub an Dich. ICH glaub an diesen Tropfen. Und dieser Tropfen hat Wirkung. Weitertragen, weitersagen, Mut behalten, nie aufgeben. Genau so!

Hoffnungsvolle Grüße,
Reinhart
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Antiope »

Anna, das Bild mit dem kleinen Bären kenne ich auch - und es hat mir damals Angst eingejagt (eine abstrakte Angst oder ein erschrecktes Zusammenzucken, das plötzlich ein weinendes Kind in mir weckt), und macht mich heute und jetzt weinen.

Vieles, was Du schreibst, kann ich voll und ganz unterschreiben.
Andererseits muss oder will ich mich diesen Anforderungen beugen. Ich möchte genug Geld verdienen, um davon leben zu können. Ich weiß, es ist nicht der Sinn des Lebens, aus der Arbeit die Existenzberechtigung oder die Zufriedenheit ableiten zu können. Für mich ist es leider doch ein wichtiger Teil - weil ich nichts anderes habe, nichts anderes bin.
Gerne würde ich mit in dem Haus wohnen, dort zu Besuch sein - aber ich fühle mich wirklich fremd dort, wie ein Außerirdischer, der so ganz anders tickt und die wichtigen Vorgänge nicht versteht.

Zum Thema Sicherheit und Unsicherheit: Wenn es mir nicht mehr gut geht, dann gibt es keinerlei Sicherheit mehr. Die Depression selbst löst das sie Verhindernde und Einschränkende einfach auf. Ich kann dann weder Radio und schon gar nicht Fernsehen haben, es wird mir zu laut, zu viel. Es ist wie eine sensorische Sturmflut. Der Lärm im Inneren erträgt Lärm von außen (egal, ob auditiv, visuell oder anderes) nicht mehr.

Allerspätestens morgen muss ich mich selbst entscheiden, wie mein Leben weitergeht. Nehme ich eine Stelle an, die 150 km entfernt liegt, oder eine, die 270 km entfernt ist - beidesmal mit Umzug verbunden. Oder warte ich, bis eine Stelle in der Nähe vielleicht mal aufkommt? Schaffe ich es, etwas Neues aufzubauen oder ist in diesem Beginn (weil alles neu ist) bereits das Scheitern wieder verborgen? Kann ich die Versprechen, die ich während des Vorstellungsgesprächs gab, halten - oder ist es wieder so, dass jemand ganz anderes zur Arbeit kommt als der, der beim Vorstellungsgespräch war?
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von anna54 »

Liebe Antiope
ich denk an dich, und ich hoffe du kommst zu einer guten Entscheidung.

Schwer---,ich bin so ehrlich zu sagen,ich könnte es nicht mehr.
Nach einer schlimmen Kündigung hab ich es noch zweimal geschafft,
beruflich wieder Fuß zu fassen,aber nur noch in Teilzeit.
Was wünscht du dir,was wir hier für dich tun können.
Unsere Gedanken sind sicher bei dir, und wünschen dir Glück, und auch einfach Mut!
Alles Liebe
anna54
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von rm »

Liebe Antiope,

ich weiß nicht, aber ich habe den Eindruck, Du baust Dir gerade unwahrscheinlichen Druck auf. Als wäre das jetzt DIE Entscheidung Deines Lebens.

Ich kann und will Dir hier nichts raten, denn es wäre nicht richtig, weil DU es bist, um den es geht, der letztendlich den Weg geht. Aber warum ist es denn nun so endgültig und ausgerechnet morgen? Du hast eine Zusage gegeben, Dich zu entscheiden, ob Du den Job nun machen willst, oder eben nicht.

So jedenfalls hatte ich es verstanden. Aber muß denn die Entscheidung unbedingt morgen getroffen werden? Kannst Du Dir nicht ein wenig Luft verschaffen, indem Du die Entscheidung noch z,B. einen Monat hinauszögerst?

Auf jeden Fall ist es doch sehr schwer, unter großer Anspannung solch eine Entscheidung zu treffen, finde ich. Dann vielleicht noch in depressiver Stimmung, mit Zukunftsangst.

Was ist ein Wunsch an einen Beruf, an den Standort, wie soll er wirklich aussehen? Kannst Du, wenn Du schon eine Entscheidung morgen treffen willst, sie nicht als so endgültig betrachten? Vielleicht wäre dies hilfreich.

Evtl. - so habe ich es mal gemacht - könntest Du Dich ja für Standort X oder Y entscheiden, erst einmal aber Deine jetzige Wohnung beibehalten und nur ein möbliertes Zimmer dort nehmen. Wäre dies eine Option für Dich? Weg von diesem Endgültigen hin zum Versuch und der Möglichkeit der nachträglichen Korrektur.

Tu mir den Gefallen, liebe Antiope und grübele jetzt nicht. Es kommt nichts bei raus außer Stress. Ruh Dich aus bis morgen, lass Frieden in Dir einkehren, denn den hast Du und Deine Seele doch so dringend nötig. Und aus der Ruhe heraus trifft man/ Du immer bessere Entscheidungen, als unter großer Anspannung.

Ich würd Dich an die Hand nehmen, ein kleines Stück weit, aber ich sitze nur hier am PC. Kannst Du nicht am Ort bei Dir einen Dir nahe stehenden Menschen bitten, Dich in den entscheidenden Fragen zu unterstützen? Gleich morgen?

Du solltest jetzt garnicht antworten, mach Dir dadurch keinen weitereen Stress.

Ich wünsche Dir RUHE, Frieden
und gute Menschen um Dich! Bis morgen!
Schlaf gut (hoffentlich!)

Herzlichen Gruß an Dich,
Reinhart
kiwilana
Beiträge: 1622
Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von kiwilana »

Liebe Antiope,

aus dem buch: "durch achtsamkeit und akzeptieren ihre depression überwinden. ein handbuch zur acceptance & commitment therapie (act)", k.d. strosahl. die act-therapie ist eine weiterentwicklung der verhaltenstherapie.
sie basiert auf neueren forschungen als die klassische VT und erwies sich laut studien oft als erfolgreich(er).

für deine wahl: diese worte sind an depressive gerichtet und basieren auf den act-forschungs-erkenntnissen:

"ohne werte verfallen sie in ein muster alltäglichen lebens, das nicht spiegelt, was ihnen wichtig ist, und sie stellen fest, dass es ihnen völlig an energie und enthusiasmus mangelt" > das ist aktuell der fall, oder?

"deshalb möchten wir sie bitten, zunächst einmal ihre wortmaschine darüber zu informieren, daß von nun an sie und ihre innere weisheit (anm: ganz eigenen werte und herzenswünsche) bestimmen werden, wohin die reise geht!" > das ist kein "hippie-gelaber", sondern ganz fundiert erforscht worden und: gesund/konstruktiv.

"lösen sie sich für die zwecke, die wir hier verfolgen, von allen vorstellungen darüber, daß werte auf dem basieren, was unsere kultur für richtig hält" > das ist m.E. ganz wichtig, liebe Antiope: du DARFST loslassen!

"wenn sie zu ihren werten in kontakt treten, erhalten sie durch diese sogar mitten in einer depression die motivation zum handeln" > weil man durch die beachtung seiner eigenen werte, "herzenswünsche" (nicht den gesellschaftlich geprägten!) - sprich: die beachtung seiner selbst! - auch klare/re entscheidungen treffen kann.

und abschließend aus dem buch:

"der erste schritt besteht darin herauszufinden, welche richtung sie im leben einschlagen wollen. danach können sie losziehen und für das leben, was ihnen wichtig ist. vielleicht kostet es zeit, kraft und beharrlichkeit, aber wir wissen, dass sie es schaffen können!".

.
.

für mich heißt das auch: wenn du dich nun dagegen entscheidest, noch keinen job antrittst, dann bist du verdammt nochmal trotzdem kein versager - nie!!! ich denke, genau DAS ist nämlich dein druck: nicht nur, ob du dort arbeiten willst... sondern vor allem, wie schlimm du es empfinden würdest, wenn du absagst. genauso: wenn du dich für etwas entscheidest und dann die (von anderen!) erwartete leistung nicht bringst. aber: wir können nichts dafür, dass wir krank sind. und selbst gesunde schaffen nicht alles so, wie es erwartet wird.

wenn dein herz einen dieser jobs will UND den wohnort toll/ok findet (das spürst du daran, ob ganz tief in dir drinnen eine lust, eine neugierde und energie zu dir flüstert - durch die ängste hindurch sozusagen), dann soll und darf es wohl so sein bzw. probiert werden! und wenn es nicht klappt: probezeit jederzeit kündigen können. auch das darfst du dir erlauben! probieren/üben und dann ggf. sagen: sorry, aber: nein, doch nicht.

da du, glaube ich, erzählt hast, dass du schon oft angefangen, beendet und gewechselt hast (warst das du?)... da kann es halt auch sein, dass du noch nie so wirklich deine wahren werte dabei beachtest hast. gut, manchmal sind auch einfach die chefs oder sonstwer scheiße. oder eben: die werte nicht enthalten! weiter:

wenn da aber so gar nichts, null, niente, in dir drinnen will - diese beiden jobs und wohnorte keinerlei lust, neugierde und energie in dir auslösen... ich denke, dann wäre es eine destruktive sache, die im moment - das heißt ja nicht für immer - einfach zuviel wäre. und: auch das darf sein! zu sagen: tut mir leid, ich habe es mir überlegt und möchte doch nicht. und du brauchst dich dafür auch nicht zu rechtfertigen! ja, ich weiß, sowas macht oft schuldgefühle. aber das ist die depression!! außerdem: dann war es einfach nicht dein weg/ding!

egal wie du dich entscheidest: denke dabei an dich! was Antiopes gesunden wahren werte wollen, brauchen!

laut act-therapie besteht der weg aus der depression aus: bauchgefühl, intuition, herz... da hin spüren... bringt antworten... setzt energien frei... stärkt den selbstwert... gibt orientierungs-sicherheit... ermöglicht: leben!

herzlichst und frei, deine kiwi

PS: ggf. braucht es noch zeit - und das darf es.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen
liebe Antiope

kann mich nur den Worten von Reinhart und Kiwi anschließen.

Eine Kraft,tief in dir,ganz laut, muss dich antreiben,sonst geht es nicht!

Ich wünsche dir von Herzen genug Gelassenheit dazu!!!
Bis später
anna54
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Antiope »

Hallo zusammen,

danke euch überaus für eure Gedanken ...

Den Druck rausnehmen - würde ich wohl gerne. Aber die Bedingungen sind so, da die Zeitarbeit am 8.8. starten soll - das wünscht der Kunde.
Andere Rahmenbedingungen sind genauso vorgegeben.
Dass ich in der Übergangszeit mal wieder in einer Maurerpension, einem Freizeitheim o.ä.wohne - das bin ich inzwischen gewohnt. Ich habe ja das Notwendigste an Wohnungsausstattung schon doppelt

Die Idee mit den Werten ist schon phänomenal. Es ist wieder die Frage nach dem "Ich bin" - der ich bis heute keine Antwort entgegensetzen kann außer: Niemer im nüt. Naja, klingt nicht wirklich enthusiastisch ...

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich nur Angst davor, irgendetwas zu wollen. Da bin ich leider gebranntes Kind ...

Gerne würde ich mich auf gute Menschen verlassen - alleine, die gibt es so nicht.
Gerade ist es so, als hätte ich mit Bedacht eine Sackgasse gebaut, wo es kein wirkliches Entkommen gibt. Egal, was gemacht wird, oder was ihr schreibt (obwohl es wirklich Hand und Fuß hat und ich es genauso sehe oder nachvollziehen kann), ich bleibe unbeweglich.
Zwiebel
Beiträge: 986
Registriert: 13. Feb 2008, 20:36

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Zwiebel »

Hi alle!
jezt hab ich fast 2/3 gelsen und bin zu ko zum schreiben.

Der urlaub mit meinem sohn ist super.
Ich würde mich freuen wenn der Faden hier bestehen bleibt.
Ich kuschle gerne verbal wenns die Stimmung zu läßt.
Ich habe sehr viel mit meinem inneren Kind gearbeitet, ich kenne diese methode gut, bin erwachsen geworden und kann mit Triggern umgehen.

Alleneine gute Nacht und ein Lichtlein...
Zwiebel
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von anna54 »

Guten Morgen
liebe Antiope

Arbeit ist auch Geldverdienen,und manchmal der einzige Grund eine Arbeitsstelle anzunehmen.
Aber ich lese Zeitarbeit und Maurerpension

das macht kann ein Anfang sein,aber ist es dein Anfang????
Ich sage es ganz deutlich,ich würde es nicht machen, was erwartet dich da?
Ich weiß nicht in welchem Beruf du arbeitest,aber lohnt sich wirklich ein Umzug?
Zeitarbeit,ein Problem unserer Zeit
Arbeitskraft auf Abruf
Der Auftraggeber will nicht den Menschen,nur seine Arbeitskraft,über die er dann je nach Belieben verfügt.

Ist das dein Weg, hast du keine Wahl?
Wenn die Bedingungen des Arbeitsmarktes dir nur Zeitarbeit und Maurerpension lassen,dann darfst du dich mit allem Recht der Welt verweigern.
Ich finde die Kombination so schlimm,ok---Zeitarbeit--- für einen wirklich guten Job,der einen Einstieg ermöglicht.

Aber Maurerpension und Zeitarbeit,wo bleibt da dein Schutzraum,wo bleibt deine Seele???
Ich stelle diese direkten Fragen,weil bei mir alle Kontrolllampen angehen,auch ich bin mehrfach von Arbeitgebern schlimm ausgenutzt worden,dann krank aus dem Job gescheucht,ich würde gern noch arbeiten,aber zu welchen Bedingungen?!!!!

Ist Arbeit nur Geldverdienen,dann mit dem kleinsten Einsatz,ohne Umzug und Maurerpension.
Ist Arbeit ein Anfang in eine bessere berufliche Zukunft,dann müssen die Bedingungen stimmen.
Jeder Mensch braucht Sicherheit,du darfst dich nicht "verschenken" an einen gnadenlosen Arbeitsmarkt.
Ich kann keine anderen Worte finden,da ich so in Sorge um dich bin.
anna54
kiwilana
Beiträge: 1622
Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von kiwilana »

Guten Morgen ihr Lieben,

im grunde genommen bin ich zurzeit positiv gestimmt. aber was in den letzten tagen alles schief läuft, passt langsam echt auf keine kuhhaut mehr. irgendwann reicht´s dann auch mal und müsste ein punkt kommen.

wer hat das so "schön" beschrieben: depressive sind steh-auf-männchen? ...

* eine arbeitsamt-frist haute mich fast um - ich bewirkte fristverlängerung, stehe wieder auf

* freude mom&bruder zu sehen, doch es wurde super belastend - ich grenze mich wieder ab, stehe wieder auf

* die bitte von der moderation ging mir zu nahe - ich grenze mich wieder ab, stehe wieder auf

* die kritik von Brennessel ging mir zu nahe - ich grenze mich wieder ab, stehe wieder auf

* die kritik von Depriheld ging mir zu nahe - ich grenze mich wieder ab, stehe wieder auf

* ich traute mich nicht aus dem haus, AD war leer, heftige absetz-symptome - stehe endlich auf, hole rezept

* dafür wurde ich von der arzt-helferin KOMPLETT zusammengefaltet - grenze mich wieder ab, stehe wieder auf

und dazwischen noch so "kleinigkeiten", wie z.b.: ich möchte mir eine belohnung nach dem absetz-stress und arzt-anschiss gönnen und gehe shoppen: ich finde die perfekte dunkle, große sonnebrille für meine trockenen lichtempfindlichen augen - und genau die... hat große sprünge in den gläsern > "sorry, keine mehr da". hmpf.

ich finde es absolut faszinierend, dass und wie ich es überhaupt geschafft habe, mich in letzter zeit von so vielen dingen immer wieder und SO schnell zu erholen. dafür klopfe ich mir auch echt voll auf die schulter.

aber so langsam habe ich echt keinen bock mehr auf diese schei... "abgrenzen-und-annehmen-übungen" -
es reicht jetzt! alles braucht sein maß! es kann ja nicht angehen, dass nahezu jeden tag was neues kommt.

gestern dachte ich dann: schön, gut, endlich. ich war früh müde, früh schlafen - ein wunder und selten - könnte ausschlafen, in ruhe meine rausgeh-ängste überwinden und wach werden, um mittags dann zu meiner anderen ärztin zu gehen (ohne theken-schlam..), um dort mein dringendes attest für das arbeitsamt zu holen.

tja... ich dachte, ich hätte EiNSCHLAF-störungen. LANGE schlafen kann ich immer. nur HEUTE wohl nicht: früh-erwachen. schön. nach 3 stunden. super. dadurch besteht natürlich überhaupt kein risiko und GAR keine anstrengung, es zu schaffen, bis mittags wach zu bleiben, um zur ärztin zu gehen, die heute morgen net da ist.

das schreiben hat gut getan. ich steh auch grad wieder. aber wenn ab morgen kein anderer wind weht...
dann muss ich mir ein ventil, einen weg überlegen - sonst klapp ich ins bett und alle können mich mal!!!

jo, aber grad steh ich ja wieder. also keine sorgen machen. wünsche uns allen das beste! liebe grüße kiwi
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Kiwi

bravo--- du lobst dich--- sehr gut.

Also die Bitte der Mods war nicht (nur) an dich gerichtet.
Die Kritik von zwei Leuten,bei so viel begeisterten anderen,lass es,darüber nachzudenken.
Theken-Schlam --- find ich supergut das Wort---setzt dich durch.
Leid tut mir,dass die Brille kaputt war,das musst du nochmal wagen,eine Brille schützt dich --- und deine Augen.

Ich geh in Gedanken mit,wenn du dann dein Attest holen wirst,sollte dich auch nur einer blöd anschauen,dann gibt es Krach mit einer frechen Frau---erfahren mit Theken-Schlam und Ärzten,die nicht da sind.

Schimpf auf Gott und die Welt,aber klopfe dir stündlich auf die Schulter(beide)dass du immer wieder aufstehst!!!!!!!!
Ich umarme dich von Herzen
oh Schreck-----wir fallen gerade beide um,das kommt vom Umarmen hier im Forum,das ist so unsachlich und bringt noch alles zu Fall hier.
Von Herzen
anna54
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von anna54 »

sorry,doppelt
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von rm »

Liebe Zwiebel,
Liebe Antiope,
Liebe Anna,
Liebe Kiwi,

Sagt mal...irgendwie hab ich den Eindruck, das Wetter spielt ein wenig verrückt und läßt uns nicht so ganz unbeeindruckt davon .

Ok, Zwiebel scheint ja im grünen Bereich zu liegen.

Anna ist befindet sich auch auf einem ruhigeren Weg,

aber: Antiope, Mensch Meier, wie können wir Dir helfen, Klarheit zu bekommen? Gerade, was Dein Urvertrauen in Dich selbst, Dein Selbstwertgefühl in Kombi mit Deiner Arbeitskraft angeht? Wer hat es Dir so brutal geklaut?

wenn Anna Folgendes schreibt, so blinken nun auch bei mir die Warnlampen:
>...Der Auftraggeber will nicht den Menschen,nur seine Arbeitskraft,über die er dann je nach Belieben verfügt....<
Ich wußte nicht, was und wie Du, Antiope arbeiten mußt/ willst?

Kannst Du Deine Wünsche dahingehend näher beschreiben? Nochmal: WAS machst Du gern, was könntest DU Dir beruflich vorstellen? Es ist klar: eine lebenslange Garantie für ein und denselben Arbeitsplatz gibt es so gut wie nicht mehr, aber FREUDE soll er trotzdem im Großen und Ganzen machen, jedenfalls zeitweise.

Läßt Du alle Kritik am Arbeitsplatz, was Deine Arbeitsweise betrifft zu nah an Dich ran? Warum kritisierst Du Dich auch immer selbst am meisten? Ist es die Depression? Sind es die Erfahrungen aus der Kindheit?Wie könnte es besser laufen, natürlich den dann richtigen Arbeitsplatz vorausgesetzt?

Entschuldige bitte diese vielen Fragen. ICH werde sie für Dich nicht beantworten können. Aber DU vielleicht mit gemeinsamer Hilfe

Und Du, Kiwiline...

Mensch, laß nicht alles so nah an Dich ran, bitte. Ein Wort hier im Forum ist schnell geschrieben und mir wird mal wieder bestätigt, wie belastend Worte sein können, einfach mal eben so dahingeschrieben....und dann?

Dann stehst Du im Regen, während andere ihren PC schon längst wieder abgeschaltet haben und vielleicht garnicht mehr an die eigenen Worte denken. . Deine Schutzhaut ist noch so dünn. Es potenziert sich bei Dir anscheinend alles Negative. Laß Ruhe und evtl. Abstand einkehren, mmmh?

Ich würde vorschlagen, wir setzen uns alle mal an dem runden Tisch bei Anna locker zusammen und sind einfach da, schaun in die Natur...Ruhe, Stille, Frieden...es muß keine Illusion sein.

So, und jetzt fahr ich zur Therapie, gönn mir was Gutes damit, kurier nebenbei meine Erkältung aus, ruh mich aus nach einer kurzen Nacht.

Laßt Euch mal alle drüxeln (frei nach Zwiebeline )

Herzlichen Gruß,
Reinhart
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von ghm »

Hallo kiwilana,

das ließt sich, wie der Weg über eine gut durchnässte Wiese.

Wenn ich meine Füße nach jedem Aufsetzen erst wieder aus dem tiefen Wiesengrund ziehen muß.

Das kostet Kraft.

Vielleicht kannst Du ja in den nächsten Tagen Dich ein wenig schonen.

Diese Häufung von "Mist-Kack-Verdammt" ist blöd, aber auch eine Rückmeldung für Dich, dass Du gelernt hast bei Dir zu bleiben und Deinen kiwilana- Weg zu gehen.

So gesehen, kannst Du stolz auf Dich sein und das Erlebnis in Dein Schatzkästchen packen.

Viele liebe Grüße
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Brennessel
Beiträge: 85
Registriert: 30. Apr 2011, 16:18

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Brennessel »

> oh Schreck-----wir fallen gerade beide um,das kommt vom Umarmen hier im Forum,das ist so unsachlich und bringt noch alles zu Fall hier.

Ja, schön, und jetzt ist auch gut mit der Koalitionsbildung. Ich habs begriffen. Hier die einen, dort die anderen...

Cheers
Brennessel
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von rm »

>....Ich habs begriffen. Hier die einen, dort die anderen.....<

Hallo Brennessel,

ich find's einfach schade, daß hier so eine Stimmung aufgekommen ist. Was ist daran so falsch, wenn wir versuchen, ein wenig Wärme mit unseren Worten zu vermitteln? Vermisst Du nicht auch Wärme und etwas Geborgenheit?

Eigentlich bin ich mir bewußt, daß jede/ jeder auch seinen eigenen Weg gehen muß, aber wenn dieser Baum hier dabei hilft, was stört dann so? Nicht jede/ jeder empfindet diese Sprache als angenehm und wohltuend.

Manche bevorzugen eher das distanzierte Verhalten, möglichst unverbindlich...da kann man nichts verkehrt machen!? Vielleicht. Aber es ist immer noch Sache des einzelnen oder einer Gruppe, das so zu handeln wie es gut und hilfreich zu sein scheint.

Ich fand Deinen Einwand eigentlich ok, denn damit wird jede/jeder einzelne aufgefordert, mal über sich zu reflektieren. Eine/r kann's eben schon besser, der/ die andere ist eben noch auf dem Weg, die passende, der jeweiligen Situation angemessenen Worte zu finden.

Auch ist es doch richtig, wenn Kiwi mal ein wenig IHRE Gefühle rausläßt, anspricht...genau so wie Du es tatest. Ich möchte hier nicht für oder gegen einzelne Formen sein, sondern alles so nebeneinander existieren lassen, wie es sich ergibt.

Wenn wir dies hier nicht tun würden, würde die spontane Reaktion nicht zugelassen. Aber DAS wollen wir/ ich doch gerade und tut auch augenscheinlich gut. Es ist ein Üben, für mich zumindest, für die Begegnung mit meinen Mitmenschen im sog. real-life. Es hat Erfolg, das merke ich fast jeden Tag.

Trau Dich doch, vielleicht auch hier zu erscheinen, und Dich Deinen Gefühlen zu stellen. mmh? Du wirst bestimmt hier auch willkommen sein, da bin ich mir ziemlich sicher.

So, genug geschrieben heute, meine starke
Erkältumg zwingt mich zur Ruhe. Die Antibiotika auch.

Schlaft alle gut.
Herzliche, aber erkältete Grüße,

Reinhart
Brennessel
Beiträge: 85
Registriert: 30. Apr 2011, 16:18

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Brennessel »

> Was ist daran so falsch, wenn wir versuchen, ein wenig Wärme mit unseren Worten zu vermitteln?
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, daß ich mich erneut zu erklären versuche. Sorry, nichts für Ungut.

> Vermisst Du nicht auch Wärme und etwas Geborgenheit?
Keine Ahnung, weiß ich nicht. Ich will eigentlich nur noch Ruhe.

Cheers
Brennessel
Zwiebel
Beiträge: 986
Registriert: 13. Feb 2008, 20:36

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von Zwiebel »

Hi Kiwi!

Yep...wir stehen immer auf.
Mir schien es oft als würde ich nur noch aufstehn...ich hatte gar keine Lust dazu.
Keine Lust zum immer wieder annehmen, an mir zu arbeiten. Aber ich wollte alles schaffen, ich wollte glücklich sein, fertig werden mit mir und der Depri...hat mich doch schon jahre meines lebens genug gekostet.
Dann vor 2 jahren hab ich zum generalschlag ausgeholt, mein Leben drastisch verändert und?? Finde mich wieder mit Problemen konfrontiert...sch....aber so ist das Leben.

Grad lerne ich "ganz schnell" das ich auch das Leben schön finden kann wenn ich Probleme hab, das ich aufstehen kann und fest stelle das ich gar nicht so tief gefallen bin....

Gestern war ich noch total abhängig, wußte nicht wer ich eigentlich bin und heut ärgert mich ne Kollegin dass ich kaum schlaf finde, ist doch irre, das ich mit der 1. Situation klar gekommen bin und die 2. Situation mich seit 1 jahr fertig macht....und die 1. Sache war wirklich schlimm, echt!

Ich werde weiter geduldig sein und mich mal so lassen, also in der unschönen Situation und mal kuken was sich so ereignet, denn die Situation wird mich allenfalls nur lernen lassen....

Schlaft gut, träumt was schönes!
Hihi, 3. nacht ohne Trazodon geschafft!!

Lg Zwiebel
bahari
Beiträge: 165
Registriert: 25. Mär 2011, 23:50

Re: Meine Schritte 7: Steine & Gutes... Aktuell: Extreme & Balance

Beitrag von bahari »

Hallo zusammen,

ich möchte Euch gerne zwei "Werkzeuge"/Übungen anbieten, die mir meine Therapeutin empfohlen hat. Vielleicht kennt Ihr es schon oder könnt damit nicht so viel anfangen (ich entschuldige mich schon wieder, grrrrrrr!!).........Egal, lass ich jetzt so stehn, ist wenigstens ehrlich

Ich schildere es jetzt einfach mal in der Ich-Form und stark gekürzt:

1.Ich setzte mich bequem hin, entspanne mich, (ich schließe die Augen, man kann auch einen Punkt fixieren) und stelle mir vor, ich würde einen steilen Berg mit sehr viel Gepäck hochgehen. Das Gepäck symbolisiert meine Probleme, alles Belastende..., die Art, wie ich den Berg hoch keuche, meine momentane Stimmungslage, Verzweiflung, Gefühl - nicht vom Fleck zu kommen... (passt irgendwie zu Kiwis Hotelzimmer mit viel zu viel Gepäck ). Irgendwann erreiche ich ein Plateau, mit einer schönen Landschaft und einer Sitzgelegenheit. Dort stelle ich alle Gepäckstücke ab, setze mich hin und ruhe mich aus. Ich achte darauf, was ich jetzt fühle. Später beschließe ich (aktiv) die Wanderung fortzusetzen. Jetzt nehme ich nur noch mit, was ich für den weiteren Weg wirklich brauche, alles andere lasse ich da. Auf dem weiteren Weg habe ich kaum noch Gepäck (kann natürlich bei jedem anders sein) und fühle mich leicht. Ich komme tatsächlich ohne Mühe vom Fleck.

Vielleicht schleppt Otterchen und manch anderer ja auch zu viel mit sich rum. Wen das interessiert, der kann ja mal seinen Therapeuten darauf ansprechen. Otterchen, Du bist glaube ich noch in der Warteschleife?! Aber vielleicht kannst du mit eigener Fantasie etwas eigenes daraus zaubern?!

2.Ich habe mich wieder entspannt und mir einen Ort vorgestellt (z.B. ein Zimmer mit einem runden Tisch), zu dem ich mich eingeladen habe: eine Likolo, die 10 Jahre jünger ist, eine 3-4 jährige, ein Wesen vor der Zeugung, die Seele oder alternativ einen Säugling kurz vor der Geburt und eine alte Likolo.(das innere Team) Eigentlich sollte ich ein Problem mit ihnen erörtern, also jeden nach seiner Meinung fragen, mir Rat holen --> verschiedenes Alter, verschiedene Erfahrungen, verschiedene Blickwinkel...

Bei mir hat sich die Übung verselbstständigt und etwas anders entwickelt. Das möchte ich jetzt aber erst einmal nicht schildern, um niemanden zu beeinflussen, falls es jemand probieren möchte.

Und jetzt habe ich noch ein Problem, das vielleicht abstrakt betrachtet, Ähnlichkeit mit Otterchen hat.

Früher konnte ich weder mich noch meine Grenzen wahrnehmen, geschweige denn sie setzen, wahren, verteidigen...
Dann habe ich es mühsam gelernt, konnte sie nicht immer setzen oder wahren, habe sie aber wenigstens wahrgenommen. Jetzt ist es so, als wäre total dichter Nebel und ich würde einen Zaun, eine Grenze, ein locker gespanntes Gummiband leicht berühren. Ich spüre/vermute also vage eine Grenze, sehe sie aber nicht, sie ist schwammig, nicht eindeutig,...Ich gehe weiter, nichts dramatisches passiert, der Gummi gibt nach, dehnt sich, bis.........Ja bis zu einem gewissen Punkt, an dem aus der elastischen Verformung eine plastische wird.

Wo ist jetzt die Grenze? Bei der ersten Berührung, irgendwo dazwischen, kurz vor dem Reißen? Oder schnalzt der Gummi zurück und schleudert mich Kilometer weit nach hinten? Die Grenzen sind gerade nicht so klar erkennbar, sind so diffus, nicht eindeutig...Wie geht Ihr damit um? Wenn ich keine eindeutige Wahrnehmung habe, dann kann ich keine Wünsche, Ziele, Pläne daraus ableiten und dann kann ich nicht so handeln, dass ich meine Ziele erreiche.

Vielen Dank schon mal fürs Lesen.....

Likolo
Antworten