Angst

karina
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Angst

Beitrag von karina »

Lieber thomas, tut mir leid, dass ich mich länger nicht gemeldet habe. aber mir gehts ganz schlecht im moment. letzte woche bin ich zusammengeklappt, nix ging mehr, ich bin in eine ganz schlechte phase gerutscht. bin am selben tag zum psy gegangen, habe dann wieder die imap-spritze und noch andere medikamente bekommen und wurde krankgeschrieben. die therapeutin meint, ich müsse unbedingt etwas in meinem leben ändern, so ginge es nicht weiter. dazu gehört auch der job, der mich so unter druck setzt. ich wollte eigentlich den krankenschein nicht wahrnehmen, als ich etwas ruhiger geworden war, nachdem die medis angefangen hatten zu wirken. aber sie hat mich dann überredet, nicht arbeiten zu gehen, weil ich krank wäre, und mich jetzt schonen müsse. jetzt hänge ich ziemlich in den seilen, obwohl es mir schon besser als letzte woche geht, habe ich nicht mehr viel hoffnung auf besserung. mir sagt so ein gefühl,dass mein leben nie mehr so wird, wie es einmal war, dass ich nie mehr unbeschwert sein kann und angstfrei, eben "normal". ansonsten wurschtele ich mich so durch den tag, das ist ziemlich anstrengend. liebe grüsse und noch einen schönen sonntag, karina
Toastrunner
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Beitrag von Toastrunner »

Liebe Karina, das ist ja wirklich schlimm. als ob der herbst uns wieder in die krise stürzt. mich mal ausge- nommen aber wer weiß? wie ist das denn bei dir gewesen. ist das sowas wie ein nervenzusammenbruch oder war das eine besonders schwere panikatacke? schreib mal. so und nun bist du auch noch so hoffnungslos. wie gerne würde ich dir helfen. hast du sowas schon mal erlebt, was du beschrieben hast? mensch, mensch einfach nur normal sein, das war auch mein wunsch. dir wünsch ich erst mal gute besserung. und schreib ruhig. vielleicht hilft es dir ja auch, wenn du weißt, dass sich jemand dafür interessiert. ich weiß es nicht. viele liebe grüße und schreib! thomas
karina
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Beitrag von karina »

Lieber thomas, ja, sowas hab ich schon mal erlebt-aber es ist immer wieder einen schöne und neue erfahrung ;-( jedesmal denke ich "so schlimm war es noch nie". es war eigentlich keine panikattacke, eher absolute innere nervosität, mit gestörter wahrnehmung der umwelt, und dem gefühl, verrückt zu werden..ich konnte mich nicht mehr zusammenreissen, und bin sofort zum arzt gegangen. jetzt schlafe ich auch wieder ganz mies, wache ständig auf, denke an den tod..mann, mann, mir ist echt nicht zu helfen! ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr es mir reicht, dieses dahin-vegitieren, das durch-den-tag-quälen.. letzten freitag ging es mir dann besser, ich war sogar mal wieder in der stadt, bin normal da rumgelaufen, das war für mich ein richtiges highlight. dann ab samstag ging es wieder steil bergab. morgen gehe ich wieder zum arzt. ich bin so hoffnungslos, weil ich mir einfach kein normales leben mehr vorstellen kann, ich weiss nicht mehr, wie normale empfindungen und gefühle sind, das hab ich irgendwie verlernt. dazu kommt natürlich auch, dass ich ganz toll in negativer selbstsuggestion bin, ständig nachfühle, wie es mir geht..nee, in meiner haut zu stecken, ist nicht schön! wie lange hat bei dir dieser ganze prozess gedauert? hast du auch so ähnliche erfahrungen gemacht? ab wann ging es bei dir denn wieder aufwärts? war es an eine bestimmte erfahrung gekoppelt oder ging es langsam, mit rückschlägen? sorry, das waren jetzt viele fragen, du musst sie nicht alle beantworten. vielen dank dafür, dass du für mich da bist!! liebe grüsse, karina
Toastrunner
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Beitrag von Toastrunner »

Liebe Karina, ich hab heute sofort mal nachgeguckt, ob du mir geschrieben hast. ja auch ich habe lange phasen gehabt, in denen ich mich gequätlt habe. ich habe das für mich mal wie das innere ausschwitz beschrieben. wenn du verstehst was ich meine: also keine normalen regungen und gefühle. ich kenne das. überall wo du bist, bist du ängstlich und läßt dich von diesen gefühlen bei deinen entscheidungen leiten. und nachher ärgerst du dich, dass du dich so verhalten bzw. entschieden hast. das einzige was ich mir in dieser situation gesagt und gewünscht hatte war: lieber 10 jahre nichts mehr zu weihnachten, aber dafür wirklich son richtig stinknormales leben führen. naja vielleicht so normal wiederum auch nicht aber ohne diesen ewigen scheiß. ich glaube du bist bestimmt zu schwach, um scheiße zu schreien. das ist irgendwie alles verschüttet oder? wielange das ganze gedauert hast, willst du wissen? im grunde 34 jahre, mal weniger mal mehr oder mal gar nichts, aber oft so, das ich nicht unbeschwert war und bin. im moment denke ich, das es mir trotz etlicher widriger umstände mit denen ich mich herumschlage ganz gut geht. so jetzt habe ich dir eine frage beantwortet. es geht wieder aufwärts, obwohl ich das in der verzweifelung auch nicht erwartet habe. und dir karina wird es wohl auch bald besser gehen, davon bin ich überzeugt. ach ja. du beschreibst auch diese schlaftstörungen. hab ich auch gehabt. nachts keine ruhe finden und tagsüber kaputt wie sau. und hatte ich dann mal gut geschlafen, war ich am nächsten tag noch mehr mit der welt fertig. das ist weg. die therapie hats ermöglicht. hoffentlich findest du bald eine entsprechenende möglichkeit. so das wars erst mal fürs erste. viele liebe grüße aus dem rheinland am 11.11. Thomas
karina
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Beitrag von karina »

alaaf thomas ;-) vielen dank für deine ehrliche antwort. es ist eben auch immer ein bisschen schwierig, in so einem öffentlichen forum über seine innersten gefühle zu schreiben, daher komme ich vielleicht ein bisschen verschlossen rüber. ich kann eben nicht wirlich genau das schreiben, was ich denke oder was passiert ist, ich probiere es ein bisschen abzuschwächen. verstehst du, was ich meine? deine beschreibung trifft sehr genau zu, man wagt es zwar kaum zu sagen, aber es ist schon die persönliche hölle. ich hätte auch nix gegen 20 jahre nix zu weihnachten, komm, auch nix mehr zum geburtstag ;-), und stattdessen NORMAL sein. oft überleg ich mir so "wunschkompromisse" dieser art, z.b. hättest du lieber jenes problem oder das aktuelle..fast immer will ich ein anderes problem. ich würd mir echt den kleinen finger abhacken, wenn es was an diesem horror ändern würde. ich habe mich heute bis jetzt einfach mal durch den tag geschlagen, das ging auch erstaunlich gut, ohne arbeit bin ich etwas klarer im kopf und nicht so durcheinander wie sonst. ich zwinge mich auch jeden tag, rauszugehen, einzukaufen, nix verlottern zu lassen, auch wenn ich es für mich ganz alleine wohl nicht so schaffen würde. und mit der schlaferei, das ist echt scheisse. ich bin übrigens ganz kurz davor, laut zu schreien. oder mal zu heulen, das kann ich auch fast nie. aber was bringt es. ich hab dann immer angst, die kontrolle zu verlieren, bin nach aussen hin eher starr und ruhig. stehe ja auch unter medikamenten ;-)aber innerlich..frag mich nicht nach sonnenschein. in der therapie traue ich mich immer noch nicht an die knackpunkte heran, oder an die grössten ängste. wir sprechen fast immer über meine situation auf der arbeit oder über meine partnerschaft, die natürlich auch schief gegangen ist. aber ich hab mich noch nicht getraut, an die "urängste" zu gehen. wenn ich das alles loslöse, was setzt ich dann in gang.. dir noch einen schönen tag und einen wohlverdienten feierabend, falls du heute gearbeitet hast (nicht jeder hat's ja heute so gut wie ich ;-/, wobei ich auch lieber 12 stunden jeden tag arbeiten würde, wenn ich dafür nur ok wäre..) liebe grüsse, karina
juan chili
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Beitrag von juan chili »

hallo karina versuch doch mal diese "knackpunkte" diese "urängste"in der therapie anzusprechen.die dinge die man am wenigsten zur sprache bringen will können manchmal der schlüssel sein also des rätsels lösung wenn du dir die dinge die dich belasten von der seele gesprochen hast.allersings können solche psychoanalysen auch dazu führen das es einem kurzzeitig schlechter geht als vorher.da mußt du abwegen.frag am besten deine therapeutin was sie davon hält.
karina
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Beitrag von karina »

hallo juan! an dich musste ich denken, als ich letzte woche wieder mit medis angefangen habe. denn ich war-bin-echt an dem punkt, wo ich die nebenwirkungen in kauf nehme, und es mir nur darum geht, dass es mal psychisch besser geht. der arzt meinte auch, ich wäre total reizüberflutet gewesen, und die leute, die einem oft angst vor medis machen,ohne eigentlich zu wissen, wovon sie reden (dazu gehören auch die vielen verschiedenen seiten im net, die auch gegensätzliche meinungen über z.b. imap vertreten) könnten sich gar nicht vorstellen, was für ein alptraum das ist, diese reizüberflutung auszuhalten. man muss da echt prioritäten setzen, da hast du recht. das als kleiner nachtrag zu unserer diskussion neulich ;-) ich habe etwas angst, dass ich noch nicht soweit bin, so hart an mir zu arbeiten. allerdings wäre es höchste zeit, sich mal vorsichtig an die schwierigen punkte heranzutasten. heute hab ich therapie, also, mal sehen..ich werd mal nachfragen, ob die therapeutin den zeitpunkt für geeignet hält. viele grüsse, karina
Toastrunner
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Beitrag von Toastrunner »

Hallo Karina, wie gehts dir? meld dich doch mal! schönes wochenende und lieben gruß thomas
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