Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

ghm
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von ghm »

Hallo Jessi,

ich habe mich bisher rausgehalten, weil ich darüber zu wenig zu sagen habe / weiss / fühle.

Aber wenn Du Unterstützung, Beistand oder Hilfe brauchst, stehe ich Dir auch gerne zur Seite.
(Du müsstest aber sagen wie, OK ?)
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Clown
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Clown »

>für die Gedanken, die Du Dir meinetwegen machst
Jessi, ich muss dich enttäuschen:

Ich mache mir keine Gedanken deinetwegen. Was ich schreibe, fällt mir spontan ein, also schreibe ich es ins Forum (weil ich gerade Zeit und Lust habe) und dann vergesse ich das Ganze wieder.

Es besteht also keinerlei 'Nabelschnur' von mir zu dir oder umgekehrt ... verstehst du?!!!!

ABGRENZEN ABGRENZEN ABGRENZEN ABGRENZEN ABGRENZEN....



Clown
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Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Danke, Antiope.
Ich habe meine Mutter oft voller Hass erlebt, den ich immer auf mich bezogen habe. Sie ist ausgerastet und hat mich oft wie den letzten Dreck behandelt! Daher rührt meine Unsicherheit.

Ich traue ihr einfach zu, dass sie mir nachstellt, wenn ich mich ihr vollkommen entziehe, da sie ein wenig die Tendenz zeigt. Ob das letztendlich der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Ich habe Angst vor der Reaktion und traue ihr eine solche Vorgehensweise zu. Ich unterstelle ihr diese.

Habe in den letzten Jahren immer bemerkt, wie hartnäckig sie anrufen kann, wenn sie etwas von mir will. In einem langen Brief, den ich ihr im Februar letzten Jahres geschrieben habe, bin ich auch auf dieses Thema eingegangen. Seitdem hat sich dieser Dauerbeschuss verhältnismäßig gelegt. Aber wie ich zu Beginn meines Threads geschrieben habe, neigt sie dazu, mir sobald irgendein für sie schlimmes Ereignis eintrifft, bei mir anzurufen und denkt sich nichts dabei?!
Ich kann mich erinnern, dass sie mich als Kind mal allein gelassen hat (was o.k. war, da ich keine Angst hatte), weil sie ausgegangen ist. Ist dann aber etwas auf dem Fahrtweg passiert, z.B. wurde sie mal von einer Gruppe Männern verfolgt, erzählte sie mir dies noch in der Nacht. Bei mir schlug dieses Erlebnis im wahrsten Sinne des Wortes durch.
Sie hat etwas unberechenbares, aus heutiger Sicht quälendes und immer noch ängstigendes an sich. Das habe ich ihr auch mal gesagt. Daraufhin fing sie an zu weinen und meinte, ich bräuchte doch keine Angst vor ihr zu haben und fragte mich, woher diese kommen würde? Und ich Schaf antwortete: "weiß ich nicht".

Ich komme aus dieser verdammten Rolle so schwer raus, obwohl es objektiv gesehen absolut einfach und vor allem normal ist, ein eigenes, unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen und sich dem zu entziehen, was für einen nicht zu ertragen ist. Als ich aus der Reha kam, hatte ich diese Einstellung. Aber kaum wieder konfrontiert mit meiner Mutter, rutschte ich in diese Kleinkindrolle ab. Ich sage mir dann oft, dass es doch viel schlimmere Eltern gibt und da fängt der Selbstbetrug und das fehlende Ernstnehmen der eigenen Geschichte von vorne an.

Ich arbeite in Teilzeit (seit meines Burnouts) als Bankkauffrau, und da liegt das große Problem. Meine Mutter weiß, dass ich einen besseren Verdienst als sie habe und erhebt den Anspruch, etwas von dem Kuchen abzubekommen, das aber nur unterschwellig, nie direkt. Aus diesem Grund habe ich sie jahrelang finanziell großzügig unterstützt. Ich dachte, ich könne Liebe kaufen. Und dabei habe ich mich verkauft, mich und meine Freiheit. War in dieser Zeit ständig klamm und das war so frustrierend, weil ich nicht wusste, wie ich mich entziehen kann. Als ich dann krank wurde konnte ich nicht mehr so viel zahlen wg. Krankengeld und stellte die Zahlungen ein. Seitdem geht´s bei ihr bergab. Sie macht mir deswegen keinen direkten Vorwurf aber sie klagt über ihre Situation.

Ich habe Angst davor, dass Kollegen merken, wie schlecht es mir momentan geht. Als Grund meiner Erkrankung habe ich die Belastung in meiner alten Filiale genannt, in der auf jeden Fall der Auslöser lag, aber, wie ich jetzt weiß, nicht die Ursache. Auch bei der Betriebsärztin liegt der Grund in der Vorgehensweise meiner Ex-Filiale wg. Personalproblemen, Überbelastung, schlechtem Klima, Psycho-Chef usw... Ich möchte jetzt auf keinen Fall, dass meine Depressionen erkannt werden und mir alles anders ausgelegt wird. Und wenn dann noch meine Mutter dauernd anrufen sollte, liegt mein "privates" Problem ja auf der Hand.

Meine Sehnsucht nach Liebe ist mir übrigens erst vor kurzem bewusst geworden. Ich hatte in meiner vorherigen Filiale fünf Jahre lang einen "scheinbar" netten Chef, in dem ich unbewusst eine Vaterfigur gesucht habe. Er hat mir Anerkennung geschenkt, war freundlich, fürsorglich und humorvoll. Wir haben uns sehr gut verstanden, bis ich krank wurde und er dann mit mir ein Psychospiel vom Feinsten abgezogen hat, bzw. habe ich es ja mit mir machen lassen. Ich muss aufpassen, dass ich nicht immer wieder in neue Inszenierungen hineinrutsche. Ich merke manchmal nur erst sehr spät, wenn es jemand nicht ehrlich meint. Bin also auch noch naiv wie ein Kind...
Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Clown, so tiefgründig meinte ich mein Danke auch nicht Ich bin nur froh darüber, nicht ganz allein zu sein.

Danke, Gregor für Dein Angebot.
Clown
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Clown »

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Eckhart Tolle
Antiope
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Antiope »

Hallo Jessi,
zuerst ein ganz lieber Drücker von mir an Dich. Gestern war ich in Salzburg zu einem Vorstellungsgespräch und war heute noch richtig platt

Ich glaube Dir gerne, dass Deine Mutter Dich mit allen Mitteln tyrannisiert. Sie wird vermutlich auch weiterhin versuchen, Dich zu schikanieren, Dir nachzustellen und mit Hetze und Häme fertigzumachen.

Ob das, was in jener Nacht wirklich geschehen ist? Oder ist es nur eine sehr raffinierte Methode, Angst bei Dir zu erzeugen? (Ja, ich weiß, ich bin damit niederträchtig, aber dieser Gedanke liegt einem fast nahe …)

Hej, Du bist kein Schaf und auch kein Dummerchen! Welche Möglichkeit hättest Du als Kind gehabt, als Du so etwas gefragt worden bist? Mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen: „Alte Hexe - Du machst mir keine Angst mehr!?!“ Nein, Du hattest die Möglichkeit nicht - gib Deinem inneren Kind nicht dafür die Schuld. Es wurde beraubt … seines Mutes und seiner Unbefangenheit.

Und nein, es ist nicht einfach, aus dieser Rolle auszusteigen. Es ist sowas von schwer - und ich weiß nicht, wer Dir Unterstützung dabei gibt und geben kann. Ich glaube, da braucht man sehr viele Versuche, um eine neue Rolle zu erlernen - wie ein Schauspieler. Aber immer wieder gelingt es, ein kleines bisschen anders zu machen. Was hast Du schon geschafft? Was konntest Du die letzten Monate verändern? Das wäre doch für Dich selbst ein dickes Kompliment wert, oder nicht?

Mach Dir Deine eigene Geschichte nicht kleiner und „unschuldiger“ - sie ist schlimm genug. Aber es ist schwer, mit so etwas zu leben.

Weißt Du, Du lebst in einer jahrzehntealter Erpressung. Ich weiß nicht, was ich raten kann, um da auszusteigen. Wie sehr kann Dich Dein Therapeut, Dein Freund und die Familie Deines Freundes unterstützen? Du brauchst alles, was Du kriegen kannst.

Und ich denke (vielleicht so wie Du?), dass Du schon genug finanzielle Abbitte geleistet hast. Deine Mutter hat keine Ansprüche auf Dich und Deinen Verdienst. Eigentlich hat sie Dich als Tochter nicht verdient. Mach Dir wegen der Vergangenheit keine Vorwürfe mit „ich hätte, ich sollte …“ Du konntest zu diesem Zeitpunkt nicht anders - Du kannst es aber jetzt ganz langsam anders.

Kannst Du es hinbekommen, dass sie nicht mehr in der Filiale anruft? Dass Du einfach sagst, es gibt grundsätzlich keine privaten Telefonate mehr, und auflegst? In der Regel ist es so, es wird aber geduldet vom Arbeitgeber.

Naja, Du bist nicht die Einzige, die naiv und wundergläubig ist wie ein Kind. Ich bin erst vor kurzem bei meiner „Traumstelle“ auf so etwas reingefallen. Auch ich glaube immer an das Gute im Menschen und dass niemand berechnend ist.

Denke einfach daran, dass wir hinter Dir stehen und Dir den Rücken stärken.
Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Antiope,

ich drück dich ganz lieb zurück und hoffe, Dein Vorstellungsgespräch in Salzburg war erfolgreich!

Es stimmt übrigens, ich glaube auch immer noch an das Gute im Menschen und bin manchmal fassungslos, wie schlecht diese miteinander umgehen. Auch gestern hatte ich auf der Arbeit ein Erlebnis, bei dem ich mich fragte, wer eigentlich krank ist?..ich oder die anderen???...

Es hilft mir sehr, dass ich hier mal Teile meiner Geschichte so ganz anonym erzählen kann. In meinem ganzen Leben habe ich niemandem, außer meiner Uroma (da aber auch nur Teile), diese Geschichte erzählt. Es kam mir immer schon "komisch" vor, wie meine Mutter mit mir umgegangen ist. Ich war ja nun auch nicht blind, habe gesehen, wie andere Eltern auch positiv mit ihren Kindern umgehen.

Heute merke ich die Sehnsucht nach solch einer Familie noch viel viel stärker, obwohl ich ja nun erwachsen bin. Das es schlimmere Familien, als meine es war/ist gibt, das weiß ich, und das war früher auch mein Trost. Heute fällt es mir oft schwer, meine Not anzuerkennen, weil mir genau dieser Vergleich dazwischenkommt....es gibt noch vieeel schlimmeres...

Vor einem halben Jahr habe ich eine Gruppentherapie gemacht bei einem sehr sympatischen Therapeuten so Ende 50. Ich wurde im Dezember zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, auf der ich auch seine Tochter kennen gelernt habe. Wie beide miteinander umgegangen sind hat bei mir einen Schmerz und eine Sehnsucht aufsteigen lassen, es war unerträglich für mich, ich hätte weinen können wie ein Kind...wenn ich das hier so schreibe, kommen genau diese Gefühle wieder hoch. Diese Sehnsucht hatte ich bei meinem Chef auch und bin reingefallen, denn er hat es gemerkt und es ausgenutzt für sich...

Mein Therapeut sagt, dass ich ausgehungert nach Liebe und Anerkennung sei und dass mein größtes Problem dieses lange Gefängnis ist, in dem ich mich 27 Jahre lang nicht zu wehren traute. Ich frage mich immer, ob die Liebe zu meinem Exfreund und auch zu meinem jetzigen nie stark genug war, um auszuziehen und einen Schlussstrich zu ziehen?! Oder empfinde ich überhaupt wirkliche tiefe Liebe? Ich weiß es gar nicht.

Ich versuche meine Fortschritte oft zu loben und anzuerkennen, fühle dabei jedoch nichts. Ich habe an mich selbst genau so eine hohe und ungeduldige Erwartungshaltung, wie sie mir immer entgegen gebracht wurde. Gut ist, dass ich jetzt das Bewusstsein dafür habe, schlecht, dass ich immer wieder in diese Haltung hineinrutsche...

Mein weiteres Problem ist, dass ich mir wie verstockt vorkomme: Ich kann vor meinem Thera nicht weinen, obwohl mir die Tränen bis zu Dach stehen, mir ist alles peinlich, ich schäme mir für meinen jahrelange Unmut mich zu wehren, habe Probleme damit, Mitleid anzunehmen, weil ich immer noch denke es nicht verdient zu haben. Ich kenne es nicht, dass mir jemand sagt "wir stehen hinter Dir und stärken Dir den Rücken" oder "Ich bin für Dich da, wenn Du mich brauchst". Ich brauche diese Hilfe dringend, habe aber auch da nicht den Mut, diese zu suchen. Ich habe Angst davor, für blöd erklärt zu werden und tue es daher schon selbst. Ich habe Angst vor Unverständnis. Meine Homöopathin meinte mal, ich sein doch erwachsen und es gäbe viel Schlimmeres...Ich hätte doch ein gutes Leben und bloß eine Sinnkrise...
ghm
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von ghm »

Hallo Jessi,

bitte entschuldige wenn ich mich wieder 'reinhänge.

Ich arbeite an ähnlichen "Fragestellungen" und lese zur Zeit "Aussöhnung mit dem inneren Kind" von Erika J. Chopich & Margaret Paul, ISBN 978-3-548-35731-7

ISBN könnte angelaufen sein, da ich es bei eBay gekauft habe.

Das Thema "inneres Kind, innerer Erwachsener" zu besprechen wäre hier zu lange.

Da gab es schon Threads.
http://www.diskussionsforum-depression. ... 1295367267

Kernaussage zum Lieben ist, es ist nicht möglich, (echte) Liebe von Andreren zu bekommen, zuerst muss ich mich selbst lieben/annehmen.

Vielleicht schaust Du Dir dieses Thema auch mal an.
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Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Gregor,
Du brauchst nicht nicht zu entschuldigen. Dieser Thread "gehört" ja nicht mir

Danke für den Buchtipp! Ich habe genau dieses Buch schon einmal gelesen und es mir gerade aus dem Regal geholt. Habe es vor ca. einem halben Jahr gelesen und konnte dabei nichts "fühlen". Aber vielleicht ist ja gerade jetzt der richtige Zeitpunkt es mir nochmals in Ruhe durchzulesen.

Werde mich jetzt auf den Weg zu meinem Therapeuten machen, in der Hoffnung, mich mal richtig öffnen zu können...
Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

...mein Therapiegespräch war gestern echt hart. Er hat mir nochmals die immer noch vorhandene starke Angst vor meiner Mutter klar gemacht und mir Mut zugesprochen den Kontakt zu ihr endgültig abzubrechen.

Ich hatte das Gefühl aus den Latschen zu kippen, so schwindelig wurde mir allein schon bei dem Gedanken...es ist wie verfahren...
Ich habe mir schon als Kind oft gewünscht, dass sie von der Arbeit nicht mehr zurück kommt, mich kurz danach, wenn sie wieder mal nett war, für meine Gedanken geschämt. Ich habe das Gefühl, erst frei sein zu können, wenn sie nicht mehr da ist, schämen tue ich mich dann aber erst recht für meine Gedanken. Dann tut sie mir leid...oh Gott, dieses ganze hin und her macht mich noch ganz irre...

Jetzt kippt bei mir die berufliche Situation auch noch. Ich leide schon seit Jahren auf der Arbeit unter extremen Schweißausbrüchen und in Situationen, in denen ich auch privat in Stress gerate. Jetzt stehe ich den GANZEN Tag unter Strom, vergesse die Hälfte, bin bei Kleinigkeiten überfordert und das saugt mir die Kraft aus.

Ich kotze mich momentan sowas von selber an, könnte mich jeden Tag in den Hintern treten und einfach abhauen. Das Problem ist nur, wohin ich auch gehe, ich nehme mich immer selbst mit...
Antiope
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Antiope »

Hallo Jessi,

was Du erzählt hast mit der Sehnsucht, als Du erlebtest, wie andere Eltern mit ihren Kindern umgehen - oje, das kenne ich auch. Ich bin mal auf offener Straße in Tränen ausgebrochen, als ich gesehen habe, wie eine Mutter ihr Kind im Empfang nahm…
Damals ging es mir nicht so gut, so dass mich das sehr aufgewühlt hat. Aber damals ist mit schlagartig klargeworden, was ich *wirklich* vermisst habe.

Die Vergleiche, die Du machst (anderen geht es viel schlimmer), sind die Beschwichtigungen Deiner Mutter: „alles sei nicht so schlimm, Du habest kein Recht, so zu empfinden.“ Das ist nicht richtig!! Du *bist* verletzt worden, Deine Kinderseele wurde gebrochen. Das ist Realität - Deine Realität.

Und wenn Du nun zwischen verschiedenen Gefühlen hin und her schwankst, kann man dann verstehen, wenn man sieht, dass das Kind abhängig war, dass es Meinungen der Mutter übernehmen musste, um zu überleben - und dass es gleichzeitig „gewusst“ hat, dass es noch anderes benötigt.

Habe Geduld mit Dir - es ist sehr schwer, diese Verletzung anzuerkennen. Es bedeutet nämlich auch, Deine „Wunschmutter“ (die Deine nie war) als Illusion zu enttarnen. Sie hat es nie gegeben. Selbstverständlich dachtest Du als Kind, wenn Du bestimmte Bedingungen erfüllst, wird Deine Wunschmutter erscheinen. Es war als Kind Deine einzige Rettung, Dein einziger Trost. Wie hättest Du sonst alles so überleben können, wie Du es doch geschafft hast?

Und denke nicht, Du hättest Dich doch einfach wehren können. Einfach die Frage: wie denn? Du warst ein kleines Kind, Du warst von dem abhängig, was Deine Mutter Dir geboten hat. Du konntest gar nicht Dich wehren. Damals durftest Du es nicht lernen, durftest Dich nicht als „Ich“, als „Jessi“ wahrnehmen.

Jetzt brauchst Du Deine Zeit, es allmählich zu lernen. Du kannst und darfst erst jetzt lernen, wo Deine Grenzen sind, welche Kräfte und Energien Du hast. Die hast Du, weil Du sonst nicht das Martyrium Deiner Kindheit hättest überstehen können. Dass Du sie noch nicht aktiv zur Verfügung hast, wen wundert es? Du musst doch alles erst lernen…

Es ist doch schon viel, dass Du merkt, wann die Erwartungshaltung „von außen“ kommt. Es wird Dir immer leichter gelingen, sie zu enttarnen - und allmählich kannst Du dann auch das machen, was Du möchtest, einfach so, ohne eine Kinderrolle anzunehmen. Du musst einfach üben und lernen. Gönne Dir diese Zeit. Als Kind hattest Du sie nicht.

Wie kannst Du über das alles weinen, wenn jetzt noch alles „gefroren“ sein muss, weil es sonst so weh tut, weil sonst alle Deine Sehnsüchte, alle Deine berechtigten (!!) Wünsche an die Oberfläche kommen? Mach Dich deswegen nicht fertig. Du bist gerade in einem depressiven Tal - und da sind die Gefühle zu Stein geworden - aus Schutz. Du bist nicht „verstockt“ - Du kannst Dich diesen schwierigen Gefühlen im Moment nicht nähern.

Habe einfach mal Mitleid mit Dir. Du musst im Moment so viel stemmen, musst im realen Leben gegen Deine Mutter kämpfen und brauchst so viel Energie, um Dein Inneres noch unter Kontrolle zu halten.

--- edit ---: Frage: *Möchtest* Du den Kontakt mit Deiner Mutter abbrechen, so wie es Dein Therapeut dringend vorschlägt? Siehst Du diesen Vorschlag alles in allem eher förderlich für Dich oder eher hinderlich? --- edit Ende ---


Eigentlich bräuchtest Du doch dringend eine Auftankstelle, eine Energieoase, irgendetwas. Verlange von Dir im Moment nichts mehr, außer den Tag halbwegs zu überstehen. Gehe rücksichtsvoll mit Dir um. Versuche doch mal, Dir jeden Tag eine klitzekleine Freude zu machen, eine kleine Auszeit zu nehmen. Bad, Sauna, Massage, Musik, Kosmetikerin, … Yoga, Tai Chi, …

Mitleid und Unterstützung brauchst Du nicht zu „verdienen“ - die bekommst Du einfach so, ohne Bedingung … Ein Geschenk ganz persönlich für Dich ...

Ich möchte Dir Deine Homöopathin nicht schlecht machen - aber das ist ein Satz, wie er von einem typischen „kritischen Eltern-Ich“ kommt, das ein kleines Kind ausschimpfen möchte. „Bloß“ eine Sinnkrise - das ist ein schlechter Scherz. Sie kann das, was Du erlebt hast, nicht anerkennen, nicht akzeptieren.

Dein inneres Kind hat in diesem Punkt recht, wenn es da ziemlich verzweifelt ist. Das ist nämlich so: es war eine karge, freudlose, enge Kindheit.

--- Und bitte: beschimpfe Dich nicht. Sei gnädig mit Dir. Diese junge Frau hat es schon sehr schwer gehabt die letzten Jahre. Und sie hat es bis jetzt alles geschafft. Sie hat sehr viel Energie da opfern müssen, aber sie hat es geschafft. Sie ist auch zuhause ausgezogen, obwohl es ihre Mutter nicht zulassen wollte. Sie ist zu ihrem Freund gezogen, ein wirklich patenter Typ, obwohl ihr Mutter ihn hasst. Sie arbeitet, obwohl es ihr gerade nicht gut geht. Schau auf das, was Du die letzten Jahre geleistet hast, wirklich vor Dir selbst geleistet hast - es war gut. Was ihre Mutter denkt? Die hat keine Ahnung.
Das einzige, was wirklich zählt, sind *Deine* Erfolge. Und die hast Du!
Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Antiope,
wenn ich Deine Beiträge lese, berühren sie mich sehr. Ich bekomme dann sogar Mitleid mit mir selbst?!...

Mir fiel es immer sehr schwer anzuerkennen, was ich trotz der schwierigen Bedingungen geschafft habe. Ich habe z.B. mein Abi geschafft, aber eben nicht besonders gut. Ich habe meine Banklehre geschafft, aber auch da habe ich in der Abschlussprüfung versagt. Es ist so, als hätte ich in meinem Leben nie an mich geglaubt und diese Gedanken noch durch die schlechten Ergebnisse bestätigt...

Mein Leben war immer sehr schwierig. Ich wollte es nie wahr haben und habe nach außen eine "Maske" gezeigt, die lustig, ausgeglichen und rundum glücklich war. Ich konnte die "Rolle" so gut spielen, dass ich schon selbst daran geglaubt habe. Meine Mutter ist übrigens auch so eine Schauspielerin.

Ich versuche oft gnädiger mit mir zu sein und gerate aber immer wieder in das alte "fordernde" Muster. Ich fordere so viel von mir, wie von mir immer gefordert wurde. Ich jage mich teilweise regelrecht durch den Alltag. Das war 2008/09 so schlimm, dass ich komplett zusammengebrochen bin. Immerhin merke ich es jetzt und versuche bewusst, laaaangsamer zu werden.

Heute ist der erste Tag, an dem ich durchgehend wütend auf meine Mutter bin. Ich habe nicht einmal den Druck bei ihr anrufen zu müssen, denke aber viel an sie, was wahrscheinlich durch mein kindliches schlechtes Gewissen begründet ist. Mein Thera hat mir geraten, mir zumindest vorzustellen, wie ich mich an ihr rächen könnte (sie in Salzsäure Baden, ihr den Hals umdrehen, den Löwen zum Fraß vorwerfen etc...) Ich musste lachen, als er dies zu mir sagte, versuche dies in meiner Fantasie aber tatsächlich und es scheint ein wenig Erleichterung zu bringen...mal sehen, wie lange sie anhält...und schon wieder glaube ich nicht daran, es durchziehen zu können...

Ich hoffe immer auf das Verständnis meiner Mutter, und dass sie vielleicht "lernen" würde mich in Ruhe zu lassen, weil ich mein eigenes Leben habe. Den Kontakt endgültig abbrechen, das will ich eigentlich nicht, aber was ist mit den Gedanken, endlich frei sein zu können, wenn sie nicht mehr da wäre?...das ist ein Widerspruch in sich...

Beruflich das gleiche: Ich habe meine Filiale gewechselt, habe jetzt ein wirklich tolles Team, mich gut integriert und ab und an auch mal was zu lachen. Nur macht mir der Job keinen Spaß mehr. Ich will gar nicht mehr im Kundenverkehr arbeiten und habe dennoch Angst davor, was danach kommen könnte. Vielleicht bereue ich es, wenn ich dieses Team jetzt verlasse. Mein Traumjob war immer Grundschullehrerin. Da ich früher unabhängig sein wollte, habe ich mich gegen ein Studium entschieden. Jetzt mit 30 komme ich auf die "verrückte" Idee, diesen Traum zu verwirklichen und was bremst mich: meine verinnerlichte Mutter, die Gedanken, was andere sagen oder denken könnten , meine Angst davor, was ist wenn ich feststelle, dass es doch nicht der richtige Job ist?! Dann hab ich alles hingeschmissen und stürze mich ins nächste Unglück...

Ich bin in jeder Lebenslage so unentschlossen, und aufgrund dieser Unentschlossenheit habe ich auch acht Jahre mein alte Team regelrecht "ausgehalten", weil ich mir immer die guten Seiten vor Augen gehalten habe...

...so wie es immer bei meiner Mutter war...
Antiope
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Antiope »

Hallo Jessi,

ja, habe Mitleid mit Dir und dem Kind, das Du warst und das immer noch existiert. Schaue gnädig und „liebevoll“ auf das alles. Sei Dir selbst ein gutes Elter (Singular von „Eltern“ ).
Halte Dir Deine Leistungen vor Augen:
- Abitur zu schaffen
- Banklehre zu schaffen
- zuhause auszuziehen
- den Wahnsinn der Kindheit auszuhalten

Es ist wirklich viel. Du hast Dich schon bewiesen und brauchst es jetzt gerade nicht mehr. Du bist jemand.
Was kannst Du noch? Gut singen, gerne tanzen, mit dem Freund schmusen, Gartenarbeiten gerne erledigen, Deinen Freunden eine gute Freundin sein, nähen, … ? Schau mal, was Du noch kannst. Mache es Dir bewußt, wie vielfältig und vielseitig Du bist.

Nun, es ist Dir ja schon bewußt, dass Du auf das *NIEMALS* eintreffende Verständnis der Mutter wartest. Es wird nicht kommen. Es geht auch gar nicht - das ist das, was Du in der Vergangenheit gebraucht hast. Jetzt brauchst Du es nicht mehr! Du hast Dein eigenes, neues Leben! Und Du kannst es langsam und Stück für Stück so gestalten, wie Du möchtest. Das ist *Deine* Entscheidung - und niemand darf Dir dreinreden! Egal, was Du tust. Es ist Deine Entscheidung - weil es Deine Verantwortung ist, Deine Freiheit ist!
Deine Mutter hat hier nichts mehr zu sagen!
---
Beruflich: Hast Du im Moment keinen Spaß mehr, weil Du einfach emotional überlastet bist, niedergeschlagen? Gibt es eine Möglichkeit, aus dem Kundenverkehr in einen anderen Bereich zu wechseln?
Was ist es, das Dich an Deinem Traumjob fasziniert? Welche Träume hast Du dabei? Was ist Dir dabei wichtig?
Deine Ängste und Sorgen kann ich sehr wohl verstehen. Sie sind normal, vor allem, da Du einfach sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht hast. Akzeptiere sie, sie sind *völlig normal*.
Ich habe mit Ende 30 nochmals ein Studium gemacht. Genau dieselben Sorgen und Ängste hatte ich auch. So richtig „gut“ gelaufen ist es nicht, aber ich habe den Abschluss geschafft. Es war wirklich nicht einfach. Aber eines ist ganz sicher: ich würde es nochmals machen. Es war *trotz allem* richtig. Ich habe soviel dazu gelernt, ich habe mich in eine Richtung bewegt, die wesentlich besser ist, die mich vollständiger hat werden lassen. Wie gesagt: ich würde es nochmals machen! Es hat sich gelohnt!
---
Hast Du eine Ahnung davon, warum Du den Kontakt nicht abbrechen möchtest? Was ist es, das Dich daran hält?
Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Antiope,
ich habe oft versucht, mir das vor Augen zu halten, was ich geschafft habe. Manchmal erkenne ich dies an und manchmal kippt alles ins Gegenteil. Ich bekomme Selbstzweifel und kann dann nichts anerkennen.

Auf der einen Seite bin ich z.B. froh, dass es mir niemand anmerkt, wenn es mir schlecht geht. Auf der anderen Seite habe ich oft Zweifel und denke, mir glaubt niemand, dass es mir schlecht geht, weil ich nicht den Eindruck mache. Es ist wie eine Art Selbsttäuschung. Mein Selbstbild stimmt nicht mit dem Fremdbild überein. Ich bin fast immer unzufrieden mit mir und bin dann z.B. ganz erstaunt, wenn ich eine positive Rückmeldung bekomme. Ich vermute dahinter immer eine Lüge oder Menschen, die mich schonen wollen und mir bewusst nichts Negatives sagen wollen.

Ich habe nie gelernt auf meine Gefühle zu achten und kann es heute zwar besser aber trotzdem noch sehr wenig. Manchmal ist es mir nicht möglich zu benennen, "welche" Gefühle ich in einer depressiven Phase habe, wenn mich mein Thera fragt. Mir war lange nicht einmal bewusst, dass der innere Druck, diese innere Spannung, die ich seit vier Jahren habe, ein Zwang ist oder das Gefühl meiner Mutter gegenüber, Angst.

Ich komme einfach nicht von selbst drauf. In der Reha wurde ich z.B. nach meinen Sehnsüchten gefragt. Ich konnte diese nicht einmal benennen, obwohl ich so viele Sehnsüchte habe...zu viele, wie ich heute weiß...

Und diese Selbstzweifel und Unentschlossenheit begleiten mich täglich und schon seit meiner Kindheit.

Ich habe heute mit meinem Freund gesprochen, dass ich meinen Job nun endgültig an den Nagel hängen werde, sollte ich nicht intern arbeiten können. Ich würde dann meinem "Traum" endlich nachgehen und Grundschullehramt studieren. Aber jetzt in diesem Moment habe ich Angst und Zweifel zugleich. Damals wusste ich: Der Bankjob ist das Richtige für mich. Da ich sehr idealistisch veranlagt bin, wollte ich diesen bestmöglich erfüllen und war mit "Leib und Seele" Beraterin. Gut, ich gebe zu, ich konnte selten NEIN sagen und hatte oft Mitleid mit Kunden, habe somit natürlich nicht knallhart durchgreifen können und nicht den Erfolg gebracht, der von mir erwartet wurde. Im Nachhinein ist das alles irgendwie irre. Da stecke ich alle Emotionen ins Berufsleben und alles andere fällt hinten über. Das Problem: Mein Freund tickte ähnlich und somit haben wir´s beide einfach nicht gemerkt.

Jetzt halte ich diesen Job kaum noch aus, obwohl ich nicht überfordert werde und das Team ein ganz anderes ist.

Die Strukturen sind aber wie die in meiner Kindheit und Jugend. Das ist mir klar geworden. Deshalb kann ich nicht mehr. Immer dieses Lächeln "müssen", dieses "Du musst dies und musst das und am Besten sofort und ganz schnell", das kann ich nicht mehr ertragen, und das will ich nicht mehr! Dieses "ich werde gejagt-Gefühl" begleitet mich noch jeden Tag auch dann, wenn es niemand anderes tut. Ich jage mich dann selbst.

Meine Mutter war so eine Jägerin. Hat sie mal irgendetwas gesucht und nicht gefunden, hat sie alle Pferde wild gemacht und verlangt, dass ihr sofort bei der Suche geholfen wird...und wehe man kam nicht sofort...dann hat sie geschrien und Schuldzuweisungen gemacht: "Ihr habt das genommen". Hat sie die Sache dann gefunden, kam keine Entschuldigung . Und wehe, ich habe diese dann mal verlangt. Dann holte sie alles hoch, was ich tatsächlich mal versust hatte und fühlte sich megamäßig angegriffen. Diese Art hat sie auch noch heute.

Ich könnte jetzt noch tausend Sachen schreiben. Mir kommen so viele Erinnerungen hoch, aber ich möchte hier auch niemanden langweilen.

Dieses Schreiben ist wie eine Art Therapie für mich, das hätte ich gar nicht gedacht
Naja, vielleicht haben andere auch was davon...das hoffe ich jedenfalls. Ich wurde mal von meiner Homöopathin gefragt, ob ich Dankbarkeit empfinden kann. Genau in diesem Augenblick bin ich zutiefst dankbar dafür, dass es diese Plattform gibt!!!
Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Diese Email habe ich gerade von meiner Mutter bekommen:

"Hallo jessica,

habe an dich gedacht,da ich länger nichts von dir gehört habe, es gehr dir wohl nicht so gut ?
auch wenn es der fall sein sollte, könntest du dich mal bei mir melden. ich bin keine fremde person
für dich frau meier,müller oder krüger. auch ich habe gefühle und ängste.
es ist auch für mich von bedeutung, wie es dir geht.
Freundliche grüsse M."
-------------------------------------------
Obwohl diese Mail objektiv gesehen nicht schlimm ist, hat sie bei mir grausige Gefühle ausgelöst. Ich habe mich darüber erschrocken, weil ich sie das erste Mal bewusst wahrnehme.
-------------------------------------------
Meine Antwort sah so aus:

Hallo M. Warum verwendest Du diese blöde unpersönliche Abkürzung?

Mir geht´s nicht gut, das habe ich Dir vor unserem Treffen schon gesagt.

Ich glaube Dir nicht, dass Du Dir Sorgen um mich machst, weil Du nicht so schreibst.
Du bist wütend auf mich, weil ich mich nicht bei Dir melde, so wie Du es erwartest.
Deine Mail klingt so, als hätte ich schon seit zehn Wochen nicht mehr angerufen.
Ich bin aber nicht mehr 15.

Ich habe im Moment keine Lust darauf mich zu melden, habe genug mit mir selbst
zu tun und will mir keine Hetzgeschichten über Tobias anhören oder mir Vorwürfe
vorwerfen lassen, die ich nie gemacht habe, nur weil Du sie Dir machst.

Und auch wenn ich weiß, dass Du Probleme hast, kann ich damit im Moment nicht umgehen.
Akzeptiere das und nimm es nicht immer alles so persönlich.

Ich werde mich bei Dir melden, wenn´s mir besser geht. Außerdem hast Du doch auch ein Telefon.
Ruf doch einfach bei mir an, wenn Du mal nichts zu Hetzen hast.
Dann würde ich mich auch mal auf Dich freuen, so wie am vorletzten Mittwoch.
Denn mit einem ätzenden Anruf von Dir machst Du alles zunichte.

Gruß Jessica
--------------------------------------------
Ich habe so starke körperliche Symptome innerhalb von fünf Minuten bekommen(Kopfschmerzen, Schwindel und ein taubes Ohr), und das nur aufgrund dieser einen Mail von ihr, die mich doch nicht töten könnte. Ich habe Angst vor mir selbst und dass diese Reaktionen nie verschwinden und ich irgendwann mal den Verstand verlieren könnte...
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Ich glaube, mein Thera würde jetzt mit mir "schimpfen", weil ich meine Mutter schon wieder ernst genommen habe...
ghm
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Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von ghm »

zu der Mail fällt mir ein,

" Sehr geehrte Frau M.

ich kann Ihnen die frohe Mitteilung machen, dass es mir gut geht.
Bezüglich Ihrer Gefühle und Ängste nehme ich diese zur Kenntnis.
Ich darf Ihnen versichern, dass ich ebenfalls mit Gefühlen und Ängsten ausgestattet bin.
Ich hoffe, dass Sie sich einen reflektierten Umgang mit Ihren Gefühlen erarbeiten konnten.

Freundliche Grüsse T. "

Aber meinen Eltern hätte ich so etwas auch nicht zurückgesandt.
Allerdings habe ich meiner Mutter einen Brief gesand, in der ich ihr mitgeteilt hatte, dass wir kommunikativ auf anderen Planeten leben würden.

Ich hoffe, mein Mailvorschlag liess Dich ein wenig schmunzeln.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Jessi1980
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Danke Gregor,
ich musste wirklich schmunzeln
Du hast so geschrieben, wie es mein Thera mir sicherlich geraten hätte.

Dafür bin ich dann innerlich mal wieder zu aufgeregt gewesen, aber ich bin ja lernfähig...
Antiope
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Antiope »

Hallo Jessi,

die dunkelgrauen Gedanken und Überzeugungen kommen aus der Depression, die Dich in den Fängen hat. Genau diese Selbstzweifel, diese bodenlosen, alles in Frage stellenden Selbstzweifel, sind ein ganz dicker Arm der Krake Depression.

Hilft Dir das etwas, wenn Du es trennen kannst: die Selbstzweifel kommen von der Krake, das Liebevolle ist Dein gutes Elter. ?

Diese Selbstzweifel, Selbsttäuschung kommen durch die „dunkle Brille“ der Depression, die nichts anderes wie Dunkles, Negatives zeigt. Daher kannst Du die positiven Rückmeldungen einfach nicht richtig verdauen, weil sie nicht in Deine Sichtweise passen. Kannst Du sie aber irgendwie „aufbewahren“ - aufschreiben, …? Sie zeigen Dir nämlich die Jessi, die hinter/unter/neben der Depression verborgen ist.

Ich weiß, wie schwierig es ist, die Gefühle zu bemerken, sie zu benennen. Mir fällt es auch schwer, weil ich sie dann oft einfach „weghaben“ will, wenn ich abstürze. Dann merke ich nur noch Panik und bodenlose Verzweiflung. Dass ich so sehr unter Druck stehe, dass ich dann fast platze, merke ich nicht. Mir hilft es dann, wenn ich sie der Krankheit zuschreiben kann. Obwohl es die Intensität nicht verringert, kann ich dann ein klein wenig Distanz reinbekommen und bekomme dann wieder etwas Luft.

Ich denke, dass Du im Moment kräftemäßig wirklich am Ende bist, die Verzweiflung und Kräftelosigkeit jagt Dich, Deine Angst jagt Dich, die Depression jagt Dich. Daher kannst Du den Job, der vom Team her gut passt, nicht mehr aushalten. Du brauchst jetzt so schnell wie möglich einen Ruhepunkt, eine Auszeit, irgendetwas. Ich weiß nicht, ob Du Medikamente nimmst oder ob das eine Option wäre für Dich.

Was Dir an Deinem Beruf am meisten Spaß gemacht hat, war das Beraten, das Richtige für den Klienten herausfinden. Stimmt das? Was erwartest/wünscht Du Dir vom Beruf der Lehrerin? Welche andere Wünsche und Sehnsüchte hast Du in diesem Bereich?

Weswegen ich frage? Es geht darum, auszuloten, ob es in Deinem Beruf noch Möglichkeiten, Potenziale gibt. Du hast ihn ja mit dem Gefühl gewählt, „das ist das Richtige.“ Etwas gab es da, was Dich angesprochen hat. Und es wäre schön, dieses in den nächsten Monaten herauszufinden. Vielleicht kannst Du sogar beides zusammenbringen. Lehrer an der Berufsschule?

Zu Deiner Mutter: sie wirkt auf mich wie ein unglaublich unreifes, kleines trotziges Kind, völlig verantwortungslos. Sie erwartet von Dir heute noch, dass Du sie „beelterst“, dass Du sie umsorgst wie ein kleines Kind. Das geht gar nicht! Alleine diese Mail - trotzig, eine unglaubliche Anspruchshaltung. Es ist eine Art von Perversion, von unglaublichem Ausnutzen, von Narzissmuss. Es ist krankhaft. Es ist vollkommen psychopathisch. Kannst Du das akzeptieren?

Dass die Mail nicht schlimm wäre - das kann ich so nicht unterstreichen. Alleine der Wechsel (Dir geht es wohl nicht so gut, aber Du könntest Dich ja mal um mich sorgen.) ist wirklich pervers.

Deine E-Mail ist noch sehr „gefasst“.Wenn es eine Hetzkampagne auslöst, melde es einfach hier. Du siehst ja, wir stehen Dir zur Seite.

Eine Frage: Was hätte Dein Therapeut geschrieben? Was wäre drin gestanden, was nicht?

(@Gregor: der Vorschlag ist wuuunderbar. So süffisant - geht runter wie Öl. Selbstverständlich hätte ich es meinen Eltern auch nicht zugetraut. Aber die Kühle und Distanziertheit ist oberklasse.)

eine kleine Anmerkung (und es ist nicht als Vorwurf gemeint, sondern so, wie die Mail war, ist vollkommen in Ordnung und *wesentlich* mehr, als Deine M. verdient!!!): Weniger angreifbar machst Du Dich, wenn Du nur davon schreibst, was Du empfindest und nicht schreibst „Du bist …“.
Wenn sie denn anrufen sollte, sage einfach, dass Du nicht willst. Punkt. Keine Diskussion. Nein, jetzt nicht. Nein. Sobald sie Luft holt für ihre perversen, krankhaften Vorwürfe: „Hör auf. Rufe an, wenn Du wieder erwachsen bist. Auf diesem Niveau nicht mehr.“ Da darfst Du auch wütend werden - wirklich. Es kann gut sein, dass es Dir in diesem Moment schlecht gehen wird, weil Dir Dein schlechtes Gewissen etwas einredet. Aber das ist das schlechte Gewissen, das Dir Deine M. einredet hat. Es ist nicht Deines.

Ach ja, etwas wie Wohltat: dass Deine Mutter sich selbst mit M. abkürzt, zeigt doch alles. Sie ist nicht Deine Mutter, sie ist wie Big Brother. Ein M. Keine Person, sondern: Manisch, Miserabel, mißachtend, mißbrauchen, mißgünstig, Missetäter, Missgestalt, Missgriff, misshandelnd, misstrauisch, machtgierig, manipulativ, Machwerk, Made, mäkelig, Makulatur, mangelhaft, maßlos, Maulaffe, Megäre, Metze, Messalina, Miasma, Miesmacher, mitleidlos, Mob, Mörder, monströs, Mücke, Münzfälscher.

(Ich habe einfach mein Wörterbuch durchgeschaut und alles Tolle mit M rausgesucht. Besonders gut gefällt mir Megäre.)

Sehnsüchte sind es unglaublich Wertvolles. Jedenfalls bewerte ich das so. Sehnsüchte zeigen, wo Leben ist, wo noch Potenzial da ist, wohin man sich bewegen kann. „Zu viele“ gibt es nicht. Sehnsüchte zeigen, dass Du noch ein kleines wertvolles Kind hast, das noch lebt, das noch etwas will. Bitte schätze sie wert - sie sind ein ganz wichtiger Teil von Dir, der noch leben will und der genug Energie hat.
Jessi1980
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Registriert: 25. Jan 2010, 18:23

Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Ich habe zwei Antworten erhalten:

Hallo Jessica,
tut mir leid,dass du es so aufgefasst hast,ich habe es nicht so gemeint..ich mache mir doch sorgen um dich!!das stimmt nicht
ich bin nicht wütend auf dich und ich erwarte nichts,ich wünsche es mir halt nur.das hat mit tobias auch nichts zutun.
Dein Freund ruft seine mama und papa ja auch immer an und ist keine 15,das hat damit nichts zutun, ich habe nur auch mal was anderes zu sagen,z,b.
will ich die katze nicht immer behalten ,ebenso das auto. ich fahre in paar wochen weg.
und hetzgeschichten sind es auch nicht..alles was ich selber denke und tu,traue ich auch dem anderen zu.ich habe ein anderes probl.erzähle es dir viel später einmal
ich kann nicht anrufen und ätzend ist mein anruf nicht gewesen. du fast auch nicht alles gut auf.
man muss auch mal hilfe annehmen.

Deine tabletten die du vorher genommen hast, machen nicht abhängig und sind gut, ich weiß es von anderen leuten. und absezten kann man sie auch jederzeit

gruß mama

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Hallo jessica,
ich habe es wiklich nicht so gemeint,wie es klang
ich weiss es geht dir nicht gut und es tut mir sehr leid. bald ist alles anders.
ich schenke dir etwas gutes als freude für dich..bald kommt das glück..
ich habe schon viel gepackt und aufgeräumt. viel weggewofen,soll mann ja machen
verzeih mir.ich bin auch nur ein scheißmensch wie ich mich fühle.
ich mache alles gut bald wiklich... tschüß und einen guten friedlichen sonntag für dich.
dienstag hat tobias prüfung und dann gehts ab zum bund bald wenn es geht er ist gut.

leider muss ich weg. gruß mama

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Ist das jetzt ein Abschiedsbrief?
Oh Gott, ich dreh bald durch....
ghm
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von ghm »

Hallo Jessi,

das ist der Zucker, mit dem sie Dich an sich klebt.

Ob das ein Abschiedsbrief ist?

Es ist, was Du willst, was es ist.

Versuche in Dich zu hören, was es sein soll.

Ich kann und will Dir nicht raten. Es ist weder leicht sich von den Eltern abzuwenden, noch sich weiterhin nerven zu lassen.

Meine Eltern sind verstorben. An manchen Tagen ist es unheimlich schmerzhaft, dass sie nicht mehr da sind und an manchen Tagen ist es gut, dass ich mich nicht mehr erklären muss.

Ich wünsche Dir, dass Du eine Lösung findest, zu der Du stehen kannst.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Antiope
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Antiope »

Hi Jessi,

vielleicht ist es die andere Seite Deiner Frau Mutter, die sich hier gezeigt hat.

Als Abschiedsbrief (in welche Richtung?) würde ich es nicht werten. Nun, Gregor hat es schön gesagt, es ist, was Du willst, das es ist.

Kannst Du die Nachricht so stehen lassen? Einfach auch als Erlaubnis, Dir selbst Gutes zu tun, Dich von ihr zu befreien, etwas Distanz aufbauen zu dürfen? Etwas aufräumen?

Was ich lernen musste, war:
wenn meine Mutter sich Sorgen um mich macht, sind es *ihre* Sorgen. Sie selbst hat es in der Hand, sich sorgenvoll durch die Welt zu bewegen oder mir als Erwachsene zu vertrauen. Sie entscheidet, wie sie ihre Welt sehen will. Nicht ich.
wenn meine Mutter Wünsche an mich hatte, sind es *ihre* Wünsche. Es ist schön, wenn sie es sagt (macht sie meist nicht). Aber es ist meine Entscheidung, sie anzunehmen, sie abzuwandeln oder sie abzulehnen. Es gibt ein Menschenrecht, dass das Recht der anderen vor der Haustür des Mitmenschen aufhört. Wünsche sind keine Befehle. Und es ist ihr Teil, mit meiner Reaktion zurecht zu kommen. Dafür ist sie erwachsen. Das kann und will ich ihr nicht abnehmen.
Rabella
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Rabella »

Hallo Jessi und alle anderen natürlich auch!

Wenn ich deine Beiträge lese, erkenne ich mich nur allzu gut darin wieder! Leider kann ich momentan nicht wirklich etwas fühlen (ich schiebe es den Medikamenten zu)... Aber so wie du schreibst, geht es mir auch!

Letzten Donnerstag habe ich meinen Eltern nun endlich erzählt, das ich zur Reha fahre. Allerdings wegen Burn-out. Die Wahrheit kann ich ihnen einfach nicht sagen. Zumal meine Mutter selbst am Boden liegt und kurz vor'm Zusammenbruch steht (COPD [Lungenerkrankung] und eine Kur, auf die sie sich nicht eingelassen hat). Der Abend war recht entspannt und trotzdem frage ich mich schon wieder, ob ich ihr irgendwie helfen könnte... Krank, oder? Dabei geht es mir selbst ja nicht wirklich gut...

Und du hastest ziemlich weit oben gefragt/gesagt, das du keinen in deinem Alter kennst, dem es genauso mit der Mutter ginge. Ich werde nächsten Monat 29 Jahre... Die Selbstzweifel habe ich seit der Pubertät und meine Leistungen kann ich nicht anerkennen (Abitur, 3 Berufsausbildungen, 2 Meister, sehr aktive ehrenamtliche Mitgliedschaft in einem "Helfer"verein)... Und trotzdem habe ich das Gefühl ein Nichts zu sein...

Ich könnte jetzt hier noch so viel weiter schreiben... Ich hoffe ganz doll, dass die Reha mich voranbringen wird...

Grüße
Jessi1980
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Registriert: 25. Jan 2010, 18:23

Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Jessi1980 »

Hallo Antiope und Gregor,

danke für Eure beruhigenden Worte und Eure Tipps besser mit meiner Mutter umgehen zu lernen.

Ich neige stark dazu bei meiner Mutter alles überzubewerten, ich lese zuviel zwischen den Zeilen und unterstelle ihr Unehrlichkeit.
Vielleicht weil ich nicht ehrlich zu ihr bin?!...

Vielleicht ist das wirklich ihre andere ehrliche und besorgte Seite. Diese Seite löst bei mir Schuldgefühle aus. Ich denke, dass ich sie vielleicht zu hart angegangen bin und das schließt sich der Kreis wieder.

Vielleicht brauche ich wieder eine Reha oder doch Medikamente? Aber die unterdrücken doch nur alles, mir fehlt dann die komplette Gefühlswelt. Habe eineinhalb Jahre Venlafaxin genommen, das mir wirklich über die schlimmste Zeit hinweg geholfen hat, aber von Emotionen war da keine Spur.

Bin heute morgen mit einem dicken Kopf und einem tauben Ohr aufgewacht. Ich kann einfach nicht begreifen, dass es für mich so ein Kampf ist, mich innerlich komplett von ihr zu lösen. Manchmal klappt ein ganz normales Treffen bei uns, nur leide ich währenddessen unter Schweißausbrüchen und einer inneren Anspannung, die nur kaum nachlässt. Ich achte dann auf jede Stimmung und je nachdem wie diese dann ist, geht´s mir gut oder schlecht.

Im Moment bin ich ganz klar, habe auch kein Bedürfnis auf die Mails meiner Mutter zu antworten. Ich werde diese jetzt mal sacken lassen aber wie geht´s dann weiter??? Melde ich mich doch wieder, warte ich auf ein Zeichen von ihr? Und warum mache ich mir überhaupt Gedanken darüber?

@ Rabella:

Dann bin ich in Gedanken bei Dir und wünsche Dir für Deine Reha alles Gute!
Rabella
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Rabella »

Hey,

dieses Gedanken kreisen kenne ich... vor allem diese Frage, wie geht es weiter?! Versuch in dich hineinzuhören und das zu machen, was dir gut tut!

Das du keine Lust hast die Mails zu beantworten, ist vollkommen in Ordnung. Lass es einfach bleiben und warte ab, was passiert. Ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben.

Ich weiß, es ist leichter gesagt als getan... Ich wünsche dir ganz viel Kraft und lass dich ggf. von deinem Freund ablenken
Antiope
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Re: Lasse mich von meiner Mutter blockieren...

Beitrag von Antiope »

Hi Jessi,

Du brauchst absolut kein schlechtes Gewissen zu haben.
Deine M. hat nun mal auch eine andere Seite. Du kannst sie sehen, und das ist dann okay so.

Es ist doch ganz einfach so: wenn Dein Nachbar ein Schläger wäre, der ständig seinen Hund verprügelt, Dich aber manchmal ganz nett grüßt - dann würdest Du doch sein Verhalten dem Hund gegenüber auch verachten und würdest ihn nicht wegen des netten Grußes entschuldigen. Du würdest ihn vermutlich auch nicht zu Deinem engsten Freund machen.
Auch der hat mehr als eine Seite.

Mach Dir kein schlechtes Gewissen! Und Du hast sie nicht zu hart angegangen, Du hast ihr nur Deine Befindlichkeit angedeutet. Punkt. Es ist gut so.

Lasse die Mails einfach ruhen. Es ist okay so.
Kümmere Dich nun um Dich selbst. Das ist nun das Allerwichtigste. Der heutige Tag.
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