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Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 24. Jul 2009, 15:40
von BeAk
Liebe Milly,

>>>>Soweit ich weiss, dürfen Psychotherapeuten auch keine Medi verschreiben.<<<<

Psychologische Psychotherapeuten haben Psychologie studiert und zusätzlich eine Ausbildung in Psychotherapie. Sie sind somit keine Ärzte und können deswegen auch keine Medikamente verschreiben.

Der ärztliche Psychotherapeut, der Facharzt für Psychotherapie hat Medizin studiert und eine Ausbildung zum Psychotherapeuten durchlaufen. Er kann sowohl psychotherapeutisch als auch mit Medikamenten therapieren.

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 24. Jul 2009, 16:36
von Sust
Hallo Zusammen,

habs in einem anderen Thread schon geschrieben,und kopiere es hier rein mit einer Ergänzung:
Die Ärztin bei der ich heute war ist auch Allgemeinmedizinerin mit dem zusätzlichem Fachgebiet der Psychotherapie. Sie kann Medikamente aufschreiben....und dass ist bei den langen Wartezeiten unserer Psychiater gut für mich. Denn da gibt es zeitnahe Termine.

Hier jetzt das reinkopierte:

nur kurz zur Info.

Ich habe es geschafft, zum Dok zu fahren. Und, ich hatte das erste Mal das Gefühl Ernst genommen zu werden. Ich habe ihr meine Situation geschildert, meinen AG kennt sie, da sie dort auch Patienten hat...

Sie hat mir erstmal Citalopram 20 mg verordnet, nicht ohne zu vergessen, auf eventuell auftretende Nebenwirkungen hinzuweisen, aber ich werde es versuchen.

Dann hat sie mich arbeitstechnisch aus dem Verkehr gezogen, mit den Worten, erstmal 14 Tage, dann nochmal und wenn überhaupt dann danach mit einer Wiedereingliederung.....
Aber eine Kur soll auch beantragt werden...
wenn nichts mehr geht, würde sie eine Einweisung in ein Akutkrankenhaus vorschlagen, davon haben wir aber heute erstmal Abstand genommen....

Ich bin ein wenig stolz heute.

Liebe Grüße

Susanne

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 24. Jul 2009, 18:25
von maki
Hallo Susanne,

Dann gratuliere ich dir an dieser Stelle für dein Gefühl das du momentan hast und nicht mit losigkeit endet. Da hast du aber echt Glück gehabt mit deiner Aerztin. Ist schon komisch, manchmal hilft so ein Allgemeinmediziner mehr als die ganzen psychoheinis, und tun dies auch noch für viel weniger Geld (bei uns jedenfalls).

Hoffe du kommst bald raus, berichte weiter.

Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 24. Jul 2009, 18:36
von petra3741
hallo Milly,

habe lange nicht mehr in diesen Thread,
reingeschaut.
Mir geht es gerade ziemlich gut.
Habe gar nicht gemerkt, dass du mich angeschrieben hast.
Ich verstehe nicht genau, geht es dir nicht so gut?
LG Gina

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 24. Jul 2009, 18:36
von Babi
Ich kenne diese Antriebslosigkeit sehr gut. Ich habe sie auch oft und bin zu gar nichts in der Lage. Man fühlt sich so hilflos in der Situation und so unnütz.
Seit ich allerdings Citalopram nehme, ist das ein bißchen besser geworden, obwohl diese Phasen - wenn auch abgeschwächt - immer wieder kommen.
Ich glaube, Medikamente können das nie ganz abstellen. Das mit den Belohnungen hab ich auch versucht, aber es klappt nur manchmal.
Oft liege ich nur da und bin zu nix in der Lage. Das ist echt schlimm!

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 25. Jul 2009, 09:47
von maki
Hallo Gina,

Ich hatte diese Woche den schrecklichsten Tag seit..weiss nicht mehr. Kannst unter Pharmakotherapie nachlesen, habe da einen thread eröffnet.

Diese Krankheit ist wirklich eine Ansammlung von losigkeiten.

Ich hatte auch ein paar Tage nicht mehr hier reingeschaut, weil ich das Gefühl hatte es bringt mir eh nichts mehr. Ich schau wirklich nur noch einige Berichte, das andere lasse ich weg. Lese halt nur das was mich betrifft, oder wo ich selbst einen Rat geben kann (was in meiner Kompetenz liegt).

Es freut mich dass es dir gut geht. Weisst du auch weshalb, oder machst du dir darüber keine Gedanken?

Deinen Ratschlag mit schönem Buch und aufschreiben habe ich befolgt, habe aber nicht die Disziplin das jeden Tag zu machen, nehme das Buch aber wenn der Kopf zu voll ist, und dann fliegt der Kuli nur so über die Seiten. Das hilft mir wirklich, einen klareren Kopf zu bekommen.
Danke für diesen Tip. Habe mir auch kleine Smilys gekauft, aber noch keinen eingeklebt. Ist keiner dabei der meine Stimmung so richtig ausdrückt.

Ich bin aber guten Mutes, dass es bergauf geht mit mir, bin nur ein wenig enttäuscht, dass die monatelange Quälerei sich nicht gelohnt hat, und ich wieder zur Chemie greife. Aber ich sehe es als Stütze, verliere meine Selbstbeobachtung nicht. Früher habe ich mich einfach nur auf die Medis verlassen, ohne mich und meine Gewohnheiten zu beobachten, das habe ich jetzt in der chemielosen Zeit gelernt, und ich denke das hilft mir in Zukunft besser damit umzugehen.

Genug jetzt, wird Zeit mal was zu arbeiten.

Schönes Wochenende!

Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 25. Jul 2009, 09:50
von maki
Liebe Beatrix

Danke für deine ausführliche Erklärung.

Gruss
Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 25. Jul 2009, 18:28
von Babi
Liebe Milly,
das mit dem Buch mach ich auch! Und es hilft mir wirklich total! Wenn Chaos in meinem Kopf ist, nehme ich das Buch und schreibe rein, wie mir die Gedanken grad kommen. Das befreit und nimmt Druck aus dem Kopf!
Und hilft auch für eine kurze Zeitspanne gegen die Antriebslosigkeit.

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 25. Jul 2009, 19:22
von petra3741
Hallo Milly,

ich habe das mit der Pharmakotherapie nicht gefunden.
Also ich nehme Medikamente.
ich habe eine finazielle unterstützung bekommen, so daß ich halbtags arbeiten kann.
Das macht den größten Teil meiner Besserung aus.
Dann habe ich konsequent gelernt mir auch gutes zu tun und immer mehr meinen Bedürfnissen entsprechend zu leben.
ich mache viel Ruhezeiten, wo ich nur hinliege und Radio höre. ich gehe ab und zu um sieben ins Bett oder auch am Samstag mittag, da liege ich nur hin und lasse mich hängen und höre Radio. ich glaube das brauche ich einfach diese Hänger zeiten.

und ich glaube man kann da raus kommen aus den depri, je mehr man tut, so ist es bei mir, je mehr kommt wieder Schwung ins Leben.
LG Petra

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 25. Jul 2009, 20:40
von Babi
He Reglus,

du hast vollkommen recht.
Ich mache auch oft einen "Gammel-Tag" wie ich es nenne und laß mich durchhängen. Das tut unheimlich gut und nimmt auch viel Druck von mir. Und ich fühle mich hinterher besser, weil ich mir das zugestanden habe. Ruhe ist immer wichtig, das ist auch Entspannung für Kopf und Seele.

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 26. Jul 2009, 10:31
von maki
Hallo Baby, Hallo Petra/Gina.

Ja das mit dem Gammeln muss man erst lernen. Ich bin eher so ein rastloser Typ der immer irgend etwas tun muss , so wie bei Grönemeyer :Stillstand ist der Tod
Das ist meine erste Lektion: Pausen einlegen. Sonst hab ich mein Nachmittagstief mit Kaffee oder Cola übersprungen anstatt mich einfach 10 Minuten zu entspannen. Deshalb fällt jede Entspannungsübung mir auch schwer.

Petra: Mein thread ist unter Pharmakotherapie.

Baby:Ja das Schreiben lenkt einfach ab und bringt auch die grauen Zellen ein wenig auf Trab.

Schönen Gammel-Tag euch beiden.

Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 26. Jul 2009, 13:55
von petra3741
Hallo Milly,

das mit dem Tagebuch hat sich bei mir im Laufe
von 5 Jahren entwickelt. Am Anfang habe ich da
einfach mal ein Buch behabt, wo ich halt mal was rein schrieb, wenn ich Lust hatte.
Alle 5 Tage oder zwei Wochen mal.
Bis ich immer mehr merke, dass es mir gut tat.
Als Gedächtnisstütze, oder Tagesplan, oder Nachdenken was mir gut tut, bis ich es heute gar nicht mehr lassen kann.
Mann kann da sehr gut rausfinden bei was es einem besser geht und diese Sachen wiederholen.

LG Gina

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 27. Jul 2009, 15:29
von maki
Hallo Gina,

Bin momentan ein wenig antriebslos, aber das kratzt mich nicht weiter. Wollte hier mal einfach wieder ein wenig durchlesen, aber ich lass es schon lieber, bringt mich einfach durcheinander.

Hoffe es geht dir weiterhin gut.

Bis dann.
Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 27. Jul 2009, 17:58
von Luca-Estelle
Hallo an alle,

in sooooo vielen Punkten fühle ich mich hier zu 100% bestätigt!! Dieses ewige schlechte Gewissen, wenn man sich etwas Gutes tut, das Gefühl der Nutzlosigkeit und diese elendige Antriebslosigkeit...

Freunde, ich kann nur sagen: HALTEN WIR ES GEMEINSAM durch und helfen wir uns hier im Forum ein wenig weiter!

Liebe Grüße
Luca-Estelle

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 27. Jul 2009, 18:41
von Babi
Hallo Milly,

du hast recht. Mir fällt dieser Gammel-Tag auch nicht immer leicht und manchmal schaffe ich es auch oft nicht, da ich ja alleinerziehend bin und auch für meinen pubertierenden Sohn sorgen muß. Aber ich probiere es immer wieder.

Lieber Gruß Babi

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 27. Jul 2009, 20:02
von Karla
Hallo an Alle,

möchte nur kurz berichten. Ich hatte wieder angefangen gemütlich zu laufen, erst 100, dann 200 und jetzt bin ich bei 1000 Meter angelangt, fast täglich.
Ich fühle mich seit dem besser, die Antriebslosigkeit ist fast verschwunden und so aktiv in der Garten -und Hausarbeit war ich seit 5 Jahren nicht mehr.
Bin gespannt wie lange das anhält, ich wollte Euch nur etwas Mut machen, denn alles ist möglich.

Grüße von Karla

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 27. Jul 2009, 20:04
von Karla
Hallo an Alle,

möchte nur kurz berichten. Ich hatte wieder angefangen gemütlich zu laufen, erst 100, dann 200 und jetzt bin ich bei 1000 Meter angelangt, fast täglich.
Ich fühle mich seit dem besser, die Antriebslosigkeit ist fast verschwunden und so aktiv in der Garten -und Hausarbeit war ich seit 5 Jahren nicht mehr.
Bin gespannt wie lange das anhält, ich wollte Euch nur etwas Mut machen, denn alles ist möglich.

Grüße von Karla

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 27. Jul 2009, 20:05
von Karla
Beitrag war doppelt.

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 28. Jul 2009, 08:33
von maki
Hallo Karla,

Kein Problem, du machst uns jetzt doppelt Mut!!

Sei nicht gespannt wie lange das anhält.

Hast du dich zu diesen Dingen stark überwinden müssen, oder hast du sofort gemerkt dass es dir guttut?

Hatte leider letzte Woche keine Kraft zum Laufen, werde es heute mal versuchen, das bringt mir auch sehr viel.

Gartenarbeit, naja, finde meine Erdbeerpflanzen nicht mehr zwischen dem Unkraut, aber die werden schon nicht untergehen. Ich habe mich die letzten Jahre immer wieder angetrieben den Garten picobello zu halten, anstatt mich auch mal hinzusetzen und ihn zu geniessen. Hab das nicht als schlimm empfunden, aber vielleicht hat das doch stark an meinen Kräften gezehrt. Wer weiss.

Viel Spass noch, und bleib dran!

Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 28. Jul 2009, 08:47
von Karla
Hallo Milly,

dadurch das wir die Arbeiten immer ganz genau erledigen müssen, überarbeiten wir uns leichter und dies wird uns zum Verhängnis. Sofort haben wir ein schlechtes Gewissen, wenn etwas oberflächlicher erledigt wird.
Oberflächlichere Menschen erkranken nicht so schnell an einer Depression.

Das Laufen kostet mich extreme Überwindung.
So oft keine Kraft zu haben, das kenne ich auch. Meine Kräfte waren mein ganzes Leben immer schnell begrenzt.
Trotzdem habe ich das Beste daraus gemacht.
Ich habe studiert und 35 Jahre in meinen Beruf gearbeitet. Ich bin verheiratet und habe eine Tochter von 29 Jahren.

Einen schönen Tag wünscht Karla

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 28. Jul 2009, 09:02
von maki
Hallo Karla,

Antworte dir noch schnell, bevor ich mich in den Tag stürze.

Wahrscheinlich war meine Kraft auch immer begrenzt, und ich habe diese Grenze immer wieder überschritten, werd mal darüber nachdenken.

Ich bin auch fast überzeugt, dass ich mir immer zuviel zugemutet habe, jedenfalls habe ich jetzt mal meinen 14 jährigen Sohn als Hilfskraft für meinen Mann bestimmt. Diese Arbeiten habe ich jetzt echt nicht mehr geschafft. Schwere Gartenarbeit oder sonstige Umänderungen im Aussenbereich oder Innen plus dann der Haushalt, das schaffte ich nicht mehr. Habe auch mal endlich verschiedene Aufgaben an meine Tochter abgegeben, die ist 16 - sagst jetzt wahrscheinlich wird höchste Zeit, aber ich musste lernen Aufgaben abzugeben.

Mein Antrieb ist heute eigentlich gut, nur fehlt mir ein bischen die Lust für verschiedene gestellte Aufgaben, aber das geht jedem so.

Bis dann.

Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 30. Jul 2009, 23:35
von Babi
Hallo milly,

meine Antriebslosigkeit baue ich immer wieder auf Arbeit ab, denn da fühle ich mich wichtig und werde gebraucht und anerkannt. Und das puscht mich dann auch!
Ich arbeite halbtags und ich finde, wenn ich den ganzen Morgen arbeite und oft auch Überstunden machen muß, kann ich mir dann nachmittags auch mal Antriebslosigkeit leisten und muß da kein schlechtes Gewissen haben, obwohl ich das dann doch öfter habe, weil dadurch auch Hausarbeit liegen bleibt.

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 31. Jul 2009, 08:35
von maki
Hallo Babi,

Naja, dieses schlechte Gewissen wird uns Frauen wohl nie verlassen. Wir können aber lernen, gelassener damit umzugehen, den Haushalt nach Dringlichkeit einteilen und nicht jedem Krümel und Fussel hinterherjagen.

Da ich Nur-Hausfrau bin, muss ich mich selber pushen und auch meine geleistete Arbeit anerkennen, aber das ist nich so einfach (das mit dem Anerkennen), da man die Arbeit selber nicht richtig würdigt. Muss man auch lernen.

Wünsch dir ein schönes sonniges Wochenende

Milly

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 31. Jul 2009, 08:56
von Karla
Hallo Ihr Lieben,
ich muss es einfach nieder schreiben. Ich habe eine bleiernde Lustlosigkeit = Antriebslosigkeit, möchte nur einfach da sitzen und die Heinzelmännchen bestellen, die für mich alles machen.
Vielleicht sollte ich mich schick anziehen und in die Stadt gehen und so tun als wäre die Hausarbeit gemacht.
Vielleicht opfert sich heute mein Mann und räumt den Geschirrspüler aus.
Ihr seht ich komme mir vor, als hätte ich ein Klotz am Bein hängen.
Der Tag ist noch lang und ich bin gespannt wie lange der Zustand anhält.

HG von Karla

Re: Antriebslosigkeit

Verfasst: 31. Jul 2009, 09:03
von maki
Hallo Karla,

Kann es nicht sein, dass du dich die letzten Tage schon wieder überfordert hast?

Weisst du eigentlich, dass wir überhaupt nicht belastbar sind? Ich muss mir auch angewöhnen, selbst an guten Tagen mein Arbeitspensum nicht zu hoch zu stellen. Eine Sache mehr als an sonstigen Tagen!! Und immer die Dringlichkeit beachten.

Was mich zwar in letzter Zeit stört, dass ich keinen Antrieb habe, mal wieder Freunde auf ein Glas (Essen schon gar nicht) einzuladen.
Hat da vielleicht jemand einen Tipp, wie man soziale Kontakte aufrechthält, ohne Einladung oder Gegeneinladung?

Hoffe du kriegst dich wenigstens für einen netten Sparziergang aufgerappelt.

Wo lebt eigentlich deine Tochter, noch bei dir oder für sich? Kannst du von ihr keine Hilfe bei der Hausarbeit erwarten? Oder vielleicht hie und da auf eine Haushaltshilfe zurückgreifen?

Wünsch schon mal schönes Wochenende..