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I.M.
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Beitrag von I.M. »

liebe susan, ja ich verstehe. und nein, es hört sich alles gar nicht unklar an. im gegenteil. für mich hört sich das alles ganz klassisch klar und klassisch verworren an. nochmal ein paar ad hoc gedanken, ohne zensur einfach die mir spontan in den sinn kommen: ...wenns sehr weh tut ist es wahrscheinlich der knackpunkt. die frage ist, willst/kannst du diesen knackpunkt jetzt mit dieser therapeutin bearbeiten? reichen die stunden? reicht die kraft? oder wäre dies in einer stationären therapie besser möglich? was kannst du tun um mehr kraft zu finden? 2. das verständnis der familie ... warte nicht darauf, hoffe nicht darauf, verzweifle nicht deswegen. dies ist DEIN weg DEIN trauma. das solltest du versuchen zu trennen. andere können es wahrscheinlich nicht nachvollziehen. das hat aber nichts mit mangelnder liebe oder so zu tun. und falls doch, wirst du dich später DARUM kümmern können. JETZT nicht. du kannst auch nicht andere jetzt mitschleppen irgendwohin wohin sie vielleicht jetzt gar nicht wollen. man wird sehen ob sich die wege wieder treffen. 3. DEINE rolle in der familie. was ist denn deine rolle? vielleicht konstruierst du dir eine rolle? die perfekte mutter und hausfrau? ... verlangt deine familie das von dir? wenn ja, dann sag nein. verlangst DU das von dir? wenn ja, guck woher das kommt und dann sag auch nein. guck was möglich ist und gebe das. aber ohne selbstbeschuldigung und selbstschuldzuweisungen. das kostet nur energie und bringt niemandem etwas. dont feed the trolls! es gibt hunderttausend möglichkeiten innerhalb einer familie zu sein. guck dir filme an, querbeet, und schau wie frauen dort innerhalb einer familie leben. sieh es als rollenspiel an und vergleiche die möglichkeiten, was dir gefallen könnte, was möglich wäre, was du garnicht willst. es ist mehr möglich als man denkt. sag den schuldgefühlen ade auf nimmerwiedersehen. pack sie in die kiste mit der aufschrift kuriositäten. wenn dir alles zuviel wird, dann ist das momentan eben auch alles zuviel. beschränke dich auf das wesentliche. nicht was andere von dir verlangen, sondern was deine seele von dir verlangt. den tag stukturiert zu gestalten, ohne schuldgefühle. mit kleinen zu bewältigenden aufgaben und gefühlsübungen. niemand zum reden? nicht darüber verzweifeln. es ist jetzt eben so, dass niemand da ist. kannst du es ändern? wenn ja, ändere es. wenn nein, setz dich hin und erzähle es dir selber. hör dir zu, nimm dich ernst. das alles muß ja kein dauerzustand sein, aber momentan ist es so. depression als chance, das hast du doch selber irgendwo geschrieben. nimm es als chance, selbst zu sein. soweit aus meinem survivalwüstenwandereratlas. gruß, inka
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Liebe Susan, ich habe es gewagt und dir einfach eine Email geschickt .... *lächel* Einen lieben Gruss Muriel
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Heike56, schön, von dir zu hören :-) Ich habe über die Medis schon mit meiner Ärztin gesprochen. Sie hat vorgeschlagen, mir noch ein antriebssteigerndes zusätzlich zu geben. Ich komme ansonsten gut zurecht und erkenne sehr gut den Zusammenhang zwischen meinem Befinden und dem, was wir in der Therapie bearbeiten. Ich kann also jederzeit okay sagen und dann verschreibt sie es mir. Zur Zeit lasse ich mir alle Möglichkeiten offen....auch die, in die Klinik zu gehen.... Dir einen lieben Gruß Susan


susan
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Beitrag von susan »

Liebe Emily so wie du sehe ich es auch, wenn noch "Leichen" im Keller sind, ist für "Neues" kein Platz. Es sind so einige, die ich im "Lager" habe. Es war ja erst mal wichtig, zu erkennen, das es SO ist. Und nun kommt der nächste Schritt, wie du sagst, sie Stück für Stück an die Vergangenheit abzugeben. Nein, ich habe keine Angst vor dem Schmerz, er begleitet mich ständig und ich will mich ihm stellen. Die Therapeutin hilft mir dabei, nur das ich noch nicht weiß, ob die verbleibenden Stunden reichen. Mit der Klinik, das hat mich erst mal erschreckt, weil ich es nicht so empfand, das ich dort hin gehöre, doch es nun tut es gut, zu wissen, das es diese Möglichkeit für mich auch gibt... Lieber Gruß an dich Susan


susan
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Beitrag von susan »

Liebe inka, sehr hilfreich, was du schreibst.... -das mit den Schuldgefühlen, sie sind eigentlich in einer Kiste und ich weiß vom Kopf her sehr wohl, das es keine Frage der Schuld ist, doch diese schleichen sich in meine Träume, in mein Unterbewußtsein ein und nerven mich vor allem nachts. Ich habe noch kein Mittel gefunden, sie zu vertreiben, sage mir immer wieder, das ich sehr viel tue und das Wort Schuld bei mir nichts zu suchen hat.... -die Rolle in der Familie...nein, ich meine nicht, das ich mich schlecht mache, weil ich kein gutes "Hausmuttchen" :-))) bin, gott bewahre, das ich mich nach so einer Rolle sehne... Es ist keine von den "Klassischen", in der ich mich zur Zeit befinde, sie kommt in (fast) keinem Buch, Film, Theaterstück...vor...ich kann hier nicht mehr dazu sagen -und das Verständnis der Familie...vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt...ich warte nicht drauf und ich weiß, das sie nicht alles verstehen können, aber....der Zustand, in dem ich mich befinde, ist für alle, die mit mir zusammen sind, ein FRAGEZEICHEN. Sie wollen wissen, was mit mir los ist ....depressiv...ja, alles klar...aber das andere....ich weiss, warum es so ist, und ich kann es ihnen nicht erklären, weil mir selbst die Zusammenhänge unklar sind - zum Teil! Eine Erklärung wäre wichtig, weil dann der Umgang untereinander einfacher wäre, doch ich kann nicht beschreiben ,was ich dann brauche, wenn ich mich so schlecht fühle...es ist die Sehnsucht nach Nähe vermischt! mit der Sehnsucht nach Distanz... das ergibt kein klares Bild, und das macht es so schwierig. die Depression als Chance, ja, das ist sie, doch die Chance, ICH-selbst zu sein, kann Trennung bedeuten - und davor habe ich Angst...nicht schon wieder!!!! Gruß aus dem Labyrinth Susan


I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi susan, also was dieses fragezeichen deiner umwelt betrifft. ich kann das gut verstehen. aber die frage ist, bist du es ihnen schuldig dieses fragezeichen auszuräumen? bist du es dir schuldig? geht das momentan überhaupt? vielleicht ist es auch möglich, einige zeit gemeinsam in einem provisorium zu leben, in einem zustand wo es mehr fragen als antworten gibt. in dem es heute so und morgen so ist,und nähe und distanzsehnsucht eng beieinanderliegen. weil es momentan eben so ist. ohne schuld und ohne sühne. und was deine rolle in der familie betrifft, die in fast keinem film vorkommt? das macht mich ja fast neugierig :-)ich hab ja schon fast alles gesehn. willst du eine andeutung machen? vielleicht ist es gar nicht so schlimm? gruß, inka
susan
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Beitrag von susan »

@inka, :-))) kann ich verstehen, das dich das neugierig macht, würde mir genau so gehen....die lösung ist ganz einfach... ich hab' es falsch verstanden na, klar, findest du meine "Rolle" innerhalb meiner Familie in einem Film, Buch... was ich meinte ist die JETZIGE Rolle, die ist alles andere als "klassisch".... Lieber Gruß Susan


I.M.
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Beitrag von I.M. »

aha ... hhmm...ja, verstehe. aber ich glaube, sogar DIE rolle die du jetzt hast -ohne sie genau zu kennen, aber vielleicht kann ich sie erahnen aus den gesammelten postings, also sogar diese rolle kommt in filmen vor. und manchmal ist es wirklich hilfreich, sich das anzugucken und zu sehen, wie verschiedene figuren die situation gestalten, was möglich ist. als beispiel: eine frau, depressiv und verstört, ein mann zwei kinder als ausgangssituation. was ist möglich? alles schon gesehn :-) 1. die frau denkt, sie funktioniert nicht mehr richtig, macht sich deswegen vorwürfe, wird dadurch noch funktionsuntüchtiger. mann und kinder verstehn die welt nicht mehr. die frau auch nicht. 2. die frau denkt, nun also so ist das jezt. das geht auch anderen menschen so, jetzt muß meine familie ran und meine funktion mit übernehmen. das würde ich auch tun, wenn mann oder kinder in meiner situation wären. 3. die frau packt ihre koffer und verschwindet in ein neues leben. wird aber im fernsehen unter "bitte melde dich" gesucht und kehrt entweder nach einem jahr reumütig wieder zurück und erzählt alles in einer talkshow oder nicht. 4.die frau entdeckt, dass sie eigentlich ein mann ist, läßt eine geschlechtsangleichung machen zieht nach san francisco und lebt dort mit einer frau die als mann geboren wurde. exmann und kinder sind entweder verstört und sagen meine frau is tot oder nehmen die neue situation an und besuchen sie/ihn regelmäßig in san francisco. dort wird eins der kinder für den film entdeckt. 5. die frau färbt sich die haare, beginnt ein neues hobby, lernt in der gruppentherapie einen neuen mann kennen und so weiter. der alte mann kämpft um sie , die alte liebe entbrennt neu happy end. und so weiter... mir fällt noch viel mehr ein :-) was ist schon klassisch? gruß, inka
susan
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Beitrag von susan »

:-))) ja, alles möglich... nur um Missverständnissen vorzubeugen - ein Mann bin ich nicht inka, dir einen lieben Gruß - mehr geht hier nicht...verstehe sehr gut, was du sagen willst immer noch Susan und ganz Frau ;-)


winnie
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Beitrag von winnie »

Da war doch neulich so ein Film, wo die Frau auf einen Baum gezogen ist...? Lieben Gruß an Inka und Susan von Winnie
I.M.
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Beitrag von I.M. »

:-)
Marina
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Beitrag von Marina »

Hallo Winnie, wie hieß denn dieser Film, könnte mir gefallen, irgendwie wäre das für mich auch ein tolles Ziel, der Baum müßte aber sehr hoch sein, nur das jetzige Wetter wäre wohl ein Problem, na ja, ich behalts trotzdem im Auge. Liebe Grüße Marina
winnie
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Beitrag von winnie »

Hallo Marina, den Titel weiß ich nicht mehr so ganz genau - irgendwas mit "Das Baumhaus" oder so ähnlich. Die Idee fand ich auch gut. Der Film selber war allerdings etwas albern. Liebe Grüße, Winnie
Marina
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Beitrag von Marina »

Liebe Winnie, die Idee ist nicht nur gut, sie ist genial! Da bin ich aber froh, dass Du es auch gut findest, dachte schon, ich sei abnorm. Ich stelle mir gerade so vor, für die Welt nur noch erreichbar zu sein, wenn ich es auch wirklich will, habe mein eigenes Reich und kann in den Himmel schauen und unendlich lange träumen. Ach, ich könnte noch tausend Gründe nennen, um dort zu wohnen. Mit diesen Gedanken werde ich jetzt schlafen gehen, wünsche Dir auch eine gute Nacht Liebe Grüße Marina
sewi
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Beitrag von sewi »

ok.
susan
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Beitrag von susan »

Ich habe gestern 5 Stunden auf dem Arbeitsamt gesessen, nach 4 Stunden habe ich gedacht, das ich es nicht mehr nach Hause schaffe, mir liefen nur noch die Tränen und ein Azubi hat sich dafür eingesetzt, das ich nicht mehr so lange warten musste. Ich habe es noch nach Hause geschafft... Ich glaube, das es Zeit ist, etwas zu tun. Ich habe mich heute erkundigt, wo Betten frei sind - im Krankenhaus - stationäre Psychotherapie....denke, da bin ich richtig...vorerst...habe mit einem Arzt gesprochen, auch mit meiner Ärztin, ich werde mir Montag eine Einweisung bei ihr abholen, wenn es am Wochenende schlimmer wird, bleibt die Notaufnahme....ein Brief kam heute noch an, ich soll zum Betriebsarzt am 12.2., man will meine Dienstfähigkeit einschätzen.... Susan


freya
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Beitrag von freya »

Liebe Susan, ist schon eine Weile her, daß ich mich hier gemeldet habe. Vielleicht kannst Du Dich noch ein bißchen an mich erinnern. Ich bin bereits vor 4 Wochen aus der Tagesklinik entlassen worden. Und ich muß sagen, daß die Klinik ein wichtiger Abschnitt meines Lebens war. Von der eigentlichen Therapie habe ich nicht so sehr viel mitgenommen. Dazu ging es mir oft zu schlecht oder mein Kopf hat des öfteren einfach mal "dicht" gemacht. In dieser Hinsicht muß ich mich Heike 56 anschließen. Erst nachdem ich ein für mich wirksames Medi in ausreichender Dosis erhalten habe, konnte ich überhaupt erst anfangen, an mir zu arbeiten, d.h. dann hätte ich eigentlich erst mit der Therapie anfangen sollen. Ich möchte Dir trotzdem Mut machen, den von Dir geplanten Schritt zu gehen. Was ich als wertvollste Erfahrung mitgenommen habe, sind die Menschen, mit denen ich dieses Stück Weg zusammen gegangen bin. Dabei habe ich ein ähnliches Nähe/ Distanzproblem wie Du. Aber es sind Freundschaften entstanden, die mir sehr viel bedeuten und hoffentlich noch lange bestehen bleiben. Liebe Susan, ich wünsche Dir von Herzen, daß Du etwas zur Ruhe kommen kannst. Das brauchst Du einfach. Man kann nicht immer nur kämpfen! Und ich wünsche Dir, daß Du genau so einen Halt in der Therapiegruppe findest, wie ich das erfahren durfte. Alles Liebe Freya
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Susan, Freyas Worten möchte ich mich anschließen. Du hast so viel allein geschafft. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit,dir für den nächsten Schritt umfassende Hilfe zu holen! Und ich glaube,du bist inzwischen weit genug,dich auch auf die eine oder andere menschliche Begegnung in der Klinik einlassen zu können,stimmts??? Du liegst mir sehr am Herzen und ich wünsch dir,daß du eine gute Entscheidung triffst,zu der du stehen kannst,so oder so! Alles Liebe Waltraut
Emily
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Beitrag von Emily »

Liebe Susan, auch ich möchte dir von Herzen alles Gute wünschen für die Zeit in der Klinik. Nimm dir diese Zeit für dich, das ist ganz sicher eine gute Entscheidung. Ich wünsche dir so sehr, dass du dort wieder Mut und Hoffnung finden kannst, und dass es dir hinterher um einiges besser geht. Ganz liebe Grüße, Emily.
anna
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Beitrag von anna »

Liebe Susan, hab keine Angst, viele berichten von einer sehr schönen Zeit dort. Ich denke,deine Therapeutin kennt dich und du kannst Vertrauen in ihren Vorschlag haben! Sieh es als Möglichkeit an,eine Pause in die sehr belastenden Situationen in letzter Zeit zu machen. Ich kann sogar von mir sagen: ich beneide dich ein bißchen...ich bin ganz unten zur Zeit und fühle mich sehr hilflos. Ich würde es als Chance sehen. Ganz liebe Grüße und viel Glück Anna
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Freya ich freue mich sehr, das dir der Klinikaufenthalt etwas gebracht hat ...und sogar Freundschaften entstanden sind :-) Gehst du inzwischen wieder arbeiten...was ist aus deiner Firma geworden? Ich habe mir in den letzten Wochen auch 2 Tageskliniken angesehen, habe dann aber für mich entschieden, das ich SO weit noch nicht bin. Die SHG, das Forum, meine Familie, alles das sind wichtige Stützen auf meinem Weg. Ich bin auch zeitweise sehr stolz auf das, kann wieder Kraft in mir spüren und sehe den Weg deutlich vor mir. Doch gibt es immer wieder Tage wie gestern - dieser war besonders schlimm.. - an denen mich ein Gefühl der Hilflosigkeit erfaßt, dann fühle ich mich schwach, und wäre sofort bereit, mich in ein Krankenhausbett zu legen. Das macht mir große Probleme, diese Zwiespältigkeit, Stärke auf der einen Seite und Hilflosigkeit auf der anderen. Ich weiß dadurch nicht, wie geht es mir "reell"? Und was ist es, was mich so runterzieht? Sicher hängt es mit der Traumaaufarbeitung zusammen. Es tauchen Bilder auf, die jahrelang nicht da waren. Es tut gut, zu wissen, das es auch den anderen Weg gibt. Meine Ärztin steht zu mir und das ist sehr wichtig für mich. Ich werde das Wochenende nutzen, um mir Klarheit zu schaffen, welchen Weg ich nun gehe. Beide sind nicht einfach, der mit der SHG, Therapie...scheint mir "konstruktiver". Obwohl ich weiß, das ich durch einen Klinikaufenthalt Kraft gewinnen kann, um weiterzugehen.... Dir wünsche ich weiterhin alles Gute! Und ..ich würde mich sehr freuen, wieder von dir zu hören... Liebe Emily, Waltraut und Anna ich danke Euch sehr für's Mut machen!!! Aus heutiger Sicht denke ich, das es mir einfach zu viel war, das mit dem Arbeitsamt, der Einladung zum Betriebsarzt, der Ungewissheit, die damit verbunden ist...es hilft mir sehr, das ihr da seid! Liebe Anna, gibt es keinen anderen Weg für dich, als DIES auszuhalten? Was ist passiert, das es dir jetzt so schlecht geht? Hast du schon einmal daran gedacht, mit deinem Arzt über einen Klinikaufenthalt zu sprechen? *Ich drück' dich mal* Und vielen Dank, das du mir im anderen thread geschrieben hast, ich denk' an dich! Lieber Gruß an Euch alle Susan


chrissy
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Beitrag von chrissy »

liebe susan, ich mache mir ein bisschen sorgen, dass du zusammenklappen könntest unter der last, die du wie eine mutige kriegerin ständig bekämpfst. der aufenthalt in einer klinik wäre ganz bestimmt sogar ein weiterer grosser schritt in richtung linderung und heilung, und der vorteil ist auch, dass du mal loslassen kannst und keine entscheidungen treffen musst dort. ich habe selber die erfahrung gemacht (acht wochen klinik) und möchte sie niemals mehr missen. man kann nicht immer kämpfen und rackern. es geht nicht. wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir vor allem, dass es dir besser geht sehr bald. lieber gruss chris
anna
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Beitrag von anna »

Liebe Susan, ich kann dir nicht sagen,an was es genau liegt,ich verstehe es selbst nicht. Habe ein super Zeugnis bekommen und auch sonst viel geschafft,aber es ist einfach stärker. Ich werde jetzt nach Vorschlag meines Therapeutens 30 mg Cipramil nehmen. Ich wünsche dir alles Liebe!! Anna
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Anna Du bist stark, das weiss ich :-)))) und der Vorschlag deines Therapeuten mit der erhöhten Dosis Cipramil ist sicher nicht schlecht, es ist ein Schritt! Vielleicht reicht es dir, wenn nicht, darum mache dir heute keine Gedanken....ganz kleine Schritte, du weißt... @Herzlichen Glückwunsch zum Super-Zeugnis!!! Ganz lieber Gruß an dich Susan


susan
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Beitrag von susan »

Liebe Chris ja, die "mutige kriegerin", das war ich immer und das bin ich noch :-) Merke selbst, das es so nicht mehr funktioniert. Immerhin weise ich den Gedanken an die Klinik nicht zurück :-) Wenn es "wirklich" eine Klinik wäre, dann würde ich auch nicht so lange zögern, aber es ist die Psychiatrie, es ist was anderes, 2 Leute oder mehr auf einem Zimmer, ich habe Angst davor... Nein, ich kneife nicht :-) ich habe allen gesagt, die sich dafür interessieren könnten in meinem Umfeld, das es sein kann, das ich bald abtauche. Ich habe auch nicht unendlich viel Zeit zum Überlegen, denn wenn ich ausgesteuert werde Anfang April, dann endet meine Mitgliedschaft in der Krankenkasse, wenn dann das AA nicht für mich "sorgt", dann habe ich auch keinen, der den Krankenhausaufenthalt finanziert..... Ich muss was tun ,das weiß ich, aber es tut mir weh, das ich alles, was ich begonnen habe, nun erst mal nicht weitermachen kann :-( Ich halte nicht durch, bis ich zusammenbreche, versprochen... Danke, das du da bist Susan


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