Muttertag

sonneundregen

Re: Muttertag

Beitrag von sonneundregen »

triste
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Re: Muttertag

Beitrag von triste »

Lieber Andreas,

"Virginia, mich würde mal interessieren, ob Du Deine offenkundige Fähigekeit zur Aggressivität entwickelt hast - z.B. aus einer heilenden Empörung heraus - oder ob das schon immer angelegt war?"

Welche Aggressivität meinst Du? Die, die ich gegen mich selbst richtete? Oder meinst Du, ich sei ein aggressiver Mensch im allgemeinen?

Hallo Brittka,

also meine Antwort richtete sich ja an Maruschka und ich habe eben erst gesehen, dass sie Dich zitiert hatte mit dem "Verharren in der Rückschau". In diesem Punkt sind wir uns aber sehr einig, liebe Brittka!
Ein Klebenbleiben in dieser Phase der Wut und der Vorwürfe gegen die Eltern ist natürlich fatal und ich tendiere viel mehr dazu, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Bedeutet, wenn meine Mutter mich heute verletzt, gehe ich eher darüber hinweg, als es ihr a.) zu sagen und b.) wütend darüber zu sein.
Ich entkomme dieser ungesunden Haltung (die ja nicht gerade taugt, um gesund zu werden), nur, indem ich die Situation danach analysiere und für mich feststelle, dass meine Mutter mal wieder unmöglich war. Das hilft mir, meine Position zu finden. Klingt ziemlich hilflos, aber so ist es bei mir: ich spüre meistens nichts in der unmittelbaren Situation von Verletztwerden...oft weist mich erst meine Therapeutin darauf hin, dass das aber wieder mal ganz schön mies war von meiner Mutter.
Ergo habe ich leider noch nicht richtig meine Wut gespürt, die zweifelsohne noch tief in mir steckt. Sie kommt nicht heraus und mit der Übertragung hat es leider auch noch nicht geklappt (Mache auch PA).

Daher mein Plädoyer für die Ent- und Aufdeckung und das Rauslassen der Wut und der Ungerechtigkeiten - aber ganz klar auch dafür, diese Anklageposition wieder zu verlassen und dann Frieden zu machen mit der Vergangenheit und den Eltern!
Aber erstmal muss alles `raus - und da sind wir uns ja, glaube ich, auch einig, nicht?

Auch ich wünsche mir, einmal meine Mutter in den Arm nehmen zu können, ohne innerlich zu einem Brett zu werden, zu versteinern... wenn ich mir heute vorstelle, was ich spüren würde, wenn sie stirbt: Nichts. Dagegen, wenn mein Vater stürbe: totales Chaos, Angst, fast schon Panik. Das finde ich so traurig...ich hoffe, ich habe noch die Chance und die Zeit, irgendwann für sie etwas Echtes zu empfinden. Denn diese Gefühle müssen ja irgendwo sein in mir - nur habe ich offenbar gelernt, sie komplett zu deckeln?

Ach, vertrackt, das Ganze...das Fühlen-Wollen und nicht Spüren-Können....

Danke für Eure Postings,
liebe Grüße
von Virginia
Guitaranderl

Re: Muttertag

Beitrag von Guitaranderl »

Hallo Sonneundregen,

was soll ich sagen? Herrmann Hesse, den ich sehr schätze, schrieb einmal: "Es kommt alles wieder, was nicht zuende gelitten wurde..."
Und genau so verhält es sich mit den alten Geschichten. Ohne es zu wollen, übertragen wir das, was uns widerfuhr, auf die schwächsten Glieder in der Kette: Unsere Kinder.
Ich habe einen Sohn, 15 und eine Tochter, 9. Sie sind die Fortsetzung meines Lebens und ich habe es als meine Pflicht angesehen, mich auch in ihrem Interesse immer weiterzuentwickeln, um eben die Kette der Verstrickungen zu zerreißen. Ob mir das gelingen wird, weiß ich nicht, ich weiß aber eines: Unsere Kinder "wollen" nur eins von uns: Nämlich, dass wir uns selbst leben...
Und wenn dazu eine ehrliche, notwendige und schmerzhafte Abnabelung von den eigenen Eltern und Lebenslügen gehört, dann ist das so. Die Therapie z.B. hilft uns, mit den Lügen unserer Kindheit aufzuräumen und eben NICHT in den Wiederholungszwang zu geraten, das ganze Elend zu wiederholen.

Diese Loslösung wird natürlich ungemein erschwert, wenn da noch irgendwas ist, was wir brauchen oder still verlangen oder ersehnen.
Ich habe weiter oben nicht zufällig nach Feuerfisch´s Tochter, die ja ihr Leben fortsetzt, gefragt. Ich hatte meinen Grund und sie weiß das.
Aber ich habe wieder das Gefühl, dass ich zu weit gehe und zu direkt frage. Damit helfe ich Petra nicht, ganz im Gegenteil. Alles hat seine Zeit im Leben; auch die eigene Wahrheit sehen zu dürfen. Wir bestimmen das nicht, wir schaffen nur die Grundlagen.

Alles Liebe für Euch, Ihr tapferen Menschen.
Andreas

>wenn ich mir heute vorstelle, was ich spüren würde, wenn sie stirbt:Nichts
nur ist die Vorstellung nicht die Realität, Virginia; täusch Dich da nicht.. Ich war ausgesprochen überrascht, wie ich mich auflöste, als mein Vater starb; ein eigentlich Fremder für mich.
Guitaranderl

Re: Muttertag

Beitrag von Guitaranderl »

>Welche Aggressivität meinst Du? Die, die ich gegen mich selbst richtete? Oder meinst Du, ich sei ein aggressiver Mensch im allgemeinen?

DAS finde ich jetzt aber spannend. Ich habe fast das Gefühl, dass Du mir ausweichst..
Ich meine das weder noch, sondern ich sprach von der Fähigkeit zu Aggressivität, was natürlich meint, dass Du ziemlich aggressiv werden kannst... das habe ich in vielen Posts gesehen und auch bewundert.
Du musst ja - wie ich es jetzt verstehe - irgendwann eine Wandlung vollzogen haben; von Autoaggressivität zur Wehrhaftigkeit. EIN Grund dafür ist bekanntlich, die Schnauze von Depressionen voll zu haben..
Was hat diese Entwicklung möglich gemacht?
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Muttertag

Beitrag von triste »

grins -
nein nein, ich weiche nicht aus, sondern wollte nur noch mal genauer nachfragen, um auch genau darauf antworten zu können.
So so, Du findest mich also aggressiv in den meisten posts...wie kommt das nur? Das liegt zum Großteil sicher daran, dass ich in der letzten Zeit eigentlich nur noch spontan reagiert habe, und leider oft auf postings anderer, wenn ich sie grenzwertig fand. Über die Depression habe ich kaum mehr geschrieben, weil ich seit Monaten das Gefühl habe, mit dem Thema durch zu sein, also, es auch ausreichend bearbeitet zu haben.
Früher habe ich hier die typische Forums-Geschichte gehabt und in vielen threads über die Krankheit geschrieben, mich ausgetauscht und viel dabei gelernt, und das durchaus auch, ohne böse zu sein!

Da es Dich ja interessiert: ich war, Erzählungen meiner Eltern zufolge (habe selbst kaum Erinnerungen), schon ein Kind, das eher mit dem Fuss aufgestampft hat, als sich schmollend zurückzuziehen. Ich habe früh versucht, mir kämpfend zu holen, was ich brauchte, leider hat das aber auch nicht funktioniert, ich glaube, meine Mutter hat das nur noch weiter von mir entfernt... Heute ist es so, dass ich sehr gut kämpfen kann, auch kein Problem damit habe, meine Meinung zu sagen und Autoritäten sowieso per se nicht anerkenne
Folglich nimmt mein Umfeld mich als selbstbewusst und stark wahr. Durch die Depression habe ich zum ersten Mal erkannt, dass ich innerlich das Gegenteil bin, nämlich unsicher und ängstlich. Das zeige ich natürlich nicht, wie ich weiter oben schon beschrieb. Ich glaube, ich bin auch oder vielleicht vor allem über meine Strenge mir selbst gegenüber depressiv geworden: so wenig ließ ich Schwachheit in mir zu.
Du siehst also, da Du von "bewundern" schreibst, auch Menschen, die aggressiv scheinen und sagen, was sie denken, etc., können natürlich das völlige Gegenteil sein...na ja..es ist wie mit dem Hund, der laut bellt und die Zähne fletscht. Der Grund, warum er es tut, ist nicht zwangsläufig pure Angriffslust.....
Um die Frage also zu beantworten: ich war wohl schon immer nach aussen stark und nach innen schwach - und erst die Erkrankung hat meine Selbstüberforderung demaskiert.

Gerade eben ist etwas passiert, das mich hier wieder zum Thema Muttertag zurückführt: In der Zwischenzeit rief mein Vater an, meine Eltern waren gerade verreist und sind heute wiedergekommen. Er erzählte (anklagend), das meine Mutter sehr enttäuscht gewesen sei, dass ich mich zum Muttertag nicht gemeldet hätte.
Erste Reaktion bei mir: "einschiessendes (wie der Mediziner sagt)" Schuldgefühl, aber sowas von spürbar in der Magengegend!!!
Mein Kopf hat mich glücklicherweise gerettet und es geschafft, meinem Vater den Grund dafür zu sagen.
Bleibt jedoch ein Nachgeschmack, eine schlechte Tochter zu sein... da stehe ich einfach nicht zu 100% `drüber!
Oh Mann!

So - muss jetzt essen.
Schönen Abend an alle!
Die böse Virginia

P.S.
Autoaggressiv bin ich übrigens noch immer - das funktioniert bei mir hauptsächlich über Psychosomatik und das habe ich noch lange nicht im Griff...
Liber
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Re: Muttertag

Beitrag von Liber »

Liebe Virginia,

ja, wir sehen das sehr ähnlich.

Nur war mein "Werdegang" fast entgegengesetzt zu deinem ... nachdem meine Mutter mir meine kindliche Wut sehr früh ausgetrieben hatte (ich sei dann "böse", "hässlich" und so möge sie mich nicht), wurde ich brav, angepasst, sehr ängstlich und versuchte, ihre und die Wünsche anderer bereits im Vorfeld zu erahnen und zu erfüllen, in der Hoffnung, doch noch einen Zipfel Anerkennung zu bekommen - was natürlich nicht klappte! Denn ich wurde schlicht und einfach "übersehen" - und ganz fatal: ich verlor darüber völlig den Zugang zu mir selbst und meinen Gefühlen.

Innere Wut und Aufbegehren spürte ich nicht, bzw. richtete ich gegen mich selbst - in der Meinung, mit MIR stimmte etwas nicht - die Folge war Depression.

Und ich habe es sehr lange für ok gehalten, wie sich meine Mutter verhalten hat. Äußerlich konnte ich dabei durchaus darüber sprechen, dass mich ihr Verhalten (zum Beispiel den Bruder auf einen Thron zu setzen) ärgere. Aber innerlich empfand ich es nicht. Im Grunde und tief innen glaubte ich, das sei ok so, weil mit mir ja etwas nicht "stimmte", weil ich ja weniger "wert" sei als er. So stark hatte ich ihre Abwertung in mich aufgenommen.

In meiner PA musste ich erst mal lernen, meine eigenen Gefühle überhaupt wahrzunehmen und dann, ihnen zu trauen und - ganz schwer - sie zuzulassen.

Das hat sehr lange gedauert, liebe Virginia.

Die Wut auf meine Therapeutin spürte ich jetzt fast ganz am Schluss meiner PA zum ersten Mal!

Vorher glaubte ich, ja "keinen Grund" zu haben. Sie gab sich doch mit mir ab, sie half mir doch - warum sollte ich wütend auf sie sein? Das Recht dazu hatte ich doch gar nicht! - Glaubte ich.

Bis zu dieser Situation.

Und mir ist dabei aufgefallen, dass diese gesunde Wut mich von ihr trennt. Dieses Miteinander in der Therapie, dieses Gefühl des Aufgehobenseins dort - das endet mit dieser Wut. Ich spüre dabei ganz deutlich, ich bin jemand ANDERES als sie, ich grenze mich von ihr ab, ich setze Grenzen.

Vorher habe ich ja auch bei ihr stark mein altes Muster gelebt: erahnt, was sie gern hören möchte und ihr dann das geboten. Damit konnte ich in der Illusion bleiben, ungetrennt von ihr zu sein, aufgehoben bei ihr zu sein.

Die Wut zeigt das Getrenntsein.

Und darauf folgt die Erkenntnis: ich muss ihr ja gar nichts bieten, ich bin nicht dafür zuständig, dass SIE zufrieden ist! Ich muss ihr nicht das Gefühl vermitteln, dass sie eine "gute Therapeutin" ist, damit sie mir wohlgesonnen bleibt und mich nicht hinauswirft.

Und genau das gilt für meine Mutter: ich bin nicht dafür zuständig, dass SIE sich als gute Mutter fühlen kann, indem ich sie am Muttertag anrufe.

Wenn sie das braucht, ist es IHRE Sache, IHR Bedürfnis - und es ist nicht meine Pflicht, es zu erfüllen. Ich KANN sie anrufen, wenn es für mich passt, aber ich MUSS es nicht.

Und es gibt absolut nichts, womit sie es "einklagen" könnte - das einzige Eingangstor wären meine Schuldgefühle.

Viele Grüße
Brittka
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Muttertag

Beitrag von triste »

Liebe Brittka,

ich finde es erstaunlich, was für Parallelen es bei uns gibt.
Offenbar verschiedene kindliche Verhaltensweisen, aber ein sehr ähnliches Ergebnis!
Auch ich litt und leide vor allem darunter, keinen Zugang zu meinen Gefühlen zu haben und erlebe es so, wie Du es beschreibst: ich kann zwar kognitiv "verstehen", dass ich mich ärgere, fühle es aber nicht. Es ist, als ob mein Verstand mir sagt: "ärgern on!" , wo es meine Seele eigentlich von selbst tun müsste.
Wie ich schon beschrieb, brauche ich auch in aktuellen Situationen oft einen Hinweis von anderen, um überhaupt zu erkennen, dass ich gekränkt oder wütend etc. bin/sein müsste.
Und auch heute fällt es mir schwer, Wut zu empfinden. Vor allem über mir sehr nahestehende Menschen kann ich nicht wirklich wütend sein.

So habe ich erst beim Lesen Deines Postings den Gedanken "sehen" können, dass ich ja nicht verantwortlich bin dafür, dass meine Mutter enttäuscht darüber ist, dass ich sie nicht anrief. Ich spürte nur die Schuld, eine "schlechte" Tochter gewesen zu sein, nicht aber, wie bescheuert es überhaupt ist, als Mutter darauf zu warten, dass die Kinder an einem dafür vorgesehenen Tag im Jahr ihre Wertschätzung unter Beweis stellen.

Interessanterweise habe auch ich einen Bruder, der mir vorgezogen wurde. Ich glaubte zwar nicht, dass er "besser" sei als ich, nahm aber immer wahr, dass meine Mutter ihn bevorzugte und verstand es einfach nicht. Ich war eifersüchtig und schaute sehr genau darauf, dass wir in anderen Dingen gleich behandelt wurden. (Vielleicht kommt daher das Kämpferische in mir) War das einmal nicht der Fall, wies ich durchaus darauf hin - was es aber nicht verbessert hat: ich wurde als Sensibelchen verhöhnt.
Und da komme ich zu dem Punkt, der vielleicht letztlich zu dem gleichen Ergebnis bei uns führte:
Deine Gefühle als Kind wurden nicht ernst genommen, weil sie gar nicht wahrgenommen wurden. Meine wurden zwar wahrgenommen, aber nicht ernstgenommen, sondern mit "Stell´Dich nicht so an" quittiert.
Unabhängig davon, wie wir uns verhielten, lernten wir, dass unsere Gefühle keine Berechtigung haben, nicht "richtig" sind. Also haben wir gelernt, sie einfach auszublenden.
Das klingt für mich logisch, ohne es jetzt psychologisch belegen zu können....

Dein Gedanke, dass ich nicht zuständig bin für die Erfüllung der Bedürfnisse meiner Mutter ist natürlich sehr richtig. Mir macht er deutlich, dass man es trotzdem nicht lebt, einfach, weil man z.B. von Kindheit an das Programm fährt, doch anerkannt zu werden und deshalb "lieb" zur Mutter sein muss, ihre Erwartungen erfüllen muss, etc.

Und dieses Programm in mir macht mir eben auch das schlechte Gefühl wegen des Muttertags: da ist noch immer Verstand vom Gefühl getrennt. Mein Kopf pflichtet Dir bei, meine Seele zweifelt noch daran, ob ich denn nicht doch einfach hätte über meinen Schatten springen und sie anrufen sollen.
Auch deshalb habe ich auf Maruschkas Einwurf reagiert, wir seien selbstgerecht. Eben weil ich diese Sicherheit immer noch nicht habe.

Mit meiner Therapeutin ist es ganz ähnlich, wie es bei Dir war. Ich nehme sie als mütterlich, zu mir stehend, etc, wahr. Also alles das, was meine Mutter für mich nicht war.
Ich glaube zwar, authentisch zu sein, wenn ich bei ihr bin, sage auch, wenn ich etwas im Gespräch nicht gut fand und so. Aber wer weiß schon, was ich unbewußt alles vermeide, um ihre Sympathie nicht zu verlieren?

Sehr interessant, das alles.
Mir hat es gezeigt, dass ich mit dem Thema Mutter noch lange nicht am Ende bin und es auch noch immer großen Einfluss hat auf mein heutiges Sozialverhalten. Und ich spüre, dass - je mehr ich davon verstehe - umso gelassener damit umgehen kann.

Allen einen schönen Vatertag ( )
von Virginia
feuerfisch
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Re: Muttertag

Beitrag von feuerfisch »

Hai Allerseits

heute find ich endlich wieder die Energie zum Schreiben

Mir schwirrt dazu der Kopf, aber ich versuche mal (für mich) einige Schlussfolgerungen aus dem Geschriebenen zu ziehen:

Ich selbst zu sein - wurde uns verwehrt.
Auf die Eine oder Andere Art, aber - bei manchen - so gründlich dass sie, wie ich auch, keinen Zugang zu den eignen Gefühlen haben.

Dementsprechend oftmals die Trennung von Verstand und Gefühl.
Daraus folgern auch Unzufriedenheiten, bei jedem etwas anders ausgeprägt.

Dieses Lösen von der `Mutter´, oder auch Grenzen setzten, fordert das man erkennt das manche Gefühle `von aussen´ impliziert wurden.
Und doch, sozusagen als Widerspruch dazu - muss man sie als eigene anerkennen, denn das sind sie ja mittlerweile.

So kann man dann aber auch erkennen wo diese Irritationen her kommen - und hat die Chance dagegen zu arbeiten.

Problematisch scheint aber zu sein dass man sie nicht so einfach ersetzen kann, denn um die `wahren´ Gefühle zu erkennen muss man sie ja erst einmal zulassen - um sie dann durch quasi Neue zu ersetzen.

Bis zu diesem Punkt bin ich gekommen, aber dann hapert es einfach.
Inzwischen weiß ich das ich all das logisch begreife - und dass mir der Verstand dabei überhaupt nichts nützt!

Ich muss das FÜHLEN !
Wie fühle ich etwas Unbekanntes, etwas Verleugnetes, dass mir früher nicht gestattet war, etwas, dass ich vielleicht, wahrscheinlich, nicht einmal erkennen werde wenn ich es fühle?

Ich hoffe mal das ihr mit dem Geschreibsel etwas anfangen könnt, wie gesagt, die Gedankengäng verwirren mich und das war der Versuch etwas auf die Reihe zu bekomen.

Feuerfisch

Ich hoffe es ist ok, wenn ich (der langen Ladezeiten wegen) einen neuen Thread damit eröffne

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
BeAk

Re: Muttertag

Beitrag von BeAk »

Lieber Feuerfisch Petra,

das hast Du schön geschrieben.

Und wieweit bist Du jetzt mit den fühlen?
Nixchen
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Registriert: 15. Okt 2005, 15:44

Re: Muttertag

Beitrag von Nixchen »

hallo zusammen,

ich habe den ganzen thread gelesen, kann vielem nur zustimmen und erlebe vieles ebenso.

wißt ihr was mir dabei in den kopf kam?

ich bin mutter..und es würde mich sehr unglücklich machen wenn meine tochter eines tages keinen kontakt mehr zu mir wollte.
sicherlich, dem ganzen geht ja immer eine geschichte voran - aber würde meine tochter wohl mit mir reden ganz offen BEVOR es dazu kommt?

ein wenig traurig lesend...

Nixchen
BeAk

Re: Muttertag

Beitrag von BeAk »

Liebes Nixchen,

du kennst Feuerfischs Geschichte nicht.

Sie wurde vom Kleinkindalter an auf das sardistischste von ihrer Mutter mißhandelt.
Und hat dadruch schwereste emotionale Dauerschäden erlitten.
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