Antidepressiva

artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von artemis »

Hallo Sandra, auch ich nehme seit 3 Monaten ein AD, und es geht mir jetzt gut damit. Gelegentlich habe ich nochmal einen kleinen Einbruch, aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, da ich zur Zeit viel Streß habe und große Veränderungen bevorstehen. In den ersten Wochen hatte ich schon Nebenwirkungen, hauptsächlich Überlkeit, aber die NW sind inzwischen alle verschwunden. Oft ist es auch schwierig NW von den Symptomen einer Depri zu unterscheiden, da sich beide sehr ähnlich sein können. Wenn du das richtige AD bekommst werden Unruhe, Angst und Panik abnehmen und wahrscheinlich ganz verschwinden. Es sind nämlich oft Symptome der Depri. Zu deiner Frage mit dem Neurologen: Die Gebiete Neurologie und Psychiatrie überschneiden sich stark. Es gibt Ärzte, die sowohl Neurologe als auch Psychater sind - meiner zum Beispiel. Im Falles einer Depression, die ja viel mit der Signalübertragung zwischen Nervenzellen zutun hat, kann man also bei einem Neurologen auch gut aufgehoben sein. Wichtig ist, denke ich, daß man sich mit dem Arzt gut versteht, denn die Krankheit kann ja nicht mit Geräten gemessen werden und so muß sich vieles aus einem guten persönliche Gespräch ergeben. Zu deiner Neurodermitis fällt mir ein: Kann sie nicht auch von deiner Depri kommen? Die Krankheit soll doch auch viel mit der Psyche zusammen hängen. Vielleicht wird sie besser, wenn du ein AD bekommst und es dir damit gut geht. Ich gehe normalerweise mit allem erstmal zum Hausarzt, aber im Falle der Depri fühle ich mich beim Facharzt besser aufgehoben. Ich denke, daß er aufgrund der größeren Erfahrung schneller das richtige Medikament findet. Viele liebe Grüße Artemis
marco
Beiträge: 2
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von marco »

Hallo Zusammen ! Hat jemand Erfahrung mit Trevilor 75 ? Ich bin seit einigen Monaten in einer depressiven Phase und habe es verschrieben bekommen. Marco
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von heike56 »

Hallo Marco, ich nehme seit 6 Jahre Trevilor. Je nach Bedarf zwischen 2,5- 4 Tabletten Trevilor 75 mg retard. Für mich ist es ein sehr hilfreiches, gut verträgliches Medikament. Aber in der Eingewöhnungsphase hatte ich einige Nebenwirkungen u.a. Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen. Die Wirkung zeigte sich erst überzeugend, nachdem ich täglich dreimal 75 mg genommen habe. Aber das ist bei jedem anders. Die Schlafprobleme konnte ich mit Doxepin beheben. Ich wünsche dir, dass Du ähnlich gute Erfahrungen damit machst. Heike56
heidi
Beiträge: 153
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von heidi »

Hallo Marco, Trevilor 75 oder 150 mg ist ein recht neues Medikament und kann durchaus recht gut helfen. Wenn man zu viel davon nimmt (über 200 mg), kann es zu Schlafstörungen kommen. Bei 1 Tablette T. 75 aber sicher nicht. Habe selbst Trevilor über längere Zeit genommen, aber 150 mg, danach 75 mg + 30 mg Remergil. Auch damit hat man gute Erfahrungen gemacht. Ich sage bewußt "man". Ich habe vom Remergil zugenommen und war froh, als ich es wieder absetzen konnte. Jeder reagiert eben anders. Wenn es Dein erstes Antidepressivum ist, bitte etwas Geduld haben. Wie bei allen AD dauert es ca. 3 Wochen, bis es eine Wirkung zeigt. Alles Gute Heidi
heidi
Beiträge: 153
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von heidi »

Hallo Heike 56, vielleicht würde Dir die Kombination weniger Trevilor zuzüglich Remergil helfen, denn Remergil macht müde. Man kann auch 45 mg Remergil nehmen. Danach schläfst Du sicher. Man nimmt beides dann zur Nacht. Alles Gute Heidi
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von heike56 »

Hallo Heidi, die Schlaflosigkeit war in der Anfangsphase ein großes Problem, hat sich aber jetzt gegeben. Aber danke für den Tip. Dir auch alles Gute Heike56
caroline

Antidepressiva

Beitrag von caroline »

Hallo Marco Ich bin erst seit 6 Wochen im Trevilor-Klub. Ich glaube, es bekommt mir viel besser als viele anderen ADs, die ich schon probiert habe, aber das ist wirklich eine individuelle Erfahrung. Vergleichsweise zu älteren ADs, das heisst, solchen, die schon länger auf dem Markt sind, hat es zumindest theoretisch relativ wenige Nebenwirkungen. Die antidepressive Wirkung aller ADs ist in etwa gleich, die Auswahl richtet sich nach den Nebenwirkungen, es gibt, welche, die machen eher müde (was für verschiedene Patienten wünschenswert ist), andere geben eher Power, was für antriebslosere Leute gut sein kann. Und ich bin sicher, der Erfahrungswert des Arztes spielt auch eine Rolle.... Wie gesagt, du musst es ausprobieren. Von Trevilor behaupten manche (inklusive mein Arzt), dass die Wirkung schon nach 1 Woche eintritt, weil's halt einen speziellen Wirkmechanismus hat. Das genauer zu erläutern, würde hier jetzt zu weit führen. Ich hoffe für dich, du kommst gut damit zurecht und es wird dir helfen Alles Gute Caroline
marco
Beiträge: 2
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von marco »

Liebe Heike, liebe Caroline, liebe Heidi, herzlichen Dank für Eure Antworten. Da ich das erste Mal hierin schreibe, möchte ich sagen, dass dieses Kompetenznetz eine fantastische Sache ist. Dank an alle Menschen die sich dafür engagieren. Ich nehme Trevilor jetzt seit einigen Wochen. Insgesamt habe ich die Depression schon seit Juni letzten Jahres, doch erst im Februar habe ich mich dazu entschieden, ein AD zu nehmen. Die Zeit davor habe ich mit Johanniskraut durchgeschlagen, mein Psychotherapeut hatte mir davon abgeraten, Medikamente zu nehmen. Das sei bei mir nicht nötig. Heute bin ich darüber ziemlich sauer, da es vielleicht die Phase verkürzt und mir viel Leiden erspart hätte, wenn er mich - im Gegenteil - ermuntert hätte, Medikamente zu nehmen. Zwar lag die letzte Entscheidung bei mir -aber in der Depression kann man sich ja eben nur so schlecht entscheiden ! Es ist meine erste Depression, ich bin 25 Jahre alt. Mein Psychiater, zu dem ich Vertrauen habe, meint, Trevilor sei das richtige für mich. Ich nehme z.Z. 150 mg, also 2 Tabletten am Morgen. In den letzten Wochen habe ich oft gemerkt, dass es mir besser geht. Dennoch habe ich immer wieder Einbrüche. Ist das normal ? Ich frage mich dann, ob das wirklich das richtige Medikament für mich ist bzw. was ich von einem AD eigentlich erwarten kann. Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Auffällig sind aber die intensiven (Alb-)Träume, die ich nachts habe. Ein Zeichen dafür, dass die altbekannten Gefühle wiederkommen ? Herzliche Grüsse, Marco
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von heike56 »

Lieber Marco, die Erfahrung, dass Therapeuten eine Einnahme von Antidepressiva für nicht nötig erachten, und damit die Zeit des Leidens verlängern, haben schon verschiedene Leute gemacht. Dass Du immer noch Einbrüche hast, ist nach meiner Erfahrung nicht ungewöhnlich. Besprich mit deinem Arzt doch, ob die Dosis noch gesteigert werden kann? Vielleicht geht es dir dann durchgängig besser. Bei mir brachte der Schritt auf 225 mg Trevilor den endgültigen Durchbruch. Dass man unter Trevilor intensiv träumt, habe ich auch von anderen gehört. Steht, glaube ich, sogar im Beipackzettel. Vielleicht beim Arzt auch nochmal nachfragen. Alles Gute und lieben Gruss Heike56
sandra
Beiträge: 162
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von sandra »

Hallo ihr alle, war heute bei meinen Hausarzt,und bin jetzt total unglücklich.Habe mit ihm geredet,weil ich kein Johanniskraut mehr nehmen möchte(hat mir nicht viel geholfen).Jetzt hat mir mein Arzt Kalma verschrieben.Soll aber die erste Zeit weiter JH 650mg 3 mal täglich nehmen.Was ist Kalma den genau?Ich solls am Anfang einmal am Tag nehmen..Hilft mir das den bei meiner Unruhe,Angst,Panikattaken,Schlafstörungen..... Im Beipackzettel steht nur was von Schlaffördernd und Beruhigend.Ich will aber nicht nur müde werden.Kann mir jemand näheres über dieses Medi sagen?Ist das den ein richtiges AD? Liebe Grüsse,Sandra
caroline

Antidepressiva

Beitrag von caroline »

Hallo Sandra Wenn ich mich nicht irre, ist Kalma Tryptophan, was ein Vorläufer des Serotonins ist, das heisst es wird im Körper dazu umgebaut. Serotonin ist ein Botenstoff, von dem angenommen wird, dass Depressive davon nicht genug haben und deshalb depressiv sind. Vielleicht hast du schon mal was von der Medikamentenklasse der SSRI gehört. Wenn nicht, ich erklär's dir kurz: die Überlegung ist die selbe: sie sorgen dafür, dass der Spiegel dieses Serotonins im Gehirn ansteigt. Diese sogenannten SSRIs sind die "modernsten" Antidepressiva, die jetzt auf dem Markt sind. Sie schlagen aber nicht bei jedem an, es gibt auch noch andere, kommt auch auf die Art der Depression an, welche Sorte der Arzt einem verschreibt. Naja, Kalma will in die Kategorie der "natürlichen " Medikamente eingereiht werden, worüber man aber diskutiern könnte, weil ich glaube, dass eben die "richtigen" ADs bei gleicher Ursprungstheorie einfach viel besser wirken. Das ist aber jetzt nur meine persönliche Meinung. Wenn du kein gutes Gefühl mit dem Medi hast, sprich deinen Arzt drauf an! Ich glaube übrigens nicht, dass du davon todmüde umfallen wirst. Eine gute Nacht Caroline
manne
Beiträge: 10
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von manne »

Hi Sandra, L-Tryptophan (Kalma) ist durchaus ein "richtiges" Antidepressivum. Unter "www.angstnetz.de", (dort "Forum" anklicken, dann "Medikamente", dann den Thread suchen "5-HTP, das stärkste Antidepressivum ...") findest Du umfangreiche Infos zu 5-HTP. Was über 5-HTP gesagt wird, gilt im wesentlichen auch für L-Tryptophan, wenngleich 5-HTP sicherer in der Wirkung ist. Vielleicht kannst Du mit Deinem Arzt noch einen Wechsel von "Kalma" zu "Levothym" (5-HTP) besprechen. Viele Grüße Manne
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von titanic »

Hallo ihr Lieben, ich weiß, dass L-Tryptophan aufgrund eines Verunreinigungs-Zwischenfalls zumindest mal eine Zeitlang in Deutschland verboten war. Trotzdem wollte ich es damals gegen meine Schlafstörungen probieren und habe es mir aus den Niederlanden beschafft. Die Wirkung war es nicht der große Bringer. Da ich im Gegenzug einfach andere Medikamente abgesetzt hatte, stürzte ich erst recht wieder ab.... Liebe Sandra, es würde mich aber sehr interessieren, was du für Erfahrungen machst. Viele liebe Grüße Titanic
sandra
Beiträge: 162
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von sandra »

Hallo ihr drei, danke für eure schnelle Antwort,hat mir sehr geholfen.Liebe(r) manne war im anstnetz und habs gefunden,danke für deinen Tip.Werde das Medi erst Freitag abend das erste Mal nehmen,dann hab ich weniger Sress(Wochenende)falls Nebenwirkungen auftreten.Ich melde mich dann wieder. Viele liebe Grüße an euch alle,Sandra
maria

Antidepressiva

Beitrag von maria »

Hallo an alle, ich erlebe gerade einen schlimmen Einbruch, nachdem es mir lange recht gut ging. Bisher nahm ich nur Trimipramin und ab und zu Zopiclon zum Schlafen, und plötzlich scheint alles nicht mehr zu wirken. Ich wache gerädert auf (wenn ich vor Alpträumen überhaupt schlafen konnte), meine täglichen Aufgaben wachsen zu unüberwindlichen Bergen an, und ich fühle mich total erschöpft und unwirklich und könnte die ganze Zeit weinen. Jetzt war ich heute früh notfallmäßig bei meinem Psychiater und er hat mir eine Spritze Imap verpaßt. Jetzt meine Frage: kennt jemand das Medikament, und wenn ja, was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht? Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand was dazu sagen kann. Liebe Grüße von Maria
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von heike56 »

Liebe Maria, Imap ist ein niedrig dosiertes Neuroleptikum, was beruhigend wirkt. Es kann bis zu einer Woche wirken. Ich habe es zu Beginn der Depression auch bekommen, hat auch anfänglich gut gewirkt, bloß als es mir schlechter ging, hat es nicht mehr geholfen. Es kann trotz Medi-einnahme zu solchen Einbrüchen kommen, das kenne ich auch. Bei mir hat eine Erhöhung der Dosis oft geholfen, nach Absprache mit dem Arzt. Wenn es nichts bringt, muss evt. an die Einnahme eines zweiten oder anderen Medi´s gedacht werden. Diese Einbrüche sind immer wieder sehr frustrierend. Was hat dein Arzt denn zum weiteren Vorgehen gesagt? Ich wünsche dir, dass es bald wieder aufwärts geht. Liebe Grüße von Heike56
manne
Beiträge: 10
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von manne »

Hallo Maria, Imap ist ein hochpotentes Neuroleptikum, das von einigen skrupellosen Ärzten immer noch als Tranquilizer-Ersatz angewendet wird, obwohl diese Praxis mittlerweile eigentlich als Kunstfehler gilt. Neuroleptika verstärken eine bestehende Depression noch, zudem besteht das Risiko von bleibenden (!) Hirnschäden, die häufig erst nach Jahren auftreten. Mit jeder weiteren Imap-Spritze verstärkt sich dieses Risiko. Vorausgesetzt, daß Du nicht an einer Psychose leidest (Schizophrenie), bist Du mit einem Benzodiazepin (Valium, Tavor, Lexotanil ...) erheblich besser bedient, als mit dem Dreckzeug Imap, auch wenn bei Benzos ein gewisses Abhängigkeitspotential besteht. Ich persönlich würde um einen Arzt, der Imap als Tranquilizer-Ersatz verwendet, einen großen Bogen machen. Viele Grüße Manne
maria

Antidepressiva

Beitrag von maria »

Liebe Heike, lieber Manne, erstmal vielen Dank für eure schnelle Antwort, bin wirklich erfreut darüber, obwohl ich mich heute kaum über etwas freuen kann... Mein Arzt hat mir außer dem Imap auch dazu geraten, die Dosis an Trimipramin, was ich ja auch noch nehme, zu verdoppeln (auf 100 mg täglich statt 50). Zum weiteren Vorgehen hat er gemeint, dass ich eine Folge von Imap-Spritzen im wöchentlichen Abstand bekommen soll, je nachdem wie es mir bekommt. Ich muß auch noch sagen, dass mein Arzt wohl bei mir psychotische Züge sieht, denn ich leide an einem Trauma aufgrund eines bzw. mehrerer Ereignisse, wo ich Opfer einer Körperverletzung durch meinen Ex-Freund wurde. Dies liegt zwar mittlerweile über 10 Jahre zurück, aber ich habe heute noch Alpträume und Verfolgungsängste. Interessant ist dabei, dass ich erst vor ein paar Tagen den ersten Traum von meinem Ex-Freund hatte, wo er mich NICHT verfolgte. Jedenfalls scheint gerade das Thema wieder hochzukommen. Lieber Manne, deine kritischen Anmerkungen haben mich schon nachdenklich gemacht, aber ich muß sagen, ich habe Vertrauen zu meinem Arzt, er begleitet mich schon seit Jahren. Und so wie es mir momentan geht, würde ich sogar spätere Hirnschäden in Kauf nehmen, denn erstmal muss ich ja die nächste Zeit überstehen. Benzos habe ich auch schon zur Genüge "genossen", und jedes Mal habe ich Schwierigkeiten gehabt, sie wieder abzusetzen. Vielen Dank an euch beide, es tut einfach gut, wenn jemand Anteil nimmt! Liebe Grüße von Maria
heidi
Beiträge: 153
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von heidi »

Hallo Maria, hallo Manne, ich habe selbst vor Jahren Imap-Spritzen bekommen, und sie haben mir gut geholfen. Irgendwann waren sie allerdings nicht mehr ausreichend. Ich kann Imap auch nicht so verteufeln: Im übrigen habe ich immer einmal wieder ein Neuroleptikum zu meinem Antidepressivum verschrieben bekommen, das ich dann nur für eine gewisse Zeit genommen habe, weil ich es auch nur ungern genommen habe, nicht weil es die Depression verstärkte, sondern wegen der Nebenwirkungen. Ich selbst halte Benzodiazepine für schädlicher als Neuroleptika - wegen der schnellen Abhängigkeit, gerade bei Tavor. Aber auch das habe ich trotzdem immer einmal wieder nehmen müssen. Ich glaube, daß, wenn man Psychopharmaka nimmt, man regelmäßig zur Blutuntersuchung gehen sollte, um es immer wieder überprüfen zu lassen. Das tue ich allerdings selber auch nicht, weil ich da sehr nachlässig bin. Ein "Hirnschaden" durch Neuroleptika? Muß man dann nicht sehr viel davon nehmen, wenn das eintreten sollte? Das gehört vielleicht nicht unbedingt hierher, aber ich habe einmal über eine Veranstaltung gelesen zum Thema "was verändert sich im Gehirn bei jeder erneuten Depression". Das hat mich sehr beunruhigt. Eine Ärztin, die ich dazu befragt habe, hat mich dann jedoch beruhigt. Sie meinte, das sei überhaupt nicht erwiesen. Liebe Grüße Heidi
caroline

Antidepressiva

Beitrag von caroline »

Sag mal Manne, woher stammt eigentlich dein "Wissen"??? Es tut mir leid, das sagen zu müssen, doch du klotzt hier mit pseudowissenschaftlichen "Wahrheiten" nur so um dich, mit dem Resultat, dass du einige Leute verunsicherst, oder sogar falsche Dinge behauptest. Von 1 Spritze Imap hat sicher noch kein Mensch einen bleibenden Hirnschaden erlitten. Du polemisierst total, und das tut diesem Forum nicht besonders gut. Ausserdem mache ich dich drauf aufmerksam dass L-Tryptophan genau dasselbe ist wie 5-HTP! Wenn du der Meinung bist, du hättest die Wahrheit , dann würde es mich wirklich interessieren, welche deine Quellen sind. Ich bin gerne lernbereit! Auch wenn du dich jetzt persönlich getroffen fühlen solltest, das war nicht meine Absicht, aber ich bezweifle sehr stark deine "fachliche Qualifikation", tut mir leid, ich sehe mich gezwungen, das zu schreiben. Viele Grüsse Caroline
manne
Beiträge: 10
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von manne »

Liebe Maria, was Du im Hinblick auf Dein Trauma schilderst, hat meiner Meinung nach nicht das geringste mit einer Psychose zu tun. Selbst dann, wenn bei Dir der Einsatz eines hochpotenten Neuroleptikums notwendig wäre (was ich für extrem unwahrscheinlich halte) - selbst dann wäre die menschenverachtende Praxis ein Depot-Präparat zu spritzen in keiner Weise gerechtfertigt. Dein Arzt entmündigt Dich damit und setzt Dich einem vermehrten Risiko aus. Ein Neuroleptikum kann man auch täglich in Tablettenform einnehmen - dafür ist keine Depot-Spritze erforderlich. Du schreibt, daß Du in der Vergangenheit Probleme mit dem Absetzen von Benzos hattest - nun, Spätdyskinesien/Hirnschäden auf Grund von Neuroleptika-Gebrauch sind irreparabel und lassen sich nicht mehr "absetzen", auch mit der größten Charakterstärke nicht. Ich verstehe sehr gut, daß Du Dich im Moment in einer Situation befindest, in der Du auch Rattengift nehmen würdest, wenn Dir jemand dadurch eine Besserung versprechen würde. Dies ändert jedoch nichts daran, daß das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei Imap, Fluspi und Konsorten in keinster Weise stimmig ist. Du wirst vermutlich auch selbst sehr bald merken, daß Imap nicht so hilfreich/angenehm ist, daß das Zeug die Inkaufnahme irgend eines Risikos wert wäre. Bei Benzos sieht die Rechnung hingegen doch recht fair aus, auch wenn das Absetzen eine gewisse Konsequenz erfordert. Ich finde es schön, daß Du Deinem Arzt vertraust, aber Dein Arzt scheint Dein Vertrauen mit Füßen zu treten. Ich denke, es ist gut, einem Arzt zu vertrauen, der dieses Vertrauen auch verdient. Bitte überprüfe ehrlich vor Dir selbst, ob Du nicht eventuell nur aus Bequemlichkeit einen Wechsel zu einem kompetenten Arzt vermeidest. Alles Gute Manne
Tina
Beiträge: 106
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von Tina »

Hallo, bin ganz neu hier. Zum Thema Tavor oder Lorazepam kann ich nur sagen: wenn ich das nicht bekommen hätte, wäre ich sicher nicht mehr anwesend. Ich leide seit Ende Juli 2001 an einer schweren Depression. War erst stationär und dann teilstationär untergebracht und bin seit Januar zu Hause und versuche Vollzeit zu arbeiten, was mich total schlaucht aber auch am Leben hält. Bin allerdings nicht mehr in der Lage meinen alten Arbeitsbereich auszuüben sondern bin mit für mich eigentlich erniedrigend einfachen Tätigkeiten beschäftigt. Und selbst das fällt aufgrund totaler Konzentrationsschwäche und Gedankenkreiseln schwer. Um auf den Punkt AD zu kommen: ich hänge all meine Hoffnung an einen Termin bei meinem Neurologen, der meine Medikamentation umstellen will. Im Moment nehme ich 400 mg Carbamazepin, 45 mg Remergil, 1 mg Lorazepam und 5 mg Zyprexa. Das Zyprexa wurde mir aufgrund angeblicher psychotischer Anteile in der Depression gegeben. Ich hatte kurz nachdem ich das Zyprexa bekommen habe ein Stimmungshoch von ca 3 Wochen, daß dann aber genauso schnell wieder verschwand. Ich dachte ich hätte es geschafft. Das war im November und ich habe seitdem keine Besserung mehr gehabt. Außer nach Einnahme des Lorazepams Ende Februar, das mich zumindest über den Tag bringt, ohne daß ich daran denke mich umbringen zu wollen. Das Einzige was ich von den anderen Medis merke, ist die Müdigkeit abends und daß ich schlafe und keine Alpträume habe. Ansonsten ist es ein hangeln von Tag zu Tag. Kann meinen Alltag kaum bewältigen und habe das Gefühl langsam all meine Freunde zu verlieren, weil sie einfach nicht verstehen können, daß ich nicht mehr lachen kann und meine Gedanken nur um die Krankheit kreisen und um nichts anderes. Ich schaffe es nicht mich abzulenken. Kann mir irgendjemand Hoffnung geben, daß da medikamentatös noch was drin ist? Habe mächtig Angst vor Absetzen des Tavors und auch Angst vor der Umstellung der Medis. Wer weiß ob es mir vielleicht nicht doch noch schlechter gehen kann und irgendwas von dem Zeug doch irgendwie wirkt obwohl ich es nicht meine zu merken... Wär schön, wenn einer sich dazu äußert. Habe jetzt einen total klaren Moment, aber manchmal denke ich, ich werde echt verrückt und werde nie wieder Lachen können und Energie verspüren.... Hilft mir einer? Obwohl eigentlich kann einem keiner helfen oder? Tina
caroline

Antidepressiva

Beitrag von caroline »

Hallo Tina Ich "kommentiere" deine mediakmentöse Therapie nur insofern, dass ich dir sage, es gibt noch viele Möglichkeiten von andern Medis, auf die du vielleicht besser ansprichst. Gib da die Hoffnung nicht so schnell auf! Aber das musst du zusammen mit deinem Neurologen entscheiden, wie ihr da weiter vorgehn werdet. Was du dafür tun kannst, ist folgendes: sprich mit dem Arzt ehrlich über deine Zweifel, so wie du sie hier beschriben hast, so erklär sie ihm auch. Nur dann kann er nach bestem Wissen und Gewissen eventuell anders dosieren oder dich umstellen. Helfen können dir schon andere Menschen und Dinge, aber weitergehen, jeden Tag wieder aufs Neue, das kannst nur du selbst! Aber du kannst es! Liebe Grüsse Caroline
Tina
Beiträge: 106
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Antidepressiva

Beitrag von Tina »

Danke Caroline, freut mich, daß da jemand ist, der meine Zeilen gelesen hat. Abends geht es mir meistens besser und ich bin in der Lage klarer zu denken. Hängt sicher damit zusammen, daß da keine Ansprüche mehr an mich gestellt werden. Kann in letzter Zeit sogar mal vor der Glotze entspannen. Konnte lange gar nicht fernsehen. Ist zwar auch nicht das Beste fernzusehen aber besser als Grübeleien. Hast Du Erfahrungen mit Benzodiazepinen gemacht oder ist die Frage zu direkt? Liebe Grüße zurück Tina
Thomas

Antidepressiva

Beitrag von Thomas »

Hallo Manne, also ich muss schon sagen, das macht mich ganz schön ärgerlich, was du hier verbreitest. Nenne bitte einmal deine Quellen, damit wir auch die Chance haben, deine abenteuerlichen Behauptungen nachzuprüfen. Eines jedenfalls ist sicher: Jemanden, der gerade ein Imap-Depot bekommen hat und dem es ziemlich schlecht geht so etwas zu erzählen, dazu noch in eine Ton der absoluten Gewissheit- das ist sicher keine große Hilfe sondern macht höchstens Angst. Gruß von Thomas
Antworten