Antidepressiva

sandra · Beitrag von **sandra** » 13. Mär 2002, 13:50

lieber thomas, ich bin zwar nicht dr. niedermeier, aber ich glaube beide aussagen sind richtig. welche auf wen zutrifft hängt wohl ganz von dem menschen und der schwere der depression ab sowie von ihren ursachen. keine depression gleicht der anderen, genauso wie wir menschen alle verschieden sind. ad bringen meinen stoffwechsel wieder in ordnung und sind eine krücke, die mir helfen die notwendigen änderungen in meinem leben, denken, fühlen usw. durchzuführen. liebe grüße, sandra

caroline · Beitrag von **caroline** » 13. Mär 2002, 18:50

Hallo Thomas Ich hatte dir schon vorher ein Posting geschrieben, das irgendwo verschwunden ist....Ich hab's nicht mehr, also ich fass mich kurz: es gibt heute viele viel verschiedenen AD mi mehr oder weniger Nebenwirkungen, die noch lange nicht alle bei jedem auftreten. Wenn du einen guten Arzt hast, wird der die Geduld haben, mit dir das passende AD auszuprobieren. Ich hab über ein Dutzend AD probiert, im Moment nehm ich hohe Dosen von sogar 2 ADs. Mein Leidensdruck war dmals so gross, dass ich mich im 7. Monat meiner Schwangerschaft trotzdem FUER ein AD entschieden habe, weil's mit Psychotherapie alleine einfach nicht mehr ging, und niemand nimmt gerne Medis während einer Schwangerschaft... Das alles war vor 4 Jahren, ich bin meinem Hausarzt sehr dankbar, dass der sofort meine Depressionen erkannt hat und mich zu einem sehr guten Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie überwiesen hat. Das Verhältnis zu Aerzten ist ja nicht immer so einfach, ich verlass mich ein bisschen auf meine Intuition. Ich merke sofort, hier stimmt die Chemie bzw nicht, und wenn sie stimmt, vertrau ich dem Arzt auch. Die Entscheidung musst du selber treffen, ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten, jeder reagiert ja auch anders auf diverse Therapien. Ich wünsch dir, dass du nicht zu lange hin-und hergerissen wirst. Und sage dir, dass deine Entscheidung, egal welche, ja nur ein Versuch ist, du kannst das alles ja wieder ändern, es ist ja nichts endgültiges. Viel Mut und Kraft wünscht dir Caroline

titanic · Beitrag von **titanic** » 14. Mär 2002, 06:50

Hallo, Ich glaube, aus Thomas' Posting in erster Linie die Frage herausgelesen zu haben, ob AD's in der Lage sind, einen Patienten richtig zu HEILEN, d.h. dass dieser irgendwann das Medikament auch wieder weglassen kann und gesund bleibt. Dass AD's zur Einstellung eines aus den Fugen geratenen Hirnstoffwechsels mehr oder weniger gut funktionieren, das wissen wir mittlerweile. Aber leider habe ich hier im Forum noch nie gelesen, dass jemand eine Weile AD's geschluckt hat und jetzt ohne AD's wieder topfit ist.....?...... Oder täusche ich mich? IST DAS ÜBERHAUPT MÖGLICH ??? Deswegen möchte auch ich nochmal Herrn Dr. Niedermaier bitten, zu diesem Thema was zu sagen. Danke im voraus und viele Grüße Titanic

caroline · Beitrag von **caroline** » 14. Mär 2002, 08:17

Hallo Titanic Glaubst du nicht, dass es daran liegen könnte, wenn Menschen anch Einnahme von ADs wieder topfit sind, sich vielleicht nicht mehr so intensiv mit der Krankheit auseinandersetzen (müssen??), und dass solche Menschen deswegen hier im Forum kaum auftauchen?? Viele Grüsse Caroline

maria · Beitrag von **maria** » 14. Mär 2002, 21:16

Hallo Titanic, dass ADs heilen können, das glaube ich nicht. Aber es kann sehr wohl Phasen geben, wo man ohne auskommt und sogar topfit ist - so habe ich es schon erlebt. Was dann in meinem "Hirnstoffwechsel" vor sich geht, ist mir ein Rätsel. Ich habe schon zweimal erlebt, dass ich in den Urlaub fliege, und plötzlich brauche ich keine ADs mehr (und auch keine Schlaftabletten), es geht mir wunderbar. Aber auch das Gegenteil habe ich schon mehrfach erfahren: Vor dem Urlaub ging es mir gut, und kaum war ich dort, bin ich "umgekippt". Ich kann es mir nur so erklären, dass jede Veränderung im Leben auch Veränderungen im Stoffwechsel nach sich ziehen kann, sowohl zum Positiven auch wie zum Negativen. Liebe Grüsse von Maria

Dr. Nico Niedermeier

Ich habe in der Tat sehr viele Menschen kennengelernt, die nur eine oder mehrere depressive Phasen hatten und (zumindest is dato) (wieder ohne ADs) heute keine depressiven Symptome haben. Wobei die Frage bleibt ob das durch die ADs und Therapie bewirkt wurde oder ob dies dem Spontanverlauf der Depression dieser Menschen entspricht...meiner Meinung nach gibt es Verläufe die erstgenannte und solche die der zweitgenannten Möglichkeit entsprechen. herzliche Grüsse Dr.Niedermeier

titanic · Beitrag von **titanic** » 15. Mär 2002, 06:35

Hallo, Vielleicht gibt es ja wirklich diese geheilten Menschen. Und es ist eigentlich verständlich, dass diese Leute besseres zu tun haben, als in diesem Forum zu stöbern und zu schreiben: "Hurra, ich bin geheilt!" Ich will's mal versuchen zu glauben, dass man wieder richtig gesund werden kann....Weil ohne dieses Fitzelchen Glaube macht ja doch alles keinen Sinn mehr. Viele Grüße Titanic

Thomas Roland · Beitrag von **Thomas Roland** » 15. Mär 2002, 12:18

Sehr geehrter Herr Dr. Niedermeier, bitte nicht böse sein, aber ich hab's nicht richtig verstanden. Darf ich nochmal fragen: Können ADs heilen ? Oder können sie nur lindern ? Und wenn ich noch eine Frage dranhängen darf: Hängt es nicht auch mit der Ursache der Depression zusammen, ob und wie ADs wirken ? Was ich - ganz konkret - so schwer begreifen kann/will: Wieso soll die Trennung vom Ehepartner plötzlich zu einem Serotonin-Mangel führen ? Mit freundlichen Grüßen Thomas

annette · Beitrag von **annette** » 15. Mär 2002, 14:15

Wer hat Erfahrungen im Absetzten von Trevilor bin zur Zeit dabei und habe folgendes Problem .Meine Ärztin hat mir geraten in der ersten Woche auf eine Tablette 37,5 mg zu gehen in der zweiten jeden zweiten Tag eine. Folgendes Problem tritt bei mir am zweiten an dem Tag an dem ich keine nehme hab ich so merkwürdige Zukungen im Kopf kann das gar nicht so recht erklären so wie bei einem starken Haarspitzenkatar vielleicht ,sonst klappt es ganz gut aber wenn diese Zukungen kommen und immer stärker werden dann muss ich ja wieder eine Tablette nehmen hört das irgendwann auf?Wer kann mir was raten .Danke Anne

Dr. Nico Niedermeier

Lieber Tomhiob, versthbar wir das ganze nur, wenn man aufhört Köper und Seele als unterschiedliche Dinge zu8 betrachten...es ist "eins". Als Beispiel mag eine Schreckreaktion dienen: Wenn einem eine Katze vors Auto läuftund man voll in die Bremsen steigt, dann wird danach der Puls ziemlich hoch sein, die Pupillen werden weit sein...etc. Also wird über eine Warnehmung durch die Augen sofort auf biologischer Seite ein Prozess in Gang gesetzt, nämlich Adrenalin ausgeschüttet. Ähnlich verhält es sich z.B. beim Streiten oder beim Sex: Auch hier wird biologisch innerhalb von Sekunden auf die äussere Situation reagiert.Eine Trennung vom Ehepartner kann z.B. über Wochen zu einem erhöhten Adrenalin und Cortisol Spiegel führen und den Serotoninstoffwechsel beeinträchtigen ... ich muss jetzt weiterarbeiten, folglich gibts den Rest später herzliche Grüsse Dr. Niedermeier

Dr. Nico Niedermeier

Da man die Pathophysiologie der Depression (also was im Körper abläuft) noch nicht bis ins Detail kennt...und man hiermit noch gar nicht genau weiss, was im Falle einer Depression alles gestört ist, kann man auch im umgekehrten Fall nicht wirklich von Heilung im Sinne des "endgültigen Behebens einer zur Krankheit führenden Ursache" sprechen; aber man kann die Symptomatik lindern, sehr oft auch ganz beseitigen und das häufig auch für immer.. Gruss Dr. Niedermeier

annette · Beitrag von **annette** » 16. Mär 2002, 08:03

Hallo Herr Dr. Niedermeier Vielleicht haben sie auch einen Tip zu meinem Problem.Soll ich denn Zustand von Entzug mal einpaar Tage aushalten? Gruss Anne

marta motte · Beitrag von **marta motte** » 16. Mär 2002, 21:51

Hallo Herr Dr. Niedermeier, kann es beim langsamen Ausschleichen von AD zu Entzugserscheinungen kommen? Erbitte Ihr Antwort. Danke. Nehme nur sehr wenig dosiert AD. Gruss Bini

Dr. Nico Niedermeier

Liebe Anette, das müssen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen...wäre wichtig, da bin ich der falsche Ansprechpartner..leider Liebe Marta, ADs machen keine Entzugssymptome, aber es gibt Absetzphänomene im Archiv nachzulesen , wurde bereits mehrmals ausführlich besprochen herzliche Grüsse Dr. Niedermeier

Bernard Bleiter · Beitrag von **Bernard Bleiter** » 19. Mär 2002, 19:09

Ihr Alle, kennt sich jemand aus mit Tavor ? Gruß Bernard

Petra · Beitrag von **Petra** » 19. Mär 2002, 19:53

Hallo Bernard, Ich hab`mich anfang 2001 bei meinem ersten Besuch beim Psychologen, überreden lassen für 7tage Tavor 1,0 (morgens und abends je 1x 0,5) einzunehmen. Es ist ein Beruhigungsmittel und führt zur Abhängigkeit bei längerer Einnahme. Ich mußte es nach sieben Tagen schon ausschleichen lassen. Gut, ich persönlich würde es nur bei einer ganz massiven Angst- oder Panikattacke einnehmen und zwar nur dann, als Bedarfsmedikament. Man wird schön ruhig und müde. Beim Autofahren würd ich es auf keinen Fall einnehmen und niemals in Verbindung mit Alkohohl. Gruß Petra

Bernard Bleiter · Beitrag von **Bernard Bleiter** » 20. Mär 2002, 12:16

Danke Petra ! Das hilft mir, damit ich keinen Unsinn mache. Gruß Bernard

Petra · Beitrag von **Petra** » 20. Mär 2002, 12:32

Bernard Was Meinst Du mit Unsinn!!!!!?????

Bernard Bleiter · Beitrag von **Bernard Bleiter** » 20. Mär 2002, 12:37

ich habe sie bei einer Panikattacke genommen, um arbeiten zu können. Es ging nicht gut, aber besser als ohne. Nun frage ich mich, ob ich sie häufiger nehmen soll, um wenigstens halbwegs arbeitsfähig zu bleiben

Petra · Beitrag von **Petra** » 20. Mär 2002, 13:13

Hallo Bernhard, ach so! Ich hab`erst nen Schreck gekriegt, verzeih mir aber ich denk`immer gleich im vorraus und mach´mir dann Sorgen. Also zu dem Tavor kann ich nur sagen, daß es kein Dauermedikament ist, man ist auch nicht völlig fit wenn man es eingenommen hat, man sollte sich dann Ruhe gönnen. Diese Art von Medikamenten sind nur als kurzfristig einzusetzen, alle Beruhigungsmittel machen süchtig und oft schneller als man denkt. Es werden ja nun schon lange Serotoninwiederaufnahmehemmer auch bei Angststörungen wirksam eingesetzt und die wirken im Körper anders. Dafür wirken sie auch nicht sofort. Aber dazu muß der behandelnde Artzt aufklären. Ich weiß ja nun nicht unter welcher Erkrankung Du leidest, bei mir ist es so, daß meine Angststörung im Vordergrund steht aber für mich lehne ich Medikamente total ab, weil ich auch davor eine Phobie habe. Es gab aber einige Attacken, da habe ich eine halbe Tavor 1,0 eingenommen und gesehen daß ich es überlebt habe, so daß ich im Bedarfsfall wieder eine nehmen würde. Aber eben nur dann! Liebe Grüße Petra.

heike · Beitrag von **heike** » 20. Mär 2002, 13:39

Hallo Bernard, ich habe selbst auch schon Tavor während meinem Klinikaufenthalt genommen. In ganz schweren Phasen hat es mir gut darüber hinweggeholfen. Ich habe es allerdings 3 Monate regelmäßig bekommen. Dies war nicht so gut da der Entzug nicht einfach war. Aber als Bedarf ist es in Ordnung. Ich nehme wenn nötig aber wirklich nur wenn es nicht anders geht 0,5 davon. Aber was für dich richtig ist weiß denke ich dein Arzt am besten. Ich wünsche dir viel Kraft, lieben Gruß, Heike

sandra · Beitrag von **sandra** » 6. Apr 2002, 09:36

Hallo ihr alle, ich leide seit Nov. an Depressionen und bin seitdem bei meinen Hausarzt in Behandlung.Ich nehme 3 mal täglich Felis 650(Johanniskraut). Mir ist aufgefallen,das keiner von euch pflanzlich behandelt wird.Mir hilft(finde ich) Johanniskraut nicht viel.Denkt ihr ich sollte es mal mit anderen Antidepressiva probieren?Ich habe aber gehört,das man solche Mittel nur nehmen soll,wenn man eine positive Einstellung dazu hat,weil man sonst das gegenteil damit erreicht. Ich kann mich aber nicht mit solchen Mittel anfreunden.Noch dazu habe ich Neurodermitis und vertrage nicht alles.Was soll ich machen? Gruß Sandra

Benjamin · Beitrag von **Benjamin** » 6. Apr 2002, 11:56

hallo sandra, ich selbst leide seit ca 13 jahren an mittleren bis schweren depressionen. es brauchte bei mir lange zeit bis ich mich dazu durchringen konnte ad zu nehmen. gleich das erste, Fluoxetin, war ein voller erfolg!! ich kann dir nur dazu raten. allerdings würde ich mich an deiner stelle von deinem hausarzt an einen facharzt, psychiater, überweisen lassen. auch wenn das erste mittel nicht anschlägt oder die nebenwirkungen zu stark sein sollten, ist es kein grund den kopf hängen zu lassen, da die bandbreite der medis sehr breit ist. es findet sich in den allermeisten fällen ein mittel das wirkt und gut verträglich ist. kopf hoch viel erfolg und liebe grüsse ben

caroline · Beitrag von **caroline** » 6. Apr 2002, 12:17

Hallo Sandra Ich habe auch Neurodermitis, ziemlich schlimm sogar seit meiner Geburt, und ich nehme ohne Probleme (für meine Haut) seit mehr als 4 Jahren "richtige" ADs. Es ist wie Ben sagt, es gibt soviele verschiedene und du wirst sicher eins finden, mit dem es dir besser geht. Sicher, man tut sich schwer, solch ominösen Psychopharmaka selber zu schlucken, aber zu den ADs musst du wissen, die machen NICHT abhängig! Ich würde mich ebenfalls bei einem Psyhiater oder Neurologen behandeln lassen, da die doch den besseren Überblick über sämtliche Therapien haben. Was ich auch weiss, eine neurodermitisgeplagte Haut kann Probleme mit der Einnahme von Johanniskraut bekommen, vor allem in Kombination mit UV Strahlen, also Sonnenexposition. Hier werden auch Leute im Forum mit pflanzlichen Mitteln behandelt, nur halt helfen die in der Regel "nur" bei leichten bis mittelschweren Depressionen, diese Menschen haben meistens einen etwas kleineren Leidensdruck und surfen vielleicht weniger im Netz zum Thema Depressionen (das ist nur eine Vermutung). Kopf hoch, es gibt wirksame Medis gegen Depressionen, die du problemlos mit odere trotz Neurodermitis nehmen kannst, ganz bestimmt!!! Alles Gute Caroline

sandra · Beitrag von **sandra** » 6. Apr 2002, 16:05

Hallo Ben und Caroline! Danke das ihr mir so viele Ratschläge gebt.Das kann ich jetzt gut gebrauchen(fühle mich beschissen).Aber was für Nebenwirkungen können ADs haben?Kann meine innere Unruhe,Angst,Panik zunehmen?Das währ für mich das schlimmste,was mir jetzt noch passieren könnte.Von den Nebenwirkungen bei Johanniskraut hab ich auch schon gehört,ich glaube im Sommer soll man es gar nicht nehmen(hoffentlich erzähle ich jetzt keinen Unsinn).Aber wenn das stimmt,wird mir nichts anderes übrig bleiben als ADs zu nehmen.Villeicht habe ich ja Glück und finde gleich das richtige. Was mich noch interessiert:Warum will mich jeder zum Neurologen schicken?Wie kann der mir helfen? Ich denke bei mir ist alles psychischer Herkunft. Da kann mir ein Neurologe doch gar nicht helfen oder??? Gruß euch beiden,Sandra