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Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 31. Mai 2024, 19:36
von Schlumpffine
Hallo Athinia82,
Mein Betreuer hat jetzt einen Antrag gestellt zur Überprüfung des Bescheids. Ob das etwas bringt?
?????? - Unverständlich.
Es gibt nur einen Antrag auf Neufeststellung aufgrund von Änderungen der Befunde.
vielleicht ein Kommunikationproblem?

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 31. Mai 2024, 19:46
von Athinia82
Nein, er hat mir das genau so geschrieben. Ich hab davon keine Ahnung. Naja, er wird schon wissen, was er tut.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 14:27
von Sabse
Hallo Zusammen :)
Ich bin noch neu hier, daher bitte um Entschuldigung falls es falsch ist, hier mit einer eigenen Frage zu antworten.
Ich habe einen GdB von 30 erhalten und möchte nun meine Begründung abgeben. Widersprochen habe ich bereits und die Akteneinsicht liegt mir vor.
Hat jemand eine gute "Vorlage" wie man sowas schreiben könnte? Was muss rein? Was nicht? Mich überfordert das total..

Viele Grüße!

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 14:37
von Schlumpffine
Hallo Sabse,
willkommen im Forum.Im Prinzip bist du hier richtig, nur werde ich aus deiner Fragestellung nicht schlau.
Wofür möchtest du eine Begründung angeben? Für den Widerspruch?
gruß
Schlu

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 15:17
von Sabse
Hallo Schlumpffine,

Oh sorry. Da fehlt wohl Kontext. :D Ja genau, ich bin mit dem GdB von 30 nicht einverstanden und möchte diesbezüglich Widerspruch einlegen. Jetzt möchte die zuständige Stelle eine Begründung meinerseits haben. Ich habe jetzt ca. 1,5 Seiten geschrieben warum ich 30 für zu wenig empfinde, aber gibt es da rechtlich irgendwas an das ich mich halten muss? Oder schreib ich wirklich einfach drauf los inwieweit mich die Diagnosen im Alltag beeinträchtigen? Ich habe auch noch einmal meinen Psychotherapeuten angegeben, der bitte einen Stellungnahme abgeben soll. Der wurde bei der ersten Berechnung komplett "ignoriert".

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 15:23
von SonneundDunkenheit
Ja, einfach drauf los schreiben. Je detaillierter, umso besser.
Du musst dich an nichts rechtlich Vorgeschriebenes halten außer der Widerspruchsfrist.
Du könntest auch selbst den Therapeuten bitten dir eine Stellungnahme zu übermitteln und diese direkt beifügen.
Einen Psychiater hast du bestimmt auch, der seine fachliche Meinung (bereits?) geäußert hat oder?

Viel Erfolg

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 15:29
von Sabse
Hallo :)
Vielen lieben Dank für die Rückmeldung!
Ja, mein Psychiater hat seine Meinung schon abgegeben, er wird aber auch erneut was dazu schreiben.
Meinen Therapeuten selbst darauf ansprechen, ist eine gute Idee - Danke!

Okay.. dann schreib ich mal drauf los :D
Hast du Erfahrung ob es was bringt? Ob das vielversprechend ist?

Liebe Grüße

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 17:24
von Schlumpffine
Hallo Sabse,
so etwa:
- Beim Wäschewaschen ist es mir nicht mehr möglich, den Korb aus dem Untergeschoss in die 3 Etage zu tragen. Diese Tätigkeit verursacht Luftnot und Schmerzen im LWS Bereich. Eine Hilfestellung durch meinen Mann ist selten möglich, da er in Schichtarbeit tätig ist.
Diese Einschränkung verstärkt meine depressiven Symptome.

Wichtig dabei ist es, dabei ehrlich zu bleiben.
Dann die Einschränkungen mit einem Verweis auf die Ärztlichen Befunde versehen.
Auch kann ich nur verstärkt auf die Inhalte der Versorgungsmedizinverordnung ( K 710) hinweisen.
bitte auf die Definition der Anpassungschwierigkeiten verstärkt eingehen:
Leichte Anpassungsschwierigkeit
Leichte soziale Anpassungsschwierigkeiten liegen vor, wenn eine Berufstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt trotz Kontaktschwäche und/oder Vitalitätseinbuße noch ohne wesentliche Beeinträchtigung möglich ist. Außerdem darf eine wesentliche Beeinträchtigung der familiären Situation oder bei Freundschaften nicht bestehen.
Mittelgradige Anpassungsschwierigkeit
Mittelgradige soziale Anpassungsschwierigkeiten liegen vor, wenn eine psychische Veränderung eine weitere berufliche Tätigkeit grundsätzlich noch erlaubt, aber bereits eine verminderte Einsatzfähigkeit bedingt. Als weiteres Kriterium gelten erhebliche familiäre Probleme durch Kontaktverlust und affektive Nivellierung. Es darf aber noch keine Isolierung geben. Auch ein sozialer Rückzug, der etwa eine vorher intakte Ehe oder Freundschaft stark gefährden könnte, darf noch nicht erfolgt sein.
Schwere Anpassungsschwierigkeit
Schwere soziale Anpassungsschwierigkeiten liegen vor, wenn die weitere berufliche Tätigkeit sehr stark gefährdet oder ausgeschlossen ist. Weitere Kriterien sind schwerwiegende Probleme in der Familie oder im Freundes- oder Bekanntenkreis bis zur Trennung von der Familie, vom Partner oder vom Bekanntenkreis.

Vorgehen der Sozialgerichte

Die Sozialgerichte können sich an den genannten Kriterien orientieren. Das entbindet sie aber nicht von der Verpflichtung, alle Besonderheiten des Einzelfalls zu berücksichtigen, die Auswirkungen auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft haben.

Hast du Erfahrung ob es was bringt? Ob das vielversprechend ist? Wenn du harnäckig bleibst-ggf. bis zum SG- Ja.
Viel Erfolg
Schlu

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 17:44
von Schlumpffine
Hallo Sabse,
Nachtrag: Wenn du einen aktuellen Sachstand deiner vollumfänglich vorliegender Akte hast und hier Berichte von Therapeutenf ehlen, stellt das einen Mangel dar, der korrigiert werden müsste.
Bitte die Berichte nachreichen und den Eingang der Aufnahme in die Verfahrensakte schriftlich bestätigen lassen.
Viel Erfolg
Schlu

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 3. Jun 2024, 22:07
von SonneundDunkenheit
Hallo Sabse,
ob dein Widerspruch erfolgreich ist? Keine Ahnung.

Du hast ja nicht viel Preis gegeben, was völlig okay ist.

In den Richtlinien gibt es Anhaltspunkte was für ein GdB möglich ist, aber eben immer mit Unter - bzw. Obergrenzen. Bei mehreren Erkrankungen wird die mit dem höchsten Einzel GdB den Ausschlag geben und dann zusätzlich geschaut ob sich die Diagnosen untereinander verstärken.
Schreib auf, wie dich deine Erkrankung(en) im Alltag behindern. Darum geht es ja beim GdB.
Bestenfalls findet sich deine Einschätzung in den eingereichten medizinischen Unterlagen wieder.
Nochmals viel Erfolg

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 08:17
von Sabse
Guten Morgen,
vielen Dank für eure lieben und hilfreichen Antworten! :)
Ich bin gespannt wie es weitergeht. Ich schreibe einfach alles auf was mir einfällt und dann schauen wir mal weiter. Das verzwickte ist, ich gehe Vollzeit arbeiten, aber kriege meinen Alltag sonst nicht alleine gestemmt. Keine Treffen mit Freunden oder Freizeitaktivitäten ohne das mein Mann mich dabei unterstützt. Alleine Einkaufen oder zum Arzt gehen? No way! :D Das sehen diejenigen, die das bewerten, so natürlich nicht. Ebenso wenig das ich meinen Jahresurlaub oft dafür aufbrauche um ab und zu mal einen Tag wieder runter zu kommen. Von Erholung kann man da nicht sprechen.
Naja, ein Versuch ist es wert. Danke euch! :)

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 08:29
von SonneundDunkenheit
Ich war auch sehr lange Zeit voll berufstätig und hatte dennoch einen hohen Grad der Behinderung allerdings lagen die Gründe auch in körperlichen Krankheiten (+ psychische).
Das Thema Arbeit brauchst du in dem Antrag gar nicht zur Sprache bringen, denn darum geht es ja nicht. Im GdB geht es tatsächlich ausschließlich um die Alltagsdinge.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 13:53
von Athinia82
SonneundDunkenheit hat geschrieben: 4. Jun 2024, 08:29 Ich war auch sehr lange Zeit voll berufstätig und hatte dennoch einen hohen Grad der Behinderung allerdings lagen die Gründe auch in körperlichen Krankheiten (+ psychische).
Das Thema Arbeit brauchst du in dem Antrag gar nicht zur Sprache bringen, denn darum geht es ja nicht. Im GdB geht es tatsächlich ausschließlich um die Alltagsdinge.
Naja, bei der Bewertung Anpassungsfähigkeit geht es schon auch darum, inwieweit die Arbeitsfähigkeit etvl eingeschränkt ist.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 15:43
von Maik4711
Hallo Zusammen!

Ich habe meinen GdB bekommen.
GdB 30 für

Punkt 1 :mittelgradige Depression, Angststörung, ADHS, Reizdarm, Schlafstörungen

Und Punkt 2 : Tinnitus ( 4. Grades)

30 halte ich doch etwas für zu niedrig.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 16:06
von Athinia82
Maik4711 hat geschrieben: 4. Jun 2024, 15:43 Hallo Zusammen!

Ich habe meinen GdB bekommen.
GdB 30 für

Punkt 1 :mittelgradige Depression, Angststörung, ADHS, Reizdarm, Schlafstörungen

Und Punkt 2 : Tinnitus ( 4. Grades)

30 halte ich doch etwas für zu niedrig.
Das ist zu niedrig. Du kannst und solltest da Widerspruch einlegen.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 17:30
von Maik4711
Athinia82 hat geschrieben: 4. Jun 2024, 16:06 [
Das ist zu niedrig. Du kannst und solltest da Widerspruch einlegen.
Danke, das werde ich auch tun. Hoffe ggf auf 50, wäre eigentlich ganz gut. Gesundheit wäre natürlich noch besser.

:hello:
Gruß Maik

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 17:52
von Senif
Könntest dich aber gleichstellen lassen.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 18:17
von Schlumpffine
Hallo Maik4711,
auch ich würde in Widerspruch gehen bzw. zur Klage raten.
Beachte bitte die "Anpassungsschwierigkeiten" und deren Definition und schreibe dann die Auswirkungen auf dein Leben auf. Sowohl im Leben (Freunde,Bekannte, Hobbys etc.) als auch im Berufsleben.
Auf Seite 56 der Versmed findest du Hinweise zum Tinnitus, der sicherlich alleine bei 40+ (Spekulativ) anzusiedeln ist.
Dasselbe gilt für die Kombination der Erkrankungen Depression und ADHS.
Im Teil A+C findest du Hinweise, wie die Auswirkungen zu bewerten sind. Somit stehen deine Chancen für einen GDB 50+ recht gut, wenn du den Mut und die Nerven dazu hast , ggf. mit Hilfe des SG .
Beachte bitte, UNBEDINGT dein Kreuz "gilt ab Antragstellung" zu machen bzw.diesen Willen schriftlich gegenüber dem Amt zu äußern.
Hat den Vorteil, bei einem Rechtstreit bekommst du dann den GDB ab Antragstellung- sonst erst ab Gültigkeit des Urteils

Viel Erfolg

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 4. Jun 2024, 18:28
von Schlumpffine
Hallo
Nachtrag: Eine lückenlose Dokumentation der Erkrankungen in zeitlicher Abfolge ist ungemein nützlich.
Bsp: der Patient ist seit 2009 in lückenloser Behandlung 1/Quartal wegen Depressionen,Tinitus.
Eine Bescheinigung chronisch Krank un deren Nachweiss ist eine gute Argumentationgrundlage.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 5. Jun 2024, 16:15
von Maik4711
Senif hat geschrieben: 4. Jun 2024, 17:52 Könntest dich aber gleichstellen lassen.
Ja, das könnte ich wohl. Wollte es aber vermeiden, mit GdB 50 müsste ich das nicht.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 5. Jun 2024, 16:21
von Maik4711
Schlumpffine hat geschrieben: 4. Jun 2024, 18:17 Hallo Maik4711,
auch ich würde in Widerspruch gehen bzw. zur Klage raten.
Beachte bitte die "Anpassungsschwierigkeiten" und deren Definition und schreibe dann die Auswirkungen auf dein Leben auf. Sowohl im Leben (Freunde,Bekannte, Hobbys etc.) als auch im Berufsleben.
Auf Seite 56 der Versmed findest du Hinweise zum Tinnitus, der sicherlich alleine bei 40+ (Spekulativ) anzusiedeln ist.
Dasselbe gilt für die Kombination der Erkrankungen Depression und ADHS.

Viel Erfolg
Danke Dir. Ich werde morgen erst mal den Widerspruch verfassen, die Begründung später mit Hilfe des VdK nachreichen.
Wird zumindest so empfohlen vom VdK, da die auch lange Wartezeit für Termine haben.

Das mit 40+ bei Tinnitus hab ich auch gelesen, hatte ich auch drauf gehofft, das die dort die 40 anerkennen und mit der Depression auf 50 oder 60 gehen.

Gruß Maik 👋

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 5. Jun 2024, 16:21
von Senif
Maik4711 hat geschrieben: 5. Jun 2024, 16:15
Senif hat geschrieben: 4. Jun 2024, 17:52 Könntest dich aber gleichstellen lassen.
Ja, das könnte ich wohl. Wollte es aber vermeiden, mit GdB 50 müsste ich das nicht.
Aber wäre noch eine Option, falls der Widerspruch scheitert.

Edit: eine Frage hab ich noch: die Diagnosen werden doch glaub ich nicht addiert, sondern der höchste Wert genommen ? Oder hab ich das falsch verstanden ?

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 5. Jun 2024, 16:29
von Maik4711
Nein, addiert werden sie nicht. Es wird der höchste Wert genommen und dann geschaut, wie die Behinderungen sich evtl gegenseitig verstärken. Aus einem GdB 40 für Behinderung A und einem GdB 30 für Behinderung B könnte dann ein Gesamt GdB von 50 festgestellt werden.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 5. Jun 2024, 17:53
von Athinia82
Dann schwächt meine Borderline Diagnose wohl eher die Depression ab LOL 😂 (Sarkasmus)

Mir wurden ja auch nur 30% GdB anerkannt, ich hab aber leider die Widerspruchsfrist verpasst.

Re: Erfahrung mit Feststellung Grad der Behinderung?

Verfasst: 5. Jun 2024, 19:53
von Maik4711
Dann hilft nur nach 6 Monaten ein neuer Antrag.