Depression...Haushalt und Putzen

Bittchen65
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo zusammen,
es gab Zeiten da habe ich gerne geputzt.
Morgen werde ich mir irgend eine Kleinigkeit vornehmen,sonst versumpfen wir noch mehr.
Wieder in die Gänge kommen und ganz normal leben,das wünsche ich mir so sehr.
Immer diese Langeweile und trotzdem wie festgeklebt mit schlechtem Gewissen,ich hasse es!!!
Das muss anders werden.
Gruß Bittchen
sunlight69
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von sunlight69 »

:hello: Hallo

Für mich ist jeden Tag auf´s neue der Haushalt wie ein riesiges Monster, dass mich zu verschlingen droht und ich habe das Gefühl es nicht zu schaffen. Egal, auch wenn ich mir vornehme jeden Tag ein bisschen zu machen.

Manchmal hilft mir laute Musik, aber mir macht es zu schaffen allein davor zu stehen und es zieht mir immer unglaublich Energie.

Ich habe eine Bekannte, die hat sich eine Haushaltshilfe über das persönliche Budget organisiert und die mit ihr zusammen den Haushalt macht. Nun, sie bekommt Grundsicherung und muss daher nichts bezahlen.

Ich müsste es selber zahlen, weil mein Mann ein Einkommen hat und ich meine EU-Rente. Es ist nicht viel, wir müssen auch jeden Monat rechnen, da wäre eine Haushaltshilfe nicht drin.

Mein Mann macht schon so viel für mich und er muss auch Vollzeit arbeiten, da kann ich ihn nicht noch zum Hausputz verdonnern.

Liebe Grüße
Sunlight
schyrsa
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von schyrsa »

Hallo sunlight,

das kenne ich so gut. Ich kann jeden Gedanken von dir verstehen.
Ich habe mir Hilfen gebaut und alles in Mini-Schritte eingeteilt.
Ich bin raucherin und in der Wohnung darf ich nicht. Also, jedesmal wenn ich vom sofa hoch komme weil ich rauchen möchte, mache ich eine Kleinigkeit im Haushalt. Einen raum saugen, dreckiges Geschirr in die küche räumen, sauberes Geschirr in den Schrank räumen (aber immer nur eine Sache).
Wenn ich große Dinge (spülen, wäsche aufhängen) mache, belohne ich mich nachher damit, dass ich weiß ich "darf" jetzt eine pause machen und habe kein schlechtes Gewissen, auf dem sofa. Da freue ich mich beim spülen schon drauf ;-)
Ich laufe lachend vor die Wand und es gibt auch einen Grund, warum ich das verdammt nicht lasse.
Irgendwann hab ich das sch...ding eingerannt.
- Versengold
Bittchen65
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe sunlight,

du schilderst das sehr gut.
Haushaltshilfe,gut ,müssten wir uns auch vom Mund absparen.
Selbst da habe ich aber ein Problem,weil ich mich schäme,was
alles zu machen wäre und über mich getuschelt würde.
Nach einer Episode habe ich es bisher immer geschafft,dass ich irgendwie die Kurve gekriegt habe.
Dieses mal,habe ich mich aber so in die Unordnung rein geschafft,dass der Anblick mich schon lähmt.
Laute Musik oder so kann ich noch nicht ertragen.

Liebe Grüße bittchen
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

Vor zwei Wochen hat mich eine Hiobsbotschaft ereilt die mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Dass es mir besser geht, merke ich daran, dass ich nach der Nachricht zwar tagelang nur geheult habe, dennoch sofort handeln konnte. Nicht wohlüberlegt, aber immerhin handeln.

Ich bat dann um Urlaub den ich nicht bekam, aber ich hatte nicht die Kraft mich durzusetzen. Habe alles sehr unkoordiniert nebenher gemacht um das Unheil im Rahmen zu halten. Der Haushalt blieb natürlich auf der Strecke.

Heute habe ich mir dann aber gesagt: Es reicht! Jetzt bin ich dran! Und habe frei gemacht um nötigen Schriftkram zu erledigen. Das ist geglückt. Außerdem widme ich mich heute dem Haushalt. Ich habe schon aufgeräumt und alle Oberflächen abgewischt. Jetzt spühle ich gleich noch und sauge. Wischen muss ich dann wohl auf Morgen verschieben. Aber immerhin.

Früher hätte mich so eine Nachricht für Wochen wenn nicht Monate komplett lahm gelegt, jetzt schaffe ich es trotzdem weiter. Nicht gut aber ich schaffe es irgendwie.

LG FrauRossi
Cara Mia
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Cara Mia »

Frau Rossi,

herzlichen Glückwunsch! Das hört sich sehr gut an und freut mich für Dich.

Ich habe heute auch etwas geschafft, mein Zimmer. Ist nicht ganz tippitoppi geworden, aber tiptop soll mir für heute reichen :lol: . Morgen mache ich weiter. So ist es schon viel besser.

Habe heute auch wieder meine Bonbonpapierstrategie angewendet und war damit ganz erfolgreich. Immer wenn ich das Zimmer verlasse, nehme ich zwei Hände voll mit und räume sie an die entsprechenden Orte. Bis das Wasser kocht, räume ich die Spülmaschine aus. Wenn ich den Müll aus einem Zimmer mit runter nehme, kippe ich den Badmüll noch dazu. Kleine Schritte, viele davon ein Weg.

Gute Nacht!

Cara
Avina05
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Avina05 »

Ich kann euch sehr gut verstehen.
Aufräumen war noch nie so mein Ding. Jetzt mache ich es aber fast gar nicht mehr.
Bin sehr dankbar das mein Partner alles im Haushalt macht, ohne mich zu drängen, mich zu beteiligen.

Wenn ich dann mal etwas mache, bin ich immer so stolz auf mich, als hätte ich die größte Sache der Welt bewältigt.
& mein Partner lobt mich dann auch immer und sagt das er stolz auf mich ist ^.^
Cara Mia
Beiträge: 235
Registriert: 24. Aug 2015, 09:15

Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Cara Mia »

@ Avina: Das ist aber nett von Deinem Partner (und klug!).
Ich finde sowieso, dass es sehr pragmatisch ist, wenn einer krank ist, dass der andere dann eine Zeit lang übernimmt. Mit Rumstreiten steigt nur der allgemeine Stress (und das Chaos). Ich komm auch leichter wieder in die Gänge, wenn es um mich herum ordentllich ist. Schön, wenn das jemand anderes für eine Weile übernehmen kann! Sagst Du ihm das auch?

LG,
Cara
Avina05
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Avina05 »

Hallo Cara Mia,
da er mir nicht nur im Haushalt fast alles abnimmt, sondern auch in anderen Dingen sehr viel übernommen hat, bin ich ihm mehr als unglaublich dankbar. Ohne ihn weiß ich nicht, wie es mir gehen würde und ob ich mich nicht längst schon aufgegeben hätte.
Ich sage ihm fast jeden Abend vorm einschlafen das ich ihm unglaublick dankbar bin und froh bin ihn zu haben.
LG
Sieglinde1964
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Sieglinde1964 »

Habe gerade die Betten überzogen und den Staub entfernt im Schlafzimmer. Freue mich heute abend in frischduftender Bettwäsche zu liegen. ;)
diogenes
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Registriert: 5. Okt 2015, 01:11

Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von diogenes »

habe gestern auch meine betten bezogen(fragt nicht, nach wie langer zeit...) inclusive staubsaugen und so. dann noch das bad gecleant und ausgiebig gebadet. geschlafen hab ich dann seit langem wie im 7. himmel...

eine Putzfrau hab ich mir übrigens auch mal bestellt. einen tag vorher hab ich dann meine Wohnung praktisch dna-frei gemacht. was soll denn die frau von mir denken... glaube so sauber war meine Wohnung noch nie. hab dann mit ihr Kaffee getrunken und ihr ein paar euro so gegeben...

aber im augenblick ist mir so ziemlich alles egal.

diogenes
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Diese Neurose habe ich auch. Würde bevor die Putzfrau kommt auch erstmal putzen. Macht irgendwie keinen Sinn.

Lange Zeit habe ich das mit dem Haushalt gut hinbekommen, aber seit einiger Zeit ist es schlimm. Und wird schlimmer dadurch dass ich es nicht mehr schaffe, benutztes gleich wieder wegzuräumen oder leeres gleich weg zu werfen. Mit dem Konzept ging es sehr lange ziemlich gut. Derzeit aber nicht. Habe ich mich durch das Aufräumen und putzen gequält, sieht es zwei Tage später aus wie vorher. Es ist zum Mäuse melken.

Jetzt ist die Zeit, wo ich gern mal mit nem Tee und Kerzenlicht da sitze. Theoretisch. Praktisch, habe ich es so gerade geschafft meinen Lieblingstee zu kaufen und eine Tasse zu trinken, nix mit Kerzenschein und Gemütlichkeit.

Ich bin drüber. Ich komme nicht mehr zur Ruhe. Ich kann nicht so richtig entspannen. Das ist ätzend.

Dennoch will ich heute dem Haushalt mal wieder den Kampf Ansagen. Ätzend, aber ich werde es tun.
Haferblues
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Registriert: 21. Okt 2012, 12:50

Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Haferblues »

Hallo Frau Rossi,

lange nix gelesen von dir. Grüße dich.

Ach Haushalt. Das krieg ich nie im Leben gebacken. Da find ich mich mit ab. Merkwürdigerweise bin ich im Job superordentlich. Und daheim Chaos. Seit ich jüngere Tiere habe, fliegen noch überall Stofftiere rum. Meine alten Tiere früher haben halt den halben Tag verschlafen.

Egal. Jetzt muss ich sowieso zur Arbeit. Das Chaos muss bleiben bis mindestens morgen.

schönen Sonntag
Gruß Rifka
Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind.
Danny Keye
Rav
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Rav »

Hey Rifka,

das kenne ich auch - bei der Arbeit super ordentlich.
Daheim? Fehlanzeige! ABER wesentlich besser geworden.

An meinem Haushalt merke ich immer, wenn ich abrutsche. So wie diese Woche.
Manchmal kann ich dann gegensteuern, manchmal nicht.

Heute (bzw. gerade jetzt) geht es mir zum Glück auch wieder besser, deswegen will ich einiges im Haushalt mache, was liegen geblieben ist.

Grüße
Rav
petra45
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Registriert: 19. Dez 2013, 09:15

Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von petra45 »

hallo zusammen,

ich will heute wieder einiges putzen und aufräumen.
wer will auch?
freue mich über jede mail um uns gegenseitig zu motivieren.

bis dann petra
FrauRossi
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Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Haferblues, ich bin nicht mehr sooft hier.

Hallo Alle,

Ich hab mir die ganze letzte Woche Urlaub genommen und doch nichts im Haushalt gemacht. Diese Lähmung ist schlimm.

Heute jedoch habe ich endlich angefangen. Es ist aufgeräumt, ein Teil gespühlt. Jetzt brauch ich ne Pause. Ich kann einfach nicht durchziehen, ich muss mich dauernd hinsetzen. Aber egal, langsam kommt man auch voran. Ich möchte es heute Schaffen.

Ich hänge in der Luft, wegen der Hiobsbotschaft vor ein paar Wochen, muss aber auf Entscheidungen von außen warten. Das zerrt an mir. Mehr als Decke über den Kopf bekomme ich nicht hin. Es ist schlimm.

Aber ich will jetzt wenigstens die Wohnung auf Vordermann bringen. Die Situation ändert sich ja auch nicht wenn ich nichts mache.

Wenigstens habe ich den Hund, der bringt mich mehrfach täglich raus und lenkt mich auch ab.
petra45
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von petra45 »

hallo frau rossi,

schön, dass du dich meldest.
ich mach heute auch einiges im haushalt.
langsam kommt man auch voran.
da hast du recht und es gibt ein besseres gefühl,
wenn es einigermaßen sauber ist.
schön mit deinem hund.

bis dann petra
marie1957
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von marie1957 »

Dieses Thema hat mich meine Ehe gekostet :cry:. Auch ich konnnte mich kaum aufraffen zu putzen oder mich groß um den Haushalt zu kümmern. Mein Mann war aber der Meinung, dies sei allein meine Sache. Er hat mich nur als faul beschimpft, obwohl er von Anfang an wusste, dass ich an Depressionen litt. Als ich auch noch Krebs bekam und erst recht nicht putzen konnte, ist er gegangen. Merkwürdigerweise hat mich das dazu gebracht, die ganze Wohnung zum funkeln zu bringen :? . Nicht um ihn zurück zu bekommen, sondern um mir zu beweisen, dass ich es auch ohne ihn schaffe. Wegen der Kraftlosigkeit konnte ich nur jeden Tag ein bisschen etwas tun - und manchmal musste ich mich ernsthaft in den Popo treten, aber ich habe es geschafft. Versuch das doch auch einmal. Jeden Tag ein bisschen. Es lenkt prima von allen Gedanken ab und das Erfolgserlebnis ist einfach toll. Am Anfang war ich so erschöpft, dass ich jeden Tag geweint habe, vor Erschöpfung und weil ich so in meinem Kummer drinsteckte. Aber von Tag zu Tag wurde es besser und jetzt brauche ich keine Grundreinigung mehr, sondern nur noch den "normalen" Haushalt zu schmeissen. Wenn du mal einen oder mehrere Tage nichts machst, ist das auch nicht schlimm. Dann habe ich mir gesagt: "Ist halt so". Kein schlechtes Gewissen haben, denn wenn es dir dann besser geht, legst du eben wieder einmal 1 Std. am Tag mehr ein. Ich finde, das wichtigste im Leben ist nicht eine Wohnung wie aus "Schöner wohnen", sondern das frau sich in ihr wohlfühlt und sie als Zuhause betrachtet. Da ich davon ausgehe, dass sich niemand im Dreck wirklich wohlfühlt, braucht man manchmal nur eine Initialzündung.

LG
Marie
In der Tiefe des Winters fand ich einen
unbesiegbaren Sommer in mir.

Albert Camus
FrauRossi
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Marie,

Mein Freund damals war zwar nicht der Meinung ich müsse allein Putzen, dennoch war das für mich alles Stress. Bis zu seinem Einzug habe ich eher behelfsmäßig gewohnt. Bin in eine doppelt so große Wohnung gezogen ohne Geld für neue oder weitere Möbel, hatte keine Küche.

Es ging an der Depression in die Brüche. Mir ging es sowieso schon sehr schlecht damals. Aber auch bei mir war das so ne Art Intialzündung. Ich regelte was zu Regeln war, besorgte eine Küche, kaufte ein Auto. Arbeitete wir blöd. Hatte ein Jaht später genug Geld und habe die Wohnung wieder renoviert und für mich perfekt eingerichtet. Langezeit ging das dann auch gut, dass ich immer sofort alles gemacht habe (ok meistens) und so die Ordnung blieb. Die Geschichte ist etwas länger, aber kurz: ich krempelte mein Leben komplett um, löste alle Probleme.

Jetzt kam eine neue Hiobsbotschaft und meine Energie ist aufgebraucht. Ich bin nicht so Handlungsunfähig wie damals und habe schon Dinge in die Wege geleitet um das zu überstehen. Aber es bleibt hart und mir fehlt die Kraft.

Für heute: es ist alles aufgeräumt und geputzt. Nur der Fußboden noch nicht. Das hört sich nicht viel an, aber da ich zwei Katzen und einen Hund habe, ist das Saugen immer das schlimmste, weil nicht nur der Fußboden, sondern auch alle Polstermöbel, Kissen, Katzen und Hundeplätze gesaugt werden müssen und danach kann ich wischen.

Ich verschiebe auf Morgen, jetzt geh ich ins Bett,
marie1957
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von marie1957 »

Hallo Frau Rossi,

das hast du genau richtig gemacht. Ich habe auch eine Katze und weiß, was alleine dieses eine Tier für Arbeit macht. Aber die Tiere geben einem Menschen einen Grund am anderen Tag wieder aufzustehen.

Ich wünsche dir - und uns allen hier - eine -wenn möglich- gute Nacht.
In der Tiefe des Winters fand ich einen
unbesiegbaren Sommer in mir.

Albert Camus
Tanja_40
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Tanja_40 »

Ich gebe zu, dass ich erleichtert bin erstmal festellen zu können mit meinem Haushaltsproblem nicht allein zu sein.
Hab die ganze Zeit gedacht, dass ich einfach faul bin.
Gleichzeitig war -oder besser ist- da dieses Gefühl, dass "da hinten einer festhält" und ich manchmal machen kann was ich will und nicht vom Sofa hochkomme.
Inzwischen bin ich dazu über gegangen mir immer Etappen zu setzen.
Und vorallem... gar nicht erst auf die Couch setzen.
Ich habe auch festgestellt, dass es mir "besser" geht, wenn die Wohnung aufgeräumt ist.
Hängt das innere Chaos mit dem äußeren Chaos irgendwie zusammen?
Weiss da jemand was?

Morgen habe ich die zweite Sitzung bei meiner Psychologin, hab jetzt schon Angst vor dem Weg.
Aber ich werde dahin fahren, sonst wird das ja nie besser.
Bittchen65
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Tanja,

leider gehöre ich auch dazu,dass ich mich nicht aufraffen kann,aber nur in einer akuten Krise.
Wenn es mir besser geht und ich Antrieb habe ,mache ich Hausarbeit.Im Moment hat sich
ein Berg angesammelt und Chaos lähmt mich zusätzlich.
Das hängt sehr viel mit der Krankheit zusammen und hat mit Faulheit nichts zu tun.Wenn um mich herum unordentlich ist und viele Tätigkeiten anstehen ,finde ich keinen Anfang.
Das zieht mich zusätzlich runter.
Immer wieder aktiv werden und in kleinen Schritten anfangen ,ist wichtig.Klappt bei mir im Moment aber nicht.

Liebe Grüße Bittchen
irma
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von irma »

hallo ihr lieben,

ich denke auch manchmal, dass es faulheit ist. dabei habe ich es so gern schön und aufgeräumt. dann fühle ich mich wohl, im chaos gehts mur schlecht.

ich kann aber immer noch dafür sorgen, dass kein chaos ausbricht.

also wenn ich wäsche waschen muss, nehme ich noch den haushaltsmüll, gelben müll und zeitungen mit. ich schleppe dann, soviel wie möglich, dass ich auf einem weg soviel sie möglich schaffe. wenn ich die wäsche aufhänge, schau ich in den postkasten. slso habe ich müll, wäsche und post erledigt.

spülmaschine wird ausgeräumt, während ich mir etwas koche. also ich erledige meine arbeiten im multitasking. das hilft mir sehr.

alle 14 tage kommt die putzfrau für 4 stunden. das ist toll. wenn sie da ist, bügel ich und mache schreibkram. ich sitze dann ja nicht nur rum und führe die oberaufsicht.

in der anderen woche, wische ich staub und lasse meinem roboter saugen. so schaffe ich es, bei mir ordnung zu halten.

betten werden bezogen, wenn mein partner da ist. das machen wir zusammen, weil das oberbett 2 m x 2m gross ist und ich das allein mit meiner gebrochenen schulter nicht schaffe.

und wenn dann alles wieder ordentlich ist, glänzt und duftet, bin ich wie neu geboren und fühle mich wohl und sorge dafür, dass es lange so bleibt.

so, nun koche ich was und räum die spülmaschine aus. lach.

eure
irma
Zuletzt geändert von irma am 18. Nov 2015, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
artig musst du nicht sein; es reicht, wenn du grossartig bist. (dieter becker)
marie1957
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von marie1957 »

Ach, heute ist wieder so ein Tag, an dem ich nichts auf die Reihe kriege. Habe gerade den Müll entsorgt und bin zur Post gewesen und schon wieder bin ich total erledigt.

Aber es stimmt wirklich. Das äußere Chaos hängt mit dem inneren zusammen. Wenn die Wohnung dann endlich wieder einmal richtig schön in Ordnung ist, fühlt man sich gleich besser. Aber was war zuerst da, das Huhn oder das Ei ?
In der Tiefe des Winters fand ich einen
unbesiegbaren Sommer in mir.

Albert Camus
Bittchen65
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Re: Depression...Haushalt und Putzen

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Marie,

ich merke wenn eine neue Krise kommt,wenn mir der Haushalt schwer fällt,mir das Kochen keinen Spaß mehr macht.
Dann nehme ich mir vor,nicht so zu versumpfen,aber das ist mir noch nicht gelungen.
Wenn es dann besser wird,fange ich langsam an ,wieder Ordnung zu schaffen.
Zuviel unter Druck setzen,tut mir aber auch nicht gut.
Müll raus und zur Post gehen,ist doch schon was.Hab Geduld und mach in ganz kleinen Schritten weiter.

Liebe Grüße Bittchen
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