Hallo Zusammen,
Die erste Arbeitswoche liegt hinter mir. Und es ist ganz gut gelaufen. Es war ziemlich stressig und an keinem einzigen Tag hat das mit den 8 Stunden geklappt. Es war jeden Tag wesentlich mehr.
Ich will es mal so sehen dass es die Ausnahme war. Ab der nächsten Woche organisiere ich mich größten Teils ja selbst. Dennoch muss ich erst herausfinden wie sich die Kernarbeitszeit gestaltet.
Ich muss noch herausfinden wie das mit der Gleitzeit genau funktioniert. Kann ich Freitags früher Schluß machen, weil ich an den Tagen davor mehr gemacht habe? Oder oder oder?
Es wird noch eine ganze Weile dauern bis ich mich da eingefunden habe.
Ich muss auch sehr aufpassen, habe ich diese Woche gemerkt. Das Homeoffice klingt zwar verlockend, birgt aber die Gefahr dass man sich schnell auch abends nochmal an den Rechner setzt und schwupps ist es 23 Uhr.
Diese spezielle Form der Abgrenzung muss ich erst noch lernen. Damit ich nicht in den nächsten Burnout rase. Auch muss ich mich ans "Nein sagen" gewöhnen. Als Selbständige musste ich oft zu allem ja sagen, einfach um die Kunden bei Laune zu halten.
Jetzt muss ich lernen dass der Job nicht alles ist.
Ich habe mein kleines Büro diese Woche nochmals ausgemistet und optimiert, war einkaufen um alles notwendige da zu haben. Es kann jetzt also richtig losgehen. So langsam kommt jetzt auch die Freude. Ich werde das schaffen.
Was ich total befremdlich finde (darüber werd ich mit meinem Therapeuten auch mal sprechen) ist:
- meine Chefs schicken mir Dinge zu (per Mail) rufen dann an und fragen nach meiner Meinung. Was ich dann vortragt wird sofort mit ein bezogen. Es wird gefragt wie ich es haben möchte.
- meine Chefs habe bei verschiedenen Gelegenheiten betont wie sehr sie mein Können schätzen. Usw.
Versteht mich nicht falsch. Ich sehe dass das was gutes ist. Und verstandmäßig weiß ich dass ich mich total glücklich schätzen kann so einen Job bekommen zu haben.
Aber das zeigt mir wie schräg ich bin. Ich bin ja nachdem ich davon ausgegangen bin als ich im März meinen alten Job verließ. Dass mich nie mehr jemand haben will. Aber das Gegenteil ist der Fall. Meine jetzige Firma freut sich ein Loch in den Bauch dass sie mich für sich gewinnen konnten. Und andere haben angerufen und sich geärgert dass sie nicht schnell genug waren, als sie hörten dass ich frei bin.
Ich weis dass ich immer gute Arbeit geliefert habe. Ich wusste auch dass ich einen Gewissen guten Ruf in der Branche habe. Aber dass er so gut ist dass sich die Firmrn nach mir recken? Das wusste ich nicht und ich kann das irgendwie nicht an nehmen. Es kommt mir total komisch vor. Wir haben diese Woche verschiedene Baustellen besucht und siehe da selbst die Leute vor Ort hatten von mir und die durch mich betreuten Projekte gehört.
Da stehe ich kleine FrauRossi vor einem riesigen Dipl Ing Stahlbauer und er zollt der kleinen FrauRossi seinen Respekt. Dann stehe ich da und denke ich bin im falschen Film.
Auch dass meine Chefs so eine Hohe Meinung von mir haben. Ich kann das irgendwie nicht glauben und denke immer:" Ihr verarscht mich doch. " Das meinst du doch nicht ernst" Ja ja lass mal gut sein"
Ich weis nicht wie ich es beschreiben soll, aber die haben ein gänzlich anderes Bild von mir, als ich von mir selbst.
Ich frage mich auch immer: warum wollen die mich? Gibt doch noch andere.
Dann kopiere ich meine Unterlagen und stehe vor einem riesigen Stapel an Nachweisen für Qualifikationrn und Weiterbildungen. Und bin erstaunt. Dann schreibe ich meinen Lebenslauf und bin platt was da alles drin steht. Es kommt mir einfach nicht so vor als würde das zu mir gehören. Ist doch komisch oder?
Ich kann es irgendwie nicht beschreiben.
Diese Woche zB. Wir fahren zur Baustelle. Ich bekomme die Info der Bauleiter ist n harter Hund, super streng, abweisend, nicht offen etc.
Ich komme hin, höre mir an was er will, gehe mit ihm über das Baufeld. Und sehe sein Problem, verstehe seinen Druck. Kann ihm erklären was notwendig ist und wie das geht. Kann im Argumente liefern wie er das seinen Vorgesetzten rüber bringt. Kann den Sicherheitsleuten den Wind aus den Segln nehmen.
Alles in ein paar Minuten. Würde ich vorher darüber nachdenken würde ich hier sitzen und vor Angst schlottern. Vor Ort kommt es mir immer so vor als würde eine andere FrauRossi übernehmen. Eine die weiß wie es geht.
Ich stehe daneben und frage mich woher?
Das meine ich mit schräg. Mir kommt es immer so vor als würde das alles garnicht mir passieren. Als könnte ich garnicht was ich ja offensichtlich doch kann.
Was stimmt bloß nicht mit mir?
Otterchen, sei vorsichtig! So schnell laden sich die Akkus nicht wieder auf. Immer nur kleine Schritte! Nur nicht zuviel machen jetzt! Dass die Reha verschoben wurde und jetzt wieder nicht klar ist wann es los geht, ist echt ärgerlich. Aber sie wird kommen! Und das ist gut. Versuche bis dahin nicht wer weiß was von dir zu verlangen. Du hast die nötigen Vorbereitungen getroffen. Du musst nicht mehr machen. Du musst jetzt nicht noch schnell "alles" andere erledigen. Gönn dir Ruhe!!
Puk, das letzte Post verstehe ich nicht. Was für ein Junge? Wen hast du berührt? Eine verflossene Liebe????????
Brummi, du schaffst das. Es ist manchmal frustrierend wenn es nur gelingt sich zu rasieren, zu duschen, die Wohnung zu ordnen, weil wir Termine haben, jemand zu Besuch kommt. Aber sie es als Sprungbrett. Erstmal bist du wieder rasiert. Und in kleinen Schritten versuchst du dahin zu gehen dass es dir wieder gelingt dass auch nur für dich selbst zu tun. Ohne dass etwas spezielles ansteht.
Mim, was du schreibst hört sich für mich wieder gut und viel an. Immer an der Wohnung dran bleiben, mit Mitbewohner sprechen, schwimmen, Vorstellungsgespräch. Aber du bist nicht zu frieden. Irgendwas stimmt noch nicht. Was könnte das sein? Gestern hab ich einen Film gesehen in dem wurde gesagt: wenn unsere Erwartungen immer sehr hoch sind ist es vorprogrammiert dass wir unzufrieden sind. Wenn man die Erwartung herunterschraubt und sich kleine Ziele steckt dann stellt sich auch Zufriedenheit ein, weil wir letztlich mehr gesteckte Ziele erreichen. Es ist besser auf ein Hügelchen zu steigen und das auch zu schaffen und die Aussicht von da zu genießen, als an Mount Everest zu scheitern. Oder sich mit Jahre langer Vorbereitung dahin zu quälen, ohne es dann genießen zu können. Und falls man es dann doch zufällig schafft, sich zu Fragen:,wozu das ganze jetzt?
Fand ich gut.
Ichbingut, bin gespannt was die neuen Sportschuhe hergeben
![Lächeln :-)](./images/smilies/icon_e_smile.gif)
bin langsam nicht mehr ganz so frustriert dass ich nicht mehr laufen kann. Ich kann auch beim Rhehaturnen sportlich sein.
LG FrauRossi