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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Hab´jetzt schon einiges bei euch über AD gelesen. Ich selber nehme seit WEihnachten Sepram. Meine Stimmung ist auch wieder soweit in Ordnung, doch meine körperlichen Beschwerden wie Schwindel, Augendruck, Kribbeln in den Beinen ist bis jetzt geblieben. Ab und zu sind auch Herzschmerzen/-Brustdruck dabei. Eine VT hab´ich nun auch begonnen. Mit der Hoffnung, dass die Diagnose lavierte Depression auch zutrifft und mir das hilft. Hab´auf diese difusen beschwerden, die anscheinend keine sind keine Lust mehr. Kennt jemand diese Art von Depression und kann evtl bestätigen, was ich erlebe ? gruss Susan
Frank
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Beitrag von Frank »

Hier ist franky. Wer weiß etwas über Doxepin- neuraxpharm 100.Fühle mich ganz schön benommen von dem Zeug, aber etwas besser.
Heinz - Leo Laturell
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Beitrag von Heinz - Leo Laturell »

Hallo Franky, habe Dein Posting gelesen. Doxepin ist allgemein unter dem Namen Aponal bekannt und ist ein Antidepressivum das schon relativ lange auf dem Markt ist. Ich hab´s mal vor Jahren genommen und fühlte mich ebenfalls sehr benommen. Da ich sehr ängstlich bin und keine Geduld hab, hab ich´s nach kurzer Zeit wieder abgesetzt. Ich weiß jedoch von " Anderen ", dass die Benommenheit nach einer gewissen Zeit der Einnahme vergeht. Ja, mehr weiß ich nun auch nicht, aber vielleicht hiltf´s Dir etwas. Gruß Heinz - Leo
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo Franky, ich nehme seit einigen Monaten 100mg Doxepin. Nach einigen Tagen verschwanden die Nebenwirkungen,außer Mundtrockenheit habe ich keine Probleme damit. Gruß Waltraut
Frank
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Beitrag von Frank »

Hallo Heinz-Leo und Waltraut Danke für eure Nachrichten . Was mich noch interressiert ist die Wirksamkeit dieses Medikaments? Wer kann mir seine Erfahrungen berichten? Gruß Franky
heike56
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Beitrag von heike56 »

Hallo Frank, Doxepin ist ein eher beruhigendes, aber sehr wirksames Medikament. Die Benommenheit tritt zu Anfang schon recht stark auf, weil Du anscheinend gleich mit einer höheren Dosierung angefangen hast. Bis sich die volle Wirksamkeit des Medikamentes zeigt, können 3-4 Wochen vergehen, das heisst Antriebssteigerung und Stimmungsaufhellung. Besserer Schlaf ist häufig das erste Symptom, dass es aufwärts geht. 100 mg ist für Doxepin eine normale Dosierung. Es wird auch empfohlen begleitend mit einer Psychotherapie zu beginnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Therapie erst gut wirkt, wenn der psychische Zustand stabilisiert ist. Gruß Heike56
Laura
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Beitrag von Laura »

Habe Eine Frage zu GLADEM ! Es ist doch Serotoninwiederaufnahmehemmer. Was bedeutet das? Mein Neurologe hat gemeint es wird halt mit dem AD wieder mehr Serotonin "produziert". Aber heißt "Wiederaufnahmehemmer" nicht eher, das das Serotonin länger an seinem Wirkungsort wirkt, bevot es zurück geht? Wär doch logischer !! Weiß da jemand eine Erklärung?
artemis
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Beitrag von artemis »

Hallo Laura, ich weiß zwar nicht ob Gladem ein Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer ist, aber wenn das so ist, dann hast du recht. Diese Stoffe verhindern, daß Serotonin aus dem Synatischenspalt in die Synapse der sendenden Nervenzelle wieder aufgenommen wird und dadurch ist mehr Serotonin im Spalt. Ich könnte mir aber auch vorstellen, daß die Zellen mehr Serotonin produzieren, wenn sie ihre Speicher nicht mehr durch Wiederaufnahme füllen können. Bin mir aber sicher, ob das wirklich so ist. Vielleicht wollte dein Neurologe die Wirkung möglichst einfach erklären. Frag doch beim nächsten Termin einfach mal nach, wie das Medikament genau wirkt. Viele Grüße Artemis
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Es ist genau so wie Sie es sagen Laura...das stimmt Grüss Dr. Niedermeier
Georgy Red
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Beitrag von Georgy Red »

hallo andrea und susanne, ich habe auch so eine art lavierte depression wie du, susanne, mit den symptomen schwindel und augendruck und auch noch ohrendruck. gerade der augendruck geht mir schon ziemlich auf die nerven und irgendwie wirds auch nicht besser. ich nehme inzwischen trevilor nachdem mir ein einfaches ssri (zoloft) nicht mehr geholfen hat, aber langsam verliere ich den glauben an medikamente. das hat ja wirklich lange gedauert bei dir, andrea, bis das antidepressiva gewirkt hat, aber du hast schon recht, es ist ja fraglich und auch nicht beweißbar, ob`s am ad liegt oder an anderen dingen.(wieviel mg nimmst du eigentlich?) ich will jetzt nochmal richtig ernsthaft versuchen eine therapie anzufangen, aber ich weiß nicht, was für eine. was macht man eigentlich bei einer verhaltenstherapie gegen depressionen, würde mich echt mal interessieren. ein therapeut hat mir geraten eine psychoanalyse zu machen, aber das ist ja inzwischen auch sehr umstritten, was es letztendlich bringt. würde mich über anregungen/kommentare freuen georgy
sara
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Beitrag von sara »

Hallo Georgy! Habe 3 Jahre Verh.Th. Hinter mir. Sie hilft Dir, indem sie Dir beibringt "Richtig" zu denken. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung . Als Buch zum Lernen kann ich Dir sehr das Buch "So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen " von Rolf Merkle (Pal-Verlag) empfehlen.Die Therapie hilft nämlich nur,wenn Du ständig übst, bis sich das richtige Denken automatisch einstellt. Wenn ich mich(Auch jetzt, nach der V.T. ) in einem Loch befinde,frage ich mich was denn die Wahrheit ist,denke richtig, und die Gefühle sind besser. Mit positiver Einstellung(An die Du glaubst,da Du ja selber nach der Wahrheit geforscht hast) lassen sich viele Probleme leicht bewältigen.Es funktioniert wirklich (Laß Dir das von einer ehemals schwer Depressiven ruhig gesagt sein). Aber was mich noch unsicher gemacht hat: Wann hat das SSRI aufgehört zu wirken? (Ich nehme Fluktin) Weil ohne diese positive Wirkung wär ich wirklich aufgeschmissen Alles Gute und bis bald-Sara
Georgy Red
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Beitrag von Georgy Red »

hi sara, danke erstmal für deine mail. irgendwie könnte ich mir so eine verhaltenstherapie gut vorstellen, habe schließlich eine tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie hinter mich gebracht und bin immer noch depressiv. das ad (zoloft) hat nicht plötzlich aufgehört zu wirken, am anfang wars schon ok, aber ich hab nach einer zeit immer wieder mit der dosierung gespielt, mal abgesetzt, dann wieder angefange, zwischendurch erhöht. jetzt ist mir schon klar das so ein rumgeeiere nichts bringt. man muss es schon konsequent durchziehen und dann absetzen, wenn man meint jetzt ist man wirklich wieder stabil. im moment gehts mir eh nicht so gut, hab november so eine art suizid hinter mich gebracht, weil zum einen eine achtjährige beziehung kaputtging und ich außerdem vorher mein diplom gemacht habe. das hört sich zwar eigentlich positiv an, aber es sind einfach zu viele sachen weggebrochen und meinen ersten job konnte ich dann auch nicht schaffen wg.konzentrationsschwierigkeiten usw.. mein einer psychiater meinte bei dieser art von (zusätzlich) reaktiver depression würden ad`s wahrscheinlich eh nicht mehr unbedingt helfen. tja, aber das ist im moment meine einzige hoffnung, daß jetzt endlich das trevilor einigermaßen anschlägt. eine perspektive wäre eben auch eine "vernünftige" therapie. hab aber leider bis jetzt in berlin keinen vh-therapeut gefunden, der ein vorgespräch mit mir führen wollte, die fragen alle gleich nach der krankenkasse, bzw. ob man selbstzahler ist. wars für dich einfach einen guten vh-th. zu finden. was deine angst angeht, daß fluctin nicht mehr wirken könnte, sara, das könnte zwar passieren, aber es gibt ja soviele. wirkt das eine nicht mehr, versucht man halt ein anderes. und das klappt auch eigentlich, so wie ich das immer mal so mitkriege (beispielsweise im forumromanum.de wird fast nur über pillen geredet, wann wirkt jene, wann die andere, ab welcher dosis usw.). aber eigentlich will ich nicht mein leben lang mit pillen experimentieren. ok, das wars erstmal, hoffe ich habe dich/euch nicht zusehr bombardiert mit meinem frust. ciao georgy
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Lieber Georgy, die Krankenkasse zahlt normalerweise die Vorgespräche. Du darfst bis zu 5 Stunden Probetherapie machen! Gruß Waltraut
Laura
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Beitrag von Laura »

Vielen Dank !!!!!!! Komisch was dann mein Neurologe gesagt hat, aber er wollts sich wahrscheinlich einfach machen. Noch ne Frage: Wenn man dann das Gladem absetzt, hat dann das Gehirn gelernt (oder sich wieder so hergestellt), das das Serotonin wieder länger wirkt. Jetzt mal "ganz einfach" ausgedrückt !? Laura
Hete L.
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Beitrag von Hete L. »

An alle! Ich mache jetzt in der dritten Woche den Versuch von Seroxat zu REMERGIL überzuwechseln. Unter Seroxat fühle ich mich gut habe aber ein zu großes Schlafbedürfnis, d.h.ich verpenne mein Leben. Ich weiß, daß die Wirkung sich allmählich einpendeln muß. Bis jetzt spüre ich mehr Antrieb und fühle mich wacher. Schön! Aber leider ist auch mei n Apetit heftig angewachsen. Da fürchte ich ich mich davor, extrem zuzunehmen. Meine Frage an die, die mit REMERGIL Erfahrung haben : Kennt Ihr das auch, ist es eher eine vorübergehende Erscheinung oder eher eine bleibende ?? Habt Ihr unter REMERGIL zugenommen ? Ich weiß auch, daß die ADs bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken, aber es gibt doch auch gewisse typische Nebenwirkungen. Für Beispiele aus Eurem Erfahrungsschatz wäre ich sehr dankbar. Libelle
Pedda
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Beitrag von Pedda »

Hallo Libelle, Ich habe vor kurzem von Zoloft auf Remergil gewechselt.Die anfängliche Benommenheit von Remergil ist zu 80% verschwunden.Das mit der Gewichtszunahme bzw.die Geschichte mit der Apettitsteigerung ist eine typische Begleiterscheinung von Remergil.Habe mal im Net gestöbert unter Remergil(Google spuckt am meisten raus an Beiträgen)und die Sache mit dem Apettit kam immer wieder vor.Auch mein Hungergefühl hat sich gesteigert!Ich habe zwar mit 174cm und 68Kg nicht gerade ein Gewichtsproblem jedoch habe ich trotzdem auch kein Bock großartig auseinander zugehen.Ich mache es so das ich ganz bewußt esse und vor allem ganz bewußt einkaufe!!!Ich habe nämlich schnell gemerkt das ich das was im Kühlschrank oder wo auch immer liegt dann auch esse.Wenn nichts da ist für zwischendurch ist nix da,fertig!!Sollte ich mal den totalen Hunger zwischendurch bekommen esse ich Vollkornkekse ohne Schoko,fettarmen Joghurt,Obst oder mal Müsli mit fettarmer Milch oder O-Saft!!Das klappt prima bei mir!Ich glaube wenn man von Anfang an sehr bewußt damit umgeht und seinen Körper daran gewöhnt nicht bei jedem Apettitgefühl den Kühlschrank leer zu räumen hält sich das mit der Gewichtszunahme in Grenzen.Vielleicht habe ich aber auch gut reden weil ich nie Probleme mit Essen bzw. mit meinem Körpergewicht hatte!!Ich kann natürlich nur von mir reden! Ach ja,manchmal habe ich so ein undefinierbares Rauschen im Hirn kombiniert mit einem Druckgefühl,meine Ärztin meinte aber das wäre nicht schlimm!! Also viel Erfolg und eine schöne Zeit wünscht PEDDA
Georgy Red
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Beitrag von Georgy Red »

hallo libelle, habe zwar persönlich keine erfahrungen mit remergil, bin aber gerade in einer tagesklinik und da nehmen einige das ad. alle klagen über den gesteigerten appetit (und haben zugenommen) und der soll sich mit der zeit auch nicht legen. einer will jetzt auch deswegen das medi wechseln. also, entweder man kann sich zusammenreißen, oder ad wechsel, was natürlich nervig sein kann, wenn`s ansonsten wirkt. gruß georgy
inka
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Beitrag von inka »

hi, ich nehme von remergil überhaupt nicht zu. aber müde machts. inka
Hete L.
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Beitrag von Hete L. »

Hallo Pedda, Georgy, Inka ! Danke für eure Antworten. Selbstdisziplin ist also angesagt. Ich bemühe mich bereits, nicht alles in mich reinzustopfen und habe viel Obst auf Vorrat. Hoffentlich gelingt es mir, so gut damit umzugehen wie Pedda. Als ich mit Seroxat (mein erstes Medikament überhaupt) begonnen habe, hatte ich dasselbe Phänomen. Damals war ich so glücklich, endlich so genußfähig zu sein, daß ich mir sehr viel gegönnt habe und auch entsprechend rundlich wurde. Bevor ich ein Medikament nahm ,war ich gut schlank und habe oft vergessen, überhaupt etwas zu essen. Ich hatte wegen der Depressionen eben gar keinen Geschmack am Leben. Da war es leicht, schlank zu sein. Es war mir jetzt gerade gelungen, ein akzeptables Gewicht zu erreichen, wenn auch mehr als vor der Behandlung mit ADs. Na ja. Immerhin habe ich das Glück, daß Remergil (hoffentlich anhaltend) antriebssteigernd auf mich wirkt. Ich komme deutlich mit weniger Schlaf aus und fühle mich wacher. Im Grunde bin ich glücklich und dankbar, zu denen von uns zu gehören, denen mit einem Medikament geholfen werden kann. Aber zusätzlich werde ich Pedda nacheifern. Libelle
Andrea Richter

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Beitrag von Andrea Richter »

Hallo Libelle REMERGIL kann einen wirklich depressiv machen... Ich habe innerhalb von 6 Monaten 18 !! kg zugenommen und das bei einer Körpergröße von 1,51m und einem Vorher-Gewicht von 38 kg... Die Freßsucht hat bei mir einfach nicht aufgehört, hatte aber später noch andere Nebenwirkungen; meine Hände haben so gezittert das ich mich geschämt habe im Restaurant zu essen und die Konzentrationsfähigkeit hat sich auch nicht gerade gebessert. Versuch Du es aber trotzdem, muß ja nicht jedem so gehen. Viel Glück Andy
sara
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Beitrag von sara »

Hallo Libelle, Ich habe in einem neueren Buch "Bittere Pillen gelesen,daß Seroxat,und vor allem Remergil (wegen beträchlichen Nebenwirkungen) nicht zu empfehlen sind,außer wenn andere (mit Wirkstoff Amitriptylin,Doxepin z.B.) nicht geholfen haben,war das bei Dir der Fall? Wenn nicht,frag doch einfach mal nach,ständiger Hunger kann nämlich ziemlich Quälend sein (hatte 4 Jahre Bulimie) Alles Liebe sara
Wobke
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Beitrag von Wobke »

Meine persönlichen Gründe für diesen Text ist das Bewusstsein in meinen Lesern wach zu rufen, dass eine Depression und verwandte psychische Krankheiten für mehr unnötiges Leiden verantwortlich ist als irgendein sonstiges medizinisches Gebrechen. Dass Depressive nicht länger mit dem Stigma belastet werden sollten und dass Depressionen heilbar sind. Warum wird dieses nicht bekannter gemacht? >>Der Schlüssel heißt Aufklärung. Die Menschen müssen lernen, dass diese psychischen Leiden auf biologische Unstimmigkeiten im Gehirn zurückzuführen und mit vielfach angewandten und sicheren Medikamenten zu behandeln sind. Nur wenn Mythen und Missverständnisse um Gemüts- und Angsterkrankungen beseitigt sind, werden die Betroffenen erfahren, dass eine effektive Behandlung möglich ist, dass sie eine solche Behandlung verdienen und dass sie sich erst zufrieden geben sollten, wenn sie eine solche Behandlung von einem Spezialisten, der sie in kompetenter Weise durchführen kann, erreicht haben << schreibt Collette Dowling in ihrem wissenschaftlich fundierten, erschütterndem und zugleich Hoffnung vermittelndem Buch. Viele Menschen halten das Einnehmen von Medikamenten für eine leichte Ausflucht, für eine schnelle Maßnahme, die zwar die Symptome lindern kann, den tiefen inneren Konflikten, die gemeinhin als Ursache von Depressionen gelten, jedoch aus dem Weg gehen. Wir sind vielleicht so erzogen zu glauben, wir sollten uns selbst aus der Verzweiflung herausholen durch Willensanstrengung oder Verstand, - auch wenn dieses jahrelanges Leid bedeutet. Auch befürchtet man, Medikamente, die Veränderungen im Gehirn herbeiführen, würden uns zu einem anderen Menschen machen. Antidepressiva verändern die Persönlichkeit nicht, sondern sie stellen sie wieder her, indem sie die Symptome schwerer Depressionen abnorme Gefühle, Gedanken und körperliche Beschwerden und Schmerzen lindern und die Stimmung wieder in den Normalzustand versetzen. Diese Welle von Glück bedeutet nicht high zu sein, sondern es ist ein Gefühl von Zufriedenheit und Selbstgewissheit, das die Menschen normalerweise erleben, wenn sie gesund sind. Ich selbst habe vor 6 Jahren die dunkelste Episode meines Lebens erlebt und nehme immer noch Antidepressiva. Die letzten Jahre waren von Lebensqualität, die ich nie zuvor erleben konnte. Aufklärungsbedarf ist nötig Wobke
The mind is its own place, and in itself. Can make a heav'n of Hell, a hell of Heav'n .


(John Milton, 1674)
heike56
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Beitrag von heike56 »

Ihr Lieben Wobke, ich kann mich deinen Ausführungen nur anschließen. Erst durch die Einnahme von Medikamenten wird man häufig in die Lage versetzt, die wirklich belastenden Probleme anzugehen. Ich habe selber erlebt, dass Psychotherapie in der Depression mich tiefer hineinführte in die Erkrankung, als das irgendetwas besser wurde. Ich habe über 5 Jahre verschiedene Medikamente ausprobiert, aber erst unter Trevilor, das ich seit 96 nehme, habe ich, wie Du, eine Lebensqualität entwickelt, die ich vorher nur in recht kurzen Zeiten erlebt habe. Und seit die Depression gut behandelt wird, entwickelt sich langsam ein stärkeres Selbstbewußtsein. Ich glaube nicht, dass ich jemals ohne Medi´s wieder leben werde. Aber dieses Leben ist absolut lebenswert, auch mit der Gefahr evt. langfristiger Nebenwirkungen. Denn nicht aus der Depri rauszukommen, beeinträchtig nach meiner Meinung die Gesundheit mehr. Ich habe unter der Einnahme von den Medikamenten 20 kg zugenommen, von 55kg auf 75kg bei 1,63 m. Ich habe lange gebraucht, das halbwegs zu akzeptieren. Aber meine Erfahrung ist, dass die Ausstrahlung wichtiger ist als die Pfunde. Und die ist besser, wenn ich nicht depressiv bin. Liebe Grüsse Heike56
Hete L.
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Beitrag von Hete L. »

Hallo Sara, ich habe außer Seroxat etliche andere ADs versucht , bin aber immer wieder schnell auf Seroxat zurückgekommen, weil alles andere mir überhaupt nicht geholfen hat. Welche Wirkstoffe das im einzelnen waren ,weiß ich aus dem Stegreif nicht. Remergil ist jetzt das erste AD neben Seroxat, was ( in der Erprobungsphase z.Zt)eine gute Wirkung zeigt. Ist in dem Buch weiter ausgeführt, welche " beträchtlichen Nebenwirkungen " gemeint sind ??? Ich bin durchaus bereit Nebenwirkungen in kauf zu nehmen , aber wenn sie sich vermeiden lassen ist es selbstverständlich noch besser. Zur Zeit hoffe ich darauf, daß bewußte Wahl der Nahrungsmittel, etwas Disziplin und das Mehr an Bewegung und Aktivität, das ich bis jetzt dank Remergil verspüre ,die Gewichtszunahme in Grenzen zu halten vermögen. Leider ist es aber auch möglich, zuzunehmen, ohne mehr zu essen . Das würde mich schon ärgern!!! Wobke und Heike , euch stimme ich voll zu. Nie vorher ist es mir so gut gegangen wie in den letzten 6 Jahren, seit ich ein AD nehme. Ich betrachte meine Depressions-und Angsterkrankung aber nicht als geheilt, sondern als behandelt bzw. medikamentös eingestellt. Geheilt kann ich mich erst dann nennen, wenn ich genausogut ohne AD leben kann. Ob das je möglich sein wird?? Grüße von Hete
Joanna
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Beitrag von Joanna »

Hallo, schreibe hier heute zum ersten Mal. Wer hat schon gute / schlechte Erfahrungen mit Carbamazepin als Phasenprophylaxe gemacht? Ich nehme dies seite Mitte 12/01 nach mehreren seit 97 schweren bis mittelschweren Depressionen (Suizidversuch 2001). Zudem nehme ich Remergil, von dem ich auch 10 kg zugenommen habe. Ich bin nicht begeistert. Meine weißen Blutkörperchen haben schon abgenommen, und mit der Pille verträgt es sich auch nicht. Das haben mir die Ärzte in der Tagesklinik nicht mal gesagt! Habe ich erst selber beim Lesen des Beipackzettels festgestellt. Angeblich habe ich eine endogene Depression, doch war mein Vater Alkoholiker, ich nie selbstbewußt und zudem mutterfixiert. Versuche mich jetzt zu ändern und mich wichtig zu nehmen, warte auf eine Verhaltenstherapie. Hat jemand von Tipps, wie man es auch ohne Medikamente schafft? Ich wünsche mir mir 33 Jahren endlich ein Kind. Doch unter Medikamenteneinfluß darf ich doch nicht schwanger werden! Vielen Dank für Meldungen. Eure Joanna.
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