Psychotherapie / Zweifel und Ängste

iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Liebe marleo,
hattest du dir nicht einen Zettel geschrieben mit all den Dingen, die du ansprechen willst? Und hast du nicht sogar gedacht, dass die Stunde dafür kaum reicht? Ich lese da wirklich eine „Weglauf-Tendenz“ raus; kann dich aber ermutigen dieser nicht nachzugeben. Klar, muss eine gute Betreuung für dein Sohn gefunden werden, aber Kinder werden ja häufig auch wieder recht schnell gesund.
Gerade die schwierigen Themen, wie wenn du Kritik anbringen willst, sind sehr wertvoll und können dich weiterbringen. Vertraust du denn deiner Therapeutin? Sie wird damit schon gut umgehen können, du solltest wirklich an dich und deinen Therapieverlauf denken.
Dass du die online-Variante nicht so toll findest, kann ich verstehen und nur leichte Themen ansprechen, halte ich auch für keine Alternative. Ich hoffe, du findest einen Weg die Stunde in real-life wahrzunehmen und alles anzusprechen was du dir vorgenommen hattest.

Meine Stunde war gut, ich konnte alles sagen was in mir vorgeht (auch wenn es sehr irrational und irgendwie doof klingt), aber es ist das was in mir vorgeht und ich hab’s rausgebracht.
Auf meine Frage nach der Diagnose hat er sehr verständnisvoll reagiert, er will den genauen ICD für nächste Woche raussuchen (hab diese Woche auch nur die eine Stunde gehabt). Wobei ich auch direkt dazu gesagt habe, dass ich mich ja nicht zu sehr mit der Diagnose identifizieren will, es mich aber trotzdem interessiert wie er es einordnet. Und NATÜRLICH hat er die rhetorische Frage gestellt, wie ich mich denn einschätzen würde. Wir liegen da wohl sehr nah beieinander.
Jetzt muss erstmal alles wieder sacken ;)

Lieben Gruß
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Liebe marleo,
Ich hoffe meine Nachricht war nicht zu aggressiv (kommt mir beim nochmaligen Lesen fast so vor).
Konntest du die Stunde heute wahrnehmen?
Liebe Grüße an Alle
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo iffy,

Lieb, dass du nachfragst. Nein, deine Nachricht war überhaupt nicht aggressiv, kein bisschen. Du hast ja Recht, mit dem Weglaufen.

Ich war gestern bei meiner Stunde, ja. Und ja, ich vertraue meiner Therapeutin. Wir haben einen guten Draht zueinander. Ich war aber tatsächlich am Anfang in der Stunde etwas ratlos, irgendwie war durch die lange Pause der Prozess durchbrochen und meine Liste hat auch nicht viel gebracht, es war alles irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen.
Aber wir haben dann doch ins Gespräch gefunden und es wurde eine extrem schwierige Stunde mit sehr schwerem Thema (Interessanterweise ein Thema, was ich eigentlich vermeiden wollte). Mir ging es dann gestern Abend sehr schlecht und heute auch noch und ich habe ehrlich gesagt sehr damit zu tun, meine Dissoziationen zu kontrollieren, die mich seit dem ziemlich unter Kontrolle haben. Gar nicht so einfach, weil ich mich ja auch um meine Kinder kümmern muss.

So ist es gerade.

Liebe Grüße!
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Marleo,

wie geht es dir jetzt? Die erste Stunde nach der Pause und dann so ein schweres Thema, das wirkt natürlich noch nach.
Meine Erfahrung ist auch, dass man Therapiestunden nicht wirklich planen kann.
Und sie sind manchmal unglaublich anstrengend.
Ich hoffe, du kannst jetzt trotzdem gut für dich und deine Kinder sorgen.
Mit Dissoziationen stelle ich mir das schwierig vor, aber vielleicht kann ja auch das Funktionieren (müssen) etwas helfen in der Situation.
Könntest du denn deine Therapeutin kontaktieren, wenn es dir weiterhin schlecht geht?
Jedenfalls wünsche ich dir, dass du das Belastende aus der Stunde so langsam loslassen kannst und die Dissoziationen weniger werden.

LG, Meridian
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo liebe Meridian,

Lieb, dass du fragst. Mir geht es so lala. Das Thema von gestern schnürt mir immer noch den Hals zu ind ich merke die Panik immer mal wieder aufsteigen. Ich bin wirklich auch seit längerem mal wieder sehr traurig ind hoffe, nicht gleich wieder ins nächste depressive Loch zu stürzen. Irgendwie haben wir da einen Punkt getroffen. Das war wohl auch der Grund, warum ich das Thema lieber vermeiden wollte. Es bestürzt mich, dass ich immer so heftig reagiere.

Ja, ich kann gut für meine Kinder sorgen. Ich habe hier ein großes Netzwerk aus Unterstützern und achte sehr darauf, dass ich genug Pausen habe. Vielleicht gucken die Kinder gerade ein bisschen zu viele Videos, aber auch das werden sie überstehen ;) ich achte sehr darauf, was wir machen und wo und dass ich mich nicht in "gefährliche" Situationen bringe. Diese ganz schweren Ausfälle habe ich zum Glück hier zuhause nicht. Und du hast Recht, das funktionieren müssen hilft etwas. Oft stürze ich dann Abends etwas ab, wenn der Druck weg ist.

Ja, meine Therapeutin steht mir theoretisch zur Verfügung. Sie sagt das ja auch immer wieder, dass ich sie anrufen soll, wenn es mir schlecht geht, gerade wenn es um harte Themen geht oder ich zu vielen Triggern ausgesetzt bin. Aber ich versuche das wirklich nur dann zu machen, wenn ich einen Notfalltermin brauche, weil beispielsweise die Anspannung zu hoch ist oder ich nicht essen kann oder ich moch zu hoffnungslos fühle. Ansonsten kenne ich ja die Antworten für Krisen mittlerweile :)

Oh man, wenn ich das so lese, dann klinge ich wirklich so, als wäre ich ein völlig kaputter Mensch. Ich staune manchmal, wie "normal" ich tatsächlich trotz all dem durch meinen Alltag marschiere.

Liebe Grüße an alle!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Guten Morgen ihr Lieben,
@marleo
das hört sich wirklich gerade sehr schwierig für dich an und es tut mir leid, dass du so kämpfen musst. Ich höre aber auch trotz allem heraus, dass du (zumindest manchmal) achtsam mit dir und deinem Leid umgehen kannst. Ich wünsche dir, dass du es schaffst gut für dich zu sorgen. Auch wenn der Funktionsmodus hilft, geht das glaube ich nur eine gewisse Zeit und es braucht Balance.

Auch wenn das hier kein Forum für Essstörungen ist: mich belastet das Thema Essen bzw. Nicht-Essen-Können gerade sehr. Ich habe gestern meinem Therapeuten vor lauter Verzweiflung auf den AB gesprochen, was ich schon wieder bereut habe. Es scheint, als sehe ich es als Machtkampf zwischen ihm und mir, ich kann es schwer beschreiben ….es ist sowas wie: wenn ich esse, ist es eine Niederlage, dann habe ich alles verloren. Die Beherrschung über das Essen scheint mir so viel (Schein)Sicherheit zu geben, dass ich eine riesige Angst habe das aufzugeben, als ob dann alles zusammenbricht.
Marleo du hast geschrieben, dass du auch notfallmäßig bei deiner Thera angerufen hast, wenn du nicht essen kannst, konnte sie dir dann helfen? (du musst natürlich nicht antworten)

Scheint für einige von uns gerade schwierig :(
@meridian
wie geht es dir? Du hast doch noch Therapiepause, oder?

Liebe Grüße
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo ihr Lieben,

Ach, ich schlage mich wacker. Danke, liebe Iffy! Ich habe schon immer irgendwie die Strategie gehabt, zunächst in meinem realen Leben um Hilfe zu bitten und mich wirklich nur im Äußersten Notfall an meine Therapeutin zu wenden. Damit fahre ich eigentlich ganz gut.

Dass ich gar nichts essen kann, kommt bei mir eigentlich nur in diesen Phasen absoluter Hochspannung vor, dann hilft mir meine Therapeutin eher, die Anspannung zu regulieren. Das sind dann aber wirklich irgendwie Notfallinterventionen, weil dann schlicht und ergreifend gar nichts mehr geht. Solche Phasen habe ich aber tatsächlich nur sehr selten, zum Glück. Ansonsten ist es ähnlich wie bei dir, das Thema Essen gibt mir das Gefühl einer scheinbaren Kontrolle. Ich bin da aber mittlerweile etwas gnädiger mit mir und esse halbwegs regelmäßig (alleine auch deshalb schon, weil ich natürlich mit den Kindern zusammen esse). Dieses Nicht-Essen führt ja im Grunde nur zu mehr Problemen und wem will man denn etwas beweisen? Meine Therapeutin kümmert sich zum Glück nicht soooo viel ums Essen (ich weiß nicht, ob sie das vergisst oder absichtlich nicht beachtet) und mir ist das ganz recht. Ich brauche auch ganz einfach die Energie für Kinder und Arbeit. Kreislaufprobleme passen da nicht rein.

Hat sich denn dein Therapeut schon zurückgemeldet? Wie reagiert er auf solche Anrufe?
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hey, es tut mir leid, falls ich gerade irgendwie pampig war. Mir gehts einfach sehr schlecht!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Liebe Marleo,
wie kommst du darauf, dass du pampig rüber kamst - im Gegenteil :)
Ja - wem will ich was beweisen? Das ist eine gute Frage - und ja: das wenige Essen schafft noch mehr Probleme.
Du schreibst, dir geht es gerade sehr schlecht; kannst du jemand um Hilfe bitten?

Ich bin ziemlich sauer über meinen Therapeuten. Er hat sich einfach überhaupt nicht gemeldet. Okay - ich habe nicht direkt gesagt; bitte rufen Sie mich zurück! Aber ich habe gesagt, dass es gerade sehr schwierig ist usw.
Wie kann man das einfach übergehen? Ich komme mir jetzt total doof vor und hab echt bammel vor Montag.

Passt auf Euch auf!

LG
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Liebe Iiffy und Marleo,

ihr habt ja beide gerade zu kämpfen.
Wirklich etwas tun kann ich nicht, aber ich hoffe, ihr findet Unterstützung, wenn Selbstfürsorge im Moment nicht möglich ist. Um Hilfe zu bitten, ist auf jeden Fall der richtige Schritt.
Vielleicht hilft es auch ein bisschen, hier zu schreiben, zumindest verstanden zu werden.

@iffy
Du fühlst dich gerade im Stich gelassen von deinem Therapeuten und das kann ich vollkommen nachvollziehen.
Keine Antwort zu erhalten hat etwas von einer Zurückweisung, es ist schwierig damit umzugehen.
Ich kann dir aber sagen, dass mein Therapeut auch nicht auf E-Mails reagiert hat, es sei denn ich habe ganz konkret ihn z.B. um einen zusätzlichen Termin gebeten. Dann hat er das bisher immer
möglich gemacht.
Möglicherweise war deinem Therapeuten nicht so klar, was du von ihm erwartest.
Habt ihr mal über den Umgang mit Krisen in der Therapie gesprochen?
Daraus muss jetzt keine Vertrauenskrise werden, wichtig ist , im Gespräch zu bleiben und dass er erfährt, wie du dich damit fühlst, dass er auf deinen Anruf nicht reagiert hat.
Du hast nichts falsch gemacht.

Liebe Grüße und alles Gute für euch beide,
Meridian
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo Iffy,

Das ist ja blöd, dass er sich nicht gemeldet hat. Ich glaube auch, du musst ihn fragen, warum. Aus seiner Antwort wirst du sicher lernen können.

Ich habe Hilfe, danke! Ich wusste ja, dass ich alleine sein würde und habe vorgesorgt. Abgesehen davon, dass ich hier eh schon immer nur zurecht komme, indem ich ein großes Netzwerk habe. Depressionen und Kinder sind kein Spaß und da ich selber Tochter psychisch kranker Eltern bin weiß ich um die Gefahren und der Schutz meiner Kinder hat immer oberste Priorität. Dass ich jetzt meine Unterstützung so schnell so massiv einfordern muss war so nicht geplant, aber naja. Heute morgen war ich mit den Kindern im Freibad und meine Schwester war dabei. Heute Abend übernachten die Kinder bei Nachbarn, morgen früh kommt die Babysitterin und nachmittags meine Eltern. Ich bin also nicht alleine.

Liebe Grüße an euch!
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Ach so, und meine Therapeutin meldet sich jetzt zweimal am Tag, um den Status zu erfragen. Sogar am Wochenende. Davon war ich etwas überrascht, aber das war ihr Vorschlag, insofern habe ich den einfach angenommen.
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Vielen Dank für eure Unterstützung, das hilft mir sehr.
@meridian
Dass ich ihn nicht direkt um Hilfe gebeten habe, ist eher typisch für mich. Es fällt mir sehr schwer mich als hilfebedürftig zu outen. Ich weiß, das ist keine Schwäche...sondern halt gerade die Realität. Ich setze wohl von anderen voraus, dass sie erahnen wie es mir geht (wobei ein Therapeut das schon vielleicht ein wenig können sollte und er weiß ja auch, dass ich mir schwer tue um Hilfe zu bitten - aber jetzt egal)
Es beruhigt mich, dass dein Thera auch so reserviert ist und nicht immer antwortet; die beiden scheinen eh recht ähnlich zu arbeiten. Es wird am Montag bestimmt Thema sein :roll:

@marleo
Dass du ein stabiles Netzwerk hast, ist sehr wertvoll und auch dass deine Thera sich 2mal tgl. meldet finde ich sehr verantwortungsvoll. Gibt dir das eine gewisse Sicherheit?
Mir schwirrt noch deine Frage im Kopf herum:
Dieses Nicht-Essen führt ja im Grunde nur zu mehr Problemen und wem will man denn etwas beweisen?
Wir hatten das Thema auch schon häufiger in der Therapie. Irgendwie glaube ich zu meinen, dass man mir mein Leid ansehen muss, ich es sichtbar machen muss, weil ich sonst keine Berechtigung habe, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Natürlich mache ich es mir damit doppelt schwer, denn zu den psychischen Herausforderungen kämpfe ich noch mit Untergewicht (und ich bin nicht mehr die Jüngste)
Ich finde es total hässlich und es macht alt :?
Schaffst du die Grenze zum Normalgewicht? Ich bin da wie blockiert....aber ich bleibe dran.

Der Austausch mit euch ist wirklich seeeeehr hillfreich.
Danke und LG
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Liebe Iffy, ich antworte dir morgen. Ich kann heute nicht
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Alles gut, das soll hier keinesfalls als Verpflichtung zum Antworten rüberkommen.
Sorge nur für dich und natürlich deine Kids.
Alles Liebe
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo liebe alle, ich wieder etwas aufgetaucht aus meinem Chaos. Ich bin wahnsinnig froh über die Unterstützung, die ich erfahre. Ich war ganz überrascht, meine Therapeutin hat von sich aus angerufen um nachzufragen, wie es mir geht. Sie weiß wohl mittlerweile, welche Themen schwierig sind. Auf meine Antwort "ganz ok" sagte sie dann nur: "Ihr 'ganz ok' heißt bei anderen meist akute Krise und ich melde mich ab jetzt zweimal am Tag um zu wissen, dass sie noch sicher sind oder ob wir am 'ok' was ändern müssen". Puuh, das hat ganz schöngesessen. Jetzt habe ich also eine Rufbereitschaft, um über das Wochenende zu kommen. In meinem Selbstbild wäre ich natürlich viel lieber diejenige, die das alles locker flockig alleine wuppt...naja. aber ja, das gibt natürlich etwas Sicherheit!

Ich habe noch Normalgewicht, liebe Iffy und bin fest entschlossen, da auch zu bleiben. Aber wie so oft gibt es da zwei Anteile. Einen, der das alles Quatsch findet und einen anderen, der gerade irgendwie ein Problem mit dem Essen hat. Aber ich bin da ziemlich pragmatisch und löse das über Regeln. Zu jeder Mahlzeit essen, den Kühlschrank voll haben ind nichts wegschmeißen, mit den Kindern essen etc.... Ich habe da nämlich wirklich überhaupt keinen Bock drauf. Und ganz ehrlich, am Ende bin ich damit alleine. Meine Therapie wird irgendwann enden und wenn es blöd läuft, lande ich dann in einer Klinik für Essstörungen. Das brauche ich gar nicht. Meiner Therapeutin ist es letztendlich "egal" (auf ganz professioneller Ebene) ob und wann ich wieder esse. Und ich habe für mich beschlossen, mir den Schuh jetzt nicht auch noch anzuziehen. Mal gucken, ob das klappt.

Ich habe übrigens eine entgegengesetzte Tendenz. Ich versuche alles, um mir mein Leid nicht ansehen zu lassen. Klappt aber nicht. Irgendwie hat doch jeder gemerkt, dass etwas nicht stimmt, auch mit Normalgewicht.

Ich wünsche dir sehr, liebe Iffy, dass du für dich auch einen Weg finden kannst!

Meridian, wie geht es dir?

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße!
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo an alle,

mir geht es seit dem Rückfall in der ersten Woche der Therapiepause und seitdem ich das AD wieder nehme, besser und ich komme ganz gut klar.
Von der Therapie fühle ich mich irgendwie gerade etwas distanziert, aber bevor ich jetzt wieder anfrage, das zu hinterfragen, lasse ich es einfach mal so stehen :).
Nächsten Donnerstag geht es weiter.
@ Marleo
Es freut mich, dass es dir etwas besser zu gehen scheint und dass du so viel Unterstützung hast.
Ich glaube auch, dass du die Dinge so pragmatisch siehst, hilft dir sehr.
@iffy
Ich hoffe, du ärgerst dich nicht mehr so sehr über deinen Therapeuten.
Gut, dass du am Montag die nächste Stunde hast und es dann ansprechen kannst.

Schönen Sonntag noch und LG,
Meridian
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo Meridian,

Gut, dass es dir wieder besser geht. Ich glaube das ist normal,.dass man sich etwas distanziert während dieser langen Pausen. Vielleicht auch ein Schutzmechanismus. Aus meiner kürzlichen Erfahrung kann ich dir aber sagen: man steckt schneller wieder drin, als einem lieb ist :)

Ja, mein Pragmatismus hilft mir. Ich bin aber auch gerade wirklich ziemlich trotzig,.ich habe sowas von keine Lust mehr auf den Mist, den mein Kopf da mit mir veranstaltet. Ich möchte gerne einfach so schnell wie möglich mein Leben zurück, bitte. Meine Therapeutin würde das vermutlich Vermeidung nennen.

Meine Therapeutin hat meinen nächsten Termin jetzt auf nächsten Montag vorgezogen. Ich fühle mich ein bisschen entmündigt...

Ich wünsche euch allen ein fabelhaftes Wochenende :)
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Hallo,
@marleo
Ich weiß gar nicht, ob ich es wirklich so nach außen trage, dass es mir schlecht geht, Ich glaube es ist eher ein unbewusster Prozess. Es hat bei mir auch ganz viel mit Selbstbestrafung zu tun. Irgendeine Stimme in mir sagt, dass es mir nicht gut gehen darf.
Ach, mann - ist echt gerade besch…
Ich weiß ja, dass ich mir das Leben zusätzlich unnötig schwer mache und ich mit dem Untergewichtig irgendwann alleine dastehe.

Danke liebe meridian für deine Worte. Ich habe mich ertappt, dass ich gestern und heute Dinge getan habe, die ein „pseudo-alles-ist-gut“-Leben signalisieren sollen.
Ja - ich fühle mich im Stich gelassen von meinem Therapeuten. Ich bin schon enttäuscht, dass er meinen Hilferuf so ignoriert hat. Ich bin wirklich mal gespannt auf Montag und hoffe, dass ich von dem Tripp: ich brauche niemand, war ein Fehler anzurufen usw. runterkomme.

Ich werde berichten und danke für alles
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo liebe Iffy,

Och hoffe, du lässt dich durch mich nicht frustrieren. Wenn ja, dann tut es mir leid. Ich bin selber gerade frustriert und sicher nicht so empathisch, wie ich es sein könnte. Ich hoffe, du übernimmst meinen Frust nicht. Glaube mir, das Thema Essen ist für mich nicht so leicht, wie es scheint. Ich bin seit heute alleine (meine Eltern haben die Kinder mitgenommen, das war schon lange so geplant) und jetzt muss ich gut auf mich achten.

Das Wochenende war schön, aber auch hart. Zusätzlich zu meinen Kindern hatte ich meine Eltern hier. Dadurch war ich gut beschäftigt und abgelenkt, aber auch viel zu hochtourig unterwegs. Habe zwei Nächte kaum geschlafen und mich heute morgen völlig fertig zur Arbeit geschleppt. Jetzt ist ausruhen angesagt. Meine vorgezogene Therapiestunde habe ich abgesagt und wiedee auf die ursprünglich angedachte Zeit morgen verschoben. In dem Zustand brauche ich da gar nicht auflaufen, da kenne ich mich mittlerweile gut genug für. Habe stattdessen eine Weile mit meiner Therapeutin telefoniert, aber eigentlich geht es gerade auch ganz ok.

Ich wünsche euch allen eine gute Therapir- und auch sonstige Woche.

Bis bald!
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo liebe Iffy,

Och hoffe, du lässt dich durch mich nicht frustrieren. Wenn ja, dann tut es mir leid. Ich bin selber gerade frustriert und sicher nicht so empathisch, wie ich es sein könnte. Ich hoffe, du übernimmst meinen Frust nicht. Glaube mir, das Thema Essen ist für mich nicht so leicht, wie es scheint. Ich bin seit heute alleine (meine Eltern haben die Kinder mitgenommen, das war schon lange so geplant) und jetzt muss ich gut auf mich achten.

Das Wochenende war schön, aber auch hart. Zusätzlich zu meinen Kindern hatte ich meine Eltern hier. Dadurch war ich gut beschäftigt und abgelenkt, aber auch viel zu hochtourig unterwegs. Habe zwei Nächte kaum geschlafen und mich heute morgen völlig fertig zur Arbeit geschleppt. Jetzt ist ausruhen angesagt. Meine vorgezogene Therapiestunde habe ich abgesagt und wiedee auf die ursprünglich angedachte Zeit morgen verschoben. In dem Zustand brauche ich da gar nicht auflaufen, da kenne ich mich mittlerweile gut genug für. Habe stattdessen eine Weile mit meiner Therapeutin telefoniert, aber eigentlich geht es gerade auch ganz ok.

Ich wünsche euch allen eine gute Therapir- und auch sonstige Woche.

Bis bald!
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Marleo,

du musst ja völlig erschöpft sein nach diesem Wochenende.
Achte gut auf dich, wenn du jetzt alleine bist, aber vielleicht kannst du die Zeit, die du für dich
hast, ja auch ein bisschen genießen. Wann kommen deine Kids denn wieder?
Was ich dich schon länger fragen wollte: Was ist das denn bei dir für eine Therapierichtung?
Eine Therapeutin, die auch am Wochenende anruft und Termine vorverlegt... Tiefenpsychologie ist das wohl eher nicht :)

LG, Meridian
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo iffy,

wie ist denn deine Therapiestunde heute verlaufen?
Ich hoffe, du konntest alles ansprechen, was du dir vorgenommen hattest.
Solche Gespräche, vor allem, wenn es um Kritik geht, sind ja nicht einfach und hinterher ist man oft ziemlich geschafft.

LG, Meridian
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Guten Abend
@marleo
nein, du hast mich nicht frustriert ( das schaffe ich alleine :( ). Hört sich bei dir auch sehr anstrengend an. Versuche etwas runter zu kommen und die Zeit für dich zu nutzen.

@meridian
Vielen Dank für deine Nachfrage. Natürlich war mein Anruf Thema ;) . Er meinte, er war unsicher, ob er mich zurückrufen soll. Der Anfang meiner Nachricht wäre besorgniserregend gewesen, aber am Ende hätte ich gesagt, dass ich ihm das nur mitteilen wollte und das hätte alles wieder relativiert.
Wir haben das dann übertragen auf andere Bereiche und ich konnte Zusammenhänge erkennen.
Es war eine sehr bewegende Stunde und sein Urlaub rückt näher. Er hat es immer mal wieder zum Thema gemacht, aber ich konnte (noch) nicht zugeben, dass ich großen Respekt vor diesen 4 1/2 Wochen habe. Es gab die letzten Tage noch eine wichtige berufliche Begebenheit, die mich sehr aus meinem Plan geworfen hat. Ich war zuerst sehr deprimiert, versuche es aber jetzt als neue Chance zu sehen. Mal sehen wie ich das umsetzen kann.
Allem liebe Grüße
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo iffy,

das war wohl eine gute Stunde mit wichtigen Erkenntnissen für dich.
Ich glaube, dass die Stunden, in denen es um Konflikte mit dem Therapeuten geht und man das übertragen kann auf andere Bereiche, einen wirklich weiterbringen.
Dein Zögern, dich auf das Thema Urlaub des Therapeuten einzulassen, kann ich gut verstehen.
Ich schwanke da auch immer zwischen: Es ist gut, darüber zu sprechen und es erstmal noch zu verdrängen, was ich in der Stunde vor seinem Urlaub gemacht habe, indem ich ununterbrochen geredet habe, damit er das ja nicht thematisiert.
Ich habe einfach ein Riesenproblem mit Trennungen und durch die Therapie kenne ich auch den Grund, was es aber nicht einfacher macht. Noch immer wende ich alle möglichen Vermeidungstaktiken an.
Allerdings rückt jetzt die nächste Stunde näher und einerseits bin ich froh, dass es weitergeht, aber andererseits weiß ich nicht, wie ich wieder an die Themen anschließen soll.
Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich nicht weiß, was ich in der Stunde sagen soll und ich stelle mir gerade vor, wie wir beide da sitzen und zusammen schweigen :)
Ein ganz neues und sehr merkwürdiges Gefühl, na ja, ich lasse mich überraschen.

Liebe Grüße an alle,
Meridian
Antworten