Hallo,
auch ich melde mich mal wieder.
@Heiligendamm
Dir wünsche ich starke Nerven, einen empathischen Gutachter und viel Erfolg für Deinen weiteren Weg.
Machst Du aktuell eine Maßnahme? Ich meine, dass Du eine LTA im btz mal vorzeitig beendet hast, oder irre ich mich?
Geht es Dir besser?
Ich wünsche es Dir von Herzen.
Ich arbeite nun seit März Vollzeit in der Buchhaltung eines Dienstleisters. Es läuft so weit ganz gut, ich komme klar. Aber ich bin dennoch am Ende. Und ich glaube, es liegt ausschließlich an mir.
Ich stehe teilweise sehr früh auf, weil ich viel schaffen möchte. Die Züge sind meist überfüllt und so versuche ich zum Einen, mit mehr Platz Zug zu fahren, aber auch morgens ruhige Momente im Büro zu haben.
Leider reicht mein Einsatz nie aus. Egal, wie viel ich arbeite, es liegt immer mehr Arbeit da. Und so setze ich mich total unter Druck.
Mein Gehalt ist nicht sehr hoch. Ich bekomme so viel, wie vor meinem langen Krankheitsausfall im Finanzbereich in Teilzeit. Und ich bin die günstigste Mitarbeiterin meines aktuellen Arbeitgebers. Ich versuche immer wieder mir zu sagen, dass mein Einsatz daher ausreicht. Ich habe schon einige Überstunden aufgebaut. Aber ich komme nicht zur Ruhe.
Ich sitze in einem Zweierbüro mit einem sehr lauten und unruhigen Kollegen. Teilweise macht er laut sein Handy an um Radio zu hören, dann geht bei mir gar nichts mehr. Ich traue mich jedoch nicht, etwas zu sagen, da ich neu bin und keine Querulantin sein möchte. Mit diesem Kollegen zusammen bin ich für einen Teilbereich zuständig. Leider habe ich aktuell das Gefühl, allein gelassen zu werden; denn wenn nicht das Radio läuft wird das Privatleben organisiert, über Sport und das liebste Team gesprochen, mit dem Fanclub kommuniziert… , mit der Frau am Telefon gestritten (über Lautsprecher) und ohnehin ist das Handy den ganzen Tag wichtiger als die Arbeit. So werden oft WhatsApp „Statusse“ abgehört (laut) und eingestellt oder eben Voicemails. Wenn auf der Treppe Schritte zu hören sind, dann wird schnell die Tastatur bedient. Er kann sich jedoch sehr gut verkaufen und darstellen.
Ich fühle mich so im Stich gelassen.
Heute hat der Chef mich angesprochen, ob es mir nicht gut geht. Ich solle mich krankschreiben lassen, wenn es nicht geht. Aber ich mit meiner Vorgeschichte kann doch nicht in der Probezeit krank werden. Außerdem fühle ich mich nur überfordert, aber nicht krank.
Dabei stehen mir im Büro die Tränen am Anschlag, besonders wenn ich sehe, das die offenen Aufgaben immer mehr werden.
Mein alter Arbeitgeber ignoriert mich übrigens wieder. Erst droht der Anwalt und schreibt unmögliche Briefe. Und jetzt passiert wieder gar nichts. Also habe ich aktuell zwei Arbeitgeber. Tätig bin ich in der Buchhaltung im Rahmen einer Vollzeit-Nebentätigkeit. Was es alles gibt. Mir war das auch neu.
Ich habe mir jetzt ein Zwischenzeugnis beim ersten Arbeitgeber angefordert, damit ich im Falle eines Falles meine Zeiten belegen kann.
Bei der DRV wurde eine Nachbetreuung nach der beruflichen Reha beantragt. Leider wurde darüber seit drei Monaten nicht entschieden. Heute erhielt ich nun ein Schreiben der DRV, dass eine Reha-Beratung mit mir einen Termin absprechen wird und ich dann alle Unterlagen zur Hand haben soll. Aber auch selbst soll ich mich um einen Arbeitsplatz bemühen. Ich habe nur Fragezeichen im Kopf. Die DRV zahlt monatlich zu meinem Gehalt etwas dazu und weiß, dass ich einen Job habe. Schließlich zahle ich auch wieder Beiträge in die Rentenversicherung ein.
Ich würde nur gern mit dem Ansprechpartner der beruflichen Reha in Kontakt bleiben dürfen, damit ich dort etwas Unterstützung erhalte. Ich möchte nicht noch eine Reha!
Eine Therapie habe ich momentan auch nicht. Ich sammle weiter Sprechstundennachweise und kann mittlerweile einen Hefter damit füllen. Es wird mir jeweils Therapiebedarf bestätigt, aber einen Therapieplatz bekomme ich nicht. Ich glaube, mittlerweile bin ich zu krank für Hilfe. Zu anstrengend. Zuletzt hatte ich sogar einen Code vom Facharzt, aber auch das erfolglos.
Morgen werde ich es mal mit ein paar Tropfen Promethazin bei der Arbeit versuchen. Vielleicht rauscht es mir dann nicht so in den Ohren und mir wird nicht so schwindlig.
Leider war das Promethazin zuletzt in flüssiger Form nicht lieferbar. Das Drama habe ich auch mit jedem Rezept für Elvanse. Es ist jedes Mal mit Anspannung verbunden, ob ich die Pillen bekomme. Zum Glück habe ich eine tolle Apotheke, die regelmäßig abfragt, ob gerade ein paar Pillen lieferbar sind. Mir kommt es vor wie bei EBay. 3, 2, 1 meins. Unwürdig ist das! Und der Entspannung nicht zuträglich.
Es tat gut, mir das mal von der Seele schreiben zu können. Vielen Dank für Eure Ohren
Herzliche Grüße und alles Gute für Euch alle!
Bleibt tapfer, kämpft für Euch!