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hope
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Beitrag von hope »

Hallo, ich nehme seit einer Woche Seroxat und die Nebenwirkungen machen mich total fertig. Das Herzrasen unter dem ich sowieso während meiner Depression leide ist noch schlimmer geworden. Außerdem kann ich trotz totaler Erschöpfung nicht schlafen und mir ist total übel. Kann mir jemand sagen ob man gegen diese Nebenwirkungen etwas tun kann? Ich nehme nur eine halbe Tablette. Vielen Dank schon mal
sandra
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Beitrag von sandra »

hallo inka, manchmal dauert es ein wenig bis man selber merkt, dass richtig was weitergeht. diese einbrüche wie du sie beschreibst hatte ich anfangs auch. - kam mir oft vor wie in der achterbahn. inzwischen bin ich aus der achterbahn ausgestiegen, soll heissen: die guten zeiten überwiegen und ich bin relativ stabil, also kaum noch einbrüche und die sind meistens auch nicht mehr so krass. hallo hope, der stoffwechsel braucht i.d.r so ein zwei wochen um sich an die medikamente zu gewöhnen. sprech doch bitte unbedingt mit deinem arzt darüber, das du nach einer woche immer noch nicht schlafen kannst sollte eigentlich nicht sein. vielleicht musst du was anderes ausprobieren. grüße, sandra
hope
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Beitrag von hope »

Hallo Sandra, danke für deine schnelle Antwort. Die Schlafstörungen haben erst nach drei oder vier Tagen begonnen, auch die Übelkeit hatte ich in den ersten Tagen nicht. Ich habe Angst davor schon wieder von vorne anzufangen, ich habe schon so viele Medikamente ausprobiert und nichts hat geholfen. Ich mache übrigens begleitend eine Therapie. Hope
rachel
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Beitrag von rachel »

Hallo Hope, ich hatte dieses Problem mit Noveril, auch Herzjagen, und Übelkeit. Da ich eh, wie Du auch ohne Medi. Herzjagen hatte, habe ich Noveril abgesetzt. Ich bin auf Saroten umgestiegen, und dies kann ich besser vertragen. Ich würde es mit Deinem Arzt/in besprechen. Alles Gute Rachel
inka
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Beitrag von inka »

hi momo und sandra, danke für eure antworten. ihr seid die ersten, die mir dieses gefühl bestätigen. es ist ziemlich schwer das auszuhalten, wenn arzt, therapeut und neurologe dieses empfinden nicht ernst nehmen. gibt es noch andere die das kennen und mir mut machen können? inka
inka
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Beitrag von inka »

liebe momo, ich hoffe dir gehts gut?! ich suche deine nachricht zum medi lieber nicht, sonst krieg ich wieder angst. inka
heike56
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Beitrag von heike56 »

Hallo inka, ich kenne das Gefühl auch noch aus den ersten Monaten der Behandlung. Wie sagt man, der Antrieb wird erst gesteigert, die Stimmungsaufhellung kann später kommen. Das ist ein übles Gefühl, wenn einem alles plötzlich dann wieder zu viel wird. Ich hoffe, es bessert sich bald bei dir. Sonst schildere es dem Doc nochmal. Lieben Gruss Heike56
Tatjana
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Beitrag von Tatjana »

hallo inka, ich möchte dir ebenfalls gerne mut machen und mich auch gleichzeitig bei dir bedanken. ich dachte auch, ich wäre mit einem solchen gefühl alleine auf der welt. ich dachte, ich bin nicht ich. der anderen tatjana geht es jetzt gut, aber der richtigen geht es eigentlich gar nicht gut. auch hatte und habe ich angst davor, im nächsten moment wieder ganz durchzuhängen. also, ich drücke dir die daumen, das die phase schnell vorübergeht. ich selbst bin erst seit einer woche mit ad versorgt. schlägt auch gut an - zu gut... liebe grüße, tatjana
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Inka, kann mich nur anschließen. Antriebssteigernde Mittel können einem das Gefühl geben, eine Energie zu haben, mit der man gar nichts anfangen kann. Einmal war es so bei mir, dass ich die Energie wie in mir eingesperrt erlebt habe-sie konnte nirgendwo hin und war sozusagen nicht "echt". Man überfordert sich dann auch schnell, das passiert dir anscheinend ja auch. Das Gefühl ist sehr unangenehm, was ja nicht im Sinne der Heilung sein kann. Ich habe damals mit Stangyl kombiniert, die kribbelige Energie wurde dadurch in ruhigere Bahnen gelenkt. Das muss sich einpendeln, Inka- dein Doc sollte das ernstnehmen und etwas gegensteuern, wenn es sich nicht von alleine bessert. Das Wehren gegen Besserung: das finde ich ein ganz wichtiges Thema. Mir ging es lange Zeit so, dass ich eine Besserung verleugnet habe. Einmal aus Angst vor Enttäuschung, weil ich wusste, es geht wahrscheinlich noch einmal abwärts. Und weil ich befürchtet habe, dann wieder voll belastet zu werden durch die Umwelt. So habe ich lieber für mich behalten, wenns aufwärts ging und wollte es auch innerlich nicht annehmen, weil ich spürte, es ist noch nicht gut, das Gefühl will mich betrügen. Aber dieses Auf und Ab, so qualvoll es sein kann, gehört wohl dazu. Ich wünsche dir jedenfalls, dass sich das bald einpendelt und fall dem Doc ruhig auf die Nerven. Die wissen nicht, was man erlebt. Lieber Gruß Thomas
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

Hilfe! Mein Mann ist depressiv und will mich heute verlassen. Was kann ich tun?
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Sigrid, sagt er denn, warum er das will? Begründet er das mit seinen Depr.? Gruß von Thomas
inka
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Beitrag von inka »

liebe heike, tatjana, lieber thomas vielen dank für eure aufbauende worte. mit meinem doc kann ich ja leider nicht mehr reden, weil ich keinen mehr habe. vielleicht erinnert ihr euch noch an die geschichte mit meinem hausarzt (stichwort: drückeberger). zur therapie kann ich auch nicht mehr, weil es meinem therapeuten ja nicht schnell genug geht mit der heilung und ...ach..es ist alles so verzwickt. und zum neurologen "darf" ich nur alle 8 wochen. am freitag gehe ich zu einer anderen ärztin um mal eine blutuntersuchung machen zu lassen und auch die schilddrüse mal nachgucken zu lassen. die amtsärztin meinte ja, dass die ziemlich dick ist...alo, auf jeden fall danke ich euch, inka
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo Inka, das Gefühl,das du schilderst kenne ich auch sehr gut,gesteigerter Antrieb,aber die Angst,das stimmt alles nicht,das bin gar nicht ich. Auch die Angst,an eine Besserung zu glauben,die Thomas erwähnt,ist mir vertraut. Es ist auch heute noch so,daß ich an ganz "normalen" Tagen mich plötzlich für kurze Momente völlig irreal fühle,das Gefühl habe,abzustürzen,aber ich weiß jetzt,daß ich das nicht ernst nehmen darf,ein bißchen Achterbahn ist einfach immer noch da. Wieso hast du immer noch keinen Arzt?Ich hab die Geschichte verfolgt,aber ich versteh nicht,daß du nur alle 8 Wochen zum Neurologen kannst und auch nicht,warum du nicht zu einem anderen Therapeuten gehen kannst. Sorry,wenn ich da etwas verpaßt habe. Jedenfalls brauchst du zumindest Kontrolle wegen der Medikamente. Laß dich nicht ins Bockshorn jagen,benutze deinen neuen Mut! Alles Liebe Waltraut
inka
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Beitrag von inka »

also, wegen des hausarztes..ich war einfach bisher immer noch so geschockt von meinem letzetn besuch. und ich hatte keine kraft, mir wieder einen neuen zu suchen, wieder meine geschichte zu erzählen, wieder vertrauen zu inve´stieren, wieder verarscht zu werden. dasselbe ist mit dem therapeuten. das ist ja der freund meines hausarztes und ...naja...die beiden sind sich einig... also müßte ich einen neuen antrag stellen , einen neuen therapueten suchen...ich bin so müde. ich will und kann nicht mehr. der neurologe zu dem ich gehe ist so ausgebucht, dass ich schon froh sein kann alle paar wochen mal vorbeischauen zu können. na ja, am freitag "probiere" ich eine neue hausärztin aus. hoffentlich hab ich diesmal glück. noch so ein fiasko wie mit meinem alten hausarzt übersteh ich glaub ich nicht. übrigens, danke für deien glückwunsch zu meinem zornesausbruch :-) inka
chris37
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Beitrag von chris37 »

hallo sigrid, es klingt unmöglich, doch bitte versuche, dir die ruhe zu bewahren. wenn er heute geht, dann ist es so. ein depressiver mensch ist oft für einen "gesunden" absolut nicht zu begreifen. ich kann verstehen, wie du dich fühlst. es ist sehr schlimm. melde dich bitte hier wieder, du kannst hier verständnis und hilfe erwarten und darüber sprechen. einen lieben gruss chris37
marta motte
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Beitrag von marta motte »

Hallo Hope, ich nehme schon seit 2 jahren seroxat auch in geringer Dosis. Vielleicht ist die Dosis für Dich zu niedrig. Es hat bei mir auch gedauert bis das Medikament seine Wirkung tat. Schlafstörungen habe ich allerdings immer noch zwischendurch, aber ich bin froh von dem Seroxat keine Nebenwirkungen zu haben. Frag Deinen Arzt nochmal nach der Dosierung oder evtl. nach einem anderen Medikament. Viel ERfolg! Gruß Bini
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

Lieber Thomas, gestern war ich nicht mehr in der Lage mich einzuklinken, weil "Drama" angesagt war. Auf Deine Frage er sagt, er könne es nicht mehr aushalten "nicht mehr leistungsfähig" zu sein und deshalb sei ich besser ohne ihn dran und ich solle mir mein Leben neu aufbauen. Er geht ohne Geld und ohne Ziel und sagt: es hätte keinen Zweck ihn zu suchen und er würde sowieso nicht mehr lange leben/bzw. er bringt sich um, damit ich in Zukunft besser leben könne. Da in seiner Familie einige Mitglieder durch Selbstmord ver-storben sind, löst dies bei mir jedesmal absolute Panik aus. Zudem ist ihm bewußt, daß er nicht ge- sund ist, jedoch "Depression" als Krankheit, sowie seinen Gesundheitseinschränkungen stellt er sich nicht, sondern macht mich dafür verantwort- lich. Da ich mir bewußt bin, daß er nicht mich persönlich angreift, sondern daß dies alles Ausdruck der Erkrankung ist, hat er in der Zwischenzeit eine enorme Macht und Kontrolle über mich erhalten und in der Familie dreht sich alles nur noch darum "geht es Vater gut bzw. wie geht es ihm heute". Und diesem Teufelskreis will ich gerade durchbrechen und halte ihn nicht mehr vom "Weglaufen" ab. Aber meine Angst meiner Verantwortung für einen kranken Menschen nicht zu genügen macht mich fertig. Vielleicht gibt es jemanden, der mir aus Sicht eines Betroffenen oder eines Angehörigen Tipps geben kann. Herzliche Grüße Sigrid
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Sigrid! Ich bin selbst depressiv, mein Mann auch - und ich finde, Du bist nicht für Deinen Mann verantwortlich, jedenfalls nicht grenzenlos; irgendwann zählt die Verantwortung für Dich (und Deine Kinder?) mehr. Ob er sich umbringt oder nicht, ist seine Entscheidung, nicht Deine. Das klingt hart, aber so ist es. Mehr kann ich im Moment nicht schreiben, das war mir nur sehr wichtig: mach Dich nicht kaputt, jeder ist für sich selbst verantwortlich, Krankheit hin oder her, er muß Hilfe suchen und annehmen! Und wie kann er Dich für seine Krankheit/Gesundheitseinschränkungen verantwortlich machen??? Gruß Christabelle
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

Liebe Chris37, danke für Deine Anteilnahme. Wie Du aus der Anwort an Thomas ersehen kannst, sind die Ängste die ich ausstehe enorm. Übrigens ging er um 20.30 h und stand um 24.oo h wieder vor der Tür - war dann bockig und nachdem ich in äußerst freundlich und erleichtert begrüßt hatte - um seine Unsicherheit - zu überspielen, geht er zum normalen Alltag über. Es ist dieses Jahr das 2. Mal, daß er "wegläuft". Bevor er geht ist er jedesmal äußerst liebevoll - als wenn er mir einen Liebesdienst erweisen will - und beteuert mir seine übergroße Liebe und daß ich keinerlei Schuld habe, jedoch ist jedesmal Auslöser eine Forderung, die er an mich stellt, die ich nicht erfüllen kann, so daß es auf den Punkt gebracht so aussieht: "entweder ich tue was er will oder er muß gehen". Damit verstärkt er enorm die Schuldgefühle die ich sowieso habe. Übrigens Behandlung durch einen Facharzt lehnt er rigeros ab. Ebenso natürlich eine Therapie. Danke nochmals für Deine Anteilnahme. Liebe Grüße Sigrid
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Liebe Sigrid, schreibe doch mal etwas mehr dazu, wenn Du kannst - wie sich das alles (die Depressionen) entwickelt hat, das erleichtert ein wenig und man kann Dich vielleicht psychisch ein bisschen auffangen. Ich habe hier auch noch nichts geschrieben, mir fällt es schwer, mein Inneres zu beschreiben, will aber bald versuchen, es mal in Angriff zu nehmen. Also trau Dich - Gruß brutalni
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hallo, sehe gerade, dass schon einige helfen, habe zum ersten Mal geschrieben, die Beiträge waren da noch gar nicht zu sehen. Es ist schön zu sehen, wie hier immer wieder beigestanden wird. Gruß Jaisst ("Brutalni" steht als "Warnung", weil ich in meinem Umfeld ähnlich wie Christabelle reagiere und sich manche angegriffen fühlen, die mich dann besser kennen lachen inzwischen, weil ich ihnen das mal genau erklärt habe [meine Denk- und Ausdrucksweise]) - na ja, jedenfalls Danke an alle!
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

Lieber Brutalni, mit Deiner Frage bin ich restlos überfordert. Weil das ganze Problem so langsam und schleichend beginnt und gar nicht erkannt wird, weil man bestimmte Auswirkungen als absolut "Normal" einstuft z.B. heute hat er so schlimme Migräne - da ist jeder "grantig und lustlos" oder eine Begründung für Rückzug "es hat mich geärgert daß...." ist nachvollziebar. Und man dann irgendwann für sich ohne Nachdenken registriert "der ist halt so". Wenn dann die ersten Auffälligkeiten sich einstellen - hat mein Mann dies mit körperlichen Beschwerden "kaschiert" z.B. Herzprobleme und man hat wieder Rücksicht genommen. Und dann haben sich über Jahre bestimmte Verhaltensmuter eingeschlichen, die man aufgrund eigerner - nicht vorhandener Distanz zum Erkrankten - nicht mehr objektiv einordnen kann. Gott sei Dank, haben wir einen guten Hausarzt, der irgendwann - für mich überraschend - eine Überweisung zum Nervenarzt für notwendig hielt. Wenn dann die Tatsache im Raum steht, daß etwas mit der seelischen/geistigen Gesundheit nicht stimmt, fängt man an zu überlegen, doch die alltägliche Routine und die "Spielchen", die sich in der Partnerschaft eingeschlichen haben, dann man nur mit Beurteilung und Hilfe von außen neu betrachten, denn man ist in dieses Spielchen, so lange einbezogen, daß man nicht mehr objektiv beurteilen kann was ist normal und was ist krankhaft und das verunsichert enorm. Zudem ist es, nachdem man selbst am Boden ist ein riesiger Kraftakt diese eingeübten Spiele zu durchbrechen. Ansonsten schreib Dir doch mal Deine Sorgen von der Seele, die Jahre, die man versucht mit seinen Problemen absolut allein fertig zu werden - man zeigt ja keine Schwäche - bzw. deckt die Schwächen in der Familie nach außen zu, die sind am schlimmsten und halten einen nur in der Krankheit gefangen ohne, daß man einen Ausweg aus dem Teufelskreis findet. Ich habe einer guten Freundin zu verdanken, daß ich mich öffnen konnte und nun einige sehr gute Freunde habe, mit denen ich meine Verzweiflung teilen kann und die mir durch Anteilnahme Entlastung zukommen lassen. Herzlich Grüße Sigrid
rachel
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Beitrag von rachel »

Hallo liebe Inka! Ich kenne das neuen Therapeuten suchen, und Neurologen. Es ist ganz schön beschissen, man muss ganz von vorne anfangen. Für mich war schlimm, wirklich, ich dachte das pack ich nicht. Jetzt hat sich die Mühe aber doch gelohnt. Ich hab eine liebe Therapeutin,bin zwar auf Warteliste,habe bei ihr aber Autogenes Training, und Muskelrelaktion. So hab ich jede Woche doch kontakt mit ihr. Ich musste auch neuen Neurologen suchen. Vorher hatte ich eine Neurologin, ich war sehr traurig, das sie keine Sprechstunden mehr machte, sondern nur noch Therapie. Was für mich bei ihr nicht in Frage kam, da ich Verhaltenstherapie machen sollte. Der Abschied von ihr, war wirklich schlimm, es hat mich noch Wochen runtergezogen. Auch jetzt weine ich manchmal noch um sie. Dann musste ich zum anderen Neurologen, es fiel mir sehr schwer. Aber er gibt sich sehr viel Mühe, und ich kann öfters zu ihm, weil er Ganztägig arbeitet. Ich wünsch Dir alles Gute, und das Du jemand findest. Sei ruhig wählerisch, und nimm nicht gleich den Erstbesten. Sodan liebe Grüsse Rachel
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Sigrid, es ist wirklich eine schlimme Situation, in der du da steckst. Was dein Mann da zu dir sagte als Begründung für seinen Abgang, hätte von mir sein können (ist mittlerweile 8 Jahre her). Mich hat diese "Schmach", meine Rolle als (Mit)ernährer und Papa nicht mehr ausfüllen zu können, immer tiefer in die Krankheit getrieben. Zum Schluss sind alle nur noch hilflos, keiner weiß mehr einen Ausweg, die Krankheit nährt sich selbst durch die Verwicklungen, die sie schafft. Für mich war damals die Klinik die Lösung, auch für meine Familie, von allen fiel dieser Druck endlich ab. Für dich ist die Situation ja geradezu unerträglich, demütigend und ohnmächtig- das hältst du nicht lange aus! Depris können auf sehr subtile Art Gewalt ausüben. Gibt es keinen Weg, deinen Mann in professionelle Hände zu geben? Es ist der einzige Weg, den ich für euch sehen kann, wenn man sich nicht auf die Hoffnung verlassen möchte, dass alles von selbst wieder besser wird- das ist zu gefährlich wegen der Suizidgefährdung deines Mannes. Was habt ihr da schon versucht? Hat er wenigstens mal eine Information gelesen, in der er sein Krankheitsbild erkennen kann? Es wäre sehr wichtig, dass er sein ganzes Verhalten als Symptom einer Krankheit versteht, das entlastet ihn auch. Wenn du willst, ich könnte dir eine gute Broschüre mailen. Aus welchem Bundesland bist du? Herzliche Grüße von Thomas
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

Lieber Thomas, Du hast exat die Situation auf den Punkt gebracht. Ich bin mir nur extrem unsicher, wie ich mich verhalten soll. In unserer Familie war und bin ich schon immer die sogenannte "starke Frau" gewesen (die Situation geht nunmehr über 10 Jahre, und seit knapp 4 Jahren weiss ich, daß es eine krankheitsbedingte Veränderung ist) mein Mann schildert sich selbst als "alten, wertlosen Mann" und wenn ich nun noch aktiver als bisher eingreife behandele ich Ihnen doch als ein "unmündiges Kind" und sein Selbstwertgefühl und sein "Mannsein" ist doch noch mehr gemindert. Ich bin ständig am überlegen bis wohin bin ich verantwortlich und wo beschneide ich seine Rechte und seine Würde, mit der er seine größten Probleme hat. Eine Behandlung lehnt er stikt ab, z.B. muß er alle 4 Wochen zum Nervenarzt/Phsychiater. Wenn ich ihn frage was der Arzt gesagt, vorgeschlagen hat, so sagt er, das sei eh egal, denn dies sei ein "Narrenarzt". Auch nimmt er Medikamente nur wenn ich aufpasse "Trevilor" ansonsten "vergißt" er diese weil die "ja eh nicht helfen" und nur wenn die vom Hausarzt verschrieben werden vom Nervenarzt grundsätzlich nicht. Heute, nachdem er gestern weggelaufen ist, ist er sehr erschöpft und ich glaube, daß er nun nicht weiß wie er sich nun verhalten soll. Es kann also sein, es braut sich wieder etwas zusammen. Insgesamt ist das Problem, daß er sich nicht eingesteht seelisch krank zu sein und auch äußerst aggressiv (verbal) auf entsprechende Gesprächsversuche reagiert. Sorry, wenn ich ein wenig unstrukturiert antworte. Auf Deine Frage, ich lebe in Baden-Württemberg. Dank für Deine einfühlsame Antwort. Gruß Sigrid
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