Watt Nu ?

[Bittchen]

Lieber Peter,

auch wenn es schon einige Jahre her ist,als ich das letze Mal in der Akutklinik war,erinnern mich deine Berichte sehr an meine Zeit da.

Bei mir wurden auch die Medikamente nach 8 Tagen umgestellt.
Mir ging es die ersten Wochen gar nicht gut,aber mit der Zeit wurde es besser.
Wenn mein Mann nach seinem täglichen Besuch nach Hause fuhr,kam ich mir sehr verlassen vor.

Aber ich hatte es doch noch leichter, wie so manche Mitpatienten ,die ohne Partner durch diese sehr schwere Zeit mussten.
Vertraue auf die Behandlung und habe Geduld.
Es braucht Zeit bis alle Maßnahmen greifen.
Die Schritte die ich am Anfang gemacht habe ,waren sehr klein.
Der Morgen war auch in der Klinik immer sehr hart bei mir.
Alles war so schwer ,so mühsam,obwohl ich rundum versorgt wurde.
Die Langeweile war auch immer wieder Thema,ich habe da auf dem Balkon geraucht wie ein
Schlot.
Ich konnte mich nicht anders beschäftigen und habe dabei viel gegrübelt.
Das sind Symptome der depressiven Störung und in der Klinik wird das sehr ernst genommen.
Denn die Gedanken sind durch die Krankheit unberechenbar,das bist aber nicht du.
Das ungesunde Denken in deinem Kopf geht vorbei.
Am Abend war es bei mir dann etwas besser.

Ganz liebe Grüße und vor allen Dingen gute Besserung wünscht dir

Bittchen

[Peter1]

Hallo Bittchen und alle Anderen
Heute hatte ich ein Gespräch, mit Babsi, Ronja vom betreuten wohnen, und meiner Psychotherapeutin. Sie kann mich leider nach meinem Klinikaufenthalt nicht mehr behandeln, will mir aber vorher schon bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten behilflich sein. Mit Barbara hat sie vereinbart, das sie an den folgenden Sitzungen teilnimmt.
Gestern Nachmittag habe ich zum ersten mal mein Bedarfsmedikament genommen. Die Pflegerin kam in mein Zimmer, um mir das Abendessen zu bringen, und ich saß weinend am Tisch. Keine fünf Minuten später war ein Arzt da, und verordnete mir ein Medikament, zur Beruhigung. Nach dem Namen habe ich immer noch nicht gefragt. Es sah aus wie Wasser, und schmeckte nach Grapefruit. Danach legte ich mich für 1-2 Stunden aufs Bett, und erwachte erst nach vierzehn Stunden Schlaf. Quietschfidel ging ich um Neun Uhr, nach dem Duschen, und holte mein Frühstück. Danach kam mein Psychiater, und wir redeten über eine halbe Stunde, über den Zusammenbruch. Dabei war er speziell an den dunklen Gedanken interessiert. Zum Schluss hat er mich gebeten, den gekennzeichneten Klinikbereich, der nicht eingezäunt ist, nicht ohne seine Zustimmung zu verlassen. Mit Wochenende zu Hause ist also vorerst nicht zu rechnen. Arme Barbara!

Viele, liebe Grüße, und vielen Dank für deine mitfühlenden Worte Peter

[Bittchen]

Lieber Peter,

habe weiterhin Geduld ,es braucht Zeit aus dem Tief raus zu kommen.
Du bist auf dem richtigen Weg.
Alles erdenklich Gute.

Bittchen

PS.Im Moment lese und schreibe ich, aus meinen ganz eigenen Gründen, nicht mehr oft.

[Akazie]

Lieber Peter,
Du hast meine volle Bewunderung, für deinen Mut, dich all dem zu stellen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und ich bin mir ganz sicher, du schaffst das!

Herzliche Grüße Akazie

[Marlene57]

Hallo Peter,
Ich hoffe Dir geht's einigermaßen gut.
Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen. Ich bin auch erst Bor 3 Wochen erst Bon einem 6 Wochen
Aufenthalt in einer Akutklinik. Ich hAbe live miterlebt, wie es mir und meinen Mitpatientinnen von Woche zu Woche besser ging.
Ich wünsche dir gute Besserung .
Ich dachte,wenn du selbst im Moment nicht schreiben kannst, freust du dich über ein paar aufmuntern de Worte. Bin überzeugt, dass viele aus dem Forum an sich denken und Dir auch alle Daumen drücken.
Viele liebe Grüße Marlene aus dem schönen Mittelfranken.

[Bittchen]

Hallo lieber Peter,

da möchte ich mich Marlene anschließen und dir liebe Grüße senden.
Ich vermisse dich hier,aber du hast bestimmt genug mir dir zu tun und auch ich hoffe
du fühlst dich etwas besser.

Deine "Landsmännin"
Bittchen

[Peter1]

Hallo
Ich bin wieder da. In den letzten Tagen ging es mir nicht besonders gut. Der Arzt hat mich drei Tage schlafen gelegt. Nun darf ich wieder rumlaufen, und die ausgefallenen Zigarettenpausen nachholen. Mein erster Nervenzusammenbruch war nicht gerade schön, aber ich habe ihn mit Hilfe des Psychiaters überstanden. Er kam vollkommen überraschend, während der Entspannungsübung. Sofort wimmelte es von Ärzten und Pflegern, und ich wurde erst am nächsten Tag in meinem Bett wieder wach. Meine Ads werden aus geschlichen, und ich bekomme ein anderes Medikament. Zusätzlich gibt es Quetiapin 4x25mg. Man wird sehen, was draus wird. Es freut mich ungemein, das ich euch schon nach so wenigen Tagen gefehlt habe.

Vielen Dank für eure lieben Worte und Wünsche Peter

[Bittchen]

Lieber Peter,

gute Besserung für dich und habe weiter Geduld.
Du bist in guten Händen,vertraue den Ärzten und gebe dir Zeit.

Ganz liebe Grüße
Bittchen

[Gertrud Star]

Hallo Peter,
dir alles Gute für den Klinikaufenthalt.
LG Gertrud

[Peter1]

Hallo
Mein Psychiater hat beschlossen, Duloxetin jetzt doch zu behalten, und zusätzlich abends 300mg Quetiapin retard zu verabreichen. Dadurch soll ich ruhiger schlafen, im Moment 9 bis zehn Stunden an einem Stück. Das Morgentief ist auch verschwunden, nur habe ich morgens die ersten 2 oder3 Stunden das Gefühl, als würde mein Gehirn noch schlafen. Ich soll auch von der Station aus, an den Gruppentherapien der Tagesklinik teilnehmen. Der kleine, schwarzhaarige Psychiater aus dem Morgenland,(Syrien) wird schon wissen, was er macht. Barbara war heute zum ersten mal bei dem Einzelgespräch dabei, sie war sehr überrascht, wie kräftezehrend so ein Gespräch sein kann. Die Psychologin hat uns viele Tipps gegeben, wie man vermeiden kann, in so ein schwarzes Loch zu fallen. Oberste Devise, jeglichen Stress vermeiden! Ich war Zeit meines Lebens Perfektionist, jetzt muss ich lernen, das fast immer auch 80% Genauigkeit genügen. Es wird vermutlich sehr viel Kraft kosten, gleichgültiger zu werden, aber ich habe eine sehr gute Lehrerin an meiner Seite, und damit ist der Erfolg fast schon garantiert.

VlG Peter

[Bittchen]

Lieber Peter,

du schreibst sehr positiv,das freut mich sehr für dich.
Das Stress der Auslöser ist,musste ich auch erst akzeptieren lernen.
Wenn es mir gut geht,mache ich oft zuviel und liege wieder auf der Nase.
Da muss ich immer wieder üben"Wer langsam geht,kommt auch zum Ziel."
Ja,80% ist schon mehr als ich von mir im Moment erwarte.
Immer kann ich Stress nicht vermeiden,dass merke ich im Moment ganz stark durch meine sehr realistischen Probleme,die ich bewältigen muss.
Aber ich versuche immer wieder auch das Gute zu sehen,was ich noch habe und das ist nicht wenig.
Ja, Perfektionismus ist eine böse Falle,da hilft nur Gelassenheit,gleichgültig werde ich wohl nie.
Lasse dir weiter Zeit oder ist deine Entlassung schon geplant ?
Alles was du aus der Klink mitnehmen kannst,auch durch Übung und an theoretischem Wissen,wird dir Zuhause wieder einfallen und du kannst Stop sagen,wenn die wieder in die dir bekannten Fallen treten willst.

Weiterhin gute Genesung
und liebe Grüße
Bittchen

[Peter1]

Hallo Bittchen
Meine Entlassung liegt noch in weiter Ferne. Der Arzt sagte, als ich ihn fragte, fragen sie in vier Wochen noch mal, dann kann ich ihnen einen Entlassungstermin sagen. Also war seine Vermutung am ersten Tag schon sehr gut. 2 bis 3 Monate. Mir geht es hier sehr gut, nur Barbara fehlt mir doch sehr, obwohl sie jeden Tag zu Besuch kommt. Manchmal kommt der gesunde Peter zum Vorschein, allerdings immer nur für kurze Zeit. Der Psychiater möchte diese Augenblicke vermehren, und ich wünsche ihm viel Erfolg dabei.
Vielen Dank für deine guten Wünsche, und laß dich bleib immer schön ruhig. Denk dran, Stress ist ungesund.

Peter

[Bittchen]

Lieber Peter,

ich denke gerade so etwas über meine Vergangenheit nach,nicht mehr so traurig ,aber da kommt mir automatisch Dortmund in den Sinn.
Da denke ich auch an dich und frage mich ,ob sich deine gesunden Zeiten vermehrt haben ?
Lasse dir Zeit,genieße die Besuche von Barbara,mein Mann war auch fast täglich in der Klinik damals.
Wenn ich zurück denke,es war auch für unsere Beziehung eine intensive Zeit und ich habe viel Liebe von ihm gespürt.
Das hat mir geholfen,mich immer wieder auf die Therapie einzulassen und
mich langsam besser zu fühlen.
Einen guten Sonntag
und liebe Grüße
Bittchen

[Peter1]

Hallo
Der Psychiater hat das Quetiapin jetzt auf 300mg hoch dosiert. Seit Sonntag Mittag bin ich ohne Symptome, nur darf man dem bekanntlich nicht glauben, deswegen schwebt im Hinterkopf immer die Angst vor einem Rückfall. Heute Morgen war ich einkaufen, ganz alleine, keine Angst vor den vielen Menschen, und der fremden Umgebung. Ich habe mich gefühlt, wie ein richtiger, gesunder Mensch. Auch mein Selbstvertrauen kehrt so langsam zurück. Beim einkaufen habe ich sogar an Blumen für meinen Schatz gedacht, obwohl ich immer noch sehr vergesslich bin. Onkel Doktor sagt immer, ich soll mehr Geduld haben, aber das ist das Einzige, das mir meine Mami nicht beibringen konnte. Ich erwarte immer alles sofort, aber das ist bei Ads selten der Fall. In einer Stunde kommt mein Schatz mit Fidelio, und wir gehen gemeinsam in den Park. Der Hund macht jedes mal Zirkus, wenn wir uns verabschieden, er hätte wohl gerne, wenn ich mit nach Hause käme.
Jetzt geht’s erst mal ins Hallenbad, eine Runde schwimmen, ich muss schließlich auf mein Gewicht achten.

VlG Peter

[riverflow]

Ich frage mich eh oft, wieso bei einer Depression auch noch mit Neuroleptika wie Quetiapin gearbeitet werden muss. Die Kosten in Form von Schäden sind doch viel zu hoch! Es waren einmal Medikamente, die nur bei Psychosen eingesetzt wurden und da müssen Betroffene leider in den sauren Apfel beißen.
Quetiapin, also ein Medikament, das Diabetes verursachen kann, bei einer beginnenden Diabetes zu verabreichen ist noch die Steigerung davon!
Das sind dann wohl die Kosten, wenn man schnell und unkompliziert wieder agieren möchte.
Langfristig wäre es wohl besser, die Selbstwirksamkeit zu stärken, zu lernen, dass man da auch selbst und nicht durch Quetiapin hinkommt!

[Peter1]

Hallo
Das Quetiapin bekomme ich nicht gegen meine Depression, sondern wegen meiner Angststörung. Mittlerweile bekomme ich jeden Abend 400mg.
Langsam fühle ich mich wieder wie ein normaler Mensch, der Erfolg hätte mit einer Therapie wesentlich länger auf sich warten lassen, darum habe ich die medikamentöse Variante gewählt. Von Nebenwirkungen habe ich bis jetzt, außer einem trockenen Mund, noch nichts gespürt. Jetzt, da meine Depressionen langsam verschwinden, kehrt auch mein Erinnerungsvermögen zurück, und die Vergesslichkeit lässt auch nach. Wortfindungsstörungen sind auch schon längere Zeit nicht mehr aufgetreten. Der Onkel Doktor hat mir sogar eine Bescheinigung ausgestellt, nach der unser Hund Therapeutisch wichtig für mich wäre. Jetzt gibt es sogar Vergünstigte Hundesteuer. Am Mittwoch will der Oberarzt mit mir über das weitere Programm mit mir sprechen, was auch immer das bedeuten mag. Mir geht es im Moment wunderbar, euch hoffentlich auch!

VlG Peter

[Simone80]

Hallo Peter,

bin seit längerem mal wieder im Forum unterwegs und lese gerne mit, wie es Dir so ergangen ist. Ich wünsche Dir alles Gute und Durchhaltevermögen. Kann ich mir vorstellen, dass so ein Aufenthalt in der Klinik nicht immer so einfach ist. Meine Mutter war vor vielen Jahren mal in einer Klinik in Behandlung, aber sie hat abgebrochen, weil es ihr zu viel war. Sie ist seither von ADs abhängig, ist auch kein erstrebenswerter Zustand. Aber ich denke, es ist auch gut, dass Du momentan Hilfe durch die Medikamente erfährst, sie können dich auf jeden fall unterstützen um an Deinen Problemen zu arbeiten. Ich brauchte glücklicherweise keine Medikamente, aber ich bin mittlerweile abhängig vom joggen, ist wohl meine Selbstmedikation.

LG Simone

[Peter1]

Hallo ihr Lieben!
Mein Psychiater sprach davon, mich zu entlassen, aber Lissy hat sofort ihr Veto eingelegt. Sie meinte, das zuerst einmal eine Nachtbelastung angesagt wäre, und wenn die gut verliefe, könnte man an Entlassung denken. Jetzt entscheidet morgen der Oberarzt bei der Visite, wie es weitergehen soll. Lissy möchte auch, das ich eine Therapeutin aus der Institutsambulanz (Pia) bekomme, weil die an die Klinik angebunden sind, und ich so unter Umständen die gleiche Psychologin bekäme, wie jetzt in der Klinik. Ich bekomme langsam Entzugserscheinungen, weil die junge Frau seit zwei Wochen in Urlaub ist. Niemals hätte ich gedacht, wie gut es tut, mit einem fremden Menschen über meine intimsten Geheimnisse zu reden. Die Gespräche sind zwar sehr Kraftraubend, aber hinterher fühle ich mich viel besser.Eigentlich sollte man doch meinen, das meine Gespräche mit Barbara die gleiche Wirkung hätten, aber dem ist nicht so. Selbstverständlich erzähle ich Barbara auch Sachen, die ich der Psychologin nie erzählen würde, aber die Gespräche mit Babsi haben eine ganz andere Wirkung. Warum?
@Simone Auch ich bin süchtig, allerdings nicht nach joggen, sondern nach Belcanto Opern. Jede freie Minute sitze ich vor meinem Lappy und höre Musik aus dem 19. Jahrhundert. Babsi hat mir sogar ihren alten Mp3 Player mitgebracht, damit ich bei meinen Spaziergängen im Park, (manchmal 2 bis 3 Stunden) nicht auf Musik zu verzichten brauche.

VlG Peter

Ps. Viel Spaß bei der Beantwortung der Frage. Ich bin gespannt auf eure Meinung.

[Simone80]

Hallo Peter,

ich finde Deine Frage spannend Auch aus dem Grund, weil es bei mir andersrum ist. Ich bespreche Dinge mit meiner Therapeutin, die ich mit meinem Mann nicht anspreche. Ein Grund ist natürlich, weil ich dieses Geheimnis mit mir herumtrage, aber andererseits habe ich meinem Mann z.B. schon alle Details aus meiner Kindheit erzählt, wohl schon oft genug, wir sind auch schon 15 Jahre zusammen. Ich will ihn mit den selben Dingen nicht mehr belasten. Aber manchmal bin ich froh um seine Meinung, wenn sich z.B. in meiner Familie wieder mal was tut. Und er ist dann auch immer auf meiner Seite oder versucht zumindest mich zu unterstützen oder meine schlechten Gefühle abzudämpfen. Das ist aber der Unterschied zur Therapeutin, sie darf ja nicht bewerten. Sie ist zwar auf der Seite des Patienten/der Patientin, aber sie darf sich nicht zu sehr über das schlechte Verhalten anderer auslassen. Also sie darf interpretieren, aber nicht verurteilen, wenn Du verstehst was ich meine. Der Partner oder die Partnerin ist ja dann oft auch am mitschimpfen o.Ä. Vielleicht ist das ein Grund, warum du die Gespräche mit Barbara und der Therapeutin als unterschiedlich empfindest?

[irma]

Hallo Peter,

Ich habe mich nie zu deiner Sache geäußert, aber interessiert gelesen.

Nun wundere ich mich sehr, dass du bereits von Entlassung sprichst oder vielmehr dein Arzt. Wie lange bist du in der Klinik? Ich nehme an 5 oder 6 Wochen. Bei dir läuft alles wie geschmiert bis auf den einen Zusammenbruch. Das ist für mich unverständlich. Aber bitte, ich lasse mich gern von dir aufklären. Von anderen Forenmitgliedern lese ich, dass sie Monate in der Klinik waren.

Deine Besserung beruht auf der Einnahme von Neuroleptika. Das ist keine Heilung, die du durch Gespräche und Therapie erreichen würdest. Wie soll es weiter gehen? Weißt du, wie gefährlich diese Medikamente sind?

Kann es sein, dass du dir selbst etwas vormachst, um so schnell wie möglich zu deiner Freundin zu kommen, die du ja sehr vermisst?

Sorry, dass ich dir sooo viele Fragen stelle. Aber ich fände es sehr schade, wenn du zu schnell entlassen würdest, obwohl du jetzt die Chance hättest eine gute Therapie zu Ende zu führen. Im Moment helfen dir nur Pillen die schlimme Nebenwirkungen und Spätschäden zur Folge haben.

Irma

[Peter1]

Hallo
Die Neuroleptika sind nur dazu da, um mich in einen Zustand zu versetzen, in dem die Psychologin und die anderen Therapeuten mit mir arbeiten können. Als ich über die Notaufnahme eingeliefert wurde, war ich kaum ansprechbar, Fragen zu meinem Zustand wurden eher von meiner Betreuerin als von mir beantwortet. Die Umgebung, die vielen fremden Menschen, und die Klinikatmosphäre, alles war neu und fremd für mich, und flößte mir Angst ein. Auch den Ärzten gegenüber war ich total verschlossen. Das änderte sich erst, nachdem ich täglich 100mg Quetiapin einnahm. Mittlerweile nehme ich abends 100mg und um 22 Uhr 400mg retard. Diese Pillen haben den gesunden Peter wieder erscheinen lassen. In diesem Zustand bin ich aufnahmefähig für die Argumente der Psychologin, und auch andere Menschen sehen und merken, das ich mich in den vergangenen sechs Wochen total verändert habe. Die Depressionen sind fast gänzlich verschwunden, nur 4 bis 5 mal am Tag habe ich einen kurzen Flash back, den ich aber durch mittlerweile gelerntes positives denken verschwinden lassen kann. Auch Barbara ist begeistert von meinen Fortschritten, denn ich habe mich auch menschlich, wie sie sagt zu meinem Vorteil, verändert. Jetzt geht es „nur“ noch darum, den jetzigen Zustand zu stabilisieren, damit ich eventuelle Rückfälle abblocken, und die Medikamente so schnell wie möglich wieder absetzen kann.

VlG Peter

Ps. Ich wünsche allen hier im Forum so rasche und umfassende Besserung, wie sie bei mir aufgetreten ist.

[irma]

H a l l o,

Ich wünsche dir, dass alles so läuft, wie du es dir vorstellst.

Irma

[Peter1]

Hallo
Barbara hat heute morgen ganz dumm geschaut, als sie die Tür öffnete, und ich davor stand. Ich habe gestern mit dem Psychiater in der Klinik eine Nachtbelastung vereinbart. Er war zwar skeptisch, sagte ich wäre noch nicht stabil genug, aber nach ein bisschen betteln und bitte bitte gab er nach, und stimmte zu. Heute , nach dem Frühstück nahm ich meine Tasche, und fuhr mit der S-Bahn nach Hause. Von Angst oder Unsicherheit nichts zu spüren, obwohl die Bahn um diese Uhrzeit immer voll ist. Am Hauptbahnhof habe ich mich ins Café gesetzt, und in Ruhe einen Latte getrunken, was ich vor der Klinik niemals alleine gemacht hätte. Ich habe mich richtig gut gefühlt. Jetzt bin ich der Mensch, der ich immer sein wollte, zwar noch durch Medikamente unterstützt, aber die werden vermutlich nach einer ambulanten Psychotherapie abgesetzt.(irgendwann) In den letzten dreißig Jahren habe ich mich nie so wohl gefühlt wie Heute. Auch Barbara ist immer wieder überrascht, weil ich Sachen mache, vor denen ich vor acht Wochen noch zurückgeschreckt wäre. Ich unterhalte mich mit fremden Menschen im Café, vorher unmöglich, oder ähnliche Sachen.
Natürlich habe ich im Hinterkopf immer noch den Gedanken, das die Angst zurückkommt, oder die Depressionen. Den Gedanken habe ich im Gehirn ganz tief vergraben, und hoffe, das er nie wiederkommt, und ihr wisst ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

VlG Peter

[Bittchen]

Lieber Peter ,

ich finde dich sehr mutig,aber wer nicht wagt der auch nicht gewinnt.
Vielleicht überforderst du dich,vielleicht bestehst die Übernachtung aber auch gut.
Du hast es selbst so gewollte,also ohne Druck von außen,das finde ich schon gut.
Egal wie es aus geht,du hast es gemacht und du wirst sehen inwieweit du belastbar bist.
Es liest sich doch sehr positiv,was du wieder so kannst.
Erwarte nicht,dass es dir nur gut geht,aber das weißt du ja auch selbst.
Im Moment bin ich auch angeschlagen ,aber ich weiß ja was mir zu schaffen macht.
Da kann ich im Moment nicht viel ändern,diese Machtlosigkeit ist schon sehr anstrengend.
Aber ich will jetzt nicht gut funktionieren,sondern gönne mir sehr viel Ruhe und wenn ich weinen muss ,dann ist das eben so.

Liebe Grüße und ein gutes Wochenende,mit vielen schönen Momenten.
Deine Bittchen

[Simone80]

Hallo Peter, wie geht es Dir?