Seite 2 von 2

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 16. Dez 2006, 15:54
von winnie
Hallo ihr,

ähem, ich denke, man sollte wohl erst noch mal den grundlegenden Unterschied zwischen Reha- und Akutklinik erwähnen...

In die Akutklinik geht man, wenn's wirklich nicht mehr geht. (Deshalb MUSS es dort auch zwangsläufig etwas fixer mit der Aufnahme ablaufen!)
Ziel der Akutklinik ist, einen aus einer akuten Phase der Krankheit rauszuholen. Die Behandlung heißt hier "Akutbeistand, Erdung, Einstellung auf Medikamente, ärztliche/therapeutische Akutbetreuung, Verhinderung von Schlimmerem".

In eine Rehaklinik geht man zur Rehabilitation nach Beendigung der Akutphase.
Ziel der Reha ist also ausschließlich die "Wiedereingliederung", meist im Hinblick auf die Arbeitsfähigkeit.
Die Behandlung heißt hier "Arbeit an sich selbst, mit dem Endziel der idealerweise vollständigen Wiederherstellung für das rauhe Leben draußen".

Das heißt also: wenn man auf Reha geht, sollte man zumindest einigermaßen stabil sein. In einer akuten Depressionsepisode ist man dort absolut überfordert.

Also, bitte nicht "nur" nach den Wartezeiten entscheiden, denn Klientel, Fokus und Therapiekonzept der beiden "Kliniksorten" sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht.

Gruß,
Winnie

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 16. Dez 2006, 16:25
von Regenwolke
Hallo MarieCro, hallo ihr,

die Bezeichnung "Akutklinik" für Kliniken, die ausschließlich kassenfinanzierte Aufenthalte durchführen (d.h. Krankenhausbehandlungen statt einer Reha machen) habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört, sie erscheint mir auch nicht so passend.

In der psychosomatischen Klinik, in der ich war (dort kommt man nur per Krankenhauseinweisung hin), hatte ich als als dringend eingestufte Patientin zwei Monate Wartezeit, ein Freund von mir hat dort 1 Jahr!! auf einen Platz gewartet.

Vorher erkundigt hatte ich mich auch bei einer Klinik, die sowohl Reha als auch Krankenhausbehandlung macht. Auf einen von der Krankenkasse finanzierten Platz hätte ich dort ca. ein halbes Jahr warten müssen, auf einen Reha-Platz (gleiche Behandlung, nur anderer Kostenträger) 2-3 Wochen nach Bewilligung des Antrags durch die Rentenversicherung (was wiederum ja leider häufig länger dauert).

D.h. ein Platz per Krankenhauseinweisung bedeutet nicht unbedingt eine kürzere Wartezeit, auch wenn es prinzipiell im Ermessen der Klinik liegt, jemanden sofort aufzunehmen, sofern Platz ist. In der Regel gibts aber Wartelisten. Die Einweisung kann übrigens nur ein Arzt schreiben, ein psychologischer Psychotherapeut darf das nicht.

Grüsse,
Regenwolke

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 16. Dez 2006, 16:36
von Regenwolke
P.S.

noch kurz zu Winnies Beitrag, den ich gerade erst gesehen habe.
Natürlich gibt es psychiatrische Kliniken (dort auch manchmal psychosomatische Abteilungen), die sehr kurzfristig Patienten aufnehmen, denen es akut schlecht geht. Hier steht dann tatsächlich Stabilisierung, Medikamenteneinstellung etc. im Vordergrund.

Der Schwerpunkt spezieller psychosomatischer/psychotherapeutischer Kliniken liegt aber eindeutig auf der Psychotherapie und die Behandlung läuft ganz ähnlich ab, wie eine Reha.

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 16. Dez 2006, 20:36
von 1960
ein freundliches Hallo,

nun muss ich aber auch mal paar Worte dazu "sagen".

Alle, die hier geschrieben hat, haben Recht.
Würden noch 20 Leute "ihre Klinik" empfehlen oder sagen: Lass die Finger davon, dann wüsstest du gar nicht mehr,
wie du dich entscheiden sollst, oder?!
Du schreibst von deinem "Perfektionismus". Wenn du hundert Meinungen hörst,
wie willst du dich dann entscheiden? Machst du eine Strichliste?

Außerdem hast du in deinem Eingangsbericht erwähnt, dass du dir das
"studententechnisch" nicht leisten kannst, so lange auszufallen.
Ich gehe davon aus, dass du noch jung bist und dein ganzes Leben vor dir hast -
was sind dann 6-8 Wochen Klinik und ein Semester wiederholen?
Du willst doch gesund werden!!! Denkst du ernsthaft, du gehst für einige Wochen (Semesterferien)
in eine Klinik, kommst raus und alles ist gut?

Meine Worte mögen recht hart klingen. Warum wohl?
Weil ich gedacht habe, es ist so!

Ich wünsche dir, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst -
klappt es nicht, dann einen neuen Versuch wagen und nicht den Kopf hängen lassen!

liebe Grüße Monika

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 16. Dez 2006, 23:40
von Better
Hallo Monika!

Um ehrlich zu sein: Ja! Ich habe wirklich so was wie eine Strichlisten geführt. Irre, was? Aber je mehr ich gelesen habe, desto verwirrter wurde ich und desto mehr wurde mir jetzt klar, dass es das "Perfekte" wohl nicht gibt.

Und ja, du hast wohl Recht! Ich sollte nicht soviel auf das Semester geben, aber ich bin 23 Jahre alt, mein Studium verlief bisher alles andere als glänzend und seit sechs Jahren leide ich mehr oder minder unter Depressionen, Stimmungsschwankungen,... Das hat sich auch nicht gerade supi auf mein Studium ausgewirkt, wie du dir bestimmt denken kannst und ich - die ich den ganzen shit immer sehr sehr sehr gut hinter einer souveränen Maske des Lächelns verborgen habe - bin einfach langsam müde und will, dass es endlich vorbei ist und ich ein ganz normales Leben führen kann.
Sorry, dass ich mich hier so auskotze und mein halbes Leben erzähle, aber so ehrlich kann ich sonst nicht sein oder bin es zumindest nicht.

Und was dieses ganze Akut - und Rehathema betrifft, so gibt es natürlich schon große Unterschiede zwischen den beiden Dingen, aber der größte Unterschied liegt wohl eher im System. Mir sagte sogar eine Klinik am Telefon, ich solle mich ja nicht "akut" bewerben. Das dauere mindestens doppelt so lange wie bei einer Rehamaßnahme. In vielen Fällen ist das "akut" eine sehr sinnvolle Sache, wenn es eben wirklich heißt, dass dieser Patient "jetzt" oder in "kürzester" Zeit Hilfe braucht. Aber bei 6-8 Wochen Wartezeit (ähnlich wie bei einer Rehabehandlung) sagt mir das Wort Akutbehandlung gar nichts mehr. Ich denke, da spielt auch die Gesundheitspolitik, der ganze Finanz- und Bewilligungskram und allerlei Interessen verschiedenser Akteure ´ne riesige Rolle.

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 00:55
von Grenzgängerin
Zur Info:

Also in Rinteln scheinen die Wartezeiten gerade nicht so lange zu sein.

Ich hatte Ende November meiner dortigen Therapeutin bei einem Besuch einen Brief hinterlassen, den sie offensichtlich nicht ganz richtig verstanden hat und heute kam ein Brief aus der Klinik, dass sie mich am 16.01. aufnehmen...
Ich werde das morgen klären, denn ich will gerade gar nicht in die Klinik und schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt. Aber vielleicht hilft die Info weiter.

Grüße,

Alex

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 01:29
von Better
Danke, das sind gute Nachrichten. Jetzt muss ich nur noch meine Therapeutin davon überzeugen, dass eine Akuteinweisung besser für mich wäre und einen Arzt finden, der mir eine Einweisung schreibt (und jemanden, der mich als Akutfall betrachtet).
Gibt es da irgendwelche Richtlinien für Ärzte? Mein Leben auf die Reihe kriege ich nicht wirklich, sonst wäre ich ja gesund. Mein Hausarzt, der sonst ein super Arzt und vor allem ein fantastischer Diagnostiker ist, sagte zu mir, dass ich ja nicht wirklich depressiv sei. Aber irgendwas muss ich ja haben...

An Alex:
Ich hätte mal eine Frage zur Hypnotherapie in Rinteln. Hast du die auch gemacht? Zu welchem Zweck wird sie durchgeführt und hast du das Gefühl, dass sie dir geholfen hat?

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 09:59
von Grenzgängerin
Hallo,

>Gibt es da irgendwelche Richtlinien für Ärzte?
>Mein Leben auf die Reihe kriege ich nicht wirklich, sonst wäre ich ja gesund.

das sollte für eine Einweisung reichen. Meinst Du Dein Hausarzt würde sich weigern, Dir eine Einweisung auszustellen? Das ist ein Akt von 2 Minuten.

Vorher sollte allerdings jemand in der Klinik anrufen. Wenn Deine Therapeutin eine stationäre Therapie grundsätzlich unterstützt, dann könnte sie den Anruf übernehmen, sie kennt Dich und Deine Symptomatik ja vermutlich auch am besten. Wenn das telefonisch geklärt ist, musst Du nur noch die Einweisung hinterher schicken. Die wird Dir Dein Hausarzt doch hoffentlich ausstellen. Sag ihm einfach, das sei mit Deiner Therapeutin so abgesprochen und sie befürworte das. Wieso sollte er Dir dann Steine in den Weg legen?

>Ich hätte mal eine Frage zur Hypnotherapie in Rinteln. Hast du die auch gemacht?

Als ich das letzte Mal da war gabs die Hypnose noch standardmäßig dreimal die Woche für alle. Bei den ersten beiden Aufenthalten war ich "befreit" davon, beim dritten habe ich es mitgemacht und fand nach wie vor nicht, dass das für mich in der Form (die Therapeuten/Ärzte liefen mittags herum in jedes Zimmer und redeten an Deinem Bett mit irgendwas auf Dich ein) großen Sinn gemacht hat. Mittlerweile haben sie das ganze dort so abgeändert, dass Du Hypnose nur noch als Einzeltherapie bekommst, nach Absprache. Das klingt gut, finde ich. Und es spricht ja nichts dagegen, es auszuprobieren (ich würd es vermutlich versuchen). So wie ich es erlebt habe, stellen sich die meisten sonst was darunter vor, im Grunde war es so ähnlich wie eine angeleitete Phantasiereise (kam aber immer auf den Therapeuten an, der sie gemacht hat). Also nicht verschrecken lassen .

>Zu welchem Zweck wird sie durchgeführt und hast du das Gefühl, dass sie dir geholfen hat?

Für die meisten war es einfach entspannend und manche sind an tieferliegende Gefühle heran gekommen. Ich denke bei der jetzigen Einzel-Hypnose ist das besser, weil sie individuell auf den Patienten abgestimmt ist.

LG,

Alex

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 13:27
von Sternenseele
Hallo,

ich war sechs Wochen in der Psychosomatischen Fachklinik in Bad Pyrmont und anschließend dort auch in Ambulanter Therapie (bin wegen einer Ausbildung nach Bad Pyrmont gezogen, daher ging das).
Ich persönlich kann diese Klinik sehr empfehlen.
Soweit ich es mitbekommen habe, ist sie wohl auch eine DER Kliniken was den Bereich Depressionen und auch Essstörungen angeht.

http://www.fkbp.de


LG
Sternenseele

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 14:27
von Better
An Alex:

Danke! Das werd´ ich versuchen. Ich hoffe nur, dass meine Therapeutin und mein Hausarzt da mitspielen und mich unterstützen.
Ich werde gleich Montag mal anrufen und sehen, was sich machen lässt.

An Drache:

Ja, ich habe von der Klinik auch schon gehört. Sie soll ziemlich gut sein. Ich werde mir die homepage mal ansehen.

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 14:51
von winnie
Nein, Wolke, das ist eben NICHT das gleiche.

Nochmal in Wiederholung die Essenz dessen, was ich mit meinem obigen Beitrag sagen wollte (weil es offenbar nicht ganz klar rüberkam):

Ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen/psychosomatischen Klinik dient der Herausführung aus einer akuten Krankheitsphase.

Der Aufenthalt in einer psychosomatischen Rehaklinik dient der Wiedereingliederung ins (i.d.R. Arbeits-)Leben.

Klar heißt das in beiden Fällen Psychotherapie etc. Allerdings unter unterschiedlichen Prämissen und deshalb unterscheidet sich auch die jeweilige Art und Weise, wie mit dem Patienten umgegangen wird, zum Teil ganz erheblich.
Eine Reha nimmt nicht viel Rücksicht auf krankheitsbedingte Schwächen, sie ist sehr anstrengende Arbeit, die einen zum Teil psychisch ganz schön ans Limit bringen kann.

(Wiederholung aus meinem obigen Posting: Wenn man in eine Rehaklinik geht, sollte man zumindest einigermaßen stabil sein, dh sich nicht mehr in einer akuten Depressionsepisode befinden.)


Sorry für diese Kniefieselei.
Aber es ist einfach ein Unterschied zwischen diesen beiden Kliniktypen.
Und den sollte man beachten. Denn der Aufenthalt soll einem ja auch was nützen.
In eine "Akutklinik" zu gehen, ohne sich gerade in einer akuten (lebensverhindernden) Krankheitsphase zu befinden, wäre ja noch nicht sooo schlimm - da kann man sicherlich trotzdem noch genug mitnehmen, was einem langfristig etwas bringt.
Allerdings mit einer akuten schweren Depri auf eine Reha geschickt zu werden, kann einen schlimmstenfalls vollkommen kaputtmachen. (Und dazu muß es nicht mal eine der "heftigeren" Rehakliniken sein - es geht einfach um das Konzept an sich!)

Also bitte diesen Unterschied nicht bagatellisieren.

Gruß,
Winnie

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 15:11
von Sternenseele
Hallo Winni,
Hatte Deinen Beitrag gar nicht gelesen.
Aber das sind interessante Infos.

Und das erklärt natürlich einiges...
Aber anscheinend kann dann wohl auch eine psychosomatische Klinik auch eine Reha-Klinik sein, weil ich weiss, dass (zumindest in der Pyrmonter Klinik, ich zur Vorbereitung auf die Wiedereingliederung da war, aber auch etliche da waren, die schon seit Monaten dort in Behandlung waren...)

LG
Sternenseele

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 15:27
von Regenwolke
Winnie, ich will den Unterschied nicht bagatellisieren, mir ist klar, daß Reha und psychosomatischer Krankenhausaufenthalt eigentlich unterschiedlichen Zielen dienen sollen.

Aber erstens gibt es definitiv Kliniken, bei denen für Reha-Leute und Leute, die einen "Krankenhausaufenthalt" machen, ganz genau das gleiche Programm gefahren wird (beispielsweise die "Fachklinik Heiligenfeld", www.heiligenfeld.de)
Und zweitens kannst Du eine psychiatrische Klinik nicht so ohne Weiteres mit einer psychosomatischen/psychotherapeutischen Klinik in einen Topf werfen. Behandlung, Wartezeit, Indikation sind unterschiedlich, "Akutbehandlungen" in dem von Dir gemeinten Sinn werden vorwiegend in der Psychiatrie gemacht.

Gruß,
Regenwolke

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 17:18
von Better
Hey!

Danke nochmal für eure ganzen Antworten.

Ich hätte noch mal ne Frage an die Runde. Im Moment geht es mir echt nicht gut und ich wollte mal fragen, was man zur Krisenintervention braucht, um in ne Klinik zu gehen. Ich weiß einfach nicht, ob ich noch so lange auf nen Klinikaufenthalt warten kann. Es geht alles so drunter und drüber und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wenn ich daran denke, dass ich lernen müsste und Klausuren schreiben muss...Oh Gott...das schaffe ich nicht.

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 17:30
von Grenzgängerin
Na ja, im letzten Zweifelsfalle brauchst Du gar nichts und begibst Dich in die nächste Notaufnahme oder Psychiatrie.

(Also Deine Krankenkassen-Karte wäre schon von Vorteil.)

Kannst Du morgen Deine Therapeutin erreichen? Sonst geh zu (D)einem Arzt und besprich, was Du tun kannst/sollst.

Warst Du eigentlich schon mal bei einem Facharzt und nimmst Du Medikamente?

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 17:42
von Better
Was meinst du genau mit Facharzt? Einen Psychiater? Bei einer Psychologin bin ich - wenn auch nicht wirklich in Behandlung, da meine Krankenkasse noch keine Zusage gemacht hat. Seit zwei Wochen nehme ich jetzt ein AD, Paroxetin.
Ich habe meiner Thera heute auf den AB gesprochen in der Hoffnung, dass sie es morgen gleich abhört und vielleicht schaff ichs auch morgen oder übermorgen zu meinem Hausarzt.
Schon komisch...wenns einem schlecht geht, ist es umso schwerer Hilfe zu suchen.
Aber danke auch! Das Forum hält mich über Wasser im Moment!

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 17:57
von Grenzgängerin
Ja, ich meinte einen Psychiater.

Aber scheint ja nicht der Fall zu sein. Hat Dir Dein Hausarzt das Paroxetin verschrieben?

Meine erste Anlaufstelle war damals natürlich auch der Hausarzt (der im übrigen keine Ahnung hatte, sich aber wahnsinnig viel Mühe gemacht und sich informiert hat). Aber jetzt bin ich schon seit fast 4 Jahren bei einer Psychiaterin in Behandlung und fühle mich da sehr gut (kompetent) behandelt.

Vielleicht wäre das auch noch so ein "Projekt", um Dir ein ambulantes Netz zu schaffen. Einen passenden Facharzt/eine Fachärztin suchen.

Ich weiß, dass das gerade in einer Phase, wo es einem akut nicht gut geht besonders schwer fällt, aber wenn dem nicht so wäre hätte man auch nicht den Leidensdruck jemanden zu suchen.

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 19:15
von Better
Ja, das war mein Hausarzt. Sorry, Alex, dass ich dich nochmal frage, aber glaubst, dass es durch einen Akutantrag möglich wäre innerhalb von zwei oder drei Wochen in so ne Klinik zu gehen? Du hast ja geschrieben, dass es bei dir teils ziemlich schnell ging, nach Rinteln zu kommen (wo ich auch ganz gern hin würde).
Ich weiß nur nicht, wie ich meinen Hausarzt davon überzeugen soll, dass er mich akut und so schnell wie möglich einweist...Es gibt ja auch soviele andere Leute, die auf nen Klinikplatz warten und die den vielleicht viel nötiger haben als ich.
Ich schäme mich immer total, wenn ich sagen muss, dass es mir nicht gut geht und habe das Gefühl, es gehört sich nicht, seine Gefühle so nach außen zu tragen. Aber gut...das muss ich jetzt wohl durch.

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 19:28
von Lisa23
Hallo Marie,

scheue Dich bitte nicht, Deinen Hausarzt um eine Einweisung zu bitten.

Ich bin für solche Dinge zwar bei einem Facharzt, ich weiß aber von meiner Hausärztin, die mir in der Vergangenheit auch schon sehr geholfen hat, dass auch sie Patienten in psychsomatische Kliniken einweist.

Wenn Dein Hausarzt Dir Paroxetin verordnet hat, dann sollte man schon annehmen, dass er Kenntnisse auf diesem Gebiet hat. Du bist dort fürs Erste schon richtig. Die Suche nach einem Facharzt wäre jedoch im Hinblick auf die Zukunft angesagt. Schon allein um gegenüber der Krankenkasse eine bessere Position zu haben. Das entlastet auch Deinen Hausarzt.

Wenn Du nach Rinteln willst, wirst Du auch dort hinkommen. Wartezeit hin, Wartezeit her. Manchmal springt auch zwischendurch jemand ab oder verkürzt seinen Aufenthalt. Wenn Du auf der Warteliste bist, kann es ganz schnell gehen. Das habe ich selbst schon erlebt.

Allein zu wissen, dass ein Platz in Aussicht ist, macht das Leben leichter. Glaube mir. Solange Du noch abwägst und nichts unternimmst, verharrst Du in der Tragestarre, wie die kleinen Katzen. Wenn Du Dich entschlossen hast, dann kommt was in Bewegung.

Liebe Grüße, Lisa

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 17. Dez 2006, 19:39
von Grenzgängerin
Ich denke Lisa hat recht. Rede morgen mit Deiner Therapeutin und bitte Sie Dich in Rinteln anzumelden und es "dringend" zu machen.

Dann muss Dein Hausarzt ja wirklich nicht mehr tun, als eine Einweisung auszudrucken und das wird er doch wohl tun. Vielleicht kann auch Deine Therapeutin dort anrufen und ihn darum bitten.

So gesehen ist ja heute sogar in Rinteln jemand von der Warteliste runter gekommen (nämlich ich ).

Und Lisa hat auch recht, dass wenn Du einen konkreten Aufnahmetermin in nicht all zu ferner Zukunft hast, vieles sich irgendwie schon leichter anfühlt.

Bei mir ging das mit der Aufnahme beim letzten Mal innerhalb weniger Stunden vom Anruf meines Arztes bis zu meiner Aufnahme, aber ich glaube das machen sie vorwiegend bei Patienten, die sie schon kennen.

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 20. Dez 2006, 12:57
von Grenzgängerin
Hallo,

wie ist es denn jetzt weitergegangen?

Grüße,

Alex

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 20. Dez 2006, 16:24
von Better
Hallo zurück!

Ja, ich habe Montag bei meinem Ha angerufen wg der Überweisung, die er mir auch sofort ausgestellt hatte. Blöd ist allerdings, dass die Wartezeiten immernoch relativ lang sind in Rinteln (6-8 Wochen). Und da ich mich jetzt habe von der Uni dieses Semester befreien lasse, weil ich mal so gar nichts auf die Reihe kriege, ist jede Woche, die ich im Bett liegend vor dem Fernseher verbringe, ne echte Sch...woche.
Deswegen habe ich mich jetzt für Grönenbach entschieden. Dort sind die Wartezeiten nur 2 bis 4 Wochen lang, wenn - haltet euch fest - man über nen Reha-Antrag reinkommt. Über Akutantrag kann man mit 3 Monaten Wartezeit rechnen - soviel zum Thema "akute Fälle"! Also war die Akuteinweisung sozusagen "umsonst". Meine Thera hat gemeint, dass sie weiß, was sie schreiben muss, damit der Reha-Antrag durchgeht und nicht abgelehnt wird, aber ihr kennt es bestimmt, wenn selbst der Gang zum Briefkasten viel zu anstrengend ist, dann ist dieser ganze Bewilligungskram echt der Horror!
Meine KK hat gemeint, dass ich in drei Wochen die Bewilligung haben dürfte bzw. die Absage, aber jetzt kommen die Feiertage und das heißt: warten, warten und warten...

War vielleicht einer von euch in Grönenbach und hat paar Erfahrungen sammeln können? Ein paar Sachen habt ihr ja schon erzählt.
Hat euch denn der Aufenthalt geholfen?

Danke und lieben Gruß an alle

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 20. Dez 2006, 18:48
von winnie
Na, dann wünsch ich Dir mal viel Glück.

Gruß,
Winnie

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 20. Dez 2006, 19:49
von Frauschlotterbeck
Hallo Marie-c

schau mal unter www.bad-groenenbach.de
und dann psychosamatische klinik in der sebastian-kneipp-allee.
Da kannst du viel wissenswertes von der klinik erfahren.

wünsche dir ein ruhiges weihnachtsfest und alles gute fürs neue Jahr

Gruss Juliane

Re: In welche Klinik soll ich gehen?

Verfasst: 26. Dez 2006, 19:58
von Sara32
Hallo Marie!

Ich wurde vor ein paar Tagen aus der Burghof-Klinik (dem Berghaus) entlassen und bin im Gegensatz zu vielen anderen Usern nicht begeistert und zufrieden.
Das Angebot an Therapien empfand ich als mager und wenig individuell, das Haus lag total abgelegen und deshalb fand ich's schwierig mit der Freizeitgestaltung. Manchmal hatte ich auch den Eindruck, daß die Schwestern etwas überfordert sind (bsd. wenn kein Arzt anwesend war - also abends und am Wochenende), und sie dürfen kaum was selbst entscheiden.
Aber wie gesagt, das ist meine subjektive Meinung!!!

Ich habe gehört, dass die Medizinsch-psychosomatische Klinik in Bad Bramstedt (http://www.schoen-kliniken.de/Kliniken/ ... ektrum.htm) und die Psychosomatische Fachklinik in Bad Pyrmont (http://www.fkbp) sehr gut sein sollen.
Beide nehmen sowohl Patienten über die Einweisung des behandelnden Arztes als auch über eine Reha-Maßnahme auf.

Wenn es bei dir so dringend ist, klingt es aber eher danach, dass Du über die Krankenhauseinweisung irgendwo landest.
Aber eigentlich müssen die Fachleute entscheiden, was Vorrang hat. Wie viele hier schon sagten: es ist vom Konzept her ein Unterschied!

Viel Erfolg!