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Re: Eine tiefe schwarze Schlucht verschluckt...bitte Hilfe..

Verfasst: 3. Dez 2004, 19:26
von tomroerich
Hallo Abstract,

in der Diskussion seither ist mir eines zu kurz gekommen: Wie geht es DIR eigentlich ganz persönlich mit dieser schweren Last?

Als 18-Jähriger war ich mal in einer sehr ähnlichen Lage wie du. Meine erste große Liebe war depressiv und ziemlich suizidal. Ich weiß es noch wie heute: Als sie das erste Mal davon sprach, dass sie am liebsten nicht mehr leben würde, schwor ich mir, sie glücklich zu machen. Natürlich hatte ich nicht die geringste Ahnung davon, was Depressionen sind. Und unsere Beziehung, die etwa 3 Jahre hielt, war irgendwie immer geprägt davon, dass ich alles versuchte, damit es ihr besser ging. Aber man kann Depressionen nicht dadurch heilen, dass man alles für jemanden tut, man kann sie wohl erleichtern und es ist natürlich unendlich wichtig für deine Freundin, dass du so großartig zu ihr hältst! Ich mache mir einfach ein bisschen Sorgen, ob du das gut trennst. Ich war damals ziemlich unglücklich, dass meine Liebe nicht das bewirkte, was ich dachte und daraus entstanden schließlich große Zweifel an mir selbst. Ich dachte, ich sei einfach nicht gut genug, um sie glücklich zu machen und diese Zweifel taten unserer Beziehung nicht gut. Diese Wirkung haben Depr. praktisch immer auf Beziehungen und das macht sie so sehr kompliziert. Bitte achte deshalb darauf, dass du dir keine Illsuonen machst, was in deiner Macht steht und was nicht. Du hast oben geschrieben: ICH FÜHLE MICH SO MACHTLOS. Dieses Gefühl erleben wohl alle, die mit Depr. zu tun haben und Machtlosigkeit und Hilflosigkeit lähmen sehr. Du bist sehr darauf konzentriert, wie es deiner Freundin geht, vergiss dich bitte nicht selbst völlig dabei!

Alles Gute euch beiden wünscht

Thomas

Re: Eine tiefe schwarze Schlucht verschluckt...bitte Hilfe..

Verfasst: 3. Dez 2004, 21:32
von abstract
Hallo Thomas.

Ich bin ein Optimist,das bin ich in meinem Leben schon immer gewesen,das hilft mir wahnsinnig denke ich.Auch mein starker Glaube und Vertrauen hilft mir so oft.Oft denke ich sogar,dass ich ziemlich robust bin,nicht gefühlslos,aber ich kann standhalten,und wenn ich sehe wie sie leidet,oder wenn ich etwas besser machen will,dann schöpfe ich Kräfte die tief in mir stecken,und sie sind sehr stark,fast unerschöpflich glaube manchmal.Auch ich kann erschöpft sein,klar,aber Situationswichtigkeit,oder der Zustand allgemein,machen mich so stark.

Ich kann und werde niemals aufgeben,ich bin glücklich,dass ich den Mut wirklich nie verliere.Das ist etwas an mir,das bringt mich voran.

Trotzdem reite ich mich nicht in ein Gefühlsqkaos wo ich nicht wieder rauskomme,das glaube ich nicht,davon kann ich nichts merken.

Meine Freundin gibt mir so unendlich Kraft.

Ich nehme ihr nur das ab,was in meiner Macht steht was ich kann,damit sie sich "nur" mit ihrer Krankheit beschäftigen kann,und dann auch noch Schule...mehr schafft sie nicht.

Ich bin noch nicht versunken,und fühle mich auch nicht auf dem Weg dahin,bin nicht auf diesem Weg.

Ich kann mir das aber nicht mehr ansehen,wir haben jetzt den Termin an Montag,ich hoffe er hilft weiter.

Vielen dank