Diskussionsforum Depression

Hallo Anna,

mir ist es auch schwer gefallen die Therapie zu beenden, ich habe die in die Länge gezogen. Ich wollte einfach leben wie auf einem Seil mit Netz. Ohne Therapeut schien es mir wie ein Seil ohne Netz, das Leben danach. Ich wollt in längeren Abständen kommen. Aber irgendwann bin ich eben ungern zu ihm gegangen. Er hatte sich zu seinem Nachteil verändert und durch die Krebserkrankung seiner Frau selber Probleme. Und er wird wohl auch gemerkt haben dass ich nur noch aus Pflichtgefühl gekommen ist. Und er hätte es beenden können, doch er wurde immer unfreundlicher, so bin ich beim letzten Gespräch einfach früher gegangen. Er hat nur noch von sich selber erzählt, in manchen Momenten schien es so als hätten wir die Plätze getauscht..

Hallo Lena,

ich habe Dir vor einigen Tagen eine private Nachricht zu Deinem Thema geschickt.

Möchtest Du die noch lesen?

Liebe Grüße
Empathie58

Hallo Empathie58,

ich hatte die PN gar nicht gesehen, habe dir zurück geschrieben.

Viele Grüße
Lena

Hallo Lena, ich bin in deinem Altee und ich möchte dir auch gern etwas Zuspruch geben. Du musst dich wirklich nicht schämen, du kannst nichts für deine Erkrankung. Toll, dass du einen verständnisvollen Mann hast, der dich unterstützt. Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Mein Mann hilft mir auch sehr viel und lobt mich auch für kleine Dinge. Das schlechte Gewissen meldet sich bei mir auch ab und zu, doch er sieht das nicht so. Safst du ihm auch mal, dass du dankbar bist für seine Unterstützung? Das tue ich. Meine Söhne sehen meine Depressionen auch, das ist nicht schlimm, sie lernen da auch was fürs Leben... es ist nunmal nicht immer nur Sonnenschein. Du kümmerst dich und das ist gut. Ich hab lange gebraucht die Krankheit zu akzeptieren, doch das ist wichtig. Aufschreiben, was du am Tag getan hast und auch was du schönes erlebt hast, kann dir helfen. Mir hilft das sehr, den Blick auch wieder mehr auf die guten Dinge zu lenken. Es wichtig, dass du dir Zeit für dich nimmst, wo du etwas tust, was dir gut tut. Z.B. ein Kaffee in Ruhe auf der Couch, ein ausgiebiges Bad mit schöner Musik... es reichen oft ein paar Minuten zum Durchatmen. Deine Kinder kommen auch mal paar Minuten ohne dich klar. Lerne auf dich zu achten...zu bist wertvoll und darfst dich auch so fühlen. Ich gehe seit der Geburt meiner Kinder nicht mehr arbeiten, das würde ich wahrscheinlich nicht schaffen. Haushalt ist auch nicht wirklich meins... Homeschooling ist sehr anstrengend, dein Mann ist sicher froh, dass du dich darum kümmerst. Ich wollte nie in die Klinik, weil ich meinem Mann nicht alles aufhalsen wollte. Therapie hab ich trotzdem gemacht und das hat sehr geholfen, vielleicht solltest du dir eine Therapeutin suchen, die weiß, was Kinder für Arbeit machen und die dich versteht. Dann kannst du dich vielleicht auch öffnen...
Liebe Grüße Anett

Liebe Anett,

danke für deine Worte, sie haben mir sehr gut getan. Mein Mann hat heute gesagt, dass ich doch die meiste Arbeit mit den Kindern machen, das war mir gar nicht bewusst, ich sehe immer nur, dass ich z.B. Einkauf und Kochen im Moment nicht schaffe. Ich glaube, ich muss etwas meinen Blickwinkel ändern und nicht so hohe Ansprüche an mich haben.
Ja, das Homeschooling ist anstrengend. Sind deine Kinder auch schon in der Schule oder hast du damit noch nichts zu tun?

Liebe Grüße
Lena