Diskussionsforum Depression

Guten Tag!

@Moutainbiker: Das Verhalten deiner Frau ist wirklich inakzeptabel! Ich kann dich gut verstehen, dass es dabei nicht um den Monitor geht, sondern die Vorgehensweise. Ich hoffe du konntest bereits mit deiner Frau sprechen. Auch das Gefühl, dass man einfach aus dieser Ausweglosigkeit und seinem momentanen Umfeld fliehen möchte, kenne ich nur zu gut.

@Greenday: Die Erfahrung betrogen oder verlassen zu werden ist sehr schlimm und hinterlässt tiefe Wunden. Vor Allem für depressive Menschen ist so etwas noch viel intensiver und tiefgehender.

Ich kämpfe aktuell auch wieder sehr mit mir. Ich habe panische Angst meinen Partner zu verlieren. Dabei interpretiere ich oft Dinge falsch oder bilde mir sogar viel Schlechtes ein. Das ganze schlägt sich wahnsinnig auf meine Seele und auch körperlich nieder. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll oder es wieder in den Griff bekomme. Habe mit meinem Partner bereits darüber gesprochen. Aber auch wenn er sagt, dass er mich liebt und doch alles in Ordnung ist, kommt das anscheinend nicht bei mir an...ich bin hilflos und verzweifelt und aus Angst verletzt zu werden denke ich ständig darüber nach die Beziehung zu beenden. Vielleicht weiß jemand einen guten Rat oder hat ähnliche Probleme? Ich habe zusätzlich Angst, dass ich ihn durch meine Angst abweise und er das Interesse verliert oder sich eine Frau sucht, die nicht so kompliziert ist.

Liebe Grüße
mausi

Hallo,

@mausi ich kann verstehen wie es dir geht. Mit meinem Partner habe ich das Problem, dass er mehr Sex möchte als ich und wenn ich ihn erneut abblitzen lasse habe ich Angst er braucht er so sehr das er sich lieber eine andere sucht. Das sind aber Sachen die ich mir selbst einrede, zumindest sagt er mir auch, dass er niemand anderen möchte.

Leider bin ich auch ratlos. Ich glaube es hilft da nur Vertrauen (das ich glücklicherweise in meinen Partner habe)

Ich fühle mich als wäre es eine Pflicht Sex zu haben und habe das Gefühl ihn zu enttäuschen. Meine Libido ist quasi nicht vorhanden, wenn er es nicht anspricht denke ich nicht an Sex. Er versteht das nicht so ganz. Er fragt sich einfach nur warum wir so wenig Sex haben, er versucht es immer wieder anzusprechen, es so zu gestallten wie es mir gefällt, etc., aber das bringt alles nichts wenn die Grundstimmung nicht da ist.
Im schlimmsten Fall muss ich während dessen weinen sodass wir aufhören.
Ich weiß nicht wirklich wie ich damit umgehen soll. Ich zwinge mich zu nichts, ich hätte gerne wieder schönen Sex, aber ich fühle nicht das das aktuell möglich ist. Und seine Enttäuschung darüber macht mir noch mehr Stress.

Grüße
Laurelle

Liebe Laurelle,
deinen Druck bezüglich dem Sex kann ich verstehen, denn du möchtest ja deinem Partner "gerecht" werden und zu einer Beziehung gehört eben auch körperliche Nähe und Sinnlichkeit. Ich finde es schön, dass dein Partner hier so gut auf dich eingeht, kann aber natürlich auch verstehen, dass es für ihn enttäuschend ist. Dieses Problem haben viele depressive Menschen, dass sie keine Libido haben. Ich bin dahingehend zum Glück verschont und mag gerne und viel Sex. Ich glaube je mehr du dir Druck machst, um so weniger hast du Lust.
Vielleicht findet ihr eine andere Möglichkeit euch körperlich nahe zu sein. Wie lange seid ihr zusammen? Und ist dir Kuscheln und Küssen auch unangenehm? Sex ist nicht das wichtigste und ich finde es toll, dass ihr darüber redet.

Mein Partner gibt mir eigentlich auch keine Grund ihm nicht zu vertrauen, jedoch hatte ich schon einige sehr schlechte Erfahrungen und große Enttäuschungen und kann daher nur äußerst schwer vertrauen. Die Angst macht mich total verrückt und lässt mich verzweifeln. Ich überlege wieder mit Gesprächstherapie zu beginnen, da ich jedoch sehr wenig Zeit habe, habe ich Angst noch mehr Stress dadurch zu bekommen. Auch über eine Erhöhung der Medikamente habe ich nachgedacht, aber da ich bereits einige Nebenwirkungen habe, möchte ich das auch nicht unbedingt. Wenn man die Gedanken einfach abschalten könnte...

Bei dem Thema Sex kann und will ich nicht mitreden.
In der Beziehung mit meinem Mann hatte ich auch ganz arg die Angst dass er mich , die nichts mehr kann und hinbekommt und fue auch äußerlich nicht zum guten n verändert hat, verlässt.
Wir haben darüber gesprochen und nach 28 Jahren zusammen meinte er, dass man sich nicht so einfach verlässt und er bleibt natürlich bei mir in guten wie in schlechten Zeiten.
Außerdem hatte ich auch Angst dass ich Schuld habe wenn er schlechte Laune hat usw. Wir haben hier vereinbart dass er klar sagt wenn ich daran einen Anteil haben soll.
Also lange Rede, kurzer Sinn: miteinander reden hilft fast immer.
Lg Claudia

Hallo zusammen,

so vieles von dem was ihr schreibt kann ich nachvollziehen. Obwohl ich verheiratet bin, habe ich ständig Angst meinen Mann zu vergraulen. Da ich aufgrund der Depression und der Angststörung immer wieder vegetative Störungen habe, geht es mir selten körperlich richtig gut. Das heißt Unternehmungen, einfach mal Spaß haben sind mit mir selten. Momentan ist es so schlimm, dass ich das Haus nur in Notfällen verlasse. Außerdem habe ich angefangen das Verhalten meines Mannes überzuinterpretieren. Das geht soweit, dass ich nachts nicht schlafen kann, weil ich darauf höre ob er unruhig ist, ob es ihm vielleicht nicht gut gehen könnte.
Er ist dabei nach außen sehr entspannt und sagt, er kommt gut mit meinem Zustand zurecht. Aber ich habe furchtbar Angst, dass er sich irgendwann doch fragt, warum er sich das eigentlich antut. Ich brauche zwar nichts von ihm an Unterstützung, aber ich ziehe mich viel zurück, schlafe/wache in einem eigenen Zimmer usw.
Irgendeine Idee, wie ich mehr für ihn dasein kann, odereas ich dafür tun kann um unsere Beziehung zu schützen?

Liebe Grüße
Marie-Sophie