depression und arbeit

IEMFF
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Registriert: 5. Sep 2020, 06:12

Re: depression und arbeit

Beitrag von IEMFF »

Lieber Michael, liebe Anna54, ich bin sehr beeindruckt von eurer "Geschichte", euren Erfahrungen, den Umgang und eurer Einstellung. Ich freue mich auch sehr lieber Michael, wie Du deinen Weg zurück auf Arbeit geschafft hast. Ich möchte mir davon etwas mit auf meinen Weg in den Job, in ein selbstbestimmtes Leben mitnehmen.

Ich habe dazu bitte eine Frage. Was meint Ihr, wie lange sollte ich eher durchhalten mit all den Höhen und Tiefen? Ich mag meinen Job. Aber auch wie Du beschrieben hast, bauen sich die Defizite immer weiter in Körper, Herzkreislauf und Geist weiter auf.

Ist es wichtig frühzeitig die Handbremse zu ziehen oder eher wichtig durchzuhalten, sich konzentrieren auf das was positiv läuft mit der Hoffnung es löst sich dadurch auf, es kommen bessere Zeiten?

Ich bedanke mich für ein Feedback!!
Ganz liebe Grüße von Kerstin
IEMFF
Beiträge: 30
Registriert: 5. Sep 2020, 06:12

Re: depression und arbeit

Beitrag von IEMFF »

Hallo lieber Michael, ich bin Dir sehr dankbar für deine Schilderung mit Umgang deiner Erkrankung und der darin zugrundeliegenden Hoffnung, den Weg zurück in den Job. Respekt! Ich freue mich wirklich sehr für dich!

Ich empfinde jetzt auch ein wenig Hoffnung für mich und möchte selbst unbedingt diesen Schritt schaffen.

Dazu habe ich bitte eine Frage. Ist es aus deiner Sicht eher dringlich sich erst für sich selbst zu sorgen oder besser durchzuhalten, von dem
was noch läuft zu profitieren?

Aus meiner Sicht bewege ich mich allzu oft wie auf einem Drahtseil. Die Angst die Kontrolle über die Gesundheit von Körper und Geist sind dabei meine größten Sorgen. Das Gefühl zwischen Baum und Borke. Gesundheit versus Job, unerträglich. Ich schaffe es nicht eine Entscheidung zu treffen. Es macht mich vollkommen verrückt. Wie bringe ich jemanden klar, was da in mir vorgeht, wenn ich es selbst nicht einschätzen kann?

Ich bedanke mich für ein Feedback! Liebe Grüße von Kerstin!
todtraurig
Beiträge: 2
Registriert: 23. Sep 2020, 20:16

Re: depression und arbeit

Beitrag von todtraurig »

Liebe Kerstin,
nun komme ich endlich dazu Deine Fragen zu beantworten. Die Frage, wie lange man durchhalten sollte, habe ich mir auch damals lange gestellt. Aus heutiger Sicht kann ich sagen: Ich habe mir die Frage viel zu lange gestellt. Denn bei dem ständigen Nachdenken, wie lange man durchhält, denkt man eigentlich: "Wie lange kann ich meine Arbeit noch schaffen". Besser wäre es, sich die Frage zu stellen: "Was passiert mit mir, wenn ich die Arbeit nicht mehr schaffe." Daher kann ich Dir nur den Rat geben, so schnell wie möglich an Dich und deine Gesundheit zu denken und Dir Hilfe zu holen. Der von Dir beschriebene "Drahtseilakt" ist bei vielen Betroffenen an der Tagesordnung und es kann eine Kleinigkeit sein, die den Absturz bedeutet. Bei mir waren es so viele Faktoren und das über eine lange Zeit, so dass ich heute nicht sagen kann, was bei mir den Zusammenbruch ausgelöst hat.
Wenn Du weitere Fragen hast, kannst Du hier im Forum schreiben oder mir auch gerne eine private Nachricht schreiben.
Nun wünsche ich Dir und auch allen anderen hier viel Mut und gute Besserung
Viele Grüße
Michael
IEMFF
Beiträge: 30
Registriert: 5. Sep 2020, 06:12

Re: depression und arbeit

Beitrag von IEMFF »

Vielen lieben Dank,Michael!
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