Wie soll ich mich verhalten?

[Aurelia Belinda]

Hallo Holgi,
Also ich an deiner Stelle wäre erst gar nicht hingegangen.
Das handhabe ich auch bei meiner Familie längst so.
Aber du wagst es tatsächlich.
Einerseits mutig, andererseits sehr belastend für dich.
Ob das heute für dich ein guter Tag wird bezweifle ich.
Aber du wirst berichten.
GieEli beschreibt es gut.
Du wirfst dich in den Rachen des Löwen.
Ich beschreibe meine Familie als “Könige“....Und wir sind die Untertanen.
Also mein Mann u. Ich.
Wir werden es nie schaffen als gleichberechtigte Gesprächspartner akzeptiert zu werden.
Ergo, haben wir irgend wann die Notbremse gezogen.
Keine Familienfeste mehr.
Du schreibst du empfindest wie ein Angeklagter! Richtig. Weil du auch dort so behandelt wurdest oder wirst.
Du sagst du hast dein Schutzschild zwar dabei, vielleicht kann Frau u. Kinder einiges abfedern.
Zumindest wünsche ich dir das von Herzen.
Die vorherige Anspannung, Tablette einwerfen zeigt ja schon wie sehr es dich doch belastet.
Wünsche dir dennoch einen guten Tag,
Versuche zu sehen, was du hast.
Du hast deine Familie als Rückhalt.
Alles Gute von Herzen.
Und auch wenn du es nicht “kuschelig“ magst, drück ich dich feste, zwinker.

Liebe Grüße, Aurelia

[Herculaneum]

Moinsen

@ manu
Danke der Nachfrage.
@ Aurelia
Ich hätte es auch gerne nicht gemacht, aber....

Es war eine interessante Erfahrung.
Meine Mutter hat es verstanden und begrüßte mich als wenn ich nicht "krank" wäre.
Mein Stiefvater begrüßte mich den Worten : "Nun stell dich nicht so an."

Tja, das hatte dann etwas gesessen, aber hat mir nicht weh getan.
Ich habe es nur von außen betrachtet.
Und ich hatte meine Bodyguards dabei.
Mein Sohn und der Freund unserer Tochter.
Die haben mich echt abgeschirmt.
Ich fühlte mich total sicher.
Und auch die ganzen Gäste die ich ja schon Jahrzehnte kenne, waren alle neutral und sehr nett zu mir.

Ich musste natürlich dort anwesend sein, weil unsere Tochter 2 Wochen später ihre Verlobung hatte und alle Gäste ( nur Familie ) bei uns im Garten dieses Ereignis gefeiert haben.
Meine Mutter war sehr angenehm, da sie zurück haltend war.
Mein Stiefvater war auch angenehm, da er sehr zurückhaltend war.

Nun denn, es war ok alles für mich.
Leider hatte meine Mutter dann aber das Bedürfnis uns zu ihrem Geburtstag , eine Woche später, ein zu laden.
Das hatte ich dann abgesagt.
Ich sagte zu meiner Frau, das ich das nicht schaffe.

Alles gut.
Keine Vorhaltungen.

Ich hätte diese Schritte auch nicht ohne meine Therapeutin und den Tabletten geschafft.
Ich war präsent und konnte mich "bewegen", nur das zählt.

Ich bin stärker geworden als sie es jemals waren zu mir.
Ich muss nur die richtige "Dosis" finden um nicht wieder in eine psychische Abhängigkeit zu verfallen.

So, es geht weiter und wird noch spannend.

Liebe Grüße an euch alle und ich drücke euch mal.
Nur mal so

Holgi
..............................
Cogito ergo sum

[Aurelia Belinda]

Hey Holgi,
Du wirst mir doch hier nicht noch zum Kuschelbär??? Wegen der Umarumung, zwinker.
Dein schwieriger Tag beim Fest ist ja für dich ganz gut gelaufen, das hast du echt gut gemeistert, im Hinblick auf deine Befürchtungen vorher.
Kannst ganz stolz auf dich sein!!!
Dein Satz “ich war stärker als sie es je waren“ hat mich sehr beeindruckt.
Du hattest sehr gute Rückendeckung, das alles ist auch sehr viel Wert.
Ich freu mich aufrichtig für dich, dass der “Tag des Grauens“ keinen großen negativen Touch hinterlassen hat und Wünsche dir weiter gute Fortschritte bei deiner Therapie.
Alles Liebe, Aurelia

[Aurelia Belinda]

Liebe manu,
Es gibt äußere Faktoren im Leben die einen Treffen können, und in die Knie zwingen. Da kann unsere Stabilität ins Wanken geraten. Wir haben dann zu lernen damit irgendwie umzugehen.
Und es gibt Entscheidungen im Leben ( “hausgemachte“ ) auf die wir Einfluss haben.....bei denen auf die wir Einfluss haben, sollten wir vielleicht besser auf uns achten, damit unser mühsam aufgebautes “Gerüst“ nicht wieder unstabil wird.
Ich sehe es wie deine Therapeutin, wir sind nun mal krank u. Können nicht ständig präsent und belastbar sein.
Ein, rund um die Uhr FUNKTIONIEREN wollen geht meistens in die Hose.
Es tut mir leid für dich dass du angeschlagen bist.....von Herzen gute Besserung von mir.
Du hattest in letzter Zeit einiges an Belastung, gib gut auf dich acht!!
Liebe Grüße, ich knuddel dich...

@ Holgi, hab nochmal oben nachgelesen,
Dein Stiefvater hat dich ja echt “sehr nett“ begrüsst, hehe. Könnten glatt meine Angehörigen sein.
Den Satz hab ich lange als unendlichen Schwanz hinter mir hergezogen.
Trifft er mich heute, wird er abgeschmettert wie ein Tennisball mit dem Schläger.

Macht's gut ihr beiden.
Herzlich, Aurelia

[Bittchen]

Hallo lieber Holgi,

ja,das zeichnet uns aus,wir sind stärker als unsere Peiniger jemals werden.
Es freut mich für dich, dass du diese Situationen überstanden hast.
Jetzt sollte es auch erst einmal gut sein.
Nein sagen,wenn du merkst es reicht,das ist dein gutes Recht und sollte immer akzeptiert werden.
Heute habe ich gelernt,ich bin nicht dafür verantwortlich dass Andere sich gut fühlen,egal welche Gründe vorhanden sind.
Zuerst muss es für mich ok sein,von gut ist das ja noch weit entfernt.
Es gibt im Leben auch Situationen,da lässt man Fünfe gerade sein aber auch da sind Grenzen wichtig.
Wenn ich merke es geht in die Richtung Verletzungen,dann aber tschüs,ohne wenn und aber.
Mir ist es heute nicht mehr wichtig was man so macht,weil sich das so gehört,das ist vorbei.
Heute lasse ich mich nicht mehr leben,sondern entscheide über mein Tun selbst.
Das ist auch für meine engste Familie schon Mal unbequem, aber sie haben sich daran gewöhnt.
Denn ich habe immer gute Argumente wenn ich mich nicht mehr manipulieren lasse.
Weiterhin alles Gute und
liebe Grüße
Bittchen

[Bittchen]

Liebe manu,

schön wieder von dir zu lesen,ich hatte mir schon gedacht,dass es dir nicht gut geht.
Wie auch?
Du hattest ja sehr viel zu verkraften in den letzten Monaten ,das ist Stress pur.
Es war zuviel,die körperliche Anstrengung noch dazu, zu wenig Ruhe,das ist Gift für uns.
Da eskaliert es auch schnell ,dann werden zwischen Partnern Dinge gesagt, die wieder Mal nicht gerade gut tun.
Auf beiden Seiten ,wieder Stress.
Jetzt solltest du dich wieder mehr um dich selbst kümmern.
Gute Besserung und ich drück dich ganz herzlich.
Liebe Grüße
Bittchen

[Bittchen]

Liebe manu,

wie es ist ohne Dach ist, habe ich ja einige Wochen erlebt,auch bei Regen.
Da hat auch eine Plane nicht geholfen,das sind schon Sorgen momentan für euch.
Dass dein Partner mehr Immobilien will und du das nicht mit tragen willst,
das hast du ja deutlich gemacht.
Deine Antworten hast du dir schon selber gegeben und ich finde du bist gut dabei.
Ein regelmäßiger Schlaf ist sehr wichtig.
Reden ist immer gut,aber es sollten auch Taten folgen,auch das konntest du für dich schon umsetzen.
Es wäre ja gut, Ersatz für dich zu finden wenn Stoßgeschäft erwartet wird .
Das ist aber hier in der Gastronomie sehr schwer.
Mittlerweile sehe ich hier oft die reinste Servicewüste.

"Gesundheit ist nicht Alles,aber ohne Gesundheit ist Alles nichts".
Dieser Satz sollte gerade uns immer wieder zu Denken geben.
Gastronome haben laut Statistik die kürzeste Lebenserwartung überhaupt.
Auch nicht so hoffnungsvoll für die Zukunft.

Malen ist so ein schönes Hobby.
Kreativ und meditativ,das solltest du unbedingt machen und dir auch die Zeit dafür nehmen.
Der Autor "Holger Reiners" er hat viele Bücher geschrieben,auch Bestseller wie er die Depression bewältigt hat.
Er war auch offiziell lange in der Deutschen Depressionshilfe aktiv.
Der hat u.A. gerade das Malen als besondere Hilfe beschrieben um seine Dämonen besiegen zu können.

Passe gut auf dich auf.
Liebe Grüße
Bittchen