Einsamkeit

[Katerle]

Hallo liebe Sonne,

sorry, dass ich soviel von mir geschrieben habe in deinem Thread...

Wie war dein Wochenende? Heute Nacht kommen meine Kinder aus dem Urlaub wieder.

Gute Nacht, Katerle

[irma]

Liebe Katerle,

Mir geht es auch manchmal so wie dir, was Freunde betrifft.

In diesem Sommer schiebe ich es aber auch auf die enorme Hitze. Ich selbst habe auch einen Termin deswegen abgesagt. Da bleiben manche lieber in ihrem eigenen Garten in legerer Bekleidung, als sich chic zu machen und Besuche zu machen.

Ich finde es so schön, dass dein Mann und du wieder zueinander gefunden habt. Dein Partner hat sich ja wohl sehr verändert und steht nun zu dir. Das ist ein großes Glück finde ich.

Und Freunde muss man schon mal an sich erinnern.

Irma

[irma]

Hallo Sonne,

Entschuldige bitte, dass ich deinen Thread für Mitteilungen an Katerle missbraucht habe. Aber es passte gerade so.

Liebe Grüße
Irma

[Katerle]

Liebe Katerle,

Mir geht es auch manchmal so wie dir, was Freunde betrifft.

In diesem Sommer schiebe ich es aber auch auf die enorme Hitze. Ich selbst habe auch einen Termin deswegen abgesagt. Da bleiben manche lieber in ihrem eigenen Garten in legerer Bekleidung, als sich chic zu machen und Besuche zu machen.

Ich finde es so schön, dass dein Mann und du wieder zueinander gefunden habt. Dein Partner hat sich ja wohl sehr verändert und steht nun zu dir. Das ist ein großes Glück finde ich.

Und Freunde muss man schon mal an sich erinnern.

Irma

Hallo liebe irma,

dieser Sommer war mir ehrlich gesagt auch zu heiß, um irgendwas zu unternehmen mit anderen, auch einen Termin hatte ich abgesagt. Aber wie gesagt, niemand hatte sich mal gemeldet. Morgen gehe ich wieder in meine G. Wegen der Arbeit habe ich mich auch erkundigt, aber noch nicht Bescheid bekommen. Mal schauen, was wird.

Danke für deine Worte. Ich finde es ja auch schön, dass wir wieder mehr zueinander gefunden haben. Er bemüht sich sehr und das sehe ich natürlich auch. Und die Kinder freuen sich auch.
Heute waren meine Kinder da und das hatte mir auch sehr gutgetan. Und vormittags hatten meine S. und ich telefoniert, was mich ebenfalls sehr freute.

Wie gehts dir eigentlich so? Wünsche noch einen angenehmen Abend, LG Katerle.

[Katerle]

Hallo ihr Lieben,

möchte ja gerne wieder mehr unter Leute und da hatte ich auch schon vorige Woche den Anfang gemacht, Heute war ich wieder in meiner Kreativgruppe und es tat ganz gut. Dann hatte es sich noch so ergeben, dass ich noch woanders mitwirken kann, für einen guten Zweck und ich meinte, ich werde es mir überlegen. Ich habe es mir bereits überlegt. Somit würde ich noch mehr unter Menschen kommen und für einen guten Zweck, ist ne tolle Sache.

Werde ganz einfach versuchen, meine Einstellung zu ändern. Anstatt zu warten, bis sich mal jemand aus meinem Freundeskreis meldet, bleibe ich ganz einfach weiter aktiv und das wird mir guttun.

Wünsche euch einen angenehmen Abend,
Katerle

[irma]

Hallo Katerle,

Du hast dich gut entschieden. Genauso ist es richtig. Nicht warten bis jemand kommt, sondern selber in die Hand nehmen. Und dann noch für einen guten Zweck. Ich hab gut reden. Selbst bin ich nicht so. Ich warte auch lieber, dass eine Freundin mich anruft.

Ich würde mich freuen, wenn du mehrbübervdie Tätigkeit schreiben würdest.

Evtl. schreibe ich morgen mehr, wie es mir geht. Ich habe lange nichts mehr darüber geschrieben. Über mich selbst zu berichten fällt mir nie leicht.

Gute Nacht
Irma

[Katerle]

Danke irma. Ich werde später mehr darüber schreiben, versprochen.

Euch allen einen guten Tag, Katerle.

[irma]

Liebe Katerle,

Ich wollte dir schreiben wie es mir geht. Also mittlerweile laufe ich in der Wohnung ohne Rollator, draußen mit. Wenn mein Partner und ich unterwegs sind, laufe ich kürzere Strecken an seinem Arm. Dafür, dass ich halbabwärts querschnittsgelähmt war, bin jch ganz zufrieden. Mein Neurologe meint ich wäre ein Wunder. Naja.

Es sind aber viele andere Sachen da, z. B., dass ich abends Schmerzen in den Füßen habe, nicht weiß, ob sie kalt oder heiß oder normal sind. Blasen- und Stuhlinkontinenz. Heißt jetzt nicht, dass ich einfach in die Windel mache, ich trage gar keine. Aber ich muss sehr auf alles achten. Durch die Opiate habe ich Obstpation. Da muss ich mit Abführmitteln ganz vorsichtig dosieren. Mit diesem Thema bin ich so sehr beschäftigt, dass kannst du dir gar nicht vorstellen. Als wir in Urlaub fuhren, war das problematisch, es ging aber alles gut. Ich habe einen Schlüssel für die Schwerbehindertentoilette erworben. Die ist immer frei, schön groß und sehr sauber. Mein Lebensgefährte tut da alles für mich, dass ich es leicht habe.

Nun sind noch Diagnosen gekommen wie Peroneusnervlähmung und Polyneuropathie. Das so was noch dazu kommt, kann ich gar nicht gebrauchen. Habe genug mitgemacht und brauche nicht noch mehr. Andere haben mit Polyneuropathie schon genug.

Den Pflegegrad 2 wollte man mir nehmen. Dagegen haben wir protestiert und gewonnen. Hier war eine nette, forsche Dame vom MDK. Hat uns den gleich unbegfristet zugesagt. Die ganze Sache hat mich auch sehr aufgeregt und mitgenommen. Habe eine Freundin, die hat beim 1. Mal den Pflegegrad 2 bekommen und sie fährt selbst mit dem Urlaub nach Italien und zeltet dort. Da frage ich mich wirklich, wer da beurteilt hat oder welche Show sie abgezogen hat. Aber ich bin jetzt zufrieden, so wie es ist. Mehr will ich und brauche ich nicht. Nur das, was mir zusteht und ich denke, das habe ich jetzt.

Katerle nun habe ich ausführlich berichtet, vielleicht zu ausführlich. Dann sorry. Ich habe geschrieben, wie es ist.

Liebe Sonne, nun habe ich deinen Thread gründlich missbraucht aber Katerle und ich sind so ins Reden gekommen. Ich wollte deswegen keinen eigenen Thread eröffnen. Ich bitte wirklich um Verzeihung. Sag, wenn du möchtest, dass ich es hier wegnehmen soll. Dann mache ich das.

An alle die lesen liebe Grüße
Eure Irma

[Katerle]

Danke liebe irma für dein Feedback.

Sorry, dass ich gestern nicht mehr antworten konnte, war platt vom Tag und abends zu nix mehr fähig. Dafür hatte ich einen guten Tag.

Was du beschreibst, ist auch alles nicht so einfach. Ich selbst war auch mal inkoninent vorrübergehend, aber inzwischen hatte sich das zum Glück gebessert. Und mit den Diagnosen auch noch zusätzlich bei dir...

Schön, dass dich dein Partner da so unterstützt.

Und gut, dass es mit dem Pflegegrad 2 bei dir geklappt hat.

Ich hatte es gestern in Angriff genommen, in eine weitere G. zu gehen und wurde auch gut aufgenommen. Damit komme ich noch mehr aus meiner Einsamkeit raus und das ist positiv.
Und mal schauen, wann ich wieder auf der Arbeit bin, bleibe auf jedem Fall dran.

Abends hatte ich mir noch was Gutes gegönnt und war ganz zufrieden. Nächste Woche treffe ich mich mit einer Freundin, wir haben uns sicherlich wieder einiges zu erzählen und wir freuen uns drauf.

Habe zwar nun zu allem wieder weitere Wege, naja. Aber bis jetzt schaffe ich das.

Wünsche euch allen hier einen guten Freitag,

Liebe Grüße
Katerle

[Luna1959]

Liebe Sonne!
Danke für deinen Thread über die Einsamkeit.
Ich habe auch lange in der Stadt gelebt und empfand da die Einsamkeit stärker als hier am Land.
Gerade was du, Sinnpflanze, schreibst und als widersprüchliche Gedanken bezeichnest, kenne ich so gut von mir.
Meine Einsamkeit kommt aus diesem Gefühl der Unverbundenheit mit dem Leben, wie eine unsichtbare Wand steht da was zwischen mir und den anderen.
Mir geht’s oft so, dass mir gerade in der Gemeinschaft das so schmerzlich bewusst wird.
Oft besonders dann, wenn es liebe Menschen sind.
Ich bin dann zwar dabei, plaudere vermutlich ganz „normal“, lächle und höre interessiert zu und fühl mich gleichzeitig so unecht.
Ja, es gibt Menschen in meinem Leben, ich habe sogar 3 Freundinnen, die mir zeigen, dass ihnen etwas an mir liegt. Und auch einige Bekannte. Besonders froh bin ich im Sommer um den Segelclub, wo ich hinfahren kann, wenn mir wieder mal die Decke auf den Kopf fällt. Da kann ich mich auch je nach Stimmung hinter einem Buch „verstecken“ oder mich am Gespräch beteiligen.
Aber seit einigen Wochen nimmt das Gefühl wieder so stark überhand, dass mich nichts freut und interessiert. Und ich mag mich selbst nicht.
Grausam, wenn man selbst wahr nimmt, dass man alles hat für ein gutes Leben und sich dennoch so verloren und unverbunden fühlt.
Habe heute früh ein SMS von meiner Nichte und ihrem Mann bekommen, ob ich morgen mit ihnen zu einem Kunstmarkt bei mir in der Nachbargemeinde gehe. Und jetzt grüble ich drüber nach, ob ich ihnen ehrlich schreiben sollte, dass es mir derzeit nicht so gut geht und daher nicht mitkommen möchte.
Ich grüble deshalb, weil ich vom Kopf her und aus Erfahrung weiß, dass ich aufpassen muss, mich nicht zu sehr zurück zu ziehen.
Wünsche euch allen und mir die Kraft, immer wieder raus zu gehen und Kontakt zu suchen.
Liebe Grüße Eva

[Sinnpflanze]

Dieser Satz hat mich sofort angesprochen:

Meine Einsamkeit kommt aus diesem Gefühl der Unverbundenheit mit dem Leben, wie eine unsichtbare Wand steht da was zwischen mir und den anderen.

Ich glaube, hinzu kommt, dass einen andere oft bewusst oder unbewusst spüren lassen, dass sie "irgendwie verbundener" sind: Dass sie viel zu tun und einen vollen Terminkalender, keinerlei Zweifel an Wert, Sinn und Bedeutsamkeit ihrer Existenz haben. Mir jedenfalls wird das im Kontakt immer wieder schmerzlichst bewusst. Daher das Gefühl der Einsamkeit auch unter Menschen. In meinem Leben ist seit geraumer Zeit viel Leere, unabhängig davon, ob ich diese Leere oberflächlich fülle oder nicht.

Neulich sah ich ein Youtube-Video mit einem Psychologen, der im Prinzip sagte, Gefühle der Einsamkeit dürften bei Erwachsenen eigentlich nicht vorkommen - sondern wären "nur" ein Indiz für verletzte bzw. verlassene innere Kinder. Wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Trösten konnte es mich nicht.

[Luna1959]

Vor 3 Wochen besuchte ich ein 3tägiges Seminar „Heilendes Singen“ mit ca. 35 Leuten, hauptsächlich Frauen. Auch da fühlte ich mich einsam – außer manchmal beim Singen -, nahm dies aber so nach und nach auch bei einigen der anderen Frauen wahr. So gut lernten wir uns dann aber doch nicht kennen, dass wir auch darüber gesprochen hätten.
@ Sinnpflanze, auch ich nehme andere Menschen oft verbundener wahr. Speziell, wenn ich sehe, dass sie in ihrem Tun wirklich aufgehen. Egal, was sie konkret machen, ob Gartenarbeit, spielen mit Kindern, kochen/backen, Kartenspielen, malen/töpfern oder wie du, Katerle, basteln. Und dieses Vertiefen habe ich so komplett verloren.
Dein Satz „In mir ist so viel Leere, unabhängig davon, ob ich diese Leere oberflächlich fülle oder nicht.“, trifft auch auf meine jetzige Stimmung zu.
Ich bemühe mich dann halt um Bewegung in der Natur. Damit hole ich mir wenigstens das Gefühl, meinem Körper was Gutes zu tun.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntagabend. Eva

[Peter-MUC]

Zu dem Thema möchte ich mich einklinken und meine Erfahrungen mitteilen.

Einsamkeit kenne ich nur zu gut. Sie ist sowas wie meine ewige "Freundin" geworden. Ich bin gerade in einer psychosomatischen Tagesklinik. Die Mitpatienten und Therapeuten sind so etwas wie meine Familie. Sie geben mir mehr als meine eigenen Verwandten. Ausserhalb habe ich keine Kontakte. Nahe Familienangehörige gibt es so gut wie keine mehr und Freunde existieren gar nicht. Durch meine Sozialphobie fällt es mir auch extrem schwer neue Kontakte zu knüpfen. Wahrscheinlich werde ich nach Entlassung aus der Klinik irgendwie mit der Einsamkeit weiterzuleben lernen. Eine feste Freundin zu finden wäre zwar toll jedoch eher eine Wunschvorstellung. Ich habe seit Teenagerzeiten 25 Jahre lang versucht jemand zu finden. Irgendwann kommt der Punkt an dem ich einfach keine Kraft mehr hatte. Nun als 39-jähriger Depressiver bin ich auch kein Hauptgewinn und sehe meinen Selbstwert auch nicht besonders hoch. Also bleibt nur die Option alleine mit der Einsamkeit als Freundin an meiner Seite .......

Allen Forenlesern einen schönen Abend und von Herzen nur das Beste.

[Sinnpflanze]

Ich hatte einmal ein Erlebnis - für gut drei Wochen - da ist mir das Alleinsein richtig gut bekommen.

Ich hütete ein Haus, einen Garten und eine Katze im Unterfränkischen. Im Haus einer Freundin, die im Urlaub war. Meine Aufgaben waren überschaubar: Pflanzen gießen, Katze füttern. Ansonsten habe ich Krimis von Fred Vargas gelesen. Ab und zu ein Spaziergang rund um den Ort.

Das war alles. 2009.

Ich hatte noch meinen Freund - fast jeden Abend telefonierten wir, und ich weinte dabei viel. Aus Sehnsucht, vielleicht aber auch, weil ich ihm nicht deutlich machen konnte, wie glücklich ich war.

Wie frei ich mich fühlte. Wie sinnvoll ich mich fühlte - immerhin kümmerte ich mich um Garten und Katze, gleichzeitig dieses Gefühl, niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen, einfach nur sein zu können - vollkommen in Ordnung, wie ich war.

Dieses Grundgefühl steckt irgendwo in mir, und ich wünschte mir, es zurückzuerlangen.

[Sonne]

Hallo ihr Lieben

Der Thread ist für alle da - also führt eure Gespräche! Vielleicht eröffne ich dann später mal noch einen neuen Thread so als Tagebuch. Aber das stört mich nicht, daher weiter drauflos quatschen

Mir geht es besser - meine Medikamente wirken wieder. Die Einsamkeit ist immer noch mein grösstes Problem, aber dem liegt ein heftiges Trauma zugrunde. Lange habe ich mich davor gescheut, mich damit zu befassen. Meine Psychologin meinte, eine Traumatherapie täte mir gut. Das will ich in den nächsten Monaten angehen.

[Katerle]

@ Sonne

Danke. Freut mich, dass es dir besser geht. Das ist wohl bei mir auch so mit der Einsamkeit... Genau, gehe es an. Werde ich auch machen müssen... Drück dir ganz fest die Daumen... LG Katerle

[Sonne]

Liebe Karterle

Danke, das wünsche ich dir auch. Ich habe in meiner kurzen medikamentenfreien Zeit gemerkt, wie sehr mich das Thema Einsamkeit beschäftigt und wie wenig sich gefühlsmässig daran in den letzten 5 Jahren geändert hat. Ich stolpere immer wieder, reisse mir die Knie blutig und komme nicht vorwärts. Also ist es Zeit, sich den Ängsten und dem Unangenehmen zu stellen. Wir schaffen das

Bist du aktuell in Therapie?

[Katerle]

Liebe Sonne,

nein, bin zur Zeit nicht in Therapie. LG

[Gertrud Star]

Ich weiß ja nicht...
Bei mir tauchte da so ein Zettel im Briefkasten auf.
Da gibt es Nachbarschaften, die sich auf einer Homepage vernetzen. Auch für Freizeitpartner.
Das soll es in Städten und auch Dörfern geben und noch recht neu sein.
Bin noch zu skeptisch.

LG

[Katerle]

Hallo Gertrud, da wäre ich auch etwas skeptisch.

[Sonne]

Warum skeptisch? Das ist doch eine tolle Möglichkeit mehr in der Nachbarschaft eingebunden zu werden

[Katerle]

Stimmt schon von der Seite, Sonne.

[Sonne]

...aber?

[Katerle]

Bin halt nur etwas vorsichtig gegenüber Fremden, was auch seine Gründe hat...

[Sonne]

Kann ich verstehen. Aber kein Weg aus der Einsamkeit ohne sich ein kleines bisschen zu öffnen.