Kinderlosigkeit

anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: Kinderlosigkeit

Beitrag von anna1967 »

Hallo bittchen,

Habe dir eine Pn geschickt.

Gruß Anna
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Kinderlosigkeit

Beitrag von Christiane1 »

Hallo Anna,

ich habe deinen thread mit sehr widersprüchlichen Gefühlen verfolgt.

Vielleicht liegt es an meiner gewollten Kinderlosigkeit, vielleicht am Begriff Pflegekind, so genau kann ich es eigentlich gar nicht sagen, es ist alles zusammen. Ich war mal ein sogenanntes Pflegekind, das nach der Geburt direkt für drei Jahre in verschiedene " nette Pflegefamilien" herumgereicht wurde und erst danach fest in eine Famile kam und mit leiblicher Mutter (die mir da fremd war), Stiefvater, zwei Stiefschwestern, einem Halbbruder ein einziges Durcheinander und Chaos in der gesamten Kindheit und Jugend mit ausserordentlich harten Eltern erlebte.

Dieser Prägung, vor allem meinen sogenannten frühkindlichen, verdanke ich aber, so sehe ich es heute mit einigem Zynismus, dass ich trotz allem heute mit 54 Jahren irgendwie angekommen bin bei mir, ohne Kinder und Ehe zwar, aber ich habe das alles überlebt und bin dennoch kein Monster geworden, nur krank. Meine persönliche Bedürftigkeit etwas zu haben, das zu mir gehört, ist aber auch gross und das finde ich grundnormal. Nur waren es bei mir nie eigene Kinder, somit weiss ich nicht, wie es sich anfühlt ungewollt kinderlos zu bleiben.
Ich habe stattdessen immer eine Katze zuhause, erst 21 Jahre alt geworden, die zweite ist jetzt acht und das liebe Kümmern befriedigt auch Urbedürfnisse bei mir. Ich kann zwar keine Kinder grossziehen, aber dafür sorgen, dass ein Tierchen zu essen und zu trinken hat regelmässig und keinen Stress hat durch mich.

Es stimmt, dass Pflegekinder aus ihren Herkunftsamilien oft jede Menge Ballast mitbringen. Was mich oft stört bei der Betrachtung von künftigen Eltern ist die Abwägung hinsichtlich möglicher Schwierigkeiten bei dem Kind, das es eventuell zu betreuen gilt. Das kann aber genauso gut mit dem eigenen Kind passieren, wenn Mutter und Vater sich nicht verstehen oder psychische Einschränkungen da sind oder die Erwartungen zu hoch, das muss nicht erst ein Pflegekind zutage fördern.

Ich glaube, mich hat bei der Betrachtung, auf welche Art man nun ein Kind bekommt, entweder selber, aus dem Ausland oder Heim, schon wieder diese Art und Weise genervt, wie jemand sein Erwachsenenbedürfnis am besten befriedigen könnte. Ich möchte dich und niemanden verletzen, ich versuche nur klarzustellen, dass ein Kind es sich nicht aussuchen kann, wo es lebt. Und wenn jetzt schon nur der Mann der Fels in der Brandung ist und die eigene Kraft nicht gross genug ist, finde ich kein Kind insgesamt auch besser fürs Kind. Sorry, aber ich sehe das so.

Herzliche Grüße
Christiane
anna1967
Beiträge: 60
Registriert: 16. Mär 2018, 19:04

Re: Kinderlosigkeit

Beitrag von anna1967 »

Hallo Christiane,

da du aus der Sicht eines Pflegekindes schreibst, bestärkt unsere Entscheidung, kein Pflegekind aufgenommen zu haben.

Es geht mir auch eher darum einen Weg zu finden mit der Trauer umzugehen und nicht auf Kosten eines Kindes ein Bedürfnis zu befriedigen.


L.G.Anna
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Kinderlosigkeit

Beitrag von Christiane1 »

Guten Morgen Anna,

ich respektiere deine Trauer und hoffe, dass ich deinen thread jetzt nicht zerstört habe.
Das lag keinesfalls in meiner Absicht, ich wollte meine eigenen Gefühle lediglich zum Ausdruck bringen und bediente mich wenig zartfühlender Worte dabei, so wie ich die Dinge eben sehe.
Ich schrieb das nicht aus der Sicht eines Pflegekindes, sondern aus der Sicht eines Menschen, der Pflegefamilie plus eigene Familie im Lebenslauf hat. Diesen Unterschied bitte ich ebenfalls zu respektieren.

Alles Gute.

Herzlicher Gruss
Christiane
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