DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Katharina72
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Katharina72 »

oh weia, jetzt hab ich mich aber erschrocken:
ich bin seit dem 12.06. hier dabei und habe viele beiträge gelesen, selber habe ich erst 3 beiträge geschrieben aber
allein hier dabei zu sein, das mich-wiederfinden in vielen beiträgen und das gefühl nicht alleine zu sein
hat mir sehr geholfen.
nun bin ich auf das og. thema gestossen DNAtest... ...
mein erster gedanke: noch nie von gehört, wohl bei Krebserkrankungen, da ist die wissenschaft wohl
schon weiter entwickelt ...
für mich waren die informationen neu und auch wertvoll.
beim weiterlesen las ich dann den beitrag von Dir
@Morbus
ehrlich gesagt fand ich deine antwort an Deprella das gegenteil von konstruktiv.
Ich fand den beitrag von Deprella weder "naiv" noch verunsichernd, ich fand ihn einfach
stinknormal. Wir sind doch hier in einem forum für betroffene und nicht in einem kolloquium
für fachleute, psychologen, psychiater ...
Und dann bringst du auch noch das thema mobbing ins spiel und ehrlich gesagt:
das macht mir angst!!! Ich kann als neuling ja nun nicht wissen was hier früher
vielleicht abgegangen ist und ich möchte es auch gar nicht wissen.
Sollte ich das hier tatsächlich mal wahrnehmen, dann bin ich weg und zwar ganz
schnell, meine gemachten erfahrungen damit reichen mir.

ich ahne, dass in puncto DNAtests o.ä. bei dir leidvolle erfahrungen dahinter stecken, bitte
versteh mich nicht falsch, ich möchte in keiner weise übergriffig werden.

unser gesundheitssystem wird so nicht lange weiter existieren können, das ist wohl klar.
es muss reformiert werden ... das ist ein thema für sich, aber eigentlich ein sehr wichtiges.

Wir haben eines der besten gesundheitssysteme der welt und ich bin froh und dankbar dass ich hier lebe, aber
vielleicht magst du mir 2 fragen beantworten?

stimmst du der aussage zu, wer arm ist muss früher sterben, auch hier in unserem "reichen" Deutschand?
Ich z.bsp. muss nach meinem brustkrebs bei der nachsorge bei einem unklaren befund fast jedesmal
einen kräftezehrenden kampf führen und viele viele andere menschen auch...
Wer geld hat legt die scheine auf den tisch und fertig, er kann sich seine möglicherweise lebensrettende
untersuchung ganz schnell organisieren!

und genauso ist es mit anderen leistungen wie z.bsp dem DNAtest
stimmst du mir zu das arme menschen u.U.länger leiden müssen?
Wenn dieser test schneller helfen würde die richtige medikation herauszufinden, jeder bekäme ihn, wieviel Leiden würden vielen verzweifelten von uns erspart werden!!!

vielleicht kannst du das mal aus einer anderen perspektive anschauen,
jeder von uns möchte jede hilfe haben die ihn von seinem leiden befreit oder zumindest lindert,
aber nicht jeder von uns kann die 300 euro bar auf den tresen legen, der mit kohle schon.
ist das gerecht?
unser gesundheitssystem ist zu einem wirtschaftszweig verkommen, wir haben schon längst
ein 2klassensystem ...

Lieber Morbus, es ist nicht meine absicht dich zu verletzen oder sonstwas, ich musste es aber echt loswerden,
die sache mit dem mobbing hat mich echt erschreckt

einen lieben gruss
und bleib bitte weiter so diskussionsfreudig
nur vielleicht ein bisschen "anders", wie weiss ich aber auch nicht ;-)
Katharina72
"Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze" (Oscar Wilde)
Ich weiss noch nicht wie, aber ich fang damit gleich an ;-)
Katharina72
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Katharina72 »

an alle hier:
sorry sorry sorry,
erst konnte ich gar nichts absenden, hatte ich auch den administratoren gemailt
und dies auch auf verschiedenen seiten mitgeteilt.
und jetzt erschein mein beitrag zigmal
Ich versuch jetzt heraus zu finden wie ich hier löschen kann,
ansonsten tuts mir leid für euch, dann müsst ihr scrollen scrollen ... ...
lg katharina72
"Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze" (Oscar Wilde)
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Bittchen
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Bittchen »

Liebe Katharina,

na ,dann scrollen wir mal etwas.
Da kommt zumindest mein Zeigefinger in Bewegung,lach.
Deinem Beitrag kann ich nur voll zustimmen.
Man kann zwar Gesundheit nicht kaufen,aber mit Geld kann man sich viele hilfreiche Maßnahmen leisten.
Es ist sogar statistisch erwiesen,dass Armut krank macht.
Da ist ja momentan auch die Gerechtigkeitsdebatte,denen es sehr gut geht ,wollen immer mehr.
Wir habe mit das beste Gesundheitssystem der Welt,aber das ist trotzdem weit davon entfernt,den Erkrankten die angemessene Hilfe zukommen zu lassen.
Um Alles muss gekämpft werden,auch schwer Behinderte werden nicht verschont.
Wenn ich hier die Lebensgeschichten lese,dreht sich mir der Magen um,so nahe geht mir Vieles.
Nicht jeder wird arm durch die depressive Störung oder andere schwere Erkrankungen.
Doch gerade Depressive werden immer noch gerne in die Schmuddelecke gedrängt,wenn sie nicht mehr arbeitsfähig sind und keinen gut situierten Partner haben.
Zu faul ,sollen arbeiten gehen und sich nicht auf Staatskosten ausruhen u,s.w.
Dabei ist das, was der Staat nach langer Bürokratie den Hilfsbedürftigen zukommen lässt, zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.
Wenn da Betroffene noch nicht depressiv sind,durch die entwürdigende Art mit kranken Menschen umzugehen ,werden sie es nach längerer Zeit.
Dir wünsche ich alles Gute und vor allen Dingen Gesundheit.
Trotz allen Widrigkeiten,ist ohne Gesundheit Alles nichts.
Da sind wir gleich geblieben,Krankheit kann jeden treffen,nur die Möglichkeiten damit umzugehen, ist bei Besserverdienern sehr viel leichter.

Liebe Grüße Bittchen
Equis
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
Equis
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
Bittchen
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Bittchen »

Hallo Equist,

du hast mir aus dem Herzen gesprochen ,ich finde es so scheinheilig über die niedrige Arbeitslosenquote zu sprechen.
Woher kommt der Begriff Burnout ?
Den gibt es noch nicht so lange,aber diese Menschen die von einem Burnout betroffen sind,sind leistungsstark ,dynamisch und unter der vielen Arbeit die sie für das Gemeinwohl geleistet haben zusammengebrochen.
Sie handeln selbstverantwortlich ,als mündige Bürger.
Wer es glaubt,meinetwegen,ist auch gut !!!
Na ja, die auf der Strecke bleiben verändern ja nicht so sehr die Statistik.
Die Symptome sind gleich,nur der Name ist anders.
Wenn es nicht so traurig wäre,könnte man lachen .

Eine gute Zeit und liebe Grüße
Bittchen
Morbus
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Morbus »

@Katharina72

Ich würde Mitgliedern einfach mal anraten sich die Threads anzuschauen welche für weitere Beiträge geschlossen wurden. Dann versteht man meine Aussage zum Thema Mobbing hier im Forum wohl sofort.

Das meine Antwort auf Deprella zu harsch war und über das Ziel hinaus geschossen ist, ist mir auch bewust und das tat mir auch leid. Ich hatte an diesem Tag einfach schon zu viel in dieser Art gelesen und der Frust überkam mich dann, erneut auf diese Ansichtsweise zu stoßen. Auch wenn dies von Deprella anders gemeint war, so kam es für mich eben wie beschieben rüber.


Wochenlang auf eine Antwort zu warten ob man an einer unheilbaren Krankheit erkrankt und früh stirbt macht einem im Thema DNA-Tests doch ziemlich befangen und jeder neue Test könnte für mich eine entgültige Antwort bedeuten da die jetzigen noch nicht wirklich ausreichend sind. Daher halte ich auch Tests für die bezahlt werden müssen besser als einfach keinen Test. Irgendwoher muss das Geld für die Forschung ja kommen, grade in Bereichen wo die großen Firmen wenig Interresse haben. Dennoch muss es sich im Bezug auf die Krankenkassen in einer Waage halten, es nützt keinem was das ganze System noch weiter zu überfordern, dann bleiben wichtigere Tests nämlich oftmals auf der Strecke.

Zu deinen Fragen:
Stimmst du der Aussage zu, wer arm ist muss früher sterben, auch hier in unserem "reichen" Deutschand?
Im Vergleich zu anderen Ländern würde ich dir hier in Deutschland wohl wiedersprechen. Besser als bei uns kann man es wohl kaum haben. Beim überwiegenden Rest der Welt ist diese Aussage wohl sehr zutreffend.
Stimmst du mir zu das arme Menschen u.U. länger leiden müssen? Bei Leistungen wie z.B. DNA-Tests.
Ich beziehe mich auch hierbei nun lieber nur auf Deutschland da für den "Rest der Welt" überhaupt die Vorstellung solche Tests zu erhalten ein Wunder wäre.
Was ist wirklich arm für dich? Von Hartz4 z.B. kann man ausreichend leben. Eigene Wohnung und Heißkosten werden übernommen, der Rest reicht dann leicht für Lebensmittel und andere Beträge. Selbst teures Internet, Handyvertrag, Auto, Autoversicherung, Stromrechung und ... waren alles kein Problem. Somit würde ich das nicht als arm betrachten und die Gesundheitsversorgung war dabei auch gesichert.
In vielen Bereichen gibt es nicht einmal einen Unterschied ob man Privat- oder Kassenpatient ist im Bezug auf die Behandlung. Natürlich kann man als Privatpatient einige Leistungen schneller erhalten, dennoch sind diese damit nicht gleich besser.
Viele Krankheiten kümmern sich nicht um den Vermögensstatus des Betroffenen, der Leidensweg ist bis auf einige Befindlichkeiten der Gleiche. Selbst der reichste Mann der Welt kann keine Heilung kaufen und viele reiche Menschen verlieren vielleicht auch ungleich mehr, da Sie auf anderen Füßen stehen und andere Rechnungen und Verplichtungen zu tragen haben.


Ich halte es für sehr fraglich ob jeder wirklich jede Hilfe haben möchte. Wenn z.B. rauskommt das bei einer Person nur Neuroleptika sehr gut ansprechen würden und daher in Frage kämen obwohl diese Person keine so starke Depression hat, würde es sehr fraglich sein das diese Person dann diese nehmen würde.
Will jede Person wirklich wissen wie eingeschränkt ein Gesundheitsweg ist?
Ein DNA-Test ist weit mehr als die meisten vergleichbaren Tests aufgrund der Endgültigkeit. Wenn herauskommt das nichts wirken würde, würde man dann nicht vielleicht auch jegliche Hoffnung verlieren und das gleich zu Beginn der Behandlung einer Erkrankung?
Die meisten DNA-Tests beinhalten ein langes Ausklärungsgespräch eben wegen dieser Endgültigkeit.

Gerechtigkeit ist schwierig in diesem Bezug für mich zu beantworten. Für mich ist das alles im Großen und Ganzen einfach so und ich störe mich nicht zu sehr daran. Ich störe mich überhaupt nurnoch selten an der Ungerechtigkeit in der Welt. Es wäre purer Selbstmord diese Last auf sich zu nehmen.
Ich habe mich mit so vielen Bereichen der Welt und der Geschichte befasst, dass ich mich sofort umbringen würde da ich es einfach nicht ertragen könnte.

Es wurde einmal über uns Deutsche nach dem Ende des 2. Weltkriegs gesagt, dass wir eine gleichgültige Bevölkerung sein und ich kann dem nur zustimmen. Bis heute scheint sich dieser Punkt nicht wirklich geändert zu haben.

Liebe Grüße, Finn
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Equis
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
Katharina72
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Katharina72 »

hallo
mir gehts heute nicht wirklich gut, aber ich will wenigstens ein paar antworten geben und drüber schreiben was mich so bewegt im augenblick.
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Katharina72 »

@ liebe/Liebes bittchen.
Dir danke ich zuerst mal für deine antwort.
Alles was du geschrieben hast kann ich voll unterschreiben
du hast es gut fomuliert, da ist alles drin.
danke nochmalfür deine antwort.
Ich wünsch dir einen guten tag
und schick dir mal einen lieben gruss
katharina72
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Katharina72 »

@ MORBUS
Zuerst einmal:
es war gestern ein sonnenstrahl (klingt pathetisch ich weiss) in meinem so dunklen tag
zu sehen, dass du weiter geschrieben hast.
als ich den ersten post von dir gelesen hatte, da habe ich mich schon gefragt, warum liest er nur
und schreibt nicht weiter ... ?
Ich hab mich so gefreut, dass du weiter dabei bist und hoffentlich! auch bleibst.
Du wirst deine erfahrungen hier im forum gemacht haben, aber gerade weil du ein so kritischer geist
bist - so seh ich dich zumindest - würde ich es regelrecht bedauern wenn du wieder zum "nurleser"
würdest. Ich meine das im ernst, wenn du das als "schmu, bauchpinseln oder die will mir nur mas nettes sagen"
auffasst, dann ist das deine entscheidung.

DNAtest:
ch hab es aus deinem post heraus gelesen, es war nicht schwer zu erahnen.
Ich sags gleich vorweg: Ich muss und ich will von meinem beitrag nichts zurücknehmen.
es hat sich ja auch erledigt, du hast dich an @ deprella gewandt und die sache klargerückt
und du hast dich auch erklärt ... was ja auch dafür spricht dass du eine integere person bist.

Bem thema #unheilbare krankheit# erlaub mir bitte dir einiges zu erzählen und zwar biographisches.
Nein, ich bin nicht selbst die UNMITTELBAR betroffene.

Mein Vater ist an ALS (amyothophe lateralsklerose) verstorben.
In jungen jahren hatte ich mir eingebildet auch davon betroffen zu sein oder werden zu können und auch heute
noch bin ich von dieser angst nicht ganz frei ...
Ich weiss, dass jetzt einen test gibt mit dem man die diagnose feststellen kann, meine schwester hat diesen
test bei ihrem sohn im kleinkindalter machen lassen.
Wenn du mich jetzt fragen würdest, dann könnte ich dir keine antwort drauf geben.
wenn darüber im tv ein bericht kommt, dann schalte ich ganz schnell um, das nennt man dann wohl verdrängung und ich denke
dass das manchmal auch ganz gut ist.

ein 2. beispiel
ich habe 2 schwestern, eine davon und ich sind an brustkrebs erkrankt vor etlichen jahren.
ich habe meiner nicht betroffenen vom den genetischen test erzählt. Siebhat den test bisher nicht gemacht
und ich werde den teufel tun sie davon zu überzeugen diesen test (wahrscheinlichkeit auch an krebs zu erkranken)
zu machen.

über das krankenkassensystem und die (Verarmung in DEUTSCHLAND!!!) können wir gern ein andermal reden.
Ich bin davon nicht betroffen,aber ich habe immer noch einen funken gerechtigkeitsgefühl in mir und
das möchte ich auch gern behalten. Ich weiss aber auch, dass ich nicht mutter theresa bin und ich
will auch nicht (mehr) die welt retten ;-)) lol

Also lieber Morbus
schreib weiter, ich würde es sehr bedauern wenn du hier nicht weiter schreibst!
katharina72
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Morbus
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Morbus »

@Katharina72

Ich denke du verstehst sehr gut woher ich mit meiner letzten Antwort im Bezug auf die Endgültigkeit solcher Tests und deren Ergebnisse komme. Wie du schon schreibst, viele wollen ein solches Wissen nicht haben und verdrängen es lieber. Niemand kann in eine solche Richtung einfach gezwungen werden und man sollte sich auch vor einer Überzeugung tunlichst hüten.

Es braucht einfach seine Zeit, Monate oder Jahre sich in diesem Punkt eine Meinung zu bilden an der nicht so einfach gerüttelt werden kann. Ich selbst habe viel Zeit gebraucht um mir sicher zu sein mich auf Morbus Pick testen zu lassen und damit umgehen zu können. Und auch in unserer Familie wird dieses Thema eher nicht besprochen eben aus diesen Gründen. Jeder muss seine eigene Entscheidung treffen und doch muss jeder mit den Folgen leben können.

Ich würde z.B. eben keine Kinder bekommen wollen wenn ich nicht wissen würde ob ich überhaupt 50 Jahre alt werde und meinen Kindern womöglich die Krankheit vererbe und ihnen die gleiche schreckliche Zeit antun würde wenn die Krankheit bei mir ausbricht.
Und da mein Vater und Onkel beide wohl an Morbus Pick gestorben sind besteht eben die Chance. Leider besteht auch dabei keine vollkommene Sicherheit, da keine Autopsie gemacht oder die Gene getestet wurden.
Aber selbst mit den heutigen Tests kann keine vollkommene Sicherheit für mich gegeben werden. DNA-Tests stehen erst am Anfang und viele Krankheiten sind noch nicht vollkommen entschlüsselt. Darum ist jeder neue Test in diesem Bereich auch erstmal etwas gutes. Vor einigen Jahren noch wahr es unheimlich teuer und zeitaufwendig überhaupt die Gene zu lesen und heute können wir diese nicht nur lesen sondern sogar schon reparieren und verändern. Es geht schnell vorran aber in vielen Bereichen leider noch nicht schnell genug.
Und natürlich stehen wir schon fast an einem Punkt wo die Ethik eingreifen muss und auch darüber sollte man sich gedanken machen.


Ich würde es auf jeden Fall begrüßen wenn mehr Antidepressiva in die Liste aufgenommen würden um den Test für das richtige Antidepressivum mehr Aussagekraft zu verschaffen. Im jetzigen Stand ist es für mich das Geld nicht wert. Liebe Grüße, Finn
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-Mara-
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von -Mara- »

Es geht ja, wenn ich es richtig verstanden habe, bei diesen Gen-Tests bezüglich Antidepressiva um die (genetisch angelegte) Fähigkeit bestimmte Stoffe über die Leber abzubauen.
In den Links (Infos zum Test) waren zwei Enzyme des Cytochrom P 450 - Systems genannt. (Es gibt noch mehrere, andere Enzyme des Systems.)
Diese sind generell für viele über die Leber abgebaute Medikamente zuständig (und für andere Stoffe, die über die Leber laufen), nicht nur AD. Insofern dürfte es vermutlich auch ganz allgemein bezüglich Wirkfähigkeit / Abbaugeschwindigkeit / sinnvolle bzw nötige Dosierung und Nebenwirkungsrisiken von Medikamenten etwas Aufschluss geben können, den "Metabolisierungstypus" bei diesen Enzymen zu kennen.

Sorry meine Konzentration macht mir heute gar nicht gut mit.

Angst vor so einem Test (auf diesen "Antidepressiva-Test" bezogen!) braucht man denke ich jedenfalls nicht zu haben.
Und welche Medikamente/Stoffe über welche Enzyme vorrangig abgebaut (oder auch "umgebaut" / metabolisiert) werden, dazu finden sich auch Listen, Übersichten im Internetz.
(Manchmal braucht es ja auch erstmal einen "Abbau" / Umwandlung, um überhaupt erst den aktiven / wirksamen Metaboliten zu erhalten, der dann die Wirkung ausmacht.)
DracheSunwar
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von DracheSunwar »

-Mara- hat geschrieben:Es geht ja, wenn ich es richtig verstanden habe, bei diesen Gen-Tests bezüglich Antidepressiva um die (genetisch angelegte) Fähigkeit bestimmte Stoffe über die Leber abzubauen.
Beim Test des ABCB1-Gens geht es nicht um die Leber, sondern um das "Eindringen bestimmter Medikamente (Antidepressiva, Antipsychotika, neurologische Medikamente u.a.) durch die sogenannte Blut-Hirn-Schranke in das Hirn".
Das wird auf dieser PDF-Seite auch ganz gut erklärt.

Ich habe eine Genomtypisierung durch 23andMe machen lassen. Die Daten, die man so bekommt, enthalten u.A. auch die zu Antidepressiva; Kostenpunkt umgerechnet 175€ (darin enthalten der recht teure Versand von/nach USA via FedEx). Dafür ist keine Blutabnahme erforderlich, sondern nur etwas Spucke. Der Prozess hat insgesamt ca. 2 Monate gedauert, aber erspart mir nun wohl vergebliche Versuche mit Medikamenten, die bei mir mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso nicht funktionieren würden (zumindest in der üblichen Dosierung). Beziehungsweise es liefert eine plausible Erklärung dafür, warum mir z.B. die bisherigen ADs keine Besserung gebracht haben.
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Equis
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
DracheSunwar
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von DracheSunwar »

Equis hat geschrieben:tangiert auch deinen Psychiater/Neurologen die Aussage des Tests
Ja. Ich war gestern dort, und habe meinem Psychiater das Ergebnis gezeigt. Wir hatten meine Medikation vor 4 Wochen auf Venlafaxin umgestellt, bisher ohne Effekt (aber nach so kurzer Zeit heisst das ja nicht viel). Normalerweise hätten wir in den nächsten Wochen und Monaten an der Dosierung geschraubt; allerdings gehört auch Venlafaxin zu den Medikamenten, die lt. DNA-Test von meinen besonders aktiven Wächtermolekülen nicht durch die Blut-Hirn-Schranke gelassen werden (kann man sich auch als Türsteher vorstellen: "Du kommst hier nicht rein!")
Mein Psychiater schlug daher vor, dass ich auf Bupropion (Elontril) umstellen könnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei mir anschlägt, ist höher, nach Studien beträgt sie etwa 7:1. Eine Garantie gibt es auch so natürlich nicht.
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:24, insgesamt 3-mal geändert.
Zarra
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Zarra »

Hallo equis,
darf ich mal fragen, welchen Sinn die Auslagerung machen soll? Ja, ich weiß, daß es schwierig ist, hier im Forum die echten Erfahrungsberichte neben Konversationen über dies und das rauszuflöhen; doch so ist das Leben, und AD-Einnahme kann ja auch mit anderen Maßnahmen zusammen wirken oder nicht wirken, sich gegenseitig positiv oder negativ verstärken. Ein allen meinen Erfahrungen nach voraussichtlich unvöllständiger weiterer Ort (meiner Beobachtung nach sinkt die Motivation für ähnliches schnell), den man zudem erst mal kennen muß: Was bringt das? AD-Erfahrungen sind ja keine Messwerte.
Nichts für ungut, LG, Zarra
Equis
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
Zarra
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Zarra »

Hallo equis,

es war einfach eine Frage! Auch, um vielleicht zu kapieren oder etwas zu sehen, was ich spontan nicht sah. Und untige Erfahrungen ... und sicher auch meine inzwischen eigene Unlust, etwas zweimal oder überhaupt festzuhalten, zumal es ja eher um Objektiveres dabei gehen sollte. - Meine Frage sollte keine Kritik sein! Maximal Skepsis gegenüber dem Vorhaben (und vielleicht auch dem "Format") äußern.

Und übrigens keine Asche auf Dein Haupt. (Ich hatte früher mal woanders im Internet anscheinend was gefunden, was mir damals durchaus brauchbare und für mich recht neutrale Informationen bescherte, was ich jetzt aber so nicht wiederfinde und was hier auch keinen guten Ruf hat. - Und nochmals woanders habe ich solch einer ähnlichen Idee hinsicht Klinikberichten "zugeschaut" - das ist ziemlich schnell versandet.)

Mit Auslagern meinte ich "Deine Tabelle"/Datenbank. - Was ein Backlink ist, weiß ich nicht mal (werde ich nachher googeln - Du meinst den Rückverweis aufs Forum? nö, daran störe ich mich nicht, wenn es das ist).

Hast Du jetzt das Passwort gelöscht? Warum? Und warum ohne Erklärung?

Und zum "Format": Man muß das hier in genau diesem Thread lesen und dann eintragen - und zum Lesen der Datenbank muß man auch erst mal hierherfinden.

Und: Nein, nein, es ist garantiert nichts Schlechtes! Doch man darf doch nach der Sinnhaftigkeit, Brauchbarkeit etc. fragen. (Die Moderation hat auch schon Threads oben angepinnt. ;-) - Da würde ich dann aber einen neuen, kurzen, sachlichen mit der Einladung zum Eintrag bzw. zur Suche vorschlagen. Doch wie gesagt bin ich skeptisch, bevor ich nicht eine volle und brauchbare Datenbank sehe; das kannst Du natürlich unter depressiv schwarz eingefärbt sehen, leider kommt es mir auch ein bißchen realistisch vor.)

LG, Zarra
Equis
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Equis »

[...]
Zuletzt geändert von Equis am 3. Aug 2017, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
Zarra
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Zarra »

Hallo equis,

vielleicht das noch zur Ergänzung: Es ist hier alles öffentlich lesbar (mit Ausnahme der PN, Persönlichen Nachrichten - die laufen aber nur zwischen zwei Personen hin und her). Hast Du Angst vor Unsinnstrollen, oder was stört Dich daran?
Der Beipackzettel ist zumeist Makulatur,
Mal sachte ...: Ich mag die momentane Form auch nicht, weil ich sie nicht patientenfreundlich finde - man muß die wichtigen Informationen zwischen vielem anderen suchen. Klar hast Du mit der Abwendung von Regressklagen recht. Daneben kann man aber schon entnehmen, ob ein AD in 95 % eher müde oder eher aufgedreht macht (oder ob es doch häufiger auch paradoxe Reaktionen geben kann) u.a.

Und ich mag auch die Listen, die ich hier schon öfters verlinkt habe, in denen die verschiedenen "Eigenschaften" verglichen werden. Und ein guter Psychiater wägt das im Hintergrund ab, weiß das auch und gibt Dir auch entsprechende Antworten. Mir hat sogar einmal eine Psychologin die voraussichtlichen Nebenwirkungen von verschiedenen ADs gesagt (also nicht die Beipackzettel, und beim einzelnen kann es immer anders sein, doch so von der Häufigkeit her); und je nachdem was man von vorneherein unaushaltbarer findet, kann das schon ein Kriterium sein.

Und weißt Du, so platte Antworten: "Habe XY genommen (eventuell noch die Dosierung) - hat mir etwas geholfen." ... hilft das weiter? Siehe vielleicht andere genetische Voraussetzungen, siehe anderes depressives Krankheitsbild (der eine steht gar nicht mehr auf, der andere ist agitiert). Eigentlich braucht es schon etwas ein Drumrum mit zumindest Symptomen, um Vergleiche ziehen zu können.

Ehrlich: Eigentlich finde ich es komisch :roll: , daß ich Deine Listenidee nicht gut finde. :roll:

LG, Zarra
Zarra
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von Zarra »

Nachtrag @equis:

... schau mal (zum Betreiber kann ich nichts sagen):

https://www.sanego.de/Medikamente/
(unten kann man Medikamente auswählen)

z.B.
https://www.sanego.de/Medikamente/Trevilor/ (Venlafaxin)

---
Ich war seinerzeit (vor vielen Jahren) irgendwo auf diesen Seiten http://adfd.org/, ... ich hätte eine AD-"Liste" erwartet, meine damalige Seite war für mich hilfreich und nicht völlig übertrieben (es muß hier im Forum aber auch schon leidige Kontroversen gegeben haben); ich war da später nie mehr; vielleicht gibt es die alten Seiten auch nicht mehr.

---
Und knapper als Wikipedia, wenn auch nur sachlich:
http://www.depressionsliga.de/wissensda ... e_therapie

---
Übersichten, "meine" Listen u.ä.:
http://www.dr-michael-pelz.de/liste_der ... ssiva.html
http://www.depression-behandeln.de/depr ... dlung.html
silkesilke
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Re: DNA-Test zur Bestimmung des richtigen Antidepressivums

Beitrag von silkesilke »

Aktueller Artikel zum Thema.

Zitat

„Gerade bei depressiven Erkrankungen bleibt dem Arzt manchmal nichts anderes übrig, als verschiedene Wirkstoffe in unterschiedlichen Dosierungen auszutesten, bis eine effektive Therapie gefunden wird… Verkürzen Sie diesen aufwendigen Prozess mit Hilfe des Antidepressiva Tests!“, heißt es zum Beispiel bei Stada. Knapp 400 Euro verlangt der Pharmakonzern dafür. Kranke müssen den Test aus der eigenen Tasche bezahlen, denn Krankenkassen bezahlen ihn nicht. Bislang fehlt nämlich der wissenschaftliche Beweis, dass Antidepressiva-Tests tatsächlich zu einem besseren Ansprechen auf die Behandlung führen.

Das bestätigt auch eine Publikation der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) im Fachmagazin „Nervenarzt“. In ihrem Beitrag „Genetische Tests zur Steuerung der Behandlung mit Antidepressiva“ beziehen sich die Autoren auf Aussagen der Anbieter Stada und HMNC, wonach auf erfolglose Antidepressivabehandlungen verzichtet werden könne und dass es zu einem schnelleren Ansprechen auf die Behandlung komme. „Diese Aussagen sind durch geeignete klinische Studien nicht gedeckt, da solche Studien fehlen bzw. widersprüchliche Ergebnisse liefern. Es wird daher vom routinemäßigen Einsatz dieser Tests abgeraten“, so das Autorenteam um die Professoren Bschorr, Baethge, Hiemke und Müller-Oerlinghausen.
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/ ... enz-11605/" onclick="window.open(this.href);return false;
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