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Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 23. Aug 2004, 19:56
von winnie
Hallo Michael,

wie so oft: Wunderbar ausgedrückt, kann ich nur unterschreiben! (Auch wenn ich selbst nicht kiffe - aber das liegt ausschließlich daran, daß ich überhaupt nicht rauche, und ist KEINE Einstellungssache! Bin ebenfalls für's Legalisieren! )

Man kann es ergänzend auch noch so zusammenfassen: THC verstärkt i.d.R. die momentan eh vorhandene Befindlichkeit. Das heißt, fühlt man sich ok, kann auch das Kiffen nicht groß schaden. Geht's einem grad mies, sollte man eher damit rechnen, daß es einen noch mehr runterzieht.
Nur übertreiben sollte man's wohl nicht. Aber das ist ja eh logisch.

Grüße!
Winnie

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 24. Aug 2004, 11:11
von Schnarchi
Hey Winniiiiiiiie

Dacht' eigentlich, ich krich für mein Posting jetzt erstma Haue

So wie Du's beschreibst, so isses auch. Es verstärkt etwas die derzeitige jeweilige Befindlichkeit. ...Also, mitten in einem Anfall wirren Herumgrübelns täte ich mir auch nüscht "antun". Das bringt's halt nich'. Aber das es angeblch sogar Depressionen hervorrufen soll, das scheint mir doch etwas an den Haaren herbeigezogen.

Die größte Gefahr die davon ausgeht ist meiner Meinung nach eher, das Kinder, Jugendliche etc., durch die Kriminalisierung in Kreise geraten, wo auch harte Drogen grassieren. Und wenn man denen immer erzählt, daß Haschisch usw ein Teufelszeug ist, ...sie es probieren und merken, ...es macht garnicht süchtig, ...na, dann glaubense einem auch nichts mehr in Bezug auf Gift oder Koks und so und probieren es auch.

Dooooch, soll ja mal einen gegeben haben, der is' taaaatsächlich an einer Überdosis Hasch gestorben. Aber dem is' im Hafen von Rotterdam 'nen Container (mit "Inhalt") auf'n Kopp gefallen.
Was lernen wir daraus ??? ...Täte man's legalisier'n, dann könnt' man's sich'rer transportier'n

Klasse, daß Du wieder aufgetaucht bist Winnie !

Hab' 'nen schöööööööönen Tag

P.S.: ...Wat machen die "Haustiere" Deiner Haustiere ?

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 24. Aug 2004, 11:42
von albert
Hallo Martin und andere,
ich kannte mal einen Menschen, der 25 Jahre lang gekifft hat - aber nie darüber gesprochen. Es kamen nur Andeutungen über das Interesse an der Wirkung von Cannabis, hat sich z. B. Videos zum Thema ausgeliehen. Dann kam die Krise mit Scheidung, Jobverlust und anderem und so im 26. Jahr traf ich ihn in einer SHG wieder, seine Haare waren schlohweiß geworden. Er beklagte sich dort über die unmögliche Behandlung in einer psychiatrischen Klinik. Was war geschehen? Ich kann nur Vermutungen darüber anstellen. Mir erscheint plausibel, dass er eine drogeninduzierte Psychose erlitt, bei der Einlieferung in die Klinik sah das Personal an den Ringen unter den Augen sofort, was los war, der Test hat es bestätigt und dann kam der vierwöchige Aufenthalt in der Geschlossenen. Und in der SHG wurde der Wunsch nach antipsychiatrischen Aktionen geäußert. Ich hab das unter fehlender Einsicht in die Krankheit eingeordnet.
Leider ist der Drogenkonsum auch in mancher Hinsicht eine Glaubenssache, ich kann hier nur meine Meinung schreiben, aber nur einmal in diesem Thread.
Herzlichen Gruß mit Wünschen zur Besserung von
Albert
der keine Drogen oder Tabletten nimmt, nicht raucht und unregelmäßig ein Glas Wein oder ein Bier pro Tag trinkt, öfter auch mal tagelang ohne Alkohol, morgens um sechs Uhr aufsteht, um sieben Uhr am Kaffeetisch sitzt und nach 22 Uhr ins Bett geht.
Na ja, Statistik ist so eine Sache. Ich habe auch mal ein Jahr lang im Kontrollbereich unter Strahlenbelastung gearbeitet und habe bei der Ausbildung das Referat über Dosimetrie gehalten. Frage: wie viel darf ich abkriegen, bis ich krank werde? Tja, im subklinischen Bereich, da ist das mehr ein Frage des Zufalls, wen es trifft mit Langzeitschäden. Deshalb werden stochastische Berechnungen angestellt. Die erlaubte Dosis muss weit unter dem Schwellenwert liegen.

Betreffs Drogen, die der Konsument selbst für sich verantwortet:
Es kann einen im 26. oder im 27. Jahr oder gar nicht treffen. W. S. Churchill hat unmäßig geraucht und gesoffen und wurde ziemlich alt. Mein Onkel W. starb als Raucher bereits mit vierzig am Herzinfarkt und Onkel O. mit sechzig am Lungenkrebs, ebenfalls Raucher, mein Nachbar hustet sich als Raucher täglich die schwarze Lunge raus. Das sind zufällige Verteilungen. Deshalb hüte ich mich eine Prognose abzugeben, in welchem Jahr des Cannabiskonsums, ob im 27. oder im 29., oder später die drogeninduzierte Psychose kommen wird.

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 24. Aug 2004, 11:54
von albert
Nachtrag:
ich habe es schon mehr als einmal gesagt, bin bipolar II, also in regelmäßigen Zeitabständen von neuen Depri-Schüben bedroht. Aber ich kann dagegen arbeiten. Meine Befindlichkeit, besser gesagt, Stimmung und Antrieb heben durch Handlungen in einer geplanten Traumreise, z. B. das zerstörte Haus wiederaufbauen. Das wirkt besser und schneller als Drogen oder Medis.

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 24. Aug 2004, 14:00
von Schnarchi
Aaaaalbert.......nu erzähl' man keene Gruselgeschichten

>>>ich kannte mal einen Menschen, der 25 Jahre lang gekifft hat - aber nie darüber gesprochen. Es kamen nur Andeutungen über das Interesse an der Wirkung<<<
Ja, hadder nu oder hadder nich' ?
Der "Mensch" den Du kennst, der hat seine weißen Haare und seine Augenringe GARANTIERT nich' vonne Kifferei.
Und wat ham die Personalitäten an den Augenringen denn gesehen ? Und warum dann inne Geschlossene ? .......Wechens ab und an mal 'nen Tütchen rauchen ?
Irgendwie versteh' ich da wat nich'. Das mußt Du mir nochma erklären, wenn Du Lust hast.

>>>Mir erscheint plausibel, dass er eine drogeninduzierte Psychose erlitt<<<
Wie kommst Du da denn drauf Albert !?
Mir scheint es doch eher plausibel zu sein, daß ihn die Schicksalsschläge an den Rand des Erträglichen gebracht haben.

>>>Und in der SHG wurde der Wunsch nach antipsychiatrischen Aktionen geäußert.<<<
Hääää ? ...Was ham die sich gewünscht ? ...Kiffenoderwat ???

Also, wat das Schmöken betrifft, so will ich das auch nicht als Werbung verstanden sehen. Aber mir liegt doch viel an der Verhältnismäßigkeit.
Man ist nicht "berauscht", wenn man wat raucht. Und ich gehe jede Wette ein, daß Du es nicht einmal ansatzweise merken würdest, ob ich es getan habe oder nicht. Man entfernt sich auch keen Stück von der Realität.
Will auch nicht bestreiten, daß auch das Kiffen eine bestimmte Gefahr beinhaltet. ...Aber ess mal jeden Tag bei Mc Donalds.....das hältste garantiert nich' 25 Jahre aus. .....Wie is'n eigentlich die LD50 für'n BigMac ? ...Für Cannabis jibbet übrigens KEINE. Es ist NICHT giftig !

Wer das Kiffen als grundlegendes Übel seiner Depression ansieht, der hat das Problem, daß ihm seine wirklichen Probleme verschlossen bleiben werden.

Halte es da eher für problematisch, sich in Traumwelten zu flüchten. ...Andererseits.....wenn's Dir hilft, dann isses OK. Aber komm' mir nich' in 25 Jahren an und sach, "ich hättma doch lieber kiffen sollen"

So, und nu is' mir nach 'ner ...öööhm...antipsychiatrischen Aktion

Mach's gut Albert...............und auch allen anderen alles Gute

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 24. Aug 2004, 14:10
von Schnarchi
*auchnachtragmach* ...........

>>>Das wirkt besser und schneller als Drogen oder Medis.<<<

Geht nicht um die Wirkung, sondern um das "Ritual" an sich.
Ich tue es nicht, um damit etwas zu verschleiern, um irgendetwas nicht spüren zu müssen o.ä. .
Ich bleibe ich.........und das ist es, was Cannabis von allen anderen Drogen unterscheidet.
Nehme mal 'nen Kiffer dit Stück wech und 'nen konventionellen Raucher seine Schachtel Kippen, dann weißte, wo man Cannabisprodukte einzuordnen hat.

Sorry Martin, daß es etwas an Deinem Thema vorbei geht. Aber gucke auch Du, was Deine wahren Probleme sind. Vielleicht hat das Baazen da nüscht mit zu tun. ...Ich bezweifle es.

So.........nu is' aber gut

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 24. Aug 2004, 19:45
von kruedorida
Man ist nicht "berauscht", wenn man wat raucht. Und ich gehe jede Wette ein, daß Du es nicht einmal ansatzweise merken würdest, ob ich es getan habe oder nicht. Man entfernt sich auch keen Stück von der Realität.
Hallo, Schnarchi!

Lese seit einiger Zeit diesen Thread mit, weil meine beiden Söhne kiffen. Auch sie sind, genau wie du, davon überzeugt, dass kiffen "halb so schlimm" ist, ja, du behauptest ja sogar, es sei harmloser als Zigaretten rauchen. Leider habe ich diese Verharmlosungstheorie immer wieder bei Usern festgestellt - fast schon so, als wollten sie sich selbst einreden, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, um sich selbst zu beruhigen und um Himmelswillen nichts an ihrer Gewohnheit, weiter zu kiffen, ändern zu müssen. Es ist viel leichter, eine Gefahr zu verdrängen als ihr ins Auge sehen zu wollen.
Mehrere Behauptungen in deinem Beitrag kann ich widerlegen:
1." Man ist nicht "berauscht", wenn man wat raucht. Und ich gehe jede Wette ein, daß Du es nicht einmal ansatzweise merken würdest, ob ich es getan habe oder nicht. Man entfernt sich auch keen Stück von der Realität."
Ich merke es meinen Söhnen immer an, wenn sie etwas geraucht haben : rote Augen, weite Pupillen; dann: Müdigkeit, Schläfrigkeit, die oft zum "Verpennen" führt. Folge: die Teilnahme an der Realität ist für Stunden eingeschränkt ,was oft schon zum Versäumnis entscheidender Gelegenheiten führte. Wenn man diesen Zustand nicht als "Rausch" bezeichnen will, als was denn sonst???
2."Nehme mal 'nen Kiffer dit Stück wech und 'nen konventionellen Raucher seine Schachtel Kippen, dann weißte, wo man Cannabisprodukte einzuordnen hat."
...und wie erklärst du dir dann die Cannabisentzugserscheinungen, die in Studien aus den Jahren 1996 - 1999 eindeutig bewiesen wurden? Abgesehen von der psychischen Abhängigkeit, wie z.B. Schlaflosigkeit, Reizbarkeit oder Aggression, Konzentrations- und GEdächtnisstörungen sowie innere Unruhe und Verwirrtheit zählen dazu auch körperliche
Symptome: Schwitzen, Übelkeit, Durchfall, Zittern, verstärkter Speichelfluss.
Aber: ....alles nicht so schlimm, oder???
Hinzu kommt eine Veränderung im persönlichen Verhalten durch Cannabismissbrauch, die sich u.a. in einseitiger und ausschließlich vorteilhafter Äußerungen über das Kiffen äußert, die stur und uneinsichtig verteidigt werden. Sollte das auch bei dir schon feststellbar sein?

Wissenschaftlich erwiesen ist:
"Laut einer groß angelegten Studie aus dem Jahr 1996 berichteten 22 % der Dauerkiffer über Panikattacken und Angstzustände, 15% über psychotische Symptome wie Verfolgungswahn und Stimmenhören"(Lisa Lindberg: Wenn ohne Joint nichts läuft)
Vielleicht,Schnarchi,hast du ja Glück und gehörst zu den restlichen 63%. Dauerkiffen ist jedenfalls wie russisches Roulett, und ob man das Spielchen mitspielen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Nur: leidet er erst an einer Cannabispsychose, dann ist es zu spät. Also, Schnarchi, viel Glück in diesem Spiel!

Eine besorgte Mutter zweier jugendlicher Kiffer

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 25. Aug 2004, 12:44
von thema123
Hallo,
puh, wie soll ich das alles beantworten?
Easybong dein deutsch ist doch OK, habe zumindest alles verstanden, bin norddeutsch vielleicht darum;-).
Also, eigentlich geht es mir ja gut, besser als vor 2-3 Monaten. Ich rauche ja täglich Gras und kann nur sagen das nervige daran ist, das ich daurch auf jeden Fall in der natürlichen Entwicklung gehemmt bin. Entscheidungen die man trifft, am Tage, bezweifelt man dann halt Abends wenn man stoned ist. So bremst man seine Entwicklung zum "starken" selbständigen Menschen aus. Dadurch enwickelt sich dann schon ne Art Verzweiflung über das eigenen Unvermögen, auch vom Kiffen abstand zu nehmen.

Auf jeden Fall richtig, das es die momentanen Zustände positiv oder negativ verstärkt. Darum, auch der Alk Beikonsum.
Kiffen ist wohl besserals Chemie aber der beste Weg ist auf jeden Fall NÜCHTERN! Das ist das Leben und sonst nix. Man vertrödelt sein einmaligesdasein und die Jahre ziehn ins Land wenn man nicht aufpaßt. Ich bereue es auf jeden Fall das ich nicht schon vor Jahren aufgehört habe. Das ist ganz klar ne Sucht, allein schon das nicht einschlafen können, JEDEN Abend wenn man nix hat. Das man was in den Urlaub mitnehmen muß. Das ist echt nicht empfehlenswert. Es muß doch auch die Seele verändern nach einem Vierteljahrhundert täglichen Genusses.
Mann wird leicht zum Loser, Bekannte ziehen an einem vorbei und planen ihr Leben und man selbst bleibt auf der Stelle stehen im Endeffekt. Das Leben ist zu anspruchsvoll um wie in Watte gepackt dadurch zu laufen.

Ich bin mir auf jeden Fall sicher, das ich ohne Dope(mariuhana) ein bessere ausgeglichenerer Mensch wäre. Es ist doch eigentlich simpel, Gleichgewicht ist das Zauberwort und das hat man nicht wenn man nicht ganz man selber ist. Mit sich im reinen sein.

Also ganz klar, Kiffen ist wenn man es übertreibt, großer Mist. Auch weil es eben nicht so schnell fertig macht wie harte Drogen oder Alkohol.

Noch zu Doro, Mist das mit deinen Söhnen tut mir leid. Es ist zwar nicht die Hölle aber der THC Entzug ist nicht easy. Man braucht einen starken Willen und den haben Kiffer ja nun gerade nicht.

Besser konnteich nicht antworten, weil ich von der Arbeit aus und heimlich auf die schnelle schreibe.
Schöne Grüße
Martin

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 25. Aug 2004, 12:48
von thema123
Nachsatz,
letzte Nacht, 3.30 wach geworden, Sorgen, Gedanken ließen einen nicht wieder einschlafen, Zigarette geraucht, hingelegt, wach, 4.30 wieder aufgestanden, Zigarette an, dabei Tüte gebaut, geraucht ins Bett und versucht so lange die wohlige Wirkung anhält einzuschlafen., ca. 6.30 eingepennt, 8.30 wecken, liegengeblieben und erst um 9.45 hoch und zur Arbeit. Mit 1.5 Std. Verspätung, so sieht es aus.
Ist doch Mist.

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 25. Aug 2004, 15:13
von Schnarchi
Hallo Doro,

verstehe Deine Sorgen durchaus.
Aber wie gesagt, ...ich kann das, was Du alles so schreibst einfach nicht bestätigen.
Ich kann nur schreiben, was ich sehe. Und das sind eben keine psychotischen, heruntergekommenen Leute, sondern ganz normale, intelligente, fleißige und oftmals auch in beruflicher Hinsicht seeeehr erfolgreiche Menschen, denen im Übrigen oftmals jegliche Form von Gewalt fremd ist.
Und ich kenne nichteinmal jemanden, der einen kennt, der psychotisch geworden wäre.
Wobei sich mir auch die Frage stellt, ...wie kann man in einer wissenschaftlichen Studie zweifelsfrei feststellen, ob die jeweilige Psychose durch den Gebrauch von Cannabis hervorgerufen wurde ? Ich denke, das ist ein Spiel mit zuvielen Unbekannten.
Liest Du eigentlich auch Pro-Cannabis Literatur, oder beschränkst Du Dich darauf, Deine Antihaltung zu untermauern ?
Aber ich will auch nicht Kleinkrämerei betreiben, wie z.B. das Wort Rausch auf die Goldwaage zu legen (nach 2 Kannen Kaffee, da geht es mir auch scheiße. Da spinnt der Magen, da zittern die Hände, man schwitzt und mit Einschlafen is' ooch nich' mehr. ...Rausch Doro ?). Natürlich wäre mir danach, aber Dein eigentliches Problem ist ja, daß Du Dich sorgst.
Fakt ist doch, daß Deine Söhne einfach Bock drauf haben, sich zu berauschen, wenn Du so willst. Dieses "Begehren" zu verhindern, dafür ist der Zug bereits abgefahren. Warum sie das wollen, daß könntest bestenfalls Du Dir selbst beantworten.
Wenn Du Deinen Kindern mit wissenschaftlichen Studien kommst, dann hast Du sowieso verloren, denn wenn nichts von Deinen Befürchtungen eintritt, dann werden sie nur noch das Gegenteil dessen glauben, was Du propagierst, und sie werden sich immer weiter von Dir entfernen. Warum sollten sie Dir dann auch überhaupt noch etwas erzählen, wenn Du sowieso alles anzweifelst ? Du wirst so Deinen Einfluß höchstens ganz verlieren, denn vorzugsweise spricht man nur mit Leuten, die einen verstehen wollen. Diesen Mechanismus dürftest Du auch kennen.
Die wirkliche und große Gefahr ist doch, daß Deine Jungs in Kreise geraten, in denen auch andere Drogen grassieren. Was nicht zwangsläufig gegeben wäre, wenn man das nu endlich mal legalisieren täte.
(...Empfindest Du es denn jetzt so, als wären Deine Sohne kriminell ?)

Ich war in meiner Jugend hochgradig alkoholgefährdet. Haben gesoffen wie die Löcher. Seit dem ich mit dem Rauchen begonnen habe, war Alkohol für mich kein Thema mehr.
Die, die es nicht gelassen haben, die sind zu einem gewissen Teil bereits tot.

Wie alt sind Deine Söhne Doro ?

Das Einzige was Du tun kannst ist, den Anschluß zu Deinen Kindern nicht zu verlieren, und ihnen eine Vertraute bleibst/wirst.

Also, ...ich hab' ja auch 'ne Tochter. Würde es auch nicht unbedingt gut finden, wenn sie anfangen würde zu kiffen. Aber wirkliche Sorgen täte ich mir machen, wenn sie Trinken würde.
Will auch nicht den Mißbrauch stützen. Es ist einfach blöd, sich den ganzen Tach den Kopp zu berauchen. Es muß Beiwerk bleiben und sollte nicht zum Lebensinhalt oder zur Hauptfreizeitbeschäftigung werden. Ein Genußmittel halt.

Das haben wir damals auch nie getan. Wir haben immer viel unternommen, Frisbee gespielt, Fußball...........wir haben damit nicht unsere Langeweile töten wollen.
Von daher finde ich solche Sachen wie Easybong es beschreibt auch garnicht so doof. Man sollte es, wenn schon, dann bewußt "betreiben".
Das ist vielleicht ein Ansatz für Dich, denn verhindern kannst Du es nicht mehr. Du kannst bestenfalls Schadensbegrenzung betreiben, wenn man so will. Die Realität in der Du Dich befindest ist eine Andere als die, in denen sich Deine Kinder aufhalten.
Du mußt zu ihnen "gehen", wenn Du Einfluß behalten willst. Du mußt Dich öffnen und darfst Dich ihnen nicht verschließen. Du solltest lernen sie zu verstehen, sonst werdet ihr ewig aneinander vorbeireden und es wird nur Stress geben. Wenn Du sie nicht verstehen willst, dann werden sie zu denen gehen, die es vermeintlich tun.

Wie gesagt...Deine Sorgen kannst Du mit Verhältnismäßigkeit "bekämpfen".
Eine schlechte Ernährung, täglich stundenlang bewegungslos vor der Glotze hocken, Saufen, Rauchen, unfähige Lehrer, falsche Freunde, ein gefährlicher Schulweg, sich zu Fahranfängern in's Auto oder auf'n Sozius setzen, in der Sonne braten usw usw, ...daß beherbergt meiner Meinung nach ein weeeesentlich höheres Gefährdungs- und somit Sorgenpotenzial.

Gewähre es ihnen , aber versuche ihnen die Augen zu öffnen, wann und wie es sie beeinflußt, damit sie irgendwann wissen, wann man eben vielleicht auch mal drauf verzichten sollte.

Aber verteufle es nicht, oder zumindest nicht mehr, als alle anderen schlechten Angewohnheiten. Damit nützt Du NIEMANDEM etwas. Im Gegenteil. Du machst Dich nur als Ansprechpartner wertlos.

Vermittle ihnen sowas wie, ...es ist cool, seine Arbeit gut gemacht zu haben und sich hinterher zu "belohnen". ...Es ist uncool blöd zu sein. .......Wann "schadet" es, und wann nützt es womöglich. Das müssen sie herausfinden. Erst dann haben sie überhaupt eine Chance zu lernen, damit verantwortungsbewußt umzugehen.

Du kannst nur VERSUCHEN das Beste draus zu machen.

Mach' Dich nicht verrückt Doro .......und nenne Deine Kinder Söhne, und nicht Kiffer.....oder würdest Du sie Säufer nennen, wenn sie mal 'nen Bierchen trinken ?



@ Martin
>>>Sorgen, Gedanken ließen einen nicht wieder einschlafen,<<<
............... !
Martin, wenn Du glaubst alles Übel läge am Rauchen, dann ist es so, weil Du es Dir damit zur Realität machst. ...Dann mußt Du aufhören. ...Aber ob Deine Sorgen und Gedanken damit eine andere Qualität erlangen, oder gar verschwinden, das bezweifle ich.
Es ist einfach auch eine Frage dessen was man glauben will. Sozusagen die Kraft der Einbildung.
Mir sind Deine Gedanken nicht fremd Martin.
Habe auch zeitweise alles auf's Rauchen geschoben, bis mir eines Tages klar wurde, daß ich mir damit in die Tasche gelogen habe.
Was zwingt Dir die Gedanken auf, unbedingt etwas in den Urlaub mitnehmen zu müssen ? Der momentane THC Spiegel in Deinem Blut, oder isses dein Kopp ? Aber wenn Du der festen Überzeugung bist, Dein Körper braucht es, ...dann wird er es auch tun.
Aber da verhält es sich nicht anders als wie mit zig anderen Angewohnheiten.

>>>Entscheidungen die man trifft, am Tage, bezweifelt man dann halt Abends wenn man stoned ist.<<<
..Ja........kenn' ich........ähnliches hatte ich schon als Kind. War immer unsicher. ...Ein Symptom der Depression

<<<Das Grundproblem ist wohl das ich keinen bedingungslosen Rückhalt als Kind bei meinen Eltern hatte. Die kamen selber mit sich nicht klar, immer hatten alle recht nur ich nicht, nicht mal wenn ich recht hatte. Als Kind von Lehrern und Eltern auch geschlagen worden.Aber nicht das die Eltern zum Rektor gingen, nein, ich werde schon selber Schuld gehabt haben, mit 5,6,7 Jahren oder so.<<<
................................ !

>>>Man braucht einen starken Willen und den haben Kiffer ja nun gerade nicht.<<<
Maddin.........das is' doch echt Unfug !
Der Wille hat auch immer etwas mit Sinn zu tun. Und wenn mir etwas Sinn macht, dann habe ich beispielsweise genau den Willen, den ich benötige.

Und jetzt habe ich den Willen, das hier zu beenden.
Wollte keine Werbung machen, aber dit Rauchen als Ursache allen Übels zu mißbrauchen, ...das sehe ich eben ganz anders.

So, muß reichen

Ich wünsch' Euch allen was Gutes

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 29. Aug 2004, 23:34
von kruedorida
Hallo Michael,
entschuldige, dass ich erst heute auf deine umfangreiche Antwort zu meinem Beitrag antworte. Mein Computer wurde auf ein anderes Betriebssystem umgestellt und dort funktionierte das Beantworten der Beiträge nicht.
Ich danke dir, dass du dir so intensiv Gedanken zu den mich bewegenden Problemen gemacht hast. In vielem stimme ich mit dir überein: So ist ganz sicher das Kiffen nicht das Grundproblem, sondern nur Symptom für ein tieferliegendes.
Auch deine Ansicht, dass ich mit Statistiken und wissenschaftlichen Untersuchungen meine Söhne nicht davon überzeugen werde, das Kiffen aufzugeben, kann ich teilen. Sicherlich ist es viel wichtiger, wie du sagst, den Kontakt zu ihnen nicht zu verlieren und dem nachzuspüren, wo ihre Probleme sind. Das halte ich für immens wichtig und bemühe mich auch, in dieser Richtung weiterzukommen.
Das Schwierige ist nur: Durch das Kiffen ist ihnen der Blick für ihre eigentlichen Probleme verstellt, sie sehen sie nicht mehr, weil das Kiffen die Probleme vernebelt (im wahrsten Sinne). Es erleichtert ihnen den Umgang damit, sodass sie am Kiffen festhalten wie ein Alkoholiker an seiner Flasche - also doch: Sucht. Es ist leichter, die Unannehmlichkeiten zu verdrängen als sie zu bearbeiten, wenn man erst einmal kennen gelernt hat, wie man sie verdrängen kann. Und da haben sie offenbar im joint eine gute Möglichkeit der Verdrängung gefunden.
Die Frage ist: wie werden sie einsichtig, dass dies auf die Dauer nicht funktionieren kann und ihnen nur schadet, d.h. wie erkennen sie, dass es besser wäre, aufzuhören und sich gegebenenfalls in Therapie zu begeben?
Falls hier jemand mitlesen sollte, der vielleicht negative Erfahrungen mit Cannabis gemacht hat und eventuell eine Therapie begonnen oder abgeschlossen hat, würden mich dessen Ratschläge, Erfahrungen und Tipps sehr interessieren.
Ich hoffe, Michael, dass du "nur" ein just- for-fun-Kiffer bist, der es gelegentlich zum Genuss tut, aber den joint nicht braucht, um
Unangenehmes zu verdrängen.
Ich wünsche dir alles Gute und pass auf deine Gesundheit auf (das meine ich jetzt völlig ironiefrei und ganz ehrlich)
Doro
P.S.: Meine Söhne sind 22J und 19 J.und rauchen seit 7 bzw. seit 4 Jahren

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 30. Aug 2004, 20:55
von mäuseei
Interessante Diskussion.

Ich hole den Thread rechtzeitig nach oben, damit er nicht übersehen wird.

Attila

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 8. Dez 2004, 16:42
von schakalileo
HALLO die nachricht richtet sich an martin falls hier noch jemand in dem forum aktiv ist.
ich muss sagen deinen ersten langen text kann ich sehr gut nachvollziehn im bezug auf das völlig aufgelöste rumsitzen und ich kann dir nur eins sagen auch wenns sich blöd und vereinfacht anhört du musst clean werden und mal wieder klar im kopf dann könnte es evtl noch so passen war bei mir auch so. wenn du aber jeden tag kiffst und dann noch zusammen mit alkohol wirds immer schlimmer und hört nie auf und irgendwann wenn du mal clean werden solltest sich dein gehirn etc gar nicht mehr rehabilitieren kann. Ausserdem würde ich dir empfehlen nicht immer nachzudenken wenn du dicht bist denn auf dauer macht dich das kaputt weil man eben nicht nur gute einfälle hat und alles bestens ist sondern man sich ja manchmal auch eine ziemliche scheisse zusammenreimt und man es oft auch noch ernst nimmt als hätte man de gadanken in normalem zustand gehabt.Die grenze zur realität verschwimmt einfach und es treten genau diese aufgelösten zustände auf. Suche dir prof. Hilfe wenn du es so nich schaffst 9 wochen entzug und dann kannst mal weiterschaun ob evtl eine weitere psychologische behandlung noch von nutzen sein könnte MFG net unterkriegen lassen
martin wrote:
> Hallo Leute,
> schönen Dank für die Antworten. X eben der Reihe nach,:
> @Mary Popins
> Ich schrieb ja das das kiffen bei mir schon 25 Jahre geht und sofort aufhören kann ich bestimmt nicht! Das ist mir klar, ich bin auch bestens informiert über die Umstände und Auswirkungen. Das wäre bestimmt einen Anlauf wert x ne Suchtberatung aufzusuchen.
> Der "Witz" ist ja gerade das ich zur Zeit so nüchtern bin wie seit Jahren nicht und da kommen plötzlich alle verdrängten Sachen (Kindheit) mit einer unglaublichen Macht nach oben. Ist echt hart, so hart, das ich mich wortwörtlich "verrückt" fühle und am Ende meiner Kraft. Das plötzlich mit fast 40?!? Kurz, ich konnte 25 Jahre verdrängen, bis jetzt.
> @SuMu,
> grins, ich bin ein toller Schreiber!! Ich war allerdings gute 3 Jahre in einem anderen Forum und habe da oft zuviel von mir preisgegeben in der Hoffnung auf Zuspruch und es war dann doch nur zur Unterhaltung der anderen dort. Leider muß ich heimlich auf der Arbeit schreiben (wie jetzt), weil mein PC zuhause kaputt ist und ich (Gutes Beisspiel) nicht mal die Kraft habe den zur Reparatur zu bringen. Ansonsten wäre die Gefahr groß das ich hier zuviel schreibe, ich leide mangels Freunden in real life an verbaler Inkontinenz, eigentlich. Wenn mein PC zuhause wieder OK ist, schreibe ich mal etwas genauer meine Geschichte.
> @Artemis
> hey, danke, das ist ja schon mal ne Aussage! Das man auf jeden Fall erst mal zu einem Therapeuten gehen kann und der einen nicht gleich wieder rausschmeißt. Dann kann ich es ja ins Auge faßen. Jo, dat sach man, das Kiffen die Psychosen oder Depris noch verstärkt. Nichts würde ich lieber aufgeben als das, nur der Hacken ist dann ist es mit einschlafen vorbei und ich weiß nicht wie das klappen soll. Kann ja nicht mit Schlaftabletten anfangen. Ich habe die Schnauze so voll vom Nebel. Ich würde gerne die letzten 30 Jahre meines Lebens ausgeglichen Gestalten. Meine besten Jahre habe ich schon der Flucht vor mir selbst gewidmet und vergeudet.
> Schöne Grüße
> Martin
> (Komisch jetzt wird das ein neuer Beitrag und keine Antwort auf die vorherigen?)
martin wrote:
> Hallo Leute,
> schönen Dank für die Antworten. X eben der Reihe nach,:
> @Mary Popins
> Ich schrieb ja das das kiffen bei mir schon 25 Jahre geht und sofort aufhören kann ich bestimmt nicht! Das ist mir klar, ich bin auch bestens informiert über die Umstände und Auswirkungen. Das wäre bestimmt einen Anlauf wert x ne Suchtberatung aufzusuchen.
> Der "Witz" ist ja gerade das ich zur Zeit so nüchtern bin wie seit Jahren nicht und da kommen plötzlich alle verdrängten Sachen (Kindheit) mit einer unglaublichen Macht nach oben. Ist echt hart, so hart, das ich mich wortwörtlich "verrückt" fühle und am Ende meiner Kraft. Das plötzlich mit fast 40?!? Kurz, ich konnte 25 Jahre verdrängen, bis jetzt.
> @SuMu,
> grins, ich bin ein toller Schreiber!! Ich war allerdings gute 3 Jahre in einem anderen Forum und habe da oft zuviel von mir preisgegeben in der Hoffnung auf Zuspruch und es war dann doch nur zur Unterhaltung der anderen dort. Leider muß ich heimlich auf der Arbeit schreiben (wie jetzt), weil mein PC zuhause kaputt ist und ich (Gutes Beisspiel) nicht mal die Kraft habe den zur Reparatur zu bringen. Ansonsten wäre die Gefahr groß das ich hier zuviel schreibe, ich leide mangels Freunden in real life an verbaler Inkontinenz, eigentlich. Wenn mein PC zuhause wieder OK ist, schreibe ich mal etwas genauer meine Geschichte.
> @Artemis
> hey, danke, das ist ja schon mal ne Aussage! Das man auf jeden Fall erst mal zu einem Therapeuten gehen kann und der einen nicht gleich wieder rausschmeißt. Dann kann ich es ja ins Auge faßen. Jo, dat sach man, das Kiffen die Psychosen oder Depris noch verstärkt. Nichts würde ich lieber aufgeben als das, nur der Hacken ist dann ist es mit einschlafen vorbei und ich weiß nicht wie das klappen soll. Kann ja nicht mit Schlaftabletten anfangen. Ich habe die Schnauze so voll vom Nebel. Ich würde gerne die letzten 30 Jahre meines Lebens ausgeglichen Gestalten. Meine besten Jahre habe ich schon der Flucht vor mir selbst gewidmet und vergeudet.
> Schöne Grüße
> Martin
> (Komisch jetzt wird das ein neuer Beitrag und keine Antwort auf die vorherigen?)

Re: Kiffen und Therapie 2

Verfasst: 4. Jan 2005, 03:33
von puertodelacruz
Martin,

ich kenne diese situation, kiffe seit 7 jahren, bin nun 30.
Du flüchtest die ganze zeit! Als wenn du neben Dir stehen würdest. Und ich gebe Dir einen Rat, suche nicht nach gruenden und entschuldigungen und schuld bei Eltern etc.., das ist auch ne art von Flucht. Uberlege Dir nuechter was fuer dich wichtig ist und du erreichen willst und dann tue das. Leben wäre die beste therapie, aber nüchternes Leben, wo alles Konsequenzen hat und es keinen Joker mit THC gibt gegen Probleme etc..


Das wars schon...

Peter