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Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 13. Aug 2015, 18:28
von mirabella
Hallo,
Krisen gibt es überall, auch in guten Beziehungen. Manchmal passt es einfach nicht.
Und was erwartet man auch in einer eigentlich ganz gut laufenden Beziehung von jemandem der an Depressionen erkrankt und jegliches Gefühl verliert?
Kurz vor seiner akuten Phase postete er noch bei FB das zwischen uns alles passt und alles so schön sei!

Ich habe 1 Jahr gebraucht um alles irgendwie zu reflektieren.
Heute weiß ich das allein die scheiß Depresson daran Schuld ist das wir gescheitert sind.

Und die Depression kam aus ganz verschiedenen Gründe nach der Reihe:
Unfall
Chronische Schmerzen
Medikamentenmissbrauch (wurde immer mehr vom Arzt verordnet)
Mobbing im Job
Krise in der Beziehung (keine Ahnung von Depressionen)
Unzufriedenheit in der Beziehung
Gefühlskälte
Affäre

So und jetzt stehe ich da in den Scherben!

Mein Mann hat seine Behinderung in den Händen nie akzeptiert!
Er hat sich immer zuviel zugemutet, Schmerzen wurden dadurch schlimmer, mehr Schnerzmittel.
Zwischen "ich kann alles und Selbstmitleid, betäubte er sich oft mit seinen Schmerzmittel und alles war besser zu ertragen, bis sie nicht mehr wirkten!
Also kam die Depression zum Vorschein!

Er hat daraus nichts gelernt. Er akzeptiert sich immer noch nicht!
Also kommt er auch nicht zur Ruhe und kann weder körperlich noch seelisch gesund werden!

LG

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 14. Aug 2015, 08:28
von sajopo
Hallo mirabella
Du hast recht, Krisen entstehen überall. Ist ja auch nicht schlimm wenn nicht immer alles supi läuft.
Und Männer akzeptieren das schlechte wenn sie jetzt in einem Bereich die Zügel aus der Hand nehmen müssen.
Ja so ist es auch bei meinem Mann
Erstens hat er keine streitkultur gelernt. Es wurde einfach ausgesessen oder totgeschwiegen.
Zweitens musste er sich nie durchsetztem oder für etwas kämpfen. Es war ja alles da.

Ich kann dich echt verstehen. Mann liebt einen Mann, denkt als gemeinssam und dann wird man regelrecht von einem Zug Überfahren.

Ich hoffe auch immer sehnlichst das er zu Vernunft kommt.
Wir haben so viel durchgemacht zusammen. Und dann hätten wir das auch geschafft.
Ich mein immer hin hatten wir ein Kind zusammen. Auf das er sich gefreut hat( ich mich natürlich auch).
Er wäre der beste Papa der Welt gewesen. Ich hätte mir nie einen anderen Mann als Vater meiner Kinder vorstellen können.

Das Thema ist aber vorerst beendet.....

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 14. Aug 2015, 09:57
von Botus
Ich sage allen, die mich auf den Auszug meiner Partnerin ansprechen, dass sie nicht so tun sollen, als sei jemand gestorben. Klar, man trennt sich, aber die Beteiligten existieren ja weiterhin. Sie sind nicht "weg".

Natürlich ist man traurig, aber ich sage mir, dass dieses Gefühl im Grunde ungerechtfertigt ist, da meine Partnerin alle anderen Männer besser sah als sie tatsächlich sind, während sie mich immer schlechter sah als ich tatsächlich bin.

Das heißt nichts anderes, als dass meine Partnerin mit mir zusammen war, obwohl sie alle anderen Männer besser fand als mich. Ihr Auszug ist somit nur die logische Konsequenz und im Grunde kein Unglück.

Sie muß jetzt die ganzen anderen Männer ausprobieren, um selbst heraus zu finden, ob die alle wirklich so toll sind, wie sie glaubt. Damit komme ich gut klar, weil ich mir sicher bin, dass das nicht so sein wird.

Was das Thema psychische Probleme betrifft, hat sie ihr großes Ziel erreicht, nämlich so wie "alle" zu sein. Weil sie eigentlich nur mit Menschen zu tun hat, die psychische Probleme haben, lebt sie heute im Bewusstsein, kerngesund (im Sinne von so wie "alle") zu sein. Sie kann die Partnerschaft somit mit dem Fazit abschließen, dass ich eindeutig psychische Probleme habe (denn ich bin ja abweichend von "allen").

Liebe Grüße vom Dobi

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 14. Aug 2015, 10:13
von sajopo
Hallo Dobi

Nein ich glaube auch nicht, dass das so laufen wird wie sie sich das vorstellt.
So ähnlich ist das auch bei meinem Mann.

Bei ihm wird das auch nicht so laufen wie er sich das im Moment vielleicht vorstellt.

Wie ist das dann bei dir, wenn sie wieder vor deiner Tür stehen würde? Lässt du sie herein oder schlägst du ihr die Tür vor der Nase zu?

Sicher neige ich auch dazu, ihn besser zu machen als er ist. Aber ich kenne ihn auch anders. Das Verhalten, dass er die letzten Wochen an den Tag gelegt hat ist e nicht. Man kann sich nicht ein Jahrzehnt verrstellen.

Aber dennoch Frage ich mich warum sie solang mit dir zusammen war, wenn sie dich so schlecht gemacht hat. Ich denke nicht, dass man das könnte wenn einem der andere missfällt.

Sie spielt sich da auch nur was vor.

LG sajopo

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 14. Aug 2015, 10:40
von Botus
sajopo hat geschrieben:
Wie ist das dann bei dir, wenn sie wieder vor deiner Tür stehen würde? Lässt du sie herein oder schlägst du ihr die Tür vor der Nase zu?
Das würde sie nie machen. Dazu ist sie zu stolz. Sie denkt ja bereits, dass es eine Abwertung oder Demütigung für sie bedeutet, wenn sie mir auch nur 1 mm entgegen kommt. Nein, das müsste schon so laufen, dass ich sie 3 Jahre auf Knien anbettele, zurück zu kommen. Und das wird garantiert nicht geschehen.
sajopo hat geschrieben:
noch Frage ich mich warum sie solang mit dir zusammen war, wenn sie dich so schlecht gemacht hat. Ich denke nicht, dass man das könnte wenn einem der andere missfällt.

LG sajopo
Das hat im Prinzip den gleichen Hintergrund, wie das im ersten Absatz beschriebene. Natürlich fand sie mich gut. Das ist auch heute noch der Fall. Ein Mann auf Augenhöhe übt immer einen Reiz aus.

Aber sie kann halt nur mit einem Mann zusammen sein, wenn sie dabei die "Höhere", die "Überlegene" ist und der Mann den "Niedrigen", den "Unterlegenen" personifiziert.

Nur wenn die Machtverteilung so ist, hat sie das Gefühl, standesgemäß gewürdigt zu werden. Außerdem kann sie so alles durchsetzen. Jede Anordnung und jeder Wunsch wird befolgt.

Ich entsprach nicht diesen Anforderungen. Ich hatte einen eigenen Willen und ich hatte eigene Wünsche. Ich bin schließlich keine männliche Thaifrau. Das hat sie total genervt. Ständig versuchte ich, ihr reinzureden. Und sowas duldet sie nicht.

Insofern gibt es kein Zurück, selbst wenn sie es wollte. Denn sie kann einfach nicht mit einem Mann zusammen sein. Sie braucht jemanden, der 200 Meter unter ihr ist. Damit kam sie früher besser zurecht und das wird in der Zukunft genauso sein.

Zudem ist sie altersbedingt heute in einer Phase, in der sie zunehmend energischer wird, das sagt sie auch selber. Ein halbes Glas Wein genügt bereits, um eine gewisse Aggressivität auszulösen. Das fällt mir auf, aber auch anderen, wie zum Beispiel ihrer Tochter. Dann muss man einen Bogen um sie machen. Ich sehe da keine Einwicklung, die Anlass zu irgendwelcher Hoffnung wäre. Ich denke eher, das wird sich weiter verstärken, auch wenn sie versucht, mit Meditations- und Entspannungsübungen dagegen anzukämpfen.

Das Umfeld spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle. Bei den Freundinnen ist es beispielsweise so, dass deren Partner beispielsweise selbst dann da bleiben, wenn die Frau ein Verhältnis hat. Das ist auch in unserem weiteren Umfeld so. Bei den Eltern von Klassenkameradinnen unserer Lütten ist das passiert, aber die Männer bleiben trotzdem.

An solchen Männern wurde ich gemessen. Das sind sozusagen die "Guten". Ich kann da nicht mithalten, denn ich würde bei sowas sofort meine Sachen packen. Das gilt auch für andere Maßstäbe. Andere Männer verschulden sich, um alles bieten zu können. Das sind die "Guten". Ich kann da nicht mithalten, weil ich schlichtweg nicht den Drang in mir spüre, um jeden nur denkbaren Preis alles bieten zu müssen.

Das sind alles einfach komische Maßstäbe, die dort gelten. Ich bin froh, wenn das jetzt zu Ende geht. Ich möchte nicht mehr nach solchen merkwürdigen Maßstäben gemessen werden.

Liebe Grüße vom Dobi

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 14. Aug 2015, 11:08
von sajopo
Gut also ein erhöhtes Aggressionspotential erschwert das ganze.
Du hast mit dem Thema mit ihr schon abgeschlossen.

Da steh ich noch etwas am Anfang.

Ich mein bei uns gab es ja nichts. Keine Streitereien keine Aggressionen.
Gut ich habe schon gesagt, was mir nicht gefällt. Kleinigkeiten wie man das halt so macht. Er auch.
Aber so nen richtigen Knall gab es nie. Ich hab ja auch gemerkt, dass mit ihm was nicht stimmt. Habe ihn mehr Mals gefragt. Weil ich mich Sorgen machte. Aber ich bekam nur die Antwort: alles gut. Habe ihm nicht geglaubt, hab aber nicht weiter nachgebohrt.

Auch sein jetziges Verhalten ist seltsam
Hat das Rauchen aufgehört (vorher Kettenraucher)
Kauft ständig neue Markenschuhe ( vorher kein Interesse an Mode )
Nimmt ab ( doch recht übergewichtig)

Und so weiter.
Ich finde das nicht schlecht. Ich freu mich darüber.

Ich wollte ihn immer dazu bewegen aber nicht unter drucksetzten
Und ich möchten ihn auch so wie er war
Nur das mit Rauchen in der Menge und das Übergewicht ein wenig reduzieren weil es um die Gesundheit ging.
Aber ich hätte ihn nie dazu gezwungen.

LG

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 14. Aug 2015, 12:23
von Botus
Hallo Sajopo,

ein stark verändertes Verhalten gab es kurz vor dem Auszug bei meiner Partnerin auch. Sie will sich äußerlich verändern und versucht hier alles mögliche. Auch ihr Job macht (nach 25 Jahren) plötzlich total Spaß. Sie kam manchmal erst spät in der Nacht. Sie erwähnt laufend die ganzen tollen Leute und Kollegen und stellt sich freiwillig sogar am Samstag oder Sonntag in den Stau auf der Autobahn, um an irgendwelchen Veranstaltungen zu repräsentieren.

Für mich ist klar, was das zu bedeuten hat. Sie hat längst einen anderen, aber sie hat es nie ganz zu Ende vollzogen, weil sie damit ja die bestehende Bilderbuchfamilie gesprengt hätte und das brachte sie ihrer Tochter gegenüber nicht über`s Herz. Für sie hat sie das schließlich alles gemacht, sich jahrelang zusammen gerissen. Ohne Kind wäre sie garantiert nicht jahrelang mit ein und dem selben Mann zusammen gewesen.

Nun ist die Lütte inzwischen 14 und braucht die Mami immer weniger. Also hat sie sich kurzerhand entschlossen, das jetzt durchzuziehen. Jetzt oder nie, hat sie sich gesagt. Die erstbeste Kleinigkeit zum Anlass genommen und sich ruckzuck ne Wohnung genommen.

Sie bestreitet das natürlich vehement, aber ich bin mir zu 100 % sicher, dass sie der Tochter bald die Story auftischen wird, dass Mami ganz zufällig und natürlich völlig überraschend einen netten Mann getroffen hätte...

Mir ist das aber total egal, denn schließlich hatte ich meine Partnerin ja nie. Man kann nur verlieren, was man auch hatte. Sie fand andere Männer schon immer besser. Als unsere Partnerschaft noch ganz frisch war, hatte sie die Wahl, entweder eine Partnerschaft zu führen oder jeden Tag mit irgendeinem Mann, der mich hasst (weil er meint, sie sei sein Besitz) herumzulabern und mir das dann abends alles zu erzählen. Ich habe ihr bereits damals gesagt, dass es das Ende ist, wenn sie damit weiter machen sollte.

Sie hat sich damals für die Partnerschaft entscheiden, aber das Zweite trotzdem weiter gemacht.

So hatte ich die ganze Zeit irgendwelche Männer im Nacken, die sie mit dem Argument zur Rede stellten, sie wäre sowas wie eine Art Kaiserin und ich nur ein lächerliche Figur. "Was findest Du bloß an so einem" war die Standardfrage, mit der sie jeder zur Rede stellte. Das musste ich mir dann ständig zu Hause anhören. Diese Aktionen von ihr waren kein Versehen, sondern sehr bewusste Versuche, mir weiszumachen, sie wäre irgendwas ganz Hohes und ich was ganz Niedriges.

Insofern gab es auch keine glückliche Zeit, die man rückblickend bedauern könnte. Ich verliere eigentlich nichts. Man kann nur verlieren, was man einmal gehabt hat. Darüber hinaus sehe ich sie nicht als irgendwas Hohes. Auf mich wirken solche Muster eher gegenteilig.

Liebe Grüße vom Dobi

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 16. Sep 2015, 13:49
von sajopo
Hallo ihr Lieben,

Nach über einem Monat muss ich mich doch mal wieder melden.
Es hat sich viel verändert.

Zum einen weil ich mir eingestanden habe, dass unsere Ehe keine Zukunft mehr hat. Für mich ist es vorbei.
Das liegt zum einen daran, dass er sich so verändert hat, dass er nicht mehr der Mensch ist den ich liebe oder geliebt habe.
Zum anderen habe ich festgestellt, dass mir in der Beziehung vieles gefehlt hat.
Zuviel.
Ich kann ihm dass nicht verzeihen, dass er mich nach der Fehlgeburt verlassen hat. So einen Mann brauch ich nicht an meiner Seite. Depression hin oder her.
Er kommt mit seinem Leben nicht klar, was mir allerdings sehr gut gelingt. Ich habe viele Freunde um mich herum die mir Helfen und zur Seite stehn.
ausserdem habe ich jemanden kennengelernt, der in einer ähnlichen Situation ist. ( wobei ich vorher schon mit meinem ex abgeschlossen habe)

mir geht's auch sehr gut bei der Sache. Ich habe meine neue Wohnung schon bezogen und genieße mein Leben in vollen Zügen.
Irgendwie kommt es mir so vor als würde ich erst jetzt anfangen zu leben.
Ich nehme das Leben neu war. Ich kann atmen. Ich fühl mich frei.

Diese Beziehung die wir vorher hatten war erdrückend für mich. Es ist wie eine Befreiung. Ich war jahrelang nicht mehr so glücklich und ausgeglichen.
Wenn ich in den Spiegel schaue mag ich mich wieder..

Manchmal denke ich er hat mir einen Gefallen getan...

Was haltet ihr davon? Darf man so denken?

LG sajopo

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 16. Sep 2015, 16:29
von Botus
sajopo hat geschrieben: Manchmal denke ich er hat mir einen Gefallen getan...

Was haltet ihr davon? Darf man so denken?

LG sajopo
Ja klar. Geht doch den meisten so.

:hello:

Re: kind verloren- mein Mann trennt sich von mir

Verfasst: 16. Sep 2015, 17:39
von mirabella
Sajopo,
Schön das du kurz berichtest!

Ich hatte heute auch so einen Gedanken!

Ein Bekannter schrieb bei FB das er jetzt, nach der Trennung, seine Frau war jahrelang Depressiv, so Leben kann wie er es immer wollte!

Ich habe angefangen nachzudenken. Ich lebte zwar so wie ich es wollte, aber ich lebte für ihn mit!
Fast alles blieb an mir hängen.

Vor letztes Jahr bin ich krank geworden, ich habe es auf zuviel Arbeit zurückgeführt.
Klar zuviel Arbeit, Job, Haushalt, Urlaubs und Freizeitplanung, Hunde, Garten, kochen und den kranken Mann (physisch) zu Hause.
Vielleicht bin ich deshalb krank geworden.

Ich bin es heute noch!
1 Jahr verstehen lernen, Wutausbrüche, Verzweiflung, vermissen!
Was vermisse ich???
Diesen Mann den ich vermisse wird es nicht mehr geben!

Nein, du hast alles richtig gemacht und ich beneide dich sogar ein bisschen dafür!

LG
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