Diskussionsforum Depression

Hallo Schuldig,

welch wunderschöne Beispiele!

- Ich hielt mich für Bescheiden. Meine Freunde meinen, ich stelle mein Licht unter den Scheffel und verkaufe mich unter Wert. Ist das eine Stärke?

Es ist wohl etwas von Beidem!
Und ich denke gerade wieder an
nicht "entweder / oder", sondern "sowohl / als auch".
Beischeidenheit bringt mit sich, dass man manchmal auch sein Licht unter den Scheffel stellt. Jede Stärke hat ihre schattige Seite.

- Ich hielt mich nie für klug. Aber ich erwische mich dabei, bei der Kommunikation mit dem Rest der Welt auf Grenzdebilen-Niveau runterdrehen zu müssen, damit man mir folgen kann. Ist das Intelligenz oder Arroganz?

Da kennst Du sicher auch den Ausspruch "Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz"?
In diesem Fall würde ich sagen, dass Du evtl. nicht die entsprechenden Leute in Deinem Umfeld hast. Anderes Umfeld, andere Reaktionen. Wenn Du mit Menschen zusammen bist, bei denen Du Deine Äußerungen NICHT auf Grenzdebilen-Niveau herunterschrauben musst, wird sicher auch die Wahrnehmung "arrogant" nicht erscheinen. Oder was meinst Du?

- Ich lerne langsam - dachte ich. In Prüfungen war ich mit Anstrengung Mittelmaß. Jetzt erwische ich mich, dass ich alles das anwende, was ich mit Mühe lernte, ohne zu denken. Ist das Praktische Veranlagung?

Gelernt ist gelernt. Lieber langsam lernen als schnell, lieber mit Mühe als leicht - aber Du behältst das Gelernte. Ob das praktische Veranlagung ist, kann ich nicht sagen, aber es scheint mir was mit nachhaltigem Gedächtnis (?) zu tun zu haben.

- Ich bin misstrauisch, vertraue Menschen erst nach einiger Zeit. Wen ich nicht mochte, war unten durch. Aber ich hatte bisher mit den linken Bazillen immer recht. Ist das Menschenkenntnis oder eine selbst erfüllende Prophezeiung?

Ähm, dann tippe ich darauf, dass Du Skorpion bist. Die haben ein Näschen für sowas ^^
Das ist vielleicht weniger Menschenkenntnis... evtl. eher feine Antennen, eine gute Beobachtungsgabe und die Intuition für Gestik, Mimik, Handlungen.
Waren diese Kandidaten denn nur bei Dir unten durch, oder haben andere Menschen dann Deine Einschätzungen teilen können?

- Ich meine, ich wäre gebildet. Die meisten Menschen halten mich für arrogant.

Siehe oben

- Ich gehe mit Menschen um, wie ich möchte, dass man mit mir umgeht. Ich halte es für höflich, sensibel und professionell. Meine Umgebung hält mich für eigenbrödlerisch und/oder schüchtern.

Siehe oben - die Kehrseite von etwas Gutem.

- Alle sagen, ich wäre schlampig (was meine Wohnung angeht). Ich sage, ich setze Prioritäten.

Wie fühlst DU Dich denn in Deiner Wohnung?
Oder wie fühlst Du Dich in anderen, aufgeräumten Wohnungen?
Und klar: Du kannst Deine Prioritäten setzen wie Du magst, solange Du nicht Anderen damit schadest.

Auf das, was die Umwelt sagt, kann man doch nicht viel geben.
Wenn es danach ginge, wäre ich alles, was es gibt, auf einmal.

Denn jeder sagt was anderes !

Außerdem wechseln die Leute ihre Meinung ständig. Ich habe schon völlig unrealistische Positivurteile erhalten, dass es mir fast schon peinlich war und ein paar Wochen später kam das Gegenteil, und das war genauso unrealistisch. Es reicht schon, wenn man jemanden nicht wie gewünscht gut findet oder nicht das tut, was jemand will, um eimerweise mit Schlechtem übergekippt zu werden, dass einem die Ohren schlackern.

Darüber hinaus gibt es ja auch noch den Effekt, dass viele sich über das Auspendeln und Vergleichen definieren. Bei solchen genügt schon, ein falsches Auto zu fahren und Du hast einen völlig unbekannten Mann an der Backe, der Dich aus der Ferne mit weit reichenden psychologischen Analysen beglückt

So lange es Menschen gibt, wird es auch immer welche geben, die mit nem Kissen am Fenster sitzen und kommentieren. Da helfen nur Ohrenstöpsel. Wenn man die rein steckt, hat man seine Ruhe vor sowas, aber dann heißt es, man sei arrogant. Es gibt somit keine Lösung. Irgendwas Schlechtes ist man immer.

Liebe Grüße vom Dobi

Eben das meine ich. Wir teilen in "Stärken" und "Schwächen", ohne uns darüber klar zu sein, dass alles a) Ansichtssache ist und b) gerade unsere Schwäche unsere Stärken sind.

Wie ich die Schuld, die man mir für alles gab nicht leugne oder sie als Last empfinde, sondern sie als "Trainingswicht" nehme, um damit stärker zu werden.

Die Kritik, dass man etwas nicht (gut) kann/macht, als Hinweis, woran wir arbeiten müssen, jeden Rückschlag als Möglichkeit, wieder etwas zu lernen anzusehen, sollte das Ziel sein. Mir fällt das noch schwer, nehme Kritik als Angriff. Aber wenn ich drüber nachdenke, komme ich immer zu zwei Schlüssen, entweder Ja, er hat recht, ich werde es besser machen oder Nein, ich habe recht, der hat keine Ahnung.

Und otterchen: Der Spruch mit der Arroganz war einer der ersten Buttons, den ich mir für meine Tasche gekauft habe. Dort hängt er zusammen mit Aussprüchen wie "Ich bin nicht massenkompatibel", "You can´t afford me" und "I´m not weird, I´m gifted!"

Hallo Zusammen,
ich habe auch immer Zweifel,wenn Jemand Positives bei mir sieht und anspricht.
meist frage ich mich,ob ich manipuliert werden soll,oder das Lob ist für mich

etwas Selbstverständliches das keiner Arbeit bedurfte.Auch kommt gleich der Gedanke
,wenn der wüßte wie ich wirklich bin . Bestens Falls denk ich,dass ich da aus meinen Schwächen gut die Kurve gekriegt hab und etwas Orginelles hingekriegt hab.
Seit meiner kurzen Therapie hab ich schon erkennen können,dass ich garnicht "normal"
sein will.Denn mit Depressionen kann ich mich mit den Normalos nicht mehr messen.
Also ist meine Stärke,mit meinen Depressionen offen um zu gehen.und auch Umwege die ich manchmal gehen muss,als Stärken wahrzunehmen.
Je älter ich werde.je besser ich meine Krankheit und mein Anders sein,auch mein Alleinleben
annehme,je unabhängiger mach ich mich von den Bewertungen Anderer .
Ich übe auch meine Mitmenschen nicht so schnell in eine Schublade zu stecken
und mich aus diesen "Bewertungsgesprächen" rauszuhalten.Schwer genug,denn im
Dorf geht;s oft nur um das Verhalten der Mitmenschen,warum eigentlich?

Haben wir soviel Angst voreinander und vor unseren Schwächen?
eigentlich absurd das Ganze.alle wollen besser sein oder zu mindest gut abschneiden in den
Augen der Gemeinschaft.Wenn ich da mitmache,bin ich mir hinterher um so klarer,wie fehlerhaft ich bin.So ist der Mensch wenn ich mir keine Stärke und Liebe zu mir selbst aneigne
verliere ich mich in all den Ansichten und Forderungen die "man" erfüllen sollte.

Da ich gut auf mich aufpassen muss und mein Pflänzchen Selbstbewußtsein schützen
will,ist es nicht das Schlechteste allein zu leben.Ich versuche gesund zu bleiben
und alles etwad dosierter an mich ran zulassen.

So können aus Schwächen gute Einsichten und Stärken wachsen.
liebe Grüße Malu

(jetzt will ich aber mal raus aus dem Haus gehen)

Hallo liebe Mitforistinnen,

ich erlebe gerade, wie ich mich freue, dass "mein" Thread fast ganz oben steht ... Und, was soll ich sagen, das finde ich gut. Ich kann mich an einem Erfolg freuen. Das ist, muss ich wohl ehrlich sagen, ein Therapieerfolg.

Zum Thema:
Vermutlich lässt sich jede Stärke auch als Schwäche deuten und umgekehrt. Ich tendiere, wie viele von euch auch, vor allem die jeweils schwache und problematische Seite an der Eigenart zu sehen.

Ich bin pingelig und perfektionistisch: stark daran ist, dass ich sehr sorgfältig sein kann. Dass es auch dazu führen kann, dass ich für manche Tätigkeiten lange brauche, stimmt, aber ist für mich im Moment nicht wichtig. Ich will ja schauen, was gut ist an meinen Besonderheiten.

Umgekehrt habe ich mal eine Situation erlebt, da sagte eine Frau von sich selbst: ich bin faul. Doch das bedeutet eben auch: Sie ist effizient. Sie erledigt die Aufgaben so, dass sie selbst wenig tun muss, und bald damit fertig ist. Das ist ihre Stärke. Meine nicht.

Viele Grüße, und gute Nacht!
Eure Puk

ndskp01 hat geschrieben:
Vermutlich lässt sich jede Stärke auch als Schwäche deuten und umgekehrt.

Hallo Puk,

so sehe ich das auch.

Ich führe das (unter anderem) auch darauf zurück, dass es den Menschen in der heutigen
Zeit möglich ist, ein Selbstbild zu entwickeln, das völlig unabhängig von Verläufen und Er-
gebnissen entsteht.

Bei manchen führt das dazu, dass sie sich schlechter wahrnehmen als sie tatsächlich sind.

Bei manchen führt das dazu, dass sie sich viel besser wahrnehmen als sie tatsächlich sind.

So ergibt sich eine Gesellschaft, in der viele gute und kluge Menschen über ein geringes
Selbstwertgefühl verfügen, während parallel dazu immer mehr dumme Leute völlig grundlos
mit einem überirdischen Selbstbewusstsein rumlaufen.

Liebe Grüße vom Dobi

... und dann gibt es da noch "uns", die ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln (<- Prozess), ohne Andere abzuwerten.

Geringes Selbstwertgefühl = sich selbst abwerten
Überirdisches Selbstbewusstsein = Andere abwerten

Warum eigentlich immer abwerten??
Hmpf. Gehts nicht auch ohne?
Einfach "da sein" lassen ohne abzuwerten? (bzw ohne Andere so aufzuwerten, dass man automatisch dagegen verliert?)

Hallo ihr,

ich hab mich grad mal durch das Thema gelesen und interessante Gesichtspunkte gefunden...aber ich hab auch so meine Schwierigkeiten damit: ich glaube ja bei genauem Hinsehen auch, dass die meisten Eigenschaften positive und negative Aspekte haben- "darf" ich mir denn dann einfach die Positiven rauspicken und mich dafür "gutfinden" ?
Und wie schaffe ich es ohne Vergleiche? Wie kann ich denken "das kann ich ganz gut" ohne gleichzeitig zu denken "das kann ich besser als xy"? Ich muss ich doch irgendwie einordnen...? Und dann werte ich doch automatisch, oder ?

Sorry, wenn das destruktiv ist, mir gehts grade echt komisch...

Trotzdem lieben Grüße, nine

Hallo,

Abwertung/ Aufwertung findet sehr häufig statt. Ich kenne eine Person, der ständig sich selbst mit Anderen misst. Meistens wenn es um die Willenstärke geht.

Ich bin stärker, er/sie nicht. Ich habe mir das und dies selber beigebracht, er/sie nicht. Derjenige ist meist immer oben oder unten. Der Versuch wird nicht unternommen etwas in ihre Vielfältigkeit zu sehen. Gesünder wäre es, den Menschen individuell zu betrachten (Was auch nicht immer machbar ist) Nicht jeder Entwicklung ist gleich. Nicht jeder hat die gleiche Disposition, kulturelle Hintergrund usw. Vielleicht muss man auch nicht groß analysieren sondern jeden als besonderen Individuum anerkennen. Das ist zwar nicht immer einfach, vor allem wenn es um Konflikte geht.

Trotzdem bleibt der Wertigkeit davon unberührt.

Wenn wir mit Menschen umgeben die uns stark etwas vorspiegeln, neigen wir, naja ich vor allem da einzusteigen. Ich habe dann dieses Bedürfnis etwas beweisen zu müssen. Da ist eine Konkurrenz.

Wie kann man das ändern? Das kann man zwar so nicht pauschal beantworten?! Wie kann mich davon lösen? Ich bin stark empathisch, was mich belastet aber ich möchte auch lernen davon nicht allzu beeinträchtigt zu werden. Wie schafft Ihr es?

Grüße
Siyambala

siyambala hat geschrieben:
Wie kann man das ändern? Das kann man zwar so nicht pauschal beantworten?! Wie kann mich davon lösen? Ich bin stark empathisch, was mich belastet aber ich möchte auch lernen davon nicht allzu beeinträchtigt zu werden. Wie schafft Ihr es?

Grüße
Siyambala

Hallo Siyambala,

ich finde, dass ein verstärkter Focus auf Ergebnisse ein guter Weg ist. Ich habe ja bereits versucht, das zu erklären. Wenn es um Konkurrenz (oder nennen wir es mal Wettbewerb) geht, sind Abwertungen ja fast schon vorprogrammiert.

Ich finde es wenig zielführend, auf solche Spielchen einzusteigen. Besser wäre es, die Betreffenden ihre Texte komplett runter labern zu lassen, so lange sie wollen. Dadurch vergeht Zeit, die sie (völlig ungenutzt) mit Labern verschleudern. Das kann man doch ausnutzen ! Zum Beispiel, indem man schon mal los läuft.

Als ich vor einigen Jahren plötzlich (im Zuge einer Partnerschaft) damit konfrontiert wurde, was "alle" (gemäß den Angaben meiner Partnerin) über mich ablassen würden, habe ich diesen Abwertungen und Demütigungen nie etwas entgegnet, sondern mich zurück gezogen und mich verstärkt um meine eigenen Sachen gekümmert.

Inzwischen sind viele Jahre vergangen. Was glaubst Du, wo diese Leute heute stehen ? Die haben ihre gesamte Zeit mit Gelaber und Vergleichen verschleudert, ansonsten haben sie überhaupt nichts gemacht, außer zu altern. Ich habe meine Zeit für Sinnvolles genutzt und bin mir sicher, dass diese Redner sich heute garantiert noch niedriger fühlen als damals, als sie mit ihrem Gerede begonnen haben.

Eine bessere Antwort kann man Leuten, die einen anhaltend herabreden, um selber höher zu erscheinen, nicht geben, wie ich finde. Das mag kalt, fies und herzlos klingen, aber ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein Mensch das Recht hat, sich die Mittel frei auszusuchen, mit denen er jemanden bekämpft, der andere abwertet, nur um dadurch selber höher zu erscheinen.

Liebe Grüße vom Dobi.

Dobermann,

ich denke schon, dass ich Deine Herangehensweise verstanden habe, so einigermaßen. Hat wohl länger gedauert bei mir.

"Nicht einsteigen" genau das fällt mir noch schwer. Bei bestimmten Schlagwörtern, ist eine Roboterhaftes reagieren da.

Gruss
Siyambala

siyambala hat geschrieben:
"Nicht einsteigen" genau das fällt mir noch schwer. Bei bestimmten Schlagwörtern, ist eine Roboterhaftes reagieren da.

Das kann ich gut nachvollziehen. Denn das war früher bei mir genauso ! Bis ich begriffen habe, dass dieses Reden ein System ist und nichts weiter. Sie machen es mit jedem und stehen ihr gesamtes Leben mit einem Kissen am Fenster. Es ist somit nichts Persönliches. Man kann es so behandeln, als wäre es nichts weiter als ein (immer gleicher) Vorgang, der quasi nie endet. Wenn man ihre wunden Punkte kennt, drückt man einfach da drauf, dann folgt ein kurzes Quieken und der Vorgang ist vorbei. So sehe ich das heute. Ein gutes Miteinander mit solchen Leuten ist nicht möglich, unter gar keinen Umständen.

Denn sie sind völlig außer stande, in ihrem Eigenleben zu verbleiben. Der ständige Übertritt in das Leben anderer ist für diese Leute zwingend. Ohne das können sie nicht leben. Da muss man auch Verständnis haben. Die sind halt so und können nicht anders.

Liebe Grüße vom Dobi

Dobermann,

ich kenne dieses Ab/Aufwertungsvorgang. Hab's ja auch lange angewendet. Wenn einem Jahrelang erzählt wurde, dass man doch minderwertig sei, entwickelt man solche Mechanismen (Nicht immer, aber oft!). Ich habe es immer erkannt, doch es war ein Zwang. Fast wie eine Art Tourette Syndrom. Ich musste mich "beschützt" fühlen... denn andere werden zur Bedrohung, also beginnt man solche Vorgehensweisen anzuwenden. Ich habe nie andere verletzt, aber wenn ich mich bedrohlt fühlte, musste ich mich über Denjenigen positionieren. Danach geht es einem bekannterweise nie wirklich besser, im Gegenteil das Gefühl v. Ausgeliefertsein ist umso stärker.

Heute ist es besser geworden!!! Jetzt gilt es zu erkennen wo sich solche Spinnennetze befinden. Leider ist es auch so, dass ich auch Verhalten v. Anderen völlig Fehlinterpretiert habe. Denn wenn ich mich darauf fokussiere (Da, siehst Du wie Derjenige Dich ausmustert???) Dann bestätigt sich bei kleinster Mimik dieser Annahme.

Ich komme auch aus einem Land wo, Status und Ansehen extrem wichtig ist. Die eigenen Bedürfnisse spielen dort nicht wirklich eine Rolle.
Bin schon froh, dass ich dem entkommen bin, andererseits vermisse ich das Meer. Dort gab es Rituale, ohne darüber groß zu reden. Sie waren natürlich. Irgendwie vermisst man das schon. Ach naja...

So, jetzt soll ja hier um Stärken gehen..wie auch immer man Stärke definieren möchte. Ich überlasse jetzt d. Raum für "Stärke", ohne Gut/Schlecht etikettierung.


Gruß
Siyambala

Über solche Sachen unbekümmert reden zu können, ist doch auch eine Stärke.

Insofern passt das dann auch wieder

Dir eine gute Nacht....

Schönen Sonntag!

Gruß

Hallo Zusammen,
ich denke gerade über die Stärken nach und mir fällt
ein Kommentar meines Therapeuten ein.Ich hatte ihm eine Situation geschildert,es ging um meine "Fehler,die ich "fehlerhaft"gelöst hatte in meinen Augen.Ich wollte analysieren und Neues ausprobieren
.Er sagte mir,ich sei sehr charmant(Er ist 40 Jahre,ich 60 ) und dadurch würde Vieles bei mir
auf unkonventionelle Weise klappen.Dies sei eine Stärke ,genauso wie meine"naive "Menschenliebe.

Ich konnte das nur schwer annehmen,wieder etwas,was ich doch ändern will,und er nennt es
Stärke und Urvertrauen ins Leben.....
Jetzt alleine denke ich darüber nach und freu mich sogar daran,dass ich diese Eigenschaft und Stärke besitze,die mich schon oft alles als glücklichen Zufall sehen ließ und ich jetzt weiß,es hat auch mit mir zu tun,weil ich dem Leben positiv gegenüberstehe,bei Allem was ich erlebt habe,ein kleines Wunder,und eine prima Stärke.
Schön,dass es diesen Thread gibt,wo ich dies reflektieren konnte.
Danke Puk und liebe Grüße malu
um gut durchs Leben zu kommen.

Hallo ihr,

ich poste mal hier - obwohl es im Moment in mehrere Threads passen würde.
Will nämlich sagen, dass es immer schwieriger ist, UM-zulernen als NEU zu lernen. Wie Pawlow'sche Hunde sind wir bestens konditioniert. So wurden viele von uns sicher als Kinder jahrelang von Mama darauf hingewiesen, dass man sich die Hand vor den Mund hält, wenn man niesen oder husten muss. Heute machen wir das ganz automatisch und verschwenden keinen Gedanken mehr daran. Wie schwierig wäre es, uns diesen "Reflex" heute wieder abzutrainieren? Die bloße Erkenntnis, dass wir es nicht mehr machen wollen, hätte zunächst keinen Effekt, selbst wenn wir den Grund einsehen könnten, warum das Gelernte schlecht für uns ist. Wir müssten uns mühselig bei jedem Nieser (oder Huster) daran erinnern, dass die Hand nicht vor den Mund wandern soll und lange Zeit wird sie es aber trotzdem erstmal tun. (Und jedes Mal würden wir denken: Mist! Schon wieder!

Mit Gedanken ist es aber auch so. Wenn man früher gelernt hat, dass die Schwächen mehr Augenmerk verdienen als die Stärken, sieht man überall nur noch die Schwächen - auch das passiert ganz automatisch. Das Umlernen ist möglich, aber schwierig und langwierig und erfordert viel Konzentration.
[Man sagt zu manchem im Volksmund, "das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen" oder "das ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht!". Seit einiger Zeit weiß man, dass da tatsächlich was dran ist; der Körper besitzt ein Muskelgedächtnis. Wer einmal Schwimmen gelernt hat...]

Ich finde nichts Schlimmes daran, sich mit anderen zu vergleichen. Wir sind nun mal soziale Wesen und wir orientieren uns aneinander. Aber viele, besonders wir, machen den Fehler, "die anderen" genauso einseitig zu betrachten wie uns selbst: wir tendieren nämlich dazu, in den anderen vor allem ihre Stärken zu erkennen und in uns vor allem unsere Schwächen.
Jede Medaille hat zwei Seiten. In jeder meiner Stärke liegt auch eine Schwäche und umgekehrt, je nach Situation.

Meine Stärken sind die Eigenschaften, die ich gut an mir finde und von denen ich finde, dass die gerne bleiben können. Meine Schwächen sind Eigenschaften, die ich nicht an mir mag und an denen ich gerne arbeiten möchte.

Ich finde gut an mir, dass ich über mich selbst lachen kann - ich mag das, das soll bleiben; ich mag auch an anderen, wenn sie über sich lachen können. Dabei fällt es mir aber auch schwer, mit anderen (im RL) ernsthaft über mich zu reden, ich mache dann lieber ein kleines Späßchen und lenke schnell vom Thema ab - das finde ich nicht so gut, das würde ich gerne ändern. Ich glaube, dass beides parallel existieren kann.
Ich bin sehr zuverlässig - das mag ich auch, das kann auch bleiben. Dabei mache ich mir aber auch oft Stress und sehe Dinge zu verbissen. Zum Beispiel sage ich keine Verabredungen ab, selbst wenn es mir gerade schlecht geht, sondern quäle mich halt hin. Da würde ich gerne versuchen, mehr auf mich zu achten, denn es wird sicher einen guten Mittelweg geben zwischen "ich komme immer auf Krampf, egal wie" und "ich sage immer ab".
Ich kann ziemlich gut Englisch. Ich kenne ein paar wenige, die besser sind als ich - aber ich kenne dafür sehr viele, die wesentlich schlechter sind als ich. (Nur weil manche besser sind als ich, bin ich ja nicht gleich schlecht.)
Mein Mann hat einen höheren IQ als ich und was er weiß, weiß er genauer und tiefer als ich. Dafür kann ich besser auf Menschen zugehen und mit Menschen umgehen als er und mein Wissen ist breiter als seins. (Nur weil er schlauer ist als ich, bin ich nicht dumm.)

Das wollte ich nur sagen, spukt mir schon eine Weile im Kopf herum.

LG, Salvi

1. Wenn ich bestimmte Stärken habe, dann weiß ich das auch. Der Lehrer gibt mir ein Zeugnis. Ich habe Freunde. Ich kann etwas bauen. Die Mädchen schauen mich an. Sie gucken nicht weg, wenn ich zurück schaue. Sie lächeln dann.

2. Sofern dies jedoch dazu führt, dass mich viele hassen, wie einen Feind behandeln und sagen: Unverdient !, weil Blender, in Wahrheit häßlich, völlige Niete, redet nur Mist, ist nichts, kann nichts, kann mir die Regel helfen, dass doch jeder bestimmte Stärken hat, also auch ich.

3. Sofern mir dann aber klar gemacht wird, ich sei als "Sonderfall" von dieser Regel ausgenommen, kann ich mich von den Menschen zurück ziehen, komplett abtauchen, mit einer Schaufel 20 Jahre Tag und Nacht nach Gold suchen, wieder kommen und dann werden wir mal sehen, wer hier nichts kann.

4. Wenn danach aber alles unverändert ist, weil es wieder heißt: Unverdient ! , weil Blender, alles nur Zufall oder Betrug, ist nichts, kann nichts, redet nur Mist, kann ich mir immer noch einen 2 Meter hohen Zaun ziehen, mich jeden Tag im Betrieb verstecken und mir sagen, dass ich doch irgendwelche Stärken haben muss. Verdammt, sonst wär das doch alles gar nicht so.

Liebe Grüße vom Dobi

Da es so heiß ist und ich nicht schlafen kann,hier einige Gedanken zum Thema Stärken erkennen und zeigen,Ein Thema,das bei mir ansteht........

. Ich glaube,dass Stärke,die ich verinnerlicht habe " Neider" mir nicht streitig machen können.Heute kann ich mit Kritik viel besser umgehen.Für mich ist ganz klar,wenn mich etwas trifft,muss ich mal bei mir gucken,was dran ist an der Äußerung,notfalls nehm ich es mit in die Therapie.Äußerungen,die mich nur abwerten oder gar mich oberflächlich abqualifizieren ,berühren mich garnicht,gehen gleich an den Absender zurück.

Menschen,die mit sich selbst im Reinen sind
hab ich immer als wertschätzend und positiv erlebt.
Sie waren und sind für mich Vorbilder,nach dem Motto:.Liebe Deinen Nächsten,wie Dich selbst!!!Mit Leuten,die das können,ist es eine Freude zusammen zu sein,da gibt es gute Gespräche auf Augenhöhe (da kann ich immer noch was lernen,besonders selbst gut mit mir umzugehen und meine Stärken wahrnehmen)

Also geht,s wieder um den Selbstwert,den man in Respekt auch dem Mitmensch entgegen bringt.
Wenn mich ein Freund auf eine Eigenschaft anspricht,die ihn an mir stört oder wenn ich verletzend war,bin ich hinterher froh,etwas über mich zu erfahren.Spiegel sind wichtig,wenn man alleine lebt...... Leute,die mich garnicht kennen,würden sie mich abwerten,würde es mich schon verletzen,aber auch wundern back to the Sender wäre aber schnell meine Lösung.

Sowas bringt mich nicht weiter,wenn ich sowas brauche,bin ich da mein bester Feind jahrelang gewesen,und jetzt geht;s endlich um Stärken.Gut,dass ich da noch einen Therapeuten an meiner Seite habe,der nicht locker läßt. Schönes Wochenende von Malu

Ich hatte mir als Kind vorgenommen, niemals so zu werden, wie die (vereinzelten) Erwachsenen, die (vereinzelten) Kinder draußen und die (vereinzelten) Mitschüler, die Abwertungen an andere senden, als wäre das etwas ganz Normales.

Dieses Ziel hatte ich natürlich nicht bewusst/überlegt gefasst, ich war ja noch ein Kind. Es ergab sich, weil ich die, die das machten, irgendwie komisch fand. Sie waren nicht lustig, nicht frei, heute würde man sagen: nicht cool, sie sahen aus meiner kindlichen Sicht betrachtet irgendwie komisch aus, das Gegenteil von gut aussehend.

Ich kann bei Abwertungen nicht mit gleicher Münze zurück zahlen, weil ich Angst hatte, dann auf lange Sicht auch so zu werden, wie die. Ich habe die Aussagen aufgenommen. Es hat mir nichts ausgemacht. Aber die Dosis macht`s. Im Laufe des Lebens sammelt sich immer mehr von solchen Leuten an und irgendwann ist man voll damit, so geht es mir.

Liebe Grüße vom Dobi