Galaxis hat geschrieben: Du bist 4 volle Tage da. Bist Du nur alleine dort? Wie viele Kollegen arbeiten denn bei Dir im Betrieb?
Wir sind insgesamt etwa 20 Leute in der Abteilung. Allesamt Elektriker, Sanitär, Schreiner etc.
Unsere Abteilung nennt sich zwar Technik, aber wir sind die Deppen im Betrieb.
Kurz gesagt, wir dürfen alles das machen, wofür die anderen Abteilungen keinen Bock haben, sich zu schade sind.
Wir dürfen bei Veranstaltungen Stühle schleppen, Akten Fahren, und neuerdings auch die gelieferten Waren auf Station verteilen.
Wir kommen uns vor wie Aschenbrödel. Das hab ich meinem Chef auch so gesagt. Ich hatte sogar eine Karikatur angefertigt, worüber er nicht begeistert war, aber ich hab ihm ins Gesicht gesagt, dass es nicht nur meine Meinung sondern auch die Meinung der Kollegen ist. Wir sind die jenigen im Haus, die immer mehr „aufgebrummt“ kriegen und nicht mehr wissen, wie wir das schaffen sollen. Wirklich technische Aufgaben sind mittlerweile nur noch „Randaufgaben“ Aber wenn dann was technisches anliegt, dann sollen wir natürlich das Know-How haben, das Problem zu lösen.
Als unser Chef die Abteilung übernommen hatte, da gab es ein paar Änderungen in Dienstzeit, Arbeitsaufteilung etc.
Da wurde mir gleich klar dass es überwiegend zu unserem Nachteil ist.
Als ich um ein Zwischenzeugnis gebeten hatte, da hatte ich
die Büchse der Pandora geöffnet.
Er hatte mich regelrecht angebrüllt, „
Wie kannst Du jetzt den Betrieb im Stich lassen, wir haben so viele Probleme hier und du willst uns verlassen …“
Ich hab’s dann mit dem Zwischenzeugnis sein gelassen.
Das war damals die Zeit, wo ich mal wieder ein paar Bewerbungsversuche gestartet hatte, leider erfolglos (ich schrieb darüber bereits)
mein Job ist, ich sag´s mal mit einem Vergleich:
Ich wollte:
eine Frau, die groß, schlank langbeinig, blond ist, sich schick kleidet, und gut kochen kann.
Was bekam ich:
Eine kleine dicke, rothaarige, mit kurzen Dackelbeinen, die sich klassisch kleidet und den Pizzadienst anruft. (etwaige Ähnlichkeiten mit irgendjemand hier sollen nicht beleidigend sein)
Kurz gesagt ich habe das absolute Gegenteil von meinem Traumjob.
Ich wollte mich immer spezialisieren, mit neuster Technik zu tun haben, ständig auf dem Laufenden sein mit Fortbildung etc., und einen möglichst kurzen Weg zur Arbeit.
Dass ich all dies hier nicht habe brauche ich nicht gesondert zu erwähnen.
Das in einem Job nicht alles passt, das ist mir natürlich klar, aber wenn alles „daneben liegt“ dann sollte man nachdenken, was man hier noch will. Die Frage ist, mit wie vielen Abstrichen kann ich leben, und wo ist mein Limit überschritten?
Bei meiner Einstellung und Probezeit hatte mir noch Honig ums Maul geschmiert, (aber, ich wiederhole mich)