Ich habe aufmerksam alle Beiträge gelesen.
Für Payasa habe ich eine Idee: Du könntest doch als "Miet-Granny" arbeiten. Viele Familien haben keine Großeltern und können sich einen teuren Babysitter von einer Agentur nicht erlauben. Schüler zu engagieren? Hmm? Würd ich auch nicht machen und einem unerfahrenen Teenie meine Kids anvertrauen.
Aber einer Miet-Granny? Naklar, besonders wenn keine eigenen Großeltern mehr vorhanden sind.
So hättest du a) eine Aufgabe, b) vielleicht sogar eine die dir Spaß macht? Wenn du damals so in deinen Kindern aufgegangen bist? und c) es käme etwas Geld in die Kasse (vielleicht nicht viel, aber besser als nix)
Wäre das was für dich?
Ansonsten kann ich zu allen hier sagen: Kenne ich. Ich habe mich auch nicht mehr gewaschen oder sonstwas. Nur Schmuddel, Schlabberklamotten angezogen.
Aber man muss weg von dem Gedanken es für andere zu tun. Ich habe so wie Brummi, mit kleinen Schritten angefangen. Erst hab ich als Ritual entwickelt dass ich mir jeden Morgen einen Kaffe koche und jeden Nachmittag einen. (Hab mich auch nicht mehr um Ernährung und Co geschehrt), dann hab ich über ein Jahr geübt täglich genug zu trinken und mich zu waschen. Das ist jetzt zwei Jahre her es klappt mittlerweile aber es ist immernoch nicht total selbstverständlich und klappt nicht automatisch, nach wie vor muss ich mich dazu anhalten es zu tun, aber es klappt immer besser und fällt immer leichter.
Es ist mein Leben! Ich habe es verdient dass es gut ist!
Dann habe ich geübt mich gut anzuziehen, mit mehr Sorgfalt. Auch das klappt mittlerweile ganz gut.
Diese Gedanken der Sinnlosigkeit kenn ich auch. Aber die verschwinden mit der Zeit, werden zumindest viel kleiner.
Auch ich hatte Probleme mit Menschenansammlungen. Manchmal stand ich im Supermarkt und musste wieder gehen weil ich es nicht aushielt, diese ganzen hecktischen Leute. Ich mag auch lieber Treffen im kleinen Kreis. Auch jetzt noch, wenngleich ich heute kein Problem mehr mit Supermärkten habe
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Auch ich gehe lieber in der Natur spazieren und habe es mir angewöhnt das auch zu tun. Das hat auch seine Zeit gedauert, aber heute brauche ich mich nicht mehr aufraffen (früher hab ich gegrübelt, soll ich? Soll ich nicht? Kann ich? Kann ich nicht? Was soll das bringen? Etc) nur dran erinnern muss ich mich noch, dass ich besser mal spazieren gehen sollte. Dann mach ich es aber auch.
Die kleinen Dinge, die Bunte Wolke ansprach: das Taubenetze Spinnennetz am Wegesrand, die Schnecke. Mit Haus am Grashalm, das zwitschern der Vögel, all das stimmt mich heute ruhig und gibt mir ein gutes Gefühl.
Ich gehe auch nicht allein ins Restaurant, aber manchmal in ein Frühstücks Café oder in eine Eisdiele, da sind öfter mal Leute die es auch alleine machen. Ich muss es mir wert sein! Ich darf das nicht abhängig machen davon ob ich Begleitung habe oder nicht.
Ihr seht ich kenne das alles auch. Ich habe auch nur noch zuHause rumgesessen und die Wand angestarrt. Ich konnte nichts anderes mehr machen. Ich habe viel geschlafen und war zu erschöpft. Aber ich habe alles wieder geübt. Mir gesagt ok du kannst es jetzt nicht, aber du kannst es versuchen. Nach und nach ging vieles wieder. Aber ich bin nichtmehr so Leistungsfähig wie zuvor, werde es wohl auch nie wieder sein. Aber das ist doch auch egal.
Dann lebe ich eben langsamer
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Und auf einmal? Ja, aufeinmal ist ein Sommer wieder so lang wie in Kindertagen als er sich unendlich vor einem ausstreckte. Ich bleibe im Jetzt, in jedem Moment konzentriere ich mich auf das was ich gerade tue und eile nicht in Gedanken vorraus.
Natürlich kann ich am Ende des Jahres nicht sagen: ach 2014, da bin ich 2500 km geradelt, hab ein Millionendollarprojekt gestemmt, ein Haus gebaut, den Garten neu gestaltet, einen Marathon gelaufen .,,,
Nein nein das oder ähnliches kann ich nicht erzählen.
Aber ich kann sagen: Ostern habe ich alle Eier Pinkfarben gefärbt. Nicht bunt, nicht zig Stück, aber eine Handvoll Eier habe ich in schönsten Pinktönenvgefärbt. Es sah herrlich aus wie die da in ihrem Körbchen lagen mit rosa Schleifen dran und weißen Federn, gerahmt von Schokoladeneiern in glänzendem rosa Papier. Wovon ich mir jedes einzelne hab auf der Zunge zergehen lassen, nie zuvor hatte ich ein so schönes Osterkörbchen, gebettet in echtem Moos lagen sie da und sahen hinreißend frühlingshaft aus. Sogar dem Kerzenständer Hab ich passend dazu zwei rosa Kerzen spendiert und mir.., hihi.... Zwei rosa Kaffetassen.... Grins.. Hihi.
Und jetzt im Herbst? Oh ich habe Kürbissuppe gekocht. Eine ganze Woche hat der schöne Kürbis da in meiner Küche gelegen und ich habe mich an seinem kräftigen Orange erfreut. Dann erst habe ich ihn eingekocht und dann Püriert, mit Milch verdünnt, mit Zwiebeln und frischczerstoßenem Pfeffer abeschmeckt. Weil so eine Suppe Unterstützung braucht, habe ich sie ihr mit einem kräftigen Schuß Honig gegeben. Und Feuer! Ja Feuer braucht's natürlich auch, so habe ich der Suppe eine Spur Chilli verpasst, gerade soviel dass es die Sache abrundet und es von einer einfachen Suppe zur Komposition erhebt. Und dann? Oh und dann habe ich Garnelen in Thymian und Honig angebraten und kurz bevor sie gar waren noch eine Handvoll Coctailtomaten dazu nur einmal noch leicht in der Pfanne geschwenkt und rein in die Suppe. Die Farbe des Chillis will ich schließlich sehen. Ein Traum in Rot Orange so eine Suppe. Noch einen Hauch rosa Salz aus dem Himalaya darüber., oh ich gebe zu: geschmacklich bewirkt das nichts mehr aber ein kleiner Hauch von Dekadenz darf so einem einfachen Gericht ruhig anhaften. Und vor den Servieren damit auch die Nase ganz mit dabei ist Fluchs noch eine Habdvoll gehacktes Basilikum untergerührt
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Basilikum erinnert mich immer an Bugs Bunny..,.
Soetwas könnte ich erzählen von meinem Jahr. Und ich müsste mich nicht schämen, dass es wenig erscheinen mag. Im Gegenteil, ich könnte mich am Glanz in den Augen des Zuhöhrers erfreuen, der Aufmerksam lauscht und in Gedanken eine Reise macht und sich fragt wo er denn geblieben ist als er das Haus baute, das Millionen Projekt abwickelte, den Garten umgrub und ganz mit höher, schneller, weiter beschäftigt war.
Dann ich ihn zuzwinkern und noch einen Teller Suppe reichen. Die nicht nur eine Suppe ist, sondern ein Erlebnis aller Sinne, eine schöne Geschichte.
Denn in der Erinnerung? Da ist alles nur noch eine Geschichte, aber meine ist schöner und ohne Stress
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LG FrauRossi
"All i can do is try" (Nelly Furtado)