Diskussionsforum Depression

"Der Glaube an eine bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit."

(Aldous Huxley)

Dem gibts nichts mehr hinzuzufügen.

LG FrauRossi

Es ist fast immer möglich, die Welt auch positiv zu sehen.

Dalai Lama

Schön.
Aber: wer alles nur positiv sieht, wird keine Änderungen herbeiführen. Oder?

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hallo balsamico,

das mit dem hier und jetzt möchte ich nicht so uneingeschränkt stehen lassen.

Blicke in die Vergangenheit können ja auch amüsamt sein, vergangene Erfolge können aufbauen,
Reflektionen können helfend sein...es muss ja nicht immer nur belasten, aber unter Depressionseinfluss ist alles negativ eingefärbt und in der Euphorie ist alles toll, die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.

...und ein Mindestmaß an Planung sollte schon sein, sonst habe ich nichts in Kühlschrank und mit dem Geld kann es auch knapp werden...eine gewisse Tages-, Wochen- und Monatsplanung sollte schon sein. Planung ist doch auch etwas Kreatives und dient im Ergebnis der Bedürfnisbefriedigung.

...wie immer und überall, kommt es auf die Dosis an.

LG
DocHolliday

Hallo zusammen
liebe balsamico
ich würde gern noch mehr im Hier und Jetzt sein,und das als Mitte des Lebens sehen.
Ein planender Partner reicht ja dann.
Die Sorgen von gestern und morgen sind Ballast,der das Leben nur schwer macht.
Deine schlimme Erfahrung hat dich weiter gebracht,obwohl es sicher auch eine sehr schlimme Zeit gegeben hat.
Ich wünsche dir alles Gute!
anna54

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Wer das Richtige erkennen will, muss zuvor gezweifelt haben.

Aristoteles

Guten Morgen allen,

das finde ich eine sehr schöne aussage, gerade wenn man noch sehr müde ist. ein spruch, der nicht nur enthält was man hinkriegen könnte, sondern auch den prozess davor nicht verbietet.

als betroffener zweifelt man zu oft, das ist klar - doch auch mal etwas positives darin zu sehen, anstatt sich nur vorwürfe zu machen, finde ich sehr schön.

LG, kiwi

Hallo Alle, hallo Dieter,

am Montag war ich das erste Mal in einer Depressions-Selbsthilfegruppe. Ich musste meine Geschichte erzählen und hinterher haben wir so alle miteinander gesprochen - mir sagte man, "Ach, Sie lächeln aber immer noch" - wie witzig, dass ausgerechnet diese Gruppe dieses Lächeln nicht hinterschauen kann!! Auch ich trage Masken, damit keiner mein wahres Ich erkennt, als Schutz und weil ich sofort anfangen würde zu weinen, wenn einer liebevoll mit mir umgehen würde....

Mein Spruch:

Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man.

Franz Kafka

Mir fällt dazu folgendes ein: Noch vor 2 Jahren lebte ich in Bayern bei meinem damaligen Lebensgefährten. Depressionen auf der Höchststufe. Da lächelte ich noch nicht mal mehr, es war mir eingefroren. Die Angst hatte so mächtig Besitz von mir ergriffen, dass ich mich nicht mehr aus dem Haus traute, bis mir mein Therapeut erklärte, dass die Angst ein listiges Ding ist und immer weiter probiert, was sie mit mir noch so treiben kann. Ich hatte der Angst dann den Kampf angesagt, mich schrittweise wieder aus dem Raum, dem Haus, dem Berg getraut - ich wollte dem Leben nicht mehr "fremd" sein.

Es könnte aber auch bedeuten, dass man vielleicht nach einem Streit nicht zu lange vor einer Tür stehen soll, weil es nicht einfacher wird, wenn man sie zu lässt und nicht mehr spricht, sich fremd wird. Die Tür des Stolzes, der Verletzung öffnen, reden, damit man wieder die werden kann, die man vorher war.

Und überhaupt könnte es heißen, je länger man zögert, etwas zu tun (und infolgedessen vielleicht auch Ängste aufbaut), desto schwieriger könnte es werden, dass man überhaupt damit anfängt. Lieber mal wieder etwas ganz spontan tun und sehen, oups, war gar nicht so schwer.