step by step - neue Wege gehen

susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Emily,

vielen Dank an dich, dass du mir (wieder mal) Mut gemacht hast, nicht aufzugeben. Es hilft, gerade wenn man sich allein fühlt. Und besonders in Zeiten innerer Anspannung, so wie ich sie jetzt erlebe durch den Gutachtertermin.

Dir liebe Grüße
Susan


Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Emily »

Liebe Susan,

das ist gern geschehen.

Du sagst, du fühlst dich angespannt, das ist sehr verständlich. Vielleicht hilft dir folgende Denkweise ein wenig zum Entspannen: Oft ist es ja so, dass man sich bestimmte Wege vornimmt, die man auch für begehbar hält. Dann erweist sich ein Weg aus welchen Gründen auch immer als zugebaut. Dafür tun sich aber andere Wege auf, die man vorher gar nicht als Weg wahrgenommen hatte oder nicht kannte. Wenn man sich das bei Bedarf immer wieder bewusst macht, kann man die Anspannung zumindest teilweise loslassen, weil man sich schon Optionen für die kommende Zeit schafft.

Ich kann verstehen, dass dir der Termin viel Druck macht, wenn du mit anderen ähnlichen Terminen schon viele negative Erfahrungen gemacht hast. Wenn dieser Termin ebenfalls enttäuschend verlaufen sollte, (was ja nicht so sein muss), dann werden sich vielleicht doch wieder neue, ebenfalls gangbare Wege auftun.

Ich habe das während meiner Krankheit öfters so erlebt, und in der Rückschau betrachet sehe ich die Vorteile. Sicher ist es schwer, es während der Krankheit so zu sehen. Depressionen zu haben, kann oft auch heißen,
Umwege gehen zu müssen, damit man spüren und erfahren kann, was letztlich doch ein gangbarer Weg ist. Den Weg schlechthin gibt es vielleicht nicht für einen Betroffenen. Es ist mehr ein sehr mühsames Durchwurschteln nach meiner Erfahrung. Du kennst das ja auch zur Genüge. Es sind viele Schwierigkeiten und Rückschläge dabei.

Aber wie du es oben schon gesagt hast, ist es sinnvoll, sich das Positive aus solchen Erfahrungen herauszuziehen, auch im Hinblick auf die Erkenntnis, wo es weitergehen kann, und wo ein Weg nicht weiterführt.
Ich habe den Weg aus der Depression als ein Puzzle mit ganz vielen Bausteinen erlebt. Diese Puzzleteile haben in ihrer Gesamtheit schließlich die Wende gebracht. Daran hatten auch meine schlimmen Therapieerfahrungen letztlich ihren sehr positiven Anteil, genauso wie natürlich die guten Therapieerfahrungen, etc. Dieses Beispiel könnte ich auf viele andere Dinge ausdehnen. Man lernt auch durch neg. Erfahrungen entscheidend wichtige Dinge, denn den Weg aus der Depression muss man vielleicht auch dadurch finden, indem man erlebt, was eben NICHT zu einem passt. Das ist schwierig, kostet unglaublich viel Kraft und Energie, die man kaum aufbringen kann. Man wird immer wieder entmutigt, dann rappelt man sich wieder auf, es kann ein lange dauerndes, scheinbar chaotisches Hin und Her sein. Zusammengenommen haben alle Erfahrungen irgendwie doch einen Nutzen. Letztlich wird man durch solche Erfahrungen stärker.

Liebe Grüße,
Emily.
Sascha3
Beiträge: 68
Registriert: 5. Feb 2004, 15:04

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Sascha3 »

@muriel
>schau dir bitte nochmal in Ruhe an, was du da gerade tust !<
ich habe mir deine worte zu herzen genommen.
denn ich war irritiert. noch nie im leben habe ich soviele mißverständnisse und für mich unverständliche reaktionen erlebt. ich habe mir mit einer gruppe von menschen (ein arzt, eine therapeutin, ein bauer, ein journalist, ein sprachforscher, ein humorist) angesehen was ich getan habe. sie und ich können nichts verwerfliches daran finden.
zwar wurde mir gesagt meine sprache würde durch das vermeiden von worten wie "vielleicht, könnte, ich mag mich irren, ich weiß auch nicht " usw. zu selbstbewußt wirken. das würde wiederum beim empfänger ein möglicherweise mangelndes selbstwertgefühl schmerzhaft zur geltung bringen. außerdem wären meine gedanken zu revolutionär zu elitär zu intellektuell. und mein humor nicht für ein solches forum geschaffen. alles in allem wäre ich für depressive ein rotes tuch das müsse ich einsehen.
das sehe ich ein. es gibt für alles einen ort und eine sprache.
ich bin hier ein fremdkörper.

ich bitte nochmals um entschuldigung für eventuell unabsichtlich entstandene schäden. alles gute für euch.
sascha
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Emily, liebe Mitleser,

in der Tat, es sind nicht nur die Wege mit Sonnenschein, die uns an's Ziel führen. Weggabelungen, auch kaum begehbare Wegstrecken gehören dazu. Nach vorne blicken fällt nicht immer leicht, besonders dann nicht, wenn die Sicht versperrt ist. So manches Hindernis stellt sich in den Weg, dann ist es nötig, zu entscheiden, ob die Kraft ausreicht, es zu überwinden oder ob nicht ein anderer Weg da ist, der bislang nicht sichtbar war. Ich glaube daran, dass es, auch wenn es noch so finster aussieht, einen Weg gibt. Nicht immer ist zu erkennen, wie weit ich ihn gehen kann und ob es sich hier evtl. um eine Sackgasse handelt. Es geht mir gut, solange ich Bewegung spüre, solange ich erkenne, dass das, was ich tue, Sinn macht. Meine Ziele sind nicht so hoch gesteckt, damit ich nicht zu tief falle , wenn es schief läuft.

Du verstehst sehr gut, wie mir zumute ist, weil du vieles auch so erlebt hast. Du weißt, wie es ist, sich kraftlos zu fühlen und den vermeintlichen Stillstand kaum ertragen zu können. Ein sich-immer-wieder-aufrappeln, hinschauen, was geht, unnötigen Ballast abwerfen, Selbstzweifel zerschlagen und Hoffnung in sich tragen und den Glauben an das, was geschieht.

Ich habe mir meinen Weg anders vorgestellt, und es fällt mir schwer, ihn so, wie er sich jetzt zeigt, zu gehen. Es stimmt, was du sagst, auch das, was nicht zu uns passt - zu passen scheint... - gehört am Ende doch dazu. Es ist nur so schwer, sich damit zu arrangieren, weil uns viel Ungewohntes und Fremdes begegnet.

Heute ging es mir nicht besonders gut, weil ich den Gedanken an die bevorstehende Begutachtung nicht aus dem Kopf bekommen konnte. Es baute sich eine Nebelwand vor mir auf, die keinen Blick nach außen zuliess. Ich habe es SO gelassen und nach einigen Stunden verzog sich dieser Nebel. Der Blick ist nun wieder klarer.....

Ich denke, es tut mir gut, dass ich in dieser Woche einige Termine habe, und so ein wenig Struktur habe. Auch wenn mir nicht danach ist gehe ich nachher in die SHG. Es hat sich schon oft gezeigt, dass das Treffen sich positiv auf meine Stimmung ausgewirkt hat

Ich wünsche dir und allen hier einen stressfreien und hoffentlich erholsamen Montag-Abend!

Liebe Grüße
Susan


susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Virginia,

Ein Punkt ist mir immer noch unklar...

"Daß die Medikamente den Therapieverlauf der Psychotherapie behindern, kann ich mir echt nicht vorstellen."

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Medis sich ungünstig auf die Therapie auswirken .... können. Es kommt wie so oft, auf das richtige Maß...die richtige Dosierung an...denke ich..

Ist es nicht so, dass ein Zuviel an Medis die Gefühle/Symptome, die "bearbeitet" werden sollen, zu sehr unterdrückt..?

fragt
Susan


Muriel
Beiträge: 421
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Muriel »

Hallo Sascha,


ein Fremdkörper bist du für mich nicht, ganz im Gegenteil, ich habe deine ungewöhnliche Art der Kommunikation als sehr wohltuend empfunden.
Ich habe für mich einiges mitnehmen können.

Ich musste schmunzeln, als ich las, wem du all' das gezeigt hast, was du ""getan"" hast.
Das zum Eindruck des selbstbewussten Saschas.

Du hast mich im anderen Thread von Susan gefragt, ob ich dich durchschaut hätte.
Nein, das habe ich nicht, ich schaue nicht gerne durch Menschen hindurch.
Ich nehme sie lieber wahr, als das was sie sind.
Ich lese zwischen den Zeilen .... und ich bin eine gute Beobachterin .... darauf bin ich seit meiner Kindheit angewiesen, denn was die Menschen sagten und dann taten, stimmte selten überein.

Kommunikation ist eine komplizierte Angelegenheit, wie die ganzen Reaktionen auf dich wunderschön gezeigt haben, schmunzel.

Nun will ich etwas zu meinem Stopruf schreiben, da er mit zu den Reaktionen gehört, die dich irritierten.
Ich rief Stop, weil ich das, was du gegenüber Susan geäussert hast, als Grenzüberschreitung ihr gegenüber empfunden habe.
Die Metakommunikation kratzt erheblich am Selbstwertgefühl eines Gegenübers, vorallem, wenn sie ein bisher völlig ungewohnter Umgang miteinander ist.
Und depressiven Menschen, die sowieso zum Interpretieren, Übertragen oder Projezieren neigen, erscheint sie unsensibel, arrogant etc.

Für mich beinhaltet Kommunikation vorallem auch die Achtung von Grenzen .... Clara hat dich ja auch bereits mehrfach darauf angesprochen.
Jeder geht seinen eigenen Weg und was für den Einen die ""Erleuchtung"" war, ist für den Anderen schlicht ein ""dunkles Fenster"".
Ohne gegenseitigen Respekt und die Achtung der Gefühle, Meinungen, Empfindungen, Blickwinkel oder eben auch gerade der verschiedenen Kommunikationsformen geht es einfach nicht.
Und du hattest genügend Möglichkeiten für dich zu erkennen, dass Susan und auch viele Andere hier nicht die geeigneten Empfänger für eine reine Metakommunikation sind.

Kommunikation beinhaltet eben nicht ""automatisch"", dass der Empfänger deiner Metabotschaft sie auch als solches erkennen wird und dann ebenso antwortet.
Wäre das so .... hey, die Welt wäre um ein Vielfaches einfacher.

Ich kann mir vorstellen, dass du für dich Mittel und Wege ausprobierst, um anders und sinnvoller kommunizieren zu können.
Und dabei in Extreme einen kleinen Ausflug zu unternehmen, halte ich persönlich für völlig annehmbar.
Wie soll ich sonst meine Mitte finden ?

Ich persönlich empfinde es als bedauerlich, dass du nun das Gefühl hast ein rotes Tuch für Depressive zu sein.
Ich bin auch depressiv und ich würde mich wahnsinnig gerne weiter mit dir austauschen, denn als Störfaktor sehe ich dich nicht.

""Entweder - Oder"" ist, glaube ich, auch ""typisch"" depressiv und ich kenne das sooo gut von mir selbst.
Das ""Sowohl, als auch"" ist viel schwerer, finde ich.

Aber wie wäre es, wenn wir einen eigenen Thread zum Thema Kommunikation aufmachen und dort noch einmal probieren, uns auszutauschen ?
Und wer daran Interesse hat, den treibt die Neugierde und die Lernwilligkeit dort sowieso hin.
Somit würdest du dir und auch uns erst einmal weitere heftige Reaktionen ersparen und trotzdem könnte ein Austausch und ein Vermitteln von Lerninhalten stattfinden.
Ich persönlich würde das sehr begrüssen.
Und jeder erhält das, was er gerade braucht.


Sei mir herzlich gegrüsst

Muriel





Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
Lisetta
Beiträge: 44
Registriert: 5. Jan 2004, 18:04

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Lisetta »

Danke, Muriel,

mir hat sehr gut gefallen, was du geschrieben hast. Ich habe hier immer mitgelesen, mich jedoch nicht zu Wort gemeldet.
Deine Idee finde ich prima - ich wäre an einem solchen Thread ebenfalls interessiert.

Allen einen schönen Abend,

Lisetta
sewi
Beiträge: 1606
Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von sewi »

triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Hallo Susan,

ich habe nicht die Erfahrung gemacht. Diese bezieht sich allerdings nur auf AD, nicht auf NL.
Wenn dem so wäre, würde das nicht bedeuten, daß dann alle Gefühle unterdrückt würden?
Auf der anderen Seite werden ja bei Psychosen schon auch bestimmte Gefühle unter Medikation 'normalisiert' , so z.Bsp. Aggressionen. Aber eben auch nur normalisiert, nicht unterdrückt.

Also, ich glaube, daß ADs Gefühle nicht unterdrücken oder beeinflussen. Es wird ja nur wieder geradegerückt, was durch den gestörten Botenstoffhaushalt im Ungleichgewicht war.

Ich wollte nicht aufdringlich sein...mir kam es nur immer so vor, daß Du diesbezüglich Vorbehalte hast, die vielleicht völlig unbegründet sind. Daß Du Dich zusätzlich damit belastest, Medikamente nehmen zu müssen, die Dich gefühlsmässig manipulieren.
Ich wollte das eigentlich nur noch mal thematisieren, weil es mir auffiel.
Wie gesagt, über NL weiß ich nichts.
Vielleicht kann der eine oder andere noch was dazu sagen?

Ich hoffe, Du kannst den Gedanken an den Termin einigermassen aus dem Weg gehen!
Eine gute Woche Dir und allen,
Virginia
letu
Beiträge: 13
Registriert: 21. Feb 2004, 12:40

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von letu »

@sascha

>mein rat war: vertrau dir selber mehr

>ich habe mir mit einer gruppe von menschen (ein arzt, eine therapeutin, ein bauer, ein journalist, ein sprachforscher, ein humorist) angesehen was ich getan habe.

>... der sich allerdings eher alleine als einsam fühlt

letu
sewi
Beiträge: 1606
Registriert: 15. Feb 2013, 23:02

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von sewi »

letu
Beiträge: 13
Registriert: 21. Feb 2004, 12:40

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von letu »

@sascha

>ich habe mir deine worte zu herzen genommen.
denn ich war irritiert. noch nie im leben habe ich soviele mißverständnisse und für mich unverständliche reaktionen erlebt.

Die Anzahl der Missverständnisse ist proportional der Anzahl der Postings.

>ich habe mir mit einer gruppe von menschen (ein arzt, eine therapeutin, ein bauer, ein journalist, ein sprachforscher, ein humorist) angesehen was ich getan habe. sie und ich können nichts verwerfliches daran finden.

spracht ihr nur darüber, was Deine postings nicht sind? Gibt es auch positivergebnisse?

>zwar wurde mir gesagt meine sprache würde durch das vermeiden von worten wie "vielleicht, könnte, ich mag mich irren, ich weiß auch nicht " usw. zu selbstbewußt wirken. das würde wiederum beim empfänger ein möglicherweise mangelndes selbstwertgefühl schmerzhaft zur geltung bringen.

Das stimmt ja genau mit der Theorie überein: "Es liegt am Empfänger; der Empfänger muss sortieren, ordnen schlichten ...."; oder kannst Du als sender etwas daraus lernen?

>... alles in allem wäre ich für depressive ein rotes tuch das müsse ich einsehen.
das sehe ich ein.

ja, was man zu müssen denkt ....

>ich bin hier ein fremdkörper.

ein hartes urteil; tief schwarz gefärbt? könnte es sein, dass Du vielleicht an einer Depression erkrankt bist?

>ich bitte nochmals um entschuldigung für eventuell unabsichtlich entstandene schäden.

was schadet, was heilt? die menge macht das gift.

letu
Sascha3
Beiträge: 68
Registriert: 5. Feb 2004, 15:04

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Sascha3 »

@muriel
>ein Fremdkörper bist du für mich nicht, ganz im Gegenteil,<
ich bin nicht immer ein fremdkörper. es kommt auf den ort an. in diesem forum. in etwa so wie es wiglaf droste als journalist für den provinzörtlichen kirchenanzeiger wäre, samuel beckett im kreisvolkshochschulkurs (geleitet von oberstudienrätin deutschlehrerin fräulein meyer-trümmele) für kreatives schreiben, pink im kirchenchor, charlotte roche als pr tante für jeanette biedermann, ein schneemann im sommer, ein schwein im kanarienvogelkäfig, ein norddeutscher bauer in münchens schickeria ...und so weiter. ich glaube du verstehst.
>Ich musste schmunzeln, als ich las, wem du all' das gezeigt hast, was du ""getan"" hast.
Das zum Eindruck des selbstbewussten Saschas.<
das gehört doch zur ausstattung eines selbstreflexiven modernen menschen mit hang zur melancholie dazu oder?

>Kommunikation ist eine komplizierte Angelegenheit, wie die ganzen Reaktionen auf dich wunderschön gezeigt haben, schmunzel.<
ja

>Ich rief Stop, weil ich das, was du gegenüber Susan geäussert hast, als Grenzüberschreitung ihr gegenüber empfunden habe.<
ach so.

>Die Metakommunikation kratzt erheblich am Selbstwertgefühl eines Gegenübers, vorallem, wenn sie ein bisher völlig ungewohnter Umgang miteinander ist.<
das sehe ich ein.

vielen dank für deine erläuterungen (und das ist jetzt nicht meta sondern einfach gemeint
es hat mich auch beeindruckt dass du im anderen thread zivilcourage bewiesen hast und das verhalten des modertors angesprochen hast. du bist mutig und klug.
ich wünsche dir alles gute weiterhin

sascha
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Emily »

Liebe Susan,

wie geht´s dir denn heute? Morgen hast du den Termin, wenn ich mich nicht irre. Ich drücke dir die Daumen, dass sich neue Wege für dich ergeben, unabhängig davon, wie die Begutachtung sich gestalten wird.

Und es wäre schön, wenn der Thread mal wieder ein wenig in die Gänge kommen würde ...

Grüße von
Emily
kr
Beiträge: 381
Registriert: 14. Jan 2004, 15:38
Kontaktdaten:

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von kr »

Hallo Susan,

nachdem sich der Pulverdampf etwas gelichtet hat, ein paar Gedanken zum Anfangsthema ".... neue Wege....".

Mit so einer Krankheit fällt es mir recht schwer überhaupt zu gehen. Der Weg im Nebel, meine Füße sind matt und eigentlich möchte ich am liebsten sitzen (liegen) bleiben. Und trotzdem träume ich, dass es weitergehen möge. Vielleicht ein Widerspruch, oder nur eine falsche Sichtweise meiner Situation. Ich bin auf einem Weg, halt nur im Schneckentempo, dass meiner Umwelt vielleicht als Stillstand erscheint und wie schnell habe ich mir dann diese Meinung zu eigen gemacht, glaube tatsächlich, ich trete auf der Stelle. Doch plötzlich frage ich mich warum sollte ich mich dem "Highspeed" anpassen? Alles fliegt dann so schnell vorbei, dass ich keine Einzelheiten mehr erkennen kann und manchmal wird mir ganz schwindlig von all der Raserei.

Und wenn ich meinen Weg im Dunklen oder Nebel nur schlecht erkennen kann, sollte ich besonders langsam sein, um nicht in Abgründe zu stürzen, die ich im Schnellgang zu leicht übersehen hätte. Wenn ich mein Herz und meine Seele als Kompass für meinen Weg benutze, werden mich viele für verrückt halten doch ich glaube fest, dass ich damit den richtigen Weg für mich finde, dass ich auch neue Wege erkennen kann und den Mut finde eine Entscheidung zu treffen. Offen zu sein für andere Meinungen, andere Sichtweisen, mit meinen Freunden und meiner Familie spreche, wenn es möglich ist. Aber die endgültige Entscheidung muss ich allein für mich selbst treffen und darin lasse ich mich auch nicht beirren.

Ich glaube, dass unsere Wege schon da sind, es liegt halt an einem selber sie zu erkennen und zu entscheiden, welcher Weg eingeschlagen wird. Das kann uns keiner abnehmen.

Dir liebe Susan wünsche ich den Mut und die Kraft eines Kriegers, weiterzumachen. Uns allen Gelassenheit auf dem Weg, den wir für uns gehen wollen.

Liebe Grüße vom kleinen Raben
___________________________________________________


IMPOSSIBLE IS NOTHING.
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Emily,
danke, dass du nachfragst! Ich habe die Woche ganz gut über die Runden gebracht, habe mich von Termin zu Termin "gehangelt" und mich so gut es ging von den Gedanken DARAN abgelenkt.
Ich bin froh, dass es morgen nun ist, diese Warterei macht auch ziemlich mürbe. Habe mir ausreichend Notizen gemacht und denke, dass es ausreicht, um sich ein Bild von meinem derzeitigen Befinden zu machen. Dass ich aufgeregt bin, ist normal, das ginge wohl jedem so. Ich werde morgen bestimmt mehr dazu schreiben.

Lieber kleiner Rabe,
danke für deine aufmunternden Worte! Das mit den Wegen hast du sehr gut beschrieben. Zur Zeit sieht es bei mir eher nebelig aus, aber ich habe die Hoffnung, dass es bald klarer wird und ein paar Sonnenstrahlen sich zeigen werden Du hast Recht, es ist nicht einfach, dem Herzen zu folgen, das Umfeld ist oft regelrecht verstört und man muss schon eine Menge Vertrauen in sich selbst haben, um sich von diesem Weg nicht abbringen zu lassen. Wie geht es dir mit neuen Wegen, mit Unbekanntem und wie schaffst du es, Hindernisse, die sich dir in den Weg stellen, zu überwinden? Wählst du eher den UM-weg oder traust du dich DA-durch?

Liebe Virginia,
wie geht es dir zur Zeit? Kommst du mit der jetzigen Medikation gut zurecht? Hätte mich schon sehr interessiert, inwieweit sich die AD's auf die Therapie auswirken - vielleicht schreibt ja noch jemand was dazu...?? Hast du schon mit der Therapie angefangen? Würde mich freuen, wieder von dir zu hören ...bezw zu lesen

Liebe Grüße an alle
Susan


triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Liebe Susan,
schön, daß es nun hier weitergehen kann.....ich habe mich mit Absicht zurückgehalten, weil ich sonst etwas geschrieben hätte, das müßig gewesen wäre.

Emily ist mir schon zuvorgekommen: ich wollte Dir heute für morgen alles Gute wünschen! Ich hoffe für Dich, daß alles gut gehen möge...manchmal ist das Glück ja tatsächlich mit einem!

Wie es mir geht....ich habe ein bißchen Probleme mit der Umstellung und das verunsichert mich sofort wieder. Heute war ich bei meiner Ärztin und sie hat mich bestärkt, mir ruhig Zeit bei der Aufdosierung zu nehmen. Ich bin leider extrem sensibel, was Substanzen angeht und gehe in mikroskopisch kleinen Dosiserhöhungen vor, was natürlich lange dauert. Die Angst vor erneut auftretenden Symptomen, weil das alte AD eigentlich nicht mehr wirken kann, ist natürlich total präsent. Und wenn dann wieder starke Unruhe und Übelkeit da ist, dann nervt es schon.
Aber ich geb´mir weiterhin Zeit und versuche es weiter.
Was meine Therapie betrifft, bleibt diese davon unberührt.
Es sind momentan noch probatorische Sitzungen, die also in einer normalen Gesprächssituation stattfinden. In 2 oder 3 Wochen schreibt sie dann das Gutachten und stellt den Antrag bei der KK. Dann heißt es HOFFEN.

Ich habe bei ihr ein gutes Gefühl...obwohl ich schon ein paar Vorbehalte hatte, weil sie aus der ehem. DDR kommt und ich nicht. Ich dachte immer, daß die doch ziemlich verschieden verlaufene Lebensentwicklung zu Verstehensproblemen führen könnte.
Inzwischen denke ich anders.....Mensch ist Mensch und im übrigen finde ich spannend, was sie so von ihrem Lebensweg erzählt. Sie macht das schon sehr lange, hatte mit 25 ihr Psychologie-Diplom in der Tasche und ist heute eine ältere, engagierte und ganz schön burschikose Frau, die für mich genau den richtigen Ton trifft.

Sonst nichts Neues bei mir, die Medikamente stehen im Mittelpunkt und ich versuche, mich nicht zu sehr zu stressen.

Also, liebe Susan, halt Dich wacker morgen, es wird schon gutgehen!!

Sei lieb gegrüßt,
Virginia
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Emily »

Prima, dass es hier wieder weitergeht ...

Liebe Virginia, du hast so schön gesagt: "Aber ich geb´ mir weiterhin Zeit und versuche es weiter."
Den Satz könnte man sich einfach auf einen Zettel schreiben und an den Küchenschrank heften und ihn sich morgens schon vor dem Frühstück als erstes einverleiben. Er ist ein gutes Motto für einen neuen Tag, und zeitlos und passend für jede nur denkbare Situation ist er natürlich auch noch.

Grüße von
Emily
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »



Sei Du auch lieb gegrüßt!
Virginia
Munder
Beiträge: 86
Registriert: 14. Jan 2004, 17:47

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Munder »

Hallo Susan,

es war mir schon lange ein Bedürfnis dich hier im "Umgang mit der Krankheit" zu begrüßen.
Nachdem ich hier einen Thread erstellt hatte, kam mir immer wieder der Gedanke - ich hätte doch lieber in einem Rentenforum schreiben sollen.
Als ich von deinem Umzug gelesen habe, waren meine Zweifel sofort beseitigt:-)

Ich habe EU Rente beantragt und habe den Termin beim Pychiaterischen Medizinischen Dienst bereits hinter mir.
Ich wurde ca zwei Stunden befragt und hatte das Gefühl, das es die Ärztin überhaupt nicht interessiert hat wie es mir im Moment eigentlich geht.
In der Zwischenzeit habe ich mich wieder beruhigt und arbeite daran, das sich die Depression bessert.

Ich habe dir gerade heute geschrieben, weil ich dir alles Gute für deinen Termin wünschen möchte.

Gruß
Marga
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Virginia,

danke für die guten Wünsche! Irgendwie sage ich mir schon, dass ich es schaffen werde, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich zu einem Gutachter muss. Und da habe ich beide Extreme erlebt - den "Griesgram" und auch den "Verständnisvollen" Vielleicht trifft es ja morgen die Mitte Inzwischen habe ich auch nicht mehr DIE Angst vor dem, was dann kommt. Wenn es so weit ist, werde ich sehen, ob es einen gangbaren Weg gibt. Ist schon ein gutes Gefühl, dass ihr in Gedanken bei mir seid.

Du scheinst auf einem guten Weg zu sein - so hört es sich jedenfalls an. Und dass du dir Zeit gibst und dich nicht unter Druck setzt ist sicher sehr hilfreich. Ich bin da oft zu ungeduldig Mit den AD's hatte ich wohl eher Glück, bis auf die NW hatte ich keine Probleme. Ab und zu frage ich mich schon, ob anstatt des Stangyl nicht ein anderes besser wäre, weil ich mich dadurch so "lahm" fühle. Doch wer weiß, was dann ist, ohne NW geht es sicher nicht. Hoffe, dass sie dir die erwünschte Wirkung bringen und sich die NW in Grenzen halten.

Ich finde deine Einstellung die Therapeutin betreffend, sehr gut. Ausschlaggebend ist, was dir dein "Bauchgefühl" dazu sagt. Wenn du dich gut fühlst, verstanden fühlst, dann ist es nicht nötig, sich Vorbehalten hinzugeben. Vielleicht macht es gerade ein Stück "ANDERS-SEIN" auch interessant. Ich wünsche dir jedenfalls, dass das mit der Therapie so läuft, wie es für dich ausreichend und gut ist.

Bis bald!
Liebe Grüße
Susan


susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Marga,

Und vielen Dank für's Mut machen!
Wie lange ist deine Untersuchung schon her? Und wann hast du den Antrag gestellt?

Wünsche, dass du Wege findest, mit der Krankheit umzugehen und dich besser zu fühlen!

Liebe Grüße
Susan


heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von heike56 »

Liebe Susan,

Ich finde es gut, dass Du dich auf morgen so intensiv vorbereitet hast. Es ist wichtig, dass DU weißt, was Du sagen willst. Wie es bei der Gutachterin ankommt und was sie daraus macht, liegt dann nicht mehr an dir. Mehr als Du getan hast, konntest Du nicht tun.
Ich kann mir vorstellen, dass man sich diesen Leuten sehr ausgeliefert fühlt.

Alles Gute für den Termin

Herzlichen Gruß

Heike
Munder
Beiträge: 86
Registriert: 14. Jan 2004, 17:47

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Munder »

Liebe Susan,

bei mir ist alles etwas kompliziert.
Ich habe den Thread "Wer kennt das und weiß Rat" im Januar sehr verzweifelt erstellt. Und da mein Problem grob geschildert.
Ich habe die EU Rente auch wegen einem erheblichen Augenproblem beantragt.
Den Antrag habe ich Mitte Dezember 03 bei der BFA gestellt. Am 31.01.04 hatte ich bereits den Termin beim MD. Den nächsten Termin habe ich beim augenärztlichen MD am 04.03.04 - also kommende Woche. Dann heißt es für mich einfach warten.
Ich vermute, das ich vor der Berendung eine REHA verordnet bekomme. Mein Neurologe hält das allerdings auch nicht für sehr sinnvoll.

Es gibt jedoch immer einen Weg und sogar einen Aus-weg. Selbst da gibt es Leben.
Durch die Depression wird man einfach bescheidener.

Noch mal alles Gute für dich morgen, Susan.

Gruß
Marga
kr
Beiträge: 381
Registriert: 14. Jan 2004, 15:38
Kontaktdaten:

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von kr »

Liebe Susan,

Sonnenstrahlen sind sooo schön, auch für mein Herz und meine Seele.

Für den morgigen Tag begleiten Dich meine Wünsche und Gedanken. Und später mehr über Wege und Hindernisse, von Umwegen und Unbekanntem.

Gute Nacht sagt Dir
Kleiner Rabe
___________________________________________________


IMPOSSIBLE IS NOTHING.
Antworten