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Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 12. Dez 2010, 16:28
von Schwester70
Hallo Lina.Danke für Deine Zeilen.Mir geht es heute nicht toll,habe wie jeden Tag gehofft,das einfach die Tür aufgeht und er da steht oder das er anruft und fragt ob wir mit dem Hund rauswollen o.ä.Aber nichts.....Ja dieses "warten"ist das schlimmste was Du Dir vorstellen kannst!!!!Es tut weh und die Tage vergehen und Du bist dazu verdammt nur zu warten,mehr kannst Du nicht machen bzw.mehr darfst Du nicht machen.....Ich habe mich belesen und jeder sagt das gleiche,man muss Ihnen Zeit geben (Wochen bis Monate) und sie müssen von allein wieder auf einen zukommen!Ich glaube nicht mehr,das es dieses Jahr "passiert",wenn überhaupt.....Ich hatte immer die Hoffnung,das er vielleicht vor Weihnachten noch merkt wie wichtig ich ihm bin und wir zusammen feiern können,aber es sieht nicht danach aus.Am Mittwoch sind es 6 Wochen und jeder Tag davon hat soviel Kraft gekostet....Du hast schon recht,meine Arbeit ist nicht alles und das weiss ich genau,aber wie soll ich etwas für mich machen????Ich habe kein Interesse und das grösste Problem ist,das ich keine Freundin hier habe,mit der ich mal was anfangen könnte!!!Ich bin ziemlich allein,meine Freunde sind die Arbeitskollegen,traurig nicht wahr????Ich habe niemanden mit dem ich mal was unternehmen könnte!Meine Freundinnen sind allle weit weg gezogen bzw.haben Ehemänner,Lebensgefährten und Kinder.Mit denen kannst Du nichts mehr anfangen.Ich bin die einzige die allein ist....Das ist so frustrierend!!!!Wie Du siehst,es liegr nicht nur am wollen....Also warte ich weiter und gehe jeden Tag etwas mehr daran kaputt!Tolle Aussichten!?Na ja genug von mir,wie geht es Dir und hattet ihr einen schönen Tag?Ich denk an Dich und schön,das wir uns hier kennengelernt haben!Liebe Grüsse Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 13. Dez 2010, 07:46
von Schwester70
Guten Morgen!Neue Woche,neue Hoffnung.....Heute gehts mir besser und die Hoffnung kehrt langsam wieder.Was wird diese Woche uns allen bringen,werden wir endlich Nachrichten bekommen von den Menschen die wir lieben und jeden Tag mehr vermissen?Werden unsere Partner diese Woche ein Stückchen zu uns zurückkehren?Es wäre schön und ich hoffe es für uns alle!!!!!!!!!Also lasst Euch nicht unterkriegen,wir schaffen das!Ich hab da mal noch einen kleinen Spruch,der sehr treffend für uns ist:Narben erinnern uns an das erlebte,aber sie definieren nicht unsere Zukunft!In diesem Sinne seid alle lieb gegrüsst und schaun wir mal....Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 13. Dez 2010, 07:46
von Schwester70
PS:wer das Lied von Revolverheld "Halt Dich an mir fest,wenn Dein Leben Dich zerreisst" noch nicht gehört hat,es lohnt sich das mal anzuhören,es beschreibt sehr gut unsere Situation......

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 13. Dez 2010, 08:36
von LinaBall
Hallo liebe Schwester,
ich habe den Eindruck, dass es dir heute etwas besser geht Das würde mich sehr freuen. Mir geht es gut, vielen Dank. Der Tag gestern war sehr schön. Mal schaun wie es so weiterläuft - ich halte dich auf dem Laufenden.

Das ist sehr schade, dass deine Freundinnen nicht mehr in deiner Nähe wohnen. Gibt es Möglichkeiten irgendwie neue Leute kennenzulernen? Aber klasse, dass du scheinbar nette Arbeitskollegen hast, das ist ja auch sehr wichtig!!!

Ich wünsche dir einen tollen Tag und ich werde mir nun mal bei youtube.de das Lied von Revolverheld anhören

Ich grüsse dich ganz herzlich liebe Schwester.
Lina

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 13. Dez 2010, 16:19
von Schwester70
Hallo Lina!Ja heute geht es mir etwas besser,warum weiss ich auch nicht?!
Es sieht bei uns etwas schlecht aus mit jungen Leuten bzw.mit welchen in meinem Alter.Ich wohne in einem kleinen Ort wo der Altersdurchschnitt bei 60 aufwärts liegt.
Gut Arbeitslos werde ich dadurch nicht.....
Aber dafür sind die Möglichkeiten auch sehr gering jemanden kennenzulernen,mit dem man was anstellen kann.
Hast Du Dir das Lied angehört???Ich finde es toll und sehr treffend!Es freut mich,das Dein Wochenende gut war,ich hoffe das es bei Euch so weitergeht,vielleicht ist es ja nur eine Phase bei Deinem Freund!
Ich wünsch es Euch!!!!
Liebe Grüsse Schwester

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 14. Dez 2010, 08:13
von LinaBall
Hallo Schwester.
Ich hoffe es geht dir den Umständen entsprechend gut!?
Ich wünsche dir einen guten Tag mit viel Kraft und Energie und Fröhlichkeit.
LG Lina

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 14. Dez 2010, 20:42
von Schwester70
Hallo Lina!Wie geht es Dir und wie war Dein Tag???

Bei mir geht es zur Zeit gefühlsmässig auf und ab!Habe heute eine Kur beantragt,ich glaube,die würde mir jetzt sehr gut tun...

Heute Abend habe ich meinem "Ex"Freund ne kleine SMS gesendet und nun hoffe ich,
das vielleicht eine kleine Antwort kommt.

Aber ich will nicht zuviel hoffen.....

Wie gehts Deinem Freund und wie läuft es zur Zeit bei Euch so kurz vor Weihnachten?
Es ist nicht einfach in unserer Situation und ich hoffe auch,das niemand so eine Erfahrung machen muss.

Aber leider hört man das immer mehr Menschen von Depressionen betroffen sind und keiner kann sagen,mir passiert das nicht.....

Ich wünsch Dir auch ganz viel Kraft für Eure Beziehung!!!!Ich denk an Dich und drück Dich mal in Gedanken!Liebe Grüsse Schwester70!

PS:Danke fürs zuhören und das Du hier bist und anderen hilfst,obwohl Du ja selber Deine Sorgen und Kummer hast.....

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 15. Dez 2010, 16:46
von LinaBall
Hallo liebe Schwester,
es geht mir eigentlich sehr gut. Mein Problem aktuell ist einfach, dass ich misstrauisch bin weil mein Freund mich ja schon das ein oder andere mal angelogen hat. Ich denke viel darüber nach, ... was ist wenn... wenn er wieder lügt. Wie kann meine Reaktion dann aussehen? Trennung? Abstand? Oder einfach so weitermachen? Wieder versuchen zu vertrauen. Dieses Nachdenken, das macht mich ziemlich verrückt. Naja, dementsprechend geht es mir mal so und mal so. Meine letzte Beziehung war halt ganz anders, ich habe dem Mann zu 100% vertraut und nun bin ich meinem Freund misstrauisch gegenüber. Hast du eine Idee was ich machen kann wenn er wieder lügen sollte, irgendwie rechne ich damit.. wie könnte eine Konsequenz aussehen? Denn irgendwann muss ja mal was passieren...ich kann mir das ja nicht immer gefallen lasse..!???
Du siehst heute beschäftige ich mich wieder viel mit dem Thema, obwohl es so im Moment echt gut ist. Naja, das sitzt halt tief bei mir.

Nun genug von mir
Wie geht es dir? Klasse, dass du eine Kur beantragen willst, das ist doch eine tolle Idee. Mal rauskommen, abschalten, neue Menschen kennenlernen. Ich denke das wird dir sicher sehr gut tun. Hast du schon eine SMS erhalten oder noch immer keine Antwort?
Ich hoffe du sorgst gut für dich

Hab einen schönen Abend liebe Schwester.
Es grüsst dich herzlich, Lina.

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 15. Dez 2010, 18:30
von Schwester70
Hallo Lina!

Danke für Deine lieben Zeilen!!!

Gute Frage,was sollst Du machen wenn er Dich wieder anlügt???

Ich denke Du solltest abwägen,wie "schwer"die Lüge ist.Ist es etwas harmloses,dann steh drüber,aber wenn es ein ernsthaftes Thema ist,wird es problematisch.

Denn wenn Du ihm nicht mehr vertrauen kannst,sieht es schlecht aus für Eure Beziehung!

Das klingt hart,ich weiss.Aber Du solltest dringend mit ihm darüber reden.

Sicher diese Sch..Krankheit zeigt sich vielfältig und jeder reagiert anders,aber Du darfst nicht daran kaputtgehen und diese ständigen Gedanken die Du Dir machst,zermürben mit der Zeit!!!

Im Notfall,wenn es immer schlimmer wird mit Deinem Freund und seinen Lügen,musst Du vielleicht mal auf Abstand gehen,damit er nachdenken kann...?!


Es ist schwer richtig zu reagieren,das glaube ich Dir!!!Hör auf Dein Bauchgefühl!!!!

Mein "Ex"Freund hat gestern sogar nach 6 Std.schon geantwortet auf meine SMS.Das war schnell,"normal"warte ich 1 bis 2 Tage und selbst dann kam nicht immer eine Antwort!

Die Antwort war wieder sehr kühl und distanziert....er drückt mir die Daumen das das mit der Kur klappt...Kein persönliches Wort o.ä.Das tut irgendwie auch weh!!!!!

Alle sagen mir zwar,das eine Antwort schon viel Wert ist und ihn wahnsinnig viel Kraft kostet,aber irgendwie erwarte ich trotzdem ein kleines nettes Wort oder eine Geste...

Einfach irgendwas woran ich mich klammern kann....

Aber alle Initiative ging immer von mir aus die letzten 6 Wochen.Von ihm kam nichts,aus eigenem Antrieb.

Manchmal denke ich schon,ich renne einer Illusion hinterher und wir finden nie den Weg zueinander zurück....?!

Ich versuche an mich zu denken,aber es fällt verdammt schwer,ich denke nur an ihn!!!!

Genug damit!Wie sagt man so schön,die Hoffnung stirbt zuletzt....

Wie sieht es bei Dir mit Schnee aus???
Ich habe heute mein Auto stehen lassen,ist jetzt total eingeschneit.Morgen werde ich es mal ausbudeln bzw.graben.Toll?!
Habe jetzt 5 Tage frei.Freu mich aber nicht wirklich,denn abends kommt besonders die Einsamkeit...Das zieht einen dann runter!

Nachher gibts erstmal Shusi und Rotwein,das gönne ich mir heute mal und bin froh,das ich heute nicht mehr raus muss!!!


Ich wünsch Dir auch einen schönen Abend und viel Kraft und Liebe!Ich denk an Dich und drück Dich!

Liebe Grüsse Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 15. Dez 2010, 21:19
von LinaBall
Hallo liebe Schwester!!!
Danke für deine lieben, aufmunternden, ehrlichen Zeilen.
Ich denke so wie du es geschrieben hast mit der "Lügerei" ist es der beste Weg. Vermutlich muss ich einfach abwarten, wie sehr mich das trifft und ob ich das dann noch weiter kann oder eben nicht. Ich bin angespannt was das angeht. Habe irgendwie das GEfühl, dass es nicht aufhören wird... !:-( Naja, wie du sagtest...die Hoffnung stirbt zuletzt.

Schön, dass er dir wieder geschrieben hat. Vielleicht brauchst du tatsächlich ganz viel Geduld mit ihm!? Kriegst du sonst irgendwas über Bekannte oder so mit, wie es ihm geht? Was er macht? etc. Das würde mich mal interessieren. Meinst du er liegt den ganzen Tag im Bett?
Ich wünsche dir wirklich sehr, dass ihr wieder einen Weg zueinander findet. Hast du dir denn persönlich eine Art "Frist" gesetzt, bis wann du noch um ihn kämpfen willst? Oder schaust du einfach, wie es sich entwickelt? Ich vermute mal, dass irgendwann wahrscheinlich einfach der Punkt kommen würde, wo man merkt - jetzt ist Schluss - jetzt ist die Grenze erreicht. Ich hoffe natürlich, dass es nicht soweit kommt!!!!!!!!!!!!!

Schön, dass du dir heute was Nettes zum Essen und ein Glas Wein gönnst!!!!!!!!!:-)

Schnee liegt bei uns auch wieder. Es hat wieder angefangen und ist wahnsinnig kalt.

In welcher Ecke Deutschlangs lebst du denn? Norden, Osten, Süden, Westen?

Ich wünsche dir viel Spass beim Auto freischaufeln liebe Schwester.
Hab einen schönen Abend.
Fühl dich umarmt.
Lina

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 15. Dez 2010, 23:13
von Schwester70
Hallo Lina!Danke für Deine Zeilen,lieb von Dir!

Ich wohne im Osten,tiefstes Sachsenland...

Ja ich habe mir eine Frist gesetzt,3 Monate.....Ich weiss nicht mal,ob ich es solange aushalte,ohne vorher kaputtzugehen.Es tut jeden Tag weh........Ich will ihm alle Zeit der Welt geben,aber ich befürchte,das ich vorher kapituliere!!!!


Du machst das richtig,warte ab,mehr kannst Du erstmal nicht machen und gib die Hoffnung nicht auf,das es besser wird!!!!

Vielleicht sind ja irgendwann keine "Lügen" mehr nötig......


Ich drück Dich!Liebe Grüsse Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 15. Dez 2010, 23:27
von Schwester70
Übrigens er liegt nicht im Bett,er geht auf Arbeit und "funktioniert"!

Leider habe ich niemanden der mich auf dem laufenden hält.

Ich denke seine Tochter und Mutter denken das ich "Schuld"bin das wir nicht mehr zusammmen sind...


Das tut mir extra weh,aber wie soll ich das erklären???Mir fehlen die Worte.

Manchmal denke ich selber schon,ich habe "Schuld".Aber ich bin nicht Schuld....



Liebe Grüsse nochmals

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 16. Dez 2010, 17:48
von Schwester70
Hallo!

Ich muss mal meine Frist revidieren.Ich glaube,3 Monate ist zu kurz.Ich werde versuchen ihm bis zu 6 Monate zu geben,aber mehr nicht!!!

Denn ich denke,wenn bis dann nichts passiert,dann hat es keinen Sinn mehr zu warten und zu hoffen...

Hoffentlich ist diese Qual bald vorrüber und seine Gefühle für mich kommen wieder an die Oberfläche!

Ich warte so sehr darauf und ich vermisse ihn jeden Tag mehr...

Ich denke jede Minute an ihn und kann nicht damit aufhören.Er fehlt mir und ich liebe ihn so sehr.....

Traurige Schwester

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 16. Dez 2010, 22:38
von Muckel35
Hallo Schwester,

ich war heute fast soweit, mich freiwillig in eine psychiatrische Klinik einzuweisen und da drin zu bleiben, bis mein Alptraum irgendwann, wie auch immer, vorbei sein wird.
Mein Mann hat mich zwar noch nicht verlassen, aber ich sitze auf dem ständigen Pulverfass und weiß nicht, ob und wann das hochgehen wird.
Sein Arzt ist der Ansicht, dass er sich in seiner momentanen Verfassung nicht entscheiden soll, was ich auch für sehr vernünftig halte. Manchmal wäre es mir aber lieber, wenn er sich entscheiden dürfte, damit meine Qualen endlich ein Ende haben.
Ich liebe meinen Mann sehr und ich empfinde noch sehr viel für ihn, auch wenn er seit fast einem Monat ohne Gefühle für mich ist (scheint), eine Eiseskälte ausstrahlt und mich verbal und gefühlsmäßig immer wieder sehr verletzt.
Ich kenne das von der Anfangszeit seiner Depression Anfang des Jahres, und somit sage ich mir immer wieder, das ist nicht mein Mann, das sind nicht seine wahren Gedanken. Aber gleichzeitig kommen mir immer wieder Zweifel, ob es doch an seiner Depression liegt.
Ich weiß nicht mehr, was ich denken und tun soll, es macht mich schier wahnsinnig, ihn und die Situation sehen zu müssen. Sehen zu müssen, wie ich ihn immer mehr verliere. Ich versuche mit aller Kraft zu kämpfen, um ihn, um uns, unsere Ehe und unsere gemeinsame Zukunft, an die ich nach wie vor fest glaube.
So gut es geht, versuche ich mich immer wieder selbst hochzuziehen, an mich zu denken, abzulenken, schöne Dinge zu erleben. Aber wenn er mich dann wieder mal darauf hinweist, dass er ja bereits in Trennung lebt, und, wenn er sich jetzt entscheiden dürfte, er sich für eine Scheidung entscheiden würde, dann zieht mich das jedesmal wieder so derart runter, dass ich mir aus Verzweiflung in Gedanken alles mögliche schlimme antue.
Dass er konkret über eine Trennung nachdenkt, hat für ihn den Grund, dass ich ihm in seinen Augen einen haltlosen Vorwurf gemacht habe, nämlich, dass er mir nicht die Wahrheit sagt, was seine Absichten zu einer anderen Frau betreffen.
Ich gebe zu, und es tut mir sehr leid, dass ich an dem Tag, heftig überreagiert habe, nur leider blockt mein Mann völlig ab, wenn ich versuche, ihm meine Beweggründe, die dazu geführt haben, zu erklären. Er sagt, es interessiert ihn nicht. Er sieht nur, dass ich sein Vertrauen missbraucht habe.
Ich bin Täterin, er das Opfer.

Die ganze Zeit schon versuche ich zu verstehen und nachzuvollziehen, wie es ihm geht, wieso er so denkt und handelt. Wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich möchte ihn in Ruhe lassen, Zeit für sich zu haben. Gleichzeitig aber fehlt mir seine Nähe so sehr, und ich möchte bei ihm sein.

Dieses Auf und Ab, dieses Wechselspiel der Gefühle verwirrt mich, macht mich traurig und wütend. Ich kann so schlecht damit umgehen, dass ich ihm gerade noch völlig egal war (zumindest seinem Reden und Verhalten nach), 10 Minuten später ist er freundlich, und wir haben eine schöne, aber ungewisse Zeit, in der wir Spaß haben und uns sehr gut verstehen.

Ich versuche, so gut es geht, für seine Situation Verständnis zu haben. Ich versuche, ihn immer wieder aufzubauen, ihm zu sagen, wie viel er mir bedeutet, ihn auf die positiven Dinge des Lebens aufmerksam zu machen. Aber ich rede wie gegen eine Wand. Was ich sage scheint belanglos für ihn zu sein, völlig uninteressant.

Ich entschuldige sein Verhalten stets mit seiner Depression, und sage mir immer wieder, dass, wenn er da wieder raus ist, erkennt, dass eine Trennung nicht richtig ist. Aber dann kommen mir wieder große Zweifel, und die Hoffnungslosigkeit setzt ein.

Vor ein paar Tagen sagte er mir, dass er erst einmal mit sich ins Reine kommen muss. Ich finde das gut und wichtig, aber gleichzeitig macht es mir Angst, was das für seine Entscheidung und somit für uns bedeuten kann.

Bis vor etwa vier Wochen war ich noch seine große Liebe (zumindest sagte er mir das immer wieder), und von einem Moment auf den anderen ist da nichts mehr von übrig. Er sagt, dass es ihm scheißegal ist, ob und was ich noch für ihn empfinde, und das tut verdammt weh. Es zerreißt mich förmlich.

Dass es ihm schlecht geht und er wieder in einer Depressionsphase steckt, sehe ich auch daran, dass er nichts oder kaum etwas Positives empfindet. Wir haben in Kürze eine Familienfeier, und ich sagte ihm gestern, dass ich mich sehr darauf freue. Er sagte, dass er noch nicht mal an die Feier denkt, und kann sich somit auch nicht darauf freuen. Es fällt mir so schwer, das nachzuvollziehen, aber genau das ist wohl mein Problem. Ich kann seine Denkweise und seine Emotionslosigkeit so schlecht nachvollziehen, und es macht mir große Angst, dass ich nicht weiß, was in ihm vorgeht.

Für heute ist an dieser Stelle erst mal Feierabend.

Ich wünsche Dir, liebe Schwester, und natürlich auch allen anderen hier ganz viel Kraft.

Liebe Grüße
Muckel

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 16. Dez 2010, 23:00
von Schwester70
Hallo Muckel! Es ist erschreckend,wie sich all diese Geschichten hier ähnlich sind...

Wie Du sicher schon gelesen hast bist Du hier nicht allein!Diese Fragen haben wir uns alle gestellt und ich stelle sie mir jeden Tag aufs neue!

Und versuche "es" zu verstehen,wie von einem Tag auf den anderen unser Leben zerbricht und wir können nichts tun.....


Deine Angst und Zweifel sind berechtigt,denn diese Krankheit ist so unberechenbar und keiner weiss wie man sich verhalten soll...


Sicher man soll ihnen Zeit geben und sie in Ruhe lassen,aber Dein Herz sagt Dir was anderes!

Diese Vorwürfe von Deinem Mann tun weh,das glaube ich Dir,besonders weil Du es ihm nicht mal erklären kannst.
Er steckt wahrscheinlich mitten drin und egal was Du sagst,es wird nicht ankommen.


Das ist hart ich weiss!!!!!!

Ich habe auch gedacht,wenn ich ihm Zeit und Ruhe gebe,fängt er sich wieder.Aber er hat sich von mir getrennt,obwohl ich alles getan habe um das zu verhindern.


Nun warte ich seit 6 Wochen,Tag für Tag,Nacht für Nacht,das er merkt,das er mich braucht...

Keine Ahnung ob es sowas wie ein Happy End gibt,ich habe noch ein wenig Hoffnung,aber ich weiss nicht,wie lange ich das emotional durchhalte!


Es kostet Kraft,viel Kraft!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gib nicht auf und kämpfe um Eure Liebe!Du bist nicht allein und melde Dich wenn Du möchtest!


Ich wünsch Dir viel Kraft!!!!!!!!!


Lb.Gr.Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 18. Dez 2010, 00:19
von Schwester70
Was will ich jetzt hier????

Mir gehts nicht so toll und gerade habe ich geweint.....

Die Tochter von meinem "Ex"Freund hat heute 18.Geburtstag.

Ich habe ihr eine Karte geschickt und um punkt 0.00 Uhr eine Geburtstags SMS.

Jetzt kam gerade eine SMS zurück von ihr und da hat sie geschrieben,das sie mich ganz toll lieb hat......

Das tut so weh und ich musste weinen!!!!!!

Sicher wir waren nun nicht so befreundet,aber ich habe mir Mühe gegeben,ihr eine Freundin zu sein.
Gar nicht einfach in dem Alter und wir waren nicht immer einer Meinung.

Manchmal hat sie mich auch zur Weissglut gebracht,aber trotzdem hab ich das Mädel irgendwie gern gehabt.....

Was würde ich dafür geben,wenn mein Freund erkennen würde,das ich immer hinter ihm und seiner Tochter stand,
auch wenn es oft schwierig war.

Ich fühl mich so leer und einsam...........

Er fehlt mir!!!!!!!!!!


Warum kann man die Zeit nicht zurückdrehen,nochmal paar Wochen zurück,vielleicht hätte ich es verhindern können,das er Schluss macht,weil ich "das"nicht verdient hab?!?!


Ich weiss nicht was ich machen soll,ob es Sinn hat zu warten,keiner kann mir meine Fragen beantworten....

Aber es tut gut,sie hier zu formulieren!


Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 18. Dez 2010, 00:35
von engel852010
Noch ein Nachschwärmer ist unterwegs...bin ich wenigstens nicht allein.

Liebe Schwester 70, vor ein paar Jahren habe ich auch eine nicht so schöne Trennung hinter mir gehabt, ich dachte es geht nicht smehr weiter...und dann eines Tages, durch einen großen Zufall hab ich dann meinen jetzigen Freund kennengelernt.
Es ist zwar nur ein schwacher Trost, aber auch du wirst irgendwann einen neuen Partner finden und wieder glücklich sein.
Ich glaube ganz fest daran und wünsche dir von Herzen alles gute und viel Kraft!

engel

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 18. Dez 2010, 00:54
von Schwester70
Danke Engelchen!

Ich weiss das Du es lieb meinst und mein Verstand weiss auch,das wieder andere Zeiten kommen werden,

aber das Herz sagt etwas anderes....

Ich will ihn zurück und das Leben was wir zusammen hatten!!!!

Ein Fünckchen Hoffnung ist noch da,aber wie lange es noch glüht weiss ich nicht.....

Liebe Grüsse.Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 18. Dez 2010, 12:21
von LinaBall
Hallo liebe Schwester!

Ich war ein paar Tage nicht hier...Mit der SMS von der Tochter, dass du da geweint hast, das kann ich gut verstehen. Ich glaube das wäre mir auch so gegangen. Wie geht es dir denn sonst so? Du hast dir nun sechs Monate vorgenommen? Also so lange willst du auf ihn warten? Das ist eine lange Zeit Schwester! Wie geht es dir denn heute? Hast du wieder was von ihm gehört?

Mir geht es so lala. Irgendwie bin ich so nervös immer..also ich denke viel nach, kriege Herzklopfen. Habe irgendwie Angst, dass er mich anlügt,...das macht mich wahnsinnig. Ich denke viel nach und dann läuft ein kompletter Film immer ab bei mir. Ich stelle mir dann immer vor, dass er lügt und ich es nicht merke oder es irgendwann rauskriege. Ich glaube, dass ich da auch total übertreibe aber ich kann es nicht abstellen. Hast du eine Idee? Im Prinzip ist das ja auch Blödsinn denn wenn er lügt kann ich es ja eh nicht ändern. Es liegt nicht in meiner Hand.
Schwester ich bin mit den Nerven total runter Das ist ein ständies Auf und Ab. Ich überlege noch bis ins neue Jahr abzuwarten und zu schauen, ob sich dann etwas verändert an meinem Gefühl.. vielleicht sollte ich dann auf Abstand erstmal gehen...

Schwester es tut so gut dich hier zu haben.
Ich denke an dich und drücke dich in Gedanken ganz fest.
Lina

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 18. Dez 2010, 13:54
von Schwester70
Hallo Lina!

Schön das Du wieder da bist,ist lieb das Du meine Zeilen liest!

Wie geht es mir heute???

Gute Frage..Ich warte auf den Tag,wo ich munter werde und es nicht mehr so weh tut.

Aber ich weiss nicht wann der Tag kommt?!

Es tut weh,jeden Tag jede Minute....

Er hat sich nicht gemeldet,wenn ich so überlege,habe ich in den 6 Wochen,pro Woche 1 mal von ihm gehört.
Aber die Initiative ging immer von mir aus!

Werde morgen evt.eine SMS schreiben und ihm einen schönen Urlaub wünschen?!Oder ist das schon wieder "aufdringlich"?

Auf ale Fälle werde ich sein Weihnachtsgeschenk und was kleines für die Tochter nächste Woche vor seine Tür stellen.Da muss ja mal was zurückkommen...
Ich habe schöne kuschlige Bettwäsche ihm gekauft,er hatte sie sich gewünscht
und sie liegt seit Wochen bei mir.

Eigentlich wollte ich mit in der Bettwäsche schlafen und ich habe nicht gedacht,wo ich die gekauft hab,das ich evt.da nie drin liegen werde....

Aber ich hoffe noch.....

Ja,Lina was soll ich Dir raten.Es klingt nicht gut.
Du scheinst Deinem Freund nicht mehr zu vertrauen und bist in ständiger Angst,das er lügt....
Du weisst selber,das das zur Zeit keine Basis ist und Du selber daran kaputt zugehen drohst.

Wenn es Dich so belastet,dann muss eine Entscheidung her.Wie die auch ausfällt....

Etwas Abstand,wäre vielleicht wirklich erstmal gut,für Euch beide!?

Aber redet unbedingt darüber und entscheide es nicht vorschnell.Warte bis ins neue Jahr und schau mal wie er sich verhält.
Macht Euch ein paar schöne Tage über Weihnachten und Silvester und dann entscheide,was Dir gut tut......

Wünsch Dir auch viel Kraft dabei und versuche nicht krampfhaft Lösungen zu finden und versuche ihm zu vertrauen,ein wenig...

Ich drück Dich und bin für Dich da,wenn Du "reden"willst....



Liebe Grüsse Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 18. Dez 2010, 20:41
von Muckel35
Hallo Schwester,

ich hoffe, es geht Dir wieder besser seit der letzten Nacht. Ich kann soooo gut nachvollziehen, wie weh Dir das tut.
Ja, wenn man die Zeit nur zurückdrehen könnte... ich würde alles drum geben, sie bis zu dem Tag vorher zurückzudrehen, als mein Mann mir sagte, dass er die Scheidung möchte.

Oft sage und wünsche ich mir, dass mein Mann einfach gegangen wäre, damit ich ihn nicht immer wieder in meiner Nähe haben und den Schmerz, dass ich ihm doch so fern bin, ertragen muss.
Dann aber bin ich wieder froh, dass er noch da ist, auch wenn ich weiß, dass das vielleicht nur für ein paar Wochen oder Monate sein kann.

Fragen, oh ja, die habe ich auch, und es sind so viele. Ich gerate immer wieder ins grübeln, nach dem wieso, weshalb, warum?

Ich bin oft wütend, nicht auf meinen Mann, sondern auf diese Sch...krankheit, die soviel zerstört.

Heute war ein guter Tag Friedvoll und harmonisch, und ich hoffe sehr, dass das mein Mann auch so sieht und zur Kenntniss nimmt. Ich wünsche mir so sehr, dass er irgendwann doch erkennt, dass unsere Ehe etwas Gutes und Positives ist, die es wert ist, sie weiterhin zu hegen und zu pflegen.
Klar, es war nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen, und auch wir hatten, wie es wohl in jeder anderen Beziehung vorkommt, unsere Probleme.

Große Sorgen bereitet mir, dass sich mein Mann zur Zeit wohl in einer Selbstfindungsphase befindet und sich neu orientieren muss (möchte). Es ist sein gutes Recht, keine Frage, nur, wie soll man als Angehöriger, insbesondere als Partner damit umgehen?
Man kann doch nur abwarten, Geduld haben und schauen, was passiert. Man kann bangen und hoffen. Was kann man sonst tun?
Man gewinnt Kraft durch die Fünckchen an Hoffnung und verliert sie wieder, wenn der depressive Partner die Fünckchen, mitunter von einem Moment auf den anderen, zum erlöschen bringt.

In einem Buch über Depressionen, geschrieben für Angehörige, habe ich gelesen, dass die Trennungsrate 9 mal höher liegt, wenn ein Partner an Depressionen erkrankt ist. Es stand da leider nicht, wer sich öfters trennt, der depressive oder der nichtdepressive Partner. Ist meiner Ansicht nach auch nicht relevant. Schlimm und beunruhigend genug für mich, dass Beziehungen, Partnerschaften, Ehen, in denen ein Partner depressiv ist, ein so hohes Trennungsrisiko haben.

Und was ist, wenn man es doch noch abwenden kann, dass es zu einer Trennung kommt? Ist dann alles wie vorher, wird es besser oder eher noch schlimmer? Ich weiß, es ist eine Frage, die man unmöglich beantworten kann, aber darüber mache ich mir auch meine Gedanken. Gesetz dem Fall, der depressive Partner trennt sich doch nicht oder kommt nach einer Trennung gar wieder zurück. Was ist dann?
Sind die Gefühle, die Liebe seitens des depressiven Partners wieder für einen vorhanden?
Ich habe enorme Probleme, damit umzugehen, dass Gefühle durch eine depressive Phase völlig weg sein sollen, und wenn diese Phase vorüber ist, Gefühle wieder vorhanden sind (sein können) - etwa wie ein Schalter, der an- und ausgeschaltet wird.

Verstand und Herz... ach, ich kann Dich wirklich sooooo gut verstehen.
Mein Verstand und auch mein Umfeld (Freunde, Bekannte, Familie) sagen mir eindeutig, dass ich nicht mehr hoffen soll.
Aber mein Herz, seufz, sagt mir, dass ich nicht so einfach die langen und schönen Jahre, die ich mit meinem Mann gemeinsam hatte, wegschmeiße und aufhöre für ihn und uns zu kämpfen. Dazu liebe ich meinen Mann noch viel zu sehr, und ich glaube noch immer, dass er mich auch noch liebt.
Ja, vielleicht bin ich naiv, aber egal.

Ich wünsche schon mal eine gute Nacht... vielleicht liest man sich heute zu später Stunde nochmal...

Liebe Grüße und ganz viele Knuddels (auch an alle anderen, denen es nicht gut geht)
Muckel

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 19. Dez 2010, 15:47
von Schwester70
Hallo erstmal,

ich melde mich zurück....

Stehe heute total neben mir,bin gestern
"versumpft" bei meinen Ex Schwiegereltern.

Es gab zuviel Alkohol,leider auch durcheinander....und Lange Gespräche mit vielen Tränen....

Ich glaube ich war gegen 4.00Uhr im Bett und hatte vorher noch eine angestrengte "Unterhaltung" mit meiner Toilette.....

Bin vor 1 Std.aufgestanden und erstmal Kopfschmerztabl,Tee und trockenes Brötchen zu mir genommen....

Was für ein toller 4.Advent...???!!!

Und das in meinem Alter,ich weiss es doch eigentlich besser,vorallem das es mit Alkohol erstrecht nicht besser wird und die
Gefühle,besonders,die negativen stärker werden...

War auch drauf und dran,ihm heute früh eine SMS zu senden und ihm zu schreiben,das er mir wahnsinnig fehlt und ich kaputt gehe,


Aber,Gott sei Dank,war ich gar nicht mehr fähig dazu!!!!

Bitte verurteile mich nicht,das ich mich so hab gehen lassen,aber es ist passiert und die Quittung hab ich jetzt...

Fühl ich mich mies.........

Ja Muckel,es tut mir auch weh Deine Zeilen zu lesen,
aber wie Du geschrieben hast,
er ist noch da und solange kannst Du "aktiv"
kämpfen!!!!

Ich bin zum warten verdammt...............

Ich glaube auch nicht,das es "hinterher"wieder genauso wird,wenn es einen Weg zurückgibt.Denn ich kann mir vorstellen,das man dann ganz anders,behutsamer und vielleicht ängstlicher
miteinander umgeht.
Es wird dann nicht mehr so unbeschwert sein,wie vorher,
weil man Angst hat,das eine neue depressive Phase auftritt!

Kämpf weiter und gib nicht auf!Ich wünsch Dir viel Kraft dafür und denk an Dich!!!!

ich drück Dich mal und freue mich auf Deine Antwort!!!

Schwester70

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 19. Dez 2010, 18:04
von Schwester70
So ich habe es jetzt einfach gemacht und ihn angerufen......

Und es war gut!!!!

Wir haben über 20 min.geredet.
Es waren nur alltägliche Themen und ich habe auch versucht,nicht soviel Sehnsucht und Traurigkeit mir anmerken zu lassen.

Auf die Frage,wie es ihm geht,antwortete er,das es ihm soweit gut geht,
er bringt jetzt etwas Ruhe und Ordnung in sein Leben....

Sicher fiel kein Wort davon,das ich ihm fehle o.ä.das hat mir schon etwas wehgetan,aber das ist die Krankheit und
wahrscheinlich ist es auch zu früh dazu....


Aber er meinte,wir hören uns dieses Jahr auf alle Fälle nochmal!!!

Ich sagte darauf,ich würde Dich auch gerne sehen,da sagte er "....ich weiss..."

Mehr kann ich zur Zeit nicht erwarten,ich kann nicht sagen,das ich jetzt mehr Hoffnung hab o.ä.aber es hat mir gutgetan seine Stimme zu hören und ihm so mitzuteilen,ICH BIN NOCH DA UND WARTE!!!!

Liebe Grüsse an alle die das lesen.......

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 19. Dez 2010, 19:58
von Clown
Hallo Schwester, Joker und alle die es interessieren könnte,

Chiron hat gerade einen guten Link gepostet. Vielleicht macht der Text euch neue Wege möglich, ich würde es euch wünschen!



Clown

In der Coabhängigkeit hängen meine guten Gefühle davon ab,
dass du mich magst.

In der Genesung hängen meine guten Gefühle davon ab,
dass ich mich mag.

In der Coabhängigkeit hängen meine guten Gefühle
von deiner Achtung meiner Person ab.

In der Genesung hängen meine guten Gefühle
von meiner Selbstachtung ab.

In der Coabhängigkeit beeinflusst dein Kampf
meine Ruhe und Gelassenheit.

In der Genesung spielt dein Kampf für mich eine Rolle,
weil ich mich um dich sorge, aber er kontrolliert nicht,
wie ich über mich selbst empfinde.

In der Coabhängigkeit wird meine Selbstachtung dadurch gestärkt,
dass ich deine Probleme löse und deine Muster erkenne.

In der Genesung kommt meine Selbstachtung daher,
dass ich meine Probleme löse und manchmal meine Muster erfahre.

In der Coabhängigkeit konzentriert sich meine Aufmerksamkeit darauf,
dir zu gefallen.

In der Genesung gefalle ich mir, selbst wenn es dir nicht gefällt.

In der Coabhängigkeit konzentriere ich mich darauf, dich zu schützen.

In der Genesung schütze ich mich, selbst wenn ich dich
dadurch manchmal ungeschützt lasse, ich weiß,
dass du auf dich selbst aufpassen kannst.

In der Coabhängigkeit verstecke ich meine Gefühle,
indem ich dich manipuliere, etwas auf meine Weise zu tun.

In der Genesung sage ich die Wahrheit über meine Gefühle,
unabhängig von den Konsequenzen.

In der Coabhängigkeit schiebe ich meine Hobbies und Interessen beiseite,
deine Interessen stehen im Vordergrund.

In der Genesung verfolge ich meine Hobbies und Interessen,
selbst wenn das bedeutet, Zeit von dir getrennt zu verbringen.

In der Coabhängigkeit schreibe ich dir deine Kleidung,
dein Verhalten und deine Erscheinung vor,
denn du bist eine Spiegelung meiner Person.

In der Genesung lasse ich zu, dass du dich kleidest,
erscheinst und verhältst, wie du es möchtest, unabhängig davon,
wie ich mich dabei fühle.

In der Coabhängigkeit weiß ich nicht, was ich will, ich frage dich
und bin mir nur darüber bewusst, was du willst.

In der Genesung kenne ich nicht nur meine Wünsche und Bedürfnisse,
ich spreche sie aus und handle, um sie zu erfüllen.

In der Coabhängigkeit sind die Träume, die ich von der Zukunft habe,
untrennbar mit dir verbunden.

In der Genesung gehören meine Träume mir,
selbst wenn du darin nicht vorkommst.

In der Coabhängigkeit bestimmt die Furcht vor deiner Wut,
was ich sage und tue.

In der Genesung habe ich keine Kontrolle über deine Wut,
und sie hat keine Kontrolle über mich.

In der Coabhängigkeit nutze ich das Geben, um mich
in der Beziehung sicher zu fühlen.

In der Genesung kann ich geben, wenn es mir Freude macht,
ich kann es aber auch lassen, weil es nicht der Furcht
oder der Sicherheit dient.

In der Coabhängigkeit verringern sich meine sozialen Kontakte,
sobald ich mich mit dir einlasse.

In der Genesung hoffe ich, dass du meine Freunde magst.
Wenn nicht, werde ich es verstehen, und akzeptieren,
mich aber weiterhin mit ihnen treffen.

In der Coabhängigkeit lege ich meine Werte beiseite,
um mit dir zusammen zu sein.

In der Genesung gehören meine Werte mir.
Als Kern meines Seins sind sie umumstößlich.

In der Coabhängigkeit schätze ich deine Meinung und deine Art,
Dinge zu tun, höher ein als meine.

In der Genesung schätze ich deine Art und dein Verhalten,
aber nicht auf Kosten meiner.

In der Coabhängigkeit steht die Qualität meines Lebens
in untrennbarem Zusammenhang mit deiner Lebensqualität.

In der Genesung gibt es klare Grenzen,
die meine Lebensqualität von deiner unterscheiden und trennen.

In der Coabhängigkeit sage ich alles frei heraus,
suche Intimität gleich beim ersten Treffen, verliebe mich,
ohne wirkliche Informationen darüber zu haben,
wer du bist und was du beitragen kannst und willst.

In der Genesung lasse ich mir Zeit, lasse Freundschaften entstehen,
ich bin nicht von dir überwältigt und kann unangemessenes Verhalten
erkennen und darauf reagieren.

In der Coabhängigkeit übernehme ich automatisch die Verantwortung,
wenn es sonst keiner tut, indem ich sage, „einer muß es ja machen“.
„Einer“ bin immer ich.

In der Genesung spüre ich, dass ich die Wahl habe,
indem ich es an eine höhere Macht abgebe und darauf vertraue,
dass für den anderen gesorgt ist, auch,
wenn es nicht durch mich geschieht.

© Susanne Hühn


Das ist der Link dazu:

http://www.gwx.de/cgi-bin/forum/yabb/Ya ... 1107772202

Re: Kann ein Mensch sich so verändern durch diese Krankheit?

Verfasst: 20. Dez 2010, 00:43
von Schwester70
Hallo Clown,
danke für den Text.

Ich habe ihn sehr intensiv gelesen und mich und meine Situation
total wiedererkannt....


Genauso ist es und so fühle ich.........

Das ist nicht gut und auf Dauer auch kein Zustand,
denn ich kann doch mein Fühlen,Denken und Handeln nicht nur von einem Menschen abhängig machen!!!

Auch wenn er die Liebe meines Lebens ist....


Diese verdammte Coabhängigkeit,macht uns fertig.....


Es ist schwer da wieder rauszukommen,aber wir bzw.ich müssen einen Weg finden.
Das geht nicht heute und morgen,dafür ist es zu frisch,aber irgendwann müssen wir es schaffen!IRGENDWANN!!!!

Ich danke Dir!

Viele Grüsse von der Schwester70