..... und wieder alles vorbei?

Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Hallo liebe Babi,
schön, mal wieder von dir zu lesen und danke für deine Antwort!
Ich frue mich auch sehr nur schwingt immer die Angst mir, dass alles wieder vorbei sein kein, bevor es wieder richtig beginnt. Nach wie vor ist er ja nicht bereit, einen Termin beim Therapeuten zu machen. Jede kleinste Kleinigkeit läßt ihn wieder vollkommen in sich zusammenfallen. Er hatte jetzt letzte Woche eine familiäre etwas unangenehme Sache gehört und war sofort wieder am Boden zerstört. Im "Normalfall" würde er das wegstecken.

Ich versuche einfach positiv in die nahe Zukunft zu schauen und freue mich an den Dingen, die er jetzt für mich (uns) tut. Bin diesbezüglich auch unheimlich stolz auf ih. Du hast recht, das muß ich ihm mal sagen!

Hoffe, dir geht es gut!
LG Marion
Babi
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Babi »

Hallo Marion,
mir geht es ganz gut.
Hatte zwar ein Tief, aber hatte gestern Therapie und das hat mir auf den richtigen Weg geholfen.

Ja, es ist wichtig, daß du alles positiv siehst. Ja, dein Freund ist sehr verletzlich, er reagiert sehr stark. Es braucht auch noch Zeit, bis er dsa in den Griff bekommt, aber das wird schon, glaub mir.

Kannst mir ruhig mal wieder mail schreiben. Würd mich freuen.

Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
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Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Hallo alle zusammen,

ich lese zur Zeit des öfteren hier, dass man dem Partner getrost seine eigenen Gefühle oder Empfindungen mitteilen kann.
Ich muss sagen, dass ich mich das nicht traue, ihm zu sagen, wie besch.... es mir geht. Würde ihn das nicht wieder runterziehen, weil er ja weiß (oder ahnt), dass mein schlechter seelischer Zustand mit ihm zusammenhängt? Habe auch eine Therapie begonnen und nehme Medi's ein, ohne die ich das nicht mehr hingekriegt hätte. Er würde sich doch sicher Vorwürfe machen.

Habe ihm bis jetzt noch nicht gesagt, wie es eigentlich um mein Seelenheil steht und dass ich in Behandlung bin.

Vielleicht kann mir jemand sagen, wie ich ihm denn meine Gefühle erklären kann.

Wäre dankbar für eure Antworten.

Alles Liebe und ein schönes verlängertes Wochenende.
Marion
sunshine45
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Marion,
ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es überhaupt nicht gut ist, dem Partner zu erzählen, dass es einem nicht gut geht.
Wenn man seinen eigenen Seelenkummer, der mit dem Partner zusammenhängt darlegt, so erzeugt das bei ihm unglaublichen Druck und man erzielt das Gegenteil. Er hat dann das Gefühl zu belasten und oft ist er selbst ja unglücklich darüber, dass er nicht geben kann was er möchte. Bei meinem (Ex)-LG hat das sogar mal zu einer Kurzschlussreaktion (Trennung)geführt.
Ich habe da noch nie eine andere Erfahrung gemacht und mir wurde auch von Therapeuten geraten das möglichst nicht zu tun, denn die Reaktion wäre wahrscheinlich eher erstmal wieder etwas Rückzug des Partners.

Natürlich kann ich mir gut vorstellen wie schlecht es Dir dabei geht.
Aber jetzt mal eine Gegenfrage: Was denkst Du würde es ändern, wenn Du es ihm sagst?

Ich kann Dir nur raten zu versuchen Dein Leben auch zwischendurch mal allein zu genießen und nicht nur die Zeit mit ihm positiv zu sehen, sondern auch die "Zwischenzeiten" in denen Du etwas für Dich tust.

Liebe Grüße
von der Koboldin
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Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Danke, liebe Jutta für deine Einschätzung. Genau das denke ich mir nämlich auch, dass ihn das wieder in der Spirale nach unten ziehen würde. Kam nur auf diese Frage, da ja in einem anderen Thread geraten wird, dem Partner doch seine Empfindungen mitzuteilen.

Ich verspreche mir eigentlich auch keine positive Reaktion seinerseits.

Bin froh, dass es jetzt so ist wie es ist - ist halt ein sehr empfindliches Pflänzchen, das Ganze!!!
Wie geht's dir mit der aktuellen Situation?

LG Marion
sunshine45
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Marion,
ich glaube, dass wir wohl insgeheim hoffen, dass es die Situation positiv verändern könnte bzw. beschleunigen könnte, wenn wir sagen was wir empfinden.
Außerdem ist es ,wie ich finde, fast unerträglich immer zurückzustecken und ständig darauf achten zu müssen was man sagt und tut. Das zerrt mit der Zeit mächtig an den Nerven und ich bin dazu übergegangen einfach mehr für mich allein zu machen und übe mich auch darin diese Zeit dann zu genießen. (Das kann man wirklich üben und wenn es dann klappt ist es einfach nur klasse!)
Man muss da raus aus dieser Co-Abhängigkeit und raus aus dem Gefühl, dass die Zeiten die man mit seinem LG verbringt die wertvollsten sind. Das ist nämlich völliger Quatsch und wenn man sich gedanklich erstmal aus dieser festgefahrenen Situation befreit, dann wird das auch alles lockerer und man übt keinen unbewußten Druck mehr auf den Erkrankten aus. Er hat dann nicht mehr das Gefühl belastend zu sein oder bestimmte Anforderungen nicht mehr zu erfüllen und man selbst fühlt sich einfach freier und viel erleichterter.
Das führt dann wieder zu einem besseren und nicht mehr so verkrampften Umgang miteinander.
Das ist meine aktuelle Erfahrung. Wir schaffen gerade über die Distanz wieder mehr Nähe.
Hilft Dir das?
Liebe Grüße
von der Koboldin
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Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Liebe Jutta,

mir gelingt es auch immer besser, mich nicht an meinen Partner zu klammern. Die Zeiten des Todtraurigseins sind vorbei. Ich bin zwar noch immer nicht die Alte aber es wird.
Er ist jetzt fast jeden Abend beim Abendessen bei uns - ohne dass ich ihn einlade. Offensichtlich fühlt er sich wohl mit mir und den kids.
Er hat auch vor einiger Zeit mal gesagt, dass ich zur Zeit ganz toll bin. Denke, er hat das schon gemerkt, dass ich mich etwas "abnable". Wenn auch unbewußt!

Ich bin mir selbst nicht so sicher, was ich eigentlich will! So eine Beziehung wie vor und in dieser Episode auf keinen Fall! Wenn auch nicht bald das Thema mal angesprochen werden kann ohne ihn zu verärgern, muss ich mir wohl Konsequenzen einfallen lassen. Mein Therapeut meint, dass ich mir noch bis Ende des Sommers Zeit geben soll um von mir aus unsere Beziehung anzusprechen. Vorher, meint er, bin ich nicht in der Lage, wieder etwas Negatives einzustecken.

Schade, dass es mit mir so weit gekommen ist - habe viel von meiner Fröhlichkeit verloren.

Möchte dich mal virtuell drücken - du bist ganz toll!
Marion
BettyM
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von BettyM »

Hallo Ihr Beiden

Ich denke nicht, dass es darum ging, dem Partner die eigenen Sorgen, Ängste und Zweifel mitzuteilen. Babi schrieb ja auch mal, dass Depressive so sensibel sind, dass sie das eh spüren und weiteres Ansprechen nur Druck auslösen würde.

Einmal konnte ich dies so richtig "beobachten", nachdem ich auf seine Frage: Hast du was? NUR gesagt habe: "Manche Tage in dieser Situation sind halt einfach schwerer zu ertragen als andere". Da hat er wie eine Schildkröte den Kopf eingezogen und ist in seinem Panzer verschwunden.

Immer wenn ich in unserem letzten gemeinsamen Jahr gesagt habe, wie besch... es mir geht, -und ja, um eine Lösung einzufordern oder um es zu beschleunigen- ist er ins Auto gesprungen und war erstmal für mindestens eine Stunde weg.

Auch unsere Trennung ergab sich, nachdem ich mal wieder ein "klärendes" (Haha) Gespräch geführt habe. Immer schön vom "berühmten" Ich-Standpunkt aus mitgeteilt, wie ich mich fühle. Danach hat er sich noch freundlich zu seinen Eltern verabschiedet und kam nicht wieder, einfach weg, abgetaucht, auf keine smse reagiert, für Wochen weg.


Im Nachhinein denke ich, dass Babi vielleicht meinte, dass man ein Signal setzen sollte, dass man auf einer gleichen Stufe steht. Dass der Partner einen eben nicht als selbstherrlichen, selbstgerechten, habe-alles-in-meinem-Leben-im-Griff-Mensch empfindet und sich deshalb eher traut, sich zu öffen.

Im Nachhinein deshalb, weil ich mir nach unserem letzten Gespräch (Wie fühlst du dich eigentlich? -ohne irgend eine "Einleitung") anschließend vorgekommen bin, wie ein scharlataniger, blöder, sezierender, noch nicht mal semi-professioneller, Pseudo-Therapeut Da habe ich eigentlich nur Glück gehabt, dass er nicht wieder sofort ins Auto gesprungen ist...

Diese Äußerung war nun EINDEUTIG NICHT gegen richtige Therapeuten gerichtet, bitte nicht falsch verstehen, das ging nur gegen MICH.


Also dem Partner gegenüber irgendwie eventuell, tendenziell in Worte fassen, dass man nicht "besser" ist.....vielleicht???


Dies ist zumindest das, was ich für mich daraus gezogen habe und was ich jetzt versuche, nicht zu vergessen. Wobei sich natürlich sofort die oft gestellte Frage anschließt: Und wohin mit meinen eigenen Ängsten und Zweifeln?

Ich weiß es auch nicht und befürchte, dass die einzige wahre Antwort darauf ist: Ich muss es ganz alleine mit mir selbst regeln

Ich bekomme Hilfestellungen für meine Gefühle von außen, durch Gespräche (Mutter, Tochter, Freundin), so lange sie mir zuhören und nicht werten. Ich bekomme Hilfestellung durch dieses Forum, weil es mir hilft, Dinge aus anderer Perspektive zu sehen und nicht alle Schwierigkeiten auf mich und meine Beziehung zurückzuführen.

Aber Lösungen (mach die Sorgen weg) von außen -und erst Recht nicht von meinem Partner- kann ich nicht erwarten. Da muss ich genau so durch wie er, mit allen Ängsten und Zweifeln.

Ob es dann richtig war, diesen Weg -vielleicht auch nur ein Stück- zu gehen, weiß man wahrscheinlich auch im Nachhinein nicht.

Ich wünsche euch ein in jeder Hinsicht sonniges Pfingsten.

Ganz liebe Grüße

Betty

@ Mima: Das war nicht wirr, das habe ich verstanden was du sagen wolltest. Danke

@ Babi: Ich habe geschrieben, wie ich deine Äußerungen für mich auslege. Wenn dich dich falsch interpretiert habe, bitte Widerspruch!
Babi
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Babi »

Hey Betty,

du hast das genau alles richtig erkannt.
Depressive sehen gesunde Menschen in der Tat als Menschen an, die alles im Griff haben und tough sind. Deswegen fühlen sie sich ihnen gegenüber oft klein. Man muß sie manchmal darauf stossen, daß das nicht so ist.
Es kommt immer darauf an, wie man dem anderen sagt, was man fühlt, wie man sich ausdrückt. Wenn man einem Depressiven natürlich an den Kopf wirft, mir geht es schlecht oder beschissen, dann sucht der bei sich die Schuld und bezieht das auf sich und zieht sich zurück, ist doch klar.
Wenn man aber einfach sagt, daß man im Moment selbst verunsichert ist, weil man manches nicht einordnen kann, was passiert und daß es einen traurig macht, daß man nicht so helfen kann, wie man möchte, und daß alles so ist wie es ist, dann kommt das wieder ganz anders rüber.
Mehr braucht man nicht sagen, denn das reicht schon, daß der Depressive spürt, daß es einem mit der Situation auch nicht gut geht.

Und daß es für Angehörige von uns Depressiven ganz und gar nicht einfach ist, mit unserer Depression umzugehen, das wissen wir sehr gut Ich z.B. spüre ganz genau, wenn jemand unsicher oder überfordert ist, mit meiner Depression umzugehen und nehme demjenigen das auch nicht übel, denn er kennt sich ja dann bei Depressionen nicht aus.

Es ist aber gerade deshalb ganz wichtig, daß der gesunde Mensch nicht auf der Strecke bleibt und mit jemand über seine Probleme und Sorgen reden kann. Man kann das nicht immer mit sich allein ausmachen.

Marion und koboldin...
Ihr lieben Anghörigen braucht auch einen Ausgleich für euch, daß ihr wieder ins Gleichgewicht kommt, versteht ihr.
Wichtig ist, daß ihr für euch auch was gutes tut und euch nicht zu sehr auf uns Depressive fixiert, sonst macht ihr uns Schuldgefühle, das ist so.
Ihr müßt für euch was tun, das lege ich euch ganz nah ans Herz, das ist so wichtig.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Samstag

Babi
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sunshine45
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo liebe Babi,
das ich was für mich tun muss und vor allem will und letztendlich seit einiger Zeit auch in die Tat umsetze hat mir sehr geholfen. Ich komme wieder zurück zu meinen eigenen Leben und muss dafür manchmal heftig kämpfen.
Wie Du ja vielleicht mitbekommen hast, habe ich 2 depressive Menschen im Haus. Unter mir meine Mutter und über mir mein (Ex)-LG, der sich je nach Stimmungslage mal als mein Lebensgefährte und mal als mein Ex bezeichnet.
Früher wäre das für mich der Horror gewesen, aber jetzt tangiert mich das kaum noch, weil ich eben wieder mehr für mich lebe und erkannt habe, dass MEINE Lebenszeit die kostbarste meines Lebens ist.
Schwierig bei uns ist allerdings, dass mein (Ex-) LG ja auch körperlich sehr schwer erkrankt ist und ein neuer Schmerztherapeut letzte Woche endlich erkannt hat wie sehr er er leidet und so wie ich hoffe jetzt endlich mal andere Maßnahmen ergriffen werden. Es war in der letzten Zeit oftmals so schlimm, dass er nicht allein eine Flasche Wasser tragen konnte. Also schaue ich, dass er versorgt ist, bevor ich das Haus verlasse. Wahrscheinlich wird ihm das dann auch wieder Schuldgefühle bescheren, aber wie soll ich das denn anders regeln?
Außenstehende klopfen oft gute Sprüche, aber mal mit anpacken tut keiner.
Manchmal habe ich echt einen ziemlich Hass auf diese Krankheit.
Sooo, jetzt geh ich mal eine Runde Bogenschießen. Mein Ex war gerade hier und er hat seit gestern wieder einen mächtigen Absturz. Wie haben besprochen wie ich mich verhalten soll. Fazit: Heute völlig in Ruhe lassen, wenn er Kontakt möchte, so kommt er! Ja, mit so Aussagen kann ich leben, aber es hat Jahre gedauert bis wir soweit waren.
Ich wünsche allen noch schöne Pfingsten.
Liebe Grüße
von der Koboldin
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Babi
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Babi »

HI koboldin,

ich finde das ganz toll, wie du das alles machst. Du hast es sicherlich gar nicht leicht, das weiß ich.
Und ich bewundere dich dafür, wie du das alles mittlerweile hinbekommst.

Es ist normal, daß es dauert, bis alles so hinhaut, daß beide zurfrieden sind, aber ich finde du bist da total auf dem richtigen Weg.
Mach weiter so.

Ich wünsch dir auch schöne Pfingsten.

Babi
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Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Hallo ihr Lieben,

hatte jetzt eine Woche Urlaub und melde mich deswegen erst jetzt mal wieder zu Wort.

Ich glaube, mein Freund hat die schlimme Phase wohl fast überstanden. Er sucht fast ständig meine Nähe (allerdings nach wie vor nicht die körperliche). Die Distanz und das Abwarten hat uns wohl wieder näher zusammengeführt. Ich kann allen hier n ur raten, die am Anfang stehen und nicht ein noch aus wissen, wie sie mit ihren depressiven Partner umgehen sollen, dasselbe zu tun. Auch wenn es fast übermenschliche Kräfte erfordert (so war es für mich), den Partner loszulassen, sich zurückzuziehen und einfach abzuwarten, so ist das der einzig richtige Weg. Das ist mir am Anfang dieser Episode meines Partners hier auch immer geraten worden und ich konnte es leider nicht beherzigen. Dadurch sind noch viel unschöne Situationen zwischen uns entstanden.
Mein Freund macht sehr viel über meine Kinder. Er kocht für uns, bleibt am Wochenende auch jede Nacht da, zwar nach wie vor auf der Couch. Er fühlt sich unglaublich wohl, mit der "neuen Aufgabe" und sagte mir am Samstag, dass es für ihn wunderschön ist, dass er offensichtlich bei meinen Jungs was bewirkt.
Einem Freund sagte er außerdem, dass er keinen Menschen auf der Welt so liebt wie mich. Merken möchte ich es halt auch mal wieder!!!! Hoffentlich kommt das Zwischenmenschliche auch eines Tages zurück!

Ich möcht allen Angehörigen raten, auf sich selbst zu schauen und einfach den Partner auf sich zukommen zu lassen. Das ist meines Erachtens die wirksamste Methode, wieder zueinander zu finden.

Mein Gott, dass ich mal so was schreiben
würde, hätte ich noch vor sieben Monaten auch nicht gedacht! Wie war ich am Boden zerstört und bin selbst in eine Depression hineingerutscht!

@Babi, geht's dir gut?
@koboldin, hast die Sommergrippe überstanden?

Gerade euch beiden möchte ich von ganzem Herzen danken, wie ihr mich in meiner wirklich schwärzesten Zeit aufgefangen habt.

Laßt euch mal knuddeln und einen ganz lieben Gruß von Marion
Babi
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Babi »

HI Marion,

nee mir geht es leider nich so gut.
Bin krank! Und habe auch im Moment viel psychisch zu verarbeiten. Ich hoffe, das wird wieder!

Liebe Grüße an dich Babi
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sunshine45
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo liebe Marion,
das freut mich wirklich sehr, dass es Dir gut geht und es bei Euch in die richtige Richtung läuft!
Ich drücke Dir fest die Daumen, dass es Schritt für Schritt immer weiter vorwärts geht!
Macht Dein Freund denn jetzt auch eine Therapie? Das wäre schon ziemlich wichtig, damit es zu keinen Rückschlägen kommt.
Du bist eine tolle starke Frau, die auch stark an sich gearbeitet hat und viel Mut und Kraft hat. Ich wünsche Dir jetzt mal eine Zeit in der Du auch etwas entspannen und genießen kannst.

Mir geht so lala, die Grippe will noch nicht richtig gehen und ich bin ziemlich schlapp. Ich merke einfach, dass meine Akku's ziemlich leer sind.
Mit meinem (Ex)-LG (weiß nie wie ich ihn bezeichnen soll, denn sein Reden und Handeln passen nicht zusammen) geht es so einigermaßen. Zwischendurch ist er wieder heftigst abgestürzt (hat sich nicht mehr gepflegt, nicht mehr gesprochen und gegessen, seit einigen Tagen geht es wieder).

Ich weiß wirklich nicht wohin die Reise geht und es dauert jetzt schon Jahre und ich merke wie ich für mich immer mehr meinen eigenen Weg gehe, weil ich auch was vom Leben haben will. Trotzdem bin ich irgendwie blockiert, weil dieser Schwebezustand ja keine konkreten Entscheidungen zuläßt und ich für mich einfach nicht klar bin, wieviel Gefühle für ihn noch vorhanden sind.

Aber zum Glück geht es mir besser als im letzten Jahr und es gibt schon einige Fortschritte, das läßt hoffen ...

Liebe Babi,
wenn ich etwas für Dich tun kann, so lass es mich wissen. Es tut mir leid, dass es Dir momentan nicht so gut geht. Ich denke an Dich!

Liebe Grüße
von der Koboldin
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Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Hallo du Liebe,

ich kann das so gut nachvollziehen, dass du dir deiner Gefühle nicht im Klaren bist. Man weiß einfach nur, dass man unheimlich Federn gelassen hat in der Zeit, wo es unseren Partnern so dreckig ging und noch geht. Ich bin mir eigentlich auch gar nicht klar, wie es weitergehen soll. Du kennst ja unser anderes Problem und nein, er geht auch in keine Therapie und nimmt natürlich auch keine Medi's.
Jetzt habe ich den Eindruck, dass er gerne mit mir und den Kindern zusammenleben will (macht ab und an mal so Andeutungen, wahrscheinlich um zu sehen, wie ich reagiere). Nur weiß ich jetzt nicht mehr, ob ich das noch will. Hätte mir bis vor der Episode nichts Schöneres vorstellen können.

Mir fehlt so unheimlich die Wärme, Nähe und vieles mehr in unserer Beziehung.
Sollte wirklich mal ein Gespräch wegen Zusammenziehen stattfinden, muß ich ganz klare Forderungen stellen. Ich mag mir nicht vorstellen, was ist, wenn er wieder in so ein Loch fällt und er wohnt mit mir unter einem Dach.

Das ist übrigens sehr schön, auch ein Bild von dir zu haben!!!

Ich hoffe, du kommst bald wieder auf die Beine. Das dauert natürlich alles länger als üblich, weil, wie du schon sagst, der Akku leer ist.

Ich knuddel dich mal und hab einen schönen Tag.
LG Marion
Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Guten Morgen alle zusammen,

mit meinem Partner läuft ja seit einigen Wochen alles sehr gut (bis auf das Zwischenmenschliche), aber gestern hat mir doch eine Aussage von ihm wieder allen Mut genommen, dass es auf Dauer so bleiben wird.

Er hatte mich in ein sehr schönes Restaurant zum Abendessen eingeladen, weil er mal wieder einen Abend mit mir alleine geniessen wollte.
Die letzten Woche war er ja fast ständig bei mir und den Jungs, was er auch sehr genießt. Er freut sich auch darüber, wie er mir sagte, dass er doch bei den Jungs sehr viel bewirken kann. Zum besseren Verständnis: Ich bin seit über 10 Jahren mit 14jährigen Zwillingsjungs alleinerziehend, was oft sehr, sehr schwer war und auch noch immer ist.
Aber mein Partner hat jetzt so etwas wie eine "Guter Freund- Rolle" übernommen (er besteht darauf, keine Vaterrolle übernommen zu haben)und die Kinder ihn wirklich sehr respektieren und akzeptieren und Dinge tun oder lassen, wo ich mir in der Vergangenheit fast die Zähne ausgebissen habe.
Das ist so schön, jemanden zu haben, der mich da unterstützt.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Am Nebentisch gestern Abend saß eine Gruppe und in deren Gespräch ging es um das Thema "Depression". Da bin ich natürlich hellhörig geworden und sagte zu meinem Partner, dass mir gegenüber ja auch jemand sitzt, der damit zu kämpfen hat. Darauf meinte er, das wäre sein Leben und da muß er alleine durch. Darauf meinte ich, dass er dann ja wohl keinen Partner bräuchte. Ich sagte ihm auch, dass ich an der Situation wie sie ja über ein halbes Jahr angedauert hat, fast kaputt gegangen wäre. Er habe doch nichts gemacht, er brauchte einfach seine Ruhe und ich solle halt hoffen, dass es im Winter nicht wieder so kommt!
Er müsse sich halt in ärztliche Behandlung begeben, dann kommt es auch nicht wieder. Da war das Gespräch dann beendet. Er war nicht sauer, nur hat er halt einfach abgebrochen und ein anderes Thema angeschnitten.

Soll ich jetzt immer wieder drängen, dass er zum Arzt gehen muß solange er in dieser guten Verfassung ist oder nerve ich ihn damit und er zieht sich wieder zurück? Was meint ihr?

Wäre für einen guten Tipp dankbar, denn das belastet mich jetzt schon wieder, was werden wird, wenn die Tage wieder kürzer und dunkler werden.

Sonnige Grüsse schickt euch Marion
sunshine45
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Marion,
ich kann Dich wirklich gut verstehen.
Wenn ich Deine Zeilen lese, dann brodelt es etwas in mir, denn in einigen Punkten ähnelt sich unsere Situation ziemlich.

Ich hatte mir erst überlegt Dir nicht öffentlich zu antworten, denn meine jetzigen Worte klingen vielleicht für den ein oder anderen ziemlich hart, aber meiner bisherigen Erfahrung nach ist es der einzig gehbare Weg.

Vor kurzem habe ich mal zu einer Freundin gesagt wie man sich als Angehöriger bzw. Partner eines depressiven Menschen fühlt:
"Man stibt einen langsamen, qualvollen und leisen Tod."
Enttäuschungen, falsche Erwartungshaltungen, kaum Zuneigung, kaum Wärme, Geborgenheit etc., sondern fast nur ein ständiges Geben, auf Zehenspitzen bewegen, nicht frei sprechen, sondern erst überlegen wie es bei dem anderen ankommt etc.
All das sind Dinge, die man zuläßt und die vielen von uns erst dann bewußt werden, wenn man selbst schon ziemlich fertig ist.
Ich glaube Marion, Du kennst das alles auch nur zu gut.
Man ist froh über ein paar Wochen Harmonie und Luft holen und malt sich dann aus, dass es ja vielleicht doch alles wieder gut werden kann. Das kann es auch, wenn der erkrankte Mensch selbst etwas tut.
Man traut sich nicht es anzusprechen, wie jetzt in Deinem Fall, weil man Angst vor dem totalen Rückzug oder erneutem Ärger hat. (Kenn ich selbst nur zu genau, leider!)
Aber genau das ist der falsche Weg meiner Meinung und jetzigen Erfahrung nach.

Dein Partner sagte, dass ja eigentlich nichts war und er nur seine Ruhe brauchte und Du hoffen sollst, dass es im Winter nicht wieder kommt. Das ist extrem egoistisch und Du solltest ihm ganz klar sagen, wie das für Dich war und für die Zukunft bedeuten würde.
Es ist ganz wichtig in der ICH-Form zu sprechen, denn das nimmt etwas den Druck raus und Du bist genauso wichtig wie er und darfst Deine Gefühle äußern.
Frag doch mal, ob Ihr ein Paar seid oder eine sehr gute Freundschaft pflegt?
Für einen Partner hat man auch eine gewisse Verantwortung ...
Du könntest z.B. sagen, dass Du so einen Winter wahrscheinlich nicht nochmal aushälst und er muss für sich dann überlegen, ob er sich helfen läßt und somit endlich was für sich macht und auch was für Dich/Euch tut. Du kannst ihm dabei durchaus Deine Hilfe und Unterstützung anbieten.
Dräng ihn nicht zum Arzt zu gehen, sage lediglich was so eine erneute Phase für Dich bedeuten wird und dann warte ab ...
Es kann gut gehen, aber vielleicht auch nicht ...
Aber Fakt ist doch, dass momentan ein großes "Deckmäntelchen" über Euch liegt und Du unterschwellig unsicher bist und eigentlich nicht wirklich weißt woran Du bist. Es besteht ja noch ein anderes Problem, dass auch dringend angegangen werden müßte. Das kann kein Dauerzustand sein...
Manchmal bedarf es einen Anstoßes von außen, damit sich Dinge bewegen, denn wenn es so weitergeht, dann wirst Du unglücklich werden, befürchte ich.
Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben und auch Deine Bedürfnisse müssen erfüllt werden ...

Ich hoffe ich war jetzt nicht zu hart, Du kennst mich ja , schreibe das nur so klar, weil ich Dich sehr mag und möchte, dass es Dir gut geht.

Ganz liebe Grüße und einen festen Knuddler
die Koboldin
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Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Danke für deine "harten" Worte, die es wirklich aber nicht sind.
Das was du deiner Freundin über das Empfinden eines Angehörigen geschildert hast, paßt zu 100 %!
Ich weiß auch, dass das bei uns wie ein Schwelbrand ist, der jederzeit wieder ausbrechen kann. Und auch sein Verhalten empfinde ich schon auch als außerordentlich egoistisch.

Ich habe ihm gestern schon zu erklären versucht, dass ich daran fast zerbrochen wäre. Ich bin auch jetzt nur einigermaßen stabil, weil ich selbst Medikamente nehme und eine Therapie mache, wie du ja weißt.

Ich hoffe nur für mich, wenn sich so eine Episode wieder abzeichnet, dass ich die Reißleine ziehen kann und das Ganze dann tatsächlich beenden kann (Da ist auch der Wunsch Vater des Gedanken, befürchte ich!!!)

Natürlich freut man sich über Momente der Harmonie, die ja jetzt schon einige Wochen andauern, aber es wird doch von Angst überschattet.

Freue mich sehr, dass ich dir mit manchen meiner Überlegungen helfen konnte. Auch deine Antworten sind mir immer wertvoll und freue mich immer, von dir zu lesen.

Sei zurückgeknuddelt

Lieben Gruß

Marion
Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Hab noch was vergessen: Ob wir eine Partnerschaft führen oder nur gute Freunde sind, trau ich mich schon mal wieder aus Angst vor der Antwort nicht zu fragen. Wie besch.... ist das?! Das sollte doch in einer "normalen" Partnerschaft möglich sein!!!
Auch glaube ich, wenn ich ihm meine Empfindungen schildere wie ich die letzte Episode erlebt habe, würde er das Ganze aus "Rücksicht" auf mich beenden, weil er mir ja nichts Schlechtes will! Ich glaube, er würde mich lieber ziehen lassen als sich seinem Problem zu stellen.
Vielleicht täusche ich mich auch, denn ich denke, er profitiert sehr aus unserem Familienleben. Das betont er immer wieder, wie gut wir ihm tun. Vielleicht hat er doch auch Angst, das zu verlieren, was ihm jetzt wertvoll geworden ist.

Die Fragen und das im Kreis denken hören wohl nie auf!!!!
sunshine45
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von sunshine45 »

Doch Marion,
die Fragen und das im Kreis denken hören auf, wenn man sich den Dingen stellt.
Ansonsten lebt man in ständiger "Angst, Unsicherheit und Unruhe" und das ist auf Dauer sehr sehr schädlich.

Du mußt versuchen Dir zu überlegen, was für Dich gut und was schlecht ist und vor allem wieviel Du aushalten kannst und möchtest.

Wenn Du nicht fragst wie es um Euch steht, so wird es immer unterschwellig in Dir brodeln. Wenn Du ganz ehrlich zu Dir bist, so weißt Du, dass Du es so auf Dauer nicht aushalten kannst.

Zum glücklich sein gehört auch Mut!

Wie sagen die Therapeuten:
Dann ist der Leidensdruck wohl noch nicht groß genug, wenn man nicht den ersten Schritt geht!

Liebe Grüße und denk immer mindestens genauso viel an Dich wie an Deinen Partner.
die Koboldin
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Marionka
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Re: ..... und wieder alles vorbei?

Beitrag von Marionka »

Hallo liebe Koboldin,

das stimmt schon, dass ich ein Gespräch immer vor mir herschiebe. Im Moment ist die Beziehung wirklich sehr schön und ich möchte einfach nicht wahrhaben, was unter der Oberfläche brodelt.

Ich habe am Samstag zu ihm gesagt, dass er ja noch eine Baustelle offen hat, die er jetzt mal angehen muß. Da wollte er schon fast nach Hause fahren, schwieriges Thema. Ich sagte ihm auch, dass ich so einen Winter nicht mehr aushalte und auch nicht mehr mitmachen werde. Er kann sich ja überlegen, dann etwas zu tun, wenn ich ihm so wichtig bin wie er es jetzt sagt.
Mittlerweile bin ich soweit, dass ich für mich sage, wenn er nichts unternimmt (Arzt z.B.), kann ich ihm nicht soviel wert sein. Dann ist es auch nicht schade, wenn die Beziehung auseinander geht. Hoffentlich kann ich das dann auch umsetzen, sollte es wieder soweit sein!!!

Hoffentlich hattest du ein schönes stressfreies Wochenende.

LG und lass dich mal herzlich umarmen

Marion
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