Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

freyja
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von freyja »

hallo an alle!!

was soll ich machen?

mit ihr reden oder nicht?
was sage ich bei der krankmeldung, wenn ich mich wegen der depression krank melde???
soll ich die wahrheit sagen oder nicht??

gruß freyja
danni64
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von danni64 »

Hallo Freya,

es ist echt schwer,dir da einen Tipp oder Rat zu geben,weil wir deine Chefin nicht kennen.

Ich möchte dir mal von mir erzählen,wir machen ja fast den gleichen Job,in Beziehung Küche und so.

Wenn du nicht mehr kannst und mit deinen Kräften am Ende bist,dann kannst du nicht mehr,basta. Du musst deiner Chefin nicht sagen,warum du krank bist,das geht deine Chefin nichts an,ganz klar. So ist es rechtlich. Ich kann dir sagen,dass es in diesem Beruf nicht nur dir so geht oder mir.Auch meine Kollegen sind mit ihren Kräften am Ende,bis auf die,die sich auf anderen Kosten ausruhen. Und solche Kollegen hat jeder,glaube mir.

Mein Chef,ein toller Chef,muss ich sagen,weiss was ich habe und steht voll hinter mir. Und dem Bezirksleiter habe ich es am angedeutet,dass ich Antidepressiva nehme,weil ich sonst nicht arbeiten könnte und er weiss auch,warum ich da nicht anders arbeiten konnte. Es hat aber keiner was geändert an der Situation,also müssen sie damit leben,dass ich krank gemeldet bin.

In zwei Wochen werde ich in eine Reha fahren und heute rief der stellvertretene Chef an,weil er einen genauen Termin haben will. Den weiss ich aber noch nicht genau,aber das ist eine andere Geschichte.

Glaube nicht,dass mich der Stellvertreter mal gefragt hat,wie es mir geht und er hat mir auch keinen Erfolg oder sonst was Nettes gewünscht für die Reha. Warum sollen solche Menschen denn dann bitte sehr wissen,warum ich krank bin . Ich bin nun seit Mai 2008 krank gemeldet und nicht einer kam mal auf die Idee,nach mir zu fragen,nur mein Chef fragt mal eine früher Kollegin,wie es mir geht,weil sie Kontakt mit einander haben.Er lässt mich auch immer lieb grüssen.

Darum,wie du es am Besten machst,kann man dir nicht sagen,weil ich einfach nicht weiss,wie sehr deine Chefin hinter dir steht und dich versteht. Aber im Endeffekt geht es sie nichts an,wenn du nichts sagen willst.

Und noch eines habe ich gelernt,wer krank ist,ist eben krank und ich habe mir das schlechte Gewissen in dem Punkt echt abgewöhnt,denn das hat mich nur weiter runter gezogen,statt geholfen.

LG Danni !!!


Nimm dir jeden Tag eine Stunde,in der du nur für einen Menschen da bist: FÜR DICH !!
CJ43
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von CJ43 »

Hallo Freyja!

Ich bin für Nichtsagen! Krank ist krank, du bist nicht da, weil du krank bist, und nicht weil du nichts hast. Und wenn es dir besser geht kommst du wieder und bist auch wieder belastbarer.

Ich habe mit wenigen Kollegen über meine Depressionen gesprochen, mit den Vorgesetzten nie. Und obwohl ich im letzten Jahr zu einer Reha gewesen bin, ahnen die nicht die volle Wahrheit.
Mir ist es ein großer Halt, dass ich Kollegen ins Vertrauen gezogen habe, aber die ganze Belegschaft muss es nicht unbedingt wissen.
Und bei Chefs: ja, da hätte ich Angst auf ein Pseudo-Verständnis zu stoßen und dann den Stempel wegzuhaben, nicht belastbar zu sein.
Vielleicht hast du eine sehr nette Chefin, kann ich ja nicht einschätzen...,doch ob dir Offenheit was nützt? Ich weiß nicht.

Auf jeden Fall gute Besserung!
Liebe Grüße, Constanze
freyja
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von freyja »

hallo constanze!

was sage ich am telefon, wenn ich mich entschuldige?

das überlege ich mir die ganze zeit.
wie ich dort angefangen zu arbeiten, habe ich die erste depressive phase fast hinter mir.
damals habe ich mit ihr geredet was los ist. da habe ich es ihr gesagt.
aber die situation hat sich im letzten jahr zugespitzt, weil sie mich als bescheuert beschimpft hat.

das hat mir damals den letzten jahr den rest gegeben.

gruß freyja
danni64
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von danni64 »

Hallo Freya,

du brauchst dich garnicht zu entschuldigen. Du rufst nur an und sagst,dass du zum Arzt gehst,weil du krank bist, Ende,mehr ist nicht notwendig.

Wenn sie fragt,was du hast,sagst du klar und deutlich,dass du das nicht sagen möchtest und nicht sagen musst.Es geht deinen AG nichts an,was du hast,das ist Fakt. Ich weiss,es ist nicht leicht ,aber ziehe es durch.

Als nächstes würde ich in die Gewerkschaft eintreten oder mich an den Betriebsrat wenden. Diese Frau hat nicht das Recht,dich bescheuert zu nennen,ganz klar. Du bist nicht bescheuert,sondern krank und das,was sie da mit dir macht,ist mobbing.Hast du da auch Vertrauenspersonen,die hinter dir stehen und das mitbekommen haben ?

Gerade als Vorgesetzte hat sie eine andere Funktion,als ihre Mitarbeiter zu mobben. Das kann böse für sie ins Auge gehen.
Wenn du kannst,dann bewerbe dich woanders und gehe,so schnell du kannst.

Melde dich krank und erhole dich erst einmal. Wie schon geschrieben,einfach nur sagen,dass du krank bist und zum Arzt gehst. Mehr würde ich nicht sagen.

LG Danni !!


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Frauschlotterbeck
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von Frauschlotterbeck »

Nie Nie und nochmal Nie wieder

Meine Chefin wusste bescheid und auch meine Kollegen, was dazu führte,dass ich von Jahr zu Jahr mehr gemoppt wurde.Zum Schluss hatte ich Herzrythmusstörungen und einen Blutdruck von 220/100.

Bin in zwischen in Erwerbsunfähigkeitsrente,obwohl ich sehr gerne in meinem Beruf war

Gruss und alles Gute für alle hier

Juliane
Es geht aufwärts hat die Maus gesagt.............



als sie von der Katze die Treppe raufgetragen wurde
danni64
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von danni64 »

Hallo,

ich möchte mal schreiben,wie es bei mir war,denn ich denke,wenn die einen einmal auf den Kiker haben,dann hat man keine Chance mehr.

Ich bin vor 8 Jahren hier hingezogen,weil ich mich von meinem Exmann getrennt habe. Ich habe dann nach drei oder vier Monaten in der Raststätte angefangen. Ich habe erst Vollzeit gearbeitet,weil mein Grosser schon 12 war und hier von meinen Schwiegereltern betreut wurde. Vollzeit heisst 173 Stunden im Monat.Es gab Tage,da sah mich mein Sohn nicht einmal,weil ich schon weg war,wenn er von der Schule kam und wenn ich Feierabend hatte,dann war er schon im Bett. Mein Junge hat echt gelitten,nichts von seiner Mutter zu haben,immerhin waren wir 60 km von seinem früheren Zuhause weg gezogen.Dazu habe ich fast jedes Wochenende gearbeitet,da hatte ich auch keine Zeit für ihn und da ich neu war,durfte ich fast immer Mittagschicht machen. Diese Schicht und die Nachtschicht will nämlich kaum einer machen.

Naja,nach 3 Monaten wurde ich schwanger,obwohl mir Ärzte sagten,ich könne nicht schwanger werden.Ich wusste es erst nicht,machte Nachtschicht und hatte einen Arbeitsunfall,ich war schlimm gestürzt,mit schweren Prellungen,habe aber die Nachtschicht zuende gemacht. Naja,durch den Unfall verlor ich das Kind .
Ich musste ins KKH um eine Ausschabung machen zu lassen und war danach 2 Wochen krank gemeldet. Als ich wieder arbeiten ging,wurde erzählt,ich hätte eine Abtreibung gemacht,ich war geschockt !!

Ich war erst auf Probe beschäftigt und wurde dann fest eingestellt,weil mein Chef damals wusste,wie gut ich arbeiten konnte und wie schnell ich war. Ich wurde wieder schwanger und bekam ein Beschäftigungsverbot,was alle da bekommen,wenn sie schwanger sind.Zudem bestand bei mir die Gefahr einer weiteren Fehlgeburt und mit 37 war ich auch nicht mehr die Jüngste.

In der ganzen Schwangerschaft hat sich nicht einmal die Firma gemeldet und mich mal gefragt,wie es mir geht. Wo man nur konnte,versuchte man mich zu schädigen.Ich muss dazu sagen,dass mein Partner noch keine Kinder hatte und sich natürlich freute,auch mal Papa zu werden.

Naja,ingesamt war ich 5 Jahre nicht in der Firma. Ich wurde leider sehr schnell nach meinem Jungen wieder ungeplant schwanger und darum war ich auch lange in Erziehungsurlaub.

Im März 2007 fing ich wieder da an zu arbeiten. Erst am Wochenende nur auf Nachtschicht,ich weiss nicht,ob ihr euch vorstellen könnt,welcher Stress sowas ist mit 2 kleinen Kinder.die 3 und 4,5 Jahre alt sind. Ich habe Freitag,Samstag und Sonntagnacht gearbeitet. Das hiess,von Freitag bis Samstagmorgen keinen Schlaf. Und dann von Sonntagmittag bis Montagabend wieder keinen Schlaf.
Ich wurde ständig krank,Magendarminfekte,Erkältungen,Gürtelrose und sogar einen Tumor im kleinen Finger. Ich war echt am Ende.Ich machte mich auf die Suche nach einem neuen Job,was aber nicht so leicht war,denn ich hatte noch nicht einmal mehr die Kraft,mich zu bewerben. Selbst heute schaffe ich es noch nicht.

Als ich sagte,nun ist Schluss,ich mache nicht nur Nachtschicht,ich schaffe es nicht mehr,fing das mobben richtig an.Schon vorher machte man es mir schwer. Ich war immer alles Schuld,wenn was kaputt war,obwohl ich garnicht da war. Ich putzte angeblich nicht richtig und all diese Dinge.

Als ich dann in die Tagschicht ging,durfte ich nur noch in die Spülküche,denn das will keiner machen. Man liess mich nicht mehr zu den Gästen und keiner konnte mir sagen ,warum.Ich wurde ständig beobachtet und jeder kleiner Fehler,wurde mir unter die Nase gerieben. Andere machten Mist und mir schoben sie es in die Schuhe.

Und nun die Schärfe,ich wurde nicht von meinem Chef gemobbt,sondern vom Betriebsratsvorsitzenden,der unser Koch ist.

Die Sprüche,die er abliess,will ich hier nicht wiederholen,denn das ist unterste Schublade. Er hat da seine Leute,die er gegen andere aufhetzt und die alles für ihn tun. Meistens sind es ausländische Kollegen,also die,die man gut manipulieren kann.

Tja,Pfingsten dann kam mein endgültiger Zusammenbruch,als mein Chef zu mir stand und ihm gedroht wurde.

Ja,in dieser Filiale hat ein Chef nichts zu sagen,sondern der Betriebsratvorsitzende,er hat da alles fest im Griff.

Das Ganze hat so weit geführt,dass ich jetzt in einer Woche in eine Reha fahre,um wieder auf die Beine zu kommen. Leider trauen sich die Kollegen ,denen es nicht besser geht,sich zu wehren und darum stand ich ganz alleine da.

Ich werde nun erst einmal zusehen,wieder gesund zu werden und dann schauen,wie es für mich weiter geht.

LG Danni !!!


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freyja
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Re: Offenheit gegenüber dem Arbeitgeber?

Beitrag von freyja »

hallo daniela!


direkte vertrauenspersonen habe ich nicht in der arbeit.

fühl mich ziemlich alleine mittendrin.

meine freundin wohnt auch noch ziemlich weit weg. wir telefonieren zwar fast jede woche, aber sie fehlt trotzdem, besonders mit dem arbeitsproblem. mit ihr kann ich über alles reden.

danke für deine netten worte.

gruß freyja
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