Was tun?

Hina1
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Re: Was tun?

Beitrag von Hina1 »

Liebe HexHex,

diese Umgewöhnung ist und war wohl für uns alle kein Zuckerschlecken. Dabei merkt man erstmal, wie sehr man sich eigentlich selbst vergessen und auf den Partner fixiert hat. Ich würde sogar sagen, man hat viel zu viel von seiner Identität übernommen. Das spürt man so richtig, wenn man überlegen muß, womit man sich am besten alleine beschäftigt und das nicht nur momentan sondern durchaus längere Zeit. Man kommt ja unweigerlich immer wieder in seine eigene Gedankenspirale, was kann ich tun, warum reagiert er so und so, was hat das nun wieder zu bedeuten, welche Rolle spiele ich bei ihm usw. Eines sollte man sich dabei immer versuchen bewußt zu machen. Der Depressive kämpft in der Krankheit um sein "Überleben" und wir Angehörigen um sein gutes Benehmen. Eine Depression wird nicht von ungefähr auch als lebensbedrohliche Krankheit eingestuft. Letztendlich können wir als Angehörige mit unserer Einstellung einfach immer nur die Verlierer sein, wenn wir nicht selbst an uns arbeiten und diese Einstellung ändern. Hier geht es nicht um die Gestaltung einer Beziehung sondern um den Kampf gegen die Krankheit. Und wir sind dabei die Zaungäste. Das will erstmal gelernt sein, tatenlos zuzusehen. Insofern ist es nicht nur ein Prozess, der den Kranken alleine betrifft, auch für die Angehörigen ist es eine harte Lebensschule, nicht immer die eingefahrenen Muster zu gehen. Es ist immer recht einfach vom anderen zu erwarten, dass da was passiert aber selbst tun wir uns unendlich schwer mit unserem Part. Bei mir hat es Monate und eine Depression gedauert, bis ich soweit war, damit so umgehen zu können, dass ich die Dinge voneinander trennen konnte und wieder ein eigenständiges Leben führte, in der mein (Ex)Freund zwar eine Rolle spielt aber nicht die Hauptrolle. Die habe ich übernommen und das tut gut.

Liebe HexHex, auf der einen Seite hast Du recht, Du vermeidest die Gespräche über die Depression Deines Freundes, damit Du nicht ständig damit konfrontiert bist, auf der anderen Seite ist es das Hauptthema des Forums. Aber ich denke, es gibt schon einen Unterschied dazu. Bei den Freunden kommt innerlich auch immer die Frage auf, wie lange wollen und können sie sich das noch anhören, haben sie denn wirklich verstanden, worum es eigentlich geht, bring mir ihre Meinung denn wirklich etwas? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich immer von Äpfeln sprach, sie von Birnen, auch wenn es ganz lieb gemeint war. Diese Zeit mit den Freunden läßt sich dann doch besser und positiver nutzen.

Das Forum dagegen war immer ein gutes Ventil, die inneren Fragezeichen auch mal loszuwerden und auf Menschen zu stoßen, die genau wußten, worüber man redet, die genau aus diesem Grunde hier waren. Es ist eine ganz andere Ebene und war mir immer sehr hilfreich und hat auch geholfen, in der übrigen Zeit nicht immer mit diesen Fragezeichen im Kopf rumzurennen. Meine Freunde kannten zwar den einen oder anderen Depressiven aber dennoch wußten sie nicht wirklich, worum es wirklich geht. Sätze, wie, was willst Du eigentlich mit ihm, er ist doch ganz nett aber das sieht man ihm doch schon an, dass er Dich nur runterzieht, gehörten ganz normal dazu und verübeln kann man soetaws den Leuten nicht aber sie brachten mich keinen Schritt weiter.

Liebe Grüße
Hina
HexHex
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Re: Was tun?

Beitrag von HexHex »

Hallo Hina,

ich habe Deine Antwort schon am Samstag gelesen, musste verdammt dabei schlucken und erstmal darüber nach denken.

Gerade nach dem wir uns am Freitag wieder gesehen haben, es schön war wie immer, wenn wir zusammen sind, er sofort zum Alltag übergehen wollte. SA sehen, wegfahren, Urlaub planen...Aber keine Antworten haben für das hier und heute. Keine Erklärung warum er sich die ganze Woche nicht gemeldet hat, keine Idee wie es funktionieren soll, ob er erwartet, dass ich einfach immer da bin, wenn er kann und wenn eine neue Depri naht kein Lebenszeichen von ihm???

Ich für mich habe in den letzten Wochen verstanden, dass ich das Leben so nicht leben kann. Ich habe alles versucht, die Beziehung zu leben, aber wie wir ja nun mal schon oft festgehalten haben, es geht hier nicht um das Führen einer Beziehung sondern darum dass er seine Krankheit akzeptiert und damit klar kommt.

Dass er sie immer noch nicht akzeptiert wurde mir am Sonntag bewußt. Samstag gab es mal wieder Stress. Ich fragte ihn ganz demonstrativ, ob sein Verhalten wirklich wegen der Depris so sei oder ob er vielleicht nur gerade überlegt ob er mich will und da zu keinem Ergebnis kommt. Antowrt: Mit Depression könne man nur seine sexuelle Unlust entschuldigen. In der selben SMS schrieb er aber, er habe samstags niemanden sehen wollen, hätte den ganzen Tag im Bett gelegen und mal wieder nur gegrübelt.
Und wenn dieses Verhalten tagelang hintereinander so ist, man sich zu allem zwingen muss, keine Lust hat soziale Kontakte zu pflegen, etc. dann muss einem das doch zeigen, dass was nicht stimmt. Gerade wenn die Diagnose Depression steht.

Mein Entschluss, jetzt endlich mal wieder an mich zu denken, wird von genau der Gedankenspirale von der Du schreibst gestört. Am liebsten würde ich mich jeden Tag bei ihm melden und ihn sehen. Und es ist wirklich ein harter Kampf, dann einfach zu sagen, nein jetzt gehts halt gerade nicht.
Er kämpft mit Sicherheit auch, denn wahrscheinlich ist der härteste Schritt sich einzugestehen, dass er Probleme hat. Wissen tut er das ja nun mal schon länger, aber es kommen immer die Worte "ich weiss ja auch nicht warum das so ist, ich wünschte das sei alles anders, endlich vorbei" und wenn dann mal ein guter Tag ist, denkt er, dass jetzt alles wieder gut wird.

Zwingen kann man ihn nicht mit einer Therapie zu beginnen, erpressen mit irgendwas auch nicht, das weiss ich. Deshalb haben wir uns am Sonntag auch noch mal getroffen, geredet, ich habe ihm gesagt, dass ich immer für ihn da bin und dass er sich melden soll, egal ob es um uns geht oder ob einfach nur reden will. Er aber ansonsten jetzt erst mal schauen muss, dass er es für sich schafft.

Ist das jetzt richtig? Wird er sich melden? Gibt es einen anderen Weg???? Würde es ihm vielleicht doch helfen, wenn ich mich melde? Aber dieser schmale Grat zwischen "für ihn da sein zum reden und doch wieder so reinzurutschen, weil ich mir ja eigentlich soviel mehr von ihm wünsche" ist so schwierig.

Mmm, ich glaube, ich schreibe mal wieder ziemlich wirr. Was ich eigentlich sagen will: Ja ich verstehe, dass ich ihm nicht helfen kann, aber danach zu handeln ist so verdammt schwer!

Lieben Gruß
HexHex
Shine
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Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Liebe Hex,Hex.

Es geht mir genauso wie dir,ich weiß auch nicht mehr weiter.

Wenn wir und sehen dann ist alles schön und ich glaube mein Freund denkt auch,das es dann von alleine besser wird.

Es ist aber so wie es Hina sagt,es liegt an unserer Erwartungshaltung.Sie hat den Abstand zu ihrem Freund irgendwie gemeistert.
Ich tue mich da noch sehr schwer.

Bei uns ist es genau wie bei euch,er will keine Therapie machen und meldet sich manchmal tagelang nicht.

Hab das letzte am Samstagmorgen von ihm gehört.Und ich fühle mich total schlecht.
Donnerstag schrieb er noch das er mich sehr liebt und vermisst,Freitag haben wir uns gesehen,Samstag nur ne SMS.Und jetzt ist wieder Funkstille.
So schlimm war es bei ihm Lange nicht.Nach 2 Tagen hat er sich sonst gemeldet und nachgefragt wie es mir geht und was ich mache.

Aber so kann es nicht weitergehen,wie Hina schon sagt,wir machen uns selber kaputt,wenn wir keine Lösung für unseren inneren Frieden finden.

Das das alles kein Beziehungsproblem ist und das sie uns nicht mit Absicht wehtun wollen,das wissen wir ja.

Aber wie umgehen mit der ständigen Sehnsucht und Sorge um ihn?

Sie tun un weh aber es tut ihnen noch mehr weh als uns,denn sie sind krank und ihr schlechtes Gewissen uns gegenüber macht es nicht besser.Wir wollen verlangen(eine normale Beziehung zuführen),sie können uns das aber in der Krankheit nicht geben.Leider.

Das was ich zur Zeit einfach möchte für ihn und wenn ich ganz ehrlich bin auch für mich(denn ich möchte ihn nicht verliehren),das er eine Therapie macht.

Wenn er sich wieder meldet muß ich versuchen nochmal in Ruhe mit ihm zureden.

Hab aber Angst und Bedenken,denn es wird sicher so sein wie immer,das er abblockt.

Dann geht alles von vorn los.

Ich möchte mich von diesen Schmerzen befreien,aber wie.

Die Beziehung beenden und mir immer Vorwürfe und Sorgen machen.

Die Kumpelschiene können wir beide nicht,dafür lieben wir uns zu sehr und wir würden dem körperlichen Druck nicht standhalten.

Wenn er nicht einsieht das er Hilfe braucht,muß ich wohl Abschied nehmen und das will ich ja eigentlich nicht.

Vielleicht tut er es auch,denn er weiß wie sehr ich unter dieser Situation leide.

Bin fix und alle.

LG Sunny
HexHex
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Re: Was tun?

Beitrag von HexHex »

Liebe Sunny,

ich kann so gut verstehen, wie es Dir geht. All Deine Fragen, Überlegungen könnten original auch von mir kommen.

Ein Satz ganz besonderns, nämlich dass es so schwer ist (für eine Weile!?) loszulassen, weil man sich neben dem ganzen Gedankenchaos auch noch solche Sorgen macht.

Klingelt das Handy und ich kenne die Nummer nicht, werde ich oft an den Anruf im April erinnert, als mich eine Freundin von ihm anrief und mir sagte, dass er im LKH sei und ob ich kommen könne.

Höre ich ein paar Tage nichts von ihm, mache ich mir Gedanken, ob er arbeiten geht, Freunde trifft oder ob er alleine zu hause abhängt.

Diese Therapiefrage ist auch so schwierig. Durch den Klinikaufenthalt hat er ja schon einiges gemacht. Aber nach einem Therapeuten ausserhalb der Klinik hat er noch nicht geschaut. Der Doc sagte, er solle jetzt erstmal das mit dem arbeiten versuchen bevor er anfängt, sein Leben durchzuarbeiten. Ich habe auch im Internet gelesen, dass man einige Zeit vergehen lassen soll um mit einer Therapie die ans "Eingemachte" geht zu beginnen. Aber wie lange? In der KLinik war er das 1. mal im April. Jetzt ist September...

Ich weiss auch nicht, ob er das Klinikprogramm noch weiter macht, sprich wenigstens einmal in der Woche diese halbe Stunde mit dem Doc hat oder ob er mit den Entlassungspapieren wieder ganz sich selber überlassen wurde und alles weitere nun von ihm aus kommen muss.

Hat Dein Freund denn noch gar nichts gemacht in dieser Richtung? War er überhaupt schon mal beim Arzt? Bekommt er Medikamente? Geht er normal arbeiten oder geht das auch oft nicht? Wie lebt er sonst? Zieht er sich auch von allem zurück???

Ich drücke Euch echt die Daumen, dass Ihr noch mal redet und er sich dann auf eine Therapie einlässt!
Shine
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Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Liebe HexHex.

Vor 8 Monaten begannen seine Depressionen,nach seiner ersten Suizid-SMS(er schrieb mir er könne nicht mehr und er tut sich was an),bat ich ihn zum Arzt zu gehen.Das machte er auch sofort,gleich am nächsten Tag.
Er ging zu einer Nervenärztin.Erst 3 mal die woche,dann 2 mal und dann 1 mal.
Er bekam dann auch AD.Er hat glaube ich 4 verschiedene ausprobiert.Eines hat ganz gut gewirkt,zumindestens äußerlich.
Problem war,er konnte zu der Ärztin einfach kein Vertrauen aufbauen und geht seit Ende Juni einfach nicht mehr hin.AD hat er einfach abgesetzt,voll die Entzugserscheinungen gehabt und jetzt vegetiert er vor sich hin.Mal gehts besser und wir können uns sehen,SMS schreiben,oft auch lange telefonieren und dann sind zwischendurch immer wieder diese Tiefs,wo er niemanden sehen und hören will.So ein Tief hat er gerade wieder.

Arbeiten geht er nicht,er ist zur Zeit arbeitssuchend(und da kniet er sich auch wirklich rein),jedoch vergebens,er bekommt nur Absagen.

Wie gesagt,von seiner Krankheit weiß nur ich und seine ehemalige Ärztin,was mich auch sehr belastet.

Seine Eltern und Bekannte/Freunde merken mit ihm stimmt was nicht,aber er will nicht das es jemand weiß.
Das ist ja ein eindeutiges Anzeichen dafür,das er die Krankheit nicht annimmt.

Obwohl er sich bewußt ist,das er Depressionen hat.Er hat kein Selbstwertgefühl mehr(obwohl er ein richtiger Traummann ist),er bezeichnet sich selbst als bescheuert und sieht nur alles negativ.
Er kann nicht schlafen,nicht richtig essen und hat seit 4 Wochen sehr starke Kopfschmerzen(wie Migräne).Die Kopfschmerzen hatte er früher nicht,ich denke mal das sind Schmerzen,die durch Mangelerscheinungen entstanden sind.Sie sind aber so stark,das die meisten Schmerzmittel gar nicht helfen.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich noch machen soll,b.z.w.wie ich es schaffe,ihn zum Arzt und besser noch in eine Klinik bewegen soll.

Ich habe hier im Bündnis eine DVD bestellt,wo 2 Filme über Depressionen drauf sind.Die werde ich mir anschauen und ihm dann geben.Ob er sich sie dann wirklich anschaut weiß ich nicht.Vielleicht kann ich sie mit ihm zusammen anschauen,bin mir aber nicht sicher ob ihm das recht wäre.

Hoffentlich kommt die DVD bald.Schien sehr interessant zu sein.Kostet 10 Euro.

Dein Freund hat den wichtigen Schritt getan und ging in eine Klinik.

Wann meiner soweit ist,weiß man nicht.Und es geht ihm schon so schlecht,schlechter gehts bald nicht mehr.

Keine Ahnung wie es weiter gehen soll.

LG Sunny
HexHex
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Re: Was tun?

Beitrag von HexHex »

Puh, heftig!

Es ist echt alles so gleich! Ok, meiner war in der Klinik, 2 Monate und dann noch mal 5 Wochen. Aber zumindest nach aussen hin hat es nicht viel gebracht. Als er das 2. rein kam (freiwillig) hat er die Entscheidung schon am nächsten Tag bereut, weil das ja eh alles nichts bringt (seine Worte).

Die Medikamente einfach absetzen kann nicht gut sein. Das muss Deinem Freund doch klar sein?! Und es ist sicherlich auch nicht direkt der 1. Therapeut der paßt.

Video mit ihm zusammen ansehen ist sicher ein guter Weg. Ich habe ein paar gute Broschüren zu hause, eine von einer Freundin die vor Jahren selber mal in der Klinik war und die sagt, dass sie ihr geholfen hat. Aber ich hab immer Angst ihm sowas vorzulegen. Hab mal den Versuch gestartet und ihm diverse Links zum Thema zugesandt, u.a. auch diesen hier, aber hat nicht einmal reingeschaut. Am WE war Tag der offenen Türe bei einer Heilpraktikerschule mit tollen Workshops zu Themen die ihn interssiert haben. Entspannungsdinge, die ihm sicherlich auch gut tun würden. Wir hatten uns die Woche vorm WE nicht gesehen und FR meinte er "ach ja, da war ja was, hab den Zettel gar nicht mehr".

Unsere beiden hoffen, dass sie morgens aufwachen und alles ist wieder gut. Glaube ich! Und solange sie nicht einsehen, dass das nicht passieren wird, wird nichts besser.

Dieses vor den Freunden verstellen wollen/müssen ist sicher auch noch eine hohe Belastung. Bei uns wissen ein paar Bescheid, aber sie können auch nicht wirklich greifen um was es geht. Ist ja auch logisch. Bis vor kurzem wusste ich ja nicht selber nicht was es bedeutet...
Shine
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Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Liebe HexHex,

Die Worte,das das ja eh nichts bringt,kenne ich.Leider.

Aber ich bin davon überzeugt,das sich Männer da einfach schwerer tun.Sie denken immer stark sein zu müssen und das ist falsch.

Es ist wirklich verblüffend wie ähnlich sich unsere Männer verhalten.Aber es tut auch gut zu wissen,das es völlig normal ist,wie sie sich verhalten.

Ich bekomme manchmal richtigen Haß auf diese Krankheit,weil man mit ihr so schwer umgehen kann.Und dieses 3 mal um die Ecke denken,so schwer zu verstehen ist.

Ich werde ihn bei passender Gelegenheit,wieder mal vorsichtig anstubsen,in Richtung,Therapie.
Ich hoffe für dich und auch für mich,das wir nicht zu großen Schaden an der Sache nehmen und das durchstehen,mit Hoffnung auf Besserung.

LG Sunny
BeAk

Re: Was tun?

Beitrag von BeAk »

Hallo ihr zwei,

ihr zerbrcht euch den Kopf wollt euren Partner verändern, findet es ganz schrecklich wie Euer Partner leidet usw.

Ist Euch eigendlich mal in den Sinn gekommen, das Eurer Partner garnichts anderes will.
Eure Partner wissen wie die medizienische Behandung aussieht, kennen die Erfolge haben sie an eigenen Körper/Seele erlebt.

Aber sie wollen keine Behandlung, wollen nicht, das sich ihre Situation ändert.

Warum laßt ihr sie denn nicht so sein, wie sie sein wollen. Den anderen zu akzeptieren so wie er ist, ist Vorrausetzung für jede Partnerschaft.

Alles andere ist keine Partnerschaft, ist Helfersyndrom und Cohängigkeit.
BeAk

Re: Was tun?

Beitrag von BeAk »

sorry, doppelt
BeAk

Re: Was tun?

Beitrag von BeAk »

sorry, drei mal
Shine
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Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Hallo Bea.

Ja,da hast du schon recht.Ich möchte mir aber nicht immer Sorgen um ihn machen müssen.
Meiner war noch nie in einer Klinik,er weiß nicht wie es da ist,und meiner Meinung nach war seine Ärztin nicht kompetent genug(Nervenarzt).Er geht ja gar nicht mehr zum Arzt.Das kann es doch nicht sein.

LG Sunny
BeAk

Re: Was tun?

Beitrag von BeAk »

(er war auf eine ihm helfendes AD eingestelt, er benutzt faule Ausreden)

Liebe Sunny, genau das kann es sein was er z.Z. will und es ist seine Entscheidung. Er will nichts verändern.

Entweder sagst Du Dir, gut dann ist das so. Aber ich habe mit Deinem Leid nichts zutun. Kümmere Dich darum oder auch nicht, wie Du willst, denn es ist DEIN Leid.

Oder aber Du stellst fest, damit kann ich nicht leben. Ich kann mich nicht selber zum Opfer machen, ich ertrage das nicht. Ich muß gehn.
HexHex
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Re: Was tun?

Beitrag von HexHex »

Ist es wirklich so, dass es nur diese zwei Varianten gibt?
So wie ich meinen Freund kenne möchte er eigentlich nicht so leben wie er es gerade tut.
Er findet aber keinen Weg da raus. Vertraut nicht darauf, dass ihm eine Therapie helfen kann. Vielleicht hat er auch Angst davor sich selber kennen zu lernen bzw. mal über sich nach zu denken.
Verändern will ich ihn nicht. Oder vielleicht ist es der Wunsch ihn ändern zu wollen, nur weil ich mir wünsche dass er sich verhält wie man es nun mal in einer Beziehung tut.
Keine Ahnung. Auf jeden Fall kann ich mir gerade weder das eine noch das andere vorsellen. Ich kann so nicht weiter leben, aber ich kann mir auch nicht vorstellen loszulassen und zu gehen.
Shine
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Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Hallo zusammen.

Hab fast das gleiche geschrieben wie du ,Hexhex.Hatte es aber noch nicht abgesendet.Habs wieder gelöscht.

Genauso gehts mir,ich kann weder das eine noch das andere.

Ich möchte ihn nicht ändern,das wollte ich noch nie,denn er ist so wie ich ihn möchte,abgesehen von dieser Depression.
Und wahrscheinlich kann ich mich erst entscheiden,wenn er in einer Klinik war und erstmal sehen,wie es ihm dann geht und ob er gelernt hat mit der Depression einigermaßen vernünftig zu leben.

Dieses ziel habe ich mir noch gesetzt.Auch wenn es noch dauern kann.Ich appeliere da an seinen gesunden Menschenverstand,sich doch noch helfen zu lassen,denn glücklich ist er mit seiner jetzigen Situation nicht.

LG Sunny
BeAk

Re: Was tun?

Beitrag von BeAk »

Liebe HexHex,
das ist Abhängigkeit die Du da beschreibst. Und das ist Dein Problem, das nur Du ändern kannst.

-
Liebe Sunny,
solange Du Ziele für Deinen Partner festsetzt, wirst Du sie nicht erreichen. Du kannst nur erreichbare Ziele für Dich festsetzten.
Hina1
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Re: Was tun?

Beitrag von Hina1 »

Liebe Sunny, liebe HexHex,

so wie Ihr habe ich auch mal gedacht. Er jammert rum, dass es ihm so schlecht geht, wieso nimmt er dann keine ADs und macht Therapie? Die Antwort ist: Das Mass ist noch nicht voll. Alles andere sind Ausreden des Betroffenen und Interpretationen der Angehörigen aber nicht der Grund, nichts zu tun. Und somit muss man sich wirklich eingestehen, das ist die Entscheidung des Betroffenen, dass er es vorzieht, zu leiden. Solange Unwissenheit im Spiel ist, sind diese Argumentationsaktionen sinnvoll, danach sind sie immer nur ein Schritt weiter in die Richtung Gefahr zu laufen, dass der Betroffene irgendwann die Schotten ganz dicht macht und man steht draussen vor der Tür. Übrigens, als ich endlich aufhörte, auf ihn einzureden, ist meiner auch wieder regelmässig ans Telefon gegangen, denn er hatte nicht mehr zu befürchten, dass ich ihn noch weiter nerve. Als etwas anderes hat er das nämlich nicht empfunden. Die Argumente kannte er schon seit Monaten in- und auswendig. Er hatte sie sogar schriftlich und gründlich gelesen.

Liebe Grüße
Hina
HexHex
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Re: Was tun?

Beitrag von HexHex »

Guten Morgen zusammen,

man will nicht lesen, dass man vielleicht wirklich schon in irgendeiner Weise abhängig ist und argumentiert, dass es Liebe ist, aus der man so handelt.
Ich liebe ihn, das ist Fakt!
Aber ist man ehrlich zu sich selber, ist das was gerade abgeht nicht gesund für einen. Was mich manchmal wirklich erschreckt ist mein Gedanke, ich möchte ihn jetzt nicht los lassen, weil ich Angst habe, dass er mich nicht mehr will, wenn es ihm wieder besser geht irgendwann. Und bevor jetzt wieder alle aufschreien und mir was von Abhängigkeit und bescheuerten Gedankengängen erzählen sage ich gleich, dass mir sehr bewußt ist, dass das die absolut falsche Denkweise ist und ich mir jeden Tag aufs Neue sage, dass ich so nicht denken darf. Und es ja auch gar nicht will, denn wenn wir es irgendwann doch zusammen schaffen, dann soll das von beiden Seiten gewollt werden.
Auch wenn wir gestern schon wieder gesmst haben, er mir schrieb, dass ich ihm fehle, wir aber trotzdem weder telefonieren konnten noch uns gesehen haben, wird mir von Tag zu Tag bewußter, dass ich los lassen muss.Aber das ist nun mal nicht einfach und so blöde wie es sich vielleicht anhört, so stolz bin ich auf die kleinen Schritte, die Tage wo ich ihn ganz in Ruhe lassen kann, die Tage an denen ich keine Fragen stelle.
Oh man, da liebt man einen Menschen und muss sich freuen, dass man es schafft ihn in Ruhe zu lassen...
Aber mittlerweile ist es wirklich so, dass man sich nur kurz über Worte wie "du fehlst mir" freut, dass sie einem aber eigentlich nur weh tun, weil diesen Worten nichts mehr folgt.
Als ich ihn gestern fragte, ob er mir erklären kann warum er mich nicht sehen kann, kam erst, dass er seine Bude aufräumt und früh schlafen will, dann dass er versucht auf meine Mail von letzter Woche zu antworten. Heute Morgen war keine Antwort da und ich habe schon wieder in die Tasten gehauen und ihm ellenlang erklärt was ich denke, fühle und wie weh es tut, dass man immer wieder enttäuscht wird.
Aber Hina, Du hast so recht, ich wiederhole mich, er kennt alles was ich sage in und auswendig und ich nerve ihn einfach nur noch. Deshalb werde ich diese Mail jetzt auch löschen und einfach (ha ha ha) gar nichts tun.
Manchmal verfluche ich die Möglichkeit des SMS und Mail schreiben, da wird man so schnell in Versuchung gebracht und tippt mal eben drauf los. Manchmal ohne nach zu denken und einfach nur, weil die Sehnsucht halt gerade so groß ist. Aber, so ist das ja eigentlich auch normal in einer Beziehung, einfach zu sagen, hey ich lieb dich, wenn einem danach ist...
Der Austausch gestern mit Euch hat sicherlich viele Wiederholungen gebracht und für die die sich schon länger in Sunnys und meiner Situation befinden kopfschütteln hervor gerufen, weil wir scheinbar nichts raffen. Aber ich glaube, ganz langsam klappt es immer besser mit all dem klar zu kommen.
Wenn ich so weiter mache wie die letzten Wochen werde ich ihn eher verlieren, als wenn ich jetzt versuche ihn in Ruhe zu lassen.

Lieben Gruss
HexHex
SternAngel
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Registriert: 16. Aug 2007, 22:45

Re: Was tun?

Beitrag von SternAngel »

Hallo HexHex/Sunny,

ich habe das von euch mitgelesen und kann deinen/euren Gedanken sehr gut folgen. Ich will niemanden hier Angst machen. Loslassen ist die einzige alternative. Sich auf sich selber und sein Leben konzentrieren. Das heißt ja nicht das ihr euren Partner nicht mehr liebt.
Bei mir war es so ich hatte nicht losgelasssen, Sie nicht angenommen wie Sie war. O.K. ist vergangenheit und ich kann und will es nicht rückgängig machen(Würde mich um eine schöne Zeit und Erfahrung und Einsicht bringen).Bin aber dabei jetzt loszulassen, es ist sehr schwer(gar keine Frage) und ihr solltet euch wirklich über jeden kleinen Schritt freuen den Ihr schafft. Es gibt keine Garantie, aber jeden Schritt den Ihr für euch macht bringt euch vieleicht dem Partner näher, aber auf alle Fälle hilft er euch selber.

Schöne Tag noch
Stamati
Ich bin alleine für mich verantwortlich.
Shine
Beiträge: 135
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Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Hallo zusammen.

Kann mich den Ausführungen von Hexhex nur anschließen.

Manchmal glaube ich,das ich nen Knall habe und es nicht verstehen will.

Eines steht fest,ihr habt alle recht,mit dem was ihr schreibt,aber soweit bin ich noch nicht,dies wird noch dauern.

Versuchen werde ich es auf jeden Fall.

Hab gestern eine ganz liebe mail von ihm bekommen und haben uns dann noch viel geschrieben(Alltagsdinge).

Er schrieb auch ,das ich ihn nicht nerve,sondern das er sich freut wenn ich mal ne mail schicke und das ich ihn noch nie genervt hätte.

Ich habe ihn schon seit mehreren Wochen nicht mehr auf eine Klinik oder eine Therapie angesprochen.

Wenn wir uns sehen dann verhalten wir uns ganz normal,Alltag halt.

Aber kann das richtig sein,zu tun als wäre alles i.O.? Wahrscheinlich ja.Oder?

Ehrlich gesagt habe ich auch keine Lust ständig was zu sagen,man verdürbt ja dann gleich wieder die Stimmung.
Und das ist auch nicht gut.

Ich werde die Zeit in der wir zusammen sind einfach geniesen und in der Zeit in der er down ist,versuchen an erster Stelle an mich zu denken.

Habe da ja auch schon kleine Fortschritte gemacht.

Ihn aber für immer gehen zu lassen,das kann und will ich zur Zeit nicht.

Vielleicht und hoffentlich hat er bald die Einsicht und läßt sich helfen.Die Hoffnung stirbt zuletzt.

LG Sunny
Hina1
Beiträge: 761
Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Was tun?

Beitrag von Hina1 »

Hallo zusammen,

nicht, dass Ihr denkt, ich wäre der Meister in Beherrschung und Geduld. Lest mal meine alten Beiträge, da findet Ihr alle Eure Worte und Gedanken wieder . Das hat eine ganze Weile gebraucht, bis ich es gelernt habe, mich endlich mal mit meiner Einstellung "ich will doch aber" zu beherrschen und nicht noch weiter auf der "Abschußliste" nach oben zu klettern. Erst als ich aufhörte, ihn zu nerven - er hat immer höflich zu mir gesagt, ich würde nicht nerven aber ich weiß es ja selbst, wie sehr einen in der Depri buchstäblich alles nervt -, wurde er immer offener und zugäglicher mir gegenüber. Je mehr ich ihn in der Krankheit respektierte, desto mehr kam wieder Nähe. Liebe HexHex und das ist auch die Antwort auf Deine Befürchtung, dass Du Angst hast, er hätte dann später keinen Zugang mehr zu Dir. Ich denke, es wird eher das Gegenteil sein, wenn Du ihn so respektierst, wie er ist. Und keine Sorge, wenn er aus der depressiven Episode raus ist, wird er auch wieder so fühlen und denken wie vorher, bzw. wenn er etwas für sich tut, kanns nur noch besser werden. Wenn etwas zerstört wird, ist es viel eher durch das Verhalten des Angehörigen. Loslassen heißt doch nicht Fallenlassen sondern einfach nur respektieren.

Liebe Grüße
Hina
Shine
Beiträge: 135
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Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Hallo zusammen.

Gut zu wissen,das Hina auch mal so dachte und so handelte wie wir.
Sie hat es geschafft,sich nicht mehr mit runterziehen zu lassen.

Hexhex,wir werden das auch schaffen,auch wenn es einige Zeit dauert und noch einige Tränen fliesen werden.

Hab heute meine bestellte Broschüre bekommen:

Zwischen Liebe und Abgrenzung-Angehörige im Zwiespalt der Gefühle

Einige Zitate:

"Tun Sie nur so viel,wie sie meinen,dass es in erster Linie für sie gut ist und erst dann für den Kranken".

"Nicht wir müssen sein Leben meistern,sondern er"!

"Nur wenn es mir gut geht,kann ich dafür sorgen,dass es unserem psychisch Kranken gut geht".

Wurde alles schon im Forum mal geschrieben,aber hab es mal als Zusammenfassung eingebracht.

Das was ich bis jetzt gelesen hab,ist sehr interessant und verständlich geschrieben.

Es wird auch viel das Thema,Schuldgefühle angesprochen.

Bin heute auch schon wieder etwas zuversichtlicher und hoffe das ich es bald schaffen werde,nicht mehr zu hohe Erwartungen an ihn zu haben und es mir dadurch auch wieder besser gehen wird.

Wichtig ist allerdings,das er merkt das er eine Therapie braucht.Dieser Wille soll aber von ihm kommen,sonst hat es ja keinen Sinn.

LG Sunny
flubber
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Registriert: 28. Jul 2007, 01:51

Re: Was tun?

Beitrag von flubber »

Hallo zusammen,

hallo Hexhex und Sunny,

ich habe Eure Beitraege ueber Loslassen und Abgrenzung gelesen und moechte Euch eigentlich nur dazu ermuntern, Euch wirklich ernsthaft damit auseinanderzusetzen. Diese Abhaengigkeit ist nicht nur Thema in "depressiven Beziehungen".

Ich habe jahrelang in Abhaengigkeit vom Wohlergehen meiner Frau gelebt und meine Beduerfnisse oft geleugnet. Anstatt mich als gleichberechtigten Partner zu begreifen habe ich mich unbewusst/bewusst fuer die Probleme meiner Frau verwantwortlich gefuehlt. Das geht eine ganze Weile gut aber eben nicht fuer immer.

Es war die Angst vor dem Verlust, die mich immer wieder angetrieben hat, sie zu unterstuetzen. Diese Angst wurde auch bestaetigt, als ich das erste Mal auf mich gehoert habe. Ich will sagen, dass Ihr Eure Partner unterstuetzen sollt, aber gebt Euch nicht auf. Ihr koennt die Entscheidungen Eures Partners nicht beeinflussen. (Meine Frau hat sich waehrend ihres Klinikaufenthaltes von mir getrennt und diese Entscheidung auch nach Ihrer "Rueckkehr" nicht geaendert. Fuer sie bin ich der Suendenbock.)

Wichtig ist, dass Ihr Euer Leben in die Hand nehmt und Euch Eurer Wuensche und Beduerfnisse bewusst werdet. Das klingt alles ganz einfach, ist, jedenfalls fuer mich, verdammt schwer. Ich arbeite mit Hilfe einer Therapeutin daran. Erst durch sie ist mir aufgefallen, dass meine Aufmerksamkeit staendig auf meine Frau gerichtet war. Seitdem ich in mich hineinhoere bzw. meine Beduernisse mal zu Wort kommen lasse, entdecke ich viele neue Seiten an mir oder alte Seiten neu. Irgendwann habe ich mir dann die Frage gestellt, ob ich mit meiner Frau eine Beziehung fuehren bzw. an dieser Beziehung arbeiten moechte. Diese Frage habe ich mit Nein beantwortet. Versteht mich nicht falsch: ich habe meine Frau geliebt und noch nie fuer jemanden so viel empfunden. Und auch nach ihrer Entscheidung habe ich noch fuer unsere Beziehung gekaempft.

Ich will euch keine Angst einjagen. Viele Schicksale im Forum zeigen, dass es nach eine Tiefphase wieder bergauf geht. Aber es ist wichtig, dass Ihr an Euch arbeitet. Versucht Abstand zu gewinnen und aus einem anderen Blickwinkel auf Eure Beziehung zu schauen. Das hilft Euch und Eurem Partner.

Liebe Gruesse,

flubber
HexHex
Beiträge: 48
Registriert: 4. Jul 2007, 15:54

Re: Was tun?

Beitrag von HexHex »

Hallo Ihr Lieben,

nach dem ich gestern die Mail gelöscht habe und mich auch nicht per SMS bei ihm gemeldet habe, ging es mir erstaunlich gut!
Bin nach dem Dienst laufen gegangen, das ist eh mein Allheilmittel. Gestern schien die Sonne, es war traumhaft und das auspowern tat gut!
Als ich nach hause kam, hatte ich eine SMS, von ich. Ich hätte ja sicher gemerkt, dass er das mit der Antwort nicht hingekriegt hat, dass er es aber am Abend noch mal versucht.
Ich habe ihm geschrieben, dass ich enttäuscht war, als ich keine Mail von ihm hatte, aber unglaublich froh, dass ich meine Zeilen dann nicht abgeschickt habe, dass ich ihn liebe und eine Chance mit ihm will. Er mir keine Antwort schreiben muss, wenn es ihm so schwer fällt und dass ich jetzt einfach endlich mal wieder glücklich sein will, am liebsten mit ihm.
Von ihm kam, dass es ihm wichtig sei auf zu reagieren, dass er aber nicht die richtigen Worte findet, weil er ja wisse, dass ich mit dem meisten Recht habe. Er wolle sein Leben wieder in den Griff kriegen und das am liebsten mit mir.
Ich lasse ihn jetzt in Ruhe. Und wir werden sehen wie es weitergeht.
Diese letzten Tage hier im Chat haben mir dabei geholfen, mir endlich einzugestehen, dass der Weg den wir bisher gewählt haben nicht richtig war. Besonders der Austausch mit Sunny und die Worte von Hina!
Und dafür sage ich danke!
Seine SMS von gestern hat sich irgendwie total erleichtert angehört, ich glaube, er hatte richtig Schiss davor, dass ich wieder anfange zu predigen. Aber das will ich ja selber nicht mehr.
Na Sunny, sollten wir es doch schaffen ruhiger und gelassener zu werden?
Das wäre doch schön!

Ich verabschiede mich jetzt erst mal für ein paar Tage, morgen gehts in die Berge und freu mich wie irre drauf!

Ganz lieben Gruss
HexHex
Shine
Beiträge: 135
Registriert: 5. Sep 2007, 10:58

Re: Was tun?

Beitrag von Shine »

Liebe Hexhex.

Wünsche dir viel Spaß in den Bergen und das du mal abschalten kannst.

Bis bald und liebe Grüße

Sunny
Hina1
Beiträge: 761
Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Was tun?

Beitrag von Hina1 »

Hallo zusammen,

wenn man sich einer Sache erstmal bewusst wird, dann ist doch schon der erste Schritt getan. Und plötzlich merkt man, dass man selbst gelöster wird. HexHex, ich denke, nicht nur Dein Freund war ganz froh, dass keine Predigt kam, Dir blieb auch eine Enttäuschung mehr erspart . Dass Du läufst, finde ich ganz toll. Das ist tatsächlich ein Wundermittel gegen Ängste und trübe Gedanken. Hinterher ist man viel sortierter.

Vielleicht noch ein bisschen was aus meiner "Trickkiste". Ich habe mir abgewöhnt, immer gleich spontan meine Gedanken, Sogen und Ängste weiter zu reichen. Er hat genug eigene und kann meine nicht ändern. Aber ich habe sie wie ein Tagebuch aufgeschrieben und bin sie mit ein wenig Abstand noch mal für mich durchgegangen und habe geschaut, wie ich es Tage später empfinde und vor allem, wer denn nun wirklich der "Schuldige" an dem miesen Gefühl war und dem habe ich dann böse Briefe geschrieben - natürlich nicht abgeschickt. Manchmal war ich es selbst, manchmal die Krankheit Depression, manchmal die Telekom, weil sie wieder alle Wege der Kommunikation unterbrach usw. Ein paar Tage später, wenn meine Wut vorüber war, habe ich dann schriftlich "gnädig verziehen". Sind ganz witzige Briefe geworden. Heute kann ich richtig darüber lachen.

Wir haben feste Telefonzeiten eingeführt. Das war dann für ihn und auch mich berechenbar, da er ja auch diese "Kommunikationsphobie", die auch Jojo beschrieb, hat. Auf diese Weise sind wir beide auf unsere Gespräche vorbereitet.

Dann habe ich mir Wörter und Redewendungen abgewöhnt, wie: schade, dass Du ... (er wäre auch froh, wenn einiges bei ihm besser laufen würde); ich war enttäuscht ... (dass ist ihm durchaus bewußt, dass er eine Enttäuschung ist); vielleicht kannst Du ja ... (wenn er kann oder könnte, dann würde er ja auch); melde Dich doch mal ... (muß ich das wirklich einfordern?); Du müsstest mal ... (das habe ich nicht zu entscheiden); wann wirst Du dieses oder jenes tun ... (das werde ich schon sehen, er ist froh, wenn er den Tag im Überblick hat) usw. Also möglichst wenig Redewendungen, die man so gerne drauf hat, die ihm bewußt machen, wie unfähig er in vielem in seiner Krankheit ist und die meine Enttäuschung darüber dokumentieren. Er hat sich die Krankheit nicht freiwillig ausgesucht. Und noch etwas habe ich in den Gesprächen geändert. Mir war nämlich aufgefallen, dass sie eher einem Verhör als einem Gespräch glichen. Wenn er keine Lust hatte, mir jede Minute seines Tages zu beschreiben, weil er froh war, es hinter sich gebracht zu haben, dann habe ich es so stehen lassen und habe aufgehört, weiter zu bohren. Ich habe versucht, mich daran zu gewöhnen, nicht immer alles wissen zu müssen.

Dann habe ich versucht, mir möglichst jeden Tag wenigstens ein kleines positives Erlebnis zu verschaffen, um meine eigene Stimmung zu heben - ein Telefonat oder Treffen mit lieben Menschen, eine schöne DVD gucken, etwas leckeres kochen, mal wieder ein nettes Buch lesen, an der frischen Luft bewegen, etwas, was man schon lange vor sich hinschiebt, endlich mal erledigen usw. usf. Nichts ist schlimmer, als sich in seinem eigenen Elend zu "suhlen".

Perfekt hat das alles natürlich nicht geklappt, ich bin ja auch nur ein Mensch und man sollte auch nicht zum Roboter werden aber wenn man sich einige Dinge immer mal wieder ins Gedächtnis ruft, dann klappt es mit der Zeit immer besser.

Liebe Grüße
Hina

PS: HexHex, viel Spaß in den Bergen
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