Re: Meine Frau ist depressiv und wie soll ich mich verhalten? II (von Cyber)
Verfasst: 12. Mär 2007, 21:10
@bea
<meiner Meinung nach sollte die Abgrenzung zum kranken Partner innerlich erfolgen. Also sich nicht für das Wohlergehn/ Krankheit/ Stimmungen des anderen verantwortlich zu fühlen. Wenn man das beherrscht, ist eigendlich eine räumliche Trennung nicht erforderlich, aber das ist nur meine Meinung.>
Oh..., ja, liebe Bea..., wenn man das beherrscht. Wenn...
Was muss man/frau für ein Mensch sein, wenn man/frau sich so auf diese Weise abgrenzen kann. Die Beschäftigung mit einem auf solche Art erkrankten Partner ist i. d. R. nicht das Alleinige, mit dem man/frau zurecht kommen muss. Und diese Abgrenzung geht nicht einfach mal eben so. Schon gar nicht in einem "Ehekrieg". Man/frau kann sich nicht von allen Angriffen, Respektlosikeiten, ignoranten Verhaltensweisen, Egoismen usw., usw. abgrenzen. Man/frau ist eben gemeint, wenn nichts mehr gemeinsam gemacht werden will, wenn keine Vorschläge mehr akzeptiert werden, ja ignoriert werden, Ablehnungen zum Tageserlebnis werden. Man/frau ist eben gemeint, wenn sich um die Krankheit gekümmert werden soll, aber das Kümmern um die eigenen Interessen zurückgestellt werden muss.
Was muss man/frau für ein Mensch sein, wenn man das alles abgrenzen kann und dabei noch eine Liebesbeziehung zum Erkrankten leben soll, also Liebe leben soll, die nicht erwidert wird. Nun, liebe Bea...., Liebe ist doch ganz wesentlich innerlich zu leben... oder? Wie soll man/frau innerlich Liebe leben können und sich dabei gleichzeitig innerlich wirklich abgrenzen können? Das ist für mich ein Widerspruch und ein wenig viel zu viel, was Du da verlangst.
Ich weiß oder kann mir denken, wie Du das meinst. Denke aber, dass solche gewünschten Verhaltensmuster eher was für eine Betrachtung von außen sind. Und deswegen bin ich der Meinung, dass Abgrenzung zum Wohle der Beziehung ganz wesentlich auch nur von außen gelebt werden kann.
@Cyber
Hallo Du da, was sollst Du nun von all diesen Argumenten hier halten. Wie kannst du damit umgehen?
Clown hat Dir eine wesentliche Frage gestellt. Nämlich die, ob Du Dich noch von Deiner Frau geliebt fühlst. Jetzt höre ich schon wieder die anderen Stimmen, die sagen, dass es bei dieser Krankheit wirklich Wichtigeres gibt, als genau darüber zu sinnen. Für mich ist diese Frage eine wichtige Frage. Ich stelle sie mir auch immer öfter. Und ich sage, dass, wenn ich mir alles zusammenfüge, was ich bisher gehört, gespürt und jaaaaa, erlitten habe..., kann ich sagen, dass ich mich nicht wirklich geliebt fühle. Wie geht es Dir bei dieser Frage?
Bei mir hört mein Verständnis für diese Krankheit natürlich nicht einfach irgendwie auf. Aber mein Verständnis dafür, dass ich mir meine Lebensqualität durch diese Krankheit mehr als nur beschneiden lasse. Und ich muss davon ausgehen, dass sich daran so schnell nichts ändern wird.
Wie siehst Du das in Deiner Situation? Gut...., Deine Fragen musst Du Dir beantworten.
Fürs Erste bist Du gut beraten, nicht zu Deiner Frau zurück zu ziehen. Das ist meine Meinung. Bleibe draußen, bleibe eng an Deinen Kindern dran, halte Kontakt zu Deiner Frau, so es denn notwendig ist. Aber mache Dich trotzdem spürbar rar und sei dennoch jederzeit für Deine Kinder abrufbar. Das ist für sich schon eine große Herausforderung. Das eine tun und das andere nicht lassen.
Aber irgendwie wird es schon gehen wirst Du es schaffen, wenn Du es willst.
Also....., gib Dir selbst eine Antwort auf die Frage, die Clown so trefflich formulierte. Fühlst Du Dich von Deiner Frau geliebt? Und wenn sie es momentan tausendmal nicht können sollte, so bist doch Du gemeint, wenn es so wäre. Der Begriff der Abgrenzung bekäme so auf diese Weise dann doch eine ganz andere Bedeutung. Dann wäre ein wieder zurück ziehen zu Deiner Frau Dir selbst gegenüber schon fast distanzlos.
Mein Rat: Bleibe, wo Du bist und warte ab, wie sich alles entwickelt. Aber nimm Deine Kinder, so oft es Dir möglich ist. Deine Frau muss Verantwortung zeigen. Verantwortung dafür, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Das kannst Du immer nur wieder anmahnen.
Alles Gute Ebbi
<meiner Meinung nach sollte die Abgrenzung zum kranken Partner innerlich erfolgen. Also sich nicht für das Wohlergehn/ Krankheit/ Stimmungen des anderen verantwortlich zu fühlen. Wenn man das beherrscht, ist eigendlich eine räumliche Trennung nicht erforderlich, aber das ist nur meine Meinung.>
Oh..., ja, liebe Bea..., wenn man das beherrscht. Wenn...
Was muss man/frau für ein Mensch sein, wenn man/frau sich so auf diese Weise abgrenzen kann. Die Beschäftigung mit einem auf solche Art erkrankten Partner ist i. d. R. nicht das Alleinige, mit dem man/frau zurecht kommen muss. Und diese Abgrenzung geht nicht einfach mal eben so. Schon gar nicht in einem "Ehekrieg". Man/frau kann sich nicht von allen Angriffen, Respektlosikeiten, ignoranten Verhaltensweisen, Egoismen usw., usw. abgrenzen. Man/frau ist eben gemeint, wenn nichts mehr gemeinsam gemacht werden will, wenn keine Vorschläge mehr akzeptiert werden, ja ignoriert werden, Ablehnungen zum Tageserlebnis werden. Man/frau ist eben gemeint, wenn sich um die Krankheit gekümmert werden soll, aber das Kümmern um die eigenen Interessen zurückgestellt werden muss.
Was muss man/frau für ein Mensch sein, wenn man das alles abgrenzen kann und dabei noch eine Liebesbeziehung zum Erkrankten leben soll, also Liebe leben soll, die nicht erwidert wird. Nun, liebe Bea...., Liebe ist doch ganz wesentlich innerlich zu leben... oder? Wie soll man/frau innerlich Liebe leben können und sich dabei gleichzeitig innerlich wirklich abgrenzen können? Das ist für mich ein Widerspruch und ein wenig viel zu viel, was Du da verlangst.
Ich weiß oder kann mir denken, wie Du das meinst. Denke aber, dass solche gewünschten Verhaltensmuster eher was für eine Betrachtung von außen sind. Und deswegen bin ich der Meinung, dass Abgrenzung zum Wohle der Beziehung ganz wesentlich auch nur von außen gelebt werden kann.
@Cyber
Hallo Du da, was sollst Du nun von all diesen Argumenten hier halten. Wie kannst du damit umgehen?
Clown hat Dir eine wesentliche Frage gestellt. Nämlich die, ob Du Dich noch von Deiner Frau geliebt fühlst. Jetzt höre ich schon wieder die anderen Stimmen, die sagen, dass es bei dieser Krankheit wirklich Wichtigeres gibt, als genau darüber zu sinnen. Für mich ist diese Frage eine wichtige Frage. Ich stelle sie mir auch immer öfter. Und ich sage, dass, wenn ich mir alles zusammenfüge, was ich bisher gehört, gespürt und jaaaaa, erlitten habe..., kann ich sagen, dass ich mich nicht wirklich geliebt fühle. Wie geht es Dir bei dieser Frage?
Bei mir hört mein Verständnis für diese Krankheit natürlich nicht einfach irgendwie auf. Aber mein Verständnis dafür, dass ich mir meine Lebensqualität durch diese Krankheit mehr als nur beschneiden lasse. Und ich muss davon ausgehen, dass sich daran so schnell nichts ändern wird.
Wie siehst Du das in Deiner Situation? Gut...., Deine Fragen musst Du Dir beantworten.
Fürs Erste bist Du gut beraten, nicht zu Deiner Frau zurück zu ziehen. Das ist meine Meinung. Bleibe draußen, bleibe eng an Deinen Kindern dran, halte Kontakt zu Deiner Frau, so es denn notwendig ist. Aber mache Dich trotzdem spürbar rar und sei dennoch jederzeit für Deine Kinder abrufbar. Das ist für sich schon eine große Herausforderung. Das eine tun und das andere nicht lassen.
Aber irgendwie wird es schon gehen wirst Du es schaffen, wenn Du es willst.
Also....., gib Dir selbst eine Antwort auf die Frage, die Clown so trefflich formulierte. Fühlst Du Dich von Deiner Frau geliebt? Und wenn sie es momentan tausendmal nicht können sollte, so bist doch Du gemeint, wenn es so wäre. Der Begriff der Abgrenzung bekäme so auf diese Weise dann doch eine ganz andere Bedeutung. Dann wäre ein wieder zurück ziehen zu Deiner Frau Dir selbst gegenüber schon fast distanzlos.
Mein Rat: Bleibe, wo Du bist und warte ab, wie sich alles entwickelt. Aber nimm Deine Kinder, so oft es Dir möglich ist. Deine Frau muss Verantwortung zeigen. Verantwortung dafür, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Das kannst Du immer nur wieder anmahnen.
Alles Gute Ebbi