Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

capella
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von capella »

hallo jule !!ich selbst(jemand,der selbst unter leichteren bis mittelschweren depris leidet)hab mich in eine frau verliebt,deren freund ähnliche symptome zeigt!!sie hat mir monatelang von den problemen mit ihrem freund erzählt(aggressivität,schlechte laune,gesteigerter aktionismus,völlig übertriebener sportsgeist)!!langsam aber sicher blick ich durch,was in ihm vorgeht:ich glaub ganz einfach,dass er unter einer depression leidet und,um diese zu verdrängen stürzt er sich in arbeit,marathonläufe,etc...das problem ist,dass dies nur vorübergehend besserung verschafft;im winter z.b. wenn er nicht joggen kann wird er zunehmend aggressiv..im sommer kann er seine depris dann besser verdecken....das problem ist,dass es bei einer solchen übersteigerten aktivität zu einem zusammenbruch kommen kann oder andere probleme(potenzstörungen,schlaflosigkeit) kommen kann!!Wenn dein freund sagt,eine depressive phase sieht anders aus,dann heisst das nur,dass er seine depressionen nur übertüncht...sie werden dann wohl leider immer wieder auftreten,wenn er sie nicht(evtl. medikamentös)behandeln lässt!!UND je länger man die krankheit nicht heilt,umso schwerer wird es nachher ,sie vollkommen zum abklingen zu bringen!!
gruss miau!!
Luci
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Luci »

Hallo Jule !

Mir geht es gerade so schlecht wie noch nie in meinem ganzen Leben. Gestern hatten wir ein Gespräch wo er mir sagte, dass es jetzt vorbei ist mit uns. Er kann es mir nicht antuen so lange auf ihn zu warten, wo er doch selber nicht weiß ob er nach einer Therapie wieder etwas für mich empfindet. Im Moment sehe er es nicht so. Und er kann es nicht mit ansehen wie schlecht es mir dabei geht. Aber so geht es mir doch noch viel bescheuerter, ich kann einfach nicht mehr. Und ich will auch nicht verstehen dass es jetzt das Ende sein soll. Ich fühle mich als ob mir jemand ein Körperteil abgerissen hat. All die schöne Zeit soll jetzt auf einmal vorbei sein und ich habe den Menschen verloren den ich von ganzem Herzen liebe.
Soloalbum
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Soloalbum »

Hi Luci,
man das hört sich nicht gut an. Das tut mir sehr sehr leid für dich! Ich kann mit dir fühlen. Bei meinem Freund und mir war es ja auch fast soweit. Nur um Haaresbreite haben wir bzw hat er dann noch mal die Kurve gekriegt. Ich kann nachempfinden wie hilflos man sich in dieser Lage fühlt. Trotzdem hofft man weiterhin, man will es nicht wahrhaben...mir ging es jedenfalls so.
Ich war so verzweifelt, weil ich es gespürt habe: das kann nicht alles gewesen sein, da fehlt was, das ist nicht der richtige Zeitpunkt um es auf sich beruhen zu lassen, die Sache kann noch nicht abgeschlossen werden. Mein Freund hat sich dann doch noch nach einer Nacht nachdenken und überschlafen "umentschieden" und in unserem Fall war es richtig so.
Bei euch weiß ich es nicht. Ist seine Entscheidung endgültig?
Vielleicht gehört er ja zu den Leuten, die um die Weihnachtszeit herum totale Depri schieben und meinen plötzlich etwas verändern zu müssen. Ein Bekannter von mir ist auch so, jede Weihnachten tickt der plötzlich aus, übel. Sind die Feiertage rum, wird es besser.
Hat sich denn dein Freund mit einem Therapeuten über diesen Schritt unterhalten?

Ansonsten kann ich nur sagen DU BIST DU, allein oder mit ihm, das sollte nicht die entscheidende Rolle spielen.(schwierig momentan, ich weiß) Wird es nichts mehr, dann hat es nicht sollen sein, dann war das nicht der richtige Weg, nicht euer Weg, nicht deiner, dann versuche loszulassen, konzentriere dich auf dich, gönn dir was, verwöhn dich, lass dich von Familie oder Freunden verwöhnen und stützen und dir helfen damit klarzukommen! Es geht weiter. Hört sich vielleicht altklug an, soll es aber nicht sein!
Ich hab mich in unserer "Es-ist-so-gut-wie-Schluss-Phase" von engen Freundinnen und meinen Eltern umsorgen lassen, mich dort ausgeheult und das war sehr wichtig und tat gut!
Konzentrier dich auf dich und bleib realistisch! Es war nicht nur alles toll bei euch! Sonst wärt ihr nun nicht an dem Punkt an dem ihr jetzt seid! Dein Freund ist krank und er reißt dich mit hinab in diesen Strudel. Er hat dich bestimmt schon oft verletzt. Kannst du dich daran erinnern? War es wirklich nur Schweben mit ihm, im Nachhinein betrachtet? Was war/ist gut, was war/ ist schlecht, hat dich belastet, wo hast du zurückgesteckt, wo er?
Darüber nachzudenken war sehr wichtig für mich, auch bezüglich unseres Neuanfangs, ich bekam genügend Abstand zu ihm und seinen Verhaltensweisen, um alles realistischer zu sehen und beurteilen zu können und somit lockerer mit ihm umgehen zu können--> wichtige Voraussetzung und Grundlage für unseren Neuversuch. Hilft uns beiden.
Und noch ein Tipp: Denke über dich nach, was willst und und noch viel wichtiger: WAS TUT DIR GUT!?
Und sollte es doch nichts mehr werden: Es gibt keinen Menschen, der fehlerfrei ist...aber vielleicht andere, die dann besser zu dir passen oder mit denen du dich besser ergänzt.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Und über Nachricht von dir freue ich mich immer, egal wie es dir geht!
Fühle dich umarmt
Ganz liebe Grüße
Jule
Soloalbum
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Registriert: 9. Nov 2003, 01:23

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Soloalbum »

@ Susan!
Liebe Susan, vielen Dank für deine letzte ausführliche Nachricht! Hab mich sehr gefreut von dir zu hören! Sobald ich Zeit finde werde ich dir angemessesn antworten! Dachte nur ich muss jetzt erst noch der Luci antworten, da es ihr so schlecht geht. Melde mich aber bestimmt bald!
LG


@ miau!
Danke für deinen Beitrag! Würde mich gerne weiter mit dir austauschen. Werde dir so bald wie möglich antworten.
Grüße
merline123
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von merline123 »

Hallo Jule, hallo Luci!

Ich bin heute nach einiger Zeit mal wieder auf dieser Seite. Und auf dieses Thema gestoßen.
Wir stecken gerade in einer heftigen Bezeihungskriese. Das Drama steigert sich jetzt seit fast einem halben Jahr auf diese Eskalationsstufe zu.
Aber ich fange vielleicht mal von vorn an. Wir sind seit fast 2 1/2 Jahren zusammen und vor 1 Jahr zusammengezogen. Es begann wie immer mit viel Verliebtheit und großem Vertrauen und guten Zeiten. Es war eine lange Suche nach einem gemeinsamen Haus und große Freude endlich zusammen ziehen zu können. Und damit begann sozusagen das Drama.
Mein Freund ist mit seinem Job sehr unglücklich und fühlt sich nicht ausgefüllt. Aufstiegschancen sind im öffentlichen Dienst nicht so leicht zu bekommen, also sitzt er sozusagen in der Falle. Er ist sehr Freiheitsliebend (er ist mit wenig Zuneigung, wenig Anerkennung und noch wenige Liebe groß geworden). Ich dagegen habe eine weitgehend intakte Familie erlebt und bin jemand, der seine Gefühle gern zeigt und auslebt.
Im laufe dieses Jahres wurde es immer schlimmer, er hat sich vor mir abgeschottet. Ich hatte das Gefühl nur noch eine Belastung für ihn zu sein. Die einfachsten alltäglichen Sachen fallen ihm schwer, wenn ich um Mithilfe im Haushalt oder ähnlichem bitte, fühlt er sich gegängelt. Er sagt selbst häufig, er fühlt sich leer. Er hat keine Kraft etwas zu tun. Er braucht seine Ruhe... Er hat seinen Tagesablauf einfach gegensätzlich zu mir organisiert (er schläft schlecht, steht früh auf, dafür steht dann Mittagsschlaf auf dem Programm - der dann umso länger), so daß ich mich immer mehr als Eindringling in unserem eigenen Haus fühle.

Um ihm mehr Freiraum zu geben, habe ich viel für mich getan. Mich mit Freunden getroffen, mein Job ist auch ein Zeitfresser und mir im Zweifel noch mehr Freizeitaktivitäten aufgeladen. Aber im Bewußtsein, das es ein Lückenfüller ist, macht es nicht zufrieden.

Der Verdacht, das es bei ihm eine echte Depression ist, hatte ich schon länger. Aber selbst wenn er es sich eingesteht, wird er keine ärzliche Hilfe annehmen. Bzw. nicht mal versuchen es herauszufinden.

Tja, er sagt, ihm ist unsere Beziehung wichtig, er will alles dafür tun, das es wieder besser wird. Aber ich weiß nicht, ob ich das glauben kann. Und vor allem weiß ich nicht, wie lange ich das noch aushalte ohne selber abzustürzen. Meine Stimmungsschwankungen in den letzten Wochen sind schon heftig genug.

Aber das macht die Sache ja noch nicht kompliziert genug. Er hat vor ein paar Monaten eine Frau kennengelernt. Da er sonst keine Freunde pflegt, war das für mich ein ungewohntes Thema, damit umzugehen. Es ist mir nicht gut gelungen. Sie ist für ihn ein weiterer Fluchtpunkt... Sie hört zu, fordert nichts und tut ihm gut, als guter Freund - ich bin kompliziert, fordere und kontrolliere...

Jetzt habe ich mir recht viel von der Seele geschrieben. Allein das tut schon gut. Aber was mir noch wichtig ist - ich kann diese Bedrohung der Beziehung durch die Depression gut nachfühlen. Durch das lesen hier habe ich wieder etwas mehr Mut eine weitere Runde des abwartens und helfens einzugehen.

Wobei es wohl das schwierigste ist, bestimmte Verhaltensweisen, abblocken, keine Nähe... nicht persönlich zu nehmen. Ich denke ich werde mich mehr mit dem Krankheitsbild beschäftigen.
merline123
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Registriert: 26. Dez 2003, 10:00

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von merline123 »

... das lesen hier hat mir wieder etwas innere Ruhe gegeben. Die Selbstzweifel alles falsch anzupacken und jede Abweisung als persönliche Bedrohung zu sehen, haben mich sehr mürbe gemacht. Es wäre sehr schön, in Euren Austausch mit einzusteigen.
Petra
Soloalbum
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Soloalbum »

Hallo Susan,

endlich finde ich Zeit dir zu antworten. Wie geht´s dir inzwischen?

Genau, mit den "klaren Signalen" meinte ich, dass ich ihm sage, dass er mir seine Bedürfnisse zeigen soll und darf, aber auch, dass ich genauere Signale senden muss.
Bis jetzt kam es allerdings gar nicht zu einem solchen Gespräch. Denn nach und nach hat er sich nun etwas mehr geöffnet, ohne, dass ich etwas direkt gesagt habe. einmal suchte er sogar von sich aus das Gespräch, nachdem ich ihm kurz zuvor einen kleinen Anstoß gegeben hatte. Das war echt toll! Zwar konnte er nicht immer beim Thema bleiben, musste ablenken und erzählt zwischendurch mal wieder irgendwelche Phantsatereien (wobei ich mir nie ganz sicher bin, ob oder was er mir damit manchmal sagen möchte), aber dennoch haben wir es geschafft das zu besprechen, was uns wichtig war, zumindest ich und ich hoffe sehr, dass er mit auch zufrieden war. Danach meinte er, so viel würde er normalerweise gar nicht über sich reden und er sei das auch von seinen bisherigen Beziehungen nicht so gewohnt.
Also eigentlich läuft es nun in Babyschritten immer besser. Allerdings bringt der gute Mann zwischendurch auch immer wieder Hämmer, z.B.wollte er mit einer mir unbekannten Frau für ein Wochenende wegfahren. Das erfuhr ich hinterher, nachdem es nun doch nicht geklappt hatte. Er hat sich dabei wohl nichts gedacht, so scheint es, vielleicht bin ich auch engstirnig, ich weiß nicht, aber er hätte ja wenigstens was sagen können und mich nicht so völlig außen vor lassen. Ich war echt eifersüchtig! Er muss anscheinend erst lernen, mich in sein Leben miteinzubeziehen, mehr zu reden und zu erzählen. Nun gut, das sah er auch ein, bin mal gespannt, ob er da nun auch wirklich was ändert. Andererseits denk ich, ich muss auch vorsichtig sein, forder ich zu viel macht er vielleicht wieder zu und lässt mich nicht mehr an sich ran.

"Fällt es dir schwer, ihn um etwas zu bitten? Geht er auf dich ein, oder kommst du zu kurz und ist Geben und Nehmen bei dir nicht im Gleichgewicht? Nimmt er auch mal auf dich Rücksicht, wenn es dir nicht gut geht?"
Das ist eine treffende Frage!!! Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl, dass zwischen Geben und Nehmen ein absolutes Ungleichgewicht bestand. Und ich war so unglücklich und auch unsicher: darf man von einem depressiven Menschen erwarten, dass er auch auf mich eingeht und auf mich Rücksicht nimmt, wenn es mir nicht gut geht?
Was sagts du dazu Susan? Wie läuft das mit deinem Partner?
Momentan ist das Gleichgewicht aber relativ hergestellt. Es scheint ihm einiges besser zu gehen. Und er scheint sich langsam tiefer auf die Beziehung einlassen zu können.

"Es kann doch sein, dass er eifersüchtig ist...??, aber auch dahinter versteckt sich oft das Bedürfnis nach mehr Zuwendung... Vielleicht hast du dich um den Freund mal mehr "gekümmert" als um ihn? Kann sein, dass er ihn als "Gefahr" ansieht? Ist er auch sonst sehr eifersüchtig oder hat sich das nur in diesem Fall so gezeigt?"
Das ist ein Bereich aus dem ich bei ihm auch nicht ganz schlau werden. Er scheint manchmal eifersüchtig zu sein, allerdings zeigt sich das eher versteckt in irgendwelchen "beiläufigen" Bemerkungen, die eher verschleiert sind. Eine Freundin von ihm, die ihn schon lange kennt meinte allerdings das sei eindeutig Eifersucht bei ihm.Andererseits meinte er, als ich ihn auf dieses Wochendende mit dieser fremden Frau ansprach, er hätte nichts dagegen, wenn ich mit einem ihm unbekannten Freund soetwas machen würde...???

"Kannst du mit ihm auch über das reden, was dich bewegt oder lässt er dich nicht an sich ran und blockt ab? Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich eher die bin, die das Gespräch sucht. Doch da geht es mir ähnlich wie dir
".. er empfindet sowas als kompliziert.." "
Männer...
Nun ja, wie gesagt, er macht gerade Fortschritte...und ich auch. So langsam hab ich den Dreh etwas besser raus, wann und wie ich etwas ansprechen kann. So ne Beziehung ist schon harte Arbeit! Aber ich fühl mich nun nicht mehr so überfordert damit, wachse in den Schuh hinein. Allerdings es geht ihm gerade besser, er entwickelt sich, kann mir auch das Gefühl geben, dass ich er mich sehr mag, sogar lieb hat (das Wort "Liebe"würde er nie verwenden). Ich weiß aber nicht wie ich das hinbekomme, wenn er mal wieder in den Tiefen einer Depri versinkt.

So, nun wünsch ich dir nen ganz guten Start in neue Jahr, auf dass es dir gut geht, du zufrieden und gesund sein wirst, deine Depression es gut mit dir meint und dich nur selten oder besser noch gar nicht besuchen kommt und dass du dich viel Sonnenschein durch das neue Jahr begleitet

Liebe Grüße
Jule
Soloalbum
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Registriert: 9. Nov 2003, 01:23

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Soloalbum »

Hallo Petra,

herzlich willkommen in unserem Thread! Klar kannst du dich einklinken.
Freut mich sehr, dass dir das Lesen hier geholfen hat!

Was macht die Krise? Was du schreibst, das erinnert mich irgendwie an meine Beziehung und zwar so wie sie vielleicht in ein paar Jahren aussehen könnte, wenn wir zusammengezogen sein könnten und mein Freund in ein Tief sinkt. (er hat es bis jetzt noch nie geschafft mit einer Frau fest zusammenzuziehen, das war ihm immer zu heftig)
Er ist auch ein sehr freiheitsliebender Mensch, der eigentlich eher unabhängig lebt(ich vermute auch, dass er nicht viel Offenheit und Akzeptanz und Anerkennung in seiner Kindheit erfahren hat. Eine Freundin von ihm vermutet dasselbe). Andererseits braucht er dann zeitweise wieder ganz viel Zuneigung und Nähe, was sich dann aber auch schlagartig wieder ins Gegenteil verkehren kann und er kann dann recht ungehalten werden, wenn man ihm zu nahe kommt. Da ich selber auch nen gewissen Freiraum für mich brauchen kann ich das schon in einem gewissen Rahmen nachvollziehen. dennoch ist es manchmal sehr verletzend, wenn man an den Menschen nicht rankommt und dann versucht man es immer noch verzweifelter, wobei dieser Mensch sich immer mehr entfernt und zurückzieht. Sucht man sich "Lückenfüller" kommt man sich aber irgendwie auch nicht wieder näher... geht es dir so?

Ich bin übrigens auch mit viel Liebe und Akzeptanz aufgewachsen und auch eher jemand, der seine Gefühle zeigt und darüber redet.
Interessant ist auch, dass dein Freund mit seinem Job unzufrieden ist. Ich vermute das war auch bei meinem Freund ein möglicher Ursachenfaktor für seine letzte schwierige Phase. Er hat sich nun beruflich verändert, das scheint ihm gut zu bekommen. Aber auch meine Art nun mit ihm umzugehen scheint ihn positiv zu beeinflussen.
Wichtig dabei war auch ihm auf eine ganz unverbindliche Art und Weise zu zeigen, dass ich ihn lieb habe, nur kleine Gesten und Zeichen zu setzen, ohne Erwartungen, dass etwas zurückkommt. Ich musste erst mal lernen mein angeknakstes Ego zurückzuschrauben und nicht mehr auf etwas zu warten(aber dennoch hab ich mich nicht vernachlässigt- ganz wichtig!Ich hab mir hin und wieder was gegönnt, mich mit guten Freunden getroffen,endlose Gespräche mit meinen engsten Freundinnen geführt). Allerdings gibt mir die momentane Entwicklung nun Recht und mir geht es viel besser, als zuvor. Ich bekomme nach und nach auch immer wieder kleine Gesten und Zeichen zurück, manchmal sogar ein Gepräch, das von ihm ausgeht, etwas, das er mir einfach so von sich erzählt...und er ist nun viel ausgeglichener und viel weniger aggressiv.

Oh ja und ganz wichtig war es für mich mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen! Lesen und Austausch im Forum, die Meinung anderer hören, mit Betroffenen kommunizieren und dabei merken, he das macht er nicht mit Absicht, er meint damit nicht dich direkt.

"Aber selbst wenn er es sich eingesteht, wird er keine ärzliche Hilfe annehmen. Bzw. nicht mal versuchen es herauszufinden."
Das Problem kommt mir bekannt vor. In diesem Punkt bin ich leider bis jetzt auch nicht schlauer geworden.
Aber immerhin sagt er, dass ihm eure Beziehung wichtig ist und dass er alles dafür tun will, dass es besser wird.
Viele haben ja dann oft gar keine liebevollen Gefühl mehr für ihre Partner, zweifeln deshalb an der Beziehung.
"Und vor allem weiß ich nicht, wie lange ich das noch aushalte ohne selber abzustürzen. Meine Stimmungsschwankungen in den letzten Wochen sind schon heftig genug."
Auch das kenne ich. Mir ging´s auch schon richtig mies. Ich war zeimlich fertig, musste oft weinen, mein Selbstbewusstsein war sehr angeknackst!
Ich hoffe sehr, dass dir da meine bisherigen Erfahrungen, die ich im Thread beschrieben habe da vielleicht ein kleines bisschen weiterhelfen können!

Die Sache mit der Frau ist natürlich auch nicht ganz leicht zu verkraften! Man strampelt sich ab, merkt aber dennoch, dass sich der andere entfernt und der rennt dann zu ner anderen. Wenn´s ein Mann wär, wär die Sache vermutlich einfacher, oder? Hat er sich dazu geäußert oder hast du danach gefragt wie er zu ihr steht?
Immerhin gut, dass er dir das nicht verheimlicht, dann steckt da wahrscheinlich doch nur normale Freundschaft dahinter.

" Sie hört zu, fordert nichts und tut ihm gut, als guter Freund - ich bin kompliziert, fordere und kontrolliere..."
Es scheint, als ob du gerade in einem Teufelskreis feststeckst. Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen: es war wichtig für mich loszulassen, auf eigenen Füßen zu stehen, emotional Abstand zu bekommen, gleichzeitig konnte ich dann auch wieder lockerer an meinen Freund herantreten. So konnte ich ihn auch besser nehmen, wie er gerade war, ihm mehr geben ohne zu erwarten und zu verpflichten, einfach "Liebe schenken"(kitschig, ich weiß, aber genau das hat er gebraucht) und aber gleichtzeitg wissen was mir gut tut und ihm das auch zeigen können- wieder ich sein und auch ihn gelten lassen.

Ich wünsch dir alles Gute!!! Lass dich nicht unterkriegen!!!

Liebe Grüße
merline123
Beiträge: 0
Registriert: 26. Dez 2003, 10:00

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von merline123 »

Hallo Jule,

es tut gut, hier so nett aufgenommen zu werden. Und je mehr ich von Dir lese, um so ähnlicher scheint mir die Situation zu sein.

Fangen wir mal vorn an:
"Was macht die Krise?" Manchmal muss man sich schon über kleine Dinge freuen. Seit 3 Tagen gab es keinen Disput. Also keinen Streit über Entäuschung oder ähnliches. Was beiden soweit gut tut. Und auch den Umgang auf Sicht wieder entkrampfen wird.
Heute Mittag haben wir recht gut miteinander gesprochen und ich habe ihn das erste mal offen auf meine Vermutung angesprochen, das er eine Depression hat. Worauf er meinte, er hätte vielleicht depressive Züge, aber keine Depression. Das hätte er bei seinem Vater schon mal erlebt. Der hätte es nur mit Antidepressiva geschafft aufzustehen und seinem Job nachzugehen. Aber das wäre dann mit der Zeit vorbei gegangen. Das wäre bei Ihm ja nicht so. Ich gebe zu, da habe ich innerlich schon geschluckt. Seine Mutter ist bezüglich einem anderen Krankheitsbild seit Jahren in stationärer psychatrischer Behandlung...
Er fände es ja schon mal interessant mit einem Psychologen zu sprechen, sich coachen zu lassen. Aber da er sich auf einen neuen Job bewerben will, kann er sich keinen Hauch von "nicht belastbar" leisten.

"Wichtig dabei war auch ihm auf eine ganz unverbindliche Art und Weise zu zeigen, dass ich ihn lieb habe, nur kleine Gesten und Zeichen zu setzen, ohne Erwartungen, dass etwas zurückkommt." Das ist im Moment mein Problem. Da es nun schon eine längere Zeit so geht, ist dieses Gleichgewicht zwischen "Geben und Nehmen" sehr unausgeglichen. Zumindest nach meinem Gefühl, ich fühle mich ausgenutzt. Da wieder ins Gleichgewicht zu kommen, ist schwierig. Meine "Forderungen" nach Entgegenkommen von ihm wurden eine ganze Zeit rigeros abgeblockt. Im Moment gibt er sich wirklich Mühe. Ich weiß, das es diverse kleine Schritte (Babyschritte?) von Ihm gibt. Wahrscheinlich muss ich sie einfach mehr beachten.

Das Thema meiner Eifersucht auf diese Frau ist in den letzten Wochen zum Dauerstreitpunkt geworden. Mit allen negativen Streitgesprächen und Verdächtigungen, die es dazu gibt (ich habe mich nicht gerade mit Ruhm bekläckert..). Seine Aussage, das es halt ein "guter Freund" ist, mit dem er gut reden kann und das einfach ein Bereich ist, der nichts mit mir zu tun hat, ist für mich super schwer zu akzeptieren. Weil mein Wunsch an eine Beziehung beinhaltet, daß der Partner der wichtigste Ansprechpartner ist. Diese Position sah ich gefährdet. Wenn man sich lang genug in eine Angst hineinsteigert, ist es schwer davon abzulassen - ich bin dabei...

Wo wir beim Thema "loslassen" wären. Das ist denke ich das Lösungswort. Die letzten Tage habe ich ganz gut Distanz halten können und bin doch da, für gemeinsame Zeit. Das finde ich mit am schwierigsten. Dieses "auf Abruf" Nähe oder auch Distanz zu halten.
Eine Freundin hat mir vor kurzem dazu etwas gesagt: Genieße den schönen Augenblick, wenn er da ist, aber versuche ihn nicht festzuhalten.
Tja, der Teufelskreis ist schon erkannt. Er kann nur unterbrochen werden, wenn ich emotionalen Abstand bekomme und mehr Mut zur Toleranz und ihm seine Freiheit zu lassen. Daran arbeite ich. Ich habe zum Glück einen sehr guten Freundeskreis, der da ist und bei dem ich mich auch mal ausheulen kann. Und da kommt dann auch viel Bestätigung für das angeknackste Selbstwertgefühl zurück.

Vor allem dieses "nicht persönlich nehmen" hat mir schon sehr gut getan, um nicht selbst wieder in mein Auf und Ab der Stimmungen zu verfallen.

Ich habe übrigens noch eine interessante Parallele in Deiner Antwort an Susann gefunden. Diese "unterschwellige Eifersucht". So nenne ich das mal. Bei uns ging die Diskussion auch ab und zu in der Weise: Ich sage - wie würdest Du Dich denn fühlen, wenn ich mich mehrmals die Woche mit einem Mann treffe, den Du nicht kennst... und er - da würde ich nie etwas sagen. Du kannst Dich natürlich wie Du möchtest verabreden.... Wenn ich mich aber verabrede, mit jemanden den er nicht kennt - dann "brütet" er erst mal einige Zeit darüber.

"...dass er mich sehr mag, sogar lieb hat (das Wort "Liebe" würde er nie verwenden)" - das erlebe ich zwar nicht ganz so konsequent, aber mit dem Wort "Liebe" hat er auch ein Problem, das darf man nicht so freizügig verwenden. Das ist schließlich ein großes Gefühl... jetzt ist es schon eine ganze Zeit her, seit ich es gehört habe ;-(


"...einfach "Liebe schenken"(kitschig, ich weiß, aber genau das hat er gebraucht) und aber gleichtzeitg wissen was mir gut tut und ihm das auch zeigen können- wieder ich sein und auch ihn gelten lassen" - genau da müssen wir hin.

Danke fürs Mut machen - ich wünsche uns beiden, das es keine schwere depri Phase durch zu halten gilt.

Liebe Grüße
Petra
toni_
Beiträge: 1
Registriert: 2. Jan 2004, 11:37

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von toni_ »

Hallo,

vielleicht hilft es, wenn du mit ihm besprichst, wie wohl sein Bruder seine jetzige Situation sieht. Rede mit ihm mal darüber, was sein Bruder ihm wohl sagen würde, wenn er es noch könnte. Sprich ihn darauf an, ob er meine der Bruder würde seine Reaktion gutheissen, und wirklich wollen, das dein Mann seine Frau/Familie und vor allem sich selbst so vernachlässigt. Frag deinen Mann, ob sein Bruder ein "gutes" Leben führte, und ob er(dein Mann) deswegen denke, das der Lohn dafür wegbliebe. Also ob es deinem Schwager "schlecht" im drüben ginge.

Stelle ihm die Frage, was sein Bruder auf die Frage antworten würde, ob dein Mann in eine Therapie/Medikamente nehmen solle um sein Leben wieder in Griff zu bekommen. Frage ihn, ob sich sein Brüder wünscht, das dein Mann wieder glücklich sein solle, oder für den Rest seines Lebens so weiterleben solle. Mach ihm dadurch klar, das er genau mit seinem Verhalten, (wahrscheinlich) genau gegen den Wunsch des Bruders handelt.

Bring ihn dazu, auszusprechen, was sein Bruder ihm für den Rest seines (deines Mannes) Lebens wünschen würde.
Noch besser: Versetze deinen Mann in die Lage des Verstorbenen und deinen Schwager in die Rolle des "noch lebenden". Was würde er seinem Bruder wünschen, falls dein Mann gestorben wäre.


Mein Posting ist sehr direkt und scharf geschrieben. Lies es dir durch, setze das um, was du in deiner Situation für das Richtige hälst. Ich hoffe dir einen anderen Anstoss zu geben, anstatt "Zeit heilt alle Wunden", "Er ist halt noch nicht soweit" oder "Das wird schon"


Ich hoffe ebenfalls, das du mein Posting als wohlgemeint und aufbauend siehst. Ich denke, ein Ehepartner sollte nicht "alles" für einen tun, was der Andere will, sondern den anderen in Frage zu stellen. Ihn auf sein Verhalten anzusprechen.

Das er sehr kontaktscheu dir/anderen gegenüber ist, sollte man in einem gewissen Grad respektieren. Das er dir aus dem Weg geht, nicht.



Ansonsten kann ich dir nur raten, mal eine Familienaufstellung zu probieren. Habe das selbst mehrmals gemacht, und gerade in so einem Fall kann es deutlich helfen. Es handelt sich um eine Gruppentherapie, in der andere Gruppenteilnehmer die Verwantdschaft "nachstellen". Ich hatte die Kurse immer bei Herrn Peter Kreisz (Pforzheim) durchgeführt und kann ihn auf jedenfall weiterempfehlen
http://www.system-aufstellungen.de


Alles Gute für Dich, deine Mann und deine Familie.

toni_

Würde gerne deine Meinung zu meinem Posting wissen
merline123
Beiträge: 0
Registriert: 26. Dez 2003, 10:00

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von merline123 »

Hallo Toni!

Vielen Dank für die offenen und direkten Worte. In welcher "Position" als betroffener oder Angehöriger bist Du? Wenn ich so neugierig sein darf.

Die Variante den Betroffenen aus seiner Betroffenheit zu ziehen und ihm die Position als Beobachter zu geben ist gut. Ich versuche das in letzter Zeit auch häufig. Insbesondere wenn ich merke meine Gedanken drehen sich im Kreis und ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll. Ich bin jetzt auch wieder soweit, das ich das allein schaffe. Vor 2 oder 3 Wochen habe ich dafür gute, enge Freunde gebraucht, die mir ihre Sicht schildern. Ich glaube, wenn es so richtig gekracht hat, ist es schwer für die Beteiligten so viel Abstand zu haben und in diese Metakommunikation (ich glaube so heißt das) zu kommen. Es kann ein Moderator dafür notwendig sein.

Für meinen Freund kann ich im Moment sagen, es ist angekommen, was ich mit ihm besprochen habe. Er hat verstanden, daß er selbst etwas an seiner Situation ändern muss, um wieder auf sicheren Boden zu kommen. Und genau der Punkt, "willst Du das so bis an Ende Deiner Tage?, bist Du damit zufrieden?" Das sind die Gedanken, die etwas bewegen. Wobei er zur Zeit Urlaub hat, ich bin gespannt, wie es wird, wenn er wieder an die Arbeit muss - ich denke, dann wird es sich zeigen, ob es so (in "Eigentherapie") geht. Wenn es wieder kippt, werde ich meinen Faden aufnehmen und das Thema Therapie wieder zur Sprache bringen!

"Das er sehr kontaktscheu dir/anderen gegenüber ist, sollte man in einem gewissen Grad respektieren. Das er dir aus dem Weg geht, nicht." Das sehe ich auch so. Wenn es soweit ist, das man sich aus dem Weg gehen muss, weil man sich nicht mit dem anderen auseinandersetzen will / kann, ist allerhöste Alarmstufe gegeben. Letztlich war das ja auch der Auslöser für mich zu sagen, so kann es nicht weitergehen. Ich wünschte mir, ich hätte früher reagiert und mich nicht selbst "auf die Flucht begeben".

Das schwierigste ist m.E. das richtige Maß an Konfrontation in Form von ansprechen und aufdecken des Problems und Freiraum zu geben, um jedem auch die Chance zu geben, sich selbst damit auseinander zu setzen. Drängt man zuviel, wird der andere sich abschotten (Schutzreaktion) - macht man zuwenig, passiert nichts. Bzw. alle werden immer weiter in dieser negativ Spirale weiterwandern, bis man sich endgültig auseinander bewegt.

"Ich denke, ein Ehepartner sollte nicht "alles" für einen tun, was der Andere will..." Man kann im Zweifel gar nicht alles tun, was der andere will. Denn wenn Du das tust und es nicht zu Deinen Zielen / Wünschen paßt, wirst Du nur unzufrieden, entäuscht und fühlst Dich in der Beziehung nicht mehr wohl. Beziehung leben heißt Kompromisse finden, in den Dingen, die unterschiedlich gesehen werden. Und diese so auszudiskutieren, bis sie von beiden getragen werden. Ein Problem hierbei hast Du, wenn einer krank ist und nicht aus seinem selbst gebastelten Schneckenhaus heraus kann. Dann hast Du keinen Partner auf gleicher Ebene, um zu diskutieren...

Deinen Link werde ich mir mal ausführlicher zu Gemüte führen. Vielen Dank nochmal für die klare und offene Aussprache Deiner Sicht. Sie hört sich nur dann hart an, wenn man selbst in dieser Not gefangen ist. Da bin ich zum Glück inzwischen ein ganzes Stück weiter. Ich habe etwas Abstand bekommen und merke, das sich etwas in die richtige Richtung bewegt.

Dir alles Gute!

Und natürlich für alle - ein schönes, frohes neues Jahr! Auf das in 2004 viele Wünsche, Ziele in Erfüllung gehen.

Petra
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von susan »

Liebe Jule!

Vielen Dank für deine Antwort und für die lieben Wünsche zum Neuen Jahr Ich hoffe, auch du bist gut über die Feiertage gekommen und das Neue Jahr bringt dir das, was du erwartest. Wenn auch nicht immer alle Wünsche wahr werden, so hoffe ich aber für dich, dass es dir auch in schwierigen Zeiten gelingt, die Dinge "leicht" zu nehmen - und dass du Menschen in deinem Umfeld hast, die das für dich nötige Verständnis aufbringen - so dass sich Geben und Nehmen so gut es geht im Gleichgewicht befinden

Ich habe in den vergangenen Tagen/Wochen auch Höhen und Tiefen erlebt. Es war schön, mit den Kindern, mit der Familie zusammen zu sein, weniger schön, dass mir ihre Nähe auch manchmal zuviel wurde. Doch inzwischen gehört das (leider) dazu, und ich versuche, es so weit wie möglich zu akzeptieren. Mein Näheproblem hat sich durch die Therapie schon verändert...gebessert - und ich will nicht zu ungeduldig sein. Die Wurzeln sind tief in mir und da ist eben nicht so leicht ranzukommen. Geduld - ein einfaches Wort, jedoch oft nur schwer zu realisieren Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit ist es für viele ein Fremdwort und ich muss mich oft erinnern, dass manches eben nur funktioniert, wenn man sich die Zeit nimmt, die es braucht. Wie geht es dir damit, bist du auch oft ungeduldig?

Es hat sich für mich so angehört, als wenn sich bei dir/euch so einiges getan hat. Das freut mich für dich Sicher ist es nicht einfach für ihn, über sich und seine Gefühle zu reden, über die er sich vielleicht oft selbst nicht im Klaren ist...?

Es ist doch ein gewaltiger Fortschritt, wenn er sich dir gegenüber etwas mehr geöffnet hat und es so zu einem Gespräch gekommen ist. Du hast schon Recht - Babyschritte sind es, die oft nur möglich sind - und die wollen erst mal wahrgenommen werden

Dass er vorhatte, mit der anderen Frau über's Wochenende wegzufahren, ist ja wirklich nicht so einfach zu verstehen - wenn überhaupt Ich wäre in diesem Fall auch eifersüchtig und hätte ihn mit meinen Fragen nur so gelöchert ....warum, fehlt dir was?...wieso nicht mit mir?...wenn nicht jetzt, ein anderes Wochenende?...usw....Hat er sich dazu noch geäußert? Wenn er auch eifersüchtig ist, wie du es geschrieben hast, wie kann er dann so locker sagen, ihm würde es nichts ausmachen, wenn du z.B. mit einem "unbekannten" Freund verreisen würdest? Am besten wäre es, ihr könntet darüber reden und es bleiben keine offenen Fragen zu dem Thema...sagt sich immer so einfach, ich weiß.. aber vielleicht schaffst du es ja, mit ihm ein klärendes Gespräch diesbezüglich zu führen...

".. . Und ich war so unglücklich und auch unsicher: darf man von einem depressiven Menschen erwarten, dass er auch auf mich eingeht und auf mich Rücksicht nimmt, wenn es mir nicht gut geht?"

Auf jeden Fall!!! Na klar, hast auch du ein Recht darauf, dass auch er mal Rücksicht auf dich nimmt. Die Krankheit zu haben ist doch schließlich kein Freibrief für rücksichtsloses Verhalten. Ich finde es halt nur schwierig für den Angehörigen, zu erkennen (für den Fall, dass der Betroffene es nicht sagt..), wann KANN und wann WILL er keine Rücksicht nehmen?

Wenn es mir sehr schlecht geht, dann kann ich nicht erwarten, dass sich jemand nur im mich kümmert, ohne auf die eigene Befindlichkeit zu achten. Es ist wohltuend, wenn die Angehörigen Verständnis zeigen, aber das hat seine Grenzen. Du kannst nur soviel geben, wie es dir möglich ist. Und darüber muss sich der Partner auch im Klaren sein.

Es ist schwierig, während einer Depriphase über solche Dinge zu reden, deshalb ist es besser, wenn ihr in "guten" Zeiten darüber redet, was ihr vom anderen erwartet, wenn es euch nicht gut geht....will er in Ruhe gelassen werden oder tut es ihm besser, wenn du dich um ihn kümmerst? Hat er dir gegenüber schon geäußert, was ihm gut tut, wenn es ihm schlecht geht, kann er darüber sprechen? Dass auch du nicht immer in der Lage bist, nur zu geben, ist ihm doch auch klar....??!!

Ich wünsche dir sehr, dass ihr es weiterhin schafft, aufeinander zuzugehen und es euch gelingt, Probleme auf eine Art zu lösen, von der ihr Beide etwas habt

Ich hoffe, dass es bald mit meiner Therapie losgeht - auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass sich etwas bewegt.

Liebe Grüße
Susan


Wilde
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Wilde »

Hallo Jule,

dein Freund hat Depressionen. Rate ihm zur Therapie und gib ihm Unterstützung, dränge ihn nicht sonst rastet er wieder aus. Depressive Leute, wie ich, reagieren zunehmenst aggressiv wenn sie auf ihre Erkrankung angesprochen oder unbewusst angeschnitten werden. Außerdem solltest du ihm möglichst wenig Druck geben "Bald is schluß mit lustig, ich trenne mich." Rate ihm seinen Anforderungen auszuweichen oder das er seine Stressflüchte beendet, es verschlimmert nur alles, denn eines tages wird er sehr von seinen flüchten enttäuscht sein. Dir liegt viel an der Beziehung und du liebst ihn, aber vergisse dich nicht selbst, unterstütze ihn, grenze dich von ihm ab, du bist ein Mensch für dich und nicht für ihn.
Alles Gute.
Josie
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Josie »

Hallo an alle,

nun habe ich gerade gesehen, dass Ihr in einer ähnlichen Situation steckt. Auch ich bin wirklich sehr unsicher, ob es sich bei dem Mann, in den ich mich verliebt habe, um eine Depression handelt.
Wir haben uns vor ca. einem Jahr näher kennengelernt. Immer wieder flammt da etwas zwischen uns auf. Er will aber auf keinen Fall eine Beziehung. Er will sich nicht abstimmen, in keiner Weise. Findet mich zu fordernd. Lädt mich z.B. zum Frühstück ein und ist dann morgens um sieben erst von einer Party nach Hause gekommen. Wir waren zusammen im Urlaub. Dort hat er fast überhaupt nicht mit mir gesprochen. Er hat sich zurückgezogen, nur sms geschrieben. An wen weiß ich nicht. Die Geschichte kann ich jetzt nur in kurzen Worten weitergeben, da ich sehr durcheinander bin. Aber wie ist Eure Erfahrung?

Lieben Gruß
Josie
Wilde
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Wilde »

Beim ersten Lesen ist mir eines durch den Kopf gegangen:"Der hält dich nur warm, an der langen Leine." Wer heimlich simst macht dies mit einem bestimmten Ziel. Depressive simsen ziellos oder gar nicht, so ist es meine eigene Erfahrung.
Ist er nur zu dir so oder auch zu anderen Mitmenschen?
Josie
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Josie »

Hallo Lars,

wie ist er zu anderen? Das ist sehr unterschiedlich. Da wir zusammen arbeiten, bekomme ich sehr unterschiedliche Situationen mit. Er kann sehr ablehnend sein, wenn etwas nicht nach seiner Nase läuft. Privat ist es so, dass er mir schon öfter gesagt hat, dass er keinen unangemeldeten Besuch von Freunden mag und seine Freunde es einfach wissen, dass er manchmal plötzlich niemanden hören und sehen möchte.
Häufig ist er aber auch der "Clown" und "Alleinunterhalter" in größeren Runden. Er steht dann im Mittelpunkt der Unterhaltung. Gleichzeitig kann er bei dienstlichen Gesprächen auch wieder sehr unsicher wirken, kommt manchmal ein wenig ins Stottern, wenn ich dabei bin.
Manchmal denke ich auch, dass er mich nur hinhält und in anderen Situationen überlege ich, ob das andere Ursachen hat.
Es gab so viele "seltsame" Situationen, in denen er auch viel versteckt nach meinem Ex-Freund fragt, mit dem ich derzeit leider noch unter einem Dach wohne.

Ich bin sehr unsicher, wie ich mich verhalten soll.

Vielleicht ist es auch gut, wenn Du versuchst, aus Sicht eines Mannes zu beurteilen!?

Lieben Gruss
Josie
Josie
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Josie »

Nochmal an Lars,

er hat aber -soweit ich es mitbekomme- immer das Bedürfnis, irgendwelche Frauen um sich zu haben.

Gruss
Andrea
Josie
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Josie »

Hallo Lars,
jetzt schreibe ich lieber wieder alleine. Meine Freundin Andrea hat aber recht. Er umgibt sich gerne mit Frauen. Das tut ihm scheinbar gut.
Aber es hat auch so viele Situationen/ Gespräche gegeben die mich nachdenklich stimmen lassen.
Z.B. fragte er, wie mein Ex-Freund mit meinen Eltern klarkommt. Er erzählte mir dann, dass seine Eltern ganz einfach sind etc. Hat er Angst, ich ist nicht gut genug für mich?
Das Schlimme ist, dass es mich so sehr zermürbt und meinen Tagesablauf beherrscht. Ausserdem nagt das an meinem Selbstwertgefühl mehr als ich mir eingestehen mag.

Für heute aber erstmal
Gute Nacht
Josie
capella
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von capella »

hallo josie!!
wenn der mann öfters irgendwelche frauen um sich rum hat,dann sucht er wahrscheinlich selbstbestätigung--genauso isses,wenn er öfters den clown mimt...er will wahrscheinlich aufmerksamkeit erregen---ein besonders grosses selbstbewusstsein scheint er nicht zu besitzen(ein typisches merkmal von depressiven)!
ist es denn so,dass er sich auch des öfteren in irgendwas hineinsteigert(z.b. in seine arbeit oder irgendeine sportliche betätigung)??
oder dass er öfters mal gereizt wirkt??
Josie
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Josie »

Hallo Miau,

hineinsteigern kann man glaube ich nicht sagen. Er ist eher ein bißchen sprunghaft in seinen Vorhaben, sei es auch nur, es zu schaffen, ein Buch zu Ende zu lesen etc.
Er sagt selbst von sich, dass er sehr schlecht oder fast nie richtig abschalten kann und dass es in seinem Kopf immer arbeitet. Er ruht irgendwie nicht in sich selbst.

Hm, es ist schwer zu beschreiben, ich hoffe, Du weißt was ich meine.

Josie
capella
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von capella »

Hallo Josie!!
ich glaub schon zu wissen,was du meinst--Ein typischer depressiver (wenn es sowas überhaupt gibt),der extrem antriebsarm ist und sich zu nix aufraffen kann scheint er nicht zu sein---eher schon einer,der am liebsten tausende sachen auf einmal machen würde und sie dann nicht zu ende bringt(das ginge ja auch gar nicht)!!
es soll bei deprssionen ja eine form geben,die als sisi-syndrom bezeichnet wird--ich weiss jetzt nicht,ob man ihn jetzt dazu zählen könnte??
Soloalbum
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Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von Soloalbum »

Hallo an alle,

mir geht´s miserabel, es ist aus!
Keine Chance gegen dieses Chaos in seinen Gefühlen. Er hatte mal wieder einen Zweifelanfall. 2 Wochen vorher aber noch sagte er, er würde nun langsam Vertrauen fassen, sich auf die Beziehung einlassen können man könnt nun schon schauen wie sich das ganze entwickelt...
dann plötzlich wieder vermehrter Alkoholkonsum, weggehen bis morgens sechs, fast täglich, sich zurückziehen, Distanz.
ich könnte so viel schreiben, aber das ist alles zu viel und zu anstrengend.
Ich versuch mich zusammenzureißen, mal gelingt mir das auch, mal aber auch nicht und ich kann nur noch heulen. Ich weiß es war nur etwas mehr, als 1/2 Jahr, aber ich hab so viel von mir gegeben, wie noch in keiner Beziehung, hab so drum gekämpft, mich so tief eingelassen wie noch nie und er hat auch echt Fortschritte gemacht und nun so. und ich weiß er hat sich Streckenweise echt Mühe gegeben und sich mehr eingelassen, als jemals zuvor...oder doch nicht? War alles nur gespielt? Mal Schmusen, wenn einem danach ist und dann wieder wegschmeißen, wenn man keine Lust mehr hat...
Vielleicht bilde ich mir nur ein, dass er es ist, vielleicht liegt es an mir?
Vielleicht hätte ich geduldiger sein müssen?
Vielleicht musste es so kommen...er tut mir nicht gut, laugt mich aus, schwächt mich, raubt mir meine Kraft...aber es tut so weh!
Er hat gesagt, dass etwas nicht stimmt bei ihm. Eine Behandlung lehnt er ab.

Ich weiß besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende... dennoch ich fühl mich so undefinierbar...

Tieftraurig, verletzt und verzweifelt
eure Jule
capella
Beiträge: 210
Registriert: 11. Jun 2003, 16:48

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von capella »

Hallo jule!!
Ich glaub nicht,dass die schuld auch nur teilweise an dir liegt!!
Wenn ich jemanden wirklich liebe dann kann ich ihm auch kleine fehler verzeihen---es liegt vielleicht eher an ihm,dass er sich vielleicht gar nicht verlieben kann(da gibt es ja viele depressive,die das nicht oder nur schwer können)!!
Vielleicht tröstet es dich ja ein klein wenig,wenn ich dir sage,dass es mir ähnlich geht:ich bin seit anderthalb jahren in eine frau unsterblich verliebt und habe keine chance sie zu bekommen--null aussicht auf erfolg!!
mir kommts manchmal vor,als könnte ich mich überhaupt nie mehr neu verlieben-und der gedanke killt mich fast!!
Ich lerne jede woche neue,nette,hübsche frauen kennen--die meisten könnt ich wahrscheinlich auch bekommen--aber ich entwickele überhaupt kein gefühl---ausser für SIE!--!!
Mittlerweile ist es schon so weit,dass ich mich bei einigen frauen schon ein wenig unbeliebt gemacht hab,weil ich unnahbar,kalt,gefühllos wirke...aber das ist nicht so...ich kann nur die eine frau nicht vergessen--- ein echt beschissenes gefühl--und erst recht ,wenn man dann das ganze drumherum sieht,dass zwischen mir und ihr abläuft....
naja kopf hoch jule...ich lebe auch noch..und träum immer noch davon,wieder für jemanden ein gefühl zu bekommen--und der glaube nährt die hoffnung!!
liebe grüsse vom kater!!
merline123
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Registriert: 26. Dez 2003, 10:00

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von merline123 »

Hallo Jule,

es tut mir leid das zu lesen. Du hast so viel von Dir gegeben, hast versucht ihn zu verstehen und zu unterstützen und er hat es nicht genutzt! Ich kann mich dem "Kater" nur anschließen. Es liegt und lag nicht an Dir!

Du hast etwas wahres geschrieben - lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Du sagst Du fühlst Dich undefinierbar, wie wäre es mit leer, ausgebrannt?
Es ist normal und gesund sich erst mal die Augen auszuheulen und zu trauern. Je mehr man gegeben hat, um so heftiger ist die Trauer.
Aber dann denke an Dich! Quäl Dich nicht mit dem "was habe ich falsch gemacht" (Du hast alles in Deiner Macht stehende versucht!). Akzeptiere dass Du ihm nicht helfen konntest und seine Fortschritte offensichtlich nicht weit genug waren, um sich wirklich zu öffnen.

Nur wenn Du losläßt und zu Dir zurückfindest, kannst Du wieder der fröhliche Mensch sein, der Du bist. Und tue Dir einen Gefallen, hänge Deine Hoffnung nicht daran, das Du nur gedulig genug sein mußt, dann kommt er zurück! Das würde das leiden nur verlängern.

Ich hoffe ich bin jetzt nicht zu hart in meinen Worten. Aber jeder ist für sich selbst verantwortlich und muss das tun, was ihm hilft. Anderen kannst Du nur helfen, wenn diese es auch wollen und solange Du die Kraft dazu hast.

Kopf hoch, Brust raus - schau nach vorn! Du bist ein starker Mensch und das Leben geht weiter!!

Liebe Grüße
Petra
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin ratlos und verzweifelt: hat mein Freund Depressionen?

Beitrag von susan »

Hallo liebe Jule,

ich würde dir so gerne helfen!! Es ist völlig verständlich, dass dich dieses Hin und Her mitnimmt, dass es an deinen Kräften zehrt und dass du dich damit schlecht fühlst. Zweifle nicht an dir, du hast viel gegeben, zu viel vielleicht, sonst würdest du dich nicht so ausgelaugt fühlen. Es wäre so wichtig, dass du trotz des Schmerzes, den du jetzt fühlst, an dich denkst, dass du deine aufkommenden Gefühle ernst nimmst und die der/des anderen nicht in den Vordergrund stellst. Irgendwann ist die Grenze des Möglichen erreicht und du kannst nur soviel geben, wie es deine Kraft zuläßt. Glaub an dich und zweifle nicht an dem, was du für die Beziehung getan hast. Ich kann deinen Schmerz verstehen, aber du kannst nicht dafür, dass er sich so entschieden hat. Er kommt mit sich nicht klar - nicht mit dir - so sieht es für mich aus. Vielleicht ist der Punkt erreicht, jegliche Hilfe/Unterstützung deinerseits einzustellen und vordergründig dich und dein Befinden zu sehen. Mach dich nicht abhängig von seinem Verhalten, es raubt dir noch mehr Kraft, die du jetzt dringend für dich brauchst.

Ich nehme dich mal in den Arm -wenn du magst und wünsche dir, dass du es schaffst, was für DICH zu tun, und den nötigen Abstand zu ihm zu finden. Wenn ich dir in irgendeiner Form helfen kann, sag es mir...

Liebe Grüße
Susan


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