hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Maline
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Maline »

Liebe Emely,
vielen dank für deine worte,
die VT mache ich jetzt seit 1jahr, habe aber auch schon tiefenpsychologische und gruppentherapie zu beginn meiner erkrankung gemacht.unterstützung in meinem umfeld habe ich auch, mein freund ist superlieb und meine söhne haben auch verständnis, aber ich habe selbst kein verständnis mehr für mich, mein freund meint ich habe diese krankheit nie akzeptiert und damit trifft er wohl den nagel auf den kopf. jedesmal wenn ich wieder"gesund" war, habe ich mir gesagt"das kommt nicht wieder das lässt du nicht mehr zu", aber die krankheit holt mich immer wieder ein und jedesmal schlimmer als zuvor.es ist nicht so, das ich die behandlung verweigere, ich nehme schon seit jahren AD´s, immer wieder andere , gehe rgelmäßig zum psychiater zu meiner therapeutin und zu einer sebsthilfegruppe und trotz allem bekomm ich diese krankheit nicht in den griff. ich bin es so leid immer wieder zu kämpfen, nur um nach einiger zeit wieder am anfang zu stehen. ich bewundere alle, wenn ich hier im forum so lese, das sie ihr leben trotz allem einigermassen bewältigen, ich habe den eindruck ich bin die einzige die sich gehen lässt und aufgibt.
klar weiss ich das ist die krankheit, das bist nicht du, das sag ich mir auch immer wieder, aber ich kanns langsam nicht mehr glauben, ich glaub nicht an mich.puh hört sich sehr nach selbstmitleid an, aber das kann ja nicht sein, denn ich bin ja selbst schuld, wie kann ich mich da bemitleiden...ach herjeh, meine gedanken überschlagen sich aber ich bekomme sie einfach nicht geordnet. mein freund will einen spaziergang mit mir mach, aber ich kann nicht, oder will ich nicht? dazu müsste ich mich ja anziehen und wenigstens die zähne mal putzen, hab ich bis jetzt nämlich noch nicht geschafft und wenn ich darüber nachdenke, das ich das jetzt hier öffentlich schreibe, wird mir ganz schlecht und ich hasse mich selbst dafür wie man in solch einem maß unfähig sein kann und auch noch darüber schreibt. naja die uhr tickt und bald ist es dunkel, villeicht kann ich mich drücken, heute...aber was ist mit morgen und den vieln anderen tagen die noch folgen.
alles liebe bettina
Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Der Tag heute war eigentlich ganz gut. Ich war von nachmittags bis vor kurzem bei meiner Freundin, wir haben Kaffee getrunken und diskutiert so über alles mögliche aber auch über Therapie. Das tut mir meistens ganz gut, wenn ich mit ihr über die Therapie sprechen kann, mir wird einiges klarer und ihr geht es genauso. Es gibt nur einen riesigen Unterschied zwischen uns:

Sie hat die Therapie erfolgreich beendet.

Und ich nicht. Manchmal glaube ich, daß ich das auch nie tun werde, die Therapie erfolgreich beenden. Gut, sie hat neben ihrer Borderline-Störung keine bipolare Störung wie ich, sondern "nur" Zwänge, die sie aber vollkommen im Griff hat. Auch was die Borderline-Störung betrifft, kann sie mittlerweile ganz gut umgehen, sie hat sich vor einiger Zeit nach fast zwei Jahren mal wieder geschnitten und hat sich voll drüber geärgert. Sie meinte, daß sie glaubt, daß sie das Schneiden nicht mehr braucht. Ich bin echt neidisch und auch ein bißchen traurig geworden, weil ich noch ziemlich weit davon entfernt bin. Ich bin ja schon stolz auf mich, wenn ich es mal acht Wochen ohne Selbstverletzung auf irgendeine Art schaffe...

Wir waren spazieren, was mir unheimlich gut getan hat. Sie wohnt nämlich eher am Stadtrand, von ihr aus läuft man nicht weit und ist schon im Wald. Und ich hatte das Gefühl, daß ich einigen Psycho-Streß "ablaufen" konnte. Wir sind beide so, daß wir immer einen relativ schnellen Schritt drauf haben. Das tut einfach gut.

Als wir dann bei ihr zu Hause ankamen, hat sie uns noch was gekocht (oh Mann, was warmes und selbstgekochtes essen, schon lange her). Jetzt bin ich wie ein kleines Baby satt und müde und werde evtl. demnächst ins Bett gehen...

Liebe Grüße, Eure Xenia

P.S. Weiß jemand von Euch, ob man in seinem "Erholungsurlaub" ein unentgeltliches Praktikum machen darf? Ich möchte doch ein Praktikum machen und da meine Chefin Rechtsanwältin ist, möchte ich mich vorher absichern. Außerdem will sie, daß ich meine drei Wochen Resturlaub aufteile. Das will ich nicht, weil ich ja nicht nur während meiner zwei freien Tage pro Woche das Praktikum machen möchte, sondern auch während des Urlaubs. Oder hat jemand 'ne Ahnung, wie ich das in Erfahrung bringen kann?
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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Annie
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
mich freut es, daß Du einen schönen Sonntag mit warmer Mahlzeit hattest! Und das bei einer Freundin, die Dich versteht.
Ich wäre auch neidisch, wenn ich wüßte, meine Freundin hätte ihre Therapie erfolgreich beendet. Ich frage mich selbst oft, ob ich es je schaffe... Gut, seit April habe ich nicht geschnitzt und auch kein Bedürfnis danach gespürt, auch nicht danach, mich bis zum Filmriß zu betrinken (alles selbstzerstörerisch, ich weiß). Ist schon ein kleiner Erfolg.

Nein, einen Hund will ich Dir nicht aufschwätzen. Mir geht es seit Heidi besser, endlich empfinde ich große Zuneigung für ein Wesen, daß sie mir auch zurückgibt. Ich bin sowieso etwas seltsam: eigene Kinder möchte ich nie haben, denn wie sollte ich jemanden lieben, der mir gleicht, wo ich mich selbst nicht mag? Für mich ist ein Hund (oder auch eine Katze) das Ideale und gibt meinem Leben endlich einen Sinn. Ich bin von meiner Heidi ganz begeistert, wahrscheinlich verwöhne ich sie viel zu sehr und bin zu nachsichtig mit ihr. Aber sie gibt meinem Leben endlich den berühmten Sinn. O je, ich leide hochgradig an "Barryphilie".... Wenn eine Disposition vorliegt, kann die Krankheit ansteckend sein, also Vorsicht!!

Hoffentlich wird die kommende Woche für Dich angenehmer.
Viele liebe Grüße
Annie

P.S. Habe gerade einen Ringkampf um ein altes Bettlaken hinter mir. Die Gewinnerin hat sich in ihr "Bett" zurückgezogen, werde das gleiche tun.... Überlege Dir gut, ob Du Dich von der Barryphilie anstecken lassen möchtest.
Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Ach, liebe Annie, es tut einfach gut, von Dir und Heidi zu hören, ehrlich... Das mit dem Hund...

Ich erinnerte mich neulich an kalte Wintertage, in denen ich depressiv war und froh war, mit unserem Hund, Appenzeller Sennhund, er hieß Felix, über die schneebedeckten Felder zu laufen. Und ihm zuzusehen, wie er mit dem Schnee spielte oder mir Stöckchen zum Werfen brachte (naja, angesichts der Tatsache seiner Rasse waren es eher Stöcke...). Das hat mir damals einfach total gut getan. Raus von zu Hause... Aber im Moment ist das undenkbar für mich.

Liebe Grüße, auch an Heidi

Eure Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Ich habe es heute tatsächlich geschafft, zum Sozialamt zu gehen, ich war schon um 07.55 Uhr dort, so daß ich die dritte war, die gewartet hat. Um halb neun war ich schon wieder fertig.

Ich bin stolz auf mich, daß ich das geschafft habe, früh aufstehen und so.

Natürlich bin ich jetzt müde und werde mich wohl gleich ein wenig hinlegen. Will vorher nochmal kurz nach Stellenausschreibungen schauen, die mich interessieren würden...

Melde mich heute bestimmt nochmal...
Liebe Grüße Eure
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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ricky
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von ricky »

Liebe Xenia,

find ich klasse,dass du das geschafft hast!!!
Kannst wirklich zurecht stolz auf dich sein.

Ich les manchmal hier so`n bisschen mit,krieg aber selber zur Zeit nicht viel was aus mir raus...

Liebe Grüsse
Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
Emily
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Emily »

Hallo Bettina,

ganz bestimmt hat man keine "Schuld", wenn einem die Krankheit jegliche Kraft nimmt. Du tust ja auch sehr viel gegen die Depris in den verschiedenen Therapien. Hat deine jetzige VT dir denn noch gar keine Fortschritte gebracht?

LG, Emily.
amica
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von amica »

Hallo Xenia,

ich habe mich richtig gefreut, als ich Deine letzten postings gelesen habe. Auch wenn Deine Freundin weiter ist, als Du, auch wenn Du Deinen Körper noch nicht so annehmen kannst, wie Du es Dir wünscht, auch wenn es vielleicht nicht so problemlos klappt mit dem Praktikum....sieh Dir an, was Du "geschafft" hast. Du hast Dich an den Haaren wieder rausgezogen! (Wenn ich könnte, würde ich Dir auf die Schultern klopfen!)
Was mich sehr berührt hat, ist Dein Bericht über den Waldspaziergang-das ist auch mein "Lebenselexier" und ich habe ihn zum Glück direkt vor der Haustür. Ich glaube ich kann niemals hier wegziehen, denn dieser Wald ist wie mein "Partner" - er gibt mir vor allem Kraft-immer und immer wieder, aber ich habe nicht die Verantwortung für ihn wie für einen Hund...
Im übrigen wollte ich Dir sagen, dass es bei mir nichts zu bewundern gibt-ich habe einfach keine Wahl. Kinder sind schutzbedürftige Wesen und dafür haben sie in der Regel Eltern. Mein Exmann hat mir auch bereits das Angebot gemacht, sie könnten bei ihm aufwachsen, falls ich es nicht "schaffen" sollte, aber ehrlich gesagt weiß ich dann nicht, ob ich mir damit nicht noch mehr Schuldgefühle aufhalsen würde, mit denen ich noch weniger zurechtkomme, als bereits jetzt.
Ich muss an mir arbeiten und ab morgen wieder mit Verstärkung von Medikamenten, da es mir so schlecht geht, dass ich mich völlig hilflos fühle.

Liebe Grüße
amica
Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Liebe Emily,
liebe Amica,

Emily, Du brauchst Dich doch nicht zu rechtfertigen, daß Du in "meinem" thread mitliest, aber selbst nicht viel von Dir gibst! Ich meine, das Forum ist schließlich für die Öffentlichkeit gedacht...(im alten Rom war das Forum ein Platz, auf dem Versammlungen abgehalten wurden).

Doch Amica, es ist sehr wohl zu bewundern, daß Du Dich trotz offensichtlich schwerer Depression um Deine Kids kümmerst!! Ich finde das enorm. Natürlich "mußt" Du aufstehen usw., wenn man Kinder in dem Alter hat, kann man ja noch nicht so wahnsinnig viel Aufgaben im Haushalt auch den Kindern geben (was ich im übrigen richtig finde, wenn auch die Kinder etwas im Haushalt zu tun haben; natürlich eher die kleineren unwichtigeren Dinge). Und außerdem könntest Du sie genausogut "abschieben" zu Deinem Ex-Mann, er würde sie ja nehmen. Ich finde, daß Du ganz schön kämpfst! Du wählst halt auch nicht den einfachsten Weg, den es gibt, nicht wahr?!

Welche Medikamente sind Dir denn verschrieben worden? Und wann hattest Du denn Deine erste depressive Phase?

Ja, das mit dem Wald... eigentlich gehe ich sehr gerne spazieren, aber wenn ich so mitten in der Stadt bin und in meiner (völlig unordentlichen) Wohnung herumliege, dann denke ich natürlich nicht ans Spazierengehen. Und selbst wenn ich es täte, umsetzen könnte ich es nicht, es würde mich zu viel Kraft kosten.

Bei mir ist es so, daß ich, wenn es mir ganz ganz schlecht geht, dann kann ich nicht so schnell laufen wie sonst. Geht Dir das auch so?

Heute war ein seltsamer Tag, himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt. Hatte wieder viele Ideen im Kopf und hätte gleichzeitig am liebsten geweint. Konnte nicht sitzenbleiben (war mit meiner Freundin in einem Straßencafé), wußte aber nicht wohin mit mir. Wollte vieles erledigen, verzettelte mich aber. Hatte Hunger - aber keine Zeit, was zu essen bzw. überhaupt darüber nachzudenken. Habe mich gefreut mit meiner Freundin zusammen in dem Straßencafé zu sein - war gleichzeitig aggressiv zu ihr und das ohne wirklichen Grund.

Es ging um Partnerschaften, in denen die Männer um einiges jünger sind als die Frauen. Ob das geht oder nicht. Wir sind darauf gekommen, weil sie einen kennengelernt hat, der fast fünf Jahre jünger ist als sie. Und ich finde, der Altersunterschied macht ab einer gewissen Altersklasse keinen Unterschied mehr. Wie seht Ihr das denn? Ich zum Beispiel bin in einen Mann verliebt, der 17 Jahre älter ist als ich, und das ist mir völlig wurscht. Ich muß allerdings sagen, daß er nichts davon weiß und die ganze Geschichte (auch obejektiv gesehen!!) aussichtslos ist. Aber ich denke mal, daß der Altersunterschied wirklich nicht so schlimm ist. Und daß der Mann älter ist als die Frau ist einfach eine überkommene Tradition. Was ist denn anders, wenn die Frau älter ist als der Mann? Hat das was mit dem Patriachat zu tun?

Auf jeden Fall sind wir darüber fast in Streit geraten...

Habe in diesem Monat schon wieder fast mein ganzes Geld ausgegeben - hätte beinahe für EUR 17,50 einen Eyeliner gekauft mit der (gedanklichen) Begründung, daß die Therapeuten ja immer sagen, man solle sich auch mal was schönes gönnen... Fand mich total gut heute, attraktiv - hätte am liebsten mein Gesicht zerschnitten, damit man sehen kann, daß es mir schlecht geht.

Ihr seht, heute war ich mal wieder zwei... Oh Mann, das ist anstrengend. Jetzt, wie man im Psychojargon sagen würde, nach Reizabschirmung komme ich langsam wieder runter. Und ich habe auch nicht mehr so viele Pläne, die ich verwirklichen will.

Ich hoffe, daß das heute ein Ausrutscher nach oben war und nicht der Beginn einer manischen oder hypomanen Phase... Weil, jetzt wo ich das hier alles niedergeschrieben habe, muß ich sagen, daß ich schon sehr überdreht war. Aber: ich gehe mal davon aus, daß das einfach ein gute-Laune-Anfall war. Mal sehen, wie die Nacht wird, ob bzw. wieviele Stunden ich schlafen kann. Und wenn ich weniger als fünf Stunden schlafe, wie ich dann drauf bin.

Ich nehme an, daß jetzt die meisten von Euch denken, ich sei übersensibel. Es wäre schön, wenn Ihr Recht behaltet.

Aber diejenigen, die - wie ich auch - eine bipolare Störung haben, können mein Mißtrauen verstehen, nehme ich an. Vor allem, weil mein Psychiater ja vor drei Wochen neue Medikamente angesetzt hat: Noveril und Anafranil. Beide sind trizyklische Antidepressiva; sie können bei bipolaren Störungen sehr leicht eine Manie auslösen. Naja, mal sehen.

Ich habe morgen sowieso einen Termin bei meinem Psychiater. Da werde ich darüber sprechen und auch über meinen Antrag auf Leistungen nach dem OEG (Opferentschädigungsgesetz). Den will ich nämlich schnell abgeben, damit ich auch evtl. schnell Kohle bekomme. Das wäre dann so etwas wie eine Rente, ich kann ja dank meines Ex' und anderen nicht mehr voll arbeiten, habe also immer nur gerade so viel Geld, wie man braucht um zu überleben... Und da wäre eine Rente ja prima. Viel wäre es sicherlich nicht, aber ich wäre schon glücklich, wenn ich EUR 100,00 mehr monatlich hätte...Ich glaube, daß ich ganz gute Chancen habe.

Heute war es mir sogar egal, daß es mit dem Verfahren nicht vorangeht. Irgendwie war heute alles ganz leicht, weit weg und unwichtig. Ich war mit mir und meinen Gedanken und Plänen beschäftigt. Habe nur an mich gedacht, ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen (s. Geldausgeben). Ich habe z.B. einen Ring gesehen, den ich auch gekauft hätte, wenn er nicht ein bestimmtes Details gehabt hätte.

So, ich glaube, daß ich mich jetzt wieder anderen Dingen widme, ich schaue nachher sicher nochmal vorbei.

Bis dann herzliche Grüße, Eure durchgeknallte Xenia

P.S.: mein Ex-Mann
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Haaaalllllooooo!!!!

Ist denn niemand mehr da, der hier was schreiben möchte?

Mir ist langweilig und trotz entsprechender Medikation werde ich auch nicht müde.

Aber Ihr seid wahrscheinlich alle schon im Bettchen und träumt was schönes, vielleicht sollte ich es einfach mal probieren?

Aber ehrlich gesagt habe ich gar keine Lust zu schlafen. Es ist seltsam, schon seit Kindertagen gibt es Zeiten, in denen ich nicht schlafengehen will. Manchmal will ich nicht schlafengehen wegen der Angst, die in der Nacht kommt.

Aber manchmal - so wie heute - ist es auch so, daß ich nicht schlafengehen will, weil schlafen langweilig ist und vertane Zeit.

Die Zeit rast davon, entgleitet mir und ich soll schlafen? Das ist doch wirklich vertane Zeit. Und ich hatte schon so viel vertane Zeit im Leben, daß ich langsam anfangen muß, auf die Zeit zu achten...

Da kann ich nicht einfach so in mein Bett schlüpfen und schlafen. Es gibt so vieles zu tun, immer sich den gesellschaftlichen Regeln beugen, nachts schlafen, weil es sich so gehört? Das hat mir noch nie gefallen, sich den gesellschaftlichen Normen zu unterwerfen. Ich bin doch eine autonome und einzigartige Person, jeder Mensch ist das. Wozu diese oftmals total überkommenen Normen? Das verstehe ich nicht. Eigentlich könnte man doch einführen, tagsüber zu schlafen. Ich weiß gar nicht, warum man nachts schlafen muß. Aber vielleicht gibt es ja jemanden hier, der mir hierauf eine plausible Antwort geben kann? Ich denke, nach einer Übergangszeit hätte sich die Menschheit daran gewöhnt, nachts zu leben und zu arbeiten und tagsüber zu schlafen.

Als Teenager hatte ich an meine Zimmerwand mit Ölkreiden geschrieben (meine Eltern mußten die Stelle bei unserem Umzug mehrmals übermalen): nur Ungehorsam macht richtig frei. Ich überlege mir, ob ich nicht wieder so leben sollte... Nach meinen eigenen Regeln, die nur mich betreffen und anderen keinen Schaden zufügen. Dann könnte ich doch machen was ich will!

Okay, bevor Ihr mich für vollkommen durchgeknallt haltet und so, liebe Grüße, Eure Xenia, die sich langweilt und sich über die Tag-Gesellschaft ärgert .
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Ich muß mich beeilen, ich will nämlich das erste Posting des Dienstags schreiben!
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Achtung: voll durchgeknallt!

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich habe es geschafft, den ersten Beitrag des Tages zu schreiben. Das ist mir noch nie gelungen (habe ich auch noch nie probiert )

Eben war ich 'ne Runde spazieren, es war ganz schön kalt. Ich habe immer noch klamme Finger.

Irgendwie machen mir die Smileys gerade total Spaß, man könnte meinen, ich sei massiv regrediert, bin nicht mehr 33 Jahre alt; so ungefähr 5 Jahre... Obwohl, so lustig wäre das ja auch nicht, ich hätte noch 13 Jahre Schule vor mir, das wäre ja
furchtbar Könnte es sein, daß dieser smiley mit der Pistole neu ist? Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.

So, jetzt versuche ich mal zu werden, yours sincerely, warmest regards,

Xenia, who is absolutely now and maybe forever ??

So, das mit den smileys wird jetzt auch gerade langweilig...
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Guten Morgen,

als ich eben das letzte Posting von mir gesehen habe, ist mir die Schamesröte ins Gesicht gestiegen, ehrlich... aber so bin ich halt auch manchmal und so lange es nur manchmal so ist, ist es doch auch in Ordnung, oder?!

Aber deswegen schreibe ich gerade gar nicht. Ich muß Euch unbedingt was erzählen:

Nachts, in einem nicht wirklich schlafenden Zustand, aber auch nicht wachem, habe ich oft meine allerbesten Ideen. Und so war es auch vorhin (um 05.00 Uhr):

Ich hatte auf einmal die Idee, daß ich ja mal im Netz schauen kann, ob es nicht im Fach Kriminologie so etwas wie einen Studiengang gibt. Und stellt Euch vor: Das gibt es tatsächlich!! Ich habe zwei Unis gefunden, die Kriminologie als Aufbau- oder Weiterbildungsstudium anbieten! Ich kann es kaum glauben. Und mit einem Abschluß in Kriminologie komme ich bestimmt dahin, wohin ich ja letztendlich will: in die forensische Therapieforschung.

Es gibt diese Fächer an der Uni Bern in der Schweiz (zwei Semester Vollzeitstudium bzw. bis höchstens sechs Semester berufsbegleitend) und an der Uni Hamburg in Form von sog. Studienwochen Kriminologie, das sind dann einwöchige Veranstaltungen, die ein- bis zweimal im Semester stattfinden.

Aber natürlich gibt es auch einen Haken an der Sache... Beides ist kostenpflichtig. In Bern kostet das Studium bis zum Abschluß SFR 5.000,00; in Hamburg pro Veranstaltung ca. € 250,00. Und dazu kommen ja noch andere Kosten wie Unterkunft etc.

Ich habe aber beide Unis angeschrieben und lasse mir Infomaterial zukommen. Ich würde lieber das in Bern machen, zwei Semester Vollzeitstudium. Bern ist zwar nicht gleich um die Ecke, aber doch erreichbar. Ich müßte dann allerdings dorthin ziehen, nehme ich an. Und nur wochenends nach Hause kommen. Und an einem Tag zur Therapie oder so.

So sieht das Studium in Bern aus:

>Das Nachdiplomstudium soll den Studierenden einen Einblick in zentrale Problemstellungen der Strafrechtstheorie, der Kriminologie und der wissenschaftlichen Kriminalpolitik geben und sie befähigen, diese Problemstellungen in einen disziplinenübergreifenden Zusammenhang zu stellen und in praktischen Anwendungsfeldern zu erörtern, diepraktischen Probleme mitsozialwissenschaftlichen Methoden zu analysieren und Lösungen im Sinne einer erfahrungswissenschaftlich gestützten und gemeinsinnbezogenen Kriminalpolitik zu entwickeln.<

Ich nehme mal an, daß viele sich das total langweilig vorstellen. Ist es aber für mich nicht. Ich hatte ja schon im Studium meinen Schwerpunkt auf u.a. Kriminologie gesetzt.

Kriminologie setzt sich zusammen aus den Bereichen Psychologie, (Straf)recht und Soziologie. Das ist das, was mich interessiert. Oh Mann, ich freue mich gerade total!

Und das mit den Studiengebühren und den anderen Kosten würde ich auch noch irgendwie hinkriegen. Ich habe ja die definitive Zusage für ein (kleines) Stipendium und eine so-gut-wie-sichere Zusage für ein volles Stipendium. Und für den Rest läßt sich garantiert was finden.

Brrr, habe gerade meine Wäsche zum Trocknen auf meinem Balkon aufgehängt. Ist noch ganz schön kalt..

Ich denke, das wars jetzt fürs Erste. Werde mich aber garantiert heute nochmal melden....

Liebe Grüße,
Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Annie
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
ich finde es eine interessante Idee, für sich eigene Regeln zu definieren! Wenn man damit niemandem schadet, warum nicht??
Ich selbst bin leider ziemlich angepasst, obwohl ich darunter ab und zu leide. Ich war auf der Buchmesse, in einem Kostüm aus Brokatstoff. Alle Frauen (Verlagsmitarbeiterinnen) waren in schwarzen Kostümen oder Hosenanzügen; ich kam mir dann doch komisch vor, weil ich aus der Reihe tanzte und mich von der Menge abhob (eigentlich bin ich doch lieber unauffällig)´. Aber ich bewundere unkonventionelle Menschen. Als Kind war ich in München in einem Café an der Theatinerkirche und eine Frau kam herein, ca. 40, dunkelbraunes Haar, schwarze Kleidung im Stil der Jahrhundetwende (1900), schwarzer Hut und Schirm. Ich war total begeistert mit welcher Selbstverständlichkeit sie ihre schönen Kleider trug. Mir fehlt leider immer der Mut, unkonventionell zu sein, aber ich bewundere es.

Du hattest doch einmal die Idee, in eine WG zu ziehen. Würde es Dir noch Spaß machen, in einer zu leben? Du wärst dann in Deinen depressiven Phasen nicht so einsam.

Ich war gestern so müde und genervt: Wir waren spazieren und Heidi blieb überall stehen und schnupperte, sodaß wir überhaupt nicht vorankamen. Natürlich durfte ich nicht meckern, sondern habe sie freundlich zum Weitergehen animiert... Wußtest Du, daß man einen nicht angeleinten Hund dazu bringt, einen trotz Ablenkung zu folgen, in dem man sich schnell von ihm wegbewegt?
Heute gehen wir in den Wald und probieren es aus!

Viele liebe Grüße
Annie und die kleine freche Heidi(Wuff Wuff)
ricky
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von ricky »

Liebe Xenia,

ich glaub,du hast mich da oben mit Emily verwechselt,denn ich bin es,die in "deinem" Thread manchmal mitliest.

Habe mich über deine vielen tollen Zeilen gefreut,obwohls mir eigentlich grad ziemlich schlecht geht.
Schreib nur weiter,ich find`s gut!!

Liebe Grüsse
Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
amica
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von amica »

Hallo Xenia,

fast musste ich ein wenig lachen über Deine letzten postings (auch wenn ich natürlich weiß, dass es Dir nicht ganz so danach ist)-aber irgendwie erkenne ich mich in einigen Details einfach wieder. Und weißt Du was? Eigentlich ist es doch schön "spontan" zu sein-auch wenn das Maß bei Dir zugegebenermaßen etwas aus dem Ruder läuft.
Aber ich traue mich das nicht mehr, -meist nur noch im Kopf, der eh am überlaufen ist-ich "presse" mich in meine Funktionsschablone (im übrigen habe ich nicht nur die beiden Kinder, ich bin berufstätig....)
Deshalb denke ich, dass nachts nicht zu schlafen etc. wie Du schon sagst Deine Rebellion gegen die Welt anzeigt. Und Du willst es gleichzeitig der Welt zeigen, dass Du da bist und dass Du gut bist. Noch immer oder wieder?
Leider weiß ich immer noch zuwenig über Dich bezüglich Deiner beruflichen Entwicklung, es ist alles etwas verwirrend was ich seither gelesen habe-Du willst nochmal studieren? Hast Du damit bereits angefangen? (Wegen dem Stippendium?) und was ist mit Deinem Halbtagsjob? Wann musst Du wieder in die Klinik? Falls zu persönlich, sag einfach Bescheid.
Im übrigen, habe ich als "Neuling" jetzt diesen Chat hier entdeckt, aber es ist leider nie jemand da, zu den Zeiten an denen ich reingehe. Bist Du manchmal da?
Spazierengehen ist einfach schön, auch langsam und mir geht es wie Dir-wenn es mir schlecht geht, dann geht nicht nur das laufen langsam, das Denken, die Bewegungen-ich fühle mich wie eine lebende Schlaftablette-am schlimmsten ist es im Büro, da ich dann auch ganz langsam rede und schon merke, wenn ich verständnislos angesehen werde.
Was hast Du heute "angestellt" ?

Liebe Grüße
amica
SRT
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Registriert: 1. Apr 2003, 19:24

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von SRT »

Liebe Xenia,
ich bin immer gerne in DEINEM Tread Gast.
Schade das wir verschiedene Schichtpläne haben.Mir gehts heute ziemlich schlecht weil ich diese Nachricht vom SoVD bekommen habe,dass meine EU-Rente nur noch Teilzeit
bewilligt ist.
Deshalb bin ich aber gar nicht hier,wollte nur der Annie und ihrer Heidi was mailen.

Also Anni&Heidi.
Das mit dem weglaufen ist schon ganz richtig,
zusätzlich kannst du dich auch verstecken.
An Anfang huscht du hinter den nächsten Baum und dein Heidilein wirds merken und dich suchen,klar das du sie dann ganz doll lobst wenn sie dich gefunden hast.Ich mach das ziemlich viel und muss bei meinem Hund schon mehr Fantasie einsetzen um ihn noch zu beeindrucken.Sinn der Übung ist der Bindungs-
aufbau zu deinem Hund.Macht auch Spass.
In freier Wildbahn ist es für einen Hund sehr gefährlich sein Rudel zu verlieren,deshalb tut er alles um den Kontakt zu halten.
Okay ich weiss das ist kein Hundeforum hier,aber mir ging die Heidi auch nicht aus dem Kopf,deshalb mach ich jetzt auch Schluss mit den Hundesachen.

Tschüss
INUIT
Faustus
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Faustus »

Hallo Xenia !


Mich freut es, zu sehen dass Du nach neuen Wegen suchst. Kriminologie hoert sich interessant an, und auf jeden Fall ist es eine Alternative zu Deinen bisherigen Plaenen.

Zum Tagnachtrythmus - ich bin eigentlich auch ein Nachtmensch (klar, als Sterngucker ...) und in der ersten Nachthaelfte gehe ich fast nie ins Bett. Das raecht sich natuerlich am naechsten Morgen. Irgendwie fuehle ich eine gewisse Ueberlegenheit, wenn ich eine Nachtschicht habe (ob am Fernrohr oder im Labor) und die anderen schlafen. Dafuer kommt dann am Mittag des naechsten Tages das schlechte Gewissen, wenn die anderen schon so fleissig waren und ich noch aus dem Bett kommen muss. Gemittelt ueber eine Tagesperiode kompensieren sich also Ueberlegenheit und schlechtes Gewissen. Ist wohl so ne Art Erhaltungssatz .

Deine Spielereien mit den Smileys gefallen mir - man muss manchmal das Kind rauslassen, es tut verdammt gut ...


Bis bald,


Faustus
Xenia
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Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Du liebes bißchen, kaum schläft man mal, gehts hier rund! So viele Postings, das ist schön.

Nein, ich habe nicht den ganzen Tag verschlafen, war beim Psychiater, es wird jetzt noch ein AD weggelassen. Ich bin mal gespannt, wie es mir damit geht.

Mein Psychiater will wissen, wie sich mein Schlaf entwickelt. Sechs Stunden - sagt er - sollten es schon mindestens sein. Und zur Zeit sind es ja viel weniger...

Hmm, ich weiß jetzt gar nicht genau, wie ich Euch antworten soll... ich versuchs mal so:

Liebe Annie,

>Ich selbst bin leider ziemlich angepasst, obwohl ich darunter ab und zu leide. Ich war auf der Buchmesse, in einem Kostüm aus Brokatstoff.>

Also das finde ich nicht angepaßt. Ein Kostüm aus Brokat ist ja wohl total auffallend, aus der Reihe tanzend. Was hast Du denn auf der Buchmesse gemacht? Bist Du im Verlagswesen tätig? Wenn ja, bei welchem Verlag, würde ich dann Prozente kriegen (das mit den Prozenten war jetzt nicht ernst gemeint).

Im Grunde bin ich mittlerweile auch angepaßt... Außer in Gedanken, ich vertrete oft Thesen, die von der Mehrheit der Bevölkerung wohl anders gesehen werden würde. Ich bin allerdings in keinster Weise irgendwie radikal oder links-/rechtsextrem. Halt nur ein wenig anders, was man von außen aber nicht so sieht. Früher, so bis ich ungefähr 21 Jahre alt war, war ich auch äußerlich nicht angepaßt. Ich trug immer schwarze Klamotten (New Wave, diejenigen in meiner Altersklasse oder älter werden sich vielleicht noch erinnern an die Zeiten). Dazu hatte ich sehr rotes Haar (gefärbt), das auch ziemlich kurz geschnitten war. Das sah eigentlich gut aus, ich wurde mehrmals auf der Straße angesprochen von Leuten, die Fotos von mir machen wollten. Ich habe das natürlich nie gemacht. Aber glaube, daß ich wirklich ganz gut aussah: ich bin eher ein blasser Typ und habe blaue Augen, die anscheinend auffallen. Dazu dann schwarze Klamotten, meistens ein schwarzer Rollkragenpullover...

Aber irgendwann werden solche Phasen einfach lächerlich, finde ich. Und durch meinen Ex wurde ich dann auch immer angepaßter, was das Äußerliche betrifft.

>Du hattest doch einmal die Idee, in eine WG zu ziehen. Würde es Dir noch Spaß machen, in einer zu leben? Du wärst dann in Deinen depressiven Phasen nicht so einsam.>

Ich weiß es nicht. Manchmal wünsche ich es mir, manchmal auch nicht. Aber aus dem Rennen ist die Idee noch nicht.

>Wußtest Du, daß man einen nicht angeleinten Hund dazu bringt, einen trotz Ablenkung zu folgen, in dem man sich schnell von ihm wegbewegt?>

Ich stelle es mir so vor, daß Du für Heidi die "Rudelführerin" bist, so daß sie Dir folgt, wie das restliche (unsichtbare) Rudel Dir dann auch folgen würde. Hat's denn geklappt?

Liebe Uta,

es tut mir leid, daß es Dir nicht gut geht. Aber es freut mich auf der anderen Seite sehr, wenn ich Dich wenigstens ein paar Sekunden aus dem Loch holen konnte!

>Schreib nur weiter,ich find`s gut!!>

Das habe ich auch vor. Das Schreiben hier hat mir schon öfter mal über so manche Klippe geholfen, vor allem aber die Antworten sind oft total hilfreich. Ich habe mir neulich alle "hoffnungslos"-Teile auf Festplatte kopiert, insgesamt sind es 254 Seiten (ich habe das Format allerdings so gelassen, wie es hier ist, so daß es, wenn ich es richtig formatieren würde, viel weniger Seiten wären)! Das hat schon Tagebuchcharakter irgendwie. Außerdem will ich ja irgendwann mal ein Buch schreiben über die Psycho-Zeit. Aber nicht so einen Erfahrungsbericht, sondern eher eine halb fiktive Geschichte. Da werdet Ihr dann bestimmt auch mal vorkommen...

Liebe amica,

>Eigentlich ist es doch schön "spontan" zu sein-auch wenn das Maß bei Dir zugegebenermaßen etwas aus dem Ruder läuft.>

Ja, ich glaube, das gehört zu meiner Persönlichkeit. In der Klinik (früher hat es meine ex-ex-Therapeutin auch mal ambulant versucht und dann aufgegeben) mußte ich Tagespläne machen bzw. Wochenendpläne. Ich hab's gehaßt. Ich weiß doch nicht am Freitag, was ich am Sonntag um 15.00 Uhr machen will! Das ist mir zu unspontan. Natürlich verabrede ich mich auch mal längerfristig. Dann wäre es aber so, daß ich mich freitags verabrede und ausmache, am Sonntag nachmittags, aber vorher nochmal telefonieren. So bin ich. Ich finde das auch in Ordnung.

>ich "presse" mich in meine Funktionsschablone (im übrigen habe ich nicht nur die beiden Kinder, ich bin berufstätig>

Natürlich mache ich das auch, wenn es sein muß. Im Beruf geht es ja gar nicht anders. Was machst Du denn beruflich? Ich arbeite momentan halbtags als Rechtsanwaltsfachangestellte bei einer Rechtsanwältin, die spezialisiert ist auf Strafrecht, insbesondere auf Sexualstrafrecht.

Ich mußte vorhin lächeln, als ich gelesen habe, daß Du anscheinend nicht so ganz durchblickst, wie und was ich gerade bin und was ich machen will. Es ist auch etwas chaotisch, mein Leben gerade. Also mal die Kurzform:

ich bin 33 Jahre alt, habe Jura studiert, das ich aber während der Examensvorbereitung aufhören mußte, weil ich zu der Zeit aufgrund der Trennung von meinem jetzigen Ex-Mann erstmals richtig ernsthaft an einer Depression erkrankte, so daß ich in die Klinik mußte für drei Monate. Das war 1997. Ich wollte das Examen auf jeden Fall noch machen, mußte mir selbst aber im Jahr 2000 eingestehen, daß einfach zu viel Zeit vergangen ist. In diesen drei Jahren war ich fast ständig irgendwie krank und etliche Male stationär.

Ich habe dann eine Umschulung zur Rechtsanwaltsfachangestellten gemacht, diesen Beruf habe ich gewählt, weil es klar war, daß ich mich da nicht so reinhängen müßte. Die Ausbildung machte ich nur zur Stabilisierung. Ich hatte von vornherein vor, wieder an die Uni zu gehen. Ich hatte/habe vor, Psychologie zu studieren und dann eben im forensischen Bereich in die Forschung zu gehen. Diese Entscheidung ist gut überlegt, da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Ich werde auch von allen möglichen (Profi)Seiten unterstützt. Bloß kriege ich keinen Studienplatz von der ZVS. Das ist der aktuelle Stand. Das mit den Stipendien ist so, daß ich im vergangenen Jahr mit meiner jetzigen Ex-Therapeutin mal ein wenig sondiert habe, was die Finanzierung eines Studiums betrifft. Und da ist das Ergebnis halt die eine Zusage und die eine so-gut-wie-Zusage. Aber halt erst, wenn ich studiere.

Momentan habe ich total Lust, dieses Studium in Bern zu beginnen. Es geht nur ein Jahr. Und trotzdem hätte ich endlich ein Diplom in der Hand, das mich in die Forensik bringen würde. Und ich hätte echt Lust, auch mal weg von hier zu sein. Und da man in Bern deutsch spricht, wäre es wohl auch im Alltag nicht so schwer für mich, zurechtzukommen. Bern soll ja auch eine schöne Stadt sein.

>Deine Rebellion gegen die Welt anzeigt. Und Du willst es gleichzeitig der Welt zeigen, dass Du da bist und dass Du gut bist.>

Was meinst Du mit, daß ich "gut bin"? Es ist schon so, daß ich nicht damit zurechtkomme, durchschnittlich zu sein. Das geht irgendwie nicht, ich muß zugeben, daß ich etwas Besonderes sein will (*schäm*). In meiner ersten Therapie habe ich stundenlang darüber gesprochen, warum ich nicht durchschnittlich sein kann/will. Aber ich denke, die meisten Menschen mit einer manisch-depressiven Erkrankung leben außerhalb des Durchschnitts und haben eben ihre eigenen Regeln. In manchen Bereichen vielleicht stärker ausgeprägt, in manchen weniger. Ich habe nichts dagegen, so lange ich mir nicht selbst schade (z.B. indem ich in manischem Zustand mit Fremden in die Kiste springe), fühle ich mich auch ganz wohl.

Du hast gefragt, wann ich wieder in die Klinik muß. Da mußt Du mich verwechseln, denn ich war erst vor kurzem (Juni-Ende Juli) in der Klinik. Höchstens für ein paar Tage wäre die Aufnahme in die Klinik angezeigt, wenn endlich mal der Prozeß gegen meinen Ex-Mann stattfindet (ich habe ihn angezeigt). Aber sonst ist Klinik momentan nicht so im Gespräch.

Ich bin nie im chat, da ich daran keinen Spaß habe, das geht mir irgendwie alles zu schnell.



Immer mal wieder, wenn es die Stimmung erlaubt und der Rahmen, d.h. wenn kein Fettnäpfchen in der Nähe ist...

>Was hast Du heute "angestellt" ?>

Nichts. Leider? Gott sei Dank?

Lieber Faustus,

Dir habe ich eine mail geschickt.

Also, Ihr Lieben, bis bald, viele Grüße, Eure

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
ricky
Beiträge: 1450
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von ricky »

Hey Xenia,

vermiss dich heute hier!
Wie geht`s dir?

Lieber Gruss
Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Liebe Uta,
liebes Forum,

heute ist wieder alles ganz anders als gestern und die Tage davor. Heute will ich wieder aufhören zu existieren. Heute habe ich erfahren, daß ich keinen Studienplatz bekomme. Okay, ich habe ja damit gerechnet, aber wenn die schlechte Nachricht dann da ist, bricht man dann doch zusammen.

Tja, und jetzt weiß ich erstmal auch nicht weiter. Ich habe zwar diese Alternative, von der ich gestern geschrieben habe, aber ich muß trotzdem noch ein weiteres Jahr ins Land gehen lassen, wenn ich dort studieren will. Man kann nämlich erst zum Winter dort anfangen.

Wenn ich mir überlege, daß ich noch ein weiteres Jahr in meinem beschissenen Job arbeiten muß, dann kriege ich einfach die Krise. Andererseits habe ich so mehr Zeit, die ganzen Sachen zu klären. Es wird sowieso wieder einen Kampf geben, dort aufgenommen zu werden. Aber das bin ich ja gewohnt, kämpfen, kämpfen und immer wieder nur kämpfen. Und wozu? Ich bin jetzt 33 Jahre alt, aber wofür habe ich in diesem Leben gekämpft. Ich meine, was ist das Ergebnis meines Lebens-Kampfes? Etwa das, was ich heute gemacht habe: eine Rente beantragt, wie heißt es so schön in dem Formular: „Antrag auf die Gewährung von Beschädigtenversorgung nach dem Gesetz für Opfer von Gewalttaten (OEG)“. Toll, nicht wahr?!

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das jetzt aushalten soll. All der Haß in mir ist jetzt wieder da, Haß auf meinen Ex-Mann, der mir mein Leben zerstört hat, Haß auf die anderen Typen, die mit meiner Zerstörung angefangen haben und natürlich der Haß auf mich. Haß und gleichzeitig voller traurigem Schmerz. Ich fühle mich heute wieder einmal nur durch Schmerz. Meine Hautoberfläche schmerzt, immer wieder und immer an anderen Stellen.

Heute habe ich keine Hoffnung mehr, keinen Lebensfunken in mir. Im vergangenen Jahr um diese Zeit war ich in der gleichen Situation mit dem Studienplatz. Da hatte ich mich das erste Mal beworben und eben den ersten Ablehnungsbescheid bekommen. Da bin ich durchgedreht...

Ich versuche, da zu bleiben, nicht abzudriften, nicht zu dissoziieren und einfach abzuhauen. Ich versuche, meinen Schmerz und meine Trauer auszuhalten.

Und ich versuche, das beste daraus zu machen. Vielleicht hat es ja einen Sinn, daß ich wieder keinen Studienplatz gekriegt habe. Wer weiß das schon. Vielleicht treffe ich ja in Bern auf meinen Traummann? Vielleicht gehe ich in diesen zwei Semestern in Bern in eine völlig andere „Lebensrichtung“, würde ich vielleicht sogar so etwas wie einen Sinn in meinem Leben finden???

Ja, think positive, alles wird gut, ja, ganz sicher....

Ganz doll traurige Grüße schickt Euch Eure

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Faustus
Beiträge: 690
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia !


Bitte, bitte dreh jetzt nicht durch. Ich kann Deine Wut und Trauer verstehen, aber bitte schade nicht Dir selbst. Klar, diesen Selbsthass haben wir alle, aber ganz objektiv gesehen bist Du Opfer Anderer !

Herrjeh, wie drueck ich das nur aus ... das ist jetzt eine sehr traurige Sache, aber Du schreibst ja selbst dass Du damit rechnen musstest. Und mit Bern hast Du ja eine neue Perspektive, sodass Du jetzt und hier nicht ganz mit leeren Haenden dastehst.

Ich wuenschte, ich koennte Dich jetzt irgendwie besser troesten ...


Alles Gute,


Faustus
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Emily »

Liebe Xenia,

ich find´s schade, dass sich diese Hoffnung momentan für dich zerschlagen hat. Einen rechten Sinn kann ich darin beim besten Willen auch nicht sehen. Es ist gut, wenn du hier deinen Schmerz in Worte fasst.
Mit dir fühlend ...
Emily.
Annie
Beiträge: 176
Registriert: 16. Apr 2003, 20:01

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Bist Du wenigstens zu Deiner Freundin gegangen mit Deiner schlechten Nachricht? Hoffentlich hast Du jetzt jemanden, der Dich auffängt und Dir wieder etwas Lebensmut zurückgibt. Hier am Computer läßt sich das so schlecht machen!
Das ist eine herbe Enttäuschung, daß Du in Deutschland nicht studieren kannst. Dann bleibt Dir nur noch das Studium in Bern. Kannst Du Dir später (nicht jetzt) vorstellen, dieses Jahr das bleibt, ganz gezielt als Vorbereitung nutzen, dann kannst Du Dich im nächsten Herbst ganz auf Dein Studium konzentrieren.

Das ist ein harter Rückschlag und gerade Dir würde es jeder gönnen, daß Du endlich 'mal Erfolg hast und sich ein Wunsch erfüllt, nachdem Du im Leben so viel einstecken mußtest. Ich kann das leicht sagen, aber gib' nicht auf! Du hast es ja auch von professioneller Seite gehört, daß Du für Deinen zukünftigen Beruf besonders geeignet bist. Da wäre es sehr, sehr schade, wenn Du Deine Idee in die Forschung zu gehen, aufgeben würdest.

Ich würde in Deinem Fall am liebsten die ZVS in die Luft sprengen (tu's auch in Gedanken, bevor Du den Haß gegen Dich richtest).Es ist auch sehr ungerecht und stimmt mich sehr traurig. Ich hoffe, daß Du später, wenn Du Dich von dem Schock erholt hast, wieder an Deine Kämpfernatur denkst und nächstes Jahr nach Bern fährst.

Ich denke an Dich.

Liebe Grüße
Annie
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos VI = immer noch weiterkämpfen

Beitrag von Xenia »

Ihr Lieben, ich will mich nochmal melden, irgendwie möchte ich momentan lieber nicht so viel nachdenken...

Daß ich jetzt erstmal wieder ab der nächsten Woche arbeiten muß, macht mich traurig. Ich hatte wirklich sehr gehofft, wieder an die Uni gehen zu können. Ich versuche zwar, nicht zu verzweifeln, aber das ist verdammt hart.

Wenn man so eine Nachricht kriegt, durch welche Träume und Pläne wie Seifenblasen zerplatzen, dann ist das ein seltsames sich-Fühlen. Ich habe ja schon die Schmerzen auf der Hautoberfläche erwähnt. Dazu will ich noch sagen, ich habe mich nicht geschnitten. Es sind einfach Schmerzen, die da sind und dann wieder gehen und wieder kommen. Gleichzeitig ist mein Sehen anders als sonst, die Schrift auf dem Bildschirm vor mir schwankt, wird größer, wird kleiner, deutlich, undeutlich. Meine Hände sind kalt, aber gleichzeitig fühle ich sie nicht.

Das ist mein ganz spezieller Eintritt ins Niemandsland, es fängt an, indem ich das Fühlen aufhöre. Ich möchte eigentlich den Rest des Abends nicht im Niemandsland verbringen, es ist dort nicht so angenehm. Vor allem das Zurückkommen ist nicht so einfach, manchmal will es mir ums Verrecken nicht gelingen.

Aber ich kann ja versuchen, noch ein bißchen hier zu bleiben und dann direkt schlafen zu gehen. Das wird das beste für den heutigen Abend sein. Eine ganz private email möchte ich noch schreiben, aber die werde ich wohl noch nicht absenden, sondern erstmal bis morgen warten. Sonst schreibe ich da irgendeinen sentimentalen Herz-Schmerz-Scheiß, für den ich mich morgen schon wieder schämen würde... Diese email hat mit Abschied zu tun und ich habe noch überhaupt keine Ahnung, wie ich schreiben soll, daß ich "ihn" gerne wiedersehen möchte. Das so in Worte zu verpacken, daß es nicht plump wird und auch nicht zu direkt... Oh je, wie macht man das, solche Worte zu schreiben ohne sie zu schreiben???

Vielleicht lasse ich es auch lieber.

Jetzt verlaß' ich Euch, sonst fange ich nur wieder an, alles zu beklagen und zu bejammern; wie man das als Depressive halt so macht, Ihr kennt es ja.

Ich wünsche Euch allen eine bessere Nacht als ich sie haben werde, bis morgen wieder in diesem Theater,

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
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