Seite 2 von 5

Re: bin verliebt III

Verfasst: 25. Okt 2004, 16:23
von Martina71
Hallo Pierre,

also Liebe definiert wohl jeder anders bzw. für sich. Deshalb kann man diese Frage so (pauschal) nicht beantworten (glaub ich!)

Meine Version davon sieht so aus (bezieht sich auf einen festen Partner): wenn man die Phase des "Verliebtseins" überschritten hat dann kommt die nächste- entweder aus dem Verliebtsein entsteht die LIEBE- man merkt das die Gefühle mehr werden füreinander und ist auch für den Partner da!
Oder eben die Einsicht, das es nicht funktioniert, d.h. es sind keine Gefühle mehr da und man trennt sich.

Zum Thema Verliebt in den Thera fällt mir zu viel ein im Moment, aber nichts was wirklich Sinn macht...
(bin durch einige Ereignisse grad ein bisschen durch den Wind) aber ich werd dazu demnächst weiter posten!
VLG Martina

Re: bin verliebt III

Verfasst: 25. Okt 2004, 16:38
von Lee
Liebe ist Freiheit.

Ich wage zu behaupten, dass das, was frau für ihren Therapeuten empfindet, etwas anderes ist.

Re: bin verliebt III

Verfasst: 25. Okt 2004, 16:52
von Barbra
Lee,

ich stimme Dir absolut zu. Erinnert mich an einen wunderschönen Spruch.
L'amour, c'est l'enfant de la liberté

Gruß
Barbara

Re: bin verliebt III

Verfasst: 25. Okt 2004, 18:20
von Barbra
Meine liebste Toxica Studentica

nimmst Du mich mit zum Chirurgen? Ich hätte so da und dort auch was zu op'en
Nee, aber im Ernst, finde ich toll! Du wirst Dich hinterher bestimmt wie neugeboren fühlen, passend zum Anfang Deines neuen Lebens. Glückwunsch

Sag mal, wie lange bist Du eigentlich schon bei Deiner Therapeutin? *neugierig anguck*

>muß dann immer an sein früheres Tätigkeitsfeld denken...und wie Du da reinpaßtest *grins* !

In den Sitzungen bemerkt man's auch des öfteren, wenn er dann wieder Anspielungen macht, ich solle das und jenes so handhaben, denn...

Mit dem Lernen klappt's auch immer noch ganz gut, wenn ich entspannt rangehe, wird's hoffentlich auch so bleiben. Du wirst ja auch bald wieder lernen - und bestimmt auch feststellen, dass man sich tatsächlich gut reinfinden kann. Solange es halbwegs entspannt bleibt

Heute hab ich beim Essen meinem Ex erzählt, dass ich wieder vorhab u.U. mehr Gefühle für meinen Therapeuten zuzulassen. Er ist natürlich total dagegen. Was ihn angeht, wird's eh immer schwieriger, er verhält sich wie so'ne Art Co-Therapeut, nur weil er mal ein paar Psychologievorlesungen besucht hat. Er hilft mir zwar auch viel damit, aber ich will mich doch net wieder so auf ihn fixieren! Wir sind sowieso schon wieder viel zu eng miteinander. Er zögert's nach wie vor raus, den Rest seiner Sachen abzuholen und seine ganzen Papiere sind auch noch hier. Wie wenn er hoffen würde auf was auch immer, ich weiß net warum er das tut. Und dann sagt er, er will net im Keller verschwinden, wenn ich drohe, alles runterzubringen Bestimmte Themen nicht miteinander zu besprechen, schaffen wir net, Xenchen, keine Chance. Alles wird immer besprochen, ganz schlimm bei uns.

Allerdings werde ich auf bewusste Art Gefühle in meinen Therapeuten investieren, nicht so wie Deine Freundin. Das Beispiel ist in der Tat erschreckend, das sehe ich genauso wie Du. Sie leidet da bestimmt sehr drunter, die Arme.

Nur hab ich noch nicht die leiseste Ahnung, wie das wird. Ich könnte mich ja auch wieder reinsteigern Allerdings denke ich recht klar zu sein, was das angeht, mal sehen/hoffen. Und vielleicht hab ich dann sogar noch den Zusatz, etwas Distanz zu meinem Ex zu gewinnen, was mir momentan gar net so verkehrt erscheint. Und nein Xenia, er will mich (noch?) nicht zurück, das meine ich zu wissen. Daran dachtest Du doch jetzt wohl?

Mein Narzißmus gebietet mir an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass ich die Beziehung beendet hab

>Er ist und bleibt der Therapeut und Du die Patientin. Und da dulde ich jetzt kein schizo-Bärbel-Aber

Aber will doch immer abern! *aufstampf und halt schweig, hast ja recht Ja nee, es ist mir sehr bewusst und sehr klar. Was anfangs war, reicht ja aus, das brauch ich net mehr.


Liebes Lieschen,

ich wünsche Dir eine gute und aufschlußreiche Sitzung! Hoffentlich könnt Ihr auch die Dinge ansprechen, in die Du gerne Klarheit bringen möchtest - oder ist das in der Gruppe vielleicht gar net so ideal? Auf jeden Fall bin ich mal gespannt, wie's Dir später damit geht. Ich werd heute abend nochmal reingucken


Lieber Pierre,

>Ich bin absolut nicht der Meinung, dass man solch tiefe Gefuehle wie fuer einen Therapeuten nicht fuer einen "normalen" Menschen empfinden kann.

Es sind m.E. andere Gefühle. So wie bei einem Therapeuten wirst Du Dich wohl keinem "normalen" Menschen öffnen. Allerdings muss ich hier leicht relativieren, bei meinem Ex hab ich das getan. Niemand weiß, wusste und wird jemals so viel über mich wissen wie er. Ich glaube aber, dass sowas sehr selten vorkommt. In 40 Jahren hab ich das 1x erlebt. Und ich hab extrem viele Beziehungen gehabt, 1. bin ich früh weg zuhause und 2. konnte ich mein ganzes Leben lang nie alleine sein, muss ich jetzt erst lernen...*seufz

Sag mal, wenn Du schon darüber nachdenken musst, ob Du sie überhaupt noch liebst, ist es dann nicht schon zu spät? Das ist jetzt als Frage gemeint, wirklich nur als Frage


Liebes Tinsche, Du meine Lieblingpelzerin mit "e",

was'n los? Bist Du ok? Mach mir nur keine Sorgen, und wenn, dann nur solche die leicht behebbar sind, ok?


Gut, das Plappermaul hört jetzt wieder auf, aber ich muss noch ganz doll lieb die rapunzel grüßen
Lass Dich mal wieder lesen, ja? Ich vermisse Dich schon

Liebe Schizo-Grüße von der endlich wieder in höheren, aber nicht euphorischen Sphären schwebenden
Barbara

Re: bin verliebt III

Verfasst: 25. Okt 2004, 19:51
von Xenia
Herzallerliebstes schizo-Bärbelsche,

>nimmst Du mich mit zum Chirurgen? Ich hätte so da und dort auch was zu op'en >

Was darf es denn so sein? Nächste Woche habe ich einen Termin, da frage ich ihn mal, okay? Aber nur, wenn Du mir Maklerprovision zahlst.

>Du wirst Dich hinterher bestimmt wie neugeboren fühlen, passend zum Anfang Deines neuen Lebens. Glückwunsch >

Naja, neugeboren... Tut sauweh, wird mittels Hauttransplantation gemacht... Und dauert auch seine Zeit, bis es "schön" aussieht. Aber ich freue mich schon...

>Sag mal, wie lange bist Du eigentlich schon bei Deiner Therapeutin? *neugierig anguck* >

Naja, ehrlich gesagt, bin ich schon seit über einem Jahr bei ihr. Aber anfangs konnte man das nicht Therapie nennen, weil ständig Krisenintervention und stationäre Aufenthalte angesagt waren. Sprechen konnte ich schon immer ganz gut mit ihr, hatte halt nicht so ein "Verbundenheitsgefühl". Das kam so richtig erst in den letzten beiden Stunden, weil sie bezüglich einer Sache alles ganz genau vorhergesagt hat, wie es dann auch gewesen ist und außerdem, weil wir uns in der letzten Stunde über etwas wirklich totgelacht haben. Details will ich hier aber nicht schreiben...

Das, was Du von dem Hokus-Fokus erzählst, hört sich richtig gut an. Ich denke, daß ich das auch mal ausprobieren werde. Im Grunde ist das ja wie eine intelligente Autosuggestion.

>Eigentlich immer noch überraschend für mich, ich glaubte da net so dran. Bin ja von Natur aus mißtrauisch >

Ja, das ist auch ein Grund für mich, das auszuprobieren, weil ich nämlich eigentlich auch nicht so ein Freak bin, der mit solchen Techniken viel anfangen kann.

Gut daß es gerade mit dem Lernen gut klappt. Ich bin mir sicher, daß ein entspannter Umgang mit Lernsituationen viel bringt... Obwohl ich da eher unentspannt bin, wenn ich lernen muß. Mir ist jetzt schon schier schlecht, wieviel ich in Zukunft lernen muß. Die Dinge, die man auswendig lernen muß, sind der reinste Horror für mich.

>Was ihn angeht, wird's eh immer schwieriger, er verhält sich wie so'ne Art Co-Therapeut, nur weil er mal ein paar Psychologievorlesungen besucht hat. >

Bist Du da nicht ein bißchen hart in Deinem Urteil? Ich meine, daß er nur so ist, weil er ein paar Psycho-Vorlesungen besucht hat? Wie ich schon gesagt habe, denke ich eher, daß Du halt ein wichtiger Mensch für ihn bist. Und als ich das gestern schrieb, dachte ich gar nicht daran, daß er Dich vielleicht "zurückhaben" will. Mein erster Freund war noch viele Jahre nach der Trennung ein sehr wichtiger Mensch für mich, obwohl klar war, daß wir kein Paar mehr werden. Ist doch auch schön, wenn nach Beendigung einer Partnerschaft eine Freundschaft wird. Finde ich zumindest. Wobei ich nicht glaube, daß das nahtlos ineinander übergehen kann.

>Wir sind sowieso schon wieder viel zu eng miteinander. >

Huch , das ging aber schnell...

Darüber, daß er seine Sachen nicht abholen will, muß ich ein wenig schmunzeln; no further comment.

>Alles wird immer besprochen, ganz schlimm bei uns. >

Und wenn Ihr Euch mal eine Zeit lang anstrengt, das nicht zu tun? Ist schwer, ich weiß.

>Allerdings werde ich auf bewusste Art Gefühle in meinen Therapeuten investieren, nicht so wie Deine Freundin. >

Dann finde ich es auch echt in Ordnung, weil Du dann vielleicht von der Nähe, die entsteht, profitieren kannst. So lange Du Dir halt bewußt bleibst und nicht "abrutschst" in irgeneine Form von "Liebe". Ich bin mal gespannt, wie er dann mit Deiner Wut umgeht *grins*.

>Sie leidet da bestimmt sehr drunter, die Arme. >

Oh ja, das kann man wahrlich sagen...

>Und vielleicht hab ich dann sogar noch den Zusatz, etwas Distanz zu meinem Ex zu gewinnen, was mir momentan gar net so verkehrt erscheint.>

Naja, paß halt bloß auf, daß Dir das ganze nicht entgleitet mit Deinem Therapeuten. Und dann irgendwelche Nähe-Distanz-Probleme einfach verlegst...

>Mein Narzißmus gebietet mir an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass ich die Beziehung beendet hab >

Ja ja, wir Narzißtinnen sind doch alle gleich

>Er ist und bleibt der Therapeut und Du die Patientin. Und da dulde ich jetzt kein schizo-Bärbel-Aber

>Was anfangs war, reicht ja aus, das brauch ich net mehr.>

Naja, hoffentlich!!!

>Liebe Schizo-Grüße von der endlich wieder in höheren, aber nicht euphorischen Sphären schwebenden
Barbara >

Hört sich gut an. Ich bin auf dem Weg dorthin, verbanne immer mehr Ballast aus meinem Leben, mache sozusagen Sperrmüll, so nach und nach...

So, ich habe jetzt auch genug von mir gegeben, muß noch ein bißchen meinen Narzißmus pflegen

Liebe Grüße an alle, Eure

Xenia-Toxica-Studentica

Re: bin verliebt III

Verfasst: 25. Okt 2004, 21:54
von Highlander
hello ladies and (evereybody else),

Zum Glueck ist bei mir nach dem Joggen der Kopf immer klarer. Ich sehe die Dinge dann oft aus einem anderen Blickwinkel... .

Manche Gedanken kommen trotzdem hartneckig immer wieder und lassen sich rational wie man's drehen und wenden will nicht loesen. Mir hilft's dann meist "das Zeug" (was nicht immer nur Seelenmuell ist) aufzuschreiben fueher in's Tagebuch jetzt des oefteren auch hier im Forum.
Es ist ein gutes Gefuehl zu erkennen, dass es Menschen gibt, die aehnlich ticken und dass man viele postings sehr gut nachvollziehen kann... .

@ Lieschen:
Ich habe nachgedacht- bestimmt kann sich Jeder (Depressive) gluecklich schaetzen wenn er einen verstaendnisvollen, lieben usw. Partner hat.- Wenn man hier im Forum von den ganzen einsamen Herzen hoert und sich in seiner Umgebung mal umsieht wieviele mehr oder weniger glueckliche Singles es gibt dann bekommt eine einigermassen harmonische Partnerschaft einen anderen Stellenwert.
"Die Schmetterlinge" sind wahrscheinlich nur in den ersten Jahren am Start und eine Zugabe zu o.g. was bestimmt schon sehr viel ist.
Ich befurchte es gibt wenige Paare die sie von Zeit zu Zeit zurueckholen koennen... .

@ Martina:
Bestimmt kann man die Frage:
Was ist Liebe? nicht in ein paar Worten beantworten- war auch fies weil sich darueber schon sehr intelligente Menschen v.a. Dichter den Kopf zerbrochen haben- vielleicht weiss ich's wenn ich 80 bin.
Wenn's bei Dir und Deinem Partner funktioniert- das Sich-Wieder-Verlieben mein ich, dann kannst Du Dich sehr gluecklich schaetzen!

@ Barbera:
Deine Frage muss ich nochmal ueberdenken.
Sie trifft wie ich befuerchte den Nagel voll auf den Kopf. Vielleicht bin ich auch (im Moment) zu feige eine Antwort zu suchen bzw. die einzig richtige zu akzeptieren. Gott sei Dank bin ich aus dem Scheiss- Gruebelzwang draussen und versuche nicht mehr mir unbedingt eine Antwort zu ergruebeln. Eventuell kann ich auch durch die seelischen Schmerzen die man in einer Depression durchleidet niemandem den ich schaetze mehr weh tun (Trennung- Sie will's bestimmt nicht).- Kommt Zeit kommt Rat (hoffe doch).

Was ganz anderes:
Kennt von euch jemand das Gedicht von Rilke (glaub ich) in dem es um den Herbst geht -Herbstnacht (glaub' ich) und kann mir sagen wie ich drankommen kann.

Gute Nacht und suesse Traeume
Viele Gruesse

Pierre

Re: bin verliebt III

Verfasst: 26. Okt 2004, 10:35
von Lee
Meinst das?

Herbstabend

Wind aus dem Mond,
plötzlich ergriffene Bäume
und ein tastend fallendes Blatt.
Durch die Zwischenräume
der schwachen Laternen
drängt die schwarze Landschaft der Fernen
in die unentschlossene Stadt.

Oder das?

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Oooooder das?

Noch ahnst du nichts vom Herbst des Haines,
drin lichte Mädchen lachend gehn;
nur manchmal küsst wie fernes, feines
Erinnern dich der Duft des Weines, -
sie lauschen, und es singt wohl eines
ein wehes Lied vom Wiedersehn.

In leiser Luft die Ranken schwanken,
wie wenn wer Abschied winkt. - Am Pfad
stehn alle Rosen in Gedanken;
sie sehen ihren Sommer kranken,
und seine hellen Hände sanken
leise von seiner reifen Tat.

Mehr findest du z.B. unter www.rilke.de

Lieben Gruß
Lee

Re: bin verliebt III

Verfasst: 26. Okt 2004, 12:16
von Highlander
Hi Lee und selbstverstaendlich alle Anderen,

@ Lee: Ich hab's gefunden !!! Danke fuer die Hilfe.
There it is:

Herbsttag

Herr es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross.
Leg Deine Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Fruechten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei suedlichere Tage,
draenge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Suesse in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat baut sich keins mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern wenn die Blaetter treiben.

von Rainer-Maria Rilke

Dieses Gedicht haben wir damals im Literatur-GK durchgenommen und mir geht vor allem die letzte Strophe nicht mehr aus dem Kopf.
Herbststimmung..., ein bisschen hoffnungsvoller waer's allerdings auch nicht schlecht.- Er hat's allerdings bestimmt so gewollt und gemeint wie er's verfasst hat.
Vielleicht war er ja wie Kaspar David Friedrich (weinender Engel) auch depressiv bzw. sehr melancholisch?

Mir gefaellen solche Werke ob musikalisch, lyrisch oder kuenstlerisch (Maler)- meine Therapeutin hatte wohl doch Recht von wegen typus melancholicus

Hier noch was witziges, zur Aufheiterung, damit euch nicht die Melancholie ueberkommt...:

Ein 80 jaehriger liegt im Krankenhaus und soll von der Schwester fuer die OP im Genitalbereich rasiert werden. Als die Schwester die Decke hochzieht ind seinen, Riesen-"na ihr wisst schon" sieht und sagt:
"Mensch Opa, das ist ja der Hammer!"
Opa: "Ja, vor 15 Jahren hab' ich mir nen Eimer Wasser rangehaengt und bin 100 Meter freihaendig gelaufen."
Schwester: "Na, aber das klappt heute wohl nicht mehr."
Opa: "Nee, das machen die Knie nimmer mit!

Bin zwar sehr vom Thema abgeschweift, wuerde aber auch gern wieder drauf zurueckkommen und hoffe der joke war nicht unter der Guertellinie- sollte nur zur Aufheiterung sein.
Ich weiss auch, dass es im Forum spezielle Witze/Gedichte Threads gibt, hab' mir aber fast gedacht das mir von euch hier jemand mit dem Gedicht weiterhelfen kann. Ausserdem find' ich's bis jetzt in "eurem" Thread sehr angenehm und interessant

Ich faende es nett wenn man sich spaeter noch lesen wuerde.

Liebe Gruesse

Pierre

Re: bin verliebt III

Verfasst: 26. Okt 2004, 17:26
von bs
Hallo Ihr Lieben,

Pierre, Du hast mich mit Deinen Worten nicht heruntergezogen, viel mehr hast Du nur ein Thema angesprochen, das ich seit längerem in meinen Kopf wälze. In dem ersten thread dieses Themas habe ich einmal postuliert, dass ich beide Männer liebe, gleich stark aber auf verscheidene Weise oder für verscheidene Dinge/Eigenschaften. Am besten wäre es für mich, wenn beide Bestandteil meines prvaten Lebens wären.

@rapunzel,
wie das immer so kommt!!! Heute habe ich meinen Rechner angemacht mit dem festen Vorhaben, Dich zu grüßen und zu fragen, wo Du bleibst. Du fehlst mir auch.

Das Treffen meiner Gruppe war sehr schön. Ich war glücklich, die anderen alle mal wieder zu treffen (wa jetzt 3 Wochen nicht da, habe außer im Urlaub noch nie gefehlt). Ich fühlte mich etwas mulmit im Vorfeld, weil mich ja alle in der Kur wähnten und tatsächlich kamen entsprechende Fragen. Sehr lieb und anteilnehmend. Dadurch war ich gleich wieder mitten drin. Ich habe mich tragen lassen von der Gruppe und brauchte selbst nicht viel zu sprechen. Mein Therapeut hat mich nachher gefragt, wie es mir geht, ich konnte sagen: "gut" was so viel wie aufgehoben dazugehörig meinte.

Mein Therapeut hat für einige Augenblicke neben mir gesessen. Das war ein seltsames Gefühl. So zwischen geborgen und dem Drang wegzulaufen. Dann haben wir eine Übung im Freien gemacht und später saß er dann etwas weiter weg. Aus der Position hat er mir einige für mich ganz liebevolle Blicke zugeworfen und wieder für Sekunden sein vesonderes Leichtes Lächeln gehabt. Ich war sehr verwirrt nach der Sitzung aber zum Glück ist nicht sofort wieder die flammende Liebe ausgebrochen. Ich versuche mich in etwas sachlicherer Betrachtungsweise.
Am Do muss ich wieder in seine Sprechstunde um meine Arbeitsunfähigkeit zu verlängern. Da sehe ich ihn dann nur 10 Minuten.

Re: bin verliebt III

Verfasst: 26. Okt 2004, 20:58
von Highlander
Hallo alle zusammen,

@Lieschen
Mir faellt jetzt spontan (und nach einigem ueberlegen) wirklich nichts halbwegs intelligentes ein was ich Dir, Lieschen auf Dein Posting hier schreiben koennte- also lass' ich's am besten einfach stehn.
Nett, was Du mir unter dem "Was gibt euch halt Thread" geschrieben hast.

Ab Do. sehe ich fuer 1 Woche meine Freundin wieder mal schaun' was draus wird- die Hoffnung stirbt zuletzt... .

Irgendwie habe ich das Gefuehl, dass das Forum doch ein gewisses "Suchtpotential" hat, da ich einige Dinge, die ich heute erledigen wollte "verschoben" habe.
Naja muss jeder selbst wissen wieviel Zeit er vor der Kiste verbringt. Ich sollte vielleicht in naechster Zeit etwas kuerzer treten.

Liebe Gruesse

Pierre

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 08:27
von Barbra
Liebes Forum!

Gestern hab ich den Schock meines Lebens gekriegt Mein allerliebster Thera erzählt auf einmal, dass er ab Montag in Urlaub ist. Hätte er mir ja schon erzählt. Hat er eben nicht!! Seufz...- Danach war ich sehr traurig, den ganzen Abend, interessanterweise aber wirklich nur traurig, hatte Angst zu fallen, aber das ist net passiert Glücklicherweise überschneidet sich wenigstens seine 2. Urlaubswoche mit meinem eigenen Urlaub.

Er war auch superlieb, ganz extrem. Nächste Woche darf ich im Urlaub hin, da er ohnehin mittwochs im Büro sein wird. Haarklein hat er mir erzählt, mit wem er was wo machen wird, seinen ganzen Tagesablauf geschildert, so dass ich über alles genau Bescheid weiß. Er wird auch ständig erreichbar sein, ich darf jederzeit anrufen, Mailbox ist an und er ruft sofort zurück. 'Normalerweise müsse er mich ja erst mal fantasieren lassen darüber, aber das wolle er mir ersparen'. Und dazu hat er mir dann wieder gezeigt, wollte wohl beweisen, wie sehr er mich doch mag, hat mich ganz lieb gestreichelt und festgehalten. Das war wirklich süß von ihm, es tat sehr gut. Und war hilfreich für meine positiven Gefühle

Merkwürdig, immer dann, wenn ich mich auf'ne Sitzung freue, passiert irgendwas. Dabei hatte ich mir schon so doll vorgenommen, mich einfach net mehr zu freuen damit ich net mehr geschockt werden kann


@mein allerliebstes toxisches Xenchen:
Dass die OP net sofort ihre Wirkung zeigt, ist klar. Aber noch viel klarer ist, dass für Dich ein neues Leben beginnt, in ganz vielen Bereichen. Und das finde ich sehr schön, ich freue mich da für Dich Grad weil ich erst relativ kurz im Forum bin, finde ich dass das doch sehr deutlich rüber kommt und kam. Es hat sich so unglaublich viel bei Dir getan, auch wenn's teilweise sicher sehr schmerzhaft war.

>Das kam so richtig erst in den letzten beiden Stunden, weil sie bezüglich einer Sache alles ganz genau vorhergesagt hat, wie es dann auch gewesen ist und außerdem, weil wir uns in der letzten Stunde über etwas wirklich totgelacht haben. Details will ich hier aber nicht schreiben...
Hab ich aber trotzdem schon woanders gelesen, ätsch!
Und auch interessant zu sehen, wie Negatives doch oft Positives bewirken kann. Das sehe ich jetzt schon zum 2. Mal bei Dir (die Verhandlung hat schließlich auch zu Deinem Neuanfang beigetragen).

Mit dem Hokus-Fokus (schöne Wortschöpfung übrigens) soll ich Dir von meinem Thera sagen, dass es gefährlich sei, man könne im Negativen hängenbleiben. Normalerweise müsse das gut vorbereitet werden. Ich persönlich denke, Dir muss einfach bewusst sein, wie wichtig es ist, in der Mitte anzufangen und aufzuhören, dann geht das schon. Und das ist es Dir ja, oder? *leicht besorgt anguck

>Bist Du da nicht ein bißchen hart in Deinem Urteil?
Ja, war ich. Und es tut mir sehr leid. Das ist diese blöde neg. NPS Seite. Er ist unglaublich gut und lieb zu mir, und ich kann es oft net verstehen. Will/kann net glauben, dass ich einfach nur wichtig für ihn bin und er mich immer noch lieb hat, wie ich ihn ja auch. Das ging sogar so weit, dass ich ihm irgendwann mal verboten habe zu sagen, dass er mich liebt. Es sei ja doch net wahr Sagte er nämlich auch zwischen beiden Beziehungen all die Jahre durch immer wieder...seufz

>Ist doch auch schön, wenn nach Beendigung einer Partnerschaft eine Freundschaft wird. Finde ich zumindest. Wobei ich nicht glaube, daß das nahtlos ineinander übergehen kann.
Tut es jetzt aber merkwürdigerweise schon zum 2. Mal. Obwohl ich Dir vom Grundsatz her zustimme; er schafft es immer wieder so mit mir umzugehen, dass wirklich Freundschaft bleibt. Und zwar eine sehr haltbare, trotz meiner Wutausbrüche und meines Chaos generell.

>Darüber, daß er seine Sachen nicht abholen will, muß ich ein wenig schmunzeln; no further comment.
Ach? Gerade das was ich überhaupt net verstehe, willst Du net kommentieren? Na danke auch! Dürftest ja ruhig mal was spekulieren...

>So, ich habe jetzt auch genug von mir gegeben, muß noch ein bißchen meinen Narzißmus pflegen
Braves Mädchen! Schließlich will der ja auch umsorgt werden

Übrigens, gestern ist trotz des Schocks mein Konsum (D. nennt's immer gern "Mißbrauch") nicht gestiegen! Es klappt jetzt wirklich seit letzter Woche genauso, wie ich's mir vorgenommen habe Wie isses bei Dir, hält's auch noch an?

@Pierre:
Gut, dass Du die Woche mit Deiner Freundin hast. Da hast Du ja dann die Möglichkeit festzustellen, was wirklich noch vorhanden ist an Gefühlen
Kommt sie zu Dir, oder kommst Du nach Deutschland? Bin ja schon gespannt, was Du da zu erzählen hast dann...

@Lieschen:
Wenn ich mich richtig erinnere, hattest Du vorher 3 Sitzungen pro Woche, gell? Vielleicht ist es gar net soo schlecht, ihn erstmal etwas seltener bzw. kürzer zu sehen und damit umgehen zu lernen. So kann Deine Verwirrung sich zumindest erst mal beruhigen

@schweigende rapunzel:
Hörst Du mich rufen?? Mädchen, ich bin immer noch etwas besorgt, macht die Arbeit Probleme? Und hoffe, dass Du Dich bald wieder meldest. Da ich davon ausgehe, dass Du das liest, wünsche ich Dir hier einfach mal alles Liebe und will Dir sagen, dass ich an Dich denke Aber falls es Schreibunfähigkeit ist, die verstehe ich auch nur allzu gut. Wie Du weißt, hatte ich die ja auch schon oft genug.


Lieben Gruß von einer jetzt gleich tapfer lernen werdenden
Barbara

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 10:57
von Nicola68
Hallo ihr

ich habe aus Zeitmangel mich leider nur sehr lückenhaft und nur teilweise durch eure threads gearbeitet (und es war wirklich zum Teil harte Arbeit für mich, da ich mich in dem Wenigen, das ich gelesen habe, schon so sehr wiedergefunden habe ) würde mich aber, wenn ich darf, trotzdem gerne aktiv und nicht nur als Mitleserin beteiligen.

Zunächst mal möchte ich mich vorstellen.
Ich lebe in einer langjährigen, glücklichen Partnerschaft, habe keine Kinder, (es sind aber welche geplant) und bin, im medizinischen Bereich, voll berufstätig. Ich habe einen netten Freundeskreis und schöne Hobbies . Eigentlich müsste es mir prächtig gehen, aber ich bin
seit Jahren wegen Depressionen in Therapie (ambulant und stationär)


Meine Kopf-Einstellung (die sich so gar nicht mit meinen Gefühlen zur Deckung bringen lässt) :

In einer Therapie sollte man lernen, reale, wirklich befriedigende und beglückende Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Man sollte eine Hilfestellung zur Überwindung schädlicher Verhaltens- und Denkmuster bekommen und man sollte lernen, für sich und sein Leben Verantwortung zu übernehmen. Es kann und darf daher meiner Überzeugung nach nicht Aufgabe des Therapeuten sein, die Nähebedürfnisse seines Patienten zu stillen, da dies die Erreichung der eigentlichen Therapieziele untergraben würde, da letzlich die Fixierung auf die Liebe zum Thera alle anderen Themen und deren Bearbeitung verdrängt und außerdem die Befriedigung der Nähebedürfnisse in der Therapie des Patienten diesen seine Defizite im realen Leben "vergessen" und verdrängen hilft und so den Mangel in der Realität noch zementiert.
Was, wenn man dann im Rahmen der bewilligten Stunden nur um die (vermeintliche?) Liebe zu Therepeuten gekreist ist und in der Realität sich der Mangel nur noch vergrößert hat?
Nähe zum Therapeuten ist eine Illusion von Beziehung und Liebe, für die in der Realität ein bitterer Preis zu zahlen ist, wenn uns bewusst wird, dass wir eben doch nur eine/einer von ganz vielen sind und das es keine reale Beziehung oder Freundschaft geben kann und wird.


Leider habe aber aller Vernunft und Überzeugung zum Trotz, auch ich mich in meine Therapeutin verliebt . Ich halte es für ungemein wichtig, so eine Verliebtheit im Rahmen einer Therapie zu bearbeiten, aber ich KANN nicht darüber reden. Zumindest im Moment ist das für mich unvorstellbar...

Warum?
Ein ganz schwieriges Thema für mich, da außer der Tatsache, dass sie ja eine Frau ist, mir durch meinen Blick hinter die Kulissen der Psychotherapie sozusagen meine "Unschuld" geraubt wurde.

Dazu müsst ihr wissen, dass ich vor Jahren selbst am Anfang einer Ausbildung zur Psychotherapeutin stand, jedoch ziemlich schnell merkte, dass- aus verschiedensten Gründen, v.a. wegen meiner Depression- diese Fachrichtung für mich doch nicht in Frage kommt. Ich habe also die Ausbildung abgebrochen und eine Ausbildung in einer anderen (nicht Psycho-) Fachrichtung begonnen. (Bis heute habe ich diese Entscheidung nicht bereut, aber das nur in Klammern.....)

Leider habe ich aber im Rahmen meiner begonnen Ausbildung und auch in meinem zwangsläufig von jeder Menge Therapeuten "unterwanderten" Bekannten- und Freundeskreis hautnah miterlebt bzw. erlebe, wie manche (gottseidank nicht alle!!) Therapeuten über ihre Klienten zu reden und zu denken imstande sind.
Mit wie viel Desinteresse, Augenrollen, Genervtheit und zum Teil sogar Verachtung oder Amüsiertheit (auch und gerade über die Heerscharen verliebter Klienten) sie sich äußern (natürlich nicht namentlich, das würde gegen die Schweigepflicht verstoßen, aber gerade dieses anonyme Erwähnen bewirkt, dass ich mich doch mehr als gut ist mit diesen Unbekannten identifiziere (so nach dem Motto " das könnte ja ich sein" ).
In den Stunden begegnen sie aber dann den gleichen Klienten (m.E. zur Erzielung billiger Effekte) ganz anders ......sehr lieb und mit so einer Pseudo "Achtung" und "Achtsamkeit".
Ich habe nun, seit ich selbst so ein armes, verliebtes Würstchen bin, immer die Klienten vor Augen, die (so wie eben ich jetzt in meiner Therapie auch.......) jedes Wort auf die Goldwaage legen und nach einem lieben Blick, einer Berührung, einer Andeutung ihres Theras lechzen, und nicht ahnen, wie der Thera tatsächlich empfindet und denkt.
So demütigend!

Doppelt "verschreckt" bin ich in dieser Frage, weil mein vorheriger Therapeut (in den ich definitiv NICHT verliebt war, bei dem ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt hatte und der mir sehr weitergeholfen hat) nach einem Jahr ziemlich abrupt die Therapie beendet hat, da er aufgrund "intensiver Gefühle" für mich, eine Fortsetzung der Therapie nicht verantworten wollte. Ich weiß nicht welcher Art die "Gefühle" waren, es hat mich merkwürdigerweise auch nicht interessiert, ich war einfach nur geschockt, weil das in einer Phase kam, als ich gerade in einer Krise steckte und therapeutische Unterstützung mehr denn je brauchte. Ich habe damals auf Verliebtheit getippt (wobei ich mich gut auch irren kann, ich kann den Menschen im Nachhinein so gar nicht einschätzen. Ich habe kein "Knistern" zwischen uns gespürt....???? Vielleicht habe ich ihn auch nur an irgendjemanden erinnert????????? Oder er hat mich gar gehasst??? ) und habe mir , weil ich so ewtas auf keinen Fall nochmals erleben wollte, für meinen nächsten ambulanten Versuch eine TherapeutIN ausgesucht. Und ausgerechnet in diese Frau muss ich als Frau (ich bin nicht lesbisch) mich nun unsterblich verlieben. SUPER. Ganz SUPER.....

Mein erster Gedanke am Morgen und mein letzter am Abend gehören ihr. Ich führe den ganzen Tag über imaginäre Gespräche mit ihr und was für den Erfolg meiner Therapie gar nicht gut sein dürfte:
ich versuche, mich in einem möglichst guten Licht zu präsentieren. Ich gebe mich witzig, klug, humorvoll, brilliant, präsentiere mich auch äußerlich möglichst attraktiv wo mir doch einfach nur danach wäre, mich (am besten in ihren Armen liegend....) zu öffnen. Je intensiver meine Gefühle werden, desto weniger kann ich mich zeigen, wie ich bin. Ich beginne , um ihr zu gefallen, meine Probleme kleinzureden, oder Fortschritte dort vorzutäuschen, wo gar keine sind. Ich möchte die Lieblings- und Musterpatientin sein.
Wie ist das bei euch??
Natürlich hoffe ich (allem hinter-die-Kulissen-Blicken zum Trotz und wider alle Vernunft), dass sie sehr wohl etwas für mich empfindet, was über die normale Thera-Klienten Sympathie hinausgeht, und muss aber für diesen Fall dann fürchten, dass sie mich dann auch rauskickt (ich halte sie für genauso professionell arbeitend und integer, wie meinen letzten Therapeuten) was ich auf keinen Fall will.....Einmal, weil ich derzeit therapeutische Unterstützung benötige und dann deshalb, weil ich sie ja dann nicht mehr sehen könnte...)

Mit diesen beiden mehr oder minder traumatischen Erfahrungen traue ich mich nun einfach nicht, meiner Therapeutin gegenüber über meine Verliebtheit zu sprechen, obwohl ich nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen. Derzeit müssen halt meine beiden besten Freundinnen herhalten, die mich aber nicht wirklich verstehen, da sie die Situation nicht kennen......

Ich erhoffe mir von einem Austausch mit euch etwas mehr Klarheit und auch Hilfe zu einer Entscheidungsfindung (soll ich die Therapie abbrechen? Soll ich doch über meine Verliebtheit reden? etc.)



Soweit erstmal zu mir.
Alles Liebe euch Leidensgenossinnen
Nicola

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 11:01
von Martina71
@Barbara: hey, don´t Panic, die Pfälzer Telefonseelsorge-Hotline steht für dich...

VLG Martina

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 14:43
von bs
Hallo,

Lieber Pierre,
schön, dass ich Dir eine Freude machen konnte in dem anderen thread. Wollte in diesem aber bestimmt nicht das berühmte letzte Wort haben.
Es ist interessant, sich mit dir auszutauschen. Viel Glück für die Woche mit Deiner Freundin (toi, toi, toi)


Liebe Barbara,
leider hatte ich nur einzelne Sitzungen (1 Std) im Abstand von 2 - 3 Wochen. Gerade in diesem Quartal sollten es die regelmäßigen wöchentlichen Sitzungen werden, von denen ich aber ja leider schon die ersten 5 wieder absagen musste (wollte ja in der Reha sein) es sind nur noch 3 Termine im Dezember übrig, weil mein Therapeut im November auch urlaub macht.

Liebe Nicola,
hallo und herzlich willkommen!
Wir freuen uns über jedes posting und über jede(n) neune(n) Teilnehmer hier.

Was Du darüber schreibst, wie Therapeuten in ihrer Freizeit über ihre Patienten sprechen, schockiert mich ehrlich gesagt. Ich hoffe sehr, dass meiner nicht zu dieser Sorte Therpeuten gehört!!!! Außerdem klammere ich mich an die Aussage, die hier mal eine andere, in psychotherapeutischen Dingen auch gut bewanderte Leidensgenossin geschrieben hat: dass nämlich die Übertragungsliebe und die beim Therapeuten entstehende Gegenliebe durchaus erwünscht seien. Ist halt eine andere Meinung zu diesem Thema.
Nachdenklich macht mich vor dem Hintergrund Deiner Worte allerdings die Tatsache, dass mein Terhapeut mich neulich mal gebeten hat, zu überlegen, ob er noch der richtige T. für mich sei. Will er mich auch loswerden, weil ER sich in MICH verliebt hat?
Du merkst, dass wir alle auch keine allgemeingültigen Ratschläge geben können.
Was Deine Verliebtheit angeht, so bin ich davon überzeugt, dass wenn Du es nicht ansprichst, Deine Therapeutin Dich mit Sicherheit eines Tages danach fragen wird. Das haben unsere Therapeuten ALLE gemacht, bevor wir darüber sprechen konnten, bei mir sogar, bevor ich mir das selbst eingestehen mochte.
Alles Liebe für Dich und dass Du eine Gelegenheit findest, Deine Empfindungen auch mündlich in Worte zu fassen - das ist nämlich extrem wichtig.

Vielleicht schaue mich mogen wieder ´rein.
Bis dann

Euer Lieschen

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 15:06
von Highlander
Hallo,

Ganz meinerseits liebes Lieschen haette auch noch was im anderen thread schreiben koennen.
- Ich dachte mir aber, dass du hier eher reinschaust und in den anderen thread haette mein posting auch nicht gepasst.

Danke fuer die netten Wuensche, bin allerdings am ueberlegen ob ich meine Beziehung hier im world wide web breitreten will, weil's nicht nur Du und ein paar andere lesen koennen, was o.k. waere, sondern im Prinzip jeder.

Wuensche Dir und allen anderen einen angenehmen Tag

Liebe Gruesse

Pierre

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 16:30
von bs
Hi Pierre,

danke für Deine rasche Antwort. Ich denke, dass solltetst Du ganz nach Deinem Gefühl entscheiden, wieviel Du hier von Deiner Beziehung erzählst. Wichtig scheint mir nur der Anstoß von, ich sag jetzt mal uns hier, dir selbst klar darüber zu werden. Du musst überhaupt nichts erzählen, auch nicht, weil Du nun mal schon A gesagt hast. Bitte denk daran, niemand ist Dir böse, wenn Deine Freundin hier in Zukunft kein Therma mehr sein wird. Okay? *zwinkersmiley*

Lieschen

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 16:54
von Barbra
Liebes Lieschen,

entschuldige bitte, ich werde mich nie nie wieder auf mein mangelhaftes Gedächtnis verlassen. Jetzt habe ich alle 3 "verliebt"-Threads durchsucht und meinen "merkwürdigen Therapeuten" und immer noch nicht gefunden, wer das mal erzählt hatte. Ich dachte wirklich, Du wärst es gewesen.

Gefällt mir ganz und gar nicht, wenn ich Dich auf was anspreche, dem dann gar net so war, und das alles nur an meiner doofen Amnesie liegt!

Du verzeihst mir nochmal?



Hallo Nicola,

willkommen hier. Aber wie Lieschen bereits sagte, bitte achte doch etwas auf Deine Worte. Du kannst damit sehr viel Unsicherheit und Zweifel verursachen. Ich stimme Lieschens Aussagen diesbezüglich absolut zu.

>manche (gottseidank nicht alle!!) Therapeuten über ihre Klienten zu reden und zu denken imstande sind.
>Mit wie viel Desinteresse, Augenrollen, Genervtheit und zum Teil sogar Verachtung oder Amüsiertheit (auch und gerade über die Heerscharen verliebter Klienten) sie sich äußern (natürlich nicht namentlich, das würde gegen die Schweigepflicht verstoßen

Dir war vermutlich nicht klar, dass jede Einzelne in diesem Thread diese Worte auf sich selbst beziehen wird. Auch ich, obwohl ich von Natur aus sehr mißtrauisch bin und meinem Therapeuten ähnliche Gedanken schon des öfteren zum Vorwurf gemacht habe. Grundlos und zu Unrecht übrigens, um's mal zu erwähnen.

Näher auf anderes eingehen kann ich leider gerade nicht, fühl mich net so toll.

Gruß
Barbara

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 17:07
von Lee
Hi Nicola,

das hast du sehr gut beschrieben. Mir ging es genau so wie dir. Wort für Wort. Danke für diesen Beitrag!

Im ersten Schock über den Blick hinter die Kulissen dachte ich: Katastrophe, das überlebe ich nicht!! Aber jetzt, viele Wochen und eine heftige Krise später, habe ich den Aha-Effekt. Die ganzen Irrungen und Wirrungen waren zu was gut: Ich war gezwungen, über Nähe, Konflikte, Streit, Wut, Introjekte, Machtspiele, Autoritätsprobleme usw. usf. nachzudenken. Das hat furchtbar weh getan - aber jetzt geht es mir besser.

Therapeuten sind auch nur Menschen. Und Menschen irren, tratschen - und haben Probleme mit ihren Mitmenschen, die eben oft nicht das Gleiche wollen wie sie. Der "Witz" dabei ist doch, dass "wir" die Therapeuten auf einen Thron heben - und sie sich zum Teil selber - gegen den die Realität abstinken muss. Viele Patienten sind so bedürftig, haben so viel entbehren müssen, dass sie diese Beziehung als "Liebe, Nähe, Geborgenheit, Angenommensein, keiner versteht mich so wie er/sie" interpretieren und Therapeuten schützen sich (und nicht uns...) vor Gefühlsverstrickungen durch künstliche Konstrukte wie "Abstinenz, Gegenübertragung, Professionalität" oder einfach sehr menschlich durch Abwertung/Tratsch. Worüber nicht so gerne gesprochen wird, sind solche Vorkommnisse wie eine sehr subtile Feindschaft oder Konkurrenz zwischen Therapeuten und Patienten, Machtbedürfnisse, Opfer- und Täterrollen auf beiden Seiten. Denn dazu müssten alle Beteiligten bereit sein, ihr Selbst- und Weltbild zu überprüfen. Und erst da wird es spannend und so richtig anstrengend: Warum dieser Thron? Mami-, Papi-, Kind- oder sogar Lebensersatz? Ist die Realität zu hart - möchten wir die Verantwortung für uns nicht übernehmen? Ich bezweifele, dass Therapeuten bessere Menschen sind. Sie haben ein großes Wissen über die menschliche Psyche, bleiben aber zwangsweise immer menschlich, d.h. unvollkommen. Warum überrascht, schockiert uns das so? Kann Realität unmenschlich sein?

Fragt sich und euch herzlich grüßend
Lee

P.S. Guck mal in Xenias Thread zum Thema "Beziehung Patient-Therapeut" hinein. (Ist ein alter Thread, liegt ein paar Monate zurück.) Dort findest du dich auch wieder.

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 19:49
von Highlander
Hallo Lieschen, Martina, Lee und Barbera;

Es hat mir in den letzten Tagen grossen Spass gemacht und oft viel Freude bereitet mit euch zu posten.-
Ihr scheint auf meiner Wellenlaenge zu surfen .
Irgendwie ersetzt mir dieses Forum speziell dieser thread meine Therapeutin die ich, wie ich meine, nicht mehr benoetige.

Trotzdem bin ich froh, dass es in den Highlands, wo ich die kommenden Tage unterwegs bin, keine Computer gibt und ich mal 'n bisschen Abstand von Forum bekommen kann.
Ich denke ihr versteht mich nicht falsch. Allerdings bin ich in der letzten Zeit sehr viel im www/Forum gewesen. Ausserdem bin ich (eigentlich) nicht der Typ der mehrere Stunden am Tag vor dem Kasten sitzt, wenn's nicht unbedingt noetig ist.

Bis dann
Meld' mich mal wieder
Liebe Gruesse

Pierre

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 19:56
von Xenia
Hallo Nicola,

ich denke, Du verallgemeinerst da etwas, was die Therapeuten so über die Patienten denken und tratschen...

Bei keiner Teamsitzung, bei der ich dabei war, wurde so über Patienten gesprochen. Natürlich wird so etwas in der Teambesprechung thematisiert, aber fähige Therapeuten machen sich nicht lustig über verliebte Patientinnen.

Okay, so viel Erfahrung habe ich jetzt nicht, wie Therapeuten über Patientinnen sprechen, aber ich weiß zumindest, wie Therapeuten und anderes Personal in Teambesprechungen in einer forensischen Abteilung über die Patienten sprechen: sachlich, nüchtern. Natürlich werden witzige Situationen erzählt, irgendwie muß man sich ja auch abgrenzen. Aber daß derartig erniedrigend über Patienten und Patientinnen gesprochen wird, habe ich zumindest nicht erlebt.

Grüße

Xenia

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 20:32
von Xenia
Liebe Lee,

Du hast es mit Deinem dritten Absatz sehr gut beschrieben. Vor allem auch die subtilen Formen von Mißachtung und Demütigung, die es sicherlich auch gibt... Aber in meinen Augen halt die Ausnahme sind und vor allem dann vorkommen, wenn der Therapeut sich nicht in Supervision befindet.

Danke und Grüße

Xenia

Re: bin verliebt III

Verfasst: 27. Okt 2004, 21:32
von Nicola68
Hallo @ all,
vielen Dank für den netten Empfang


Lieschen,

ich hoffe doch mal sehr, dass unser aller Therapeuten nicht zu der ganz schlimmen "Sorte" gehören
Ob die Übertragungsliebe erwünscht ist, ist wohl von Therapieschule zu Therapieschule verschieden. So "richtig" erwünscht, oder zumindest als die Gefühle in geordnete Bahnen lenkendes Konstrukt gedultet ist sie wohl nur in der Psychoanalyse (???). Ich muss allerdings gestehen, dass ich mich in diese Thematik nie so richtig vertieft habe. Zum einen, weil es mich erst vor noch nicht allzu langer Zeit und völlig unerwartet erwischt hat, zum anderen, weil mich persönlich die Psychoanalyse nicht so sehr anspricht.
Auch merke ich, dass mir der rein intellektuelle Umgang mit diesem Thema nicht wirklich weiterhilft.

Es ist natürlich möglich, dass Dein Therapeut sich wirklich in Dich verliebt hat, und Dir nun auf schonende Weise ein Ende der Therapie bei ihm nahelegen will. Ich denke, wenn er einigermaßen professionell arbeitet (und das tut er doch, nach dem, was ich so von Dir gelesen habe), dann wird er seine Gefühle für Dich mehr oder weniger konkret noch ansprechen, d.h. Dir noch "Genaueres" sagen, einfach damit Du weißt, woran Du bist. Ich würde da "einfach" (haha) abwarten und die Entwicklung seiner Professionalität überlassen.

Ich bin nicht sicher, ob meine Therapeutin mich auf eine mögliche Verliebtheit anspricht. Ich hoffe doch sehr, dass Du Dich da irrst, weil ich mich glaube ich vor lauter Scham in Luft auflösen würde . Sie weiß, dass ich bisher niemals homosexuelle Gefühle gehegt habe und dass ich in einer wirklich glücklichen Beziehung lebe. Außerdem ist es so, dass ich einen guten, innigen und liebevollen Kontakt zu meiner Mutter pflege und außerdem eine sehr nette, ältere und sehr mütterliche Freundin habe, was meine Therapeutin alles weiß. (ich bin also in ihren Augen rundherum gut versorgt). Nicht zuletzt tue ich natürlich mein Bestes, damit sie auf gar keinen Fall etwa auf die Idee kommt, ich könnte mich in sie verliebt haben. Ich weiß, das ist superblöd von mir, aber derzeit kann ich mir absolut nicht vorstellen, ihr gegenüber von meiner Verliebtheit zu sprechen.


Barbara, es liegt natürlich nicht in meiner Absicht, irgendjemanden zu verunsichern. Es ist nur außerordentlich schwierig, auf mein spezielles Problem einzugehen, ohne in etwa zu erzählen, was der Hintergrund ist. Ich habe mich soweit es mir möglich war, zurückgehalten und will gerne versuchen, meine Worte in Zukunkt noch besser abzuwägen. Wenn ich in Fettnäpfe latsche, sagt mir bitte Bescheid.




Xenia,
Teamsitzungen habe ich auch zum großen Teil (allerdings nicht immer... ) als sehr nüchtern und professionell in Erinnerung. Diese unguten Töne in den Äußerungen meiner Freunde und Bekannten schleichen sich eigentlich nur im privaten, und/oder zumindest weniger offiziellen Setting ein. Ich hoffe aber in meinem eigenen Interesse, dass ich da einen eher unrealistischen Ausschnitt der Therapeutenwelt kenne.

Ich muss allerdings sagen, dass ich diese Lästereien über Patienten (ich bin Ärztin in einem rein somatischen Fach) auch aus meinem eigenen Bereich und (in hoffentlich ganz milder Form) sogar von mir selbst kenne. Diese "Lästereien" sind ganz offensichtlich in allen sozialen Berufen weit verbreitet. Ich denke, das ist auch eine Form der Verarbeitung belastender, nervender, schlimmer oder frustrierender Ereignisse(die es ja, wenn man mit Menschen zu tun hat, immer zur Genüge gibt), ohne die man wohl gar nicht lange in einem sozialen Beruf arbeiten könnte. Ich verzeihe daher meinen Thera-Freunden, meinen Kollegen (und auch mir selbst) diese Lästereien sogar. Sie schockieren mich selbstsüchtigerweise eigentlich erst, seit ich mich so sehr und so verletzbar (wer liebt ist unendlich verletzbar, aber das muss ich euch wohl nicht sagen...) auf der Seite der potentiellen Läster-Opfer wiederfinde.
Mich verunsichert das einfach maßlos.


Ich finde es besonders nett, dass Du mich trotz Deiner (berechtigten) Kritik im Forum willkommen heißt. Vielen Dank.



Lee, oh das ist ja "wunderbar" (nicht missverstehen, ich gönne Dir natürlich keine unangenehmen Therapie-Erfahrungen), dass ich hier auf jemanden stoße, der (oder die?) ganz ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht hat. Darf ich fragen, wie Du die schwierige Situation so gut gemeistert hast?


<i>Im ersten Schock über den Blick hinter die Kulissen dachte ich: Katastrophe, das überlebe ich nicht!! Aber jetzt, viele Wochen und eine heftige Krise später, habe ich den Aha-Effekt. Die ganzen Irrungen und Wirrungen waren zu was gut: Ich war gezwungen, über Nähe, Konflikte, Streit, Wut, Introjekte, Machtspiele, Autoritätsprobleme usw. usf. nachzudenken. Das hat furchtbar weh getan - aber jetzt geht es mir besser.</i>


Über all das habe ich leider schon ganz viel nachgedacht (Zum ersten Mal, als ich meine Psycho-Ausbildung abbrach und nun anlässlich meiner dämlichen Verliebtheit ein zweites Mal )–bisher jedoch leider ohne "auf einen grünen Zweig " zu kommen..

Das Blöde ist, dass mir völlig klar ist, dass meine so empathische und liebevolle Therapeutin auch nur ein Mensch mit allen Fehlern ist und womöglich privat sogar der amüsierten Zyniker und Läster-Fraktion angehört .
Es sei ihr gegönnt. Ich habe gar nicht das Gefühl, sie so zu idealisieren. (wobei mir völlig klar ist, dass ich mit dieser Einschätzung meiner selbst völlig falsch liegen kann ) Leider hilft mir dieses ganze Wissen im Moment in Sachen Verliebtheit nicht wirklich weiter.
Ich denke, wie Du Lee, dass diese unangenehme Therapeutenseite (mal mehr und hoffentlich meist weniger) einfach Realität ist, wenn auch eine aus Patientensicht unangenehme. Günstigstenfalls kann das Wissen um unangenehme Eigenschaften unserer Therapeuten uns ja zu einem wieder "Entlieben" und damit wieder zu unserer Unabhängigkeit verhelfen *hoff*, auch wenn es schmerzlich ist.

Lieber Gruß an euch alle

Nicola

Re: bin verliebt III

Verfasst: 28. Okt 2004, 09:19
von Lee
Hi Nicola,

ich glaub nicht, dass es ungewöhnlich ist, sich in einen Menschen des gleichen Geschlechts zu verlieben. Ist es nicht ganz natürlich, dass auch zwischen zwei Frauen die gleichen intensiven Gefühle entstehen können, wie zwischen Mann und Frau? Warum sollten unsere Gefühle auf einmal anders funktionieren, nur weil es zufällig das gleiche Geschlecht ist? Wissen unsere Gefühle, um welches Geschlecht es sich handelt und unterscheiden sie auch noch instinktiv zwischen Kulturkreisen z.B.? Nee. Ich würde es daher als Erfahrung verbuchen, als Alternative, die du weder ausleben noch ansprechen musst. Wenn du noch ein bisschen Zeit ins Land ziehen lässt und abwartest, wie sich deine Gefühle entwickeln? Wäre das eine Alternative für dich? Manchmal gelingt es trotz der Verliebtheit, die Probleme zu bearbeiten, die dich in die Therapie geführt haben. Wenn du erwägst, die Therapie abzubrechen, kannst du auch anfangen, dich so zu zeigen, wie du wirklich bist, also unglücklich und in Not, statt einen auf attraktiv zu machen? Mal gucken, was dann passiert?

Psychologie ist die Wissenschaft, die am wenigsten weiß. Eine Charakterprüfung für angehende Therapeuten gibt es nicht, auch keine Qualitätssicherung für Psychotherapie. Außerdem entwickeln sich Menschen während der Berufsausübung. Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch Theras innerlich kündigen, sich hinter eine Schutzmauer aus Zynismus zurückziehen, nur des Geldes wegen arbeiten oder nicht gerne Fehler eingestehen.

Ich habe mir jetzt ein Bild zurecht gebastelt, mit dem ich zurzeit ganz gut leben kann - aber weh tut es immer noch. Danach stelle ich mir Psychotherapie wie ein Theaterstück vor, der Therapeut ist ein Schauspieler, die Patienten das staunende Publikum. Das meine ich nicht negativ. Gute Schauspieler zeichnet es aus, dass sie eben nicht mit ihrem eigenen Leben und ihren persönlichen Gefühlen dabei sind, sondern sich immer wieder neu in andere Menschen hineinfühlen. (Wir wollen keine Schauspieler sehen, die immer nur sich selber spielen. Und Therapeuten, die ständig mitleidig aufstöhnen: „Ohgottogott, wie furchtbar, oh Sie Ärmste!“, wollen wir auch nicht wirklich?) Die Schauspielerei ist ein Handwerk und eine Kunst. Wie die Psychotherapie. Man kann sich auf ein Theaterstück einlassen, und wenn es gut geschrieben ist, sehr viel daraus mitnehmen. Aber es ist eben nur ein Stück in Kulissen, das irgendwann zu Ende ist. Was Therapie und Therapeuten so attraktiv macht ist die Hoffnung.

Zu deinen restlichen Punkten schreibe ich vielleicht später noch was.

Viele Grüße
Lee

Re: bin verliebt III

Verfasst: 28. Okt 2004, 09:21
von bs
Guten Morgen, zusammen,
kann im Moment nicht lange bleiben, weil ich gleich einen Arzttermin habe. Daher nur in Kürze zu dem, was ich der Reihe nach lese:

@Barbara,
ist doch nicht schlimm, wenn Du da was verwechselt hast. Ich freue mich auf alle Fälle über Deine Anteilnahme.

So, für´s Eingehen auf Nicola und andere ist nun keine Zeit mehr. Das hole ich später nach.

Einen schönen Tag wünsche ich Euch allen, sort gut für Euch.

Lieschen

Re: bin verliebt III

Verfasst: 28. Okt 2004, 10:47
von Martina71
Guten Morgen zusammen,



so gehts mir grad... ratlos...
seit fast 2 Wochen Thera Pause (wegen Urlaub) und als ich den Bericht von Nicola gelesen habe..?!?. das spricht mir aus der Seele!
Was hat SIE mit mir gemacht???
Warum?
Woher kommen diese Gefühle??
Wer macht die Gefühle???

Sorry, kann nicht mehr dazu schreiben im Moment!

VLG Martina