Gedichte

Gini
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Beitrag von Gini »

MANCHMAL BRAUCHE ICH EINEN GANZ NEUEN BLICKWINKEL; DER NICHT GETRÜBT IST VON HOFFNUNGSLOSIGKEIT,SONDERN OFFEN IST FÜR DIE VIELEN MÖGLICHKEITEN DES LEBENS. IN JEDEM KIND ENTDECKEN WIR UNSERE SEHNSUCHT NACH LEBEN WIEDER. WIE GUT IST ES, MENSCHEN ZU KENNEN, BEI DENEN ICH WIRKLICH SO SEIN KANN, WIE ICH BIN. Kalendersprüche die mich berühren. Kennt ihr das?: Man liegt abends im Bett. Gedanken kommen und gehen . Man kann nicht loslassen. Ich hänge fest. Ich nehme mir ein Blatt. Weiß ist es und rein. Der Stift bewegt sich im Dunkeln. Eigentlich kann ich gar nicht lesen , was ich da schreibe. Doch Gedanken kommen und schon sind sie auf dem Papier. Am nächsten Tag sitze ich vor dem Papier. Ich versuche, das Geschriebene zu entziffern und tippe es säuberlich in den Computer. Beim Schreiben denke ich dann.: Woher kommen die Worte? Hast du das wirklich geschrieben. Wer führte deine Hand durch die Dunkelheit??? Wollt ihr wissen , was ich schreibe??. Ich freue mich auch sehr über Kommentaren zu meinen Gedanken. Weiß ich doch selbst nicht, wie sie so entstehen. Danke , dass ihr alle hier seid. Liebe Grüße Gini ---------------------------------------------------- Schmerz kommt, Schmerz geht, Erinnerung bleibt. Liebe kommt, Liebe geht, Erinnerung bleibt. Mit jeder verlorengegangenen Liebe Erkaltet ein Stück Mensch Ich friere. ----------------------------------------------------- Du tratst in mein Leben, die Sonne ging auf, gemeinsam in die Zukunft streben, bestimmt für meinen Lebenslauf. Ich gab dir all meine Liebe Sehr oft wohl zu viel. Für dich waren es Hiebe Für mich nur Gefühl. Du warst das Licht in meinem Herzen Du gabst meinem Leben neuen Sinn. Heute sitze ich alleine vor vielen Kerzen, weil ich innerlich schon gestorben bin. Meine Seele trägt viele Wunden.. Sie machen mir Schmerzen. Mein Körper zerschunden Und Narben im Herzen. Schon als Kind nie gehabt, das Gefühl geliebt zu werden, dann kamst du in mein Leben und konntest so viel davon geben. Ja , ich hab dich geliebt Und Schmerz ist alles was blieb. Du kannst mich nicht mehr benutzen, wie es dir gerade passt, denn es tut unendlich weh und wird mir zur Last. Ich will mein Leben wieder. Es braucht neuen Sinn. Ich will wieder lachen. Ich hab noch ein Kind. Sie braucht neue Freude, Spaß und auch Kraft. Sie will wieder leben, ich hoff, ich hab es bald geschafft. Spürst du, wie du langsam mein Leben zerstörst? Und das , obwohl du schon lange nicht mehr dazu gehörst. Ich will wieder leben, in Glück und Harmonie. Das fand ich die letzte Zeit bei dir nie. Der Schmerz muss raus, meine Seele die schreit: Vergiss ihn endlich, jetzt ist es so weit. Drum komm nicht mehr her, es tut noch mehr weh, wenn ich dir so gegenübersteh. Ruf mich nicht mehr an Lass dich nicht mehr sehen. Nur so kann ich das Alles überstehen. Ich hab dich geliebt, mehr als alles auf der Welt. Schmerz ist alles was blieb Da hilft auch kein Geld. --------------------------------------------------------------------------- Keine Ahnung , was da passiert Du gehst nicht raus aus meinem Kopf, ich kann nichts dagegen tun. Die Gedanken kommen ständig, lassen mich nicht ruhen. Und es ist kalt hier, Schmerz zerfrisst die Seele, Ich kann nichts dagegen tun. Lieber Gott, komm und hilf mir! Meine Gedanken müssen ruhen. Alles dreht sich hier im Kreis. Ich kann nicht stille stehen. Und doch muss es weiter nach vorne gehen. Hier ist ein Punkt in meinem Leben, den sollte es nicht noch einmal geben. Vor Jahren litt ich schon mal so sehr, Ich hoffte so, das gäbe es nie mehr. Nun ist es wieder da, das Gefühl der Einsamkeit so nah. Ich wünschte so sehr, du könntest mich verstehen, unsere Fehler als Chance sehen.
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Hallo Gretchen, dein Wunsch ist mir "Befehl" .... *lach* Den Weg, den du vor dir hast, kennt keiner. Nie ist ihn einer so gegangen, wie du ihn gehen wirst. Es ist dein Weg. Unauswechselbar. Du kannst dir Rat holen, aber entscheiden mußt du. Hör auf die Stimme deines inneren Lehrers. Gott hat dich nicht allein gelassen. Er redet in deinen Gedanken zu dir. Vertraue ihm und dir. Nimm dich an. Sei du die, die du bist. Sei du der, der du bist. Erst dann fängst du an, zu werden, was du sein möchtest. Versteh deine Schwächen. Erst dann kannst du mit ihnen arbeiten und sie zu Stärken verwandeln. Setz deine Stärken so ein, dass du noch zerbrechlich bleibst. Und niemand unnötig abschreckst. Achte auf deine Unsicherheiten, sie öffnen die Wege in neues Land. Glaub, dass du einen Beitrag zu geben hast. Du wirst wahrscheinlich den Kurs der Welt nicht verändern, kein Held auf internationaler Szene sein. Aber da, wo du bist, wirst du als du gebraucht. Es entsteht ein Loch, wenn du weg bist. Aber du mußt es glauben und dich auch so bewegen: Nur wenn du du bist leistet du einen wichtigen Beitrag. Wenn du Rollen spielst und tust, was alle tun oder was man von dir verlangt, dann fehlt niemand, wenn du weg bist, weil ein anderer die Rolle übernimmt. Du bist mehr als deine Rolle. Wer bist Du? Was du erlebt hast, hat dich geprägt und dir deine unauswechselbare Sicht gegeben. Die Entscheidungen, die du getroffen hast, haben Dir Wege geöffnet und dafür andere verschlossen. Die offenen Türen sind nur für dich. Nur deine Unentschiedenheit wird sie schließen. Deinen Beitrag zur Welt wird keiner leisten, weil niemand die Welt so sieht wie du. Niemand hat deine Fingerabdrücke. Niemand hat deine Stimme. Niemand sagt so "ich liebe dich" wie du. Niemand glaubt wie du. Niemand denkt so ans Sterben wie du. Niemand hat deine Geschichte. Niemand spürt die gleiche Trauer, das gleiche Glück wie du. Niemand ist wie du. Niemand in deinem Land, auf deinem Kontinent, auf dem dritten Planeten dieses Sonnensystems, in der Galaxie, die wir die Milchstraße nennen. Niemand, weil du einmalig bist. Einmalig ist auch dein Wille. Du kannst etwas wollen. Du sagst ja! Du willst etwas nicht. Du sagst Nein! Das macht dich frei, weil der Mensch frei ist, der sich nicht von andern leben läßt. Dein Wille macht doch reich. Er ist der Schlüssel zum Leben, den Gott in dich hineingelegt hat. Mit ihm schließt du auf, was auf dich wartet. Du nimmst dein Leben in die Hand und trägst die Verantwortung. Gott fragt zurückhaltend: Was willst du? Und zwingt dir seinen Willen nicht auf. Du meintest dich zu kennen, deine Haltungen und Träume. Du warst bei dir zu Hause und fühlst dich wohl. Jetzt bricht etwas Neues in dir auf. Du bist überrascht und verunsichert. Dein Horizont wird weiter. Ahnungen suchen dich heim. Du kannst dich nicht mehr an der Person festhalten, die du einmal warst. Weil du unterwegs bist, gehört auch deine Veränderung zu dir. Auch sie ist einmalig. Du bist auch, was du wirst. Manche wenden sich ab von dir, weil du dich nicht nach dem "man sollte" und "jeder tut das" bewegst. Du bist dir treu und verlierst dadurch die, die dich nur so lange annahmen, wie du ihnen angenehm und passend warst. Sie wollten nicht die Herausforderung deiner inneren Stärke, nicht die Verunsicherung, die mit deiner Offenheit und Direktheit kam. Sie wollen dich profillos. Sie wollen dich grau und berechenbar. Sie wollen Ruhe über alles und darum müssen sie dich links liegen lassen, um sich selbst, in ihre Dumpfheit zu retten. Gott wendet sich dem einzelnen zu. Er bewegt nicht die Massen, sondern zielt auf dein Herz in der Masse. Er hat deinen Namen auf den Lippen. Spürst du es in deinem Herzen? Wenn er dich anspricht, öffnen sich Wege. Aber gehen mußt du sie selbst. Er geht sie nicht für dich. Darum hat er dich mit einem Willen begabt. Doch nur wenn du ihn einsetzt, wirst du weiterfinden. Er ist für dich in deinem Wunsch nach Leben. Er selbst ist das Leben. Wenn du wirkliches Leben wünschst, wünschst du damit Gott. Einmalig zu sein bringt auch Einsamsein mit sich. Du spürst, dass niemand dich versteht. Du sinkst auf den Grund in dir wie ein Kiesel im kalten Bach. Das ist der Preis. Doch im Einsamsein wirst du reicher. In den Stunden allein mit dir selbst entdeckst du, wer du bist. In dem Schmerzen wirst du fester. Das ist der Kampf. Oder willst du lieber so tun, als wärst du der Freund aller, und dabei die Freundschaft mit dir selber verlieren? Sei dir treu. Und vergiß nicht zu träumen, dir eine Welt vorzustellen, in der die Liebe mehr Platz hat, in der die Hoffnung nicht aufhört und der Friede die ganz tiefe Sehnsucht aller Menschen ist. Dass du träumen kannst, ist eine Gabe. Deine Energie wartet darauf, vor deine Träume gespannt zu werden. Setz dich ein für das, was du glaubst. So wie du deine Nachtträume bist, so bist du auch deine Wachträume. Niemand träumt wie du, und niemand verwirklicht deine Träume so wie du. Der Druck nimmt zu. Man will, daß du dich einordnest, dich anpaßt und mit der Masse spricht: "Ich bin einer von euch und habe keine eigene Identität" Du weigerst dich, und der Druck wächst weiter. Der Preis steigt. Du sollst eine Nummer sein, eine verfügbare Statistik. Hältst du durch? Glaubst du an deine Einmaligkeit und gehst du dem nach, was du in dir als richtig empfindest? Hast du die Energie, dich zu behaupten, ohne dabei andere selbst zu erdrücken? Auch deine Schmerzen und Ängste sind ganz deine eigenen. Niemand erlebt sie so wie du. Doch durch sie wirst du verstehen, warum andere so leiden. In deinen Schmerzen und Ängsten sind Möglichkeiten und Angebote, die Tiefe des Lebens zu begreifen. Du lebst nicht allein. Sprachlos leiden viel um dich und wünschen sich sehnlichst die Stimme eines Menschen, der sich selbst entdeckt hat und etwas versteht von den Zusammenhängen zwischen Leiden und Wachsen. Geh in deine Schmerzen und Ängste. Wenn du sie verstehst, bist du andern ein Stück näher. Wenn du bei dir bist und dich wohl fühlst, verträgst du die Eigenart anderer, ihre so ganz eigene Sicht der Dinge. Dann hältst du ihre Herausforderung aus. Aber dann gibt es Tage an denen du Angst vor dir selbst hast, vor deinen übermächtigen Gefühlen, deinen seltsamen Gedanken, Angst vor der dunklen Zukunft und der Macht der Vergangenheit. Dann wirst du unsicher und weißt nicht recht, was du glaubst. Dann leidest du unter der Entschiedenheit anderer und willst dich zurücknehmen. Bleib bei dir, bei deiner Schönheit und Herbheit, bei deiner Freiheit und deinen Grenzen. Nimm
dich nicht von uns. Wir brauchen dich, wie du bist. Du, sei du - du. (Ulrich Schaffer)
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Muriel
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Beitrag von Muriel »

Hallo Gini, ja, ich kenne das auch .... diese "Gebetsmühlen im Kopf" .... ""Beim Schreiben denke ich dann.:Woher kommen die Worte? Hast du das wirklich geschrieben. Wer führte deine Hand durch die Dunkelheit???"" Ich glaube, deine Seele verschafft sich auf diese Weise Gehör .... ""Wollt ihr wissen , was ich schreibe??."" Ja, ich lese deine Texte mit Interesse .... ich finde es schön, dass du uns hier an deinen Gedanken teilhaben lässt. *lächel* Einen lieben Gruss Muriel
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Muriel
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Beitrag von Muriel »

Hallo Gretchen und Gini, habe gerade noch einen wunderbaren Text von Ulrich Schaffer entdeckt, der jetzt irgendwie gut passt. Einen lichten Tag wünscht Muriel Du hast das Recht, deine dunklen Stunden zu durchleben und dich nicht durch billige Sprüche aus ihnen herauslocken zu lassen. Schon der Versuch ist eine Entwürdigung deiner inneren Wirklichkeit. Du bist auch deine Dunkelheit. Die Abgründe und Widersprüche gehören auch zu dir. Die Schatten geben deinem Leben Tiefe und Menschlichkeit. Wer mit dir in Beziehung tritt, sollte wissen, daß diese Seite zu dir gehört. Wer sie in dir ablehnt, hat nicht das Recht, sich deinen Freund und deine Freundin zu nennen. Manche geben dir nicht das Recht auf diese Seite in dir. Sie erwarten, daß du sie unterschlägst und das Glück vorspielst. Vielleicht haben sie weniger Angst für dich als für sich selbst, weil sie durch dich an das Unoffene in sich selbst geraten. Wenn sie darum dir helfen wollen, geschieht es nicht, um Dir zu helfen, sondern sich selbst. Du hast ein Recht auf deine Trauer. Du darfst dich deinen Verlusten widmen, mußt nicht verdrängen, was dich beschwert. Du hast ein Recht, das abzutrauern, was dich so tief enttäuscht hat und was du nicht ändern kannst. Du hast ein Recht auf deine Tränen, auf dein Schweigen, auf deine Ratlosigkeit, auf deine innere und äußere Abwesenheit. Du mußt nicht den Glücklichen spielen, nicht über den Dingen stehen. Du hast ein Recht, die wegzuschicken, die dich mit Gewalt aus deiner Trauer herausholen wollen, weil deine Trauer sie selbst bedroht. Du hast ein Recht auf deine Trauerzeit. Du hast ein Recht, mit denen nicht reden zu wollen, die dir ein schlechtes Gewissen machen für deine Dunkelheit und Trauer. Die mit Sprüchen kommen und dich mit diesen Sprüchen unter Druck zu setzen versuchen. Du hast ein Recht auf deine Trauerstille. Viel Kraft steckt darin, den rechten Moment wahrzunehmen und ihn zu nutzen. Jedes Problem trägt in sich die Energie, die wir brauchen um es zu lösen. Fragen und Antworten Bilden eine Einheit - sie gehören zusammen. In dem, was uns das Leben zumutet, liegt gleichzeitig das Vertrauen des Lebens zu uns. Was dich ängstigt, mobilisiert auch deinen Mut. Was du nicht verstehst, appelliert genau in dem Moment des Unverständnisses an deine Findigkeit. Deine Stärke liegt in deiner Schwäche, wie das Gold in den grauen Schichten Lehms. (aus "Grundrechte" von Ulrich Schaffer)
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Gini
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Beitrag von Gini »

Danke , hast mir sehr geholfen. Ich versteh die Welt nicht mehr. Nur gut, das ich eine Tochter habe. Sie ist wie meine Lebensversicherung. Wenn sie nicht wäre, hätte ich die Kraft nicht für dieses harte Leben. Bis irgendwann Gini
Claudia
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Beitrag von Claudia »

Außenseiter in der Wüste Feuertag Schwarznacht Gleichgültig Leere Nichts Wüste im Außenseiter keine Antwort
Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Es ist kein Trost und kein Heil bei der Weisheit der Weisen und bei der Macht der Mächtigen, denn der Herr kam nicht zur Welt, damit die Menschen stärker und klüger, sondern damit sie sanfter und gütiger würden. Und darum sind es allein die Kräfte des Herzens, die uns vielleicht noch einmal retten. Karl-Heinrich Waggerl
Martina
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Beitrag von Martina »

Hallo an alle, ich hab was zum schmunzeln gefunden und gedacht ich setz es hier ins Forum... vielleicht heitert es Euch ein bissel auf. Liebe Grüsse Martina When the last Kalender-sheets flattern trough the winter-streets and Dezemberwind is blowing, then ist everybody knowing that it is not allzuweit: she does come - the Weihnachtszeit. All the Menschen, Leute, people flippen out of ihr warm Stüble, run to Kaufhof, Aldi, Mess, make Konsum and business. Kaufen this und jene Dings and the Churchturmglocke rings. Manche holen sich a Tännchen, when this brennt, they cry "Attention". Rufen for the Feuerwehr: Please come quick to löschen her!" Goes the Tännchen of in Rauch, they are standing on the Schlauch. In the kitchen of the house mother makes the Christmasschmaus. She is working, schufting, bakes hit is now her Yoghurtkeks. And the Opa says als Tester: We are killed bis to Silvester! Then he fills the last Glas wine yes, this is the christmastime! Day by day does so vergang, and the Holy night does come. You can think, you can remember, this is immer in Dezember. Then the childrenlein are coming candle-Wachs is abwärts running. Bing of Crosby Christmas sings while the Towerglocke rings and the angels look so fine well this is the Weihnachtstime. Baby-eyes are big and rund, the family feels kerngesund when unterm Weihnachtsbaum are hocking then nothing can them ever shocking. They are so happy, are so fine this happens in the Chistmastime! The animals all in the house, the Hund, the Katz, the bird, the mouse, are turning round the Weihnachtsstreß, enjoy this day as never nie, well they find Kittekat and Chappi in the geschenkkarton von Pappi. The family begins to sing and wieder does a Glöckchen ring. Zum song vom grünen Tannenbaum the Tränen rennen down and down. Bis our mother plötzlich flennt: The christmas-Gans im Ofen brennt!" Her nose indeed is very fine Ende of the Weihnachtstime.
phoenix
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Beitrag von phoenix »

Merry Christmass ... -)
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Mir ist gerade so danach und Erasmus wollte was zum Lesen: Du Spiegel in der Nacht rufst nach mir sprich was siehst du ? sieh doch, sieh ich seh mich wie ? Spiegel im Spiegel zu Morpheus Stunden lehn ich meine Stirn an dein kühles Glas lass mich ein wenig treiben erinnerst du dich ? ich seh ein Gesicht, als wärs mein eigenes und bins doch nicht wer bist du ? wer bin ich ? kennen wir einander ? hier ich dort du seltsam vertraut wer schaut ? immer wieder ein Mensch so nah so fern gleich weit von allem entfernt allem gleich nah die Mitte nach der Verlangsamung als hieltest du den Atem an vertrauter Spiegel der blinde Fleck das bin ich wie weiter ? ich werde den Ort beschreiben kaum erkennbare Wege Grenzen verschwimmen gibt es dich ? wo höre ich auf wo fängst du an zärtlich gleitet mein Blick durch das samtene Dunkel der Nacht in ein Gesicht sieh Spiegel, sieh als hätten wir ein gemeinsames zaghaftes Lächeln auf den Lippen in mir bist du bist du ich (?) dieses du und dieses ich fühlbare Stille fast wie ein Selbstgespräch was verlangst du ? sieh die angelehnte Tür, sie ist offen bleib, Spiegel sieh im Augen - Blick beginnen wir zu fallen Schmerzblut von mir für dich von dir für mich Nachtschatten dunkel warm lebendig sieh Spiegel, sieh meine Hand behutsam wie der Flügelschlag eines schwarzen Schmetterlings auf deiner Wange berührt sie das kalte Glas balancierst du wie ich ? die Grenze sieh Spiegel, sieh sie ist so dünn springst du ? willst du ? kommst du zu mir (?) komm ich zu dir (?) Einen lichten Tag wünsche ich euch Muriel - lili
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Erasmus

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Beitrag von Erasmus »

Hallo, Lili Berlin, Wunderschön! Wirklich! Sehr filigran und zart, aber dennoch voller Inhalt. Sogar ausgedruckt hab ich's mir! Sogar lästern mag ich nicht! Danke schön Erasmus, Berührter
winnie
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Beitrag von winnie »

Wir wissen nicht, was wir wert sind. Es ist ein Geheimnis. Aber könnte es nicht sein, dass die Balance der ganzen Welt, an dir und mir hängt? Was unerklärlich ist, ist nicht unmöglich. Wie wären wir da plötzlich in der Mitte der Handlungen, das Feuer, das wärmt, die Hand, die sich dem Sinkenden entgegenstreckt, die Tinte, mit der der Friedensvertrag endlich unterzeichnet wird, das unverminte Land. Was wir glauben, schafft Wirklichkeit, hält uns offen für das Wunder, ist Sprache und Verwandlung, ist gelebtes Geheimnis. aus Ulrich Schaffer, "Flügelleicht", Kreuz Verlag, 2000
Marina
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Beitrag von Marina »

Es ist wirklich gut, was da so der liebe Ulrich schreibt - danke Winnie, werd mich damit mal etwas näher befassen. Ja, gelebtes Geheimnis, wir sind es alle irgendwie und durch das, was wir tun, wird es offenkundig. Wünsche Dir einen schönen Abend Liebe Grüße Marina
Marina
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Beitrag von Marina »

Liebe Muriel, ich liebe Gedichte, dieses von Dir ist sehr schön, hast Du noch mehr auf Lager davon? Mir fallen auch gelegentlich welche ein, nur im Moment habe ich gerade eine schöpferische Pause eingelegt, sie wird aber sicher nicht lange anhalten. Liebe Grüße Marina
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Lieber Erasmus, ich freue mich, dass ich dich berühren durfte. *lächel* Lili Berlin
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Muriel
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Beitrag von Muriel »

Liebe Marina, das obige Gedicht, ist mein letztes Werk und ich betrachte es als mein bisheriges "Meisterwerk". Es entstand während einer aussergewöhnlichen Erfahrung mit einem anderen Menschen, die ich machen durfte und die ich persönlich als wunderbares Geschenk empfinde. *lächel* Ein Umbruch in meinem Seelenleben, in mir .... zieht heute noch Erkenntnisse nach sich. Ich gebe hier jetzt noch ein paar Texte von mir preis, die verdeutlichen das, was ich meine, vielleicht etwas klarer, als meine Worte das jetzt vermögen. Neues gibt es derzeit leider nicht von mir, ich bin ein Mensch, der in Krisenzeiten eher verstummt, will heissen, ich kann dann nicht mehr schreiben. Ich bin eine "Danach - Schreiberin". *lächel* Ich freue mich, dass es dir gefällt. Einen lieben Gruss Muriel - lili ----------------------------------------- Ich War auf der Suche nach ihr die ich lange verloren glaubte. Unwiederbringlich, dachte ich. In der Landschaft meines Innersten finde ich sie wieder. Weinend misstrauisch ängstlich aber auch trotzig neugierig mutig. Viele Splitter meiner Selbst. Vorsichtig sammle ich sie alle auf und setze sie in den Spiegel ein. Solange bis ich mich selbst wiedererkenne. Nicht verloren für immer, schlafend geschützt unter einem Felsvorsprung gewartet, bis ich mich erinnere und die Suche beginne. --------------------------------------- One from None I had this dream about a girl, where I was trying to talk to her. Every time I put my hand out to her, it would get out of control and try to slap her. She kept backing away as I approached. I tried to tell her, that I was sorry, but the words came out wrong. Instead of something good, it was a threat. All of a sudden I started kicking her. She ran away and I tried to follow her but my legs wouldn't move. (Henry Rollins) Du wünscht dir etwas so sehr und würdest alles dafür hergeben, es zu bekommen. Sehnsucht und Angst gehen Hand in Hand. Dann ist es plötzlich so nah und diese Nähe erschreckt dich. Es scheint so leicht zu erreichen. Du streckst die Hand aus und irgendetwas in dir zwingt dich, das Gegenteil von dem zu tun, was du ursprünglich vorhattest. Du wirst verletzend und erwartest atemlos die Reaktion des Anderen. Er schützt sich vor dir und es tut weh. Der Schmerz macht dich fast wahnsinnig. Du könntest schreien und geichzeitig weinen. Der Andere wendet sich ab und du möchtest ihn festhalten, alles wieder gutmachen, Vergangenes auslöschen, neu anfangen, trösten und lieben, alles erklären. Aber wie erklärt man etwas, was man selber nicht versteht ? In dir schreit es, der Schmerz tobt, Tränen als Frosch im Hals. Es tut so weh. Wie gelähmt stehst du da und starrst dem Anderen hinterher, bis er verschwunden ist. Wieder allein und der Haß auf dich selber ist wieder ein Stückchen stärker geworden. ---------------------------------------- Nachts Sehe in den dunklen Nachthimmel. Zwischen den wild tanzenden Wolken, blinken vereinzelt Sterne auf. Wind umschmeichelt mich. Streift erst zart, dann heftiger mein Gesicht. Schliesse die Augen und alles fällt von mir ab. Alltagssorgen Gedanken an Arbeit Zukunftspläne Entschwebe der Gegenwart und bin doch ganz real. So nah bei mir. Spüre mich intensiv wie nie zuvor. Seltene Glücksmomente. ---------------------------------------- Schattenlieder Beängstigende Leere fühlend warte ich ganz klein tief innen in mir drin auf irgendeinen Impuls wieder aufzutauchen. Auf irgendeinen Grund die bleierne Müdigkeit und Resignation abzuschütteln und mich wieder ganz auszufüllen. Ich will mich nicht so klein wund und ungenügend fühlen, doch manchmal fehlt mir die Kraft für alles. Verkrochen in meine schützende Höhle kostet es mich eine Unmenge an Überwindung mich dazu durchzuringen nicht aufzugeben und weiterzugehen. Anzukämpfen gegen alte Wunden die immer wieder aufbrechen scheinbar nie verheilen wollen und sich selbstzerstörerisch auswirken. Gerade deshalb habe ich mir geschworen, dass sie es nicht schaffen werden, mich zum Aufgeben zu zwingen. Deshalb suche ich immer weiter nach einer Alternative zum endgültigen Aus. Und weil ich bisher nach jedem Auftauchen ein Stückchen stärker geworden bin. ----------------------------------------- Animal Attraction Scheine die Wirkung eines wilden Tieres zu besitzen. Sie sind fasziniert manchen bin ich unheimlich, sie meiden den Kontakt mit mir, haben Angst. Andere wollen mein Vertrauen gewinnen. Sie suchen meine Nähe meinen Schutz. Doch wenn wir Freunde geworden sind, ich beginne ihnen zu vertrauen, wollen sie, daß ich mich ihrem - für mich oft befremdlichen - Lebensraum anpasse. Irgendwann versuchen sie mich zu besitzen, wollen meinen Willen brechen um sich meiner ganz sicher zu sein. Dabei vergessen sie den Instinkt des wilden Tieres, seine Sehnsucht nach Unabhängigkeit, seine Krallen und seine Kraft. Und wundern sich, wenn ich sie auf meiner Flucht in die Freiheit verletze.
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Muriel
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Gedichte

Beitrag von Muriel »

Und noch was Uneigenes, bin gerade so in Stimmung dafür. (c: Der Seelenvogel Tief, tief in uns wohnt die Seele. Noch niemand hat sie gesehen, aber jeder weiß, daß es sie gibt. Und jeder weiß auch, was in ihr ist. In der Seele, in ihrer Mitte, steht ein Vogel auf einem Bein. Der Seelenvogel. Und er fühlt alles, was wir fühlen. Wenn uns jemand verletzt, tobt der Seelenvogel in uns herum; hin und her, nach allen Seiten, und alles tut ihm weh. Wenn uns jemand lieb hat, macht der Seelenvogel fröhliche Sprünge, kleine, lustige, vorwärts und rückwärts, hin und her. Wenn jemand unseren Namen ruft, horcht der Seelenvogel auf die Stimme, weil er wissen will, ob sie lieb oder böse klingt. Wenn jemand böse auf uns ist, macht sich der Seelenvogel ganz klein und ist still und traurig. Und wenn uns jemand in den Arm nimmt, wird der Seelenvogel in uns größer und größer, bis er und fast ganz ausfüllt. So gut geht es ihm dann. Ganz tief in uns ist die Seele. Noch niemand hat sie gesehen, aber jeder weiß, daß es sie gibt. und noch nie, noch kein einziges Mal, wurde ein Mensch ohne Seele geboren. Denn die Seele schlüpft in uns, wenn wir geboren werden, und sie verläßt uns nie, keine Sekunde, solange wir leben. So, wie wir auch nicht aufhören zu atmen, von unserer Geburt, bis zu unserem Tod. Sicher wollt ihr auch wissen, woraus der Seelenvogel besteht. Das ist ganz einfach. Er besteht aus Schubladen. Diese Schubladen können wir nicht einfach aufmachen, denn jede einzelne ist abgeschlossen und hat ihren eigenen Schlüssel. Und der Seelenvogel ist der einzige, der die Schubladen öffnen kann. Wie? Auch das ist ganz einfach: mit seinem Fuß. Der Seelenvogel steht auf einem Bein. Das zweite hat er, wenn er ruhig ist, an den Bauch gezogen. Mit dem Fuß dreht er den Schlüssel zu der Schublade um, die er öffnen will, zieht am Griff, und alles was darin ist, kommt zum Vorschein. Und weil alles was wir fühlen, eine Schublade hat, hat der Seelenvogel viele Schubladen. Es gibt eine Schublade für Freude und eine für Trauer. Es gibt eine Schublade für Eifersucht und eine für Hoffnung. Es gibt eine Schublade für Enttäuschung und eine für Verzweiflung. Es gibt eine Schublade für Geduld und eine für Ungeduld. Auch für Haß und Wut und Versöhnung. Eine Schublade für Faulheit und Leere, und eine Schublade für die geheimsten Geheimnisse. Diese Schublade wird fast nie geöffnet. Es gibt auch noch andere Schubladen. Ihr könnt selbst wählen, was drin sein soll. Manchmal sind wir eifersüchtig, ohne daß wir es wollen. Und manchmal machen wir etwas kaputt, wenn wir eigentlich helfen wollen. Der Seelenvogel gehorcht uns nicht immer und bringt uns manchmal in Schwierigkeiten... Man kann schon verstehen, daß die Menschen verschieden sind, weil sie verschiedene Seelenvögel haben. Es gibt Vögel, die jeden Morgen die Schublade "Freude" aufmachen. Dann sind die Menschen froh. Wenn der Vogel die Schublade "Wut" aufmacht, ist der Mensch wütend. Und wenn der Vogel die Schublade nicht mehr zuschließt, hört der Mensch nicht auf, wütend zu sein. Manchmal geht es dem Vogel nicht gut. Dann macht er böse Schubladen auf. Geht es dem Vogel gut, macht er Schubladen auf, die uns gut tun. Manche Leute hören den Seelenvogel oft, manche hören ihn selten. Und manche hören ihn nur einmal in ihrem Leben. Deshalb ist es gut, wenn wir auf den Seelenvogel horchen, der tief, tief in uns ist. Vielleicht spät abends, wenn alles still ist. (von Michael Snunit und Na'ama Golomb) Ein wunderbares kleines Büchlein. *lächel* Gute Nacht wünscht Muriel - lili
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Marina
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Beitrag von Marina »

Liebe Muriel, es ist schon irgendwie süß dieses Phantasie-Gebilde "Seelenvogel" und dann noch die Vorstellung, wie er mit all den Schubfächern umgeht, gerade wo die Seele etwas so Unfaßbares ist. Bei mir wütet der kleine Kerl auch manchmal ganz schön herum, bin gerade dabei, ihn etwas zur Ordnung zu rufen, hoffentlich kann er mich hören und steht zur Abwechselung mal auf beiden Beinen, um nicht noch mehr Unheil anzurichten. Liebe Grüße Deine Marina
Marina
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Beitrag von Marina »

Deine eigenen Texte gefallen mir noch viel besser, Empfindungen, die traurig machen - ich kenne sie. Du schreibst also danach; ich schreibe immer während dieser Phasen, es hilft mir, sie innerlich zu verarbeiten. Mit jedem Text sind dann diese Empfindungen für immer gespeichert, sobald sie mich wieder in Beschlag nehmen, fallen mir auch die Texte dazu ein, und dann gefallen sie mir nicht mehr, haben nicht genügend Aussagekraft, geben nichts wider, oft vernichte ich sie auch. Wenn ich Dein Geschriebenes lese, habe ich das Gefühl,dieses "Ich" ist in seinem Leben noch nicht angekommen, bleibt ein ewig Suchendes,hat Angst vor Einsamkeit und davor, sich selbst zu erkennen. Sag mir bitte, ob ich das richtig, oder zumindest ansatzweise, erkannt habe.Dabei will ich gar nicht so sehr davon ausgehen, dass es etwas mit Dir zu tun haben könnte, da möchte ich schon etwas zurückhaltend fragen. Liebe Grüße Marina
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Fast ein Liebesbrief Einer seltsamen Begegnung verdanke ich die nachfolgenden Zeilen eines unbekannten Autors. Während eines kurzen Gastvortrages an der Lousiana State University erschien plötzlich am Ende einer Diskussion ein blasser junger Mann, offenbar ein Student, legte scheu ein Blatt auf den Tisch, um den wir herumstanden, deutete mit einem Blick darauf, sagte: "Sie werden das vielleicht brauchen", und verschwand. Keiner der Umstehenden kannte ihn. Die Übersetzung des englischen Originaltextes ist frei und unserer Sprachweise angeglichen. Dieser Text zeigt, dass die Unmöglichkeit und die verborgene Angst des modernen Menschen, sich anderen tatsächlich zu nähern, der Hauptgrund zu sein scheint für die Schwierigkeit, wirklich zu lieben. Bitte höre, was ich nicht sage ! Lass' dich nicht von mir narren. Lass' dich nicht durch das Gesicht täuschen, das ich mache. Denn ich trage tausend Masken - Masken, die ich fürchte abzulegen. Und keine davon bin ich. So tun als ob ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Aber lass' dich dadurch nicht täuschen, um Gottes Willen, lass' dich nicht von mir narren. Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie aussen, als sei mein Name Vertrauen und mein Spiel Kühle, als sei ich ein stilles Wasser und als könne ich über alles bestimmen, so als brauchte ich niemanden. Aber glaub' mir nicht, bitte, glaub' mir nicht ! Mein Äusseres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske. Darunter ist nichts Entsprechendes. Darunter bin ich, wie ich wirklich bin: verwirrt, in Furcht und alleine. Aber ich verberge das. Ich möchte nicht, dass es irgend jemand merkt. Beim blossen Gedanken an meine Schwächen bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen. Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen; die mich vor dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre dieser Blick gerade meine Rettung. Und ich weiss es. Wenn er verbunden wäre mit Angenommenwerden, mit Liebe. Das ist das Einzige, das mir die Sicherheit geben würde, die ich mir selbst nicht geben kann: dass ich wirklich etwas wert bin. Aber das sage ich dir nicht. Ich wage es nicht. Ich habe Angst davor. Ich habe Angst, dass dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich fürchte, du wirst gering von mir denken und über mich lachen - und dein Lachen würde mich umbringen. Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir selbst nichts bin, nichts wert, und dass du das siehst und mich abweisen wirst. So spiele ich mein Spiel, mein verzweifeltes Spiel: eine sichere Fassade aussen und ein zitterndes Kind innen. Ich rede daher im gängigen Ton oberflächlichen Geschwätzes. Ich erzähle dir alles, was wirklich nichts ist, und nichts von alledem, was wirklich ist, was in mir schreit; deshalb lass' dich nicht täuschen von dem, was ich aus Gewohnheit rede. Bitte höre sorgfältig hin und versuche zu hören, was ich nicht sage, was ich gerne sagen möchte, was ich um des Überlebens willen rede und was ich nicht sagen kann. Ich verabscheue Versteckspiel. Ehrlich ! Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel, das ich da aufführe. Es ist ein unechtes Spiel. Ich möchte wirklich echt und spontan sein können, einfach ich selbst, aber du musst mir helfen. Du musst deine Hand ausstrecken, selbst wenn es gerade das letzte zu sein scheint, was ich mir wünsche. Nur du kannst diesen leeren, toten Glanz von meinen Augen nehmen. Nur du kannst mich zum Leben rufen. Jedesmal, wenn du freundlich und sanft bist und mir Mut machst, jedesmal, wenn du zu verstehen versuchst, weil du dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel - sehr kleine Flügel, sehr brüchige Schwingen, aber Flügel ! Dein Gespür, dein Mitgefühl und die Kraft deines Verstehens hauchten mir Leben ein. Ich möchte, dass du das weisst. Ich möchte, dass du weisst, wie wichtig du für mich bist, wie sehr du aus mir den Menschen machen kannst, der ich wirklich bin - wenn du willst. Bitte, ich wünschte, du wolltest es. Du allein kannst mir die Maske abnehmen. Du allein kannst mich aus meiner Schattenwelt, aus Angst und Unsicherheit befreien - aus meiner Einsamkeit. Übersieh' mich nicht. Bitte - bitte, übergeh' mich nicht ! Es wird nicht leicht für dich sein. Die lang andauernde Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Mauern. Je näher du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück. Ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Aber man hat mir gesagt, dass Liebe stärker sei als jeder Schutzwall, und darin liegt meine Hoffnung. Bitte versuche diese Mauern einzureissen, mit sicheren Händen, aber mit zarten Händen: ein Kind ist sehr empfindsam. Wer ich bin, magst du fragen ? Ich bin jemand, den du sehr gut kennst. Denn ich bin jederman, den du triffst, jeder Mann und jede Frau, die dir begegnen. Without words. Muriel - lili
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
Muriel
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Gedichte

Beitrag von Muriel »

Liebe Marina, ich denke selber ausgesprochen gerne in Bildern, deshalb mag ich dieses Büchlein so. Es ist wunderbar einfach geschrieben und enthält kleine naive Zeichnungen des Seelenvogels. Ich gehe davon aus, dass dein Seelenvogel dich gut hören und verstehen kann. :o) Ich sitze jetzt hier .... trotz "durchgequatschter" Nacht im Chat noch mopsfidel und lasse die vergangenen Stunden in Gedanken an mir vorüber ziehen und möchte dir noch antworten, bevor ich in Morpheus Reich eintauche. Freut mich, dass meine Texte dir gefallen .... sie sind aus dem Jahr 1998, also schon eine gewisse Zeit "alt". Ich bin froh, wenn ich es schaffe, in Krisenzeiten irgendetwas in meinen Tagebüchern "festzuhalten" .... zu dokumentieren .... Gedichte oder Texte schreibe ich in der Regel nach solchen Talsohlen .... wenn das Tagebuch nicht mehr ausreicht um das alles zu verarbeiten. Dann entstehen solche Gedankentexte. Ich hebe sie eigentlich immer alle auf .... zeigen muss ich sie ja keinem. (c; Festhalten will ich diese Gefühle und Empfindungen nicht. Jeder Text ist wie eine Photographie .... eine Momentaufnahme .... nicht mehr .... nicht weniger. Ich kann sie mir auch ansehen ohne dass ich von vergangenen Gefühlen eingeholt werde. Sie sind ein Teil meines Weges .... ein Stück von mir .... eine Möglichkeit mich auszudrücken .... ich bin dankbar für dieses Talent. Angst vor der Einsamkeit ? Nein .... die habe ich nicht. Bei mir war es die Angst vor der Nähe .... die hat mich Zeit meines Lebens mehr verletzt, als Einsamkeit oder Alleinsein. Die Nähe lebe ich seit Mai 2001 mit meinem Freund und die Angst, sie schwindet langsam. Das nicht angekommene Ich .... die "ewige" Suche .... die Angst vor der Selbst - Erkenntnis .... ja .... die mag "noch" zutreffen. Meine Lebensgeschichte, sie enthält vieles, was mich und meine Depression erklärt .... seelische Grausamkeiten .... eine Mutter die mich hasste .... einen Alkoholiker zum Vater .... einen Stiefvater der missbrauchte .... Eßsucht und daraus entstehende neue Qualen und Schmerzen .... aber letzen Endes ist das meine Vergangenheit. Das Gute an der Vergangenheit ist, dass sie vorbei ist .... las ich irgendwo .... und es berührte mich tief. Ich bin auf meiner Suche nach .... ja, nach was ? .... in diesem Forum gelandet. Diese Nacht war gefüllt mit Ereignissen, die eine wunderbare Klarheit haben. Ich habe Angst vor einer Tür, durch die ich gehen muss (um bei den Bildern zu bleiben) .... nicht vor dieser Tür selbst, sondern vor dem, was mich dahinter erwartet. *lächel* Ist es nicht absurd, wie schwer man sich selbst das Leben manchmal macht ? Eigentlich liegt mein Weg ganz klar vor mir .... die Angst, die mich lähmte .... ist die, dass ich vielleicht Menschen hinter mir lassen muss, die ich liebe. Ich will keinem weh tun .... niemanden verletzen. Die Quintessenz dieser Nacht ist: diese Menschen müssen selber sehen, dass sie den Anschluss an mich nicht verpassen. Meine Aufgabe ist es, durch diese Tür zu gehen. Nicht mehr .... nicht weniger. Ich werde nun mit diesen Gedanken einen Morgenspaziergang mit meinen Hunden machen und dann schlafen gehen. Liebe Marina, ich hoffe, ich konnte einige deiner Fragen beantworten ? Ansonsten frag' mich einfach .... ich antworte, soweit ich das für mich verantworten kann. Ich wünsche dir einen lichten Tag Muriel
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Ingrid
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Ingrid »

Muriel, du tust mir gut !! Und warum, das wirst du selbst am besten wissen :-))) Lieber Gruß, Ingrid
Ingrid
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Ingrid »

Hallo Marina - Dir auch liebe Grüße ! Ingrid
Ingrid
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Ingrid »

Muriel - deinen Beitrag "Fast ein Liebesbrief" - hast du doch sicher auch in englischer Sprache. Ich meine, ich könnte ihn natürlich selbst übersetzen - aber - wenn du ihn hättest, würde ich mir diese Anstrengung gerne sparen ?? Gespannt auf deine Antwort... Ingrid
Marina
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Marina »

Liebe Muriel, danke für die Beantwortung meiner Fragen, im Moment habe ich keine weiteren, habe z.Z. Probleme mit meinem PC, muß mich deshalb leider etwas zurückhalten - bis bald wieder Deine Marina
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