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Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 22. Feb 2004, 12:52
von Widder
Hallo Kessi, Hallo juan chili

Ihr habt beide in euren Antworten irgendwo recht. Vielleicht sollte ich meinen Job aufs Spiel setzen eine Therapie machen um wieder mit meinem Leben klar zukommen und wieder Freude am Leben zuhaben, und dann mit neuer Kraft einen neuen Job zufinden wenn ich den alten verlieren sollte. Vielleicht sollte ich aber auch einmal Wöchentlich weiter meine psychoanalyse machen und mir zusätzlich eine Selbsthilfegruppe suchen um mit meinen Problemen fertig zuwerden. Zurzeit nehme ich antidepressiva und zwar Cipralex zur aufhellung meiner Stimmung da ich sie aber erst seit dem 16 Feb. nehme hat die Wirkung glaube ich noch nicht richtig eingesetzt ich muß nämlich wegen meiner Situation immer noch mit meinen Tränen kämpfen.
Liebe Grüße an euch Widder

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 22. Feb 2004, 17:05
von juan
so hatte ich das nicht gemeint das du deinen job aufs spiel setzten sollst.ich dachte eher das eine selbsthilfegruppe neben deinem beruf am wochenende oder nach feierabend deine therapie vielleicht ergänzen könnte.

in der psychoanalytischen therapie wird meißtens in der vergangenheit sprich kindheit rumgestöbert was allerdings bei manchen patienten dazu führt das sie sich schlechter fühlen als vorher(das ist natürlich nicht immer der fall)vielleicht ist eine verhaltenstherapie besser für dich geeignet denn dort werden die aktuellen probleme angsprochen und der therapeut ist aktiv bei der lösung der probleme beteiligt.wie lange machst du denn schon diese therapie? hast du das gefühl das es dir besser geht als vorher?

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 22. Feb 2004, 23:07
von Angela
Lieber Widder,
seit Tagen verfolge ich Deine Nachrichten, die regelrecht nach Hilfe schreien.

Hast Du keine Möglichkeit, mit Deiner Frau zu reden? Es wäre sicher sehr wichtig, Euch auszusprechen.

Auch ich stand vor der Wahl, krank weiterzuarbeiten oder meinem Arbeitgeber eine andere Krankheit vorzugeben oder die Wahrheit zu sagen.

Ich habe mich für die Wahrheit entschieden.
Psychisch krank zu sein, ist leider immer noch verhöhnt. Damit muss Schluss sein. Durch unsere derzeitige kranke Psyche sind wir keine Menschen zweiter Klasse!!!

Bitte, Du bist nicht der erste verlassene Mensch und wirst auch nicht der letzte sein. Meine Arbeitskollegin, eine Alleinerziehende Frau mit zwei Schulpflichtigen Kindern, wurde von Ihrem Ehemann wegen einer anderen Frau verlassen. Das Leben geht weiter, sie hat die Kraft und Du wirst auch die Kraft haben!!!

Du bist nicht alleine, wir sind bei Dir...

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 23. Feb 2004, 13:25
von Sascha3
@doktor niedermeier
>ich finds einfach unglaublich, wie selbstverliebt man sein kann:<
darüber mußte ich gestern noch lachen. ich kann ihren gedanken zwar folgen, weil sewi und ich diesen thread sozusagen gekapert haben. das war nicht o.k. aber ich bitte sie doch selbstverliebtheit nicht als unglaublichen zustand zu berachten. ist es nicht allemal besser als praktizierter selbsthass?

das das stilmittel der ironie und des humors nicht in dieses spezielle forum passt und leicht mißverstanden wird habe ich inzwischen erkannt und verabschiede mich deswegen. aber nicht als gekränkte seele

mfg
sascha

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 23. Feb 2004, 13:48
von cardiff
Hallo Widder,

ich kann Deine Angst um Deinen Job gut verstehen. Und so selbstverständlich ist es heutzutage auch nicht mehr einen Job zu haben. Aber was nützt der tollste Job, wenn Du unglücklich bist und vor Problemen stehst, die letztlich nur durch eine Therapie zu lösen sind?
Ich hatte während meiner Probezeit eine schwere psychische Krise bekommen, aber recht schnell gemerkt, dass ich so nicht mehr weiter kann (dankenswerterweise hat meine Frau das auch recht schnell erkannt und mich in eine Klinik verfrachtet). Letztlich habe ich dann meinen Job verloren (die Firma steht/stand vor dem Konkurs). Aber hätte ich nicht mit einer Therapie angefangen, so wüßte ich nicht wo ich heute wäre. Einen neuen Job findet man vielleicht wieder, nicht jedoch ein neues Leben! Denke also erst einmal an Dich. Und vielleicht versuchst Du es mit einer ambulanten Therapie, dann kriegt Dein Arbeitgeber nichts davon mit.

Versuche es zu vermeiden Deinem Arbeitgeber zu sagen dass Du psychisch krank bist. Ich hatte den Fehler begangen und gesagt was ich habe. Ich bin mir sicher, dass ich den Job noch hätte, hätte ich eine gesellschaftlich akzeptierte Krankheit gehabt und nicht schwere Depressionen.

Viele Grüße
Swansealighthouse

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 23. Feb 2004, 15:10
von SRT
Werter Sascha,
da du dich,sollte ich alles richtig verstanden haben,endgültig aus dem Forum des
KND verabschieden möchtest,erlaube ich mir an dieser Stelle,dir für deinen weiteren Lebensweg alles Gute zu wünschen.

Die Stilmittel Humor und Ironie angemessen und gekonnt eingesetzt passen meiner Meinung nach trefflichst in dieses Forum,doch sollte eben der wertgeschätzte Umgang miteinander nicht ausser acht gelassen werden.

Tschüss
INUIT

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 23. Feb 2004, 18:36
von Muriel
"ich finds einfach unglaublich, wie selbstverliebt man sein kann:"

"aber in Wirklichkeit geht es wieder (wie so oft) nur um die eigene arme gekränkte Seele und das was Ihr wieder (offensichtlich bei beider Krankenhausaufenthalte) wiederfahren ist"

"ach Ihr armen gekränkten Seelchen..."






Hallo Dr. Niedermeier,


ich glaube, dass sewi und Sascha schon nach ihren beiden ersten Sätzen kapiert haben, dass das, was sie sich hier erlaubt haben, nicht gerade eine Glanzleistung war.

Was ich allerdings nicht begreife, sind ihre ganzen Bemerkungen danach.
Ist das wirklich notwendig gewesen ?
Ich persönlich empfand es als überflüssig, verurteilend und durchaus auch verletzend.


Freundliche Grüsse

Muriel




°°°°

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 23. Feb 2004, 18:49
von sewi

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 24. Feb 2004, 15:13
von knubbeluschi
Lieber Widder

Wie realistisch ist denn deine Ansicht, daß dich eine stationäre Behandlung den Job kosten könnte??? Hättest du die gleiche Angst, wenn du dir ein Bein brechen würdest und auch 6 Wochen krankgeschrieben wärst???

Mein Mann hatte damals die gleiche Befürchtung. Wie sich hinterher herausstellte völlig zu unrecht.

Liebe Grüße

Uschi

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 24. Feb 2004, 18:03
von Widder
Hallo Uschi

Ich glaube bei einem Beinbruch könnte es einem genauso den Job kosten wie bei Depressionen. Nur wird glaube ich die Krankheit Depression von den meisten nicht ernst genommen und man wird schnell als Verrückt oder als Faullenzer hingestellt, könnte ich mir vorstellen. Dabei finde ich das Depressionen eine sehr gefährliche Krankheit für den Betroffenen sein können. Bei mir ist es auch noch so das ich in einer Führungsposition bin und für meine Arbeit eigenverantwortlich, das heißt wenn ich nicht da bin bleibt die meiste Arbeit von mir liegen. Und ich glaube kaum das ein Chef das mitmachen würde wenn man in so einer Position 6 Wochen oder länger wegen Depressionen ausfallen würde.
MFG
Widder

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 24. Feb 2004, 23:00
von letu
Hi Sascha,

>und verabschiede mich

schade, wir hätten gemeinsam lernen können, doch komme ich scheint es zu spät.

letu

Re: Therapie Ja/Nein ?

Verfasst: 25. Feb 2004, 18:17
von knubbeluschi
Lieber Widder

Du hast meine Frage so beantwortet, wie ich es erwartet habe. Du hast weniger Angst, deinen Job wegen Krankheit zu verlieren, sondern Angst, deinen Job wegen Vorurteilen gegenüber dieser speziellen Krankheit Depression zu verlieren.

In diesem Falle würde ich notfalls sagen, laß es drauf ankommen.

Eine Depression ist eine lebensgefährliche Erkrankung und sollte auch entsprechend ernst genommen werden!!! Man kann sie nicht wie eine kleine Erkältung behandeln, mit der man sich notfalls zur Arbeit schleppen kann, und die irgendwann von alleine wieder vergeht.

Ich kann dir natürlich nichts versprechen, ich kenne weder deinen Chef, noch deine Firma. Aber wie schon gesagt, mein Mann hatte die gleichen Probleme und hat durchgehalten (mit Abmahnungen usw.) bis es eben gar nicht mehr ging. Dann kam die Klinik notgedrungen doch!! Er hatte selbst nicht mal die Gelegenheit, sich selbst krank zu melden. Das wurde alles von der Klinik übernommen.

Als er wieder arbeitsfähig war, war er sehr überrascht, wie nett und verständnisvoll er wieder aufgenommen wurde. Er durfte sich sogar aussuchen, ob er es langsam angehen lassen wollte, oder ob er gleich wieder voll einsteigen wollte. Und zu seinem Erstaunen hat er da erst erfahren, daß einige andere Kollegen das Gleiche schon hinter sich hatten.

Also nur weil du glaubst, dein Chef könnte Vorurteile haben, solltest du nicht darauf verzichten, dir helfen zu lassen. Entweder, du klärst das in einem Gespräch ab(Am besten mit entsprechendem Info-Material über Depression), oder du läßt es drauf ankommen, und siehst, was passiert.

Aber dein Leben sollte dir wichtiger sein, als dein Job!!!

Liebe Grüße

Uschi