An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Geht das evtl. doch in die Richtung Einzelkämpfertum? Ich glaub´, das ist der falsche Weg, wenngleich ich in den resignativsten Stunden auch bockig werde und alle zum Teufel wünsche....
Verbitterung ist scheisse und kontraproduktiv...
Übrigens würde mich interessieren, warum Du so viel löschst, finde ich schade.

Vielleicht gibt es Dir immerhin ein gutes Gefühl, zu wissen, daß auch andere, z.Bsp. ich, dann und wann verzweifeln ob der Abhängigkeit des Kranken von einer oft defizitären Ärzteschaft.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, doch noch einen Guten zu finden.

Gruß,
V.
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Sewi,

aha. Es geht Dir also doch nicht besser, trotz Selbstgekochtem.
Irgendwie dachte ich, bei Dir hätte sich was gelöst, aber scheints bist Du noch in denselben probs gefangen wie im Sommer..
Alles was ich Dir sagen kann, hab´ ich bereits in dem posting vorher an Dich gesagt, nämlich daß man vielleicht der Krankheit das größte Opfer bringen muß:
Den Job oder das, was einen wirklich krank gemacht hat. Ich weiß, daß Du wegen der Anwalts-und Gerichtskosten
Schulden hast, aber vielleicht ist es auch so, daß dieser Zwang eines der Hauptprobleme ist?
Will nicht wild spekulieren, dazu weiß ich zu wenig über Dich...
ich wünsche Dir trotzdem alles Gute
und hoffe, Du konntest heute früh aufstehen und hast den Tag einigermassen herumgebracht!
Sei lieb gegrüßt!
V.
Caroline1
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von Caroline1 »

Liebe Virginia

Über das Nichtansprechen von neurotischen Depressionen auf ADs kann ich dir leider auch nichts sagen, ich bin aber auch gar nicht sicher, dass man solch eine eindeutige Aussage überhaupt machen könnte. Was ist eine neurotische Depression, was eine depressive Neurose usw usf? Ich tendiere noch immer zu der Annahme, dass sich deine bisherigen Behandler ziemlich schnell drücken wollten.

Dass ich mich in Sachen Medis relativ gut auskenne, liegt zum einen an meinem Beruf ( ich bin Apothekerin ), zum andern eben auch daran, dass ich mir sehr viel erlesen habe, und auch vieles am eigenen Leib erfahren musste. Das zusammen gibt mir dann schon eine gewisse Erfahrung möcht ich mal sagen. Ich mach dir einen ganz "verwegenen" Vorschlag, bitte dich aber gleichzeitig darum, es vielleicht doch nur mit Rücksprache deines Arztes zu machen: du könntest eventuell das Zoloft auch einfach mit dem Remergil kombinieren. Ich zB habe das Remergil nie allein genommen, und es eignet sich eigentlich ganz gut für eine Kombination mit einem SSRI, weil es andere Angriffspunkte nutzt als dieses. Du bräuchtest dann eigentlich auch keine Angst zu haben, das Remergil als letzten Notnagel sozusagen geopfert zu haben, da du das ja gar nicht zu tun bräuchtest. Was denkst du darüber?

Mit Trevilor bin ich nun ziemlich depressionsfrei geworden. Ich nehm es nun bereits mehr als 2 Jahre in hoher Dosierung, und ich hatte bereits ganz schnell das Gefühl, dass es tatsächlich für mich passen könnte. Eines meiner hauptsächlichen Probleme war ganz schlimme Antriebslosigkeit und das Gefühl, ständig auf dem Zahnfleisch zu gehen. Das besserte sich ziemlich rasch, mit ein paar Rückfällen dazwischen, nach denen ich dann die Dosierung nach oben anpasste. Dann konnte ich ans Eingemachte gehen, ganz einfach, weil ich wieder langsam zu Kräften kam.

Ich wünsche dir, dass ich dir weiter ein bisschen Mut machen kann, sei auf jeden Fall ganz lieb gegrüßt von

Caroline
triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Caroline,
dann ist es also tatsächlich so, daß die Erschöpfung, das
Auf-dem Zahnfleisch-gehen, wie Du es nennst, mit einem wirkenden AD nachläßt?
Das wäre wirklich ein Traum!
Und das macht mir wirklich Mut, es weiter zu versuchen!

Mit der Kombination von AD´s bin ich bisher auf wenig Gegenliebe gestoßen.
Ich wäre allein nie auf den Gedanken gekommen, bin durch Fachliteratur darauf gestoßen und weiß , daß es in den Staaten oft gemacht wird.
Die Ärzte in der Psychiatrie meinten, es gibt keine Studien, die eine bessere Wirksamkeit 2er ADs belegen und plädierten für Augmentation mit Lithium, bzw. Monotherapie eines ADs.
Genau aus demselben Grund, den Du genannt hast, dachte ich daran: Nämlich das erste, zumindest etwas stabilisierende AD nicht aufgeben und mit einer 2.Substanz verstärken.
Jetzt ist es allerdings so, daß ich unter Remergil wirklich komatös (das ist wunderbar) und lang (das ist störend) schlafe, bis zu 11 Stunden und einen sehr hohen Ruhepuls habe, nämlich um die 100, außerdem habe ich 10 Kg zugenommen, also alles Indizien dafür, daß das Remergil vielleicht doch nicht das richtige Medikament für einen langen Zeitraum ist.
Gegen eine Kombination spräche noch, daß ich eigentlich auch Triptane nehmen muß wg. Migräne. Unter den 60mg Remergil ging es mir damit aber sehr schlecht und da ich Angst vor Serotonin-Syndrom habe, wären 2 ADs, die auf den Serotoninhaushalt einwirken plus ein Triptan, das ebenfalls dort ansetzt, wahrscheinlich zuviel des Guten.
SSRI und Triptane sind laut Beipackzettel kontraindiziert, und mir sagen Ärzte immer wieder, daß da keine Gefahr bestünde. Ich habe aber andere Erfahrungen gemacht und verzichte momentan lieber aufs Triptan.

Ich habe mich entschieden, meiner Ärztin am Montag noch mal auf den Zahn zu fühlen. Wenn sie mich wieder so behandelt, werde ich mich eben auf die Suche nach einer neuen machen. Und dann versuche ich es mit Zoloft.
Es ist nunmal ein langer Weg, den wir gehen und ich mußte und muß noch immer wieder schmerzhaft lernen, auf mein eigenes Gefühl zu hören und mich nicht durch Autoritäten einschüchtern zu lassen.

Dir nochmals vielen Dank für Deine Hilfe,
und weiterhin volle Wirksamkeit voraus!
Gruß, Virginia
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

Nico Niedermeier
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von Nico Niedermeier »

Also trotz des Abschaffens der diagnostischen Unterschiede (neurotisch versus endogen) und den eher deskriptiven Diagnosen, kann sich glaube ich kein Kliniker der Tatsache entziehen, dass viele in erster Linie lebensgeschichtlich bedingte Depressionen (oder Persönlichkeitsstörungen) kaum oder nur sehr wenig auf ADs ansprechen..ich denke wir alle hätten es gerne anders...aber hilft ja nichts...Andersherum hat Caroline natürlich recht..ich würde auch keine 5 Monate ein AD nehmen wenn es nicht hilft und ich würde sicher bedeutend mehr als zwei probieren..
herzlicher Gruss
Dr. Niedermeier
triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Lieber Dr. Niedermeier,

das wußte ich noch nicht, das mit der unvollständigen Wirksamkeit bei lebensgeschichtlich bedingten Depressionen..ist ja interessant.
Mein AD wirkt ja nicht gar nicht, das ist es ja, was mir die Entscheidung schwer macht. Ich weiß nicht, ob ich etwas Ganzes bekomme, wenn ich jetzt was Halbes aufgebe...aber da kann noch so gute Recherche nicht helfen..ich muß es eben einfach probieren.
Haben Sie herzlichen Dank für die Info!
Lieben Gruß,
Virginia
triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Sewi,

mir tut das Herz weh, wenn ich Dich lese.
Alles, was ich jetzt sagen könnte ist anmaßend, weil ich ja doch Deine ganze Geschichte nicht kenne.
Ich bekomme nur immer wieder den Eindruck, daß Du in Deinem Kampf vielleicht nie einen Sieg erringen wirst.
Dein Kampf gegen Windmühlen läßt keinen Raum für anderes, für Milde, für Sanftheit, für Ruhe.
Manchmal muß man auch aufgeben können, wenn ein Weitermachen so sehr an die Substanz geht, daß es eine Selbstauflösung bedeuten würde.

Ich wünschte, Du könntest loslassen und anfangen, Frieden in Dir und mit Dir zu finden. Ist denn Dein Sieg gegen den Arzt wichtiger als Dein Wohlergehen?

Natürlich hast Du ein Recht , auf alles, das Du möchtest und vielleicht steht diese Klage wie ein riesiger Haufen Steine zwischen Dir und dem Glück.

Ich schreibe Dir einfach, was mir so dazu einfällt...ist etwas kitschig geraten.
Wie wäre denn Dein Leben, wenn Du den Arzt und den Fehler, den er gemacht hat und die Änwältin und all das einfach zumachen würdest und wegstellen und vergessen und Dich wieder um Dich kümmern würdest, darum, daß es Dir wieder gut geht?

Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, daß ich mich einmische.
Liebe Grüße
von Virginia
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Sewi!

Also, ich kann mir keine endgültige Meinung bilden, da ich nur in Teilen weiß, worum es da bei Dir geht.
Offenbar waren meine Überlegungen aber nicht ganz falsch, da Du Dir auch schon Gedanken in die Richtung gemacht hast.
Vielleicht könntest Du Dir ein limit setzen:
Bis hierhin reicht das Engagement, weiter nicht und dann ist auch ein endgültiger Schlußpunkt.
Es brächte natürlich nichts, wenn Du es dann ewig bereust, daß Du aufgegeben hast.
Wie Du ja auch sagst, sind Deine Kräfte langsam aufgezehrt. Da muß man dann einfach rekapitulieren und genau überlegen, ob oder wie lange man noch weitermachen kann.

Ich bin ein totaler Gerechtigkeits-Freak und kann nachvollziehen, daß man alles daran setzt, jemanden zu bestrafen, der ein Unrecht begangen hat.
Doch sobald das bedeutet, daß man alles drumherum vernachlässigt, auch die eigene Gesundheit, muß man vielleicht ans Aufgeben denken.
Wie auch immer Du Dich entscheidest:
Denk dabei an Dich, ob Du einen Sieg wirklich zum Weiterleben brauchst, oder ob Du nicht vielleicht mit dem Aufgeben sogar besser lebst....

Zu einem Psychiater zu gehen, ist ja schon etwas, das Du für Dich tust. Ein erster Schritt auf dem Weg, gesund zu werden (wenn es dann hoffentlich ein guter Arzt sein wird...).
Wer weiß, wenn der Prozeß vorbei ist, vielleicht braucht es dann noch einen weiteren Befreiungsschlag (Dein Job?).

Ich persönlich glaube, daß man das Krankmachende beseitigen muß um wieder glücklich zu leben. Dazu muß man es natürlich zuerst mal erkannt haben.

Wie auch immer -
ich wünsche Dir, daß Du in naher Zukunft aktiv Entscheidungen fällen kannst - wie sie auch ausfallen mögen - und vorallem, daß Du dann mit der Entscheidung zufrieden leben kannst.
Es kommen auch wieder bessere Zeiten und wenn die Depressivität nachlässt, kommt auch wieder die Kraft zu handeln und zu verändern!
Wir allein sind unser Glückes Schmied!

Ich wünsch´Dir was!!!
Lieben Gruß,
Virginia

P.S. hast Du eigentlich die mail an Deinen Chef abgeschickt?
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Sewi,

sich vom Krankmachenden befreien bedeutet nicht, in ein Flugzeug zu steigen und auf Hawaii Cocktails zu schlürfen. Sondern das ist harte Arbeit und dauert seine Zeit.
Der Punkt ist der: Wieviel bin ich mir wert? Wieviel ist mir mein Wohlergehen wert? Und: Wieviel bin ich bereit, dafür aufzugeben?
Wenn man sich diese Frage wirklich ernsthaft und schonungslos ehrlich stellt, kommt man zu Lösungen, die mit Sicherheit die Dimension des 'alten' Lebens sprengen.

Deswegen fragte ich Dich: Wie wichtig für Dein Leben ist es, diesen Prozeß zu gewinnen?

Und Deine Opferrolle (hab´kein Geld, bin allein, etc.) ist einfach keine Antwort darauf, verstehst Du?
Du allein hast es in der Hand, Dein Leben zu verbessern.
Sich verkriechen und auf Gott und die Welt zu schimpfen mag ja mal angebracht sein. Doch als Lebenseinstellung ist das einfach unglaublich destruktiv und selbstzerstörerisch.

Und wenn die Depression Schuld ist an der negativen Sicht, dann muß man eben versuchen, dem mit ADs entgegenzuwirken. Es gibt auch welche, von denen man nicht 'belämmert' wird.

Das alles meine ich als Appell, nur als das.
Jetzt muß ich aber schlafengehen, denn wie Du weißt, ist eigentlich um 0.00 Uhr Schicht für ADler

N8!
Virginia
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

Xenia
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von Xenia »

Liebe Sewi,

wollte nur ganz kurz sagen: ich freue mich wirklich für Dich, daß Du heute ein so positives Gespräch mit dieser Therapeutin hattest!! Vielleicht kann sie Dir ja wirklich so zuhören und helfen, wie Du es brauchst. Ich drück Dir jedenfalls die Daumen!

Herzliche Grüße

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
C.
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von C. »

Hi Sewi,
freue mich auch darüber. sehr. und hoffe sie kann dir weiter helfen durch diese harte zeit hindurch. und danach.
liebe Grüsse
Clara
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Sewi,

das ist toll, daß Du in dieser schweren Situation jemanden getroffen hast, der Dir ganz konkret helfen konnte, wo Du es momentan gerade am dringendsten brauchst!
Vielleicht ist diese Therapeutin ja wirklich jemand, der Dich die nächste Zeit begleiten kann.
Wie ich Deinem Text entnehme, stürzt Du Dich also in den Kampf.
Ich wünsche Dir, daß Du Dich dabei nicht aus den Augen verlierst.
Und bzgl. der Therapeutin: Bleib immer bei Dir. (Ich weiß, wie euphorisch man ist, wenn man glaubt, endlich jemand Fähigen gefunden zu haben...sei aber trotzdem vorsichtig).

Viel Glück! (Auf daß der Gutachter Dich zu Deinen Gunsten durchleuchten möge!)

Virginia
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Hi Sewi,

die Kasse bezahlt auch eine PA, und zwar bis zu 300 Stunden, bei entsprechendem Gutachten.
Natürlich nur, wenn Du nicht schon mehrere T´s auf Kassenkosten gemacht hast.
Also - ein Versuch ist es wert, nicht?

Wann ist denn Dein Gutachter-Termin?
Drücke Dir ganz fest die Daumen!!
Gruß
V.
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Sewi,

das klingt hart. Demzufolge ist Österreich ja Psychotherapie-Wüste... finde ich sehr verwunderlich, wo doch die Wirksamkeit von Therapie belegt ist? Oder bin ich verwöhnt von deutschen Verhältnissen?

Ich habe meine erste Therapie auch selbst bezahlt (eineinhalb Jahre), das war eine Gestalttherapie bei einer Therapeutin ohne Kassenzulassung. Die war sehr nett, wollte mich immer umarmen und irgendwie meine Freundin sein....
Danach die VT , da habe ich eineinhalb Jahre darauf `rumgekaut, die Zusammenhänge zwischen Körpersymptomatik und Überforderung zu verstehen.
Jetzt die Analyse, die mir die Kasse hoffentlich noch bezahlt (weiß ich auch noch nicht).
Es hat so lange gedauert, bis ich Zugang zu mir selbst gefunden habe und heute weiß/erahne, daß eine Analyse vermutlich der Schlüssel zum Schloß ist.

Wäre ich vor 5 Jahren bereits an einen guten Therapeuten geraten oder jemand hätte mich zu einer Beratungsstelle geschickt, die sich erstmal anschauen, welche Therapierichtung denn für mich sinnvoll wäre, hätte ich Zeit und Geld gespart, vielleicht wäre ich ja nicht mal depressiv geworden. (na ja, wer weiß das schon).
Es wird ja gerne behauptet (von Psychiaterseite), daß das Nichtansprechen auf Psychotherapie etwas mit dem Konflikt des Patienten/der Persönlichkeitsstruktur zu tun hat. Ich glaube das nicht. Es muß nur ein versierter, ehrlicher, kluger und einfühlsamer Therapeut sein, der zufällig auch noch die richtige Therapieform praktiziert (Oder am Anfang so ehrlich ist, den Pat. wieder wegzuschciken, wenn dieser eine andere Therapieart braucht).

Aber den richtigen Weg zu finden führt eben meist über Umwege...man könnte nur einen Haufen Geld im Gesundheitssystem sparen, würden psychisch Kranke erstmal durch kompetentes Personal beurteilt und für eine Therapieform klassifiziert.
Sei´s drum, die wahren Erkenntnisse macht man eh´ immer am eigenen Leib.

Dieser Anruf von Deiner KK ist dann ja wirklich eine Farce...Du hast ja aber ganz richtig reagiert.
Meine Erfahrung ist, daß man schon um das kämpfen muß, was man will.
Nicht lockerlassen.
Ich hoffe, daß Du über den Verein oder sonstwie doch noch einen Therapieplatz erhältst ....ich persönlich glaube sehr an die Wirksamkeit von Psychotherapie.

Ja- der Titel des threads....mehr als hier drinsteht, weiß ich auch nicht , ich werde es eben einfach probieren (bin gerade am Runterdosieren von Remergil).

So - jetzt merke ich gerade, daß Du meine Frage gar nicht beantwortet hast...
Absicht oder Zufall?

Gruß,
V.
sewi
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

triste
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von triste »

Liebe Sewi,

Du hast recht, erstmal freuen, daß man jemanden gefunden hat, mit dem man reden kann.
Daß das von vorneherein auf 30 Stunden terminiert ist, ist natürlich blöd. (Aber immerhin für 30 Wochen Ruhe!)
Vielleicht gewinnst Du ja den Prozeß, kriegst einen Haufen Kohle und kannst Dir die Therapeutin dann mit einem müden Lächeln selbst bezahlen?

Was mich viel mehr interessieren würde, ist, wie die Untersuchung verlief...ich registriere aber, daß Du darüber nicht schreibst und werte das als "Will nicht drüber sprechen".

Ich wünsch´Dir, daß Du gut über die T.-lose Woche kommst....
Vielleicht kannst Du für eine Weile den Prozess und alles, was damit zusammenhängt, in eine Ecke stellen und vorerst vergessen?

Ich wünsch´Dir was!
Gruß,
Virginia
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Re: An die Docs: ADs - Beim 2.Mal bleibt Wirkung aus??

Beitrag von sewi »

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