Diagnosen, Depression

mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

danke für deine Rückmeldung. Wie war dein Sonntag? Konnte dich deine Ma besuchen?

Ich verstehe, dass der Klinikfrust erst einmal verdaut werden muss. Wenn man sich noch dazu inkompetent behandelt fühlt (was nach deinen Schilderungen durchaus verständlich ist), ist es natürlich noch um einiges schlimmer. Dennoch würde ich es mir hinsichtlich des Medikaments noch einmal mit einer Zweit- oder Drittmeinung überlegen. Es muss doch irgendetwas geben, das die Beschwerden lindern kann. Ich hoffe, dass du da noch etwas findest. Ich weiß, dass das immer ziemlich teuer ist, aber zur Not: Hast du schon einmal einen Heilpraktikerbesuch in Erwägung gezogen?

Was hat denn der Orthopädentermin gestern gegeben? Was meint er zu den bestehenden Frakturen? Ich schätze mal, dass du danach keine Lust mehr hattest auf die Begegnungsgruppe, oder doch?

Ich wünsche dir, dass du dich dann ab morgen ein wenig von den vielen Terminen erholen kannst, falls deine APP-Lady heute wieder da ist. Was habt ihr diesmal zusammen erledigt?

Hm, naja, letzte Woche war wirklich nicht so prickelnd für mich und ich finde es schade, dass der sonst eigentlich immer gut verlaufende Facharzttermin auch ziemlich schwierig war. Beim Zahnarzt stellte sich am nächsten Tag noch heraus, dass eine Füllung komplett erneuert werden muss, das kostet mal wieder über hundert Euro... Das muss man erst einmal wegstecken, denn mit den anderen Sonderkosten zusammen wird das ein sehr teurer Monat, aber es geht mittlerweile wieder etwas besser. Ich finde es seltsam, dass solche Dinge, einen relativ lange runterziehen können, früher fand ich das „Wegstecken“ immer leichter.

Das war es erst einmal von mir. Ich wünsche dir eine nicht allzugraue Restwoche – und hoffe, dass du trotz allem ein paar Momente erleben kannst, die hell, warm und schön sind. Magst du diese herbstliche Kerzen- und Teezeit? Vielleicht lässt sich da etwas Ruhe ggf. auch Gemütlichkeit finden?

Liebe Grüße und alles Gute
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Insa40
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Insa40 »

Hallo Lappilady,

wegen Deiner Magenschleimhautentzündung und Übelkeit: Hast Du schon mal Tepilta ausprobiert?
Das sind so kleine Pappfläschchen mit einer weißen, milchähnlichen Flüssigkeit drin, die Deine Magenwände auskleidet, den Magen beruhigt und die Übelkeit ist auch weg.
Hat bei mir damals bei der Magenschleimhautentzündung endlich geholfen, nachdem Pantoprazol allein und Tropfen nix gefruchtet hat.

Viele Grüße, Insa
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Insa.

Ja, Tepilta kenne ich. Habe ich allerdings schon länger nicht mehr genommen. Wäre ja vielleicht noch mal eine Idee. Danke für den Tipp.
Lappilady
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Isala, Hallo Mime!

Irgendwie kann ich mich bei den ganzen Themen und Fragen und Anregungen kaum sammeln, orientieren, geschweige denn gezielt antworten...
Aber ich versuche es mal.

Zunächst, was die ganzen körperlichen Wehwehchen betreffen.

Die Besprechung des MRTs: 3 Wirbelbrüche erkennbar, aber nicht mehr so akut, so dass ich nun Physiotherapie verschrieben bekommen habe. Blutuntersuchung und Knochendichtemessungen folgen noch irgendwann.

Die Magen-/Darmproblematik wurde bei Entlassung arg auf die Diagnose Reizdarm reduziert, trotz aller organischen Defekte. Wobei diese Diagnose ja nicht neu, die Übelkeit aber in dem Ausmaß durchaus neu ist. Egal.

Zu den Spiegelungen und OPs. Kann da mehr als gut eure Abneigung verstehen. Ich wäre ohne nächtlicher Not-OP vor 6 Jahren bei einem zunächst nicht erkannten Darmverschluss fast gestorben. Auch da hat man mich bis zu der Sicht der Röntgenbilder als Psycho abgestempelt. Die Geschichte ist also schon alt. Aber auch damals hatte ich selber - bei den unerträglichen Schmerzen - klar, dass es keine reine Psycho-Reaktion sein konnte. Der Prof im Klinikum hat die Röntgenbilder damals direkt als Anschauungsmaterial mit zu seinen Studis genommen und gesagt, dass er so einen großen und verschlungenen Darm in seiner gesamten Karriere noch nicht gesehen hätte. So viel zu dem Thema.

Ich werde versuchen, meinen eigenen Weg zu gehen, weitere Möglichkeiten ausprobieren. Auch mal alternativ, sofern ich es mir leisten kann.

Eingestehen muss ich natürlich auch, dass meine anorektische Ernährung nicht gerade förderlich für den Darm ist. Hängt ja alles zusammen.

Die Depression natürlich auch (so viel zu deiner Nachfrage, Isala). Was früher in meiner Jugend eher da war? Ich glaube, zunächst war ich depressiv, die Essstörung aber ließ dann nicht mehr lange auf sich warten.

Es ist ein Wechselspiel und zugrunde liegt dem wohl eine - je nach Fachdoc - diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. Egal. Ich muss mein Seelchen und meinen Körper halt irgendwie so im Alltag händeln, dass ich nicht zu eingeschränkt bin.

Mal gelingt es mir besser, mal schlechter. Zum Thema Essstörung: Deine Nachfrage, Isala, würde ich durchaus beantworten, aber das würde diesen Thread sprengen und passt hier irgendwie insgesamt auch nicht hin. Keine Ahnung, wie oder wo ich da deine Fragen beantworten kann.

Und zum Thema alternative Heilmethoden: Da bin ich ganz bei dir, Mime! Dem Frust, dass alles einfach nur teuer ist, man eh genug rechnen muss im Alltag und es oft einfach nur traurig und wütend macht, dass man durch die Krankheit zusätzlich auch noch finanziell geschröpft wird. Das immer wieder wegzustecken (und nicht nur im Geldbeutel!!), fällt schwer. Früher war meine Frustrationstoleranz dabei auch größer. Aber je länger die Krankheit dauert und damit teurer wird, desto größer ist die Wut auch darüber. Wobei unser Gesundheitssystem das Gröbste sicher auffängt. Trotzdem...

Beim Heilpraktiker war ich übrigens auch schon. Meine Ma (der Sonntag mit ihr war einfach nur genial, total entspannend)würde mich auch sponsern, sofern ich noch mal was ausprobieren würde. Aber ich will erst den Weg der Schulmedizin nutzen und erst danach über weitere eigenen Finanzierungen nachdenken müssen. Meine Ma unterstützt mich schon genug.

Für deine Zähne drück ich dir, Mime, die Daumen und hoffe, dass es weder so belastende Termine erfordert und auch finanziell nicht so mies wird.

Liebe Grüße
Lappilady
Kronstadt
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Kronstadt »

Guten Abend Lappilady,
das ist aber schön, daß du so eine wohltuende Zeit mit deiner Mutter hattest,
freut mich mit Hoffentlich könnt ihr das bald wiederholen.
Du hast die Ärzte vor Augen und Ohren und kannst es beurteilen wie die es meinen,
aber mir kam in den Sinn, daß die Diagnose nicht etwa reduzieren, sondern daß sie es als eine Hinzufügung meinen.
Des weiteren vermute ich die Ärzte recht ratlos. Die machen das vorgeschriebene Programm und denken nicht weiter ( Depressive sollen das aber immer, um Probleme zu lösen!) Da kommt mir die Galle hoch. Das ist wirklich das große Manko des Gesundheitssystems.
Ich denke eben an eine Sendung vor ein paar Tagen, wo ein Arztbetonte, daß Zuwendung in der ärztlichen Behandlung das A und O ist. Statt dessen wird abgewimmelt, Untätigkeit, Desinteresse signalisiert und all das, was Kommunikation zur Vernichtungswaffe macht.
Glücklicher Weise habe ich Ärzte vor Augen, die nicht locker lassen, die drehen auf, wenn sie vor ein Problem gestellt sind und finden keine Ruhe, dem Patienten zu helfen.
Mir fällt auch das Hedwigs-KH in Berlin ein. Da hat der Chef sogar „Heiler“ eingestellt, die
„Budenzauber“ mit Patienten betreiben also sowas wie Handauflegen etc. und es hilft!

Vielleicht findest du gleichstark Betroffene in SHG? ich sagte ja schon,daß ich gehört hatte, daß es an einigen Stellen des Landes sehr aktive und wissende Gruppen für Darmerkrankungen gibt. Ich werde, fällt mir da ein, mal im Inet forschen. Da müßte man doch auch was finden.

Ansonsten brauchst du im Moment wohl erst mal Erholung. Das war und ist ja auch noch recht erschöpfend. Ich habe das Gefühl, du solltest lieber einmal mehr schlafen und ruhen
und dir große Pausen gönnen. Vorausgesetzt, du kannst schlafen.

Wenn du magst, erzähl doch gelegentlich mal von deinen Speiseplänen.

Noch eine Frage: kennst du das Buch von Sonja Mikich, der Fernsehjournalistin von Monitor? Sie hatte jetzt auch einige Interviews gegeben zum Thema Darmerkrankung und Umgang.

Ich wünsche dir sehr gute Besserung.
Isala
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Isala.

Ja, das never-ending Thema Ärzte. Wobei ich sagen muss, dass ich auch schon viele positive Erfahrungen machen durfte. Allen voran meine derzeitige Psychiaterin und mein Therapeut.

Bei meiner Psychiaterin habe ich am Montag wieder einen Termin und das wird echt Zeit. Denn ich hänge arg durch. Erholung oder Ausruhen bzw. kein Programm haben, scheint Gift für mein Seelchen zu sein. Ich beschäftige mich zwar, aber komme aus dem Stimmungstief null raus. Bin da arg verzweifelt. Sind gar nicht die körperlichen Symptome oder Krankheiten, vielmehr die Einsamkeit und Sinnlosigkeit, die mir immer mehr zusetzen. Ich werde überlegen, doch einen weiteren AD-Versuch zu starten. Vorbesprochen ist da schon was. Zur Zeit ist nicht mal mehr der Satz "Ich hab keinen Bock mehr." dominant, eher der Satz: "Ich kann nicht mehr.". Keine gute Steigerung an der Stelle.

Eine SHG gibt es hier auf dem Land nicht, nur die Begegnungsgruppe, bei der ich jetzt 2 x war. Auch eher Ablenkung. Aber egal. Immerhin.

Aber zu dir: Wie geht es dir überhaupt? Du hast bisher sehr wenig über dich geschrieben. Wie ist deine aktuelle Lebenssituation? Wie sehr schränkt dich die Depression ein und wie geht es dir insgesamt? Du musst natürlich nicht antworten, wenn dir das hier zu persönlich ist.

Mehr bringe ich hier gerade gar nicht zustande. Habe ja auch schon genug Schrott abgeladen.

Liebe Grüße
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

ich habe mitgelesen und zum Thema AD möchte ich kurz versuchen, dir da etwas Mut machen: Ich würde es auf jeden Fall noch mal mit einem probieren, gerade, wenn du merkst, dass du Gefahr läufst, noch tiefer in die Depression reinzukommen. Gerade jetzt, wo das trübe Novemberwetter sich zusätzlich auf die Stimmung schlagen kann, wäre es gut, wenn du da ein bisschen Erleichterung bekommen würdest (ich drücke die Daumen – du weißt ja, dass ich auch skeptisch bin mit den Medikamenten, aber manchmal ist es vielleicht doch besser „mit“ als „ohne“.) Ich kann es allerdings auch nach allem, was deine letzten Wochen so ausgemacht haben, gut verstehen, dass du dich momentan sehr kraftlos fühlst – es war ja alles auch anstrengend und belastend genug.

Den Satz „ich kann nicht mehr“ kenne ich auch, doch irgendwie kann man meist dann doch noch oder wieder, aber das braucht eben seine Zeit und Geduld... Ich wünsche dir da zunehmend mehr Kraft, alles Gute und ein bisschen Besserung in der nächsten Zeit. Der Besuch deiner Ma hatte dir so gut getan, könnt ihr euch nicht öfter sehen? Was gäbe es sonst noch, was dir gut täte?

Was die Einsamkeit betrifft, denke ich, dass sie häufig und besonders schmerzvoll auftritt, wenn Außenkontakte zu vertrauten Menschen fehlen. Dagegen etwas zu tun, finde ich auch schwierig. Wie sieht es denn zur Zeit bei dir aus mit deinem Therapeuten und weiteren Gesprächen? Ich weiß, du hast schon geschrieben, dass du therapiemüde bist, doch ich denke mir, dass das ein oder andere Zusatzgespräch vielleicht zur Überbrückung des Tiefs hilfreich sein könnte. Ist nur so `ne Idee – weiß nicht, ob sie passt.

Ich sende dir einen kleinen Sonnenstrahl durch das Grau hindurch – vielleicht kommt er ja an ?

Liebe Grüße
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime.

Ein kurzer Zwischengruß in meinem persönlichen "Endlich-hab-ich-am-Montag-den-Termin-bei-meiner-Psychiaterin-Countdown".

Wie geht es dir? Wirkt das Novemberwetter bei dir arg stimmungsmäßig oder kannst du dich gut ablenken, beschäftigen, was auch immer?

Gibt es bei dir in der nächsten Woche viele abzuarbeitende und gleichzeitig tagesstrukturierende Termine?

Meine Liste für den Arzttermin am Montag wird immer länger. Die derzeitige Verzweiflung leider immer heftiger.

Wegen eines weiteren ADs: Ja, ich überlege ernsthaft, werde es mit ihr diskutieren. Habe aber sicherlich schon fast 20 AD in meiner "Karriere" durchprobiert (hab eben mal versucht, die zusammenzuzählen...). Von daher ist ne effektive Auswahl wirklich gering.
Dann steht noch die Frage nach stationärer Therapie im Raum. Ambulante Termine werde ich frühestens ab Mai wieder regelmäßiger machen. Jetzt läuft ja auch noch die APP. Und die Begegnungsgruppe. Außerdem Physiotherapie (Die hat mich am Freitag osteopathisch behandelt, da ein Halswirbel schief stand, der Erfolg war sofort danach spürbar. Erstaunlich!)

Außerdem werde ich noch meinen aktuellen Lagebericht (mit Krankenhausaufenthalt, Wirbelbrüchen etc.) abliefern.

Ach ja. In der nächsten Woche muss ich endlich mal den Weg gen Zahnarzt wagen... Wie laufen deine Termine da mittlerweile?

Meine Depression ist echt heftig zur Zeit. Obwohl ich mich beschäftige, aufrappel, nichts hilft. Weder Gassigänge, noch Haushaltsarbeiten, Telefonate, Gedichte schreiben, kreative x-mas-Ideen ausdenken...

Die Nächte sind zur Zeit o.k. Komme so auf 4 Stunden Schlaf. Andere würden das für sich anders werten. Aber ich habe mich irgendwie arrangiert und es gab ja auch Monate, da waren es regelmäßig nur 2 Stunden.

Die Übelkeit ist zwar noch da, aber vielleicht nicht mehr ganz so extrem.

Sorry, wenn ich jetzt hier den Frust grad so raus lasse.

Vor dem morgigen Sonntag graut es mir nicht mal. Steht noch genug auf der To-do-Liste...

Dir wünsche ich noch ein angenehmes Restwochenende!

Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

es tut mir leid, dass es dir zur Zeit so miserabel geht. Da ist es echt gut, dass du morgen einen Termin hast – ich wünsche dir, dass du alle Punkte deiner Liste abarbeiten kannst und dir einige Alternativen aufgezeigt werden können. Puh, wenn du schon 20 ADs ausprobiert hast, ist es natürlich schwierig, ein „neues“ zu finden... Andererseits denke ich mir manchmal: „Schlimmer kann`s nicht werden“, und man probiert dann doch noch etwas aus hinsichtlich AD.

[Bei mir habe manchmal den Eindruck, dass das Sertralin auch nicht so wirkt, wie es eigentlich sollte, aber mal sehen, was sich in den kommenden 2 Monaten noch tut. Das Novembergrau macht mir zu schaffen, wie so Vielen, aber das war die Jahre zuvor auch schon immer so – insofern ist es nichts Neues.]

Du kannst ja mal berichten – natürlich nur, wenn du möchtest – wie dein Termin morgen verlaufen ist und was dabei herausgekommen ist.

Es wäre vielleicht wirklich hilfreich, noch einmal gemeinsam über einen stationären Aufenthalt nachzudenken. Wenn die wichtigsten Termine hinsichtlich der körperlichen Beschwerden überstanden sind, wäre es bestimmt eine Option, die man nicht vernachlässigen sollte - gerade jetzt, wenn du merkst, dass es dir immer schlechter geht. Ich drücke dir die Daumen, dass ihr etwas findet, was dich unterstützen und dir Erleichterung verschaffen kann in dieser Situation.

Dass es bei Physiotherapie schon eine spürbare Verbesserung für dich gegeben hat, freut mich ! Da wünsche ich dir weiterhin, dass es schmerzmäßig Erleichterung/Lockerung geben wird. Es ist zusätzlich belastend, wann man dauernd Schmerzen hat...

Vier Stunden Schlaf sind noch nicht allzu viel, aber es ist schon mal gut, wenn es für dich eine Tendenz nach oben ist – vielleicht darf es dann doch noch etwas mehr werden? Ich wünsche es dir.

Ich merke z. B., wenn ich ständig nur müde bin und mich schlapp fühle, bin ich unkonzentriert, die grauen Gedanken haben mehr Raum usw. usw. Da könnte ich mir vorstellen, dass auch für dich wünschenswert wäre, da noch etwas mehr an Schlaf abzubekommen. Dennoch finde ich es gut, dass du momentan nicht mehr unfreiwillig an der 2-Stunden-Schlafgrenze hängst, hoffentlich kannst du das mit dem verlängerten Schlafenkönnen beibehalten.

Ein „Date“ habe ich nur Ende der Woche mit meinem Zahnarzt - Füllung erneuern. Ich hoffe, dass der Termin nicht allzu lange dauert. Mein Theratermin fällt diese Woche aus. Übernächste Woche stehen mehr Termine an (da ist wieder ein unangenehmer dabei), aber bis dahin ist noch Zeit.

Hm, dass dich deine Tätigkeiten nicht von den extremen depressiven Belastungen herauslösen können, ist sehr schade. Ich versuche auch momentan, mir etwas auszudenken, was anderen Freude machen könnte (in kreativer / schreibtechnischer Sicht), manchmal hilft es, oftmals leider auch nicht. Hast du einen zu starken Kritiker in dir, wenn dir Gedichte schreiben, kreative Weihnachtsideen usw. nicht helfen? Dann knebele ihn mal, höre nicht auf ihn, damit deine Kreativität sich ungestört entfalten kann – solche Kritiker kann man dadurch manchmal klein kriegen... .

Ich wünsche dir einen netten Restsonntag und für morgen alles Gute.

Lieben Gruß
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime.

Bei eisigen Temperaturen und raureif-weißen Feldern schicke ich dir mal einen morgendlichen Gruß.
Nach einer immerhin o.k.'en Nacht. Ich hoffe, deine war auch o.k.

Deine Erfahrungen mit dem Sertralin sind also auch noch nicht so der Burner. Ich frage mich halt oft, wie viel Geduld an der Stelle angebracht ist bzw. wann es auch Zeit zum Handeln ist.

Ich habe eben erstmals eine halbe Tablette Cipralex eingenommen. 5mg also. Nach Absprache gestern. Bin mal gespannt. Und natürlich unsicher. Egal. Ich werde es jetzt erst noch einmal antesten. Am Freitag soll ich sie dann noch mal anrufen.

Du schreibst, dass du an Tagen nach eher schlaflosen Nächten müde bist und dich nicht so konzentrieren kannst. Ich bin eigentlich nie müde. Das ist ja das Kuriose. Meist eher noch aufgedrehter und unruhiger, wenn ich nur ganz wenig gepennt habe. Muss den Schlaf dann auch nicht nachholen oder so. Merkwürdiges Phänomen.

Meine Psychiaterin wird einen Bericht schreiben und diesen an den Arzt vom Klinikum schicken, damit ein Vorgespräch terminiert werden kann. Dazu sollte ich ihr ja mal eine Psychobiografie aufschreiben (was ich auch gemacht habe). Der Schwerpunkt der Behandlung soll dann auf alle Fälle bei der Depression liegen. Sie kennt mich ja und weiß - und kann auch vermitteln - dass ich bei esstherapeutischen Therapieversuchen eh dicht mache... Ist halt immer nur schwierig, da eine Klinik zu finden, die mitspielt. Aber nicht unmöglich, zumal wenn man die Chronifizierung der ES in Betracht zieht.

Das waren also eigentlich die "Ergebnisse" von gestern. Der Termin war gut und fühlte sich stimmig an.

Ich wollte in dieser Woche eigentlich auch zum Zahnarzt. Aber da meine Ma seit gestern im Krankenhaus liegt (sie ist beim Spaziergang ohnmächtig geworden und hat sich dann auf einer Wiese wiedergefunden - sorg!!!), kann ich da also schon mal nicht übernachten. Oder will ich nicht. Nur mit meinem Vater... Nee...

Dir drück ich schon mal die Daumen, dass dein Dent-Date nicht so ätzend wird.

Wie gefällt dir das kalte, aber trockene Wetter? Magst du rausgehen auch wenn du keine Termine hast? Bei mir ruft ja immer noch der Hund (gleich erst mal die Morgenrunde. Schnief).

Heute Nachmittag ist APP. Auch gut. Vorher muss ich dann noch mal meine Bude wienern.

Zum Thema Kreativität und dem inneren Kritiker/Knebler. Nee, den hab ich paradoxerweise gar nicht in mir. Wenn ich schreibe, schreibe ich einfach. Meist reicht dann auch die Urfassung.

Ich kann insgesamt nicht mal sagen, dass ich total unzufrieden mit mir bin. Ich mag mein Denken, meine Einstellungen, mein Wesen durchaus. Würde mich als humanistisches, soziales Wesen bezeichnen. Harmoniebedürftig... Hätte also gar keinen Grund, depressiv oder sonst wie psychisch gestört zu sein. Dennoch hänge ich tief in dieser Schleife. Bin auf Kriegsfuß mit dem Körper, der scheinbar für allen erlebten Frust in irgendeiner Form herhalten muss.

Mein Hirn funktioniert. Die Zusammenhänge und Ursachen sind klar. Und dennoch - oder gerade deswegen? - komme ich da nicht raus. Liest sich vielleicht gerade etwas chaotisch (auch arrogant?), aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

Wie ist es bei dir? Hast du Ideen, warum du in der Depression hängst? Hilft dir da die Thera?

So, ich muss nun erst mal meine Little Labrador-Setter-Hündin zwecks Auslauf begrüßen.
Mime, ich schick dir die morgendlichen Sonnenstrahlen und wünsche dir einen angenehmen Tag.
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

danke für deine Infos. Owei, hat sich bei deiner Ma zwischenzeitlich etwas Neues ergeben? Da ist es logisch, dass du dir Sorgen machst – ich hoffe, dass es ihr bald besser geht... Hm, und dass dir da jetzt nicht nach Zahnarzttermin zumute ist (soweit ich verstanden habe, übernachtest du dann auch bei deinen Eltern), ist klar.

Was das Cirpalex angeht, drücke ich dir mal die Daumen, dass es für dich hilfreich ist. Das stimmt schon, dass man schauen muss, wo Zuwarten angebracht ist oder ein Wechsel – wobei ich eigentlich nicht mehr wechseln will. Mit dem Sertralin werde ich ja mit dem Arzt im Gespräch bleiben, vielleicht gibt sich da auch noch eine Besserung, mal sehen.

Eine Klinik zu finden, die primär „nur“ auf die Depression eingeht, ist wahrscheinlich nicht ganz so einfach. Aber vielleicht hast du ja Glück (und das wünsche ich dir!), dass es Kliniken gibt, die dir trotz der chronifizierten ES bezüglich der Depression und Medikamentierung weiterhelfen können. Ich hatte auch mal ein Vorgespräch in einer Klinik (für den psychotherapeutischen Bereich), der Bereich wäre aber auch an einer ES-Behandlung angegliedert gewesen – also da kommt es bestimmt auf den Klinikschwerpunkt an. Es ist gut, dass du da fachärztliche Unterstützung hast und schön, dass dein vorgestriger Termin gut und stimmig war .

Danke auch fürs Daumendrücken für den Dent-Termin . In den letzten Jahren musste meist nichts gemacht werden, daher ist es jetzt schon etwas ungewohnt. Ich weiß auch nicht, wie ich zur Zeit auf die Spritze reagiere, aber das wird schon gehen.

Das finde ich übrigens auch eine Stärke, was den nicht so vorhandenen Kritiker angeht und du das Schreiben daher wohl recht gut annehmen kannst. War das schon immer so? Mir gefällt mein Geschreibsel meist nicht (und mein Kritiker ist da wahrscheinlich auch einflussreich).

Hm, ja, da scheint bei dir der Schwerpunkt, nachdem, was du so von dir schreibst, wirklich ziemlich körperfixiert zu sein. Schade, dass du so auf dem Kriegsfuß stehst mit ihm. Und er zeigt dir ja auch nicht gerade seine versöhnlichste Seite... Irgendwas ist halt immer, was einen hindert, sich mit sich zu arrangieren. Trotzdem wünsche ich dir, dass es sich im Rahmen deiner Möglichkeiten noch etwas verbessern kann!

Nein, für mich liest sich das alles gar nicht arrogant, ich kann es durchaus nachvollziehen, was du schreibst. Und ich denke, dass diejenigen, die zu sehr auf den Kopf hören, das Herz bzw. die Seele oftmals sträflich behandeln. Wenn wir alles nüchtern betrachten und bewerten, bleibt einiges auf der Strecke u. a. das Gefühl, den richtigen (respektvollen) Umgang mit sich selbst und ggf. auch anderen.

Ich war neulich selbst über eine meiner Einstellungen erschrocken, die in den Augen meiner Thera wohl sehr hart war, für mich aber „normal“. Da kommt man schon manchmal ins Nachdenken, auch darüber, dass nicht alles stimmt, was der Kopf uns „sagt“... Wenn du schreibst, dass dir Zusammenhänge und Ursachen klar sind, du aber trotzdem nicht rauskommst, könnte das vielleicht u. a. auch daran liegen, dass es lange braucht, Altgewohntes in neue Bahnen zu lenken (Gedanken, Gefühle usw.) und/oder sich vielleicht auch in uns etwas gegen diese Neuerungen auflehnt, vielleicht aus (nicht erkannter) Angst o. Ä.

Hm, nein, ich weiß nicht unbedingt, wieso ich in der Depression hänge – ich denke, dass da einiges eine Rolle spielt z. B in puncto Biographie, evtl. auch familiäre Vorbelastung etc. Ja, ich erhoffe mir da schon Hilfe durch die Therapie. Ich habe in den letzten Stunden über Dinge nachgedacht, über die ich mir wohl im ganzen Leben oder zumindest in den letzten 20 Jahren noch keine Gedanken gemacht habe... Wie schaut es da bei dir aus? Wann konntest du da bemerken, dass dir die Therapie hilft (oder ggf. auch nicht hilft)? Konntest du daraufhin etwas verändern?

Ich war gestern auch draußen, das sonnige Wetter musste man mal ausnutzen, aber ansonsten gehe ich nur vor die Tür, wenn ich muss. Du bist ja hundemäßig gezwungenermaßen täglich unterwegs.

Wie war dein Termin mit deiner APP-Lady gestern?

Danke für deine Sonnenstrahlen, sie sind tatsächlich angekommen und sende sie dir gleich mal retour gegen die dicke Nebelsuppe (falls diese bei euch auch über den Dächern hängt).

Lieben Gruß
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime!

Strahlender Sonnenschein am Sonntagmorgen!
Den beam ich dir mal gleich rüber!!!

Wobei ich sagen muss, dass ich mich dennoch noch nicht zum Gassi-Gehen hab aufrappeln können. Aber wird später noch passieren.

Wie geht's dir mittlerweile? Dein Zahnarzttermin ist ja ganz o.k. verlaufen (hab ich im anderen Thread gelesen). Immerhin.
Ich habe übrigens morgen früh einen Zahnarzttermin und muss noch die Fahrt dorthin organisiert kriegen. Das ist Stress pur. Fahre ich mit Bus + Zug, bin ich zwei Stunden on Tour... Mal schauen, wie ich das alles geregelt kriege.

Außerdem ist dann geplant, bei meinen Eltern zu übernachten. Meine Ma ist wieder zuhause. Alle Untersuchungen sind mit guten Ergebnissen abgeschlossen worden, so dass die Diagnose lediglich Herz-Kreislauf-Kollaps lautet. Das kann dann ja jedem passieren.

Ich nehme jetzt seit Dienstag Cipralex 5mg. Ab morgen kann ich auf 10mg erhöhen. Nebenwirkungen oder Wirkungen sind noch keine da. Mal weiter antesten.

Du bist mit dem Sertralin ja nicht ganz so zufrieden. Interessant an der Stelle finde ich, dass du mir durchaus dazu geraten hast, noch mal ein anderes AD auszuprobieren, dies für dich aber nicht wirklich locker zulassen könntest.
Vielleicht ist da ja eine Verbindung mit deinem doch harten inneren Kritiker? So wie deine Thera es dir auch schon gespiegelt hat?

Ja, Therapie und Biografie, Themen, Nachdenken, Nachspüren. Alles oft ganz schön aufwühlend.

Wobei ich da bei mir nach all den Jahren spüre, dass ich emotional nicht mehr so in der Be-/Verarbeitung der Themen hänge und mich auch nicht mehr abhängig von meinem Therapeuten fühle. Zu Beginn war das anders. Da konnte ich es oft kaum erwarten, bis die nächste Sitzung endlich da war. Aber scheinbar ist alles "beackert"... Und neue Erkenntnisse eher rar gesät. Wobei ich dennoch weiß, dass ich immer zu meinem Thera kann, wenn ich nicht weiter weiß. Geht dann aber mehr um Alltagshilfen.

Ebenso werte ich einen Klinikaufenthalt. Da würde es für mich eher um eine Auszeit und Neuorganisation meines Alltags gehen. Neue Motivation tanken, neue Ideen mitnehmen. Mal schauen, inwieweit das überhaupt in der nächsten Zeit alles realisiert/organisiert wird. In diesem Jahr wird es wohl eher nichts mehr werden.

Wäre eigentlich ein Klinikaufenthalt auch noch mal eine Option für dich?

Heute ist der 1. Advent. Ich habe dann doch meine x-mas-Deko rausgeholt. Nachdem meine APP-Lady mir auf meine Aussage, dass ich gar nicht weiß, ob ich die Bude weihnachtlich dekoriere sagte, dass ich das doch machen sollte. Manchmal wirkt also ein kleiner Nebensatz mehr als alles andere...

Wie sieht es bei dir mit der Vorweihnachtszeit aus? Eher emotional belastet oder doch auch stimmungsmäßig nett?

Ich wünsch dir auf alle Fälle erst mal einen lichtdurchfluteten 1. Advent!

Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

vielen Dank für deine Rückmeldung – und wie gut, dass es deiner Ma wieder gut geht und quasi nichts gefunden wurde. Das freut mich. Hoffentlich war dieser Kollaps eine Ausnahme.

Danke auch für die rübergebeamten Sonnenstrahlen , hier war es auch sonnig, momentan ist es wieder grau.

Dann wünsche ich dir morgen, dass alles klappt mit Bus und Bahn (2 Stunden Anfahrts-/Wartezeit ist schon eine lange Zeit), dass das Wetter nicht so eklig ist und du die Behandlung in guten Händen als nahezu stressfrei erleben kannst!! Vielleicht kann ein gemeinsamer Abend dann zusammen mit deiner Ma ein kleiner Lichtblick sein, der die stressigen Umstände des Besuchs wieder mildern kann? Ich wünsche dir für morgen erst einmal alles Gute.

Ja, bei war alles OK beim Dent-Termin, die Behandlung hat nur recht lange gedauert (3/4 Stunde), da war ich schon froh, als alles rum war. Was das AD betrifft, denke ich halt immer, dass es von dem Leidensdruck abhängt – manchmal finde ich es vernünftiger, sich noch einmal zu überwinden und ein neues AD zu probieren, als Gefahr zu laufen, noch tiefer abzurutschen. Oder wenn es um die Erlangung der Arbeitsfähigkeit geht – das ist bei mir der Hauptgrund, warum ich das Sertralin überhaupt nehme. Morgen habe ich einen Termin beim Amt, beworben habe ich mich bislang aktiv noch nicht; das wird sich ab morgen ändern müssen. Ich erhoffe mir einfach, dass das mit dem Antrieb noch besser wird, notfalls auch mit einem anderen AD.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass das Cipralex seine antidepressive Wirkung noch entfaltet.

Das, was du von deinen Therapieerfahrungen schreibst, finde ich interessant. Vor allem, dass du jetzt nicht mehr so in der „Verarbeitungssschleife“ hängst und du dich nicht mehr so abhängig von evtl. Therapiestunden fühlst. Dennoch finde ich es gut, dass du die Möglichkeit hast, jederzeit bei Bedarf auf die ein oder andere Therapiestunde zurückzugreifen, und wenn es „nur“ um Alltagsbewältigungsdinge geht, so what – Hauptsache dir hilft es.

Was die Klinik betrifft, ist es wohl für dieses Jahr zeitlich gesehen zu knapp, wenn es um einen regulären Aufenthalt geht. Andererseits könnte man ja jetzt schon mal anfangen, damit es im neuen Jahr zeitnah vonstatten gehen könnte. Aber das wird wohl noch von verschiedenen Faktoren abhängen, die sich erst noch klären müssen. Dennoch wünsche ich dir, dass sich da neue Möglichkeiten auftun, die für dich hilfreich sind . Ich denke schon, dass es unterstützend wirken kann, wenn man mal aus dem isolierten Umfeld herauskäme und neue Ansätze, Erfahrungen in positiver Hinsicht (vielleicht auch medikamentöse Einstellungen) mitnehmen könnte. Das wünsche ich dir von Herzen!!

Die Klinik wäre für mich im Sommer eine Option gewesen, die ich aber aus verschiedenen Gründen letztendlich nicht wahrnehmen konnte. Einerseits finde ich es schade, andererseits wusste ich, dass es für mich zu jenem Zeitpunkt einfach nicht das richtige ist. Und seit Herbst ist das Thema „Klinik“ vorläufig gänzlich vom Tisch; deswegen hatte ich mich ja auch nicht weiter krankschreiben lassen. Inwieweit jetzt das Thema „zurück in den Beruf“ tatsächlich realisierbar ist, wird sich in nächster Zeit weisen.

Hey, das finde ich gut, dass du auf den Nebensatz so aktiv reagiert und weihnachtlich dekoriert hast (ich kenne diese „Nebensatzsensibilität“ bei mir übrigens auch). Magst du diese Zeit? Sie kann zumindest mit kleinen Lichtern & Co. das Dunkel ein bisschen heller machen, und das finde ich eigentlich schön.

Ich bin kein Weihnachtsfan, und das, was die Konsumwelt mit Kitsch und Kommerz daraus verunstaltet, lehne ich innerlich ab – der eigentliche Grund, warum wir Weihnachten feiern, geht da komplett verloren. Die Hektik, übervolle Geschäfte, X-Mas-Song-Gedudel und Stress an allen Ecken und Enden und das Harmonievorgegaukel sind für mich ätzend. ABER es gibt Menschen, denen Weihnachten aus diversen Gründen viel bedeutet, denen Adventszeit wirklich Zeiten des Lichts, der Erwartung und des positiven Gedenkens ist – denen möchte ich die Freude dieser Zeit nicht absprechen, und manchmal kann ich es (für sie) auch nachempfinden. Auch das finde ich wiederum schön und erfreulich, für den, der es kann. Naja, das war jetzt meine recht ambivalente Antwort auf deine Frage ...

Jetzt habe ich schon wieder so lange geschrieben, naja. Ich komme dann mal langsam zum Ende.

Dann wünsche ich dir heute ebenfalls einen schönen restlichen 1. Adventssonntag und für morgen alles Gute.

Liebe Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime!

Dir drück ich für den Amtstermin morgen auch die Daumen! Interessiert mich auch, was sich da für dich dann so entscheidet. Ich hoffe, dass es in deinem Sinne passiert! Also: Alles Gute dafür!!!
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

vielen Dank für deinen Gruß , den ich am Abend vor dem Termin noch gelesen habe.

Wie war denn dein Zahnarzttermin? Hat alles geklappt mit der Pendelei, der Behandlung und dem Übernachten? Ich hoffe, dass es wettermäßig zu keinen Verzögerungen gekommen ist – es soll ja jetzt erst eklig werden (da fallen auch mal Züge aus usw., das ist immer ätzend). Ich wollte dich schon früher fragen, dachte mir aber, dass du bestimmt erst mal geschlaucht bist (und vielleicht noch gar nicht zu Hause) – zumal Dent-Termine ja doppelt und dreifach stressig sind bei dir. Ist deine Ma wieder voll auf dem Damm?

Hm, ja, der Termin beim Amt war erst mal ganz OK, allerdings stand natürlich die Frage nach der Arbeitsfähigkeit im Raum, die konnte ich nicht 100 %ig bejahen. Es wird jetzt erst mal die Leistungsfähigkeit geprüft, d. h. Gesundheitsfragebogen ausfüllen, Ärzte von der Schweigepflicht entbinden usw. Keine Ahnung, was dann rauskommt. Ich hoffe, dass es nicht zu lange dauert. Es ist einfach eine blöde Situation. Ich will ja arbeiten und muss es auch, andererseits sind einfach noch recht viele Beeinträchtigungen da (Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen etc.), da weiß ich nicht, ob das Sinn macht.

Ich bin bei meinem letzten Job schon in der Probezeit nach kurzer Zeit gekündigt worden (eben wegen dieser Symptome – da war die Depression allerdings auch auf ihrem absoluten Höhepunkt, heute geht es mir schon um einiges besser), weil nichts mehr ging und ich arbeitsmäßig kaum etwas zustandebrachte. Da habe ich einfach Bedenken, dass es wieder so ausgeht, zumal die letzten Wochen auch stimmungsmäßig nicht so gut waren. Manchmal denke ich mir, ich müsse mich nur mehr zusammenreißen, weiß nicht, ob ich nicht kann oder nicht will – das übliche Hickhack halt, was du sicherlich auch kennst.

Naja, Schwamm drüber. Ich muss morgen noch den Fragebogen vom Amt ausfüllen und wegschicken, möchte aber mit der Therapeutin vorher erst noch mal erörtern, was ich reinschreibe - momentan habe ich echt ein Brett vor dem Kopf und mir fällt gar nichts ein.

Jetzt habe ich dich total zugetextet, sorry!

Hast du das Cipralex mittlerweile erhöht? Hast du diese Woche noch mehrere Termine?

Ich wünsche dir jedenfalls gutes Gelingen, etwas Ruhe und ein bisschen Gemütlichkeit, wenn du es weihnachtlich geschmückt hast bei dir.

Viele Licht-Grüße gegen das Einheitsgrau draußen
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Kronstadt
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Kronstadt »

Guten Abend Lappilady,
Du fragtest nach meinem Ergehen. „Danke der Nachfrage, gut“, sagen die Leute hier dann, wenn es auch nicht so ist.
Oder „Schlechten Leuten gehts immer gut“.
Ich habe die Tage eine gute Phase, recht unerwartet, da das Wetter ja trübe und regnerisch war. Da gehts mir in der Regel auch so, wie viele hier schreiben.
Insofern erlebe ich jetzt ein Wunder. Konnte sehr viel praktisch arbeiten in Hof und Garten.
Am WE haben wir geschafft alles winterdicht zu machen. Das Baumaterial, die Geräte und Werkzeuge sind verstaut, Garten und Laube aufgeräumt- sehr einladend. Wir gucken gerne aus dem Fenster auf ein gepflegtes Ambiente.
Im Sommer sah das anders aus. Die Sonne lacht und ich bin down. Kennst du auch, nicht wahr. Aber Tabletten nehme ich schon lange nicht mehr. + + + ! Kann aber alles schnell passieren. Ich muß damit rechnen.

Mein stärkstes Problem ist zur Zeit Magen-Darm. Da hätte ich gerne Geld für Einkäufe in den Gesundheitsläden = alternative Heilmethoden
Du bist also nicht müde und kannst nicht schlafen. Mir ist eingefallen, daß das ein Symptom bei Traumatisierungen ist, die Überwachheit. Das hatte ich auch mal eine Zeit.
Es ist furchtbar. Ich war ständig akut bedroht. Dem folgten lange Jahre von Erschöpfung und Dauerschlaf. Kennen hier auch viele.
Wer mal lesen will bei www.fatigatio.de

Ich bewundere ja, daß du Gassigehen schaffst. Ich packe das nicht, verzichte auf solch treuen -Freund und bleibe bei meinem Schwarz-weißchen, dem Kater von gegenüber aus dem Gebüsch, gerettet von Isala 2005.
Gedichte schreibst du auch, die würde ich ja mal alle lesen. Ich habe sporadisch immer mal eins geschrieben.
In depressiven Phasen und Formen kriegt man aber nichts zustande. .
Du steckst weiter tief drin? Ich kann da auch nur auf Tabletten verweisen. Bei mir hat es
meist gereicht, wenn ich sie mal Wochen genommen habe, auch mal Monate. Das ewige Suchen, bis man eine findet die man verträgt! Depressionen nehmen einen schon ganz schön in den Würgegriff.
Wie fühlst du dich eigentlich während und nach dem Gang mit dem Hund? Merkst du Besserung durch Aktivität?
Ich wünsche es dir jedenfalls sehr.
Gute Nacht
Isala
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime.

Ja, auch mein Zahnarzttermin war eher soft. Ging ja auch nur um eine Besprechung, wie es nun weiter geht. Wobei er mein Anliegen nicht wirklich verstanden hat, ich jetzt aber erst einmal auf seinen Kostenvoranschlag warte. Hoffentlich schaffe ich es diesmal, mir ein zweite Meinung einzuholen.

Mein Vater hatte mich abgeholt und gestern auch zurück gebracht. So war die nervige Fahrerei nicht so nervig... Und zur Zeit halte ich es mit ihm auch einigermaßen aus.

Dein Amtstermin. Egal, was man sich bei solchen Terminen selber einzureden versucht, die gehen doch trotz allem immer an die psychische Substanz. Gut, dass du den Fragebogen mit deiner Therapeutin besprechen willst/nun ja schon wolltest. Ich hoffe, sie konnte dir da in unklaren Angelegenheiten Tipps geben.

Bei mir liegt das Verfahren bzgl. der Erwerbsminderungsrentenantragstellung ja nun schon etliche Jahre zurück (13 genaugenommen...). Ich musste damals noch zum Gutachter, zum Amtsarzt... Aber alle haben letztendlich genau so entschieden, wie meine behandelnden Ärztinnen es vorgeschlagen hatten. Dennoch war jede weitere Bewilligung immer auch angst- und panikbesetzt. Aber nach der 2. Bewilligung wurde alles nach Aktenlage entschieden, genau wie die alle zwei Jahre stattfindenden Überprüfungen der unbefristeten ER.

Letztendlich kann man es eh nicht wirklich beeinflussen, was entschieden wird. Von daher wünsche ich dir einfach, dass du die Wartezeit für dich ruhig gestalten kannst und dich selber nicht zu sehr unter Druck setzt. Zumal du ja selber nicht so ganz klar hast, ob du überhaupt komplett arbeitsfähig bist.

Mit Zusammenreißen hat das nichts zu tun. Das weißt du selber, auch, wenn das eigene Gewissen bzw. Gefühl da manchmal anderes flüstert. Depression ist ja eine anerkannte Krankheit und die Symptome mindern halt deine Belastbarkeit/Arbeitsfähigkeit.

Ich nehme übrigens jetzt 10mg Cipralex. Bisher ohne Nebenwirkungen. Mal abwarten. Meine Psychiaterin hat mir am Montag auf Band gesprochen und um Rückruf gebeten. Dieser hat dann ergeben, dass ich den von ihr für das Klinikvorgespräch verfassten Bericht gegenlesen konnte. Was ich heute gemacht hab. Da ist sie echt ne Bank und auch noch fix dabei. Toll.
So wird also auch das jetzt in die Wege geleitet.

Meiner Ma geht es immer noch nicht gut. Sie hat wieder öfter Vorhofflimmern und ist dann kreislaufmäßig ausgeknockt, so dass wir eigentlich nichts zusammen machen konnten. Schade. Aber die berappelt sich hoffentlich bald wieder.

Bei dem Wetter heute war deine Fahrerei zur Thera sicher auch nicht der Hit!!! Iiiihh!!! So kalt und nass. Ätzend.

Da habe ich es morgen früh besser. Werde schon um 7 Uhr von meiner APP-Lady abgeholt, da ich um 8 Uhr bei der Blutentnahme (wegen Osteoporose/Vitamin-D-Spiegel) sein muss. Toll, so ein Service.

Mime, ruhigen und hoffentlich warmen Abend für dich!

Lappilady
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Isala.

Oh ja. Dieses Wetter. Der heutige Nachmittag war dann stimmungsmäßig bei mir leider dementsprechend.

Schön, dass du diese Zeit für dich gerade anders, nicht so belastend erlebend kannst. Und erledigte Gartenarbeit ist immer ein gutes Gefühl.

Aber das Gefühl, dass im Sommer die Sonne zu schön scheinen kann, weil es einfach zur inneren Verfassung nicht passt. Ja, das kenne ich leider auch. Wenn wir also was für oder gegen die Laune finden wollen, haben wir quasi immer die Gelegenheit dazu...

Bist du wegen deiner Magen/Darm-Probleme noch in ärztlicher Behandlung? Siehst du da bei dir Zusammenhänge zwischen psychischer Befindlichkeit und Bauchbeschwerden? Der Darm hat da ja leider so sein eigenes Nervensystem (was mich nahezu täglich nervt... Grrr...)

Mein Schlafverhalten schwankt zur Zeit. Mal gibt es ganz gute Nächte mit 5 Stunden Schlaf, dann wieder eher schlaflose... Ich nehme jetzt seit zwei Tagen 10mg Cipralex, vorher 5mg. Mal schauen, ob es auch positive Wirkungen auf die Nächte hat. Auf die Stimmung hoffentlich bald auch.

Zum Thema Gassigänge: Manchmal helfen sie schon, da ich mich ja immer aufrappeln muss. Manchmal ziehen sie mich auch runter und machen mich wütend. Zumal wir hier auf dem Hof ja Hundesharing machen, ich allerdings oft für den Auslauf zuständig bin. Logo, die anderen beiden arbeiten ja auch. Dennoch ist es oft anstrengend. Auf der anderen Seite habe ich eh einen Bewegungsdrang, so dass ich auch ohne Hund täglich rausgehen würde, dann allerdings etwas unabhängiger von irgendwelchen Zeiten. Heute war es richtig fies nass-kalt. Da war ich dann schon froh, als die Pflicht erledigt war.

So weit erst mal in Kürze von hier. Ich wünsche dir, dass das stimmige innere Gefühl ganz lang bei dir anhält!!!
Liebe Grüße
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

danke für deine gestrige Rückmeldung. Dann ist es ja gut, wenn du gefahren werden konntest, und dass es dadurch ein bisschen stressfreier werden konnte. Hm, wieso möchtest du dir eine zweite Meinung einholen, bist du mit deinem Zahnarzt nicht zufrieden?

Danke auch für die Infos bzgl. deiner Erfahrungen in puncto Gutachter. Nein, wir haben keinen Einfluss auf die Entscheidung, da hast du recht.

Ich bin erst einmal froh, dass ich dieses Formular gestern Nachmittag noch ausgefüllt habe – es muss fristgerecht morgen beim Amt eingehen – so musste es gestern per Post raus. Die Therapeutin hatte mir gestern vorher nochmals meinen Beschwerdefragebogen vorgelesen, den ich für sie zum Anfang der Therapie ausfüllen musste. Im Abgleich, was davon auch die Arbeitsfähigkeit betrifft (z. B. Konzentrationsstörungen etc.), habe ich dann zu Hause einfach ohne groß nachzudenken runtergeschrieben, wie mich meine Beschwerden in der Vergangenheit beeinträchtigt haben. Ich kann nicht mehr tun, als ehrlich zu sein, nichts beschönigen und nichts übertreiben – ich will ja arbeiten. Der Rest wird sich weisen. Momentan bin ich da auch ruhiger, denn ich habe meinen Part erfüllt.

Ja, solche Amtstermine stressen ganz schön, ich hätte nicht gedacht, dass mich das so mitnimmt; blöd ist das. Auch bei Facharztterminen spüre ich mehr Stress als früher (liegt auch an der Fahrerei usw.). Naja, das wird sich auch irgendwann mal wieder wieder ändern.

Wie erging es dir denn heute morgen mit deinem Termin und deiner APP-Lady? Brr, sooo früh (naja, man muss ja nüchtern da zum Doc, da ist es schon OK)? Na, das ist schon klasse, dass sie dich begleiten konnte, das finde ich auch. Habt ihr ein bisschen Reden können während der Fahrt usw.?

Hm, das mit deiner Ma tut mir leid. Da hoffe und wünsche ich ihr und dir, dass sie sich wieder berappelt und es langsam angehen kann. Ist sie in ärztlicher Behandlung? Bis ich meine Mutter zum Arzt kriege, kostet es alle Formen von Überredungskünsten (von einem Appell bis zur Bitte) – freiwillig geht sie erst, wenn sie „den Kopf unterm Arm hat“. So sind wir halt manchmal, unbelehrbar und dickköpfing (damit fasse ich mir gleich mal an die eigene Nase ).

Das Wetter war bei uns gestern zwar windig und trüb (und recht kalt), aber nicht nass. Insofern war es auszuhalten – außerdem habe ich im Gegensatz zu dir ein paar kg mehr auf den Rippen und friere wahrscheinlich nicht ganz so schnell. Außerdem war ich doppelt und dreifach eingepackt – wie ein Eskimo , was gut war, denn der Zug hatte Verspätung.

Hey, dass das mit der Klinik in die Wege geleitet werden konnte, freut mich für dich ! Hi, hi, „da ist sie echt `ne Bank“ – den Ausdruck kenne ich gar nicht, witzig . Da war der Bericht wohl auch in deinem Sinne. Ich drücke dir die Daumen, dass das Cipralex noch seine Wirkung entfaltet und dass sich bald eine Klinik findet. Es wäre schön, wenn alles komplikationslos klappen könnte, damit du auch mal hilfreiche Erfahrungen machen kannst.

Dann wünsche ich dir einen schönen Tag, mit warmen Füßen, trockenem Gassi-geh-Wetter und dass du etwas findest, was dir gut momentan tut.

Lieben Gruß
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime!

Thanks für alle Wünsche und Gedanken!.

Zum Formular und Amtsterminen noch kurz: Ich denke, dass es am Wichtigsten ist, alles ehrlich und authentisch zu beantworten. Und diesen Weg bist du ja gegangen. So etwas merken die zuständigen Begutachter dann auch. Ich glaube, dass die auf etwas Unechtes, Vorgespieltes, Künstliches eher ablehnend reagieren würden. Von daher: Lob. Lob.

Die Fahrerei heute Morgen hat gut geklappt. Nachdem ich bereits mal wieder vor 4 Uhr wach war, bin ich kurz vor Abfahrt doch noch in Stress geraten... Bett bezogen... Duschen... Kaffee kochen und einpacken... Na ja. Das Ergebnis erfahre ich frühestens in 10 Tagen.

Bzgl. der Klinik geht es übrigens direkt um eine Akutklinik in der Kreisstadt hier. Von daher mal abwarten, was dabei rum kommt. Und ob ich mir einen Aufenthalt dort überhaupt vorstellen kann.

Hier wird's so langsam aber sicher stürmisch. Bin mal gespannt, was da noch so kommt...

Wünsche dir trotz Wind und Regen einen ruhigen Tag!

Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

ich weiß nicht, ob du hier momentan noch mitliest, aber ich wollte dir wenigstens mal einen kleinen Gruß schicken :roll: nach der zunächst unfreiwilligen (und dann zumindest bei mir freiwilligen) Forumspause hier. Wie geht es dir mittlerweile? Weißt du schon etwas Neues bzgl. Klinik & Co.?

Ich habe oft an dich gedacht, überlegt, wie es dir geht (auch bzgl. Weihnachten - ich bin da ja kein Freund davon und immer froh, wenn das Ganze herum ist). Wenn du möchtest, kannst du dich ja mal wieder melden, dann schreibe ich auch wieder etwas mehr. Danke auch für deinen letzten Beitrag vom 5.12. (ich hatte ihn damals schon gelesen) - ich habe hier im Forum ein wenig pausiert (und das hat mir auch ganz gut getan), vielleicht geht es dir ja ähnlich. Also, lass dich nicht stressen.

Lieben Gruß und alles Gute für dich weiterhin!
Mime (emju)

P.S. Mein 2. Name (Mime) erscheint momentan nicht mehr, sondern nur noch der erste (emju) - das ist aber bei vielen so - also bitte nicht wundern.
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime.
Schön von dir zu lesen!
Ich hatte Probleme wieder ins Forum zu kommen. Von daher erst jetzt meine Antwort bzw. kurze Meldung. Hier ist einiges los gewesen, aber das schreibe ich dir später mal in Ruhe. Es stehen viele Termine an im neuen Jahr, Weihnachten ist besser verlaufen als erwartet.
Leider steht wohl noch mal eine Darm-OP an. Da gab es wieder einen akuten Vorfall - gestern. Aber mehr dazu dann später.
Dir wünsche ich erst einmal ein schönes Wochenende und bin auch schon gespannt, wie es dir in der letzten Zeit so ergangen ist.
Liebe Grüße aus einem leider gerade regnerischen Norddeutschland.
Lappilady :)
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

schön, dass du dich gemeldet hast :) und Weihnachten besser war als erwartet. Bei uns ging es auch relativ entspannt zu, weil die Orga eine andere war als sonst.

Puh, das klingt auch körperlich wirklich nicht so gut bei dir... Da wünsche ich dir gute Besserung und dass du hoffentlich entsprechende ärztliche Unterstützung bekommst. Schade, dass es wohl nochmals zu einer weiteren OP kommen muss - ich drücke dir da fest die Daumen - doch wenn es notwendig ist (mit Darm & Co. ist wirklich nicht zu spaßen, das kann u. U. auch gefährlich werden)... muss es wohl so sein. Ich hoffe, dass es dir im Laufe der Zeit wieder etwas besser gehen wird.

Alles Gute!!
Lieben Gruß
Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Lappi
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von Lappi »

Hallo Mime.

Nun mal der Versuch, die Entwicklungen der letzten Wochen zusammen zu fassen... Not so easy.
Zur aktuellen Situation. Ich hatte am Freitag einen Rektum-Prolaps und musste per Krankenwagen ins Krankenhaus. Ergebnis ist, dass das Rektum per OP wieder angenäht werden muss. Das wird also im Januar irgendwann auf mich zukommen. Vorher müssen noch andere Untersuchungen laufen. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Immerhin hatte ich dort Kontakt mit der Oberärztin, die mich bereits mehrfach operiert hat und ich soll auch bei ihr in der Sprechstunde einen Termin vereinbaren. Allerdings hat sie noch bis Mitte Januar Urlaub. Dauert also noch. Ich hoffe, bis dahin passiert kein weiterer Supergau...

Einen Termin bei einem anderen Zahnarzt zwecks Zweitmeinung habe ich auch im Januar. Ebenso wie das Vorgespräch bzgl. der stationären Behandlung im psychosomatischen Akutkrankenhaus. Ganz schön viel alles... (Termine beim Orthopäden und der Psychiaterin stehen auch noch an)

Immerhin habe ich so langsam das Gefühl, dass das Cipralex das absolsute Depri-Loch ein wenig abmildern kann. Im Hinblick auf die ganzen anstehenden Termine und Behandlungen allerdings ist es ja auch nicht verwunderlich, dass die Laune nicht ganz so pralle ist.

Immerhin waren die Feiertage echt softer als gedacht. Selbst am Heiligabend bei meiner Schwester war die Stimmung locker. Ein Freund war am 1. Feiertag zum Raclette-Essen hier, danach bin ich mit ihm dann gen alter Heimat gefahren. Besuche der Eltern, am 2. Feiertag dann Familientreffen bei meinen Eltern. Mit Dias-Schauen aus der Kindheit und vorher Restaurantbesuch. Alles auch psychisch ganz gut verkraftet. Inwieweit dann die Darmgeschichte doch eine Folge der ganzen Anstrengungen und des anderen Essens war? Keine Ahnung.

Wie ist es dir ergangen? Wahrscheinlich hast du ja Therapiepause? Gibt es sonst Neuigkeiten, was das berufliche Orientieren betrifft? Wie ist es dir ohne Forum ergangen?

Das Jahr geht ja nun fix seinem Ende entgegen. Denkst du für dich drüber nach, wie es verlaufen ist und was im neuen Jahr so auf dich zukommt? Und wirst du Silvester irgendwo feiernd oder in Gesellschaft verbringen?

Ich werde wohl nichts unternehmen. Oft habe ich in den letzten Jahren einfach ins neue Jahr gepennt. Es zumindest versucht. Tagebuchmäßig wird es bei mir sicher wieder ein kurzes Resumee und eventuell einen kleinen Ausblick geben. Mal schauen. Je nach Motivation.

Mime, hier kommt gerade die Sonne raus. Das sollte für den weiteren Tag ja wenigstens etwas Motivation bringen können...
Wünsche dir also erst mal einen hellen Tag und ja vielleicht noch einen angenehmen Spaziergang oder wonach dir sonst so gerade ist.
LG
Lappilady
mime
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Re: Diagnosen, Depression

Beitrag von mime »

Hallo Lappilady,

uff, das sind ja extreme Nachrichten bei dir... :(; oh Mann, was so alles passieren kann. Ist es da wirklich sinnvoll, bis Mitte Januar zu warten? OK, ich verstehe, dass du da mehr Vertrauen zu "deiner" Oberärztin hast als zu anderen, dennoch ist es eine lange Zeit bis da hin. Andererseits, wenn noch weitere Voruntersuchungen anstehen, die man evtl. in der Zwischenzeit abarbeiten kann, ist es vielleicht doch sinnvoll, keine Ahnung. Oh ja, hoffentlich war der Vorfall vorgestern der erste und der letzte in der Art. Was wurde dir denn nahrungstechnisch empfohlen?

Das mit dem Zahnarzt und dem Vorgespräch bzgl. Klinik ebenfalls im Januar klingt anstrengend :?. Dennoch scheint es mir wichtig, zumindest da die Fühler weiter auszustrecken - auch wenn man wohl da noch nichts Genaues planen kann (und die Darm-OP abwarten muss). Trotzdem finde ich es gut, dass du das alles angehen willst und wünsche dir viel Kraft dazu!!

Dass das Cipralex die Depression ein bisschen mildern kann, freut mich ;). Wie lange sollst du diese Dosis beibehalten bzw. war schon im Gespräch, evtl. etwas höher zu dosieren?

Bei mir scheint die Höherdosierung vom Sertralin auch langsam etwas mehr Wirkung zu zeigen, doch ich denke, dass da auch andere Faktoren eine Rolle spielen; der Thera-Wechsel tut mir, glaube ich, ganz gut. Was den Beruf betrifft, ist ja seit Kurzem ein Gutachterverfahren (A.A.) eingeleitet, und es geht da alles verwaltungstechnisch seinen gewohnten Gang. Was im Endeffekt dabei herauskommt und was es für Auswirkungen haben könnte, keine Ahnung. Aber mir bleibt da momentan nichts anderes übrig, als abzuwarten. Die Forumspause hat mir ganz gut getan, ich habe viel Weihnachtspost geschrieben (mit meist positiver Rückmeldung) etc. - da war es gut, hier nichts schreiben zu "müssen" (manchmal fühle ich mich verpflichtet dazu, aber das ist mein Problem).

Schön, dass Weihnachten so gut verlaufen ist bei dir :). Hm, ob die Darmgeschichte da "Nachwehen" vom Stress oder anderen Essen waren, kann man wohl nicht so ohne Weiteres beurteilen. Vielleicht ja, vielleicht nein. Andererseits müsste doch auch ein operierter Darm "normale" Nahrung vertragen können, auch wenn du sonst wohl eher in Richtung "Schonkost" (ES-bedingt) tendierst. Hatte man dir damals nach der Darm-OP Ernährungstipps gegeben bzw. mitgeteilt, was du nahrungsmitteltechnisch meiden sollst/musst?

Was die Depressionen betrifft, wurde mir von meiner Thera kohlehydrathaltige Kost empfohlen, aber das ist bei mir als Vegetarier sowieso schon "Programm".

Du bist also kein Feierfreund an Silvester? Ich auch nicht. Das erste und letzte Mal, dass ich mit mehreren Leuten zusammen war, ist gut und gerne 21 Jahre her - noch Fragen ;)?! Ich habe auch ein Silvester schon "verschlafen" (habe mich also ins Bett verkrümelt und bin nicht aufgestanden um Mitternacht, obwohl ich wach war), so what.

Wie sieht es Jahresrückblick-mäßig bei dir aus? Ich habe das Jahr, das wirklich nicht leicht war, bereits teilweise gedanklich zurückverfolgt. Mit Abstand und aus der schlimmsten Depressionsphase heraus seiend, kann ich mittlerweile sagen: Trotz allem Schlechten hatte das Jahr möglicherweise auch etwas Gutes. Ich habe / hatte z. B. großes Glück, zur richtigen Zeit an die richtigen Ärzte / Therapeuten geraten zu sein und konnte dadurch auch viel Unterstützendes / Hilfreiches erleben. Wie es weitergehen wird, weiß ich nicht und in dunklen Stunden, zieht das auch ganz schön runter, aber es wird irgendwie weitergehen, mal sehen.

Wie sieht es bei dir aus mit dem Resümee? Kannst du es jemandem außer dem Tagebuch mitteilen, oder behältst du das lieber für dich? Hast du Ziele, Anknüpfungspunkte fürs nächste Jahr?

Bei uns war die Sonne vorhin mal kurz da, jetzt ist es wieder trüb - ich gehe wohl nicht raus... Mich hat dahingehend die Faulenzia gepackt (in das Grau-in-grau gehe ich sowieso nicht gerne), aber du musst wohl wegen der Gassi-Pflicht, oder?

Ich wünsche dir einen geruhsamen Sonntag und hoffe bzw. drücke dir die Daumen, dass du mit allem stabil bleibst und wünsche dir Kraft und innere Ruhe, und alles, was dir gut tut.

Lieben Gruß zurück
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
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