Es reicht... reicht es?

Entenmann

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von Entenmann »

In der thera hab ich gelernt, gegen die depris folgendes zu tun:

Tagesrhythmus : früh aufstehen, nicht bis zwoelf im bett liegen bleiben. ( halte ich mich dran, ausser seit einer woche)

Sport: mach ich regelmaessig, aber nich zu viel

Ernaehrung: achte ich drauf mit ausrits hern, die ich belohnung nenne

Soziale isolation: ich arbeite dran, mit gemischtem Erfolg, aber das geht ja auch nicht von heut auf morgen.

Mich selbst belohnen: ja: suessigkeiten, was fuer meine hobbys kaufen, abends ganz bewusst fernsehen.

Skills anwenden gegen aggros: da bin ich schlecht: mich nervt das weil ich schon so auf die depris achte und mein leben danach ausrichte, das das mit der impulskontrolle sich anfuehlt als ob ich den ganzen tag nur " krankheit" denke. Ich will auch ma ganz unrefletiert leben koennen.

Fuenfmal die woche das haus verlassen, mach ich

Es gibr glaub ich noch mehr sachen, die funktionieren auch alle.

Bei mir ist es im moment eher so wie lotusblume sagt das ich bis vor einer woche noch diese naive hoffnung auf alles wird gut hatte. Und das zu verknausern, das die illusorisch war, dauert natuerlich. Und auch das vertrauen zu meiner therapeutin wiederkrigen, das ist im moment sehr niedrig.

Ich bin tatsaechlich son bischen ein sensibles trotziges kind, das nicht erwachsen werden will. Ich kann mir gar nicht voratellen, erwachsen zu werden, soviel zu s. freud.

Also, die aufgelisteten sachen haben mir tatsaechlich geholfen, ganz klar. Ich habe vorm krankenhaus z.B. neun wochen mehr oder weniger im bett verbracht.

Also ich denk ich muss jetzt erstmal daran arbeiten , mich so zu akzeptieren wie ich eben auch mit den D. bin (sicherlich ein langzeitprojekt) , und erwachsenwerden mit achtundreissig
Das dürfe in drei wochen erledigt sein :-D

Ich danke Euch ALLEN vielmals.

Wie wird man mit achtundreissig erwachsen???? Ich wills ja eigentlich gar nicht.....:-S
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
jetzt wirds gleich noch schwieriger...
und ich habe mir wirklich Zeit gelassen und ERST mal gelesen...
also....hört sich nicht unbedingt nur nach einer "reinen" Depression an und hört sich nicht unbedingt nur nach einer therapieresistenten Depression an, ABER, das kann man natürlich von hier aus nicht beurteilen...
Aber nach 15 Jahren in diesem Forum bekommt man ja auch so ein Gefühl (das klar oft auch täuscht)...aber ich fände es zumindest nicht verkehrt sich auch mal mit den Kriterien einer Boderline Störung auseinanderzusetzen...
Wut, Impulsivität, Depression, Suizidalität UND ein nicht ansprechen von Psychotherapie und Psychopharmake UND diese ersten Postings...
Also einfach mal nachlesen?
Gruß von
der Moderation
jep

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von jep »

Hallo Molluske,
gestern wollte ich dir antworten, habe aber gemerkt, die Antwort wäre ziemlich agressiv geworden, wegen deiner Ausdrucksweise. Ist neu hier und traut sich was, habe ich gedacht.....

Heute bist du mir schon sympathischer, weil ich 1. merke du kannst auch anders, und 2. gerade denke, ich hätte lieber so eine Male Depression.

Rumbrüllen, der Therapeutin ihre Reflexionen und ihre sanfte Sprache um die Ohren hauen, jeden anpöbeln der mir blöd kommt.

Alles besser als heulen und nett sein....

Aber ich denk halt auch an die Anderen , wie es denen damit gehen würde. Wer weiss schon, was richtig und was Falsch ist?

Sch......(trau mich nicht)

grüße
annette fee
Lærke
Beiträge: 87
Registriert: 2. Apr 2013, 18:30

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von Lærke »

Dankedankedanke an die Moderation......
Entenmann

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von Entenmann »

Mir ist da noch was eingefallen. Ich glaube, ich habe jetzt das unangenehme gefuehl, das ich die ganze zeit bei diesem post hatte und habe, irgendwie benenneb koennen. Naemlich das gefuehl, das meine aggressive art, meine frustration zu äussern, und therapien und das alles als " grossen quatsch" abzutun, mit uneingestandenen Frustrationen im bezug auf D. kollidiert ist.
Ich will damit nicht sagen, das nicht auch einfach nur mein aggressive art an sich leute wütend macht, das trägt auch dazu bei. Mein Verdacht waere, das einige Depressive auch nach langer Therapie und "sich selber so lieben wie sie sind" ; immer noch so nen kern von Frust in sich tragen, das aber vor sich selbst und anderen nie zugeben wuerden.
Trotzdem ist es natürlich richtig sich nicht in der Frustration zu suhlen, aber ich finde nach wie vor das einige Teile des posts auf abblocken hindeuten.
Leute, depression ist eine richtig blöde krankheit. Und es sind eben nicht nur wir selbst, die unser leben beeinflussen, das kann euch jeder neuroforscher bestätigen.
Denn ich nehme mal an, daß man nach 30 jahren Therapie und allem IMMER NOCH schlechte Momente hat. Ich finde das sollte auch Raum für Frustration erlauben
Entenmann

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von Entenmann »

Hallo anne,
Ich weiss nicht ob heulen und nett sein schlechter ist als rumbrüllen. Ich habe mir schon einige Geschäftschancen und potentielle Freundschaften durch brüllen versaut.......
Also, ich wünsche mir manchmal eben , nett sein zu können, wenn ich es nicht bin...
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von Lerana »

Hallo e-man,

also erstmal danke für deine Erklärung, dass die Wut gegen die Ohnmacht hilft. Vielleicht hilft mir das beim nächsten Wutanfall meines Mannes, der sich Gott sei Dank meist nicht mehr gegen mich richtet.
Hmm? Aber eigentlich wollte ich doch mit dem Gednakenlesen aufhören.

Gut, wenn meine Frau Galle dieser Frau ähnlich ist, die du kennst, und du ihr wohlgesonnen bist, ist das ja ganz gut. Inners Team meint übrigens bei mir inneres Team. Ich bin wirklich kein bisschen multipel . Mir hilft dieses Modell verschiedener innerer Anteile einfach sehr. Viele andere finden sich da nicht wieder.

Du bist ein kleiner sensibler Junge, der nicht erwachsen werden kann, weil er Angst hat, dies bedeutet seine Sensibilität ginge dann flöten? Weil Erwachsenwerden bedeutet, hinzunhemen, nicht mehr aufzubegehren, nicht mehr hinzuspüren, sondern nine to five und den Blick auf den Fernseher?

Das kann passieren! Die Gefahr besteht! Wie kann also der kleine Junge erwachsen werden, ohne sich zu verlieren, ohne wütend zu werden, ohne gebrochen zu werden?
Erwachsensein bedeutet ja auch Verrantwortung übernehmen, es bedeutet Einfluss haben, mehr als ein kleiner wütender Junge.

Vielleicht kannst du diesen ppflegebedürftiegn Teil in dir erwachsen werden lassen, ohne ihn an die Gesellschaft zu verkaufen. Kannst du dich nicht irgendwo eherenamtlich engagieren? Klar, da fehlt der Antrieb, aber dann such doch mal im Internet nach aktuellen Petitionen, ein ziemlich einfacher Weg, sich zu engagieren und sich nicht mehr so ausgeliefert zu fühlen. Schau doch mal hier:
http://www.deine-stimme-gegen-armut.de

Vielleicht ist das ja auch alles Quatsch! Aber ich denke mir, dass aktiv sein, besser ist als passiv über Umstände wütend werden, und dass man vielleicht leichter erwachsen wird, wenn man auch erkennt, welche unfassbaren Chancen darin liegen. Deine Wut kannst du ja vielleicht auch nutzen.

Ich kann übrigens verstehen, dass dich die Skills manchmal echt nerven. Ich habe auch oft gedacht, echt jetzt, das hast du nötig? Aber drehe und wende es wie du willst, gebrochene Beine brauchen auch Krücken.

Und außerdem, ja es wird nicht wieder alles gut. Meine Therapeutin sagte mal, dass meine depressiven Muster für immer bleiben. Sie sind ein Teil von mir und sie machen mir andauernd schwer zu schaffen, schon dann wenn ich meine Wohnung aufräumen muss, oder wenn ein Kollege mit mir spricht und ich denke, so gut kannst du nie sein und und und.

Aber so ist das, kann ich deshalb nicht trotzdem gut leben? Doch! Ich werde heulen und werde traurig sein und werde wütend sein aber ich habe sie, die Schlüsselmomente, in denen ich Leben spüre und in denen ich ganz genau weiß, dass ich auf dieser Welt richtig bin. Ich betrachte mich übrigens gerade als geheilt.

Für mich ist mein Job wichtig. Er gibt mir das Gefühl etwas wirklich sinnvolles beitrageen zu können und wenn du das Gefühl im Moment nicht hast, kann ich eine Sinnkrise durchaus verstehen. Vielleicht kannst du etwas finden, dass sich für dich sinnvoll anfühlt!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1697
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Es reicht... reicht es?

Beitrag von Anne Blume »

Liebe Forianer,

nachdem wir diesen Thread nochmal im Team besprochen haben, sind wir einstimmig der Meinung, dass dies fürs Forum und die anderen Nutzer too much ist. Diese Wucht an Emotionen wird von vielen Anderen schlecht vertragen. Wir haben sehr viele E-Mails von beunruhigten Lesern bekommen. Deshalb hier ein Schloss.

Viele Grüße
Anne Blume im Namen der Moderation
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