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FrauRossi
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Beitrag von FrauRossi »

chrilinsi
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Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von chrilinsi »

ALso ich kenne das so, dass der erste Antrag über eine bestimmte Stundenzahl gestellt wird, wenn der Therapeut dann weitere für notwendig hält, wird der nächste Antrag gestellt, ab und zu muß man als Patient mal irgendwelche Fragebögen ausfüllen und dann wird der nächste Antrag gestellt, bei mir läuft das schon seit 2 Jahren so und 1,5 Jahre war ich einmal wöchentlich dort. Also mache Dir keine Sorgen, die Krankenkasse macht das schon. Meine Tochter hat die Therapie nach ca. 2 Jahren beendet, geht aber trotzdem noch mehr oder weniger regelmäßig nach Bedarf alle 1 - 2 Monate dorthin, das bezahlt auch die Kasse, Man hat danach nämlich immer noch Anspruch auf eine gewisse Anzahl von Sitzungen.
also keine Sorgen
lg lilapause
wütend

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von wütend »

Privatkassen bezahlen sehr oft nicht mehr als 20 Sitzungen im Jahr.
Geseztlich Versicherte sind psychotherapeutisch oftmals besser gestellt.
Polarlicht
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Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von Polarlicht »

Hallo Frau Rossi,
üblicherweise sagt man, dass nach 20 Stunden Therapie bereits eine deutliche Besserung eintreten muss, oder es stimmt was nicht mit der Therapieform bzw. der Therapeut-Patient-Beziehung. D.h. wenn Du bis Ende 2011 mit den 20 Stunden hinkommst, dann solltest Du Anfang 2012 bereits in dem Zustand sein, dass Du die Frequenz der Therapiestunden vergrößern kannst, z.B. alle 2 Wochen. Einschließlich Urlauben von Therapeutin und Dir müsste das reichen, um durch das Jahr 2012 zu kommen, bzw. benötigst Du für 2012 nur wenige selbst bezahlte Therapiestunden.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Deine Therapeutin sehr viel vom Geldverdienen versteht. Hoffentlich ist sie in Sachen Therapie genauso kompetent. Für die GKV gilt, dass maximal 80 Therapiestunden für das tiefenpsychologische Psychotherapie bezahlt werden, das heißt aber nicht, dass man soviele Stunden auch braucht, bis es einem wieder gut geht. Und vor allen Dingen heißt das nicht, dass diese Stunden dauerhaft in einwöchigem Abstand stattfinden müssen. Eigentlich braucht man ja Zeit, wenn eine Besserung eingetreten ist, das neu Erlernte umzusetzen, Varianten auszuprobieren, so dass eine sukzessive Vergrößerung der Abstände zwischen den Therapiestunden normal und wünschenswert ist. Insoweit solltest Du Dich jetzt nicht verrückt machen wegen der Kosten für die Therapie und Dich auch nicht in den Gedanken verbeißen, die 80 Stunden in so kurzer Zeit wie möglich abzuleisten, damit es Dir schnell wieder gut geht. Wenn sich nach 20 Stunden keine deutliche Besserung zeigt, würde ich einen Therapeutenwechsel anstreben.

Der Stundensatz Deiner Therapeutin befindet sich deutlich jenseits von allem, was üblich ist, s. Beitrag Herrn Dr. Niedermeier, statt den 3,5-fachen Satz der GOÄ zu berechnen, macht sie daraus den 3,5-fachen Satz der GKV-Vergütung. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die PKV diese Kosten in voller Höhe übernimmt. Es ist ein riskantes Spiel, mit der Therapie zu beginnen, wenn man die Kostenübernahme nicht geklärt hat.

Noch weniger verstehe ich, was Du mit den Kosten für die Supervision Deiner Therapeutin zu tun hast. Das gehört zu ihrer beruflichen Tätigkeit und ist in der Standardvergütung der Therapiestunden bereits enthalten. Sie braucht doch nicht für jede Therapiestunde, die sie Dir gibt eine Supervisonsstunde, Einzelsupervision wohlgemerkt, denn nur das erklärt die Kosten. Was Du hier schilderst, finde ich sehr erstaunlich.

Das Du das Ganze ohne Medikamente angehst, finde ich angesichts Deines geschilderten Zustandes eine ausgesprochen sportliche Übung und nicht unbedingt bewunderns-/nachahmenswert.

Bist Du sicher, dass es stimmt, dass nur die privat bezahlten Therapiestunden steuerlich absetzbar sind, die Deine Kasse bewilligt hat, auch wenn sie diese nicht bezahlt? Ich kann mir das schwer vorstellen. Die fachliche Kompetenz für die notwendigen Therapiestunden liegt beim Arzt oder der Therapeutin, nicht bei der Krankenkasse. Ich bin zwar GKV-versichert, nehme aber auch selbstbezahlte privatärztliche Leistungen in Anspruch. Diese sind steuerlich absetzbar, weil der Arzt sie verordnet hat (Privatrezepte, Akupunktur außerhalb der gkv-genehmigten Indikationen, diverse IGL-Leistungen). Ich bin mir ganz sicher, dass wir in einem Land leben, welches kein unterschiedliches Steuerrecht für PKV- und GKV-Versicherte hat. Ich glaube eher, es geht Dir konzentrationstechnisch schlechter, als Du wahrhaben willst.

Ich wünsche Dir alles Gute und dass die Kasse tatsächlich die Kosten für die Therapiestunden in der vollen Höhe trägt, zumindest für die 20 Stunden/Jahr.

Polarlicht
wütend

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von wütend »

>>Für die GKV gilt, dass maximal 80 Therapiestunden für das tiefenpsychologische Psychotherapie bezahlt werden,<<

Liebes Polarlicht

- es sind maximal 100 Std. TfP
- aber maximal 80 Std. Verhaltenstherapie

welche die GKV finanziert.
FrauRossi
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Beitrag von FrauRossi »

justforus2
Beiträge: 59
Registriert: 16. Aug 2011, 20:40

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von justforus2 »

Hallo Frau Rossi,

ich kenn mich da zwar nicht aus, wünsche dir aber wirklich, dass sich eine gute Lösung finden lässt!!!!
Drücke dir die Daumen!!!!!1

LG,
SilA
Diagnosen: Depressionen, Angststörungen
samtschnaeuzelchen
Beiträge: 2
Registriert: 6. Jan 2008, 22:24

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von samtschnaeuzelchen »

Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ist online für jeden Internetnutzer einsehbar.
Kapitel G, dann zum Beispiel Ziffer 861.
1,0"facher" Satz 40,22 Euro.
2,3 "facher" Satz 92,50 Euro.
Also selbst der 3,5-fache Satz wären 120 Euro, und den verlangt man nur in besonders begründbaren Ausnahmefällen.
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten dem Kassentherapeuten 81,20 Euro für eine genehmigte Therapiestunde.
Privatkassen zahlen 92,50 Euro für eine genehmigte Therapiestunde.
260 Euro sind weit abseits von Gut und Böse....
FrauRossi schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> Ich habe eine Therapie begonnen, das Gutachten läuft und die Therapie wird von der Krankenkasse wahrscheinlich genehmigt.
>
> Dann bezahlt meine Krankenkasse mir 20 Therapiestunden pro Jahr. Das heißt für dieses Jahr habe ich Glück da werden die 20 Stunden knapp bis zum Ende des Jahres reichen.
>
> Dann kann ich im neuen Jahr mit den 20 Std fürs Jahr 2012 starten.
>
> Die Therapeutin sagt aber in der Regel geht man so von 80 Std Therapiedauer aus, je nach dem.
>
> So wenn ich im nächsten Jahr also nach den 40 bezahlten Stunden nicht geheilt bin muss ich selber Zahlen. Das wären knapp 1000 Euro pro Monat und das kann ich mir schlicht nicht leisten.
>
> Wenn nach den 40 Std noch weitere erforderlich sein sollten, dann muß ich mir diese von der Krankenkasse genemigen lassen obwohl sie die nicht bezahlen. Aber dann kann ich sie steuerlich absetzen.
>
> Wenn die Krankenkasse keine weiteren Stunden genehmigt, wird die Bezahlung mein privat Vergnügen und ich kann es nichteinmal steuerlich geltend machen.
>
> Was mach ich wenn ich mir einfach keine weiteren Stunden leisten kann? (bin privat versichert, daher der hick hack).
>
> Hat jemand Erfahrungen, gibt es Stellen an die man sich wenden kann?
>
> Für eine Therapiestunde bezahle ich momentan 260 Euro und da ist auch noch nicht klar ob die Krankenkasse das komplett bezahlt. Die finanzielle Belastung ist enorm. Wie soll ich das schaffen?
jolanda
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Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von jolanda »

Hi!

Das ist doch Abzocke.

Ich habe mal privat bezahlt, die Therapeutin nahm je nach Einkommen des Klienten zwischen 65 und 80 € die Stunde.

Das mit den 80 bzw. 100 Stunden bei der GKV ist zwar die Regel, aber es gibt Ausnahmen.
Ich habe nach den 100 Stunden nochmal 25 genehmigt bekommen - da muss meine Therapeutin schon sehr gut argumentiert haben.

25 Stunden reichen bei 14 tägigen Terminen auch über ein Jahr (sind ja noch Urlaub und Feiertage ab zu ziehen)
mit 20 Stunden könnte man so ungefähr ein Jahr auskommen.

Wie wäre es zwischen diese genehmigten Stunden privat bezahlte zu legen? Dann wäre die finanzielle Last etwas verteilter.

Aber 260 €, das ist nicht gerechtfertigt.
Wenn die das wirklich so abrechnet und das deine Kasse zahlt, ist die Kasse echt selbst schuld.
Ich würde mir da eine andere Therapeutin suchen.
Hast du nicht eh mit der auch andere PRobleme?

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
hallodri

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von hallodri »

Ist ja intressant der Preisunterschied. Ich musste eine Std.privat zahlen und bin mit 50 € weggekommen. Habe meine 20 Std. auf ein Jahr verteilt und denke jede Woche eine Stunde powert doch ganz schön aus.
FrauRossi schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> Ich habe eine Therapie begonnen, das Gutachten läuft und die Therapie wird von der Krankenkasse wahrscheinlich genehmigt.
>
> Dann bezahlt meine Krankenkasse mir 20 Therapiestunden pro Jahr. Das heißt für dieses Jahr habe ich Glück da werden die 20 Stunden knapp bis zum Ende des Jahres reichen.
>
> Dann kann ich im neuen Jahr mit den 20 Std fürs Jahr 2012 starten.
>
> Die Therapeutin sagt aber in der Regel geht man so von 80 Std Therapiedauer aus, je nach dem.
>
> So wenn ich im nächsten Jahr also nach den 40 bezahlten Stunden nicht geheilt bin muss ich selber Zahlen. Das wären knapp 1000 Euro pro Monat und das kann ich mir schlicht nicht leisten.
>
> Wenn nach den 40 Std noch weitere erforderlich sein sollten, dann muß ich mir diese von der Krankenkasse genemigen lassen obwohl sie die nicht bezahlen. Aber dann kann ich sie steuerlich absetzen.
>
> Wenn die Krankenkasse keine weiteren Stunden genehmigt, wird die Bezahlung mein privat Vergnügen und ich kann es nichteinmal steuerlich geltend machen.
>
> Was mach ich wenn ich mir einfach keine weiteren Stunden leisten kann? (bin privat versichert, daher der hick hack).
>
> Hat jemand Erfahrungen, gibt es Stellen an die man sich wenden kann?
>
> Für eine Therapiestunde bezahle ich momentan 260 Euro und da ist auch noch nicht klar ob die Krankenkasse das komplett bezahlt. Die finanzielle Belastung ist enorm. Wie soll ich das schaffen?
FrauRossi
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Beitrag von FrauRossi »

KTh
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Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von KTh »

off-topic (aber, weil dieser Hinweis hier steht)

@ Polarlicht >Üblicherweise sagt man, dass nach 20 Stunden Therapie bereits eine deutliche Besserung eintreten muss, oder es stimmt was nicht mit der Therapieform bzw. der Therapeut-Patient-Beziehung.<

Interessant.
Habe das nun mehrfach verfehlt.
Wo hast du das her?
Könnte mir weiterhelfen.

fragt Zausel
"Selber machen" heißt ja nicht "alleine machen".
wütend

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von wütend »

es sollte auch in absehbarer Zeit eine Erleichterung der seelischen Probleme und erste Ansätze von Veränderung sichtbar sein.

Abgesehen von einer psychoanalytischen Langzeittherapie, die auf Jahre angelegt ist, dauert eine psychotherapeutische Behandlung - je nach Schwere der Störung und dem methodischen Ansatz - durchschnittlich zwischen 20 und 100 Stunden.

Wenn daher nach 10 - 20 Sitzungen keine Erleichterung und keine Veränderung erkennbar ist, sollte man zumindest in Frage stellen, ob dies wirklich der richtige Therapeut ist.

http://www.therapie.de/psyche/info/frag ... en-finden/
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von jolanda »

Hi!

Also bei mir setzt jetzt nach 7 Jahren und 2 Therapien á 100 Stunden (dazwischen noch privat bezahlte Therapie, aber dort sehr schlechte Erfahrung) eine Besserung ein.
Der erste Therapeut war auch nicht unbedingt passend. Aber auch jetzt bei der derzeitigen Therapeutin, die echt gut ist, hat es 3 Jahre gedauert, bis wirklich was in Bewegung geraten ist. Ein Jahr ging allerdings drauf, um das vorhergegangene Therapietrauma auf zu arbeitetn.

Vielleicht gilt diese Aussage für Leute, die erstmalig an einer Depression erkrankt sind und die sich dann schnell in Behandlung begeben.

Wenn man das schon Jahrzehnte mit sich rum trägt, halte ich es für unwahrscheinlich, dass man nach 20 Stunden eine eklatante Besserung erreicht.

LG, jolanda


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wütend

Re: Wie die Therapie bezahlen?

Beitrag von wütend »

>> Wenn man das schon Jahrzehnte mit sich rum trägt, halte ich es für unwahrscheinlich, dass man nach 20 Stunden eine eklatante Besserung erreicht.<<

Jepp, das gilt wohl nicht für langvierige Geschichten, wie eine chronische Depression oder eine Persönlichkeitsstörung.
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