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Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 1. Jul 2011, 16:16
von Brennessel
Sorry, Gregor, aber das ist für mein religionsfeindliches Gehirn pures Gefasel. Auf jeden Fall wurde es mal wieder geschafft, das eigentlich Thema durch ein Nebenthema aus der Welt zu schaffen.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 1. Jul 2011, 17:24
von Blaubeermuffin
Wo kommst du her?
Und wie lang bist du schon da?
Warum bist du mir nie aufgefallen?
Und warum hast du mir nie erzählt, dass du da bist?
Warum verfolgst du mich?
Und woher kommt dein Spaß daran, mich runterzuziehen? Lebst du davon? Hast du denn Spaß oder hast du selber ein Problem?
Ich würde dich gern hassen. Zuerst hab ich es versucht, aber langsam fehlt mir die Kraft dazu. Ich kann einfach nicht hassen, auch dich nicht. Nicht leiden kann ich dich und wütend bin ich auf dich. Unendlich traurig machst du mich, verzweifelt und ich wünschte, du würdest verschwinden. Mir fehlt die Kraft mit die zu ringen, siehst du das nicht? Heut hast du mich wieder aus dem Nichts angegriffen, woher kommt deine Agressivität? Du bist wie ein kleiner schwarzer Schatten, der immer da ist, aber den man nicht immer sieht und auf einmal springst du auf meinen Rücken wie ein kleiner Rucksack und klammerst dich fest. Ich wünschte, du könntest mit mir reden, ich wünschte wir könnten streiten. Vielleicht schaffen wir es einmal und bis dahin... halt einfach den Mund.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 1. Jul 2011, 17:36
von jonojo

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 1. Jul 2011, 23:21
von Salvatore
Kleine Richtigstellung am Rande: der Fussballer heißt Sebastian DEISLER.

Guts Nächtle,
Salvatore

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 2. Jul 2011, 00:09
von Antiope
noch ne Anmerkung:
"Schwarze Dame" kommt von CG Jung.
Nach chinesischer Philosophie ist Yang weiblich, verbunden mit weiteren Zuschreibungen wie Erde, dunkel, feucht usw.

Die mächtigsten Götter waren im Altertum die Göttinnen, oft in der Dreiheit, und verbunden mit Geburt, Leben/Heilung und Tod.

Die Zuordnung von Dunkel und Tod zu Frau ist m.W. (auch) auf die "Herrschaft" der Frauen über Geburt und Tod zurückzuführen.
Die Interpretation ist soziokulturell bedingt.

Das Thema "Hexen" ist eine rückwirkende Interpretation der frühen Neuzeit auf das sogenannte "dunkle Mittelalter".

-.-.-.-
Und, ja, dies ist immer noch ein Nebenthema.
Möge der geneigte Leser oder die geneigte Leserin mir dies nachsehen.

Was mir noch zu sagen übrigbliebe, wäre nur dies:
-.-.-.-
Du,
von wem auch geschickt,
die mir das Mark aus den Knochen saugt,
selbst die Kraft mir raubst,
gegen Deine Heimsuchung zu kämpfen,

mich zur Unkenntlichkeit veränderst,
mich mir selbst raubst,
keine Spiegel hält mein Antlitz aus,
Blick der Gorgone,
keine Antworten auf keine Fragen findet,
die ungestellt mein versteinertes Herz abdrücken.

Niemand im Nichts.
Gefrorener Stein.
Niemals gelebt.
Endloser Fall.

Herzsplitter der Schneekönigin.
Fremdheit im Eigenen.
Ausgestoßen aus sich selbst.
Unendliche Leere.

Wer bist Du?
Die Antwort auf die Frage zu hören
ist unerträglich.
Ich.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 2. Jul 2011, 11:51
von Icediamond
Hallo Ihr!

Uih, hier ist ja ganz schön was los....

Sicher ist es ein wenig schade wenn das eigentliche Thema untergeht, aber manchmal ergibt sich das so.

Ich hoffe, es ist jetzt einigermaßen geklärt und niemand fühlt sich schlecht behandelt. Ich schreibe halt immer in der "sie" Form, da es halt die Depression ist. Ich möchte mich gar nicht über frauenfeindliche Diskriminierung streiten. Ja, es gibt sie immer noch, aber ich finde es bessert sich so langsam...

@ antiope
Wenn ich Deine Gedichte lese bekomme ich immer eine Gänsehaut. Sind sie alle aus Deiner Seele entsprungen? Ich bin echt beeindruckt von Dir. Du findest so schöne Worte und es steckt so viel Wahrheit in ihnen!
Danke für Deine schönen Beitrage!
Ich habe mir das erste schon ausgedruckt und mir in ein ganz besonderes Buch hineingelegt.


Man spürt und liest immer wieder wie verzweifelt wir doch manchmal sind und wie stark uns die Depressionen beeinflussen. Aber es ist schön sich mit Euch auszutauschen!

LG

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 3. Jul 2011, 17:56
von Schwert10
Hallöchen,

@ Antiope
Ja, da möchte ich Icediamond ganz laut zustimmen! Deine Gedichte sind wunderbar! Ich danke dir dafür! Könntest du nicht mal welche im "Depriforum" veröffentlichen? Oder kann man sie als Buch kaufen?
Und sonst: Wenn ich an meine Depression schreiben würde, täte ich das mit einer weiblichen Anrede, weil es "die" Depression heißt. Wenn ich "sie" male, ist "sie" ein geschlechtsloser Geist, fühlen tue ich "sie" eher als "männliches" Monster, das mir im Nacken sitzt. Es wird immer problematisch, wenn man etwas personifiziert, das keine jPerson ist....

lg wakora

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 3. Jul 2011, 18:02
von Antiope
@wakora und icediamond:
uuups - die sind einfach so da, diese Sätze. Dass die veröffentlich werden könnten, ist für mich neu und irgendwie irreal.

Ihr macht mich mit eurem Lob erröten

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 3. Jul 2011, 18:15
von missdi
Liebe Antiope,

ich habe mich zwar hier an der Diskussion nicht beteiligt, aber ich möchte Dir auch ein großes Kompliment für Deine Gedichte machen, vor allem das Zweite hat mich total angesprochen. Das Unerklärliche, Unbeschreiliche an der Depression in solche Worte, schöne Worte zu packen, ist wirklich eine Fähigkeit, ein Talent. Ich kriege Gänsehaut wenn ich das lese. Ich finde auch, dass das veröffentlichenswert ist! Hast Du noch mehr? Vielleicht kannst Du ja mal was an einen Verlag schicken?? Meine Schwester hat das mit Anfang zwanzig mal gemacht und sie hat tatsächlich ein Gedichtband veröffentlicht!

Liebe Grüße
Lunablau

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 3. Jul 2011, 19:19
von limone
Hallo Depression,
es ist gut, dass wir uns nach so langer Zeit endlich kennen lernen. Du begleitest mich nun schon seit so vielen Jahren, aber wir haben uns niemals wirklich miteinander bekannt gemacht (geht uns Menschen übrigens häufiger so). Du bist schon so lange bei mir, dass ich oftmals gar nicht wusste, dass Du da bist.
In letzter Zeit jedoch hast Du einfach zu viel Raum eingenommen, mir das Leben unendlich schwer gemacht - das muss sich ändern.
Also: dass Du bei mir bist kann ich scheinbar nicht verhindern. Aber es geht nicht mehr, dass Du Dich so breit machst,und mein Leben in dieser Art und Weise beeinflußt. Von nun an, da mir Deine ständige Anwesenheit bewusst ist, müssen wir einen neuen Weg finden, miteinander umzugehen, denn ich muss mich vor Dir schützen. Ab sofort werde ich Dir sagen, wenn Du zu viel Raum einnimmst, und werde Dich dann ganz klar bitten, Dich zurück zu ziehen. Es ist ok., dass Du bleibst, aber bitte nur so weit, wie Du mich nicht am Leben hinderst.
Vielleicht werden wir zwei auf diese Weise in Zukunft besser miteinander klar kommen.
Und wenn Du ganz gehst- gerne! Ich brauche Dich nicht!
limone

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 3. Jul 2011, 20:42
von povshot
"Es"

still und leise geschlichen bist du in MEIN Leben, hast mich in die Knie gezwungen, mir die Augen verbunden, mir eine Halskrause angelegt, mich taub werden lassen, sodass einzig deine Befehle zu mir durchdrangen.

Hast mich gefangen gehalten, mich gequält und gezwungen DEINE Gedanken zu *leben*, *auszusprechen* und zu *fühlen*.

Durch deine Befehle hast du mich erstarren lassen, eingesperrt und mich mir fremd werden lassen. Bis DU zu weit gegangen, einen Kurzschluss verursacht hast, zusammen haben wir den Fehler gefunden, dich enttarnt.

Ich hasse dich dafür, dass du mir so viel Kraft geraubt, mir wertvolle Jahre missgönnt hast…erst jetzt habe ich die Kraft dich *unter Kontrolle zu bekommen*.

Du bist die Mauer, die zwischen mir und MEINEM Leben steht. Du bist die Mauer, welche mir den Blick nahm für all das wundervolle auf der anderen Seite und nahmst mir die Freiheit, welche ich Stück für Stück erarbeitete. Du hast alles klein gemacht, wofür ich mein Leben gekämpft habe, ohne Rücksicht, nur um DEINE Mauer zu erbauen.

Ich raube Dir Platz, mehr und mehr, wie du mir vor einigen Jahren, DEINE Mauer wird marode werden, ich werde Sie nicht mehr pflegen. Ich werde all meine Kraft dafür einsetzen deine Baupläne zu durchschauen, viele Wörter mitreden, Dir für "Einzelprojekte" keine Lizenz mehr geben. NICHT FÜR MEIN LEBEN.

Du hast die Grenzen überschritten! Mich belogen und getäuscht!

Du denkst, ich habe mich *ergeben*, mich mit DEINEM Schicksal abgefunden? Ich werde es schaffen, MEIN Leben wieder zu finden, MEINE PLÄTZE wieder zu *erobern*, ich werde es schaffen wieder durch MEINE Augen und nicht durch DEINE eiskalten zu blicken.

Noch bestimmst DU mein Leben, aber die Zeit wird kommen, dann beherrsche ICH Dich!

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 5. Jul 2011, 17:06
von Schwert10
Depri
du hast dich angeschlichen wie ein Raubtier, bist langsam gewachsen wie ein Tumor, bist aus dem Dunkel aufgetaucht wie ein Geist.Ich weiß nur : du warst schon lange da, bevor ich oder irgend jemand sonst dich bemerkt hat.

Hast das Leben, das ich führen wollte, verhindert. Hast jede Freude verschlungen, Lachen betäubt, das Wollen vergraben und das Können eingemauert in eine endlose Leere.

Hast manchmal eine Glasglocke über alle Gefühle und Wahrnehmungen gestülpt, so daß ich nur noch als unbeteiligter und unberührter Zuschauer an dem teilnehmen konnte, was man Leben nennt.Ich wußte lange nicht, daß du das bist und konnte deshalb auch nicht hören, was du mir sagen wolltest.

Jetzt habe ich gehört. Doch inzwischen bist du von einem möglichen Wegweiser zu einem riesigen Hindernis geworden.Jetzt muß ich dich auch noch überwinden, aus dem Weg räumen, damit du nicht nicht auch noch das Leben verhinderst, das ich jetzt führen möchte.

Ich trete gegen dich an, jeden Tag, und am Ende werde ich gewinnen und leben.
wakora

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 5. Jul 2011, 17:31
von Apollo182
Sorry für die Worte....geh sterben und fahr zur Hölle....ich will wieder leben

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 5. Jul 2011, 22:48
von kmde
Du hast mich voll im Griff. Ich bin so schwach gegenüber deiner Macht. Du erstickst mich auf Raten und ich würde dir gerne entgegentreten. Einfach aufstehen und dich loslassen. Aber diese Hoffnung hast du auch ausgemerzt, du hast überhaupt alles Positive bei mir unsichtbar gemacht.
Wenn du so weiter wütest, wirst du mich tatsächlich vernichten. Ich kann einfach nicht mehr diese Energie aufbringen, um den Kampf mit dir zu gewinnen. Zu viel hast du dich breit gemacht, zu sehr hast du mich missachtet und ignoriert. Du nimmst mir fast jeden Tag die Hoffnung auf bessere Zeiten. Du nimmst mir alles, wirklich alles, du nimmst mir mich selbst. Warum kannst du das? Warum tust du das? Warum zerstörst du das, was ich mir aufgebaut hatte? Warum lässt du mich nicht in Ruhe? Warum machst du dieses kostbare Leben so kaputt?
Du lebst in mir, daher kann ich dich nicht loslassen.
Jeder Tag mit dir bedeutet Leiden und jeder Tag ohne dich bedeutet Leben. Du bist dabei, mein Leben zu zerstören.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 5. Jul 2011, 23:04
von kmde
Du bist so hinterhältig und gemein, so hartnäckig und ignorant. Du sitzt schon in den Genen und wartest auf deine Chancen. Dann packst du zu und übernimmst die Regie.

Und am meisten hasse ich deine Fähigkeit, aus einem Menschen einen Krümel zu machen!

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 03:46
von FrauRossi
Du bist gekommen um mir etwas zu sagen. Du hast so leise gesprochen, ich konnte dich nicht hören. Manchmal hast du auch geschwiegen, aber du warst noch da und wolltest mir unbedingt etwas sagen.

Ich hab nicht hingehört. Dann hast du angefangen zu schreien so laut daß ich taub wurde und da konnte ich dich erst recht nicht hören. Dann hast du mich angegriffen mit allem was du hast. Jetzt höre ich dich, aber du redest sehr schnell und manchmal benutzt du
eine alte Sprache. Es ist schwer dir zuzuhören und dir
zu folgen. Aber ich höre jetzt hin, ganz genau. Ich weiß
nicht wie lang deine Geschichte ist. Aber ich
verspreche: ich höre dir jetzt immer zu und versuche
dich zu verstehen. Ich schreibe mir sogar auf was du
sagst, damit ich es nicht vergessen.

Am Ende dieser langen Nacht, können wir
nebeneinander sitzen und zusammen schweigen, wie
zwei alte Freunde. Natürlich werde wir keine Freunde
sein. Das wissen wir. Aber wir werden uns auf
Augenhöhe begegnet sein und können einander
Respekt zollen.

Wir werden dem Sonnenaufgang gemeinsam
anschauen und sehen daß es gut ist.

Du wirst dann gehen. Ich werde dir ohne Wehmut hinterher schauen, es wid ein Abschied ohne Tränen.
Ob wir uns Wiedersehen? Das können wir nicht vorher sagen. Aber wir werden wissend lächeln.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 08:55
von kmde
Hallo du ungebetener Gast,

warum bist du wieder da?
Wie soll ich dir entgegentreten? Wer bin ich denn noch?
Warum fühlst du dich so wohl bei mir?
Ich will dich nicht! Ich bin nicht wie du!
Hat es nicht gereicht, wie viel Platz ich dir eingeräumt habe? Warum bist du nie damit zufrieden?
Du hast mir genug gesagt, mich genug in die Irre geführt, mich genug gekostet. Es reicht, meinst du nicht?
Aber du lässt nicht locker, du brauchst die totale Kapitulation, wie zynisch von dir.

Du hast mich doch schon vernichtet, reicht es nicht?

Zu sagen habe ich dir nichts mehr, du kennst nur den Rückzug und bringst alles Lebendige zum Schweigen.

Du bist mein Feind, niemand mag dich. Niemand!
Was du zu sagen hast, brauchen andere gar nicht.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 10:40
von Blümli

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 11:07
von otterchen
Guten Morgen!

Hm, was würde ich meiner Depression sagen?

Mir fällt gar nicht so viel dazu ein. Sie ist doch ein Teil von mir. Sie ist die Zusammenfassung meiner Reaktionen auf die Umwelt, die mich seit meiner frühesten Kindheit umgibt: Ängste, Entwertungen, Zurechtbiegen, Beschränkungen usw.

Ich (!) finde, Depression ist irgendwie fast zwangsläufig (wenn man entsprechend disponiert ist und entsprechende Erfahrungen machen musste).
Warum soll ich diesen meinen Anteil also irgendwie verfluchen?

Verwünscht Ihr denn auch Eure Nackenmuskeln, wenn sie sich vor Stress verkrampfen? Verdammt Ihr auch Euren Magen, wenn er sich "umdreht"?

Für mich (!) ist die Depression irgendwie nur ein Symptom... und zwar dafür, dass wir Lücken in unserem Leben füllen sollten (Lernen), dass wir das bisherige Baumaterial unseres Lebens untersuchen und ggf. ersetzen sollten (neue Erfahrungen machen / Werte prüfen) und dass wir uns ansehen, was für ein "Haus des Lebens" wir uns da eigentlich bauen: ist es unseres? Entspricht es unserem Wesen? Hat es ein Fundament, ist es stabil?

Ja, wir kommen an unsere Grenzen. Aber diese mit Hilfe von anderen (zugewandten Menschen, Betreuern, Therapeuten und hier im Forum) anzugehen, lässt uns doch wachsen.

Ich jedenfalls betrachte die Depression als zu mir gehörend. Eine ganz natürliche Reaktion (leider zu spät entdeckt und behandelt, aber dafür kann die Depression nichts). Will ich sie loswerden? Vielleicht, aber nicht unmittelbar. Ich denke da wieder an die verkrampften Nackenmuskeln: es bringt nichts, an den Symptomen herumzudoktern, es geht um die Ursache. Und ich mache mich bereitwillig auf (immer und immer wieder, schon seit Jahren) und beackere dieses Feld. Und je mehr ich lerne, je mehr ich umsetze, je mehr ich ja sagen kann zu mir und je mehr ich herausarbeite, was ich eigentlich will und wie ich mich dafür einsetzen kann, desto mehr tritt die Depression in den Hintergrund.

Und wenn sie dann doch wieder nach vorne kommt, weiß ich einfach: ok, ich habe mich wieder vernachlässigt. Danke, liebe Depression, dass ich dich jetzt so gut erkennen kann und dass du mir den Weg zeigst, wie ich MEIN Leben leben kann. Danke, liebe Nackenmuskeln, dass ihr euch verkrampft, wenn ich zu viel Stress zulasse.

Danke, lieber Körper, liebe Seele, dass ihr da seid, um mich zu leiten - zu früh wurde mir die Verbindung zu euch abgeschnitten, aber ihr habt mich nie verlassen, und ihr zeigt mir mittlerweile deutlich, wann ich wieder hinübergleite in mein "ungesundes" Leben. Wenn ich auf euch höre, wird es mir besser gehen. Ich vertraue euch.




An dieser Stelle einen großen Dank an meine Therapeutin (obwohl sie es vermutlich nie lesen wird) und einen lieben Gruß an Gregor: ich glaube, im Moment bist Du der Einzige hier, der mein Geschreibsel nachvollziehen kann

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 11:38
von ghm
Hallo otterchen,

auch einen lieben Grüß zurück.

Und Deine Stellungname ist KEIN Geschreibsel, sondern Deine Lehre (nach der Leere (wenn der Wortwitz erlaubt ist))

Ich wünsche Dir und den Anderen (und auch mir), von Herzen, dass wir lernen unser Selbst zu leben und damit den Grund für die Depression gegenstandslos zu machen.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 11:48
von kmde
Hallo Blümli,

du bist ein Geschenk für deinen depressiven Freund.
Liebe und Verständnis sind die Mittel, die ihn leben lassen können. So kann es etwas werden mit der Eindämmung der depressiven Anteile, aber mit Schimpfen und Ablehnung würden sie nur wachsen.
Kein Kind lernt, wenn es sich abgelehnt fühlt.
Annahme ist die Voraussetzung, um Kritik üben zu können. Heilung kann nicht bewusst herbeigeführt werden,
aber die Voraussetzungen für Liebe schaffen, das müsste doch möglich sein.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 11:54
von kmde
Hallo Gregor,

ach ja, einfach unser Selbst leben, das wär´s!
So einfach ist es nicht, das sind naive Spinner, die so abgehoben sind, dass sie die Realitäten aus dem Blick verlieren. "Erleuchtet oder naiv", beides ist nicht lebenstauglicher als Depression.


Icediamond schrieb:
> Hi!
>
> Ich eröffne das Feld und mache Platz zum ausheulen, rumschreien, nachdenken, vergessen, verarbeiten und für alles, was auf dem Herzen lastet!
>
> Ich möchte meiner Depression sagen, daß ich sie nie gebeten habe in mein Leben zu treten. Sie ist unerwünscht!
>
> Sie macht mich kraftlos und müde. Ich würde sie gerne weggeben, aber sie klebt an mir.
>
> Andererseits schütz sie mich vor dem Verausgaben. Sie schützt mich vor vielen schlechten Dingen. Sie sagt mir, wann mal wieder genug ist. Sie ist meine Bremse.
>
> Aber trotzdem möchte ich irgendwann einen Stern aus ihr basteln und sie zum Himmel schicken.
>
> Wie gehts Euch? Was denkt ihr ?
>
> Liebe Grüße

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 12:13
von Icediamond
Hallo!
@Kameliendame:

Natürlich kann hier jeder seine Sichtweise darstellen, aber ich finde es sehr schade, daß Du manche hier als naive Spinner darstellst.Genau genommen hast Du gar kein Recht dazu...

Da Du meinen Beitrag unten angehängt hast, soll ich mich jetzt auch als naive Spinnerin ansehen, oder was möchtest Du mir damit sagen?

Ich denke, Du machst Dir mit solchen Äußerungen hier keine Freunde.

Oder hast Du einfach einen schlechten Tag ?

Gruß

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 12:31
von ghm
Hallo Kameliendame,

das Selbst zu leben ist gar nicht einfach.

Es geht ja nicht um das "Ich", dass sich vom "Du" trennt und oft nur noch sich wahrnimmt, sondern um das "Selbst", dass die, es umgebenden "Selbst", genauso wahrnimmt, wie das eigene "Selbst".

Einzig, wunderbar, stark und frei wie der Baum und geschwisterlich wie der Wald

Und JA, ich bin ein "Narr und Träumer", weil ich ein "Narr und Träumer" sein will.

Zuweilen narre ich mich und meine Mitmenschen und ich erträume mir meinen Weg, bevor ich ihn gehe.

(siehe auch "der Narr" im Tarot)

Ich habe den Eindruck in Deinem Schreiben Bitterkeit wahrzunehmen.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass diese Bitterkeit wieder vergehe.

Re: Was ihr eurer Krankheit schon immer mal sagen wolltet...

Verfasst: 6. Jul 2011, 12:37
von vogelhecke
ich hasse dich zutiefst.
du hast aus einer ehemals gesunden, lustigen,gastfreundlichen,fleißigen, hilfsbereiten,freundlichen frau fast schon ein wrack gemacht.
es gibt ja immer wieder den hinweis, dass man hören soll,was einem die depression zu sagen hat, dass sie gekommen ist,um einen vor schlimmerem zu bewahren.
was hat sie dann bei mir zu suchen???
ich hab ein ganz normales leben geführt, mich nie durch irgendwelche extreme in gefahr gebracht.

du hast mir bereits fast 7 jahre meines lebens gestohlen. du hast dafür gesorgt, dass ich mich nicht mit ganzem herzen an meinen enkeln erfreuen kann.
du sorgst dafür, dass ich, obwohl ich noch eine junge oma bin, mich nicht 100% um meine enkel kümmern kann, zb.spielen, ausflüge,baden.
du bist schuld, weil ich mit meinem mann, der seit 4 jahren rentner ist, nicht meine früheren träume verwirklichen kann,zb. ab und zu verreisen oder einfach nur das leben zu geniesen.
du bist schuld, dass auch mein mann und meine kinder unter dir zu leiden haben.
du bist schuld, dass sich freunde von mir zurückziehen.
du bist schuld,dass ich oft angstattaken, herzrasen habe und oft nicht schlafen kann.
du bist schuld, dass ich mich oft einsam fühle, selbst wenn das haus voller menschen ist.
du bist schuld, dass ich mich meistens nicht mal an einfachen dingen erfreuen kann, zb.wenn mein mann morgens zum frühstück warme semmel einkauft.
du bist schuld, dass ich im bekanntenkreis als > die, die depressionen hat, oder die es an den nerven hat< für alle zeiten stigmatisiert bin und misstrauisch beäugt werde.
du hast dich bei mir eingenistet, gibst mir für augenblicke mal das gefühl der normalität,um dann doppelt und dreifach wieder zuzuschlagen.
du hast in mir sogar zweifel an die existenz eines gottes gesät.

lg. alena 100