Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@pero,

>>>Und ich habe auch bisher von keinem Fall gehört der Bandscheibenprobleme an einen Psychiater überwiesen hat<<<

ist nicht richtig, zu Nervenmessungen werden Bandscheibenfälle durchaus zu Neurologen, die meist auch Psychiater sind überwiesen, diese dann sich noch mit mehr befassen als der Auftrag seitens des Orthopäden lautete. Und tut mir leid auch mitteilen zu können, das "Bandscheibenfälle" nicht selten von den Bürokraten (Rentenversicherung) zur Begutachtung zu Neurologen / Psychiatern beordert werden.

Die Gutachten die dabei herauskommen fallen dann entsprechend aus. Da werden dann noch "Krankheiten" gefunden wovon die betroffene Person bislang noch nichts wusste und auch keinerlei Beschwerden diesbezüglich hat.
Der Orthopäde und Schmerztherapeut meiner Frau kommentierte ein solches Gutachten O-Ton: "Damit wird mir, ihren Neurochirurgen und ihren Physiotherapeuten erklärt was wir seit Jahren bei ihnen alles falsch gemacht haben bzw. machen"

Dies habe ich mittlerweile Dank der Wirbelsäulenerkrankung meiner Frau schwarz auf weiss.

>>>Was gibt Dir also das Recht davon zu sprechen das Mobbing-Opfer keine Therapie brauchen?<<<

Ach, und wo habe ich das gesagt ?

Andreas
Salvatore
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Salvatore »

Hallo Leute,

meine Erfahrung mit Mitpatienten ist diese: die ALLERMEISTEN brauchen wirklich dringend eine Therapie und leiden sehr unter den langen Wartezeiten und auch darunter, dass man 'rausgeschmissen' wird, wenn die Liegedauer zu lang wird (egal, wie es einem geht).

ABER es ist auch so, dass es viele (!) schwarze Schafe gibt, Leute die einmal die Schwellenängste in Bezug auf Psychiatrie überwunden haben, sehr gerne darauf zurückkommen, auch wenn eigentlich nichts ist.
Ich war nach meinem ersten Klinikaufenthalt geschockt (und bin jetzt, nach dem 3. auch desillusioniert), dass es so viele gibt, für die das alle paar Jahre wie selbstverständlich ein willkommener zusätzlicher Urlaub ist.
Und dabei möchte ich klarstellen, dass es sich hierbei nicht um haltlose Unterstellungen handelt, sondern um vor Mitpatienten offen kommunizierte Praktiken.
Und einige dieser Leute sind perfekte Schauspieler, die in sich zusammenfallen sobald Personal um die Ecke kommt.

>Willst Du damit sagen das man warten muss um wirklich gutes zu bekommen?
Ich glaube schon, dass Andreas das so meinte, und auch das gibt es tatsächlich so und entspricht nicht nur meiner persönlichen Erfahrung, sondern auch dem, was ich von anderen Betroffenen gehört habe. Es gibt bei uns in der Umgebung einige Therapeuten, die schon "bekannt" sind, die zwar ziemlich schnell Termine frei haben, aber nicht wirklich eine Draht zu den Bedürfnissen von Patienten haben.

Das ist natürlich nicht der Regelfall, aber mein Therapeut hat selbst einen ausgezeichneten Ruf und ich habe nur mit sehr viel Glück und sehr viel Ellenbogen einen Platz bei ihm bekommen; seine
Warteliste ist endlos und drauf kommt man nur nach stationärer Behandlung.

>Sorry, aber das ist doch wirklich haltlos.
Nein, LEIDER nicht!

Lg, Salvatore
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Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

Hallo pero,

und nun, was sagst jetzt ???

Hallo Salvatore,

so ist es ! wenn man lange genug im "Geschäft" ist kennt man seine Pappenheimer.

Bei uns in der Tagesklinik prahlte einer damit das er da wenigsten zu Mittag ein warmes Essen quasi umsonst bekäme und fiel auch sofort in sich zusammen sobald Personal im Anmarsch war.

Gruß
Andreas
Salvatore
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Salvatore »

>wenigsten zu Mittag ein warmes Essen quasi umsonst bekäme

lol, solche Fälle sind mir auch begegnet - Leute, die in die TK NUR zum Essen kamen und für die Einzeltherapiestunden und VIELLEICHT noch zu den Ausflügen (die von der Klinik bezahlt wurden).
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wütend

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von wütend »

He DarkRaven

>>Woran, erkennt man dann "gute" Therapeuten??? Oder wie kann man deren Qualifikation überprüfen?<<
Schau hier:

http://www.therapie.de/psyche/info/frag ... en-finden/
Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@DarkRaven,
>>>heißt das, wenn man nicht lange auf seinen Therapieplatz warten muss - das der Thera schlecht ist???<<<

in meinen Falle war dies so, wenn dem Thera die Klienten schneller weglaufen, als er neue herein bekommt, oder wenn er die schwierigen Fälle fallen lässt um neue leichtere anzunehmen kann seine Qualität doch zu wünschen übrig lassen.

Gruß
Andreas
Salvatore
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Salvatore »

@DarkRaven,
>heißt das, wenn man nicht lange auf seinen Therapieplatz warten muss - das der Thera schlecht ist???
NEIN!!!

Du kommst ja mit deiner gut klar, das ist das deutlichste Zeichen, dass sie was taugt.
Frage dich:
- Habe ich das Gefühl, ich werde wahrgenommen und gehört? (Oder wirkt der Therapeut abwesend, abgelenkt?)
- Kommt meine Botschaft an oder werde ich laufend mißverstanden, habe ich das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen, dass der Therapeut auf einer Meinung besteht die ich nicht teile?
- Werde ich mit all meinen Gefühlen und Launen angenommen, oder reagiert der Therapeut auch schon mal ungehalten?
- Geht der Therapeut auf mich ein, oder fährt er stur "seinen" Kurs?
- Ist mir der Therapeut sympathisch, kann ich mir vorstellen, dass ein tiefes Vertrauensverhältnis wachsen kann?
- Habe ich das Gefühl, dass ich dem Therapeuten sympathisch bin oder langweilige ich ihn so, dass er das Ende der Stunde herbeisehnt?


Ich habe z.B. selbst eine Therapeutin in Aktion gesehen, in einer Gruppentherapie, die einfach unmöglich war (hab die Gruppe auch geschmissen nach 2x). Eine Schülerin erzählte, dass sie darunter leidet, dass ihr Vater sie nur über Leistung wahrnimmt (Noten) und darüber hinaus zu keinerlei zärtlichen Gefühlen ihr gegenüber fähig ist. Ihr Wunsch an die Therapie: sich etwas aus der Abhängigkeit von ihrem Vater lösen.
Die Therapeutin: Wie verstehen Sie sich denn mit ihrer Mutter?
Die Schülerin (verwirrt): das Verhältnis zu meiner Mutter ist in Ordnung.
Therapeutin: Ja, dann gehen Sie doch zu Ihrer Mutter!?

=> Das nenne ich Problemlösung leicht gemacht, und das arme Mädchen wurde natürlich in ihrem Kummer überhaupt nicht gesehen geschweige denn angenommen.

Lg, Salvatore
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Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@Salvatore,

>>>- Habe ich das Gefühl, dass ich dem Therapeuten sympathisch bin oder langweilige ich ihn so, dass er das Ende der Stunde herbeisehnt?<<<

ein sehr, sehr wichtiges Kriterium !
aber auch alle anderen die Du geschildert hast.

Gruß
Andreas
pero
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von pero »

Hallo Andreas,
>Hallo pero, und nun, was sagst jetzt ???

Was soll ich dazu sagen? Ich stehe zu meinen Aussagen das ich in Deinem Beitrag nur Polemik finden kann.

Du hast eine generelle Aussage in den Raum gestellt die ich in Frage gestellt habe und dann kommt von Dir als Beleg ein eher seltenes Beispiel. Ähm, das ist schon recht dünn.
(Neben meiner Depression leide ich unter unter einem Bandscheibenvorfall, kann dort also auch ein wenig mitreden.)

Du schreibst das Mobbing-Opfer die Therapeutenplätze belegen und das dadurch "echte" Patienten so lange warten müssen. Und jetzt fragst Du wo Du das geschrieben hast? Lies mal Deinen Beitrag.

Zu den Wartezeiten. Dazu gehört eine große Menge Glück.
In meiner ersten Therapie (vor 7 Jahren) hatte ich beim 1. Anruf einen Therapeuten der passte, der mir innerhalb von 4 Wochen einen Therapieplatz anbieten konnte...
Daher kann ich aus eignere Erfahrung sagen das man auch kurzfristig einen Platz bekommen kann. Wenn man Glück hat. Daher sehe ich keinen Zusammenhang von einer kurzen Wartezeit und der Qualität.

Ich bin der Meinung das man nicht verallgemeinern sollte.
Ich sehe die Situation schon sehr kritisch, meine Kritik richtet sich aber nicht gegen die Therapeuten sondern gegen die Bürokratie der Kassenärztlichen Vereinigungen die für die Kassenärztliche Zulassung der Therapeuten verantwortlich ist und die von einen völlig unrealistischen Bedarf ausgehen.
Hier wird gerne auf die KK geschimpft, aber die sind in vielen Fällen recht machtlos.
Ich habe jetzt einen Therapeuten der mich kurzfristig behandeln kann, der aber keine Kassenzulassung bekommt weil die KKV eine Bedarfsdeckung von 168 % ermittelt hat. Und das kotzt (sorry) mich an.

lg
pero
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BHS
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von BHS »

Hallo,

als vor 7 Jahren zum ersten Mal einen Therapeuthen aufsuchte bekam ich innerhalb von 14 Tage einen Termin. Bei diesem Gespräch wurden für ab sofort fast täglich kurze 20 Min. Termine vereinbart. Für ungefähr 3 Wochen, dann hatte ich den ersten "richtigen Termin" beim Therapeuten.

Als ich im Nov. 2010 einen neuen Therapeuten suchte, bekam ich innnerhalb von 8 Tagen einen Termin und dann sofort wöchentlich.

(Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass ich Privatpatient bin.)

Für einen Termin in der Tagesklinik musste ich 13 Wochen warten.

Viele Erfolg beim Projekt
bernd
Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@pero

>>>Und jetzt fragst Du wo Du das geschrieben hast? Lies mal Deinen Beitrag.<<<

dann zitiere doch mal bitte den O-Ton wo ich geschrieben haben soll, dass Mobbing Opfer keine Therapie bekommen sollten.
Gleichwohl bin ich der Meinung das man den Mobbern auf die "Sprünge" helfen sollte und nicht zu warten bis das Kind im Brunnen liegt.

>>>Daher sehe ich keinen Zusammenhang von einer kurzen Wartezeit und der Qualität<<<

ich schon, da es sich um meine Erfahrungwerte handelt.

>>>Ich habe jetzt einen Therapeuten der mich kurzfristig behandeln kann, der aber keine Kassenzulassung bekommt weil die KKV eine Bedarfsdeckung von 168 % ermittelt hat<<<

wenn dies ermittelt wurde dann ist dies wohl so. Hast du schon mal überlegt wer dies noch alles bezahlen könnte wenn "jeder" eine Zulassung bekäme, das System ist ja eh schon am Rande des Bankrotts (siehe Pleiten von Krankenkassen)
Ausserdem hat die KV sicher auch nicht ein besonderes Interesse daran den Finanz-Kuchen ihrer Mitglieder mit noch mehr (Mit)"Essern" zu teilen.

Auch ich stehe zu dem was du als Polemik bezeichnest.

Andreas
pero
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von pero »

Hallo Andreas,
wir werden nicht zusammenkommen, leben wohl in verschiedenen Welten.

Ich finde Deine Aussage zu den Zulassungen zynisch.
Du sagst es ist okay wenn man 6 Monate auf eine Therapie warten muss weil angeblich genügend Therapeuten vorhanden sind und die Kassen sonst pleite gehen würden. Das ist wieder nur Polemik.
Nach Deiner Aussage kann man also nicht allen Menschen helfen weil es zu teuer ist. Dann solltest Du mir auch mal erklären was die KK's sparen wenn sie 6 Monate länger Krankengeld zahlen müssen. Ich glaube das meine KK für einen Monat Krankengeld fast auf die Gesamtkosten der Therapie kommen könnte.

Es ist inzwischen auch den KK bekannt das es eine Unterversorgung gibt, daher gibt es inzwischen auch die Möglichkeit das nichtzugelassene (aber qualifizierte) Therapeuten nach dem Kostenerstattungsprinzip vergütet werden können.
Die KK's sparen also nichts, ganz im Gegenteil. Und das sind nicht die einzigen. Es ist ja auch so das die Arbeitsleistung nicht erbracht wird. Das sind auch erhebliche Kosten die den Unternehmen entstehen.

Mein Fazit daraus ist:
Die Unterversorgung kostet ein Vermögen, wenn man über den Tellerrand hinaus sieht.
Ganz zu schweigen von den persönlichen Folgen der Betroffenen und den 8000 Selbstmorden jedes Jahr in Deutschland.
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@pero,
>>>Du sagst es ist okay wenn man 6 Monate auf eine Therapie warten muss weil angeblich genügend Therapeuten vorhanden sind und die Kassen sonst pleite gehen würden.<<<

wenn die letzte KK Pleite ist, bzw. das System unbezahlbar wird, bekommt niemand mehr eine Therapie. Auf der Strecke bleiben dann alle, gleichgültig ob eine Therapie erforderlich ist oder nicht.
Wie lange können wir noch die Beitragsätze zur Krankenversicherung erhöhen ? wie hoch werden wohl bald die Zusatzbeiträge ausfallen ? Wie geht es denn einen "Durchsnittverdiener" wenn er bald nicht mehr weis wie er seine Familie ernähren soll, weil er die Abzüge von seinen Lohn höher sind als das Netto was er ausbezahlt bekommt ? Und mit diesen "Netto" nicht unerhebliche Verbrauchssteuern bezahlt, wovon reichlich Milliarden zur Stützung des defizitären Gesundheitssystems verbraucht werden.

http://www.focus.de/finanzen/versicheru ... 23913.html

>>>Dann solltest Du mir auch mal erklären was die KK's sparen wenn sie 6 Monate länger Krankengeld zahlen müssen.<<<

die Kassen haben seit der Erfindung Gesundheitsfonds, keine Interesse Kosten zu senken, im Gegenteil, wenn sie viele teure Patienten haben, fließt ihnen mehr aus den "Topf" Gesundheitsfond zu.

http://www.rp-online.de/wirtschaft/news ... 46696.html

alles nur Polemik ?

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/ ... Id=5792470

Andreas
pero
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von pero »

Hallo Andreas,
ich habe eine ganz klare Frage gestellt und wieder kommt von dir nur Polemik.

Wieviel Geld spart meine KK wenn sie mir 6 Monate Krankengeld bezahlen muss bevor ich einen Therapieplatz bekomme?

Wo ist das eine Einsparung??

Es ist für eine KK kostenneutral ob es 200 oder 2000 Therapeuten gibt wenn sie 10000 Therapiestunden bezahlen.

Die Kassen sparen wo sie können, nur sie versuchen mehr Geld aus dem Fond zu bekommen indem sie Ihre Mitglieder zu "chronisch Kranken" hoch stufen. Das bedeutet nicht das diese Personen tatsächlich mehr Kosten verursachen, das bedeutet nur das die Erkrankung auf einer (in Fachkreisen durchaus strittigen) Liste von Chronischen Krankheiten steht. Das ist eine eher politsche Liste.

Es sind auch nicht die Ärzte und Therapeuten die das Geld kosten, das sind im wesentlichen die Medikamente die über die Pharmalobby in den Markt gedrückt werden.
Warum sind die Medikamente in D so viel teurer als im Europäischen Ausland? Das sind die Kostenfaktoren.

Aber da das ganze mit dem Eingangsthema nichts mehr zu tun hat werde ich dazu hier auch nichts mehr schreiben.
Ich konnte hier nur diese polemischen und sachlich fragwürdigen Aussagen nicht unkommentiert stehen lassen..
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@pero,
>>>Wieviel Geld spart meine KK wenn sie mir 6 Monate Krankengeld bezahlen muss "bevor" ich einen Therapieplatz bekomme?<<<

heißt dies im Umkehrschluss, dass mit erlangen eines Therapieplatzes automatisch die Krankschreibung beendet wird und der Patient dann wieder sofort arbeiten kann ?

ich halte dies jedoch für ein Gerücht.

>>>Es ist für eine KK kostenneutral ob es 200 oder 2000 Therapeuten gibt wenn sie 10000 Therapiestunden bezahlen.<<<

für die Kassen sicher Kostenneutral, ob denn die 200 Therapeuten auch bereit wären die 10000 Therapiestunden mit weiteren 1800 Therapeuten zu teilen ?


>>>Warum sind die Medikamente in D so viel teurer als im Europäischen Ausland?<<<

warum wohl werden im meisten Europäischen Ausland Psychotherapien nur mit zum Teil einer geringen "Kostenerstattung" seitens der Kassen bezuschusst, ganz einfach damit die Kosten nicht ausufern, so wie in D bei allem, auch dem Medikamenten.

warum muss man z.B. bei in Anspruchnahme von Physiotherapien oder Zahnersatz einen "Eigenanteil" selbst berappen und bei der Psychotherapie nicht ?

Nun ja der "Eigenanteil" für uns alle ist schon im Anmarsch.

http://nachrichten.rp-online.de/wirtsch ... -1.1229794
Andreas
Anne Blume
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Anne Blume »

Ich finde die Idee dieses Threads sehr gut und hab auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Sie mit projektdienlichen subjektiven Erfahrungsberichten der Polemik Herr werden. Zielführender ist das allemal...

Viele Grüße
Anne Blume
Diamond
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Registriert: 26. Apr 2011, 10:16

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Diamond »

Als ich damals für Depression gesucht habe, wurde ich überall abgewiesen und ich muß sagen, das ich diese Methode absolut daneben finde. Damals hatte ich keine Kraft zu kämpfen und die Therapeuten zu "nerven". Außerdem bin ich so erzogen wurden "Nein heißt auch nein,da gibts kein betteln." Und auch heutzutage muß ich sagen, dass ich es nicht gut finde, das mit depressiven so umgegangen wird. Manche mögen da anderer Meinung sein, aber ich bin dadurch noch tiefer gefallen und war so richtig in der Depression und Esssucht gefangen...
Mit der Transsexualität ging alles superschnell und ich hatte innerhalb von 6 Wochen einen Therapieplatz und heutzutage hätte ich auch die Kraft zu kämpfen und die Therapeuten zu "nerven" ...allerdings bin ich heutzutage soweit geheilt von meiner Depression. Das ein oder andere möchte ich zwar noch aufarbeiten, allerdings als es akut war ging es absolut nicht...Versteht ihr was ich meine?
ich finde es nicht gut, das man erstmal abgelehnt wird. Wenn ein Mensch eine physische Krankheit hat, die akut ist (mit akut meine ich hier nicht selbstmordgefährdet, da kann man sich ja sofort einweisen lassen, cih wollte aber nicht aus familären Gründen von zu Hause weg), dann heißt es auch nicht gleich "Nee sorry, Krankenhaus ist voll, geh woanders hin."
Up above the world so high, like a diamond in the sky, than the traveller in the dark, thanks you for your little spark.
Bangalore
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Bangalore »

Interessantes Thema. Ich habe allerdings andere Erfahrungem gemacht, was die Wartezeiten betrifft. Ich wohne in einer Stadt mit einer "psychotherapeutischen Überversorgung" (Aussage eines Therapeuten) und musste nie besonders lang warten.

Ein Gestalttherapeut, den ich privat bezahlen musste, hatte sofort einen Platz frei. Dafür hat er auch fast keinen Kunstfehler ausgelassen.

Der nächste, ein Analytiker, hatte innerhalb weniger Wochen einen Platz frei - geholfen hat er mir allerdings auch nicht.

Was ich aber jedem von Euch raten würde, fragt, ob Ihr nicht für den Anfang Termine wahrnehmen könnt, die kurzfristig frei werden. Bei mir hat das ganz gut funktioniert, bis ich einen regulären Platz hatte.

Wartezeit für einen Psychiater (Facharzt also) beträgt in meiner Stadt aber auch ca. 2 Monate, Tagesklinik ähnlich.

Ich persönlich stehe dem Konzept Psychotherapie inzwischen sehr skeptisch gegenüber. Ja, ich gehe sogar so weit zu sagen, das Warten lohnt sich eigentlich nicht - die Chance, das es auch ohne Therapie von selber besser wird, ist vergleichsweise groß.
Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@Bangalore,
>>>Ich persönlich stehe dem Konzept Psychotherapie inzwischen sehr skeptisch gegenüber. Ja, ich gehe sogar so weit zu sagen, das Warten lohnt sich eigentlich nicht - die Chance, das es auch ohne Therapie von selber besser wird, ist vergleichsweise groß.<<<

mein reden ! *) habe auch die Erfahrung gemacht dass kein "Kunstfehler" ausgelassen wurde.

Gruß
Andreas

*) seit fünf Jahren erfolgreich.
Bangalore
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Registriert: 13. Sep 2007, 19:08

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Bangalore »

@ Andreas: Selbst wenn eine Psychotherapie nach allen Regeln der Kunst durchgeführt wird - ich habe auch da meine Zweifel. Ich denke, wir machen uns da alle ganz schön viel vor.

Deshalb würde ich dazu raten, die Wartezeit - wenn irgendmöglich - konstruktiv zu nutzen und sich nicht auf eine PT zu verlassen.

Was mich wundert: Viele hier telefonieren Listen und Telefonbücher ab. Mein Facharzt nannte mir Psychotherapeuten, mit denen er zusammenarbeitet. Wenn ich mich am Telefon auf die Überweisung bezog, war ein Erstgespräch bei den meisten kein Problem.

Dass einer der empfohlenen T. selbst komplett irre war, steht auf einem anderen Blatt. Der Analytiker, zu dem ich schließlich ging, war eigentich ein netter. Machte keine graviereneden Fehler, ihm entging aber, dass sich die Depression während der Therapie deutlich (und für mich gefährlich) verschlimmerte.

Ich habe drei Therapien hinter mir und zahlreiche Erstgespräche geführt. Die Krankheit (Angststörung + Depression) hat das nicht beeindruckt.

Wenn es nach mir ginge, sollten die Kassen endlich aufhören, diesen Unsinn zu bezahlen.
Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@Bangalore,
>>>Wenn es nach mir ginge, sollten die Kassen endlich aufhören, diesen Unsinn zu bezahlen.<<<

wird noch eine Weile so weitergehen, aber wenn die Pleite vor der Tür steht, wird es / muss es, so enden wie seinerzeit mit dem Zahnersatz, die Hälfte der Rechnung oder noch mehr wird dann zur "Privatsache"

Nebeneffekt: die Wartezeiten werden kürzer.

Gruß
Andreas
pero
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Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von pero »

Ich kann es mir nicht verkneifen...
1+1 = 2 und nicht 1.

In meinem Beispiel
Wartezeit auf Therapieplatz + Dauer in der Therapie bis ich wieder Arbeiten kann = Dauer in der die KK Krankengeld zahlen muss...

Das bedeutet das die Wartezeit auf einen Therapieplatz die Kosten für die KK deutlich verteuert.

Ich dachte das wäre so offensichtlich das ich das nicht noch mal besonders schreiben muss. Scheinbar gibt's hier aber Teilnehmer die nur Ihren eigenen Ausführungen folgen können, auch wenn es sonst keiner kann.
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
Andreas01

Re: Welche Erfahrungen habt Ihr mit Wartezeiten auf einen Therapieplatz

Beitrag von Andreas01 »

@Andreas01,
>>>die Hälfte der Rechnung oder noch mehr wird dann zur "Privatsache"<<<

wenn es direkt an die eigene Brieftasche geht, wird man es sich schon genauer überlegen, brauche ich das, oder nutzt mir dies = sehr warscheinlich sinkende Nachfrage = steigendes Angebot = mehr Auswahl = kürzere Wartezeit.
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