sprachlosigkeit

DarkRaven
Beiträge: 1135
Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von DarkRaven »

heikeg
Beiträge: 568
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von heikeg »

Hallo DarkRaven,

wenn ich irgendwie die h nicht gut fand, mich irgendetwas behinderte, da bin ich dann irgendwann angefangen, dass genau bei der nächsten h anzubringen und wir sprachen dann darüber, dass war sehr gut für mich, nahm mir den Druck.

Für die nächste h, drucke doch deine Beiträge aus und nehme sie mit, als roten Faden. Übrigens, ich hatte heute meinen Termin und ich bemerkte schon weit vor meiner h, dass ich irgendwie keine Struktur im Kopf hatte. Ich setzte mich hin, nahm einen Zettel, schaute selbst etwas zurück, was die Woche so gelaufen ist und wo ich Gesprächsbedarf hatte. Den Zettel nahm ich dann mit und hatte ihn auch in der Hand. Das war gut, weil ich dadurch den roten Faden bei mir sah.

Viele Grüße Heike
-------- Signatur ---------

unipolar depressiv seit 2002
Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
Kontaktdaten:

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Dark Raven und Parson

Es ist natürliche nicht so, das die Therapie mir gar nichts gebracht hat, hatte aber wenn ich solche Stunden hatte immer das Gefühl, die Zeit eben nicht genutzt zu haben und da hätte ich mir schon gewünscht bei meiner so gen. Sprachlosigkeit unterstützt bzw. unterbrochen zu werden. Ich hatte mal vorgeschlagen, das ich mir ein paar Notizen mache und vor der Stunde gebe, wollte er aber nicht, weil ich im realen Leben auch spontan reagieren muss. Auf der einen Seite hatte er damit recht, andererseits ist es auch ein Lernprozess wo man Hilfe benötigt und da habe ich mich manchmal verloren gefühlt.

lg Rosalie
DarkRaven
Beiträge: 1135
Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von DarkRaven »

Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
Kontaktdaten:

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von Rosenkranz »

Guten Morgen Dark Raven

Mein Therapeuth konnte genauso ausdauernd sein im Schweigen wie ich, da passierte manchmal über 10 Min oder noch länger gar nichts, wenns ihm doch zu lange wurde hat er dann nachgefragt, ob er an meinen Gedanken teilhaben dürfte. War zwar nicht immer so, aber solche stunden waren für mich die Qual. Da wäre ich am liebsten im Erdboden verschwunden und am liebsten nicht mehr hingegangen, die letzte von ingesamt drei habe ich kurz vor Ende abgebrochen, ich weiß auch nicht, ob ich nochmal einen Versuch unternehme, müßte jetzt sowieso erstmal abwarten bis 2 Jahre wieder um sind.
Parson hat geschrieben das eine Verhaltenstherapie da eher angebracht wäre.

Für mich wäre es wichtig wie ich jetzt mit meiner Krankheit und meinem Leben zurechtkomme, ich habe ja nun schon einige Erfahrungen damit und für mich Wege gefunden damit umzugehen, aber da ich Momentan auf der Stelle trete oder sogar den Rückwärtsgang einschalte müßten wahrscheinlich andere Lösungen her, es ist ja so, daß man nicht unbedingt selber erkennt, wo es schleift, ein außenstehender sieht das ganz anders.

lg Rosalie
wütend

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von wütend »

Lieber Dark Raven

>>Klar, die Themen sind klar, aber das was mit meinem Bruder damals passiert ist, hatte ich in einer vorangegangenen Stunde angesprochen und da kam ich mir schon wie ein Verräter vor. Mir ging´s auch sehr schlecht nach der Stunde und auch die Wochen danach. Meine Thera hatte die Zeit Urlaub und hat davon also nix mitbekommen. Und irgendwie kam dann die letzte Therapiestunde und ich fand es nicht mehr wichtig darauf einzugehen. Ich habe das ganze dann irgendwie für mich verarbeitet.<<

Das glaube ich nicht. Ich vermute, das da noch ganz viel Material ist, das verarbeitet werden sollte.

>>Wie gesagt, ich werde nächste Woche mit ihr reden müssen, weil ich den Drang verspüre, wieder alles hinzuschmeißen…. Ich habe aber Angst, dass ich wieder so sprachlos bin und nichts von dem raus kriege, was ich eigentlich sagen will ….<<

Und auch das ist ein wichtige Thema. Sprich es so an, wie Du es hier geschrieben hast.

Und wenn Du nicht sprechen kannst, schreibe es auf. Das ist wirklich eine gute Hilfe.
DarkRaven
Beiträge: 1135
Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von wütend »

Lieber DarkRaven

>>Dann wurde der ganze Mist wieder fein säuberlich in die hinterste Ecke meiner Seele vergraben habe. Und dort soll es für alle Zeit vergraben bleiben…

Die Thera kann mir damit nicht helfen, dass ist mir nach der Stunde klar geworden. Das kann nur mein Bruder und mit dem kann ich nicht darüber reden, weil es mir nicht zusteht…<<

Ich glaube, Du hast einen ganz starken Wiederstand ausgebildet, dich der schmerzlichen Vergangenheit zustellen. Genau deshalb schweigst Du in der Sitzung, weil das wichtigen nicht besprochen werden soll.

Nur, wenn Du so weitermachst, wird dir die Psychotherapie nichts nützen.

Hol den Miat aus der hintersten Ecke hervor und besprich ihn mit deiner Psychotherapeutin. Das bedeutet nicht das Ende der Therapie, sondern ihr gelingen.
DarkRaven
Beiträge: 1135
Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von DarkRaven »

Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
Kontaktdaten:

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Dark Raven

Es war zumindest so, daß ich, mal abgesehen von einer Verlängerung, danach 2 Jahre warten mußte bevor ich wieder eine neue in Anspruch nehmen konnte. Wie das bei einen Wechsel von verschiedenen Therapieformen ist, müßte ich mich erstmal erkundigen, hab angenommen, daß es trotzdem so ist. Muss auch erstmal rauskriegen wo ich einen Therapeuthen finde, der VT macht. Wo ich war ist zumindestens die einzige Praxis in unserer Stadt, das gute war aber das Termine bis 19 Uhr möglich waren, sonst hätte ich gar keine Therapie machen können.

lg Rosalie
kokaa
Beiträge: 171
Registriert: 8. Jun 2011, 01:28

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von kokaa »

hey rosalie... ich hab jetzt nur den ersten post gelesen und kenne das so gut.
ich hab gute erfahrungen mit malen/kusnttherapie. gerade wenn man nicht verbal ausdrücken kann wie es einem geht....
Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
Kontaktdaten:

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Kokaa

Das Malen ist nicht so mein Ding, war aber mal in einer SHG da haben wir Collagen gemacht, also wahllos ausgeschnitten und aufgeklebt, erstaunlicherweise hatte es trotzdem irgendwie die Gefühle, Stimmung und Ängste wiedergegeben, je nachdem wie man sich gefühlt hat, war sehr beeindruckend, auch wie die anderen das Bild gesehen und interprediert haben.

lg Rosalie
Aprilfee
Beiträge: 18
Registriert: 26. Apr 2011, 16:11

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von Aprilfee »

ich habe dann eigentlich nur noch Sprachbilder - wenn ich reden kann. Dann gibt es fast nur noch literarische Bilder, Märchen, Sagen, Eindrücke, neue Worte. Sätze können nicht mehr gebildet werden. Wie depressive Aphasie.

Malen ist dann auch schwierig, weil nichts mehr da ist bzw das, was ich im Kopf habe, nicht gemalt werden kann.
wütend

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von wütend »

Lieber Dark Raven

>>Wieso Widerstand?<<

Das Phänomen des Widerstandes wird von der klassischen Psychoanalyse als alles (Handlungen und Aussagen des Analysanden), was sich seinem Zugang zum Unbewussten entgegenstellt.[1] Der Patient wird hierbei einem landläufigen Missverständnis zufolge aber nicht gedrängt, solche Annahme von Seiten der psychoanalytischen Theorie ohne Einsicht in die Gründe zu akzeptieren. Vielmehr besteht die Behandlung diesbezüglich daraus, bewusst gemeinsam in der Richtung weiter zu suchen, in der sich ein Widerstand zu regen scheint. Hinter solcher oft gefühlsmäßig spürbaren Abwehr – die gewöhnlich auch von scheinbar vernünftig klingenden Argumenten gerechtfertigt wird – werden unbewusste Wünsche vermutet, die verdrängt wurden. Ihre Wieder-Bewusstmachung ist ein Anliegen der psychoanalytischen Behandlung, denn sie stehen der Theorie zufolge in einem ursächlichen Zusammenhang mit der Grundproblematik des Patienten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstand_(Psychologie)


>>Das ist einfach Fakt. Was will die Thera daran ändern oder wie will sie mir damit helfen? Ändern kann sie das sowieso nicht mehr.
Eine Zeitmaschine wird sie nicht im Keller haben, so das ich meinen Bruder vor dem Arsch retten könnte!!!!! <<
Darum geht es in einer Psychotherapie auch nicht.
.


>>Ich wünschte nur, er hätte mir damals vertraut und mir alles erzählt, ich hätte ihm doch helfen können. Hätte ich nur etwas gemerkt!!! Ich bin also mitschuld, an dem was geschah.<<
Du hättest ihm nicht helfen können, Du bist kein Arzt! Du bist nicht schuld!
.


>>Hab ich ihn danach jemals gefragt, wie es ihm geht? Hab ich ihn mal in den Arm genommen? Hab ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe? NEIN - ich hab nichts gemacht - gar nichts!!<<
Das hätte seine Depression und Suizidalität nicht verändert. Man kann Krankheiten nicht weglieben.
.


>>Wie verloren muss er sich vorgekommen sein und<<
Er hätte den Schutz einer geschlossen Station gebraucht.
.


>>dann die Vorwürfe von meinem Vater. Wie sehr muss er gelitten haben???<<
Ein schwer Depressiver spürt kein Leid, er spürt garnichts.

Du solltest das ganze wirklich mit deiner Psychotherapeutin besprechen. Der Tod deines Bruder hängt mit deiner Depression ursächlich zusammen.
DarkRaven
Beiträge: 1135
Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von wütend »

Lieber DarkRaven

Du bist nicht der Mißbraucher gewesen, also bist Du nicht schuld.
Sprich mit deiner Psychotherapeutin über deine Schuldgefühle, es ist wichtig!

>> Hab ich ihn mal in den Arm genommen? Hab ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe?<<
Das kannst Du übrigens immer noch tun, denn Geschwisterliebe tut immer gut, gerade verwundeten Seelen.
DarkRaven
Beiträge: 1135
Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: sprachlosigkeit

Beitrag von wütend »

Lieber DarkRaven

das ist gut.
Antworten