Ausstellung und eure Meinung

[Phosphor]

Im Übrigen schätze ich es sehr, dass sich die Threadstellerin bei der Recherche für ihr Ausstellungsprojekt an Betroffene wendet.
Niemand von uns ist gezwungen, sich dazu zu äußern, aber jeder hat die Gelegenheit dazu.

[chboradi]

Also erstmal danke an euch alle für euer Interesse und euer aller Unterstützung! ^^

Also zu mir und meinem Studium. Ich bin derzeit Innenarchitekturstudentin und beschäftige mich mit der Szenografie als "unterkategorie". Szenografie hat mit vielen zutun underanderem mit Ausstellungsgestaltung. So ist bisher meine Ausstellung noch ohne Datum und Ort, doch sobald etwas steht, werde ich bescheid sagen.
Ich würde meine Abschlussarbeit gerne über dieses Thema machen, also würde mir eine praktische Umsetzung sehr gefallen. Bisher entsteht nur die theoretische Planung.

Wie ich oben schon erwähnt habe, liegt mir das Thema der Depression als Krankheit sehr am Herzen. Und das Einbinden von Betroffenen bzw. deren Meinungen ist meiner Meinung nach grundlegend. In der Theorie kann nämlich jeder Nichtbetroffene irgendetwas sagen das er gelesen hat, aber die Erfahrung hat er nicht. Deswegen habe ich auch hier angefragt und nochmal vielen Dank für eure Meinungen und Tips. Ich werde versuchen alles einzubauen! =)

Meine Perspektive, bzw. der Blickwinkel mit dem ich an die Ausstellung gehe, ist natürlich geprägt von der Innenarchitektur doch ich bedenke durchaus die psychologische Sicht der Dinge. Doch ich denke das dazu noch mein Blickwinkel als Angehörige kommt. Wie oben erwähnt war meine Mutter depressiv und das solange ich zurück denken kann. Dies hat mich sehr geprägt, wie ihr euch ja vorstellen könnt. Vorallem da es ihr erst seit kurzem besser geht.

Die Ausstellung und eure Meinung liegt mir also sehr Nahe und deswegen bin ich wirklich extrem Dankbar für eure Meinungen.

[Bellasus]

Hallo Christin,

ich finde die Idee einer Ausstellung über Depression auch sehr spannend - wäre selber nie auf die Idee gekommen, und frage mich auch ein bißchen, wer sich (als Besucher) freiwillig so eine Austellung ansieht. Aber wer weiß...

Innenarchitektur ist ja nun auch mal ein ganz anderer Zugang zu dieser Erkrankung, aber du schreibst ja auch von deiner persönlichen Betroffenheit als Angehörige.

Mir fällt noch die bleierne Schwere ein, die einem jede Aktivität massiv vermasselt. Mal eben in die Küche gehen und ein Glas Wasser holen - du bist auf dem Sofa festgenagelt und kommst nicht hoch. Wäsche waschen - der Wäschekorb wiegt 3 Tonnen. Sprechen - langsam und tonlos. Bewegung fühlt sich an wie wenn man durch zähen Schlamm watet, nicht nur bis zum Knie, sondern bis zum Hals, - das wär doch was - schick deine Besucher in ein Schlammbad. Aber die würden sich bestimmt schlapplachen dabei.
Oder du bindest ihnen Gewichte an den Körper. Das macht man ja auch, um die Gebrechen im Alter zu demonstrieren.

Am besten finde ich bin jetzt den Vorschlag mit den Stimmen im Kopf - da können wir dir einiges sagen, was einem so im Kopf rumtönt.

Also ich bin gespannt, wie es konkreter wird, und wünsche dir jetzt schon viel Erfolg.

Annette

[chboradi]

Danke für die Zustimmung. Was die Stimme im Kopf angeht, was würdet ihr denn in einer Ausstellung da am wichtigsten finden, was die Stimme einem Besucher sagen soll?

[ghm]

Alles was Dir die Freude an Dir selbst nimmt.

Du bist doof, nicht liebenswert, nur wenn Du ... machst können andere Dich mögen, Du darfst nicht böse sein, wenn Du nicht tust was ich Dir sage ... (bleibst Du allein) usw.